111 Orte in Karlsruhe, die man gesehen haben muss - Kirsten Elsner-Schichor - E-Book

111 Orte in Karlsruhe, die man gesehen haben muss E-Book

Kirsten Elsner-Schichor

4,8

Beschreibung

Denkt man an Karlsruhe, dann denkt man an rote Roben, ernste Juristenmienen und Berichterstattungen aus dem Bundesverfassungsgericht. Hinter der Beamtenstadt-Fassade verbirgt sich allerdings ein anspruchsvolles Kulturleben in einer jungen Stadt. Verlässt man die mit Zirkel und Winkelmesser vom Markgrafen streng geplanten Hauptadern Karlsruhes, kann man ganz eigenwillige Ecken und faszinierende Kanten entdecken. Es lebt sich wunderbar zwischen Rhein und Nordschwarzwald, gespickt mit Natur, Streuobst und mit Badegelegenheiten in jeder Himmelsrichtung. Die badische Sonne und die hervorragende Küche runden die hohe Lebensqualität ab. Dieses Buch wird Ihnen Lust auf Karlsruhe machen!

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111 Orte in Karlsruhe, die man gesehen haben muss

Kirsten Elsner-Schichor

emons: Verlag

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten Texte: Kirsten Elsner-Schichor © der Fotografien: Kirsten Elsner-Schichor und Rainer Bodemer, außer Kapitel 75: Christiane Slawik Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-946-2 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Das Affenplätzle | Einfach nur tierisch gut

2_Die Alb | Das Karlsruher Flüsschen vor dem Fluss

3_Der Alte Flugplatz | Vom Militärgrün zum geschützten Steppengrün

4_Die Alte Schmiede | Maultaschen und Flädlesupp »badisch-symbadisch«

5_Der Augustenberg | Vom Gutshof zum Technologiezentrum

6_Die Baischstraße | Ein fein abgestimmtes Jugendstilensemble

7_Der Ballermann1 | Wer hat's erfunden?

8_Der Botanische Garten | Ein Kleinod zum Luftholen inmitten der Stadt

9_Der Buback-Gedenkstein | RAF-Terror, der Beginn des »deutschen Herbstes«

10_Das Café Rih | Jugendstil-Café im Künstlerhaus

11_Der Campus Nord des KIT | Hier gab's den Schnellen Brüter mitten im Wald

12_Der Colani-Brunnen | Kleine Spur eines großen Namens

13_Die Dammerstock-Siedlung | »Die Gebrauchswohnung« von Walter Gropius

14_Das Dörfle | Kernsaniertes erstes Arbeiter- und Armenviertel

15_Die Eismarie | Traditionsreiches Eisbüdchen

16_Energie und Farbe | Die Regale und das Leben nach Farben sortiert

17_Der Epplesee | Der Kite- und Surf-Hotspot im Raum Karlsruhe

18_espresso stazione | »Ökofairer« Kaffee in und aus Karlsruhe

19_Die Europa-Skulptur | Eine Karlsruher Meile ganz im Zeichen Europas

20_Der Ewige Parkplatz | Geparkter Nachbau des ersten »Benz«

21_Die Fachwerkhäuser | Spärlich, aber rausgeputzt in Beiertheim-Bulach

22_Das Fasanenschlösschen | Vergnügen »à la chinoise« am einstigen Jagdschloss

23_Der Gewerbehof | Die Firmen-WG in der Stadt

24_Glam | Klamottenladen mit sozialkritischem Schaufenster

25_Die Gondoletta-Fahrten | Karlsruhe entschleunigt betrachten

26_Das Gottesauer Schloss | Ein Schloss für die Sinne

27_Die Grabkapelle | Adlige »Gruftis« in Pyramide und Kapelle

28_Die Grabplatten der »natürlichen Kinder« | Die unehelichen Carls und Carlinchens des Markgrafen

