Brasilien - meu amor - Frank Dienst - E-Book

Brasilien - meu amor E-Book

Frank Dienst

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Beschreibung

Von Volksmusik, Churrascos und Wasserfällen Frank Dienst lebte vier Jahre lang in einer kleinen Stadt in Südbrasilien und ist dort sowie auf dem ganzen Kontinent vielen Menschen begegnet. Die unermessliche Vielfalt der Natur, menschliche Begegnungen aller Art, Reiseerlebnisse zwischen Bergen und Meeren, beeindruckende Städte, Kulinarisches, waghalsige Autofahrten und seine Arbeit als Deutschlehrer an einer Schule sind nur einige der vielen Themen, die er mit Gefühl und Humor beschreibt und mit denen er einen Einblick in ein faszinierendes Reiseland sowie seine Nachbarländer verschafft.

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Frank Dienst

Brasilienmeu amor

Von Volksmusik, Churrascos und Wasserfällen

traveldiary.de Reiseliteratur-VerlagHamburg

© 2006 traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag

Jens Freyler, Hamburg

www.traveldiary.de

eISBN: 978-3-937274-83-6

Herstellung: Books on Demand GmbH

Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen

und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Bei Interesse an Zusatzinformationen, Lesungen o.ä. nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Prolog

Die vorliegenden Zeilen sind im Laufe eines mehrjährigen Aufenthaltes während meiner Tätigkeit als Deutschlehrer an einer Privatschule in Rio do Sul entstanden, einer kleinen Stadt, die im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina gelegen ist.

Im Rahmen eines Entsendeprogramms des Bundesverwaltungsamtes, bei dem ich mich zuvor für eine Lehrertätigkeit im Ausland beworben hatte, wurde ich ganz überraschend für die genannte Schule vorgeschlagen. Nachdem ich einen Atlas auftreiben konnte, in dem tatsächlich auch Rio do Sul zu finden ist, begann ich mit den Vorbereitungsarbeiten für meinen Umzug von Nordeuropa über den Atlantischen Ozean in die südamerikanischen Subtropen.

Meine unterrichtliche Hauptaufgabe bestand darin, die Schüler auf das Deutsche Sprachdiplom vorzubereiten. Ich unterrichtete in den Klassenstufen 5 bis 10 und der Stufe 11, der Abschlussklasse in Brasilien.

Der Text entsprang der Idee, meine Familie, meine Freunde und meine Bekannten ein wenig an meinem Leben in einer teilweise so ganz anderen Kultur teilhaben zu lassen. Ich wählte hierfür die Form von Briefen, die aus vielen, mehr oder weniger täglich aufgeschriebenen Tagebuchnotizen und –aufzeichnungen entstanden sind – und aus denen nun ein Buch erwachsen ist…

Inhalt

Prolog

Waschmaschinen und Volksmusik

Telenovelas und Fußball

Feste und Früchte

Churrascos und Wasserfälle

Pinhão und Quentão

Tanz und Theater

Taufen und Schweineställe

Badelatschen und Tauchabenteuer

Jahre später

Aus der Küche

Epilog

Glossar

Der Autor

Danksagungen

Für meine Freunde in Santa Catarina

Waschmaschinen und Volksmusik

Rio do Sul/Brasilien, im April

Fern scheint mir der eiskalte Wintertag, an dem ich Hamburg durch die Lüfte verließ. Weit weg der Tag, an dem mich liebe Freunde am Flughafen verabschiedeten und mir in den letzten Stunden meines Aufenthaltes in Deutschland den Abschied noch schwerer werden ließen. Die letzten Tage im Januar waren gefüllt mit zu Organisierendem; selbst in den letzten Stunden in meiner Wohnung sind mir noch ein paar Dinge eingefallen, die erledigt werden mussten. Dann kam der große Augenblick: Auf der einen Seite großer Abschiedsschmerz, auf der anderen Seite große Neugier auf das, was da kommt. Beides hielt sich äußerst genau die Waage, so dass ich erstaunlich ruhig in das Flugzeug stieg und entsprechend entspannt die Reise von Europa nach Südamerika erlebte. Erwartungen hatte ich so gut wie keine, da ich über meinen neuen Wohnort praktisch nichts wusste. Lediglich in einem Prospekt hatte ich ein Foto von Rio do Sul mit einer hölzernen Hängebrücke und ein wenig Grün dahinter gesehen. Vielversprechend schien das nicht.

