20 Jahre Euro -  - E-Book

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Beschreibung

33 Perspektiven zur Zukunft des Bargeldes aus politischer, volkswirtschaftlicher und philosophischer Sicht

Euro-Bargeld hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu dem greifbaren Symbol für wirtschaftliche Integration und Zusammenhalt in Europa entwickelt. Es steht für Stabilität und Vertrauen, gerade in Krisenzeiten. Doch der Blick nach vorne lässt besondere Herausforderungen für die europäische Gemeinschaftswährung erahnen. So hat etwa der digitale Wandel neue Bezahlformen und sogenannte Kryptowerte hervorgebracht, die den Stellenwert von Bargeld und staatlicher Währung grundsätzlich in Frage stellen. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches betrachten die vielfältigen Aspekte von Geld und Währung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So entsteht ein differenziertes Gesamtbild mit vielen neuen Perspektiven in der oft allzu aufgeheizten Debatte zur Zukunft unseres Geldes.

Mit Beiträgen u.a. von Otmar Issing, Clemens Fuest, Hans-Jürgen Papier, Peter Sloterdijk, Barry Eichengreen, Viviana Zelizer, Gaspard Koenig

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Seitenzahl: 667

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Johannes Beermann (Hrsg.)

20 JAHRE EURO

ZUR ZUKUNFT UNSERES GELDES

Für die Deutsche Bundesbank

Siedler

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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Copyright © 2022 Siedler Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber: Johannes Beermann für die Deutsche Bundesbank

Projektkoordination: Alexander Kadow

Projektleitung Verlag: Sarah Kirchner und Elke Posselt

Lektorat: Ines Kaplan

Umschlaggestaltung: Jorge Schmidt, München

Grafiken: Peter Palm, Berlin

Satz: Uhl + Massopust GmbH

ISBN 978-3-641-29778-7V002

Inhalt

Vorwort Johannes Beermann

I: Geld und Währung im Euroraum

Vertrauen in Fiatgeld Antti Heinonen

Der Euro: Weltweites Währungsvorbild und Meisterwerk der BanknotentechnologieWolfram Seidemann

Zur Rolle des Bargeldes in Wirtschaft und GesellschaftOtmar Issing

Gesetzliche Begrenzungen von Bargeldzahlungen unter verfassungsrechtlichen und unionsrechtlichen Aspekten Hans-Jürgen Papier

Die Rolle der Euro-Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel Yves Mersch

Die Reform der fiskalpolitischen Governance in der Eurozone Clemens Fuest

Die Eurozone braucht einen Finanzausgleich und die EU mehr Integration Hans Eichel

Von der Mark der DDR zum Euro: Bargeld führt Menschen zusammen Theodor Waigel

Die Währungsunion 1990 Richard Schröder

Die realwirtschaftliche Seite der Integrationsmedaille: Deutschlands Handelseinbindung in die Weltwirtschaft Dalia Marin

Drei offizielle Sichtweisen auf den Euro, vereint in einer Person Oldřich Dědek

II: Bargeldkreislauf in Deutschland und anderen G-20-Staaten

Der Weg des Geldes: Grundlagen, Entwicklungen und Perspektiven des Bargeldes in Deutschland Johannes Beermann

Der Weg des Geldes außerhalb des Euroraums

Beitrag der Banco Central de la República Argentina

Beitrag der Reserve Bank of Australia Rochelle Guttmann

Beitrag der Banco Central do BrasilRicardo Danziger

Beitrag der Reserve Bank of India

Beitrag der Bank Indonesia David Sipahutar

Beitrag der Bank of Japan Hiroyuki Kanno

Beitrag der Banco de México Antonio Noriega

Beitrag der South African Reserve Bank Pearl Kgalegi

Beitrag der Bank of England Nick Butt und Lydia Reid

Beitrag der Federal Reserve Bank of San Francisco Roger Replogle

III: Perspektiven für das Bargeld

Tausend Jahre Papiergeld – Und was kommt dann?Barry Eichengreen

Homo aquisitor: Bemerkungen über den modernen Menschen als Kaufkraftbesitzer Peter Sloterdijk

Der Bargeldgebrauch in der Schweiz: Zwischen Beständigkeit und Wandel Fritz Zurbrügg

Oft kopiert, nie erreicht: Die beständige Rolle von US-Bargeld Mark Gould

Bargeld, Covid und die Aussichten für einen kanadischen digitalen Dollar Walter Engert und Kim Huynh

Wirtschaftspolitische Auswirkungen einer digitalen Währung als Bestandteil der monetären Basis Fan Yifei

Der digitale Euro aus geopolitischer Perspektive: Wird Europa abgehängt? Philipp Sandner und Jonas Groß

Digitales Zentralbankgeld: Auf der Suche nach einer minimalinvasiven Technologie Raphael Auer und Rainer Böhme

Phänomene im Umgang mit Geld während der Pandemie Viviana A. Zelizer

Seele und Zeichen Gaspard Koenig

In dubio pro Euroschein: Über den psychologischen Wert des Bargeldes von Julia Pitters

IV: Schluss

Statt eines Schlussworts – Gedanken zur Zukunft des BargeldesJohannes Beermann

Autoren

Vorwort Johannes Beermann

Der Euro ist mittlerweile fester Bestandteil des Alltagslebens von über 340 Millionen Menschen in Europa. Kaum jemand dürfte sich heute noch die Frage stellen, wie die europäische Gemeinschaftswährung in Form von Scheinen und Münzgeld vor 20 Jahren ihren Weg in den Geldautomaten und die Ladenkasse beim Supermarkt um die Ecke gefunden hat. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass die Einführung von Euro-Bargeld zum 1. Januar 2002 so reibungslos funktioniert hat.

