Breeds - Kiowas Verhängnis - Lora Leigh - E-Book
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Breeds - Kiowas Verhängnis E-Book

Lora Leigh

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Beschreibung

Der Bodyguard Kiowa, der Koyotenblut in sich trägt, soll auf die Tochter des amerikanischen Präsidenten aufpassen. Aber dann wird die hübsche Amanda von politischen Gegnern ihres Vaters entführt, und Kiowa muss sie befreien. Nie hätte er geglaubt, dass eine Frau eine solch tiefe Leidenschaft in ihm wachrufen könnte. Doch solange Amanda unter seinem Schutz steht, kann er es nicht wagen, ihr seine Gefühle zu zeigen. Außerdem enthält dieser Breeds-Band die packende Kurzgeschichte "Breeds - Lyras Leidenschaft": Ein Verbrechen bringt Lyra und Tarek zufällig zusammen und entfacht das Feuer der Leidenschaft zwischen den beiden Nachbarn. Doch in Tarek regt sich damit auch seine wahre Natur, von der Lyra nicht sicher ist, ob sie sie zähmen kann.

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Seitenzahl: 406

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

1

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Epilog

Lust auf mehr?

Lyras Leidenschaft

Prolog

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Die Autorin

Die Breeds-Reihe bei LYX

Impressum

LORA LEIGH

Kiowas Verhängnis

Breeds

Roman

Ins Deutsche übertragen

von Silvia Gleißner

Zu diesem Buch

Eigentlich ist Kiowas Auftrag unmissverständlich: Er soll Amanda Marion beschatten und dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn Amanda ist niemand anders als die Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika – der in Kürze das so genannte Breed Law erlassen will, ein Gesetz, das den Breeds absolute Autonomie zusprechen wird. Seit die Breeds sich der Welt zu erkennen gegeben haben, leben sie Seite an Seite mit ihren Mitmenschen. Doch die Übergriffe auf sie haben in den letzten Monaten zugenommen. Rassistische Vereinigungen, die für die Vorherrschaft der reinblütigen Menschen kämpfen, wollen mit aller Macht verhindern, dass sich das veränderte Erbgut der Breeds mit dem der normalen Bevölkerung vermischt. Dabei schrecken sie auch nicht davor zurück, die Tochter des Präsidenten zu entführen. In letzter Sekunde gelingt es Kiowa, der Kojoten-DNA in sich trägt, die junge Frau zu retten und sie an einen sicheren Ort zu bringen. Doch Amanda weckt ein unerklärliches Verlangen in ihm, so intensiv und verzehrend, dass er dagegen machtlos ist. Auch Amanda kann sich der Anziehungskraft, die ihr Bodyguard auf sie ausübt, nicht erwehren. Und obwohl die beiden wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben können, geben sie der Leidenschaft nach – und geraten dadurch in Gefahr, denn der Feind hat noch lange nicht aufgegeben …

Für meine Leser!

Für all eure Mails, euren Zuspruch und eure Unterstützung.

Dieses Buch ist für euch!

1

Wie wir aus dem Lager der Raubkatzen-Breeds erfahren haben, wurde Dash Sinclair, Major der US-Army, positiv als Wolf-Breed getestet. Major Sinclair ist damit der erste bekannte Wolf-Breed, der der Vernichtungsaktion entkommen konnte, nachdem vor einem Jahr ihre Existenz bekannt wurde.

Angehörige des US-Militärs und der Wissenschaft versicherten sowohl der Presse als auch der Regierung umgehend, dass nur wenigen dieser vermissten Breeds die Flucht gelungen sein konnte. Vielmehr seien die Chancen zu jener Zeit so verschwindend gering gewesen, dass es wahrlich ein Wunder wäre, wenn es noch weitere gäbe.

Labore auf der ganzen Welt, in denen die Wolf-Breed-Soldaten erschaffen und aufgezogen worden waren, beseitigten ihre Schöpfungen auf Anordnung des führenden Kopfes des Genetics Council – niemand Geringerem als dem ehemaligen Vizepräsidenten Douglas Finnell. Die Prüfung von Computerdaten und Berichten der Mitglieder des Council, die bei einer koordinierten Razzia bereits entdeckter Labore sichergestellt wurden, enthüllten Grausamkeit und jegliches Fehlen menschlicher Moral bei der Erschaffung und Ausbildung dieser einzigartigen Individuen. Viele bezeichneten die vom Genetics Council und dessen Wachpersonal und Wissenschaftlern begangenen Gräueltaten als die schlimmsten Verbrechen gegen lebende Wesen.

Die »Operation Indifferenz« war ein Großeinsatz über internationale Grenzen hinweg und zerrte das Ausmaß der moralischen Verderbtheit ans Tageslicht, mit der Männer, Frauen und Kinder erschaffen, trainiert und ermordet wurden. Diese Wesen wurden zu Killern und hoch entwickelten Soldaten ausgebildet, die in den kommenden Jahren gegen die allgemeine Bevölkerung eingesetzt werden sollten. Eine private Armee, die keine Gnade kennen sollte.

Doch wie Wissenschaftler auf der ganzen Welt inzwischen behaupten, besitzen die Breeds, die aus KZ-ähnlichen Lebensbedingungen gerettet wurden, einen instinktiven Ehrenkodex, oder sie respektieren eine Art Gesetz der Natur. Berichte und Ausbildungsprotokolle beweisen eindeutig, dass das Genetics Council hier seine Ansprüche nicht durchsetzen konnte. Man erschuf zwar den perfekten Soldaten, jedoch weigerte sich dieser, Unschuldige zu töten, und selbst im Angesicht großer Schmerzen hielten alle Breeds an ihrem persönlichen Ehrgefühl fest, das sich irgendwie entwickelt hatte. Allerdings gibt es eine Ausnahme: die Kojoten-Breeds. Wie einige Quellen berichten, stellten die Kojoten als Gefängniswärter, in manchen Fällen auch Ausbilder und Vollstrecker, den letztendlichen Triumph des Council dar.

Unglücklicherweise wurden diese Schöpfungen im Rahmen der »Operation Indifferenz« während der Angriffe auf die schwer befestigten Labore abgeschlachtet. Männer, Frauen und Kinder wurden ermordet, um zu verhindern, dass diese einzigartigen, genetisch veränderten Menschen in Freiheit gelangten.

Doch die Geschichte von Major Sinclairs Flucht aus dem Labor im zarten Alter von zehn Jahren und seiner darauf folgenden Odyssee durch Sozialeinrichtungen als Waise und Mündel des Staates hat viele Fragen aufgeworfen, was das Überleben weiterer Breeds im Verborgenen angeht, die nur durch Entschlossenheit und Glück der geplanten Vernichtung entronnen sind.

Die Enttarnung des Genetics Council erfolgte dank der Hilfe von Merinus Tyler, der Ehefrau und offiziellen Gefährtin von Callan Lyons, dem Anführer der Katzen-Breeds, die vor mehr als zehn Jahren aus einem Labor in New Mexico entkommen konnten. Seit sie sich der Welt zu erkennen gegeben haben, versuchen die Breeds auf der ganzen Welt fieberhaft jene ihrer Brüder zu finden, die noch immer in Laboren gefangen gehalten werden. In kleinen Geheimlaboren, die noch immer daran arbeiten, die genetische Selektion zu perfektionieren, um den blutrünstigen, analytischen und kaltblütigen Killer zu schaffen, den das Council immer wollte.