29_Der Gutenbergplatz | Treffpunkt mit »liebem« Käse für den guten Mann

30_Das Gut Scheibenhardt | Altes Jagdschloss mit Kunstbetrieb am 13. Grün

31_Der Hauptfriedhof | Neben der Trauer- auch eine Parklandschaft

32_Die Hedwigsquelle | Tête-à-Tête von Grillplatz und Hofladen

33_Das Heinrich-Hertz-Denkmal | Im Ehrenhof der Hochschule mit Rang und Namen

34_Die Hirschbrücke | Tolle Eisenbrücke, filmreif

35_Der höchste Punkt | Wo sich die Wildschweine Gute Nacht sagen

36_Die Hoepfner-Burg | Das Neuschwanstein des Bieres

37_Die Hof-Apotheke | Einstige Leibapotheke mit viel historischer Seele

38_Das Hofgut Maxau | Ein Masterplan nimmt Gestalt an

39_Der Indianer-Brunnen | Mit Buffalo Bill in den wilden Süden der Stadt

40_Die Junge Kunsthalle | Mitmachmuseum mit Ausstellungen fürs junge Publikum

41_Das Karlsruher Mundwerk | Hier wird der Mund weit aufgerissen

42_Die Käuze | Von einem, der sich aufmachte für Kultur und Sport

43_Der Kleine Bodensee | Ein großer Name für einen kleinen Altrheinarm

44_Die Kleine Stadtkirche | Ort der Stille inmitten der Shoppingmeile

45_Die Kletterhallen | Keine Alpen in Sicht, dafür aber genügend Griffe

46_Kofflers Heuriger | Österreichische Schmankerl in Nordbaden

47_Das Kulturzentrum Tempel | Tanz statt Bier, das gönn ich mir

48_Der Landgraben | Blackbox-Einstieg in die Unterwelt

49_Das Lessing-Gymnasium | Endlich ließ man sie auf die höhere Schule

50_Der Lidellplatz | Kein Bermuda-, sondern ein Platz-Dreieck

51_Die Luise-Statue | Die »Mutter« des Deutschen Roten Kreuzes

52_Der Lustgarten | Nach dem Lustwandeln kam das Umwandeln

53_Die Majolika | Von Bambis, Fliesen und Keramikkunst

54_Die Martinskirche | Hier wird nicht der Mantel, sondern das Eis geteilt

55_Meine Pestoria | Kochschule für junges Gemüse und edles Fleisch

56_Die Messe Karlsruhe | Vom Flug- zum Veranstaltungsplatz

57_Der Mount Klotz | Auf diesem Berg wird geklotzt, nicht gekleckert

58_Die MS Karlsruhe | Das Ausflugsschiff für gepflegte Rheintouren

59_Der Musengaul | Manchmal geht eben auch der Kunstgaul durch

60_Das musikalische Dreieck | Alter Schlachthof zwischen Punk und Poesie

61_Das NaturFreundehaus | Tolles Wanderziel mit Blick bis zum Dobel

62_Das Naturkundemuseum | Modernes Naturalienkabinett für Große und Kleine

63_Das Naturschutzzentrum | Der Flussregenpfeifer im kleinen Grenzverkehr

64_Die neue Synagoge | Aktive jüdische Gemeinde im Hier und Jetzt

65_Die Obermühle | Der letzte Kampf ...

66_Die Orgelfabrik | Kleinkunst statt Orgelpfeifen

67_Die originellen Maßschuhe | Keine Masse, sondern maßgenaue Klasse

68_Das Palmenhaus der Uni | Botanisches »Freudenhaus«

69_Die Pappelallee | Toskanafeeling zwischen drei Bergdorfhöfen

70_Die Park Arkaden | Nackte Neubauten, so weit das Auge reicht

71_Die Pâtisserie Ludwig | Kleine Kunstwerke mit süßem Konzept

72_Der Platz der Grundrechte | Zeichen der Kunst, verteilt im ganzen Stadtgebiet

73_Der Platz vor St. Stephan | »La vie est belle« zwischen Kirche und Alter Bank

74_Der Prinzessinnenbau | Teil der unvollendeten Karlsburg

75_Das Reitinstitut | Besondere Reitschule mit historischem Reithaus

76_Die Rheinbrücke | Vom Ponton zum Eisen

77_Die Rheinfähre | Buntes Treiben an der »Rhein-Waterkant«

78_Der Rheinhafen | Karlsruhe hat einen Rheinhafen?

79_Das Rheinstrandbad | Bauhaus mit Badekappe

80_Der Ringelberghohl | Typischer Lösshohlweg mit Schautafeln

81_Das Rüppurrer Schloss | Nicht nur eine Straßenbahnhaltestelle

82_Die Schauburg | Roter Plüsch und Kronleuchter

83_Die Skaterhalle | Ein Stück Berlin für das »junge Boarderpack«

84_Das Skulpturenpaar | Die Hässliche erschrickt die Schöne

85_Der Skulpturenweg | Am Bocksbach wird nicht »ins Bockshorn gejagt«

86_Das Sonnenbad | Im Freien baden ... bis in die Weihnachtszeit

87_Die Spuren Prochaskas | Der Mann mit der Kettensäge im Malerdorf

88_Die Staatliche Münze | Die Lizenz zum Geldprägen

89_Das Staatsweingut | Der »Stadtwein« vom Karlsruher Südhang

90_Die Stadtmauer um Durlach | Wehrhaft und doch vom eigenen Ableger einverleibt

91_Der Stephanbrunnen | Skandalbrunnen von 1905

92_Das Stephanienbad | Vom Tanzsaal eines Badetempels zum Gemeindezentrum

93_Die Sternwarte | Fernrohr mit Geschichte

94_Die Straßenbahn | Fluch und Segen zugleich

95_Die Streuobstwiesen | Mein Freund, der Baum ... mit Saft und Kraft

96_Die Theater-Trilogie | Theater in allen Varianten unter einem Dach

97_Der Turmberg | Per Standseilbahn auf den Durlacher Hausberg

98_Die Ungeheuerklamm | Eine Klamm zum lockeren Erklimmen

99_Das Verkehrsmuseum | Altes Blech für junges Publikum

100_Das Vierordtbad | Nacktbaden unter der Kuppel des Badehauses

101_Die Villa Rustica | Die Römer waren aber auch überall ...