Durch die üblichen Aktivitäten beim Reisen durch die Lüfte einigermaßen abgelenkt verging die Zeit wörtlich wie im Fluge. In Frankfurt, beim Umsteigen in ein größeres Fluggerät, welches mich über den Atlantik bringen sollte, traf ich meine Kollegin aus Oldenburg, die die gleiche Arbeit in Brasilien hat wie ich, nur in einem kleineren Ort namens Pomerode, der etwa 120 Kilometer von Rio do Sul entfernt liegt und mit der ich beim Kennen lernen bei einem Vorbereitungsseminar in Deutschland verabredet hatte, gemeinsam zu fliegen.

Nach einer kurzen Nacht sah ich ein wenig schlaftrunken aus dem kleinen Fenster des Flugzeugs und erblickte die ersten Lichter auf einem nachtschwarzen Grund. Das musste Südamerika sein - irgendwo über dem Amazonas, irgendwo über einem riesigen Dschungel, über einer riesigen Stadt, in der Arm neben Reich lebt, in der der große Karneval gefeiert wird, irgendwo über dem Regenwald, in dem Ureinwohner leben, irgendwo über Brasilien. Langsam ging die Sonne auf, und am frühen Morgen landeten wir in São Paulo, um dann kurz darauf zu unserem Bestimmungsflughafen Florianópolis im Süden Brasiliens weiterzufliegen. Wie es immer so ist: je näher das Ziel einer Reise rückt, desto größer wird die Spannung, und so habe ich mir die Nase am Fenster bald platt gedrückt und so viele Fettflecken auf der Scheibe produziert, dass die Putzfrau bestimmt noch einmal extra wischen musste. Was ich aber sah, war einfach atemberaubend: Unter mir die Ilha de Santa Catarina, weit und breit nur saftig-grüne Hügel, rundherum umgeben von Traumstränden und hellblauem Wasser, gleichsam eine Perle im Ozean. In einer ausgedehnten Schleife flogen wir auf den auf der Insel gelegenen Flughafen zu. Kaum wurden die Türen des Flugzeugs geöffnet, warf es mich fast um: Meine Nerven und meine Seele waren noch auf Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt eingestellt, und plötzlich umgaben mich 35 Grad Celsius im Schatten und eine tropischfeuchte Luft, die mir allerdings wesentlich angenehmer ist als die grausame Kälte eines norddeutschen Winters. Wie wunderbar also die Ankunft: Empfangen von Palmen, für mich das Symbol des Südens und der Wärme. Nach den Palmen folgten dann die Menschen: am Ausgang wartete bereits ein Vertreter aus Deutschland, der für die Betreuung der Deutschlehrer in der Region zuständig ist, nebst Gemahlin, die uns mit Orchideen in der Hand begrüßte. Welch' wunderbarer Auftakt für ein neues Leben in Brasilien! Mit dem Auto ging es dann zu unserer Unterkunft für die ersten drei Tage. Diese lag in einer einfachen Pension direkt an einer Lagune (entsprechend heißt der Ort auch Lagoa), umgeben von Stränden und Dünen. So war es mir dann vergönnt, vor Beginn meiner Tätigkeit als Lehrer an einer ausländischen Schule erst einmal ein paar Tage richtig Urlaub machen zu können. Noch am Tage unserer Ankunft schafften wir es tatsächlich wider aller Erwartungen, unser Gepäck, das wir vorher als Luftfracht in Deutschland aufgegeben hatten (ich kam auf stattliche siebzig Kilogramm!), beim Zoll einzulösen. Die dafür zu erledigenden Aktivitäten waren allerdings ein Abenteuer für sich: Mein persönliches Hab und Gut konnte nämlich nicht einfach so abgeholt werden, obwohl es aufgrund meines Status als Dienstreisender für die Bundesrepublik Deutschland vom Zoll befreit war. Statt dessen wies man uns an, sich ins Zentrum der Stadt zu begeben, dort ein bestimmtes Büro aufzusuchen und ein besonderes Formular mitzubringen. Noch genügend Zeit vor uns wähnend, begaben wir uns also zu jenem Büro, in dem uns zwei Sekretärinnen begrüßten, die uns jeweils einen Stapel doppelseitig bedruckter Formulare in diversen Farben zum Ausfüllen in die Hände drückten. Dazu kamen noch einige Dokumente, die ich aus Deutschland mitbringen musste: Das brasilianische Konsulat hatte von mir eine vierfach ausgefertigte Liste meines gesamten Umzugsgutes inklusive Wertangaben gewollt, die mir dann nach langer Zeit in einem mit einem schönen Wachssiegel verschlossenen Umschlag zurückgesandt