Bis dato halten sich mehr als einhundert Katzen-Breeds in dem früheren Lagerkomplex des Council in Virginia auf und bemühen sich, eine angenehme Umgebung für die ehemaligen Gefangenen aufzubauen, die es dorthin schaffen.

Doch mittlerweile erheben rassistische Vereinigungen ihre Stimmen. Einst als Verfechter der weißen Vorherrschaft bekannt, werden sie nun immer mehr zu Kämpfern für die Vorherrschaft reinblütiger Menschen, und sie fordern die Internierung der Breeds, um deren verändertes Erbgut von der normalen Bevölkerung fernzuhalten. Der neu gewählte Präsident Vernon Marion hat auf derartige Forderungen bisher mit Spott reagiert, indem er erklärte, die Breeds seien kein größeres Risiko, als es Jahrhunderte früher amerikanische Ureinwohner, irische Einwanderer oder andere Menschen fremder Nationalität gewesen seien. Doch der Kampf ist noch nicht vorüber.

Wie bereits berichtet, haben die Angriffe auf Breeds und deren Lager über die letzten Monate zugenommen. Und auch die neue Erkenntnis, dass ein Breed unerkannt unter uns gelebt und wie der Typ von nebenan in der Armee gekämpft hat, beschwor Komplikationen herauf, mit denen Präsident Marion sich noch beschäftigen müssen wird. Weltweit tauchen adoptierte Kinder und registrierte Waisen in Arztpraxen auf und verlangen einen DNA-Test, um zu beweisen, dass sie keine Breed-DNA in sich tragen. Mittlerweile fordern rassistische Gruppen die Einführung einer DNA-Testpflicht in allen Arztpraxen, Krankenhäusern und sonstigen Gesundheitseinrichtungen.

Und noch eine Frage stellt sich: Wenn entflohene Wölfe und Raubkatzen sich nun frei in der Welt bewegen können, was ist mit den Kojoten, die als deren Aufseher eingesetzt wurden? Berichten zufolge wurden die Kojoten-Breeds gezüchtet und ausgebildet, um jenen Teil der DNA zu stärken, der indianischen Gelehrten zufolge die sogenannte Breed-Ehre aufhebt, jenes instinktive natürliche Ehrgefühl, das bisher alle Breeds an den Tag legten. Wenn der Kojote in seinem naturgegebenen Zustand tatsächlich keine Seele besitzt, hat dann ein Mann, der mit dieser DNA geschaffen wurde, ein Gewissen?

Nun, da das Breed Law im Senat vorliegt und in wenigen Wochen darüber abgestimmt wird, geht es bei den Fragen, die sich hier stellen, um mehr als nur um das Recht auf Leben. Breed Law wird den Breeds Autonomie gewähren, sobald es in Kraft tritt.

Und es wird ihnen die Erschaffung einer Breed-Offensive ermöglichen. Dabei werden speziell ausgewählte Truppen faktisch mit voller Billigung der Regierung das Recht haben, jede Gruppierung zu eliminieren, die das Hauptlager der Breeds oder ausgewiesene Breed-Schutzgebiete angreift. Ein weiteres dieser Gesetze gestattet die Exekution jeglicher Regierungsbeamten oder Privatpersonen, denen eine wissentliche und/oder willentliche Beteiligung an der Tötung eines Breeds beziehungsweise am Angriff auf eine Breed-Einrichtung nachgewiesen werden kann.

Und noch ein Gesetz ist im Regelwerk enthalten, über das viele Senatoren derzeit noch hitziger debattieren als über die Bestimmung zu einer Breed-Offensive: ein Gesetz mit dem schlichten Titel »Recht auf Paarung«. Dieses Gesetz, erklären Senatoren, sei viel zu vage formuliert für eine eindeutige Festlegung. Demnach soll ein Breed-Gefährte – definiert als männliche oder weibliche Person, die vom Breed-Führungsgremium als Teil einer Paarung angesehen wird – de facto in die Zuständigkeit des Breed Law fallen sowie in die Gerichtsbarkeit sämtlicher eventuell verhängter Breed-Sanktionen.

Falls dieses Gesetzeswerk beschlossen wird, wird derGemeinschaft der Breeds absolute Gerichtsbarkeit über sich selbst eingeräumt, ohne jeglichen Einfluss der Regierung, und zwar für einen Zeitraum von fünfzig Jahren. Das Breed-Führungsgremium wird aus mehreren Anführern der Breeds bestehen, unter ihnen Callan Lyons, der dem gesetzgebenden Organ vorstehen wird, sowie Kane Tyler, Bruder von Merinus Tyler und treibende Kraft hinter den Angriffen auf die Labore, und Senator Sam Tyler, ein Befürworter des Breed Laws. Dazu kommen noch mehrere Wissenschaftler, die seit der Geburt des Sohnes von Callan und Merinus, David Lyons, im letzten Jahr ein fester Bestandteil der Breed-Gemeinschaft in Virginia geworden sind.

Befürworter des Breed Law versichern der Öffentlichkeit und der Presse, dass damit alle Maßnahmen getroffen seien, um zu garantieren, dass genetisch veränderte Breeds und normale Bevölkerung in Einklang miteinander leben können. Sie erklären, man sei sich der Ängste in der Bevölkerung bewusst und strebe danach, sie zu abzubauen.

Aber haben wir, die Menschheit, uns schon so weit entwickelt, dass wir derartige Unterschiede akzeptieren und damit leben können? Kann ein Breed unter uns leben, frei von den Vorurteilen, die wir in der Vergangenheit gegenüber anderen Rassen gezeigt haben? Wissenschaftler und Historiker gleichermaßen haben ihre Zweifel …

2

Halloween. Süßes, sonst gibt’s Saures. Partys, Geister und Kobolde. Amanda liebte es.

Lachend stand sie in der Tür, verteilte Süßigkeiten an maskierte Kinder, machte Bemerkungen über Kostüme und lobte pausbäckige kleine Monster für die Kreationen, die deren Eltern für sie erfunden hatten.

Die Luft war kühl und frisch, ein fröhlicher Herbstabend. Sie liebte alles an Halloween. Es war der einzige Anlass, zu dem sie nicht bei ihrem Vater zu Hause erscheinen und artig Konversation mit langweiligen Politikern und alternden Don Juans machen musste. Sie konnte zu Hause bleiben, sich entspannen, einen Film ansehen und die Freude in den Augen der Kinder genießen, die vor ihrer Haustür erschienen, um sich die Süßigkeiten zu holen, die sie besorgt hatte.

Das rote Dämoninnenkostüm, das sie trug, bescherte ihr eine Menge interessierter Blicke seitens der Männer, war jedoch nicht zu freizügig für nette Unterhaltungen mit den Müttern. Das Kleid war zwar dünn, aber nicht transparent und floss von ihrer Taille in einer Wolke roter Perfektion über ihre Hüften. Das eng anliegende Mieder wurde unter ihren Brüsten geschnürt, die von leichtem Voilestoff verhüllt wurden. Das lange braune Haar fiel offen bis zur Taille hinab, und auf dem Kopf trug sie kleine rote Hörner.

Es war ihr Standardkostüm für Halloween, wenn sie Süßigkeiten verteilte. Sie fühlte sich sexy, lebendig und unabhängig darin. Dieses Jahr ganz besonders. Ihr erstes offizielles Jahr fernab der Einschränkungen durch ihre Familie. Zumindest größtenteils.