102_Der Vogelbräu | Gleich dreimal naturtrübe Bierfreuden

103_Das Waldklassenzimmer | Pädagogik zwischen Bäumen

104_Der Waldspielplatz | Hauptsache Klettern, mit und ohne Seil

105_Der Wattkopf | »MTB-Arena« zwischen Karlsruhe und Ettlingen

106_Das Weingartener Moor | Spannender Erkundungspfad auf Holzstegen

107_Das Wildparkstadion | Große Pläne am Karlsruher Fußballhimmel

108_Der Windmühlenberg | Müll macht erfinderisch ...

109_Der Zirkelstichpunkt | Des Markgrafens Träumchen ...

110_Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie | Von der IWKA zum ZKM ‒ nicht nur Buchstabenwechsel

111_Zum Bundschuh | Weinstube im Zeichen der aufständischen Bauersleut

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Karlsruhe macht es dem Besucher oder dem Neuanwohner nicht gerade leicht, die Stadt auf Anhieb ins Herz zu schließen. Es gibt keine kleinen, verwinkelten Gassen und keinen mittelalterlichen Stadtkern, der flanierend bewundert werden könnte. Karlsruhe hat wenig Verschnörkeltes und schon gar nichts »Niedliches«. Nein, die Stadt ist klar strukturiert, auf dem Reißbrett geplant und dadurch als Fächerstadt bekannt. Karlsruhe hat dennoch weit mehr als »111 Orte, die man gesehen haben muss«, zu bieten, man muss nur genau hinschauen und die Geschichten hinter den leicht verstaubten Beamten-Fassaden kennen. So manches Ziel hielt auch die ein oder andere amüsante Anekdote in der Hinterhand, da habe ich dann gerne »weitergebohrt«. Auch das Umland bietet tolle Möglichkeiten, deshalb sind einige stadtnahe Orte ebenso mit eingeflossen.

Mir wächst die Stadt immer mehr ans Herz, weil sie mit echter Lebensqualität punktet. Sie bietet eine strategisch günstige Lage im Autobahndreieck, und die Wege zu den vier umliegenden Flughäfen sind kurz. Man ist mit dem sehr gut ausgebauten Straßenbahnnetz, trotz der Kombilösung-Riesenbaustelle, schon jetzt auch ohne Auto sehr gut vernetzt. Karlsruhe ist von der Sonne verwöhnt und dank der blumenliebenden Markgrafen mit vielen Parkanlagen ausgestattet. Auch das macht die Stadt so absolut fahrradfreundlich. Es lässt sich ganz wunderbar leben zwischen Rhein und Nordschwarzwald mit Streuobst und Badegelegenheiten in jeder Himmelsrichtung. Mich begeistert vor allem die riesige kulturelle Vielfalt in diversen Veranstaltungsräumen. Im Bereich Kleinkunst ist Karlsruhe kaum zu toppen, und die »kreativen Clouds« nehmen in der Kultur- und Gastronomie-Szene genau wie in der Technologie-Region Karlsruhe weiter zu. Die noch junge Stadt wird erst 300 Jahre alt und ist im innerdeutschen Vergleich eher noch in der »Pubertät«, in der Selbstfindung. Das macht sie spannend. Viel Spaß beim Kennenlernen!

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1_Das Affenplätzle

Einfach nur tierisch gut

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Affenplätzle hört sich ja sehr nach Affenwald, frechen Pavianen und nach Menschen mit Futtertüten in der Hand an. Ist es aber nicht, auch wenn die hier tobenden Menschenkinder ebenfalls gern Futtertüten zum Naschen mit sich führen. Das Affenplätzle ist ein Naturspielraum, sprich ein moderner Waldspielplatz. Er wurde 2010 detailreich konzipiert und angelegt. Eine gelungene Ergänzung zum Tierpark Oberwald. Für Familien mit kleinen Kindern ein tolles Ausflugsziel und von der Stadtmitte durchaus noch in Fahrradnähe. Von Norden und Osten kommend, muss man die Schlupflöcher in den Oberwald allerdings kennen. Man kann ansonsten leicht am unüberwindbaren Autoverkehr und vor Zuggleisen scheitern. Da es zum Affenplätzle asphaltierte Wege durch den Wald gibt, können Roller und Inliner dorthin auch schon zum Einsatz kommen.