In Deutschland war die Deutsche Bundesbank als nationale Zentralbank dafür verantwortlich, die im Inland umlaufende Menge an D-Mark nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen und gleichzeitig das neu produzierte Euro-Bargeld in ausreichender Menge in Umlauf zu bringen. Diesen logistischen Kraftakt beim »doppelten Umstellungsprozess« hat die Bundesbank gut bewältigt. Damit die heimische Wirtschaft – vom Händler bis zum Verbraucher – schon für die ersten Tage des Jahres 2002 über ausreichend Euro-Bargeld verfügen konnte, wurden allein in Deutschland vorab rund 3 Milliarden Euro-Banknoten im Wert von 57 Mrd € an die Geschäftsbanken verteilt.

Heute sind Euro-Banknoten in 19 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gesetzliches Zahlungsmittel. Der Euro ist eine stabile Währung, was zu seiner Akzeptanz und dem besonderen Vertrauen in die europäische Gemeinschaftswährung beigetragen hat. Euro-Bargeld ist mittlerweile zu einem greifbaren Symbol von wirtschaftlicher Integration und Stabilität gereift und neben dem US-Dollar ein weltweit bedeutendes Zahlungsmittel.

Doch der Blick nach vorne lässt besondere Herausforderungen für den europäischen Währungsraum erahnen: Im Frühjahr 2022 hat die Teuerungsrate in Deutschland den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht, im Gefolge der Corona-Pandemie sind die Staatsschuldenquoten im Euroraum wieder merklich angestiegen, und der digitale Wandel hat neue Bezahlformen und sogenannte Krypto-Token hervorgebracht, die den Stellenwert von Bargeld und staatlicher Währung ganz grundsätzlich infrage stellen könnten. Welche Bedeutung wird also der Euro als Symbol für Integration und Stabilität einerseits und als staatliches Zentralbankgeld andererseits in den nächsten 20 Jahren einnehmen?

In Zeiten derart ausgeprägter gesellschaftlicher Umbrüche und gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen kann es keine abschließenden Antworten auf diese Frage geben. Dieses Buch erhebt jedenfalls nicht den Anspruch darauf. Es soll vielmehr Denkanstöße geben und den Blickwinkel auf die vielfältigen historischen, politischen und nicht zuletzt wirtschaftlichen Dimensionen von Geld und Währung erweitern.

Die verschiedenen Beiträge lassen sich drei Teilen zuordnen. Im ersten Teil geht es um Geld und Währung in Europa. Die Beiträge beleuchten Aspekte der europäischen Integration, ordnen Bargeld ökonomisch und juristisch ein und betrachten die Geschichte des Geldes. Wirtschafts- und Währungsgeschichte sind ja bekanntlich eng miteinander verknüpft. So haben wir in Deutschland bereits 1990 mit der Einführung der D-Mark in der damaligen DDR eine deutsch-deutsche Währungsunion vollzogen – nicht zuletzt geschuldet dem Streben der ostdeutschen Bevölkerung nach wirtschaftlicher Teilhabe, gemessen in harter D-Mark. Auch damals nahm die Bundesbank in der Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld eine zentrale Rolle ein.

Der zweite Teil des Buches beleuchtet ausführlich die besondere Bedeutung von Notenbanken für den heimischen Bargeldkreislauf. Nach einer umfassenden Einordnung aus deutscher Sicht wird der Blickwinkel um die internationale Perspektive erweitert. Notenbanken außerhalb des Euroraums erläutern wichtige Prozesse ihres nationalen Bargeldmanagements zur sicheren und adäquaten Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld. Darüber hinaus beschreiben sie, wie sie die Bedeutung des Bargeldes für die heimische Wirtschaft einschätzen und wie sie die Zukunft des Zahlungsverkehrs im digitalen Wandel sehen.

Teil drei greift diese vorausschauende Perspektive in besonderem Maße auf. Aus der interdisziplinären Sicht von Ökonomie, Philosophie, Soziologie und Psychologie werden Gedanken zur Rolle von Bargeld ebenso wie zum Geld von morgen aufgegriffen und intensiv diskutiert. Ein wichtiger Schwerpunkt bildet dabei auch die Bedeutung digitaler Geldformen bis hin zum möglichen digitalen Zentralbankgeld.

Mein Dank gilt allen Autorinnen und Autoren für ihre wertvollen Beiträge zu diesem Buch. Sie tragen mit ihren fundierten und ausgewogenen Texten entscheidend dazu bei, dass die oft emotional geführte Debatte zu den Grundlagen und Perspektiven unseres Geldes auf eine sachliche Ebene gehoben wird. Des Weiteren bedanke ich mich bei den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen des Zentralbereichs Bargeld, die dieses Buchprojekt hervorragend unterstützt haben. Der Sprachendienst der Bundesbank hat großartige Arbeit bei der fremdsprachigen Übersetzung der Beiträge geleistet, hierfür ebenfalls herzlichen Dank. Last, but not least gilt mein besonderer Dank meinem Büroleiter Dr. Alexander Kadow, der dieses Projekt von Anfang an koordiniert und betreut und wesentlich zum Gelingen des Werkes beigetragen hat.

I: Geld und Währung im Euroraum