»Hi, Miss Marion.« Kylie Brock kam die Stufen heraufgehüpft und präsentierte mit einem Zahnlückenlächeln ihr kleines Teufelskostüm. »Ich sehe genauso aus wie Sie.«

Amanda warf einen Blick auf die Mutter. Tammy Brock war eine gertenschlanke, aufstrebende junge Anwältin, die ein paar Häuser weiter wohnte. Mit lachenden blauen Augen und einem ironischen Lächeln betrachtete die Frau ihre Tochter und verdrehte die Augen.

»Das tust du tatsächlich, Kylie.« Amanda ging in die Knie auf Augenhöhe zu der Kleinen und legte eine Handvoll Süßigkeiten in deren geöffneten Beutel. »Hast du heute Abend auch alle heftig erschreckt und genug Süßigkeiten bekommen?«

Die Kleine spähte auf Amandas Scheitel und seufzte tief.

»Oh ja. Ich habe jede Menge Süßes. Aber Mami konnte keine solchen Hörner wie diese für mich finden.«

Amanda hatte das Kostüm gestern in der Schule zur Halloweenparty getragen, und die Kinder waren begeistert von ihrem Outfit gewesen. Ganz besonders von den Hörnern.

»Sie hat keine gefunden?« Amanda streckte die Hand aus und richtete die speziell angefertigten Hörner, die sie mit ihrer Schwester beim Shoppen in New York in einem ungewöhnlichen kleinen Geschenkeladen gefunden hatte.

»Ich habe überall gesucht.« Tammy Brock lachte. »Sogar in Kostümläden. Die müssen mich für verrückt gehalten haben.«

Amanda stimmte in ihr Lachen ein.

»Ich verrate dir etwas: Ich habe mehrere Paare gekauft.« Sie nahm die Hörner ab und befestigte die kleinen Kämme, an denen sie angebracht waren, in Kylies roter Perücke.

Die Kleine machte große Augen, und ihr blasses Gesicht rötete sich vor Freude.

»Die sind für mich?«, fragte sie ganz erstaunt, und ihre grauen Augen glänzten vor Glück. »Nur für mich?«

»Nur für dich.« Amanda lächelte und ließ sich von dem aufgeregten Kind umarmen, dessen Mutter sie dankbar ansah.

»Danke, Amanda«, flüsterte sie, während Kylie die Stufen hinabhüpfte, um ihren Freunden ihren Schatz zu zeigen. »Damit hast du ihr eine Riesenfreude gemacht.«

»Wie geht es ihr denn so?« Vor einem Jahr war bei Kylie eine seltene Blutkrankheit diagnostiziert worden, und die Zeit seitdem war hart gewesen, für sie und ihre Eltern.

»Es gibt gute und schlechte Tage«, seufzte Tammy. »Ich wollte sie heute Abend fast nicht rauslassen, aber sie hat sich so darauf gefreut.«

Amanda nickte. »Sag mir Bescheid, falls du irgendwas brauchst.« Sie umarmte die andere Frau fest, und das Wissen, unter welchem Druck ihre neue Freundin stehen musste, brach ihr das Herz.

»Mache ich.« Tammy nickte. »Und pass du gut auf dich auf. Ich vermute, im Moment hat es mehr Nachteile als Vorzüge, die Tochter des Präsidenten zu sein?«

Amanda löste sich wieder von ihr und verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln.

»Es gibt solche Tage«, gestand sie mit einem Lachen und beförderte noch mehr Naschereien in geöffnete Beutel, als mehrere Kinder zu ihr kamen.

Nach dem Trubel der Präsidentschaftswahl und den Protesten gegen den ganzen Breed-Kram hatte sie eine Pause verdient. Ihr eigener Job war während des vergangenen Jahres ein Witz geworden. War sie zuvor ein respektiertes Mitglied der Gemeinde gewesen, so war sie nun zu einem Resonanzboden für politische Phrasen geworden, vom Rektor der Schule bis hin zu ihren Sechstklässlern und deren Eltern.

Und als wäre das noch nicht schlimm genug, gingen ihr die Agenten vom Secret Service, die sie zur Arbeit und wieder zurück begleiteten, langsam wirklich auf die Nerven. Sie war nicht der verdammte Präsident, und so allmählich machte sich Frust in ihr breit wegen der Probleme, die ihr dadurch entstanden. Die Kerle benahmen sich wie tollwütige Wachhunde.

»Amanda, könnte ich wohl kurz deine Toilette benutzen?«, fragte Tammy plötzlich leise, und ein angespanntes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Ich halte es echt nicht mehr aus, und ich will Kylie noch nicht nach Hause bringen müssen. Es dauert nur einen Moment.«

»Natürlich.« Amanda warf einen Blick über die Schulter ins Haus. »Den Flur entlang, linke Seite.«

»Bin gleich wieder da.« Tammy ging rasch an ihr vorbei ins Haus. »Kylie sollte für den Moment gut bei ihren Freunden aufgehoben sein, wenn du ein Auge auf sie hast.«

Amanda warf einen Blick auf die Kleine. »Geh ruhig. Ich passe auf«, lachte sie. Kylie zeigte immer noch ihre Hörner.

Amanda lehnte sich an den Türrahmen und musterte sie. Sie liebte Kinder und stellte sich vor, dass sie eines Tages selbst eines hätte. Manchmal fragte sie sich, worauf sie eigentlich wartete. Sie hätte schon einige Male heiraten können, wenn sie sich auf einen der Männer, die an ihr interessiert gewesen waren, wirklich eingelassen hätte. Hausbackene, langweilige Muttersöhnchen, dachte sie seufzend und wusste, dass das nie gut gehen würde.

»Danke.« Nur Augenblicke später kam Tammy wieder zurück und spähte nervös auf den Gehweg, wo Kylie mit ihren Freunden plauderte.

»Nur die Ruhe, Tammy.« Amanda runzelte die Stirn, als die Mutter ihr ein nervöses Lächeln zuwarf, bevor sie eilig die Treppe hinunterlief und ihre kleine Tochter zum Weitergehen drängte.

Das Haus neben Amandas war dunkel, hier hießen keine Lichter die kleine Halloweenmonster willkommen. Stirnrunzelnd warf sie einen Blick auf die andere Hälfte ihres Doppelhauses und schnaubte verächtlich.

Dort hatte die Einheit des Secret Service, die ihr Vater für sie abgestellt hatte, Quartier bezogen. Idioten.

Nachdem sie ihre letzten Süßigkeiten verteilt hatte, schloss sie die Tür und wollte wieder ins Wohnzimmer zurückgehen. Doch dann blieb sie abrupt stehen, und ihre Augen weiteten sich entsetzt beim Anblick der völlig schwarz gekleideten Gestalten im Flur.

Ihr Blick huschte zur Alarmanlage an der Wand. Sie war zu weit entfernt, um manuell Alarm auszulösen, doch sie konnte das rote Licht sehen, das anzeigte, dass die Hintertür deaktiviert war. Du lieber Gott. Tammy musste die Alarmanlage ausgeschaltet haben. Aber warum?

Okay, also wo waren die Idioten jetzt?, dachte sie hektisch. Die hätten ein Alarmsignal erhalten müssen, weil sowohl Hinter- als auch Vordertür offen gestanden hatten, während sie draußen war. Die Kerle waren normalerweise so pingelig, dass sie eigentlich gedacht hätte, sie würden das sofort überprüfen.

