Alpha-Omega-Formel - Johanna Paungger - E-Book
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Alpha-Omega-Formel E-Book

Johanna Paungger

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Beschreibung

Das alte Wissen um die Phasen des Mondes, Heilkräuter und gesunde Ernährung bilden die Grundlage für die "Alpha-Omega-Formel". Bestsellerautoren Johanna Paungger und Thomas Poppe helfen beim Erkennen des individuellen Ernährungstyps und liefern jede Menge fundierte Informationen für eine gesunde Umstellung der Ernährung. Dazu gibt es etwa 100 Rezepte für köstliche Gerichte von Frühstück bis Abendessen.

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Seitenzahl: 382

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Claudia Bruckmann

Covergestaltung: Independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Lea Stroetmann

ISBN 978-3-8338-7960-9

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Illustrationen: Felicia Fallano 

Fotos: Marina Jerkovic, Edwin Krieg (Autorenfoto)

Syndication: www.seasons.agency

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DIE ALPHA-OMEGA-FORMEL

Das alte Wissen von der Ernährung und wie es deiner wahren Natur entspricht

BEVOR ES RICHTIG LOSGEHT …

Es gibt eine natürliche Ernährungsweise, die Fröhlichkeit und Lebenskraft spendet, die uns gesund macht und gesund hält, die köstlich schmeckt und Lust macht aufs selbst Kochen und Kochen lernen, die obendrein für viele die Pfunde schmelzen lässt – ja, die dem Entstehen von Übergewicht von vorneherein keine Chance lässt.

Jedes Wildtier auf dieser kleinen Welt pflegt eine nur ihm eigene Ernährungsweise, die es gesund und lebensfroh erhält. Fürs Aufspüren, für die Aufnahme und Verdauung dieser Nahrung ist es perfekt ausgestattet. Von der Schärfe der Sinne bis zum Bau der Verdauungsorgane – überall herrscht harmonisches Zusammenspiel. Das gilt vom kleinsten Nesseltierchen im Südpolarmeer bis zum stolzen Elch in Norwegens Wäldern. Eine solch angemessene, ganz und gar eigentümliche Ernährungsweise gibt es auch für uns Menschen.

Und weil’s noch nicht genug ist: Diese Ernährungsweise würde mithelfen, die Umwelt zu regenerieren und die Ausgaben der Krankenkassen und damit unsere Beiträge mindestens zu halbieren. Sie würde mindestens doppelt so viele Menschen ernähren können wie jetzt auf der Erde leben. Ein Stück weit mithelfen, die Welt zu retten – das könnte sie, die „Ernährung, wie sie für uns Menschen gedacht ist“. Nachdem diese Beschreibung ein wenig zu lang ist, haben wir sie einfach die Alpha-Omega-Formel genannt. Dafür gibt es einen guten Grund, auf den wir bald zu sprechen kommen.

Die Alpha-Omega-Formel ist gute Medizin, ein Lebenselixier. Wir wollen unsere Pionierarbeit an die LeserInnen weitergeben, damit sie selbst diese Arbeit nicht mehr leisten müssen. Es ist leichter, wenn jemand diesen Weg schon gegangen ist. Den Dschungel der Ernährungsratgeber, der Diäten mit Jo-Jo-Effekt, der ständig wechselnden „letzten Stände der Wissenschaft“ – all das könntest du hinter dir lassen.1

Unser zuverlässiges Gefährt, unser Körper, wusste und weiß zu allen Zeiten ganz genau, was er als guten Treibstoff brauchte und er informierte uns auf direktem Weg und mit klarer Sprache. Jedes Baby, jedes Kind, das den Kontakt zum Paradies noch nicht ganz verloren hat, weiß es ebenfalls und würde sich ganz automatisch gesund ernähren. Einmal unendlich viele Früchte, dann wieder nur Butterbrote „ohne was drauf!“, tagelang, dann Nüsse, dann jenes, dann das, dann auch einmal gar nichts! Wir wüssten, was uns guttut.

Bis sie kamen: Die Fließband-Futterhersteller, die Experten und Diät-Erfinder, die Ärzteschaft, Pharmaindustrie, Zuckerindustrie, Schlachthofbesitzer, Viehzüchter etc. – Hand in Hand arbeiteten sie, um uns alle, aber speziell unsere Kinder, vom Gegenteil zu überzeugen, nämlich dass der menschliche Körper keine Ahnung hat, dass er keine angeborene Weisheit besitzt. Von allen Seiten tönte es aus Radio, Fernsehen und Zeitungen: „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, „Chemie in Lebensmitteln ist harmlos und nur zu deinem Besten“, „Frühstück ist das Wichtigste“, „Milch macht deine Knochen stark“. Die Liste der Spruchweisheiten und Werbeslogans ist lang, ebenso lang die Liste der Krankheiten, unter denen wir leiden, weil wir auf sie hörten, und ebenso lang die Liste der Süchte, denen unsere Körper allmählich verfallen und die die Geldbeutel der Gehirnwäscher füllen. Denn schon sehr früh verlernt unser Körper, auf sein natürliches Gespür zu hören. Dieses Gespür zu wecken und den Mut zu haben, darauf zu hören – auch dabei wird dir dieses Buch helfen.

Das Buch besteht aus drei Teilen:

Die sieben Bausteine: Erstens sprechen wir darüber, was Sache ist. Wie sieht die Ernährung eigentlich aus, wie ist sie für uns Menschen von Anfang an gedacht?Wie setzt sie sich zusammen?Die Alpha-Omega-Rezeptsammlung: Um dir dann den Einstieg so einfach wie möglich zu machen, möchten wir im zweiten Teil die direkte Erfahrung vermitteln, welchen Segen diese Ernährungsweise dir im persönlichen Alltag bringen würde. Eine kleine Rezeptsammlung, um dich mindestens sieben Tage lang so ernähren zu können, wie es für dich persönlich von der Natur gedacht ist.Integration in den Alltag: Im dritten Teil behandeln wir die häufigsten Fragen, die auftauchen werden, wenn du dich dauerhaft gesund ernähren möchtest. Ein dauerhafter Wandel zum Guten – wie geht das?

Wenden wir uns noch kurz einer wichtigen Frage zu: Warum solltest du ausgerechnet uns vertrauen, wenn es um die für dich persönlich richtige Ernährung geht? Nun, in Johannas Familie von Tiroler Bergbauern herrschte eine besondere Atmosphäre. Jeder konnte sich dort vom alten Wissen um Gesundsein und Gesundwerden und um die Ernährung, wie sie für uns gedacht ist, gleichsam bedienen – in erster Linie beim Großvater, der ein weithin bekannter Heiler war. Eine gefüllte Schatzkiste an Wissen.

„Bio“ – dieses Wort kannte man in der Familie nicht, denn es war selbstverständlicher Alltag, Felder und Gärten nach den Naturrhythmen zu pflegen. Die Ernährung war so von Grund auf natürlich, dass sich der Körper nicht nach jedem Essen mit den eingebauten Suchtmitteln und Haltbarmachern herumschlagen musste. Gesundbleiben war eben überlebensnotwendig.