Der Spielplatz bietet eine Riesenschaukel, eine sogenannte Mikado-Mulde, ein Sandmeer mit großen Springsteinen, eine Rutsche und einen Burgberg mit Steinhaus. Die Spielplatzmöglichkeiten sind das eine, die einfach so rumliegenden Äste im Wald das andere. Tipi-Bau und eigene kreative Holzarrangements bieten sich geradezu an. Kinder haben hier auf jeden Fall ihren Spaß.

Info

Adresse Wasserwerkstraße, 76137 Karlsruhe-Südstadt (von Norden aus über die Tangentenbrücke, von Osten her durch die kleine Unterführung bei der »Spielvereinigung 1910 Durlach Aue«) | ÖPNV Straßenbahn 3, 4, Haltestelle Tivoli | Tipp Gleich hinter der Tangentenbrücke, Wasserwerkstraße 4, auf dem Weg zum Spielplatz und zum Tierpark, befindet sich das Wasser- und Brunnenmuseum im Wasserwerk Durlacher Wald, dort erhält man interessante Infos zur Trinkwasserversorgung, kann historische Exponate und Kunstwerke zu Karlsruher Brunnen betrachten (Mi 15–17 Uhr).

Und dann ist da ja noch der Tierpark. Selten ist ein solcher Park kostenfrei und doch so artenreich: Wisente, Gazellen, Elche, Gämsen. Entstanden ist er, weil aufgrund der Bundesgartenschau 1967 zahlreiche Tiere aus dem Zoologischen Garten hierher umziehen mussten. Es gab Platzprobleme. Gut für die zahlreichen Besucher und auch für so manch bedrohte Tierart Europas, denn hier kann sie erhalten werden. Am beeindruckendsten sind die Wisente, vor allem der mächtige Bulle. Füttern geht übrigens nicht, lieber alles selber essen, man ist eben nicht im Affenwald unterwegs! Die schönste Zeit, hierherzukommen, ist das Frühjahr. Der Wald ist noch licht, die Buschwindröschen blühen, und es riecht vielerorts nach frischem Bärlauch.

In der Nähe

Die Dammerstock-Siedlung (1.34 km)

Die Sternwarte (1.47 km)

Das Rüppurrer Schloss (1.53 km)

Die Park Arkaden (1.58 km)

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2_Die Alb

Das Karlsruher Flüsschen vor dem Fluss

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Karlsruhe liegt irgendwie auch am Rhein, gefühlt aber eher nicht. Man muss extra hinfahren, zum Rhein, er fließt an der Stadt vorbei, nicht hindurch. Mitten durch die Stadt fließt jedoch ein 51 Kilometer langes Flüsschen, das in der Nähe der Teufelsmühle auf etwa 745 Meter Höhe entspringt. Die Quelle liegt oberhalb von Bad Herrenalb und kann auf dem Quell-Erlebnispfad anschaulich erwandert werden.

Der Oberlauf des Schwarzwaldbachs fließt wildromantisch dahin und gurgelt um große Steine herum. Der Wanderweg führt an der Plotzsägmühle vorbei, einer Mühle mit ehemaligem Holzsägewerk. Hier bietet eine Gaststätte einfache Mahlzeiten zu kleinen Preisen in Räumen mit morbidem Charme an. Bachabwärts befindet sich dann sogar ein kleiner Wasserfall. Man passiert das Waldfreibad und die abenteuerverdächtige »Albtal-Arena« des Kurorts Bad Herrenalb, dann weitet sich das hübsche Albtal bis Ettlingen. Auf den satten Wiesen vertreten sich oft zahlreiche Islandpferde die Hufe. Ab Ettlingen verlässt die Alb den nördlichen Schwarzwald und fließt durch die Oberrheinische Tiefebene und dabei quer durch Karlsruhe.

Info

Adresse südlich von 76332 Bad Herrenalb (Quelle) bis nördlich des Ölhafens in 76187 Karlsruhe-Maxau (Mündung) | ÖPNV Straßenbahn S1, Haltestelle Bad Herrenalb, und Straßenbahn S51, Haltestelle Maxau | Tipp Man kann Badesachen mitnehmen und sich entweder in der Alb knietief abkühlen oder eines der drei Freibäder entlang der Alb besuchen, das Waldfreibad Bad Herrenalb, Freibad Rüppurr und das Sonnenbad (www.stw-badherrenalb.de und www.ka-baeder.de).