»Kann ich Ihnen helfen?«, quiekte sie und verspürte hysterische Belustigung über die höfliche Frage, die ihr unwillkürlich über die Lippen gekommen war, während sie zu der Tür, die sie gerade geschlossen hatte, zurückwich. Innerhalb einer einzigen lichthellen Sekunde wurde ihr klar, dass sie ganz schön am Arsch war.

Sie waren zu viert, also mehr, als sie mit ihren Selbstverteidigungsfähigkeiten auf einmal bewältigen konnte, so viel war sicher. Sie hatten Masken über dem Gesicht, aber die konnten nicht den tödlichen Hass in ihren Augen verbergen. Amanda schluckte schwer und fragte sich, wie wohl ihre Chancen auf Flucht standen. Es sah nicht gut aus.

»Ja, können Sie.« Einer der Kerle trat vor, und seine blassblauen Augen glitzerten tödlich, als er die Waffe, die er locker in der Hand hielt, hob und auf ihren Kopf richtete. »Sie können still und leise mitkommen, oder ich kann Sie erschießen. Ihre Entscheidung.«

»Ich habe eine Wahl.« Amanda klimperte ironisch unschuldig mit den Wimpern. »Oh, wow. Kann ich kurz darüber nachdenken?«

Ihr eigener Sarkasmus ließ sie beinahe zusammenzucken. Schlechte Idee. Sarkasmus und Waffen passten nicht gut zusammen.

Schmale blaue Augen starrten sie kalt an, als der Mann die Waffe entsicherte. Das Geräusch hallte in ihrem Körper wider, und sie schreckte ängstlich zurück.

»Wollen Sie das Risiko wirklich eingehen, Miss Marion?«, fragte der Mann leise. »Das könnte tödlich ausgehen.«

Sie holte tief Luft und schluckte schwer. Sie hasste Entscheidungen. Eine Kugel oder vielleicht ein Schicksal, das noch schlimmer war als der Tod? Wenn sie sehr, sehr viel Glück hatte, würde eine Schusswunde nur höllisch wehtun und genug Aufmerksamkeit erregen … Nichts da – Schalldämpfer. Verdammt.

Sie stand still da und starrte die Männer an, als sie aus dem Augenwinkel das Licht wahrnahm. Sie würde sich nicht einfach so von denen entführen lassen. Gott allein wusste, wer die waren.

Der Mann trat noch einen Schritt auf sie zu, und sie setzte sich in Bewegung. Mit einem Schlag auf den Schalter löschte sie das Licht und machte einen Satz zur Tür, schob den Riegel zurück und drehte den Türknauf, während sie aus Leibeskräften losschrie. Kaum war der Schrei ihrer Kehle entwichen, umfing sie die Finsternis.

Verdammt. Sterben würde kein Spaß werden …

3

Den Babysitter zu spielen nervte. Kiowa lehnte sich im Sitz des luxuriösen Lexus zurück, sah zu, wie die kleine Dämonin Süßigkeiten verteilte, als wären es königliche Gunstbeweise, und unterdrückte ein erregtes Knurren. Schon seit einer Woche befand er sich nun in diesem Zustand, und die Wirkung, die sie auf ihn hatte, kam ihm verdammt ungelegen. Aber dieses Kostüm machte ihn nur noch mehr an.

Sie lächelte den Kindern zu, und ihr Gesicht leuchtete vor Vergnügen auf, wann immer eines an ihre Tür kam, bevor sie eine höfliche Miene aufsetzte und mit den Eltern plauderte. Sie blieb immer leicht auf Distanz und beherrscht, aber er konnte fühlen, dass in ihr ein Feuer schwelte.

Diese verdammte Frau, ihre Beschattung zu übernehmen war nicht gerade sein brillantester Zug gewesen. Er hätte Dash Sinclair sagen sollen, er solle verdammt noch mal verschwinden, als der ihn aufgespürt und gebeten hatte, bei diesem Irrsinn mitzumachen. Die Welt würde die Breeds niemals akzeptieren. Präsident Marion konnte Hunderte Breed Laws erlassen, und es würde keinen Unterschied machen. Sie waren zu fremdartig. Aber Dash und Callan Lyons waren überzeugt, dass es möglich wäre. So, wie sie auch überzeugt waren, dass Kiowa helfen konnte.

Er schnaubte. Ein Kojote, der sich mit Löwen und Wölfen zusammentat. Wo würde das noch hinführen?

Er rutschte auf dem Ledersitz hin und her, richtete seinen Schwanz und zog eine Grimasse angesichts seiner Erektion. Das hatte ihm gerade noch gefehlt: ein Ständer wegen der süßen kleinen Tochter des Präsidenten. Der perfekte Vorwand, um ihn zu jagen und zur Strecke zu bringen, wie das räudige Tier, als das er erschaffen worden war, dachte er spöttisch.

Während Kiowa die Haustür im Auge behielt, schwang diese plötzlich auf, und der erstickte Schrei einer Frau drang gerade so an sein Ohr, während die Tür genauso rasch wieder zufiel. Sein Blick ging zu der Tür nebenan: Die Doppelhaushälfte, in der sich die Einheit des Secret Service eingerichtet hatte, blieb dunkel und still. Keine Lichter, kein Alarm.

Mit schmalen Augen warf er einen Blick auf die inzwischen beinahe menschenleere Straße. Weiter vorn und weiter hinten befanden sich noch ein paar kleine Süßigkeitenjäger, aber niemand war nahe genug, um den abrupt abgewürgten Schrei zu hören. Fluchend zog er die Glock aus seinem Hosenbund und stieg rasch aus dem Auto. Geduckt schlich er um die Autos herum zu dem Zaun, der das kleine zweistöckige Doppelhaus umgab.

Die würden sie nicht zur Vordertür hinausbringen, sondern nach hinten zu einem wartenden Auto. Verdammt, wo zur Hölle waren ihre Leibwächter, diese unfähigen Typen vom Secret Service? Für so einen Mist hatte er nun wirklich keinen Nerv. Er war lediglich als Back-up vorgesehen und ganz sicher nicht als die verdammte Kavallerie.

Immer im Schatten umrundete er vorsichtig den Zaun und sah dann den Van mitsamt Fahrer, der mit einer schwarzen Maske über dem Gesicht ungeduldig wartete. Kiowa bewegte sich durch die Schatten und inhalierte die frische Nachtluft, um sicherzugehen, dass sich sonst keine Wachen draußen postiert hatten. Dank seines nächtlichen Sehvermögens erkannte er den Fahrer gut, und er schien allein im Van zu sein.

Dämlich. Dämlich, wütete er im Stillen, als er rasch seine Waffe dämpfte und feuerte. Der Fahrer sackte augenblicklich zusammen – und im selben Moment ging die hintere Tür auf. Mit einem schnellen Satz am Zaun entlang riss Kiowa den ersten Mann durch die Tür, legte ihm die Arme um den Kopf und brach ihm mit einem Ruck das Genick. Er ließ den Körper fallen, noch bevor das hohle Knacken verstummte. Der Zweite, völlig überrascht, ließ sich ebenso schnell ausschalten. Kiowa duckte sich und entging knapp einer Kugel, bevor er zurückschoss und damit den Dritten erledigte. Diese Kerle hatten nicht lange gebraucht, um zu merken, dass sie entdeckt worden waren, dachte er spöttisch.

Plötzlich erklang Hundegebell, und Stimmen wurden laut, während der Vierte seine Knarre an die Schläfe der bewusstlosen Frau in seinem Arm hielt.

Training war schon etwas Wundervolles, dachte Kiowa abwesend, als er den Arm ausstreckte und als Erster feuerte, um anschließend rasch die Last des fallenden Angreifers aufzufangen.