Giftige Spritzmittel für die Felder gab es natürlich schon damals, nicht ohne Stolz eingesetzt von den „reichen“ Bauern der Umgebung. So begann auch dort die Vergiftung unserer Körper. Heute ist ja eine Tomate eine rote Wasserkugel, die nach absolut nichts schmeckt und dem Körper nicht dient. Dem Hamsterrad der Abhängigkeiten zu entfliehen war auch damals schon nicht einfach, und gerade deshalb ist es uns ein großes Anliegen, dich darin zu unterstützen, und zu zeigen, dass es machbar und ganz wunderbar ist, dieses Abenteuer zu beginnen. Nach nur einer Woche fühlst du dich wie ein neuer Mensch! Die TeilnehmerInnen an Johannas Mondwochen haben dieses Abenteuer schon erlebt und konnten oft nicht fassen, wie einfach doch letztlich so eine Veränderung zu bewerkstelligen ist.

Das Wissen, das dieses gute Leben ermöglicht, die Basis jeder Gesundheit, die natürliche Ernährung, die Alpha-Omega-Formel – das ist es, was wir dir jetzt vorstellen wollen. Es ist die Ernährung, wie sie für uns Menschen von Anfang an gedacht war und ist und sein wird.

Sprechen wir also darüber …

Thomas Poppe

1Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir haben für dieses Buch die Anrede „Du“ gewählt und hoffen, dass ihr damit einverstanden seid. Es fühlt sich für uns etwas ungewohnt an, aber gleichzeitig auch angemessen und sogar ein wenig befreiend. Wenn dann die große Tageszeitung „DIE ZEIT“ auch noch eine Kolumne abdruckt, die sich damit befasst, wie unhöflich das „Sie“ im Internet geworden ist, dachten wir, dass es Zeit ist, euch das „Du“ anzubieten.

JOHANNA PAUNGGER & THOMAS POPPE IM DIALOG

Thomas: Liebe Johanna, im Namen unserer treuen Leserinnen und Leser möchte ich einen Dialog mit dir führen, um Licht in dieses so wichtige Thema zu bringen. Die eine oder andere Antwort kenne ich sicherlich schon, aber unsere LeserInnen noch nicht, und die sind auf allen Seiten dieses Buches die Hauptpersonen.

Also fangen wir an: Es gibt Tausende von Diätformen, Zehntausende von Ernährungsratgebern und Hunderttausende Kochbücher. Warum also jetzt noch eines? Was macht dich so sicher, dass wir zu diesem Büchermeer einen Tropfen beizutragen haben, der nicht schon irgendwo dort in den Fluten aufgegangen ist?

Johanna: Gerade diese Flut ist ein Zeichen dafür, dass nur sehr wenig von dem, was in die Buchhandlungen gespült wird, wirklich funktioniert und LeserInnen und AnwenderInnen auf lange Sicht zufriedenstellt.

Die entscheidende Inspiration für dieses Buch ist aber eine Erfahrung, die ich in meinen Mondwochen2 immer wieder mache: Trotz aller verfügbaren Information und guten Vorbereitung wissen die Menschen so gut wie nichts darüber, was sie krank macht und was sie gesund machen und gesund halten würde!

Das Wissen um eine gesunde und gesund erhaltende Ernährung, mit dem ich aufgewachsen bin, ist immer noch gültig und funktioniert wie eh und je. In meinen Mondwochen kann ich es aber immer nur einer kleinen Gruppe von Menschen vermitteln und deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es allen unseren LeserInnen anzubieten.

Die Bücher- und Diätenflut hängt auch damit zusammen, dass die Sehnsucht so groß ist, das Angebot von etwas Echtem aber so klein. Wir suchen, brauchen und sehnen uns nach dem Authentischen und zeitlos Gültigen, wir möchten herausfinden, was uns guttut, stärkt und gesund erhält, und finden es nicht, mit wenigen Ausnahmen.

Stell dir einfach einmal vor, du schüttest pausenlos minderwertiges Benzin in dein Auto und gibst dann Tausende für die Reparaturen aus, wobei du die meiste Zeit mit dem Zug fahren musst, weil dein schönes Automobil in der Werkstatt ist. Warum also geben wir Geld aus, um unser robustes, treues Gefährt Körper mit Minderwertigem zu füttern, etwa mit Eiweiß tierischer Herkunft, obwohl er dafür nicht gebaut ist? Warum überzuckern wir ihn und machen ihn dadurch sauer, müde, lustlos und reizbar? Unser Körper hat das Beste verdient, nicht das Gewohnte, das ihn langsam krank macht.

Thomas: Vieles von dem, was du sagst, habe ich ja selbst erfahren dürfen, nach vielen Jahren der „Normalkost“. Aber ich frag noch einmal, was uns qualifiziert, dieses Buch zu schreiben? Welche Erfahrungen sind das gewesen?

Johanna: Meine Familie, besonders mein Großvater und meine Eltern, müssen etwas richtig gemacht haben. Interessant war, dass ich sie bei schwerster körperlicher Arbeit niemals schwitzen sah, sie waren immer gesund, beziehungsweise haben sich bei gesundheitlichen Problemen immer selbst geholfen, mit einfachsten Mitteln, meist mit Kräutern, mit Bewegung, Umschlägen etc.

Die Praxis eines Arztes haben sie nie von innen gesehen, sondern im Gegenteil: Mein Großvater hat die Ärzte der Umgebung bei sich zu Hause empfangen, nachts, durch die Hintertür, um deren Krankheiten, Schmerzen, Probleme zu heilen, auch die ihrer Verwandten.

Meine Familie hat also etwas richtig gemacht und dieses Etwas möchte ich weitergeben, damit zumindest bei unseren LeserInnen das Chaos und die Verwirrung um das, was gesunde Ernährung bedeutet, aufhören kann. Dieses Etwas – diese Ernährungsweise – ist nämlich ein einfacher, unkomplizierter Weg. Ihn zu gehen, dazu ist nur ein wenig Information, Geduld und Selbstliebe nötig. Mehr nicht.

Thomas: Wie wollen wir es im Wesentlichen anstellen, dieses Wissen zu vermitteln? Etwas zu wissen ist eine Sache, es im Alltag anzuwenden eine andere.

Johanna: Wir möchten alle LeserInnen einladen, sich mit den drei Teilen dieses Buches in Ruhe vertraut zu machen. Im ersten Teil zeigen wir euch, aus welchen wenigen, einfachen Elementen die Alpha-Omega-Formel besteht, im zweiten Teil helfen wir euch, euch einmal sieben Tage lang so zu ernähren und eine echte Erfahrung fürs Leben zu machen, und im dritten Teil möchten wir euch beistehen, diese Erfahrung und den Erfolg zu festigen.

Denn die Jahrzehnte eingefahrener Essgewohnheiten ändert man nicht über Nacht. Es gibt viele einfache Tricks, damit die Umstellung zum Guten gelingt. Die Verführung, beim Altgewohnten zu bleiben, ist sehr machtvoll und man findet meist nur wenig Beistand in der unmittelbaren Umgebung. Wenn man sogar in Krankenhäusern genau jene Dinge zu essen bekommt, die einen dorthin gebracht haben, dann hat die Menschheit ein Problem.

Vielfach ernährt sie sich heute nicht gesund und menschenwürdig, sondern wie es Eltern, Zeitgeist, Ernährungsberater, Gewohnheit, Religion usw. vorschreiben oder empfehlen – also beispielsweise nach Überzeugungen wie „Wenig Fleisch ist gut, mehr Fleisch ist besser“, „Möglichst alle guten Sachen auf einmal auf den Teller“, „Mikrowellenherde sind fortschrittlich“, „Abends ein Glas Milch“, „Joghurt ist gesund“, und so fort. Fast überall auf der Welt ist heute die jeweilige Normalkost Ursache von Mangelerscheinungen und vielen Krankheiten, von seelischem Ungleichgewicht, Umweltzerstörung usw.

