Alte Kinderspiele - Johanna Woll - E-Book

Alte Kinderspiele E-Book

Johanna Woll

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Beschreibung

Spieleklassiker für Kinder • 180 zeitlose Spiele für jede Altersgruppe • Ideen für drinnen und draußen aus Großmutters Zeiten • Mit besonderen Spielen und Bräuchen für die Fest- und Feiertage im Jahreslauf Die alten Kinderspiele wie Himmel und Hölle, Räuber und Gendarm und Blinde Kuh oder Frühlingsflötenbasteln sind früher wie heute oft die Lieblingsbeschäftigungen der Kinder. Dieses seit über 30 Jahren bewährte Buch ruft sie alle wieder in Ihr Gedächtnis. Außerdem erfahren Sie Interessantes über Kinder und ihre Spiele in alten Zeiten und lernen besondere Spiele und Bräuche für Festtage kennen.

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Seitenzahl: 155

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Johanna Woll / Margret Merzenich / Theo Götz

Alte Kinderspiele

mit Liedern und Reimen

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Inhaltsverzeichnis

Kind und Spiel früherEinleitungKind und Spiel früherZur Geschichte des SpielsKind und FamilieStadtkinder – LandkinderDörfliches LebenDie Kleidung des KindesSpielplätzeSpiele für jeden TagLauf- und FangspieleVersteckspieleBlindekuhspieleGeschicklichkeitsspieleBallspieleRollen- und SprechspieleFingerspieleRatespiele und RätselPfänderspieleReigenReime und AbzählverseSpiele und Bräuche für FesttageDer JahresrhythmusMartinstagKlopfnächteNeujahrDreikönigOsterspieleSelbst gefertigtes SpielzeugBasteln und Spielen mit NaturmaterialGrößere SpielgerätePapierfaltenStrickliesel und WollepüppchenFadenspieleServiceZum WeiterlesenAltes WissenBildquellen

Einleitung

Wie fast die gesamte bäuerliche Kultur in den letzten Jahrzehnten – gleichsam vor unseren Augen – versunken ist, so haben die großen Veränderungen auch vor den Kinderstuben nicht Halt gemacht und vieles verschwinden lassen, was vorher lange Zeit lebendig war. Und was sich über Industrialisierung, Kriegs- und Notzeiten hinweg an Spielen gehalten hat, fiel dann oft einem falsch verstandenen Modernisierungswillen zum Opfer und musste Neuem Platz machen. Jahrhundertelang Gespieltes galt plötzlich als altmodisch und immer neues Spielzeug füllte die Kinderzimmer.

Zeitlos statt altmodisch

Erst in der jüngsten Vergangenheit besann man sich wieder auf diese „altmodischen“ – beim genauen Betrachten jedoch zeitlosen – Spiele. Sie haben neue Beachtung verdient; in diesen Spielen konnten die Kinder ihre Fantasie und ihren Humor einbringen, ihrer Freude an der Bewegung freien Lauf lassen oder ihre Kräfte messen.

Die älteren Erwachsenen können sich meist noch gut an die Spiele erinnern, die sie als Kinder liebten, doch ist oft die genaue Anweisung oder der Wortlaut eines Reimes im Laufe der Jahre verloren gegangen. Für sie, aber vor allem für unsere heutigen Kinder haben wir viele Spiele, Reigen und Verse in diesem Buch zusammengestellt. Dabei fiel es uns nicht leicht, eine Auswahl aus der Fülle des mündlich und schriftlich überlieferten Spielgutes zu treffen. Wir nahmen deshalb vorwiegend Spiele auf, die in unserer engeren Heimat Hohenlohe gepflegt wurden. Es zeigte sich allerdings rasch, dass Spiele „grenzüberschreitend“ sind und selten nur einer Landschaft zugeordnet werden können. Eine enge räumliche Eingrenzung ist daher nicht möglich und scheint uns auch wenig sinnvoll.

Zeitlich haben wir uns auf den Zeitraum von der Jahrhundertwende an festgelegt, weil bis dahin die Erinnerung älterer Menschen zurückreicht. Uns Jüngeren ist diese Epoche, die auch unser Leben geprägt hat, bald nur noch aus Geschichtsbüchern bekannt. Viele alte Menschen konnten uns aus ihrer Kindheit erzählen, wobei ein vorbereiteter Fragebogen als Gedächtnisstütze hilfreich war.

In unserer Sammlung gibt es Spiele, in denen Kaiser, Soldaten und Krieg eine Rolle spielen. Aber so wie in allen Zeiten Kinderspiele gesellschaftliche Gegebenheiten übernahmen, spiegelte sich auch zur Jahrhundertwende das damalige Weltbild in den Spielen wider.

Genauso entspricht das in manchen Spielen deutlich werdende Bild von Mutter und Vater, von Buben und Mädchen nicht der heutigen Auffassung von Familie und den jetzt geltenden Erziehungsgrundsätzen. Gesellschaftliche Veränderungen zeigen sich in ganz erstaunlich prägnanter Weise in den Spielen; nicht zuletzt deshalb sind sie für uns heute so interessant.

Um ein umfassenderes Bild dieser Zeit zu vermitteln und die Spiele besser verständlich zu machen, wird in diesem Buch nach einem kurzen geschichtlichen Überblick das Leben der Dorfkinder von damals beschrieben.

Für viele Kinder

Die Spiele selbst sind nach Themenkreisen angeordnet und berücksichtigen Kinder aller Altersstufen. Laufen, Fangen, Verstecken, Ball- oder Reigenspiele sind dann am schönsten, wenn sich eine größere Anzahl Kinder beteiligt. Während sich früher eine Schar spielender Kinder schnell eingefunden hat, kommen heute meist nur kleine Spielgruppen zusammen. Die alten Kinderspiele bieten sich deshalb heute besonders dort an, wo Kindergruppen schon beisammen sind: im Kindergarten, im Pausenhof der Schule, bei Kindergeburtstagen; aber auch als Kinderprogramm bei großen Festen. Wenn das Buch möglichst viele Kinder zum Nachspielen anregt, hat es seinen Zweck erfüllt.

Früher wie heute mögen Kinder altes Spielzeug.

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Kind und Spiel früher

Zur Geschichte des Spiels

Das kindliche Spiel ist wohl so alt wie die Menschheit – vielerlei Belege geben uns Aufschluss darüber. Mit Bällen spielten die Kinder in Ägypten ebenso wie im alten China. Auch die ersten Drachen stiegen in China auf, von dort kamen sie im Mittelalter zu uns. Aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend in Ägypten stammen hölzerne Krokodile mit beweglichen Unterkiefern und Puppen aus Holz, Terrakotta und Gips mit beweglichen Armen und Beinen. Griechische Gefäße zeigen Reifen und Kreisel treibende Kinder, und im antiken Rom gab es vollständige Puppenhauseinrichtungen. Eine deutsche Miniatur aus dem 12. Jahrhundert zeigt zwei Knaben, die mit Figuren einen ritterlichen Zweikampf austragen. Auf dem Bild „Kinderspiele“ von Pieter Bruegel aus dem Jahr 1560 sehen wir Scharen von Kindern, wie kleine Erwachsene anmutend, die verschiedensten Spiele ausführen: Tauziehen, Seilhüpfen, Bockspringen, Reifentreiben und viele andere.

Kinder als kleine Erwachsene

Bis ins 17. Jahrhundert hinein waren in adeligen und bürgerlichen Kreisen die Spiele der Erwachsenen und die der Kinder oft die gleichen; erst dann setzte eine Trennung ein. Im bäuerlichen Leben hatten Spiel, Tanz und Unterhaltung kaum Platz. Auch die Kinder waren in der Arbeit fest eingebunden. Die Kindheit dauerte nur kurz – dies galt für alle Bevölkerungsschichten. Für das Bauernkind, weil es schon früh hart mit zupacken musste; für das Kind der gehobenen Stände, weil es schon früh, mit fünf, sechs Jahren, einem uns heute unvorstellbar strengen Lernzwang unterworfen wurde. Kinder galten in jedem Fall als unfertige kleine Erwachsene und hatten sich in die Erwachsenenwelt einzuordnen, was oft durch strenge Reglementierung geschah. So finden wir regelrechte „Spielgesetze“, wie zum Beispiel die 1426 in Nördlingen von der Obrigkeit erlassenen, wonach das Toben und alle Arten von Glücksspielen untersagt und nur „brave“ Spiele wie Topfschlagen und Kreiseltreiben erlaubt waren.

Der Basler Ratsherr Andreas Ryff (geboren 1550) erzählt in seinen Kindheitserinnerungen, wie er jedes Mal, wenn er als Kind mit Sand spielen oder Steine zu Mauern aufschichten wollte, „dick und oft“ geschlagen worden sei. Noch zu Goethes Zeit, in der man sich schon mit pädagogischen Fragen beschäftigte, herrschte strenge Zucht in der Erziehung, die kaum Freiräume zuließ. Wie schon erwähnt, zog sich das Unverständnis kindlichen Belangen gegenüber durch alle Stände. Es waren vielfach Kinder, die als billige Arbeitskräfte in der Spielzeugherstellung tätig waren. Im „Neuen Polizey- und Cameralmagazin“ von Bergius (Leipzig 1779) wird Unternehmern empfohlen, Spielzeugmanufakturen am besten in der Nähe von Findel- und Waisenhäusern zu errichten.

Jean Jacques Rousseau (1712–1778) hat mit seinem Buch „Emile“ einen grundlegenden Wandel zu Kindern bewirkt, und allmählich wurde das Kind als ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen erkannt. In der folgenden Zeit waren es Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827) und vor allem sein Schüler Friedrich Fröbel (1782–1852), die auf die Notwendigkeit des kindlichen Spiels hinwiesen. Fröbel richtete die ersten Kindergärten und Kinderspielplätze ein. Auch die teilweise heute noch verwendeten „Fröbel-Gaben“ – das sind Lernspielzeuge – wurden von ihm entwickelt.

In vielen bildlichen und schriftlichen Darstellungen lässt sich gut beobachten, wie im ausgehenden 19. Jahrhundert Spiele und Spielzeug von den Erwachsenen zur Einübung bestimmten Rollenverhaltens eingesetzt wurden: in Helm, Schwert und Steckenpferd spiegelte sich die „vaterländische Zeit“ wider, während bei den Mädchen mit der Puppe das Pflegende, Bewahrende im Vordergrund steht. Vor allem in der bürgerlichen Welt spielte dieser Aspekt des Spiels eine große Rolle – auf dem Lande maß man dem Einüben typisch männlicher oder weiblicher Tugenden weniger Bedeutung bei.

„Jahrhundert des Kindes“

Im 20. Jahrhundert, als „Jahrhundert des Kindes“ proklamiert, hat sich der Gedanke der Kindheit als eigenständige Lebensphase mit eigenen Gesetzmäßigkeiten immer weiter ausgebreitet. Die Wissenschaften befassten sich mit diesem Thema, das Seelenleben des Kindes wurde erforscht, und Erziehungsfragen nahmen einen immer größeren Raum ein. Dementsprechend vergrößerten sich die Freiräume, die den Kindern zugestanden wurden.

Seit dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich die Spiele der Kinder mehr und mehr. Spiele mit vielen Mitwirkenden, wie sie bis zu dieser Zeit in Stadt und Land gepflegt wurden, verschwanden und machten solchen Platz, bei denen weniger Kinder nötig waren. Das kindliche Spiel ist ja immer Spiegelbild der Gesellschaft oder der jeweiligen Epoche, und der Hang zur Vereinzelung, ein bestimmendes Merkmal unserer Zeit, drückt sich auch in der Art der Spiele aus. Hinzu kam, dass in den Städten der Spielraum knapper wurde. Die Kinder zogen sich in ihre oft reich ausgestatteten und doch die Fantasie lähmenden Kinderzimmer zurück. Fernsehen, Kassetten, Kino und Computerspiele tragen dazu bei, dass die alten Kinderspiele mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Kind und Familie

Im ausgehenden 19. Jahrhundert gab es im ländlichen süddeutschen Raum meist noch die traditionelle Großfamilie mit zwei, meist, drei, manchmal sogar vier Generationen unter einem Dach, die gemeinsam mit Angestellten auf dem Hof lebten. Die Familie im engeren Sinn als Gemeinschaft von Vater, Mutter, Kindern und Großeltern hatten weniger Bedeutung – wesentlich war die Hausgemeinschaft, das Zusammenleben von Familie und „Hausgenossen“, also Knechten, Mägden und oft auch unverheirateten Verwandten. Die Kinder wuchsen ganz selbstverständlich in dieses Gefüge hinein, erlebten die Arbeitswelt der Erwachsenen, Geburt und Tod, die althergebrachten Ordnungen, das dörfliche Leben und spürten schon früh Geborgenheit, Aufeinanderangewiesensein und Abhängigkeiten dieser Lebensform.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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