So, und jetzt? Gottverdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt.

Er warf sich das Mädchen über die Schulter, ging zum Van, stieß den toten Fahrer von dessen Sitz auf die Erde und stieg selbst ein. Er legte das Mädchen auf den Boden des Vans und fuhr los, während in der Nachbarschaft immer mehr Lichter angingen.

Scheiße, das konnte er echt nicht gebrauchen. Er sollte sie doch nur beobachten. Nur beobachten und sichergehen, dass die Knallköpfe vom Secret Service ihren Job ordentlich machten und den Rassisten, die Präsident Marion belauerten, keine Gelegenheit zu einem Angriff auf sie gaben.

Die Leute vom Secret Service hatten Erfahrung mit so was. Sie waren alte Hasen im Beschützen von Präsidententöchtern, die Besten der Besten. Und jetzt waren sie entweder verdammt tot oder bei der Arbeit eingeschlafen, und er hatte das Mädchen am Hals.

Er würde sie irgendwo absetzen, kurz bei der nächstgelegenen Polizeistation anrufen, und das wär’s dann. Ganz einfach.

Schwachsinn.

Wenn die Bastarde so leicht an sie herangekommen waren, dann war da irgendwo ein Riesenhaufen Kacke am Dampfen. Niemand, absolut niemand, kam so einfach an die Tochter des Präsidenten heran ohne die Hilfe eines Insiders. Verdammte Scheiße!

4

Eine Stunde später parkte Kiowa den schlichten weißen Van hinter einem Motel, das er zuvor länger umkreist hatte, als er zugeben wollte, und schleppte seine immer noch bewusstlose Last in das Motelzimmer. Niemand war ihm gefolgt, doch er wusste, dass irgendwer da draußen schon sehr bald nach diesem Van suchen würde. Eine Operation, die so gut geplant war, lief nie ohne Unterstützung ab.

Mit einigen raschen Handgriffen fesselte und knebelte er sie, auch wenn sie, offen gestanden, nicht so aussah, als würde sie in nächster Zeit einen Fluchtversuch starten. Aber er ging lieber auf Nummer sicher.

Ihre Atmung war normal, die Beule an ihrem Kopf war nicht übermäßig groß, und er musste diesen verdammten Van loswerden und telefonieren. Teufel noch mal, das war das letzte verdammte Mal, dass er Dash oder Simon einen Gefallen tat. Er hatte gewusst, dass es eine blöde Idee war, sich von diesem Scharlatan mit seinem Harem in irgendwas hineinziehen zu lassen. Eine wirklich blöde Idee.

Er stand mit den Händen an den Hüften über Dornröschen, starrte sie an und zog eine Grimasse. In der kurzen Zeit, die er wegmusste, würde sie schon nicht umkommen. Das Risiko einzugehen passte ihm nicht, aber er hatte keine Wahl. Dieser Van war wie ein Leuchtfeuer für die bösen Jungs da draußen, und wenn schon Blut fließen musste, dann wollte er verdammt noch mal sicherstellen, dass es nicht sein eigenes war. Mit diesem Gedanken drehte er sich um und verließ das Zimmer.

Auf einem Schrottplatz etwa zehn Meilen außerhalb der Stadt ließ er den Van stehen, bevor er zum nächsten Münztelefon marschierte und ein Taxi rief. Der Taxifahrer sammelte dann einen leicht angetrunkenen und etwas streitlustigen Partygänger vor einem der Apartmentgebäude ein paar Blocks weiter auf und fuhr ihn in sein Motel.

Dort stolperte Kiowa zu seinem Zimmer, machte die Tür auf und schloss sorgfältig hinter sich ab.

Okay, zumindest atmete das Mädchen noch. Und sie war auch gar kein übler Anblick, aber er wollte verdammt sein, wenn er sich das Problem aufhalste.

Er holte sein Handy aus der Tasche, um den wichtigsten Telefonanruf zuerst zu erledigen.

»Hi Baby, was kann ich für dich tun?« Allein diese Stimme reichte schon, um jedem Mann einen Ständer zu bescheren. Unglücklicherweise war Kiowa gerade viel zu angefressen, um seinen Schwanz mitreden zu lassen.

»Holt mich raus«, bellte er ins Telefon, das Codewort für ein Krisentreffen. »Ich bin im Lazy Oak Inn. Wie schnell könnt ihr hier sein?«

Kurzes Schweigen in der Leitung.

»Eine Stunde«, antwortete die Frau, und ihre raue Stimme ließ nichts von der Besorgnis erkennen, die nun angebracht war. »Hast du das Kondom?«

Auf die Frage hin wollte er am liebsten genervt die Augen verdrehen. Marions Tochter galt als entscheidender Faktor für Erfolg oder Scheitern bei der Abstimmung über das wichtigste Breed Law: das Gesetz zu ihrer Autonomie, verbunden mit dem Recht auf Verteidigung und Eliminierung von Angreifern, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Wenn Amanda Marion sicher und zufrieden war, würde Präsident Marions Votum seinem Gewissen folgen. Doch sollte sie als Druckmittel eingesetzt werden, als Versicherung, dass er dagegen stimmte, dann konnten die Breeds sich auch gleich einen Strick nehmen. Marion würde sie, ohne zu zögern, für das Leben seiner Tochter opfern.

»Ja, ich habe das verdammte Kondom«, knurrte er und warf noch einen Blick auf das Mädchen. »Jetzt schwing deinen Arsch hierher.«

»Hach, bist du romantisch«, seufzte die Frauenstimme verdrießlich. »Vielleicht sollte ich dir dafür den Hintern versohlen.«

»Dann vergiss die Peitsche nicht«, brummte er. »Du wirst sie brauchen. Und jetzt beweg dich.«

Er legte auf, ließ sich auf den Stuhl sinken und dachte über seine kleine Gefangene nach. Er schnaubte genervt. Viel lieber würde er jetzt draußen vor ihrem Haus sitzen und nach Problemen Ausschau halten, als hier mit ihr festzusitzen. Simon Quatres und seine Stuten sollten besser den Hintern hochkriegen und schleunigst herkommen, denn er war ganz und gar nicht in Stimmung für das hier.

In einer Stunde konnte Simon ihm die Tochter des Präsidenten abnehmen, sie an irgendeinem netten Ort sicher verstecken, und Kiowa würde auf die Jagd gehen. Der Gedanke ließ ihn stutzen. Was zum Henker kümmerte es ihn überhaupt?

Dann wanderte sein Blick wieder zu dem Mädchen. Verschmiertes Blut an ihrer Stirn, wo der Schlag sie getroffen hatte, versetzte ihn wieder so richtig in Wut. Verdammt, es wäre nicht nötig gewesen, sie zu schlagen, dachte er. Den Bastarden, die sie entführen wollten, war es egal gewesen, ob sie sie töteten oder nicht. Die interessierten sich ausschließlich für ihre fanatischen Pläne und irrsinnigen Vorurteile. Oh ja, es war eine verdammt gute Idee, jagen zu gehen. Diese Blutreinheitsfanatiker, die die Gesellschaft immer mehr infizierten, gingen ihm ohnehin langsam auf die Nerven.