Dabei gibt es sie! Es gibt die gesunde, menschengerechte und umweltschonende Ernährungsweise – Ernährung, die uns fit und fröhlich erhält, die keine Müdigkeit und Schwächung nach dem Essen hinterlässt.

Thomas: In Ordnung, wir wollen also dieses Buch der Ernährungsweise widmen, die du als Kind schon erlebt hast, und die du ja mit viel Geduld auch mir und unseren Kindern beigebracht hast. Ich habe es ja selbst erlebt, viele Jahre lang, bevor ich dich kennengelernt habe. Etwa immer wieder die Vorfreude auf ein entspanntes Sonntagsfrühstück und dann die lähmende Lustlosigkeit den ganzen Tag hinterher, obwohl das Müsli doch so gesund war! Oder die Schokolade, mit der man sich belohnt und dann die Kopfschmerzen am nächsten Morgen, mit denen man sich bestraft. Den Jo-Jo-Effekt nach der „gesunden Diät“, die quengelnden Kinder, denen man nichts recht machen kann beim Kochen, das K.-o.-Gefühl nach dem Lieblingsgericht, die bleierne Müdigkeit nach dem Essen.

Warum aber kennen nur wenige diese Ernährungsweise, geschweige denn die Sache mit dem persönlichen Ernährungstyp Alpha und Omega? Und worauf führst du die Übergewichtsepidemie der heutigen Zeit zurück?

"Es gibt die gesunde, menschengerechte und umweltschonende Ernährungsweise – Ernährung, die uns fit und fröhlich erhält."

Johanna: Weil es starke Interessen gibt, die uns davon abhalten wollen, diese Ernährung kennenzulernen. Außer dem einzelnen Menschen selbst gibt es niemanden, der daran interessiert ist, dass Körper, Geist und Seele lebendig, unabhängig und glücklich sind. Geld wird verdient mit Sucht und Abhängigkeit und das auf beinahe jedem Lebensgebiet. Kürzlich habe ich mit einem Firmenchef gesprochen, den ich privat beraten hatte. Dabei erwähnte ich nebenbei, dass es mich glücklich macht, wenn jemand uns schreibt, dass unsere Kosmetik so gut ist, dass man immer weniger davon braucht. Er hat mich nicht verstanden.

Die Ursache der Übergewichtsepidemie haben wir schon öfters angedeutet, etwa in unseren Kalendern. Sie ist in einem Teufelskreis zu suchen, der aus vier Speichen besteht: das Nichts, das Zuviel, das Falsche und der Bewegungsmangel.

Die heutige Nahrungsmittelproduktion – von der industriellen Landwirtschaft bis zur Supermarkt-Kasse – liefert uns das Nichts, nämlich wertlose, leere Stopfblähfüllmittel, denen es an allem fehlt: an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien, vor allem auch Liebe und Hingabe im Herstellen. Letzteres nährt ebenso und wo es fehlt, da leidet der Mensch Mangel.

Dann das Zuviel: Im verzweifelten Versuch, den wertlosen Nahrungsmitteln das wirklich Lebendige und Ernährende abzugewinnen, verlangt der Körper nach „Mehr!“ – mit allen bekannten Folgen. Das Verlangen nach Mehr hat die Nahrungsmittelindustrie bewusst im Voraus programmiert. Sie versetzt ihre Produkte mit Suchtstoffen, an die sich der Körper langsam gewöhnt – besonders unverschämt bei der Haustiernahrung. Der Körper beginnt zu glauben, dass er die Produkte tatsächlich braucht. Wir degenerieren langsam zu idealen Konsumenten für alle möglichen Industrien, deren Hauptzweck es ist, von Betäubung, Verzweiflung, Krankheit und Sucht nach „Zerstreuung“ zu leben.

Und drittens: Wir essen das Falsche. Manchem nützt nämlich nicht einmal eine vollwertige, biologische Ernährungsweise, um sich rundum gesund und wohl zu fühlen. Denn wer sich nicht typgerecht ernährt, erlebt oft ebenfalls Mangelerscheinungen, ohne deren Ursache auch nur zu ahnen. Industrien wachsen, Aktien steigen nur mit Sucht und Abhängigkeit, nicht mit Genügsamkeit, nicht mit Lebensfreude und Harmonie mit sich selbst und der Natur. Und schon hast du das Rezept für die Übergewichtsepidemie.

Fast hätte ich’s vergessen: Die vierte Speiche im Teufelskreis ist der Bewegungsmangel. Er darf in dieser Gleichung nicht fehlen. Aber wem erzähl ich das, du hast das alles ja kennengelernt. Was den Bewegungsmangel betrifft, da haben wir ja erfolgreich gegengesteuert mit unserem Buch „Fit zum richtigen Zeitpunkt“.

"Allergien, Süchte und Fettleibigkeit beginnen schon mit der Baby-Fertignahrung."

Thomas: Tatsächlich – ich bin sicher, ich wäre langsam immer kränker geworden, wenn ich dich nicht kennengelernt hätte. Vor lauter Begeisterung ertappte ich mich dann oft, unseren LeserInnen beweisen zu wollen, dass diese Ernährung so gut funktioniert. Ich fühlte mich als „Anwalt dieses Wissens“ und wollte Plädoyers für seine Wirksamkeit halten. Du kennst ja meine Neigung, Predigten zu halten, wenn mich etwas fasziniert. Kürzlich habe ich gelesen, dass 70 Prozent aller amerikanischen Kinder schon im Alter von nur zwölf Jahren Fettablagerungen in ihren Arterien aufweisen, also die direkten Vorläufer von Herzerkrankungen. Da die Ernährung von Kindern und Jugendlichen in den USA und in Europa heute fast identisch ist, also hohe Mengen an Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern, Fisch, raffinierten Zuckern und gesättigten Fetten aus Tierprodukten aufweist, sieht die Situation für Kinder und Jugendliche in Europa ähnlich verheerend aus. Solche Beweise führe ich einfach nur zu gerne an.

Johanna: Das verstehe ich natürlich, aber erstens sind alle Beweise schon geführt worden und überall einsehbar. Unabhängige Wissenschaft hat aber kaum die Mittel, um ihre Erkenntnisse auch mit Breitenwirkung zu veröffentlichen. Und zweitens ist das nicht unsere Aufgabe, wie du weißt. Wir machen ein Angebot an Interessierte und keine Überzeugungsarbeit für Skeptiker. Skepsis ist eine wichtige Sache und sie schützt vor vielen Fehlern im Leben. Aber man kann sie zu weit treiben und sie missbrauchen, um sich selbst vor echter Entwicklung zu schützen oder um eingefleischte Vorurteile zu zementieren. Mach unseren LeserInnen ein Angebot, aber überlasse es ihnen, ob sie es annehmen.

Thomas: Du hast ja recht. Immer wenn ich eine negative Gewohnheit an mir erkenne, versuche ich anderen zu beweisen, dass das keine gute Idee ist. Johanna, diese Ernährungsweise war ja weitgehend auf eure Familie in den Tiroler Bergen beschränkt. Warum bist du dir so sicher, dass ihre Prinzipien auf Menschen in anderen Ländern übertragbar sind? Die Menschen haben die verschiedensten Essgewohnheiten, wie jeder weiß, der sich weiter als ein paar Kilometer von seiner Heimat entfernt.