Entlang der Alb zieht sich ein grüner Naherholungs-Gürtel. Das Flüsschen ist auch wichtige Frischluftschneise für die dicht besiedelte Stadt, die sich im Sommer nicht immer angenehm aufheizt. An den Ufern tummelt sich das freizeitaktive Volk der Stadt, und auf dem Albtalradweg rollen Kinderwagen, Laufräder, Fahrräder und Inliner. Hier joggen oder flanieren die Karlsruher. In Rüppurr bauen Kinder Stein-Staudämme im Bachbett und toben auf dem Abenteuerspielplatz. In der Günther-Klotz-Anlage sitzen Familien im Sommer gern am kleinen »Albstrand«, um sich die Füße zu kühlen. Dem Bach stellt sich dann das Wasserkraftwerk Appenmühle zur Energiegewinnung nebst Fischtreppe in den Weg. Danach macht die Alb die Biege, um durch die Raffinerie und um den Ölhafen herum in den Rhein zu münden.

In der Nähe

Die Fachwerkhäuser (0.33 km)

Das Stephanienbad (0.55 km)

Das Skulpturenpaar (0.94 km)

Die Europa-Skulptur (0.98 km)

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3_Der Alte Flugplatz

Vom Militärgrün zum geschützten Steppengrün

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Die amerikanischen Besatzer leisteten unwissentlich einen nicht unerheblichen Beitrag zur Schaffung des Naturschutzgebietes »Alter Flugplatz Karlsruhe«. Sie nutzten den Flugplatz militärisch zur Versorgung der hier ansässigen Militärbasis. Das Gelände war Sperrgebiet und konnte sich daher, abgesehen von einer überschaubaren Anzahl an Starts und Landungen der Militärmaschinen, weitestgehend ohne menschliche Einwirkungen zur Steppenlandschaft entwickeln. Eine seltene Bewuchsform in Europa, die 2010 als schützenswerte Fläche eingestuft wurde.

1993 wurde nach dem Abzug der amerikanischen Truppen der Flugplatz zur Gänze an die Stadt zurückgegeben. Natürlich war es verlockend, das Gelände zur Stadterweiterung zu nutzen. Aus städteplanerischer Sicht wäre das jedoch ein großer Fehler für die Durchlüftung und das Klima der Stadt gewesen. Eine Chance für die Karlsruher Steppe. 2001 wurde der Flugplatz durch ausgewiesene Kieswege für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Stadt musste aber bereits 2003 als Ordnungshüter einschreiten, denn Müll, Hundehaufen und wildes Grillen nahmen überhand auf den verlockend weiten Wiesen. 2010 wurde der »Alte Flugplatz« tatsächlich Schutzgebiet und seine Bestimmung als ein erhaltenswertes Biotop damit gesichert. Beschränkungen und Auflagen für die Nutzung wurden eingeführt. Nutznießer sind Esel und Schafe, die als Weidetiere die Flächen extensiv nutzen und kurz halten dürfen.

Info

Adresse zwischen Nordwest- und Nordstadt, www.alter-flugplatz-karlsruhe.de | ÖPNV Straßenbahn S1, S11, Haltestelle August-Bebel-Straße oder Kurt-Schumacher-Straße | Tipp Ein modernes Lokal mit schönem Biergarten liegt nicht weit entfernt am nordöstlichen Rand des Alten Flugplatzes: das »fünf«, Kanalweg 52.

Die große sandige Fläche entstand durch Sedimentablagerung des Rheins, als er noch ein ungezähmter Fluss war und nach jeder Flut die Lage seines Flussbetts änderte. Nur stark angepasste Pflanzen kommen mit den steppenähnlichen Bedingungen zurecht, was die Pflanzengemeinschaft so einzigartig macht. Infotafeln klären über das Schutzgebiet auf, und die biologische Bestandsaufnahme schreitet fort. Die Wiesen gelten als mager, der Besuch aber als ein sattes Naturerlebnis.

In der Nähe

Das Reitinstitut (1.23 km)

Die neue Synagoge (1.43 km)

Das Waldklassenzimmer (1.79 km)

Die Majolika (1.86 km)

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4_Die Alte Schmiede

Maultaschen und Flädlesupp »badisch-symbadisch«

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Hier greift der Werbespruch: »Wir können alles außer Hochdeutsch.« Es gibt mit Sicherheit wenige Lokale, die eine »uff badisch« geschriebene Speisekarte präsentieren und noch vor dem Menü die Geschichte vom »Karle mit de Dasch« auftischen. Markgraf Karl II. wird nachgesagt, er habe die Arbeiter beim Bau der Karlsburg aus seiner eigenen Tasche heraus bar bezahlt. Er hatte anscheinend auch die ein oder andere Lieblingssuppe ‒ und schon befindet man sich in der Alten Schmiede bei den Vorspeise-Suppen wie zum Beispiel dem »Badischen Schnegge-Süpple«.