Er rutschte auf dem Stuhl nach vorn und verzog das Gesicht bei dem Ständer, der sich in seiner Jeans ausbreitete. Je länger er sie ansah, umso härter wurde er. Böse Sache. Ganz böse. Bisher war es ihm immer leichtgefallen, Geschäft und Vergnügen voneinander zu trennen, und beides überschnitt sich nur dann, wenn es unbedingt notwendig war. Aber während er sie so betrachtete, war eine Trennung verdammt schwierig. Zumal das hier eine von den Situationen war, in denen alles andere nicht nur unnötig, sondern auch verdammt dumm war.

Mit einem müden Seufzer stand er auf und entfernte den Knebel. Sie schien normal zu atmen, aber er wollte kein Risiko eingehen. Er nahm das Tuch ab, bevor er sich wieder auf seinem Stuhl niederließ und sie weiterhin anstarrte. An ihren Anblick in seinem Bett könnte er sich gewöhnen.

Sie sah wirklich hübsch aus. Langes braunes Haar umrahmte ihren schlanken Körper wie breite Bänder, und dieses Kostüm war heiß wie die Sünde: in einem verführerischen Rot, beinahe durchsichtig, mit einem eng anliegenden Mieder, sodass sich ihre Brüste über den tiefen Ausschnitt wölbten. Weiche, seidige Haut. Ein Mund wie eine Rosenknospe. Der Anblick dieses Mundes ließ seinen Schwanz zucken. Er war rosenrot und die reinste Versuchung. Ein Mund wie dieser konnte einem Mann mehr Ekstase bescheren, als er verdiente. Ganz zu schweigen von einem Breed.

Während er sie betrachtete, drang ein leises Stöhnen über ihre verführerisch geschwungenen Lippen, und ihre Augen öffneten sich mit einem schwachen Flattern ihrer langen Wimpern. Er stand auf und musterte sie eingehend, während er sich auf dem Bett neben ihr niederließ und gerade noch rechtzeitig die Hand über ihren Mund legte.

Der gedämpfte Aufschrei war begleitet von einem wilden Aufbäumen ihres Körpers, als er sich über sie schob. Er legte sich schwer auf sie und starrte dabei in Augen von einem solch tiefen und geheimnisvollen Haselnussbraun, dass es einen erwachsenen Mann zum Weinen bringen konnte.

Braune, grüne und blaue Schattierungen trafen in diesen Augen aufeinander, winzige Farbsprenkel, die aus der Nähe beinahe hypnotisierend wirkten. Inzwischen waren ihre Augen weit aufgerissen vor Furcht und Wut. Oh-oh. Dieser Ständer, der ihn beinahe umbrachte, drückte sich gegen ihren Unterleib, und Kiowa war sicher, dass darin der Grund für ihre Empörung und die blitzende Wut in ihren Augen lag.

»Beruhige dich«, bat er leise, sah sie eindringlich an und gestattete es sich, das Gefühl des schlanken Körpers unter sich zu genießen. »Ich werde dir nicht wehtun.«

Ja klar, das würde sie ihm natürlich sofort glauben, obwohl seine Erektion sich an sie drückte und sie gefesselt war.

Ihr gedämpfter Aufschrei der Wut unter seiner Hand verriet ihm, dass er recht hatte.

»Sieh mal, Lady, wenn ich deinen Tod wollte, dann wärst du schon tot«, murrte er. »Wenn ich dir Angst einjagen und dich unter Kontrolle halten wollte, dann wärest du nicht nur gefesselt, sondern auch geknebelt. Und ich habe nicht den verdammten Sir Galahad gespielt, damit du hier das ganze Haus zusammenschreist und die Kumpels deiner Angreifer darauf aufmerksam machst, dass du noch am Leben bist. Also, willst du jetzt zur Hölle den Mund halten und mir versprechen, dass du nicht losschreist, oder soll ich dir lieber eine meiner Socken in den Mund stopfen? Glaub mir, das wäre keine gute Alternative.«

Sie blinzelte überrascht.

»Bist du jetzt ein braves Mädchen?«, brummte er. »Oder muss ich hier liegen bleiben, bis ich die Nase voll habe und stattdessen die Socke nehme?«

Wunderschöne Augen.

Sie holte tief Luft, und ihre Nasenflügel blähten sich, als sie unter ihm zur Ruhe kam.

»Wirst du leise sein?«

Sie nickte energisch.

Mit einem argwöhnischen Blick nahm er die Hand von ihrem Mund und stellte sich darauf ein, von ihr runterzugehen, wenn sie ihr Versprechen hielt. Es war himmlisch, auf ihrem weichen Körper zu liegen, aber er hatte so ein Gefühl … Mist.

Ihr Mund ging auf, und ein durchdringender Schrei drang beinahe über ihre Lippen, bevor er den Kopf senkte und ihren Mund mit seinen Lippen verschloss.

Dumme Idee, ganz dumme Idee. Herr im Himmel, ihre Lippen waren weich und zart, ihr Mund eine warme verführerische Höhle, die ihn lockte.

Er packte ihre Handgelenke, als ihre schlanken Finger sich zu Klauen formten. Die Fesseln hielten sie an Ort und Stelle, aber er bot ihr seine Hände, damit sich ihre kleinen Nägel hineinkrallen konnten. Ein Ventil für das Bedürfnis nach Gewalt, das in ihr toben musste, wie er vermutete.

Gott, waren ihre Lippen weich.

Er starrte in ihre Augen und spürte den Schock bis in die Zehenspitzen, als seine Zunge an der perfekten Rosenknospe leckte, etwas Zartes schmeckte, das süchtig machte, und spürte, wie sich in seinem Verstand eine heiße Welle des Wahnsinns aufbaute, während der Hunger in ihm übermächtig wurde.

Sie wirkte wie benommen, als sie seinen Blick erwiderte, und das Blau in ihren haselnussbraunen Augen verdunkelte sich, als er mit der Zunge wieder über ihre Lippen fuhr. Er wollte sie nur davon abhalten zu schreien, sie schnellstmöglich zum Schweigen bringen, ohne ihr dabei wehzutun. Aber das hier hatte er nicht erwartet.

Er befreite seine Hände aus ihrem Griff, um sie in ihrem Haar zu vergraben und dessen seidige Glätte zu spüren, sie festzuhalten und zugleich tiefer in ihren Mund vorzudringen.

Seine Daumen drückten gegen ihren Kiefer, hielten ihre scharfen kleinen Zähne in Schach, falls sie auf die Idee kommen sollte zu beißen, und zwang sie weit genug auseinander, um seine Zunge in ihren Mund zu stoßen.

Gott, es schmerzte schon fast. Ihr Aroma ließ seine Zunge pochen, als er mit ihrer Zunge spielte und sah, wie ihre Lider sich senkten und ihre Augen sich verdunkelten.

Süßer Honig erfüllte seine Sinne und reizte seine Geschmacksknospen. Oh verdammt, sie schmeckte so gut. Nach Sommer. Unschuld. Etwas, das er nie gekannt und woran er nie gedacht hatte, bis er zu alt geworden war, um sich zu dem Glauben verleiten zu lassen, dass es existieren könnte. Doch es existierte, genau hier und jetzt, und der Geschmack berauschte seine Sinne.

Verdammt, das konnte er nicht gebrauchen. Bevor er seiner Schwäche noch mehr nachgab, löste er sich abrupt von ihrem Mund und schnappte sich wieder den Knebel, ein dick verknotetes Stück Kissenbezug. Den schob er zwischen ihre geöffneten Lippen und band ihn rasch hinter ihrem Kopf fest, während ihre gedämpften Schreie und ihr verzweifeltes Strampeln an dem Gewissen nagten, das er doch angeblich gar nicht besaß.