Johanna: Schau dich um in der Welt. Überall dort, wo die Menschen diese Ernährungsweise teilweise oder zur Gänze pflegen, sind sie gesund und fit bis ins hohe Alter, können ihre körperliche Stärke bewahren und ihr Immunsystem robust halten und vor allem, sie können sich sogar geistig immer weiter entfalten. Sich „zur Ruhe setzen“ – das ist dort ganz gewiss kein Lebensziel mit hoher Priorität. Eher im Gegenteil. Wo die meisten Hundertjährigen leben, geht kaum jemand in Pension. Und zweitens kommen zu meinen Mondwochen die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Ernährungsgewohnheiten. Spätestens nach einer Woche haben sie alle eine entscheidende Erfahrung gemacht. Und genau diese tolle Erfahrung möchten wir unseren LeserInnen zugänglich machen.

Thomas: Wann hast du eigentlich zum ersten Mal bemerkt, dass eure zu Hause gepflegte Ernährungsweise nicht überall „normal“ war?

Johanna: Als ich mit 15 Jahren nach München zog.

Thomas: Nun wart ihr ja sicher nicht alle treue Anhänger der Alpha-Omega-Formel. Wie wurde bei euch in der Familie jemand behandelt, der sich belastend ernährt und deshalb weniger geleistet hat?

Johanna: In erster Linie wurden wir immer auf die Zusammenhänge aufmerksam gemacht. Dass eines meiner neun Geschwister gescholten wurde, das ist kaum vorgekommen, und wenn, dann meistens erst, wenn der – oder diejenige nicht hören wollte. Es ist ja nicht so, dass wir uns immer nur gesund ernährt haben. Aber „Ess-Sünden“ waren die Ausnahme. Wer sie sofort am eigenen Körper spürt, lernt schneller. Wer auf halbem Weg zum Mount Everest eine Pizza isst, schafft es nicht bis hinauf.

Thomas: Was bekamen bei euch eigentlich Babys nach dem Abstillen zu essen? Und was bekamen eure Feriengäste?

Johanna: Das weiß ich nicht mehr so genau. Damals habe ich mich damit nicht befasst. Der Einzug der sogenannten Fertignahrung ging aber schnellstens vonstatten. Das war bei uns nicht anders als überall zur damaligen Zeit. Fläschchennahrung, Milchpulver, usw. hatten Hochkonjunktur und man hat den Vorteil der schnellen Zubereitung gerne angenommen. Es wurde uns von der Industrie eingetrichtert, dass es verträglich und gesund fürs Kind ist. Der Irrsinn ging so weit, dass damals Anfang der Siebzigerjahre die Mütter gleich nach der Entbindung ungefragt Mittel bekamen, die den Milchfluss stoppten. Das musst du dir mal vorstellen! Aber welche Mutter will nicht, dass ihr Baby gesund ernährt wird und regelmäßig? Erinnerst du dich noch an die Zwieback-Werbung damals? Die Bäckchen konnten gar nicht dick und glänzend genug sein.

Allergien, Süchte und Fettleibigkeit beginnen schon bei der Baby-Fertigmilch. Den Kindern schmecken die Zucker- und Milchanteile von Anfang an und sie werden sofort vermisst, wenn die Eltern später Gesundes auf den Tisch bringen wollen. Hier setzt die Nahrungsmittelindustrie an. Schau dir die „Geschenkpackungen“ für die jungen Mütter an, wenn sie nach der Entbindung das Krankenhaus verlassen. Von wem stammen sie?

Wer aber denkt, dass dies nur die Kinder betrifft, liegt daneben. Die Industrie ist stolz darauf, uns diese riesige Palette an Suchtmitteln, künstlichen Aromastoffen und Haltbarmachern anbieten zu können. Das Gläschen mit püriertem Gemüse zu Beginn der Aufnahme fester Nahrung nach der Stillzeit enthält viel zu viel Zucker!

Und es wird natürlich nicht darauf eingegangen, dass es die zwei verschiedenen Ernährungstypen gibt: der Omega-Typ verträgt Steinobst, der Alpha-Typ Kernobst. Eigentlich ist es für mich immer noch das Ziel, solche Gläschen herstellen zu lassen, denn: Würde eine Mama darauf Rücksicht nehmen, hätte sie ein gesünderes und zufriedeneres Kind. Es wäre robuster, wenn es tagsüber nicht nur von den Eltern versorgt werden könnte. Würden Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen darauf Rücksicht nehmen, wären die Kinder nicht nur gesünder, sondern auch ausgeglichener, geduldiger, nachgiebiger und toleranter. Das Lehrpersonal, die KindergärtnerInnen hätten viel mehr Freude an ihrem Beruf. Abends kämen die Kinder glücklicher nach Hause und die gereizte Energie des Zuckerabbaus würde der Vergangenheit angehören.

Nirgendwo lässt sich so gut beobachten, was eine falsche und eine richtige Ernährung bewirkt wie an Schulen und Kindergärten. Es wäre ein gigantischer Fortschritt, auf diese Zusammenhänge zu achten!

Thomas: Ich denke allein an das Beispiel der High School in Kalifornien, die alle Süßigkeiten und Eiweiß tierischer Herkunft verbannt hat – mit der Folge, dass dort kein einziges Kind mehr Psycho-Medikamente brauchte und das Zappelphilipp-Syndrom verschwand. Noch eine Frage: Welche Einstellung hattet ihr eigentlich gegenüber vegetarischer oder veganer Ernährung?

Johanna: Diese Begriffe haben wir nie verwendet, sie waren uns völlig unbekannt. Es gab sonntags Fleisch und am Sonntagnachmittag Kuchen. An Feiertagen konnte man es sich leisten, die Müdigkeit nach dem Fleisch und dem Süßen auszuhalten. Allerdings hielt in den Sechzigerjahren das weiße, nährstofflose Auszugsmehl auch bei uns Einzug, weil es als „fortschrittlich“ galt. Es wurde als große Errungenschaft angesehen. Die Spätfolgen waren nicht so erkennbar und Dinkel war damals noch ein Fremdwort. Da haben viele Pioniere großartige Arbeit geleistet und Alpha-Typen müssen sich heutzutage nicht mehr mit Weizenallergien herumschlagen.

Thomas: Und mit allen möglichen anderen Problemchen, wie ich als Alpha-Typ dank dir erfahren habe. „Alpha Typ“ – das nehme ich jetzt als Stichwort für uns beide. Wir sollten unseren LeserInnen nun den ersten Baustein einer gesunden Ernährung nahebringen, wie sie für uns Menschen gedacht ist. Wir wünschen viel Freude beim Erfahrungen und Fragen sammeln.

2Johanna hat bis vor kurzem Mondwochen abgehalten, die es allen TeilnehmerInnen ermöglichten, einmal eine Woche lang nach der Alpha-Omega-Formel zu leben – begleitet von einer Vielzahl weiterer Programmpunkte, von Vorträgen, Wanderungen, Mondgymnastik, usw. Aktuelle Infos zu den Mondwochen und Vorträgen etc. auf unserer Website www.paungger-poppe.com.

I. TEIL – DIE SIEBEN BAUSTEINE DER ALPHA-OMEGA-FORMEL

DER ERSTE BAUSTEIN

Essen nach dem eigenen Ernährungstyp Alpha oder Omega

Fast jeder Mensch gehört einem von zwei Ernährungstypen an: dem Alpha-Typ oder dem Omega-Typ.

Alpha-Typ und Omega-Typ unterscheiden sich dadurch, dass sie jeweils eine Reihe von Lebensmitteln unterschiedlich gut vertragen.

Diese Unterschiede sind so gravierend, dass du dir gesundheitlichen Schaden zufügst, wenn du dich über längere Zeit nicht dem eigenen Typ gemäß ernährst – auch dann, wenn du auf Vollwert und Bio achtest.

In seltenen Fällen kommt auch ein Mischtyp vor. Du bist dann weder ein Alpha- noch ein Omega-Typ und für dich gilt eine besondere Empfehlung.

Thomas: Liebe Johanna, ich denke, wir sollten für unsere LeserInnen zum Auftakt eine kleine Grundtabelle zeichnen, die die gravierendsten Unterschiede zwischen Alpha-Typ und Omega-Typ zeigt. Die Feinheiten besprechen wir danach.

Johanna: Einverstanden. Damit gewinnen sie einen ersten Eindruck davon, wie tiefgreifend die Unterschiede sind. Und vielleicht geht jetzt schon dem einen oder der anderen ein kleines Licht auf und so manch Unerklärliches wird verständlicher. Wir zeigen euch in den Tabellen von > bis > die wichtigsten Lebensmittel, die oft täglich auf den Tisch kommen. Alternativen gibt es so viele, es ist unmöglich, sie alle aufzuzählen. Allein bei den Getreidesorten reichen sie von Amaranth über Hirse bis zu Teff-Mehl. Wir wollten es euch einfach nicht komplizierter machen als es ist.

Thomas: An diesen Listen werden jetzt einige LeserInnen zu knabbern haben, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich erinnere mich noch gut, als ich mich dank deiner geduldigen Anleitung langsam meinem Typ gemäß zu ernähren begann und welche Wirkung das hatte.

Johanna: Ja, da hast du einiges lernen müssen, auch der Kinder wegen. Vielleicht interessieren sich unsere LeserInnen dafür, wie du persönlich mit den beiden Ernährungstypen in Berührung gekommen bist. Ich habe dich ja nicht „zwangsbeglückt“, wenn du dich noch erinnern kannst.

Thomas: Nein, das ist wahrlich nicht deine Art. Eigentlich greifst du erst ein, wenn jemand auf einen Abgrund zusteuert. Du kannst sehr lange zuschauen, wenn man Fehler macht, einfach, weil ihr bei euch so aufgewachsen seid. Das hatte etwas mit einem grundlegenden Respekt vor der Individualität des anderen zu tun. Heute komme ich mir fast ein wenig trottelig vor, wenn ich so zurückdenke. Es hat Monate gedauert, bis ich merkte, dass du eines der größten vergessenen Geheimnisse jeglicher Lebenskunst ganz offen und ohne großes Theater praktiziert hast. Das Ausmaß dieser Ignoranz ist mir heute fast so unbegreiflich, wie wenn ich übersehen hätte, dass du nach dem Mondkalender lebst. Zumindest kommt es mir heute so vor, wo mir die beiden Ernährungstypen so vertraut geworden sind, dass ich manchmal schon bei der ersten Begegnung mit Fremden deren Ernährungstyp erraten kann.

Also, es begann eigentlich damit, dass ich als merkwürdig empfand, was du so in der Küche getrieben hast und was du für mich und die Kinder gekocht hast. Ganz zu Anfang fiel mir auf, dass du Pfannkuchen zuerst mit Butterschmalz, dann „normal“ mit Pflanzenöl gemacht hast. Zwei getrennte Häufchen. Oder du sagtest einmal zu einem Besucher: „Kaffee ist nichts für dich“, während ein anderer ihn fast aufgedrängt bekam.

Ja, und dann hast du niemals Mischbrot gekauft, sondern immer entweder Weizen pur oder reines Roggenbrot oder Dinkelbrot, das für beide Ernährungstypen verträglich ist. Manchmal war ich fast am Verzweifeln, etwa, wenn du auf Reisen warst und ich für die Kids kochte. Meine eigenen Künste sorgten dann manchmal für einiges Erstaunen, Bauchweh und freundliche, aber bestimmte „Nein-danke“-Reaktionen.

Weißt du noch, eines Tages habe ich dich festgenagelt, und dir im Laufe eines Gespräches von mehreren Stunden Dauer entlockt, dass es zwei grundverschiedene Ernährungstypen gibt. Du, ich und eines der Kinder, so erfuhr ich, waren Alpha-Typen, die beiden anderen Kinder Omega-Typen. Nach deiner Erläuterung der wesentlichen Unterschiede bekam ich fast eine Gänsehaut: „Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt! Das ist wichtig für die Menschheit! Kein Mensch weiß davon!!!“ „Ich dachte immer, die Leute ernähren sich freiwillig so chaotisch“, so deine trockene Antwort.

Ich war damals dann sprachlos. Glücklicherweise nicht lange, wie unsere LeserInnen in späteren Mondkalendern und Büchern nachlesen können. Bei mir folgten dann Monate des Experimentierens, des Beobachtens, der Fragen und Notizen. Heute weiß ich und kann allen erzählen: Du hast mir eine der wichtigsten Säulen guter Gesundheit verraten. Ich kam natürlich bald an den Punkt, an dem ich mich fragte (und mit mir viele LeserInnen): Warum geht ein für die ganze Menschheit so wichtiges Wissen verloren?

Johanna: Ja, warum? Das ist wohl ein bisschen wie mit dem Zucker. Jahrtausendelang wusste man um den Schaden, den er im Körper anrichtet. Heute gibt es sogar schon zahlreiche wissenschaftliche Studien, die das auch denjenigen vor Augen führen, die ihrer eigenen Erfahrung nicht trauen. Aber zur Verbreitung dieser Information gibt es kein Geld, während die Zuckerindustrie Milliarden ausgibt, um uns ihre Produkte anzudrehen. Unser Geld gibt sie aus – über Subventionen mit Steuern und über den Kauf ihrer Produkte. Also, das Wissen ging verloren, weil ein mächtiges Interesse daran besteht. Schau nach Mexiko, wo innerhalb der letzten 20 Jahre der Anteil an Übergewichtigen in der Bevölkerung von 25 auf 70 Prozent stieg. Und dann schau, wer den Mexikanern die gesunde Ernährungsweise verleidet hat. Wie lautet das Sprichwort aus dem alten Persien, das du mir kürzlich vorgelesen hast?

Thomas: „Die Tatsache, dass Zucker kein Arsen ist, hat viele Gräber gefüllt.“ Da fällt mir etwas Wichtiges ein, nämlich dein Hinweis darauf, wie in Familien oft mit der Tatsache umgegangen wird, dass Mama und Papa unterschiedlichen Ernährungstypen angehören, oder wenn beide dem gleichen angehören und zwei Kinder da sind, von denen eines den Typ der Eltern hat, das andere aber den anderen. Drei gegen eins, sozusagen.

Johanna: Ja, das ist schon bemerkenswert. Oft passiert es, dass nach einer Heirat, um ein Beispiel zu nennen, eine Alpha-Frau für einen Omega-Mann kocht und zwangsläufig immer mehr Gewicht ansetzt, weil sie aus Liebe nur seine Lieblingsspeisen auf den Tisch bringt. Schlimm ist es auch im zweiten Beispiel, wenn Papa und Mama und eines der Kinder etwa Omega-Typen sind und das andere Kind ein Alpha-Typ ist. Da passiert es oft, dass das Alpha-Kind allmählich als „schwierig“ abgestempelt wird, weil es unter der Omega-Ernährung der Eltern nicht nur körperlich, sondern auch seelisch leidet.

"Die Tatsache, dass Zucker kein Arsen ist, hat viele Gräber gefüllt."

Sprichwort aus dem alten Persien

Thomas: Im dritten Teil (siehe > ) gehen wir auf dieses wichtige Problem noch näher ein. Gut, unsere LeserInnen werden sich als Nächstes fragen, was sie davon haben, wenn sie ihren Ernährungstyp kennen?

Johanna: Na, du weißt es am besten. Du kannst noch viel mehr als bisher mitbestimmen, ob du deinen 85. Geburtstag fit wie ein Turnschuh erlebst – mit Optimismus in die Zukunft blickend und mit der Frage beschäftigt, mit welchen besonderen Abenteuern du die nächsten 20 Jahre füllen willst. Oder ob du deinen 60. Geburtstag müde, mutlos und von Zipperlein geplagt am liebsten ignorieren willst und der Zukunft eher resigniert entgegensiehst. Die Entscheidung darüber wird dann wieder in deine Hände gelegt.

Thomas: Ich erinnere mich, du sagtest sogar, dass ohne dieses Wissen der Kampf gegen die Übergewichtsepidemie fast aussichtslos ist. Warum das?

Johanna: Wenn ich mich nach allen Regeln der Kunst und der Natur gesund und Bio ernähre, kann es trotzdem geschehen, dass mein Körper nicht bekommt, was er braucht – nämlich genau dann, wenn ich meinen persönlichen Ernährungstyp ignoriere und Dinge esse, die ich nicht verstoffwechseln kann. Als Folge empfindet er eine Mangelsituation, die ihn nach „Mehr!“ rufen lässt. Nur mit allergrößter Selbstdisziplin lässt sich so das Gewicht halten. Gesund sein und bleiben wird dann etwas schwieriger.

Thomas: Wie merke ich denn überhaupt, dass ich mich nicht meinem Typ entsprechend ernähre – beziehungsweise, dass Verdauungsprobleme und Übergewicht damit zusammenhängen könnten, und nicht mit der Menge oder der Lebendigkeit der Lebensmittel?

Johanna: Das ist die vielleicht wichtigste Frage und da muss ich etwas ausholen. Denn um im Alltag aus eigener Kraft herauszufinden, welcher Ernährungstyp du bist, musst du ein klares Gefühl dafür entwickeln, was „vertragen“ und „nicht vertragen“ eigentlich bedeutet, und zwar für dich persönlich!

Dazu ist im ersten Schritt notwendig, alle Vorurteile über Bord zu werfen in Bezug auf den Nutzen oder Schaden bestimmter Lebensmittel und Nahrungsmittelgruppen. Butter war lange Zeit ach so gesund und dann plötzlich nicht mehr. Heute ist sie es wieder. Pasta galt als Super-Dickmacher, dann gab es die gesunde Nudel-Diät, heute werden Kohlenhydrate verteufelt.

Dieses Auf und Ab der wissenschaftlichen Meinung erlebte so gut wie jedes Lebensmittel. Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte, sondern in deiner ganz persönlichen Erfahrung – und nirgends sonst! Wenn du die Ausnahme von einer Regel bist, hat jede Statistik ihren Wert verloren. Und Tatsache ist, dass jeder Einzelne von uns eine Ausnahme ist, jeder für sich.

Was also bedeutet „nicht vertragen“ für dich persönlich? Erstens und am allerwichtigsten: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn sein Genuss dich regelmäßig ermüdet !

Das Gefühl, nach jedem Essen am liebsten ein Schläfchen machen zu wollen, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass du etwas nicht vertragen hast und dass es dir langfristig sehr schadet, obwohl es dir sogar gut geschmeckt hat. So verrückt sind die normalen Ansichten über unsere Ernährung und unsere Nahrungsmittel, dass uns sogar schon Ärzte weismachen wollen, man müsse sich nach dem Essen müde fühlen! Das ist falsch. Vollwertige Lebensmittel, ausgesucht nach deinem Ernährungstyp und liebevoll zubereitet, machen niemals müde, selbst wenn du ein wenig mehr davon isst, als der Körper verlangt. Sind aber Konservierungsmittel, Farbstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Aromastoffe enthalten, machen Nahrungsmittel immer müde.

Die Ausnahme ist hier die leichte Mattigkeit zwischen 13 und 15 Uhr, unabhängig davon, ob du ein Mittagessen hattest oder nicht. Sie ist etwas ganz Natürliches und hängt mit dem Tagesrhythmus der Organe zusammen, den wir in unserem Buch „Aus eigener Kraft“ beschrieben haben.

Zweitens: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn du regelmäßig unter saurem Aufstoßen, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen oder Kopfschmerzen leidest. Kopfschmerz und Migräne sind eine sehr häufige allergische Reaktion auf unverträgliche Nahrungsmittel oder Getränke. Schokolade beispielsweise ist für viele Menschen ein starker Migräne-Auslöser und lange nicht der Glücklichmacher, als der sie uns verkauft wird. Oftmals wird diese Reaktion nicht in Verbindung mit untauglicher Nahrung gebracht, weil sie verzögert eintreten kann, manchmal sogar erst am nächsten Tag.

DER ALPHA-TYP

verträgt gut

RoggenmehlButter, Butterschmalz, GheeKernobst (Äpfel, Birnen, etc.)ZitrusfrüchteGurkenKarottenZwiebelnGrüntee

wird belastet durch

Weizenmehl (auch Bio)pflanzliche ÖleZucker, SüßigkeitenSteinobst (Aprikosen, Kirschen, etc.)Bananenzu viel KnoblauchTomatenKaffee

Beide Typen vertragen:

Dinkel und Dinkelprodukte (außer bei Glutenunverträglichkeit), Gerste, Sesam, Feigen, grüne Salate, Feldsalat, Beerenfrüchte, Bio-Soja-Produkte, Bio-Sojadrink. Alle Hülsenfrüchte, Kartoffeln und pflanzliches Eiweiß. Pilze, … und im Wesentlichen die meisten anderen, hier nicht aufgezählten Lebensmittel, die für beide Typen neutral wirken.

Schädlich für alle:

Weißer Zucker, polierte Getreide, Weißmehl, zu viel Salz, künstliche Aroma- und Süßstoffe, Farbstoffe, Konservierungsmittel, bestrahlte Lebensmittel, Fast Food, tierisches Eiweiß, Fisch besonders für Frauen.

Problematisch für alle:

Gehärtete Fette, „Light-Produkte“ (sie täuschen wenig Zucker und/oder Fett vor, der Körper kann sie nicht verstoffwechseln), Mikrowellengerichte (sie entziehen alle Lebensenergie), Obst und Gemüse aus der Industrielandwirtschaft, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier (siehe ab > ).

DER OMEGA-TYP

verträgt gut

pflanzliche ÖleReisNüsseVollkorn-WeizenmehlSteinobst, BananenTomatenKnoblauchKaffee (ohne Milch!)Bio-Süßigkeiten

wird belastet durch

Fette tierischer Herkunftzu viel ZwiebelnGurkenRoggenmehlKernobst (Äpfel, Birnen etc.)Zitrusfrüchtezu viel Schwarztee

Beide Typen vertragen:

Dinkel und Dinkelprodukte (außer bei Glutenunverträglichkeit), Gerste, Sesam, Feigen, grüne Salate, Feldsalat, Beerenfrüchte, Bio-Soja-Produkte, Bio-Sojadrink. Alle Hülsenfrüchte, Kartoffeln und pflanzliches Eiweiß. Pilze, … und im Wesentlichen die meisten anderen, hier nicht aufgezählten Lebensmittel, die für beide Typen neutral wirken.

Schädlich für alle:

Weißer Zucker, polierte Getreide, Weißmehl, zu viel Salz, künstliche Aroma- und Süßstoffe, Farbstoffe, Konservierungsmittel, bestrahlte Lebensmittel, Fast Food, tierisches Eiweiß, Fisch besonders für Frauen.

Problematisch für alle:

Gehärtete Fette, „Light-Produkte“ (sie täuschen wenig Zucker und/oder Fett vor, der Körper kann sie nicht verstoffwechseln), Mikrowellengerichte (sie entziehen alle Lebensenergie), Obst und Gemüse aus der Industrielandwirtschaft, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier (siehe ab > ).

"Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn sein Genuss dich regelmäßig ermüdet!"

Drittens: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn sich etwa 15 Minuten bis eine halbe Stunde nach seiner Aufnahme deine Gemütslage stark verschlechtert! Diese Reaktion tritt besonders bei Kindern auf, wenn sie Süßigkeiten oder Milchprodukte gegessen haben, am stärksten vormittags zwischen 9 und 11 Uhr. Aber auch bei Erwachsenen, etwa nach der Aufnahme von Mehlspeisen mit poliertem Weizenmehl und weißem Zucker, weil dies stets zu einem Mangel an Vitamin B führt, dem Nerven-Vitamin.

Viertens: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn du häufig Mund- und/oder Körpergeruch hast. Mundgeruch beruht oft auf schlechter Verdauung und einem belasteten Magen. Körpergeruch trotz regelmäßiger Körperpflege ist so gut wie immer ein Zeichen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eines gestörten Stoffwechsels. Das gilt auch für den Genuss von Knoblauch. Die folgende Körperausdünstung ist kaum merkbar, wenn man sich ausgewogen und gesund ernährt.

Fünftens: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn sich bei dir ein Pilz findet, innerlich oder äußerlich. Sogar Fußpilz ist ein Signal für eine gestörte Verdauung, weil sie die Hautfunktionen durcheinanderbringt. Pilzerkrankungen werden oft regelrecht gezüchtet, nämlich mit Süßigkeiten.

Sechstens: Du verträgst ein bestimmtes Lebensmittel wahrscheinlich nicht, wenn du unter unbestimmbaren Rückenschmerzen leidest, besonders im Kreuz. Rückenschmerzen sind eine häufige allergische Reaktion auf polierten Weizen, der ja heute der Normalfall ist. Die überlastete Niere strahlt dann über Nervenbahnen in die Wirbelsäule aus. Kommt immer wieder Weizenmehl nach, wird der Niere die Arbeit schließlich zu viel und ihr Helferorgan, die Milz, gerät unter Druck – mit allen Folgen. Fachärzte behandeln leider meist jenes Organ, das in der Kette der Schwächung als letztes drankommt, weil es zu versagen beginnt. Kaum ein Urologe denkt daran, Nierenprobleme auf Weizenmehl-Unverträglichkeit zurückzuführen, obwohl das eine häufige Ursache ist.

Mit dieser Aufzählung habt ihr jetzt schon ein gutes Werkzeug in der Hand, um eure persönlichen Unverträglichkeiten und dann auch euren Ernährungstyp zu entdecken, wobei Müdigkeit das wohl sicherste Zeichen für ungeeignete Ernährung ist. Unsere „Normalkost“ aus Kantinen und Fast-Food-Restaurants und Supermärkten wirkt eindeutig lähmend! Das fühlt jeder, der sich einmal eine oder zwei Wochen lang gesund und typgerecht ernährt. Die Leute sind hinterher meist völlig fassungslos, welche unglaubliche Schärfe unsere Sinneswahrnehmungen annehmen können – zu schmecken, zu riechen, zu fühlen! Auch alle anderen betäubten Gefühle und Wahrnehmungskräfte wachen auf – das macht manchmal Angst. Das ist sicherlich ein versteckter Grund, warum sich viele von uns „niederfressen“. Man fühlt weniger, was wirklich ist. Aber ich schweife ab …

Wichtig ist zu behalten: Fast immer spürt man es erst zeitversetzt, wenn man etwas nicht verträgt. Ein chronischer Morgenmuffel ist oftmals „nur“ das Opfer seiner Essgewohnheiten vom Vortag.

Thomas: Allmählich würde unsere LeserInnen sicherlich interessieren, was es bedeutet, ein Alpha- oder Omega-Typ zu sein? Worauf muss ich achten?

Johanna: Denkt an das, was ich vorher zum Thema „Vertragen“ gesagt habe und werft einen Blick auf die folgende kleine Alpha-Omega-Identifikationshilfe.

ALPHA-OMEGA-IDENTIFIKATIONSQUIZ:

Eine kleine Starthilfe zum Erkennen des eigenen Ernährungstyps

Alpha-Typ:

Du verträgst den täglichen Orangensaft, hast bei Gurken keine Probleme mit Aufstoßen und Karotten sind ein bevorzugtes Gemüse? Liebst du größere Mahlzeiten, dafür in größeren Abständen, ohne Snacks zwischendurch? Nach Süßigkeiten und Weizenbrot stellt sich regelmäßig Müdigkeit ein? Bekommst du von Kirschen oder Pflaumen einen sauren Magen, verträgst Äpfel besser? Fast immer mit Ja geantwortet gibt einen deutlichen Hinweis auf einen Alpha-Typ.

Omega-Typ:

Du hast relativ oft Hungergefühle, bist aber dann schon mit Kleinigkeiten wie ein paar Früchten, einer Müslischnitte, einem Smoothie zufrieden? Große Portionen wirken abschreckend? Bio-Süßigkeiten wirken nicht so belastend, wie man erwarten könnte? Bio-Weißbrot verträgst du gut, bekommst von Roggenbrot eher Magendrücken? Tierisches Fett, Butter, usw. kann schon mal eine leichte Übelkeit verursachen? Der tägliche, angeblich so gesunde Apfel kann dich nicht wirklich begeistern? Viele Ja-Antworten lassen einen Omega-Typ vermuten.

Nicht vergessen: Voraussetzung ist, du machst deine Erfahrungen und Beobachtungen mit Bio-Lebensmitteln. Das sind nur erste Hinweise, es läuft bei dir nicht zwingend notwendig so. Sammle am besten einige Zeit lang deine eigenen Erfahrungen.

"Niemand verträgt Mischbrot, also Brot, das Weizen und Roggen enthält. Es sorgt für einen unangenehmen Blähbauch und macht lange nicht satt."

Johanna: Die beiden Tabellen in diesem Kapitel lassen erkennen, warum zum Beispiel Kernobst zusammen mit Steinobst für viele Menschen nicht verträglich ist, vor allem nicht Mischsäfte aus beidem. Es ist jetzt sicher auch verständlich, warum manche Menschen von Torten nicht dick werden, während andere buchstäblich schon „beim Hinschauen“ Pfunde zulegen. Oder warum viele Menschen das viel gepriesene Glas Orangensaft am Morgen nicht vertragen und mit Sodbrennen reagieren. Oder warum der „gesunde Apfel“ von vielen Kindern in der Schulpause schnellstens gegen etwas „Besseres“ eingetauscht wird. Oder warum manche Menschen sich so richtig satt essen und dann lange nichts mehr brauchen, während andere ständig Kleinigkeiten dahinessen.

Thomas: Für viele LeserInnen sind das keine so guten Nachrichten. Mischbrot ungesund? Und sündteures kalt gepresstes Bio-Olivenöl soll für den Alpha-Typ schädlich sein? Äpfel gesund, aber nur für die Hälfte der Menschheit?

Johanna: Ja. Das ist tatsächlich so. Und es ist für jedermann problemlos mit ein wenig Geduld nachprüfbar. Und schlimme Nachrichten sind das nicht, eher im Gegenteil, wie ich in meinen Mondwochen immer wieder erlebe. Niemand verträgt Mischbrot, also Brot, das Weizen und Roggen enthält. Wenn ihr einmal darauf achtet, werdet ihr merken, wie Mischbrot sofort für einen unangenehmen Blähbauch sorgt und man wird lange nicht satt.

Oder die Sache mit dem Kaffee: Viele Menschen sagen, dass sie Kaffee sogar noch vor dem Schlafengehen trinken können und „es mache ihnen gar nichts aus“. Das ist lustig, denn gerade daran, dass der Kaffee nicht anregend wirkt, könnten sie erkennen, dass er nicht für sie gedacht ist. Vom unruhigen Schlaf bekommt dann oft nur der Partner etwas mit.

Ein Hauptgrund dafür, dass man das Wissen um die Ernährungstypen ignorieren konnte: Der Körper ist in der Regel ungeheuer robust. Wir können uns kleinere und auch größere Ernährungssünden scheinbar folgenlos leisten, manchmal über lange Zeit. Im Gegenteil: In jungen Jahren können wir uns oftmals regelrecht falsch ernähren, ohne dafür die Rechnung präsentiert zu bekommen. Die Müdigkeit nach dem Essen, die Kopfschmerzen und der Kater hier und da, das Zwicken und Zwacken in den Gelenken morgens, der kleine Hautausschlag, der schnell vergeht, die paar Kilo zu viel – so viele Symptome fürs Nichtvertragen, aber wir nehmen sie schlicht und einfach in Kauf, ohne viel darüber nachzudenken, ja, halten sie für normal. Erst ab einem Alter von etwa 40 Jahren summieren sich diese Sünden und sind dann nicht mehr so leicht zu ignorieren.

Viele Symptome der alltäglichen Fehlernährung wie beispielsweise Orangenhaut bei Frauen, Haarausfall bei Männern und inzwischen auch bei Frauen, rheumatische Störungen, Sehschwäche, Neurodermitis, Osteoporose, Arthritis, usw. bringen wir – mit freundlicher Hilfe der Wissenschaft und Industrie – gar nicht erst in Verbindung mit falscher Ernährung. Oftmals sogar werden uns durch Ernährungsfehler entstandene Krankheiten als „erblich bedingt“ verkauft. Das ist in den meisten Fällen nicht korrekt, denn was hier vererbt wird, sind Ernährungs-, Verhaltens- und Denkgewohnheiten. Wir übernehmen unsere Süchte von unseren Vorbildern – aus der Familie, der Schule, von den Werbeplakaten, aus dem Fernsehen. Wenn alle Mitglieder einer Familie übergewichtig sind, bedeutet das nicht, dass die Fettsucht „erblich“ war. Das ist sie nämlich fast niemals. Wenn etwas vererbt wurde, dann eine falsche Einstellung zum Körper und zur Ernährung („Iss, damit du groß und stark wirst!“). Die Sache mit der Erblichkeit wird nur deshalb von der Fake-Wissenschaft verbreitet, weil ihre Medikamente dann leichter verkäuflich sind. Erbliche Belastungen gibt es, aber nur in Einzelfällen.

Warum ist nur der Mensch übergewichtig (und manche seiner Haustiere, die sich gegen ihn nicht wehren können)? Unter anderem, weil der Mensch allein die Neigung besitzt, sich selbst nicht zu vertrauen. Ein Mensch, der während der letzten Jahrzehnte ausschließlich nach den Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft lebte und seinen Speiseplan, seine Essgewohnheiten nach ihnen einrichtete – dieser Mensch ist heute vielleicht sehr krank, aber sicherlich sehr verwirrt. Ebenso wie jeder Mensch, der sich von Fake-Wissenschaft, Zeitgeist, Schule und dergleichen vorkauen lässt, was falsch und richtig ist – statt Gespür, Selbstvertrauen und freien Willen zu pflegen und zu entfalten.

Thomas: Daraus haben wir beide ja gelernt! Wir hatten ja einmal im Internet eine genaue und ausführliche Liste dessen zugänglich gemacht, was beide Ernährungstypen ausmacht – was vertragen wird und was nicht. Das hatte aber eine unerwartete Nebenwirkung: Viele LeserInnen glaubten, sich „eindeutig“ im falschen Ernährungstyp zu erkennen und ernährten sich dann längere Zeit auf der Basis eines Irrtums. Sie hatten schlicht Gewohnheit mit Verträglichkeit verwechselt – nach dem Motto: „Kaffee vertrage ich, weil ich den schon seit 30 Jahren trinke.“

Solche Sackgassen können wir nicht verantworten und haben deshalb den Service eingerichtet, den Ernährungstyp zweifelsfrei zu ermitteln, mit Hilfe eines Fragebogens, den wir persönlich auswerten (siehe > ).

Wir sollten jetzt noch darüber sprechen, welche Folgen etwas Unverträgliches eigentlich langfristig hat: Inwiefern schädigt mich beispielsweise Roggenmehl, wenn ich ein Omega-Typ bin?

Johanna: Du untergräbst deine Gesundheit, du belastest dein Immunsystem. Die Folgen davon können von Person zu Person sehr verschieden sein. Der eine reagiert mit Krankheit früher, die andere später. Der eine bekommt zuerst eine Allergie über lange Zeit, die später in Asthma mündet, ohne dass der Zusammenhang deutlich würde. Eine andere hat Ablagerungen in den Gelenken, die dritte belastet ihre Nieren bis zum Zusammenbruch, der vierte reagiert mit erhöhtem Cholesterinspiegel, mit Blähungen und so fort. Wie du schon gesagt hast, oft tritt die Schädigung erst nach Jahrzehnten ein. „Nein, der Käse kann nicht schuld an meiner Krankheit sein, den esse ich schon seit dreißig Jahren täglich“ – diesen Satz bekommen wir oft zu hören.

Thomas: Ich glaube, so allmählich wird klarer, was es bedeutet, einem bestimmten Ernährungstyp anzugehören und wie wichtig diese Einsicht ist. Vielleicht wären für unsere LeserInnen ein paar Erfahrungen interessant, die die TeilnehmerInnen an deinen Mondwochen gemacht haben. Da gab es ja wirklich spezielle Fälle.

Johanna (lacht): Tatsächlich, die gab es wirklich. Es wusste ja niemand im Voraus, dass wir dort eine Woche lang auch auf alle Lieblingsgifte wie Kaffee, tierisches Eiweiß und weitgehend auch auf Zucker verzichten. Nun, wir hatten ja für jeden vorher die Ernährungstyp-Auswertung gemacht, sodass jeder wusste, welches Eck am Buffet für sie oder ihn reserviert war.

Ja, und dann die Spezialfälle. Mir fallen drei besondere Beispiele ein. Da war Sabine, etwa 60 Jahre alt, bei der keine Woche verging ohne starke Kopfschmerzanfälle bis hin zur Migräne. Sie kannte zwar ihren Ernährungstyp Omega, hatte aber noch nicht erfahren, was geschieht, wenn sie auf Butter verzichtet. Einen Monat nach Ende der Mondwoche bekam ich von ihr eine E-Mail, in der sie beschrieb, dass sie sich wie neugeboren fühle und seither kein einziges Mal mehr Kopfschmerzen gehabt habe.