Die Geschichten der markgräflichen Familie von Baden-Durlach lenken den Gast historisch begleitet zunächst durch die Vorspeisen, wie das »Hallodri-Pfännle«. Auch die Hauptspeisen klingen verheißungsvoll badisch. Da gibt es das Rumpsteak mit »Franzose-Sößle«, die »Großherzogtum Baden-Platte«, die »Mauldäschle Friedrich Hecker« und natürlich den »Original Badischen Sauerbrode«, der nicht fehlen darf. Der begleitende Text der Speisekarte bietet noch so manche Anekdote zur »Dorlacher« Geschichte und lässt vor allem Gäste aus nördlichen Gefilden schmunzeln, um dann doch gnadenlos auf Hochdeutsch zu bestellen. Man wird trotzdem verstanden, was den einen oder anderen vielleicht noch zum süßen »Badischen Ofeschlupfer« verleitet. Ausgeschenkt wird unter anderem natürlich badischer Wein und ein spezielles Bügelflaschenbier, das Turmberg Bräu.

Info

Adresse Ochsentorstraße 4, 76227 Karlsruhe-Durlach, www.alte-schmiede-durlach.de | ÖPNV Straßenbahn 1, 8, Haltestelle Schlossplatz | Öffnungszeiten täglich ab 17 Uhr, So und feiertags auch Mittagstisch von 11.30‒15 Uhr | Tipp Ein Spaziergang durch Durlachs alte Gassen ist immer lohnenswert, vor allem wenn man am Basler-Tor-Turm beginnt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, an spannenden Nachtwächterwanderungen zu historischen Durlacher Punkten teilzunehmen (www.durlacher.de).

Die Alte Schmiede liegt in Durlachs Altstadt in einem denkmalgeschützten Haus, das 1977 grundlegend restauriert wurde. Seit 1985 ist Michael Goerner Inhaber des Lokals und galt damals mit seinen 18 Jahren als jüngster Wirt Deutschlands. Das Konzept »G'schmack mit Tradition« geht offensichtlich auf, schon seit 30 Jahren. Das Lokal »LetscheBacchus«, ein paar Straßen weiter, gehört auch zum seither stark erweiterten Unternehmen, widmet sich aber eher kleinen mediterranen Leckerbissen.

In der Nähe

Der Prinzessinnenbau (0.09 km)

Die Orgelfabrik (0.18 km)

Die Stadtmauer um Durlach (0.27 km)

Die Grabplatten der »natürlichen Kinder« (0.38 km)

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5_Der Augustenberg

Vom Gutshof zum Technologiezentrum

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Man vergleicht hier ganz sicher nicht Äpfel mit Birnen ... Auf dem Augustenberg wird ein Obstbau-, Lehr- und Versuchsbetrieb geführt und landwirtschaftliche Forschung betrieben. Obstbäume und Beeren, so weit das Auge reicht. Zur Erntezeit kann man auf diesem schön gelegenen Hügelplateau zwischen Durlach und Grötzingen viele verschiedene Obstsorten kaufen. Die Themen, die hier seit 2007 bearbeitet werden, umfassen die ganze Palette der pflanzenbaulichen Landwirtschaft nebst Wechselspiel mit den Bienen. Das landwirtschaftliche Technologiezentrum soll sich zukünftig vergrößern, und weitere Anstalts-Fusionen werden angestrebt. Neue Gewächshäuser entstehen. Der hübsche Sandsteinbau, Hauptsitz der Direktion und gleichzeitig Laborgebäude, wurde restauriert und steht wie die anderen historischen Gebäude unter Denkmalschutz.

Es ist ein schöner Obst-Einkaufs-Ausflug zum Augustenberg, denn das großzügige Areal des ehemaligen Gutshofs strahlt immer noch eine würdevolle Atmosphäre aus. Am Tag der offenen Tür verschaffen sich immer zahlreiche Besucher einen Einblick. Der Name Augustenberg geht auf die Markgräfin Augusta Maria (1649–1728) zurück. Sie bekam das damals noch bescheidene Anwesen zur Hochzeit von Markgraf Friedrich Magnus geschenkt. Aus dieser Ehe ging der spätere Stadtgründer Karlsruhes hervor. Die Markgräfin erweiterte das Anwesen von Schloss Augustenburg um umfassende Ländereien. Unter Großherzog Karl Friedrich bekam das Gut neue Strukturen im Sinne des »Musterländle« Baden, mehr Wein- und Obstanbau sowie einen Kastanienwald. Endgültig zum Vorzeigehof mit Mustergültigkeit wurde das Anwesen aber erst unter Markgraf Wilhelm, der sich nach napoleonischen Kriegseinsätzen ganz der Landwirtschaft verschrieb.

Info

Adresse Neßlerstraße 23, 76227 Karlsruhe-Durlach, www.ltz-bw.de | ÖPNV Bus 22, Haltestelle LTZ Augustenberg | Öffnungszeiten Sept.‒April Mo–Fr 10–12 Uhr, Mo–Do 15–17 Uhr, Fr 13–16 Uhr, Juni‒Aug. Mo–Fr 11–12 Uhr, Mo–Do 15.30–16.30 Uhr, Fr 15–16 Uhr | Tipp Man sollte sich nicht den Blick zum Kirchturm der Grötzinger Kirche entgehen lassen. Er ist 48 Meter hoch, hat mehrfarbige Schindeln und ist an der Spitze ganz verwrungen, er wurde laut Sage vom Teufel verdreht, Kirchstraße 15.

Ein Musterbetrieb ist er geblieben. Das Schloss hat allerdings eine neue Bestimmung. Es ist eine gepflegte Seniorenresidenz in historischen Mauern.

In der Nähe

Die Eismarie (0.31 km)

Die Spuren Prochaskas (0.51 km)

Die originellen Maßschuhe (0.66 km)

Zum Bundschuh (0.66 km)

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6_Die Baischstraße

Ein fein abgestimmtes Jugendstilensemble

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Wenn man in der Straßenbahn von Westen kommend so vor sich hin träumt und Richtung Europaplatz unterwegs ist, lässt man am Kaiserplatz den Blick gern auf die andere Straßenseite schweifen. Das große Torbogengebäude dort hat einen gewissen Burgcharakter, und unwillkürlich stellt sich die Frage, was sich dahinter wohl verbirgt.

Die Baischstraße sollte man gesehen haben, auch wenn sie sich etwas abseits der Innenstadt befindet. Hinter dem Torbogen liegt diese ehemalige Privatstraße, die auch heute noch eine Sackgasse und ein abgeschlossenes Wohnensemble bildet. Hermann Billing verewigte sich hier architektonisch und schuf ein Gesamtwerk, bei dem alle Details aufeinander abgestimmt waren und das wunderschöne Elemente des Jugendstils aufweist. Es mag für die Anwohner immer etwas störend sein, wenn man schauen möchte, »wie die anderen leben«, aber die Baischstraße ist nun mal ein Kulturdenkmal der besonderen Art und zugleich einzigartig. Man steht ja auch nicht gleich im Wohnzimmer der Anwohner oder drängt sich auf deren Chaiselongue, außer vielleicht am »Tag des offenen Denkmals«.

Info

Adresse Baischstraße, 76133 Karlsruhe-Innenstadt-West | ÖPNV Straßenbahn 1-6, S1, S11, S2, S5, S51, S52, Haltestelle Europaplatz | Tipp Ein süßes Stückle aus der traditionsreichen Confiserie Endle, Kaiserstraße 241a, geht immer.

Die versetzt angelegte Villenkolonie steht auf einem ehemaligen Holzlagerplatz und entstand von 1900 bis 1903. Hermann Billing hat bei der Gestaltung dieses Straßenzuges den Künstler aus sich herausgeholt. Jedes Haus hat ganz eigene Details, Fenster, Türen, Treppenhäuser. Jedes sollte einmalig sein und sich zugleich ins Gesamtkonzept einfügen. Die Häuser waren einst mit aufwendiger Malerei verziert, und eine überlebensgroße goldene »Eva« posierte keck über dem Torbogen. Fein gearbeitete Zäune, Steinornamente mit Goldbemalung, kontrastreiche Fassaden und leuchtende Farben gaben den Ton an. Billing bestand darauf, dass nichts verändert werden dürfe an den Häusern, doch die Bomben des Zweiten Weltkrieges durchkreuzten seine Pläne. Das leider nicht völlig originalgetreu sanierte Straßenensemble ist dennoch sehenswert.

In der Nähe

Die Theater-Trilogie (0.36 km)

Die Staatliche Münze (0.48 km)

Die Pâtisserie Ludwig (0.49 km)

Die neue Synagoge (0.55 km)

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7_Der Ballermann1

Wer hat's erfunden?

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Bei deutschen Ferienreisenden keimt nur ein Gedanke auf bei der Erwähnung des »Ballermanns«: angetrunkene Heerscharen grölender Vereinskumpels oder Kegelclubgrazien, die allesamt zu lange unter der Sonne Mallorcas gelitten haben. Dem Karlsruher Ureinwohner kommt dagegen der Gedanke an Currywurst in den Sinn, schön scharf und hier am Ballermann-Imbiss zu haben.

Ja, wie jetzt? Gibt es etwa zwei? Wer war zuerst da? Dürfen beide so heißen? Fragen, auf die es genau eine Antwort gibt: Der Karlsruher war bei Weitem zuerst da und darf nach einem gewonnenen Rechtsstreit um den Markennamen auch weiterhin »Ballermann1« heißen. Der Ballermann 6 ist sozusagen das »abgekupferte« Karlsruher Imbiss-Konzept und hat mit einer Ableitung vom Wort Balneario nichts zu tun. Aber der Reihe nach.

Info

Adresse Englerstraße 14, 76131 Karlsruhe-Innenstadt-Ost, www.ballermann1–karlsruhe.de | ÖPNV Straßenbahn 1, 2, 4, 5, S1, S2, S4, S5, S11, S41, S51, 5E, Haltestelle Kronenplatz | Öffnungszeiten Mo–Fr 10–17 Uhr | Tipp Die Öffnungszeiten sind nichts mehr für Wochenend-Nachtschwärmer, aber bei KSC-Heimspielen ist immer geöffnet. Ein anderer Stehimbiss in der Nähe: »Die Tasse mit Pfiff«, Waldhornstraße 31, hier gibt es jeden Tag drei verschiedene Suppen.

Bereits in den 60er Jahren war der von Karl Heinz Schmiedmeier eröffnete Imbiss ein Szene-Treffpunkt im Dörfle. Pate für den kultigen Namen stand eine Würstchen ballernde Werbe-Cowboy-Figur, die dem »Fuzzi« nachempfunden war, einem Film-Gegenspieler von Zorro. Das Publikum war einst bis in die frühen Morgenstunden eine Mischung aus Theaterbesuchern, Discogängern, Studenten, »leichten Mädchen« und damals noch in der Stadt stationierten GIs. Durch die Sanierung der Altstadt musste der Ballermann umziehen. Heute befindet er sich in Campus-Nähe, und die Studis und Schüler des Kant-Gymnasiums finden das prima. Die Kassenschlager sind noch immer die Currywürste in den Kategorien normal, scharf und explosiv. Schmiedmeier war früher ebenfalls in der Automatenbranche tätig und geschäftlich oft auf den Balearen unterwegs. Er erzählte dort von seinem Erfolgskonzept, Imbissbuden für Nachtschwärmer zu eröffnen, und wurde sehr erfolgreich vor allem mit dem Ballermann 6 kopiert. Das passierte weltweit. Er wird sich geärgert haben, sein Modell nicht selbst exportiert zu haben, aber er blieb zumindest die Nummer 1!

In der Nähe

Das Heinrich-Hertz-Denkmal (0.08 km)

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8_Der Botanische Garten

Ein Kleinod zum Luftholen inmitten der Stadt

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Wer tagsüber mal so richtig die Nase voll hat vom Gewimmel der Stadt, von Vorlesungen, vom Job oder den Familienpflichten, also von akuter »Stress-Attacke« befallen ist, der kann in dieser Gartenoase das eigene Gemüt wieder neu ausrichten. Die meisten verlangsamen hier automatisch ihren Schritt. Es gibt viel Schönes fürs Auge entlang der Kieswege. Einige Spaziergänger knipsen völlig verzückt die bunten Blumenbeete und die exotischen Pflanzen und Bäume, andere versuchen mit Zeichenblock und Stift ihrerseits, die natürliche Vielfalt abzubilden.

Heinrich Hübsch, großherzoglicher Hofbaudirektor, und Carl Christian Gmelin, Botaniker, schufen hier in der Mitte des 19. Jahrhunderts tatsächlich ein malerisches Ensemble aus Architektur und Landschaftsgärtnerei. Die Orangerie grenzt den Botanischen Garten zur Stadtmitte hin ab und überragt den Park mit ihrer imposanten grünlichen Kuppel. Sie ist eine Dependance der Staatlichen Kunsthalle. Das originale gewölbte Glasdach wurde leider bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört. An die Orangerie schließt sich ein großer Gewächshausbau an, den man besichtigen kann. Hat man sich an die feuchtwarme Luft gewöhnt, kann man hier Kakteen, Sukkulenten, Palmen und Vögel betrachten. Viele sitzen aber auch einfach nur gern auf einer der Bänke am Brunnen, lauschen dem sanften Geplätscher und wagen nach gegessener Mittagspausenstulle ein Nickerchen. Das kann man hier auch getrost wagen, denn man wird en passant gut bewacht von der patrouillierenden Polizei, die ihre Kontrollgänge um das Bundesverfassungsgericht macht. Auch ein Kaffee im ehemaligen Wintergarten ist unter der mit Kiwis berankten gusseisernen Pergolakonstruktion ein Genuss.

Info

Adresse Hans-Thoma-Straße 6, 76133 Karlsruhe-Innenstadt-West, www.botanischer-garten-karlsruhe.de | ÖPNV