»Tut mir leid.« Er atmete hörbar aus und setzte sich neben sie, während sie ihn zornig anstarrte. »Aber ich habe echt nicht meinen Hintern riskiert, damit du hier Zeter und Mordio schreien kannst und uns beide damit umbringst.«

Sie schrie und zerrte an ihren Fesseln. Ihre wunderschönen Augen versprachen ihm Rache ohne Ende, bis sie schließlich erschöpft aufgab.

»Sieh mal, ich wollte dir eigentlich etwas gegen die üblen Kopfschmerzen geben, die du sicher hast.« Er erwiderte ihren finsteren Blick mit einem Lächeln. »Tut ganz schön weh, oder?«

Sie wandte den Blick ab. Ihre Nasenflügel blähten sich wütend, ihr Gesicht war gerötet, und ihre Brüste bebten vor Erregung. Und sie hatte verdammt hübsche Brüste. Mit perfekten festen kleinen Nippeln. Sie wölbten sich über dem engen roten Mieder und füllten den seidigen Stoff aus. Pralle kleine Kugeln mit überraschend harten, aufgerichteten Knospen. Mit schmalen Augen registrierte er die offensichtlichen Anzeichen ihrer Erregung, und sein Schwanz zuckte in der Jeans, während der Wunsch, sie zu kosten, ihm den Mund wässrig machte.

Er streckte die Hand aus und gestattete es sich, mit den Fingerknöcheln leicht über die bloßen oberen Wölbungen zu streichen.

Ihr Blick huschte wieder zu ihm, und ihre weit aufgerissenen Augen waren voller Furcht und Hitze.

»Werden deine Nippel immer hart, wenn du entführt wirst?« Er wollte es mit einem Scherz überspielen, aber die festen kleinen Knospen lagen direkt unter seinen Fingerspitzen, und sie waren verführerischer, als er sich je hätte vorstellen können.

Sie atmete schwerer, ihr Blick war gequält und ihre Wangen gerötet, als sie energisch den Kopf schüttelte.

»Nein?«

Der dehnbare Ausschnittbund gab mühelos seinen Fingern nach, als er über die festen Rundungen fuhr. Auch hier war ihre Haut gerötet, und die dunkelrosa Knospen richteten sich hart auf, als der Stoff darüberrieb.

Oh Mann, dafür würde er in die Hölle kommen, so viel war sicher.

Das Gummibündchen blieb unter den festen Hügeln, hob sie noch mehr an und ließ ihre süßen kleinen Nippel direkt an die Decke zeigen. Die harten Knospen waren überraschend prall und erregt. Das war keine Furcht, sondern ihr Körper verlangte nach Erleichterung.

Und noch während er sich selbst einen hirnlosen Narren schalt, berührte er eine der harten Knospen und zupfte mit Daumen und Zeigefinger daran, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

Auf ihre Reaktion war er nicht vorbereitet. Sie bäumte sich auf, und ihr Körper bog und verkrampfte sich in erotischen Zuckungen.

»Verdammt.« Inzwischen stand er in Flammen, zitterte beinahe, als ein leises Stöhnen durch den Knebel drang und er den Kopf senkte.

Unaufhaltsam wachsende Lust trieb ihn an, so unbarmherzig und fordernd, dass er sich hilflos und wie unter Drogen fühlte. Er öffnete den Mund und kostete eine der bebenden Spitzen, saugte sie leidenschaftlich in seinen Mund. Seine Zunge spielte damit, als sie sich ihm entgegenhob und ihre Brustwarze fest gegen seine Zunge drückte. Ein Festmahl für ihn.

5

Das konnte doch nicht wahr sein. Amanda wand sich unter dem Mund des Fremden, der sich anfühlte wie flüssiges Feuer. Ein Fremder. Oh Gott, und sie drängte sich näher an ihn, um ihre Brustspitze tiefer in seinen saugenden Mund zu drücken, während seine Zunge sich wie feuchter Samt um ihren Nippel legte. Das konnte sie doch unmöglich bei einem Fremden tun.

Das war doch nicht sie, die da gerade verzweifelt stöhnte. Wo war dieses Feuer nur hergekommen? Es schoss von ihrer Brust bis in den Unterleib und versetzte sie in endlose quälende Erregung. Und das war doch nicht sie, die da keuchte. Auf gar keinen Fall.

Doch, sie war es.

Sie schrie unter dem Knebel auf und ballte die Hände zu Fäusten, als seine Zähne an ihren Brustwarzen knabberten und zupften, während die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen sich anfühlte wie knisternde elektrische Spannung.

Er verwöhnte ihre Knospe mit Lippen, Zähnen und Zunge, bis Amanda so empfindsam war, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an mehr. Sie brauchte mehr. Er sollte sie tief und hart in sich einsaugen, damit seine Zähne dieses merkwürdige Gefühl von Lust und Schmerz zugleich bis in ihre Klitoris jagten, die langsam anschwoll und nach Aufmerksamkeit verlangte.

»Gott, du schmeckst gut«, flüsterte er, bevor er die kleine Perle tief in seinen Mund nahm, leidenschaftlich daran saugte und das Gefühl der Erregung wie ein brutaler Schlag durch ihren Körper raste.

Sie wand sich unter ihm und hob ihm die Hüften entgegen, als er sich über sie beugte. Ein verzweifeltes Wimmern drang durch den Knebel, als seine Finger mit der anderen Brustwarze zu spielen anfingen. Es war nicht genug. Ihr gedämpfter Schrei, mit dem ihr Körper nach mehr verlangte, schockierte sie zutiefst, aber er linderte nicht die schreckliche blinde Lust, die sie durchdrang.

Seine Finger zupften stärker, und sein Griff wurde fester, als seine Zähne über den anderen Nippel glitten. Oh Gott, der lustvolle Schmerz würde sie in den Wahnsinn treiben, sie wusste es. Sie wollte, sie brauchte mehr. Nur ein wenig mehr, und der heftige quälende Druck in ihrer Klitoris würde nachlassen und das flüssige Feuer lindern, das aus ihrer Vagina floss.

»Mist. Das gefällt dir, oder?« Er hob den Kopf und sah sie mit schmalen Augen an, während seine Finger die empfindsame Brustwarze zwirbelten.

Ihre Antwort war ein Aufschrei, als sie den Kopf nach hinten in die Matratze presste und gegen die überwältigende Woge brutaler Lust ankämpfte.

Mehr.

Sie brauchte mehr.

Sie hielt es nicht aus, den wachsenden Druck, die unglaubliche sexuelle Begierde, die aus einem finsteren, verborgenen Teil ihrer Seele aufzusteigen schien. Eine Begierde wie ein lebendes Wesen, das tief in ihr nagte und sengende Flammen durch ihren Unterleib jagte.

Mehr … Sie schrie das Wort hinter dem Knebel hinaus, während er sie anstarrte.

Oh Gott. Was war nur los mit ihr? Hatte der Schlag auf den Kopf einen sexuellen Schalter bei ihr umgelegt, von dessen Existenz sie nichts geahnt hatte?

Was hatte er mit ihr gemacht?

Wieder zupfte er an ihren Nippeln, und ihr Blick wurde glasig, als sie nach Luft schnappte.

Ja. Oh ja. Es gefiel ihr.

Eine feurige Woge der Lust durchdrang ihren Körper, kribbelte auf ihrer Haut und setzte sie unter Strom.

»Verdammt.« Auch er atmete schwer.

Seine schwarzen Augen glichen unergründlichen Tiefen erregter Lust, seine dunklen Wangen waren gerötet und die Lippen fest zusammengepresst in seinem Kampf um Selbstbeherrschung.

»Was willst du, Baby?«, flüsterte er dann, und seine Miene füllte sich mit einem Ausdruck sündiger Erotik, die ihm ein gefährliches und finsteres Aussehen verlieh.

Sie bog sich ihm entgegen und keuchte, als seine Finger erneut an ihren Brustwarzen zupften. Sie wollte seinen Mund dort wieder spüren. Sie wollte fühlen, wie seine Lippen und Zähne daran zupften, an ihr saugten und diese kleinen Lustblitze durch ihren Unterleib jagten.

Sie wollte seinen Namen wissen.

Da senkte er wieder den Kopf, und ihr war völlig egal, wie er hieß. Sein Mund war wie Feuer, seine Zunge ein Instrument der Folter, das rau über die hart aufgerichteten Knospen fuhr und ihre Sinne vor Lust vernebelte.

Dann knabberte er mit den Zähnen daran und jagte glühende Blitze schmerzhafter Lust wie Explosionen in ihren Unterleib.

Sie warf den Kopf auf dem Bett hin und her, zerrte mit Armen und Beinen an ihren Fesseln, und ihre Klitoris war nur noch ein qualvoll erregtes Bündel Nerven, das so dringend nach Erlösung verlangte, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte als an die immer schmerzhafter werdende Lust.

»Verdammter Mist.« Schwer atmend hob er den Kopf und fuhr sich mit der Zunge über die schon feuchten Lippen, während die kühle Luft im Zimmer ihre Nippel noch härter werden ließ.

Bitte. Sie wollte das Wort am liebsten herausschreien.

»Scheiße noch mal.« Rasch entfernte er den Knebel, doch bevor sie ihn um mehr anflehen konnte, lagen seine Lippen wieder auf ihren, und seine Zunge schob sich in ihren Mund.

Dieser Geschmack. Honig und Würze. Ihre Zunge schlang sich um seine, ihre Lippen schmiegten sich darum, während sie sie in ihren Mund sog. Das Aroma wurde intensiver, als er mit den Händen ihren Kopf griff, sie an sich drückte und ihren Mund mit seiner Zunge vögelte, in heißen, besitzergreifenden Stößen.

Sein Shirt rieb über ihre Brustwarzen, als er sich über sie beugte, ohne sie sonst irgendwo zu berühren. Er machte sie verrückt vor Verlangen nach mehr. Sie brauchte mehr. Sie wimmerte, stemmte sich in die Matratze, und ein verzweifeltes Stöhnen drang aus ihrer Kehle.

Als er den Kopf hob, starrte sie ihn flehentlich an.

»Mach, dass es aufhört«, keuchte sie. »Bitte mach, dass es aufhört.«

»Was?« Schwer atmend musterte er sie, den Blick auf ihre Lippen konzentriert. »Dass was aufhört?«

Sie stöhnte. Wieso wollte er sie quälen? Was hatte sie ihm denn getan?

»Bitte«, flehte sie wieder, und Tränen stiegen ihr in die Augen, während ihre Klitoris sich in einen Punkt glühender Qual verwandelte. »Es tut weh. Mach, dass es aufhört wehzutun.«

Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Was tut weh?«

Wusste er es denn nicht? Er hatte sie doch in ein Häufchen Begierde verwandelt, die so intensiv war, dass sie schier darin umkam.

»Verdammter Kerl«, fluchte sie bitter, hob sich ihm entgegen, rieb ihre Brüste an seinem Brustkorb und stöhnte bei dem Gefühl auf. »Du weißt, was ich meine. Mach, dass es aufhört, sofort. Ich halte das nicht aus.«

Er nahm seine Hand von ihrem Kopf weg, legte sie flach an ihre Taille, bevor sie sachte an ihren Schenkel glitt. Sie wurde ganz still, und ihre Lippen öffneten sich, während sie nach Luft schnappte und den Blick nicht von ihm abwandte. Langsam schob er den lockeren Rock ihres Kleides über ihre Beine nach oben.

Ja.

Kühle Luft strich wie ein Flüstern über ihre Strümpfe und linderte die brutale Hitze eine Sekunde lang, bevor sie mit voller Macht wiederkehrte. Sie wand sich, als ihre Knie entblößt wurden, und bäumte sich auf, als der Stoff über ihre Schenkel nach oben glitt.

Als seine Finger den Schritt ihres Höschens streiften, hätte sie aufgeschrien, doch er presste seine Lippen erneut auf ihre. Seine Zunge drang rhythmisch in ihren Mund, während er ihr urplötzlich das winzige Höschen vom Körper riss. Als sie dann seine Hand wieder spürte, hielt sie still, und ein Schrei entrang sich ihrer Kehle, weil sie die Wärme seiner Hand fühlte, die sich zwischen ihre Beine schob und Lustblitze durch ihren Körper jagte. Langsam hob er den Kopf und musterte sie eindringlich aus schmalen Augen. Er glitt auf dem Bett nach unten, schob ihr Kleid bis an die Hüften hoch und richtete den Blick zwischen ihre Schenkel.

»Du bist gewachst«, flüsterte er. »Weißt du eigentlich, wie heiß das ist?«

Für sie war es einfach praktisch. Ein Gefühl von Freiheit, ein Kick der Weiblichkeit. Jetzt allerdings war sie erfüllt von dem Gefühl, sexy zu sein.

»Was hast du mit mir gemacht?« Sie wollte reden, doch das kollidierte mit der Notwendigkeit zu atmen. Und im Augenblick brauchte sie wirklich dringend Luft.

»Ich weiß, was ich gleich mit dir machen werde«, brummte er, als er die prallen Schamlippen teilte und elektrische Spannung durch ihre Nervenenden jagte.

Ihre Klitoris schaltete noch einen Gang höher, pochende Hitze überkam sie, und sie bäumte sich auf und hob die Hüften an.

»Lieg still.« Ein Befehl, gefolgt von einem kleinen Klaps auf ihre Schamlippen.

»Oh Gott …« Sie riss die Augen auf und bäumte sich auf, als die Feuersbrunst durch ihren Leib raste.

Nein. Nein. Nein! Ihr Kopf schrie und wollte sich verweigern, doch ihre Klitoris zog sich zusammen, und sie wurde immer feuchter. Die lustvolle Qual brachte sie fast zum Orgasmus. Und sie wusste, es wäre ein Orgasmus, der allen Regeln von Erlösung und Befriedigung, die sie bisher erfahren hatte, trotzen würde.

»Das ist übel«, hörte sie ihn flüstern, als er sich mit einem Ruck das Shirt über den Kopf zog und vom Bett aufstand.

Das gedämpfte Licht im Zimmer fiel auf gebräunte Haut, unter der die Muskeln spielten, auf seinen Bizeps, den Brustkorb und die festen Bauchmuskeln. Und darunter … Amanda schluckte schwer beim Anblick der Wölbung.

Große starke Hände glitten an den Bund seiner Jeans, schnippten den Druckknopf auf, zogen den Reißverschluss nach unten und schoben dann den lästigen Stoff zusammen mit der Unterwäsche über muskulöse Beine.

Seine Beine sahen bestimmt ganz gut aus, aber wen zur Hölle interessierte das. Ihr Blick konzentrierte sich auf die Erektion, die sich zwischen seinen Beinen erhob, vom Gewicht des kräftigen Muskels nach unten gezogen, sodass sie waagerecht