worden war. Der ganze Vorgang hatte sich sogar noch ein wenig verzögert, als dass ich die Wertangaben zunächst in Dollar gemacht hatte, dann aber plötzlich die Angaben in meiner heimatlichen Währung gefordert worden waren. Glücklicherweise hatte man nicht moniert, dass ich den Wert meiner Unterwäsche und Socken lediglich mit fünf Euro angegeben hatte. Zusammen mit den bisherigen Papieren aus Deutschland ergab das Ensemble von Zetteln einen bereits beachtlichen Stapel im Büro des Zollamtes, der dann auch noch einmal kopiert wurde. Unglücklicherweise war der für die Unterschrift notwendige Abteilungsleiter gerade zu einem Arztbesuch entschwunden. Man versicherte uns aber, dass er in Kürze wiederkommen würde. Nun blieb uns plötzlich nur noch etwa eine halbe Stunde, bis die Gepäckausgabe am Flughafen schloss und ein langes Wochenende vor uns lag. Der Unterschreiber kam jedoch noch rechtzeitig, und nach ein paar hastigen Dankesworten machten wir uns in rasanter Fahrt durch den Feierabendverkehr wieder auf den Weg zurück zum Flughafen. In der Annahme, dass nun gleich Betriebsschluss sei und alles entsprechend schnell vonstatten gehen würde, frohlockten wir beim Vorweisen unserer Dokumente. Leider schien aber Bürokratiegläubigkeit vor Wochenendfreuden zu stehen, und unsere Gepäckstücke, die lediglich simple Haushaltsdinge enthielten, wurden peinlich genau kontrolliert, um die Übereinstimmung mit besagter Liste zu überprüfen. Nachdem nun alle T-Shirts, Bücher, CDs und dergleichen kräftig bewegt wurden, durften wir uns endlich auf den Weg machen, einen eifrigen Beamten in dem guten Glauben hinterlassend, er habe seiner Pflicht in voller Güte Genüge getan. Am nächsten Tag fühlte ich mich auf einmal ein wenig elendig, aber das lag, abgesehen von dem Temperaturschock und der strapaziösen Odyssee des Vortages, sicherlich auch an dem Impfcocktail, der in meinem Körper Bataillone von Antikörpern erzeugte. In den Tagen vor meiner Abreise hatte ich mich nämlich gegen alles Notwendige für den Aufenthalt in Brasilien impfen lassen: ein Schuss Diphtherieimpfung in den linken Arm, ein Maß Gelbfieberschutz in die rechte Armbeuge, eine Ladung Hepatitisvorbeugung ins Gesäß, da wird es dann ein bisschen eng in den Blutbahnen. Am darauf folgenden Tag war alles vorbei, und ich fühlte mich fit für Brasilien. So erkundete ich dann die nähere Umgebung und gewann die ersten Eindrücke meiner neuen Heimat für die kommende Zeit. Vom Boden aus betrachtet erinnerte mich die Landschaft um Lagoa herum an eine Mischung aus Hawaii und Kärnten mit Temperaturen wie in der Sahara. Glücklicherweise war das Meer zum Abkühlen nicht weit! Einen Tag später holte mich dann meine Schulleiterin, Dona Hilda, höchstpersönlich nebst ihrem Gatten, Pastor Rudolfo, ab, um mich nach Rio do Sul mitzunehmen. Vorher noch hatte ich im Hause des Deutschlehrerbetreuers meinen Kollegen Bernardo, seines Zeichens ehemaliger pietistischer Pfarrer, Autoverkäufer und jetzt Deutsch- und Erdkundelehrer, kennen gelernt, der etwa gleichaltrig ist, ein über die Maßen exzellentes Deutsch spricht, mir sehr viel in den ersten Wochen meines Aufenthaltes geholfen hat und der mir im übrigen ein guter Freund geworden ist. Auf einer Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft mit bis zu den Gipfeln dicht bewaldeten Hügeln, mit geheimnisvoll und majestätisch aussehenden Araukarien, mit wahrhaftigem Urwald, alles in sämtlichen erdenklichen Grüntönen ging es dann zu meinem zukünftigen Wohnort, in dem ich zunächst einmal eine provisorische Behausung direkt gegenüber der Schule bezog. Die Unterkunft war eine 200-qm-Wohnung mit drei Badezimmern, einem Wohnzimmer von der Größe eines Tanzsaales und noch vier weiteren Zimmern, in denen sich ganze sechs Möbelstücke sowie ein wenig Geschirr verloren. Meine endgültige Wohnung, die der Schulleiterin und ihrem Gatten gehört und die sie mir zu einem wahrhaft christlichen Preis vermieteten, wurde erst Anfang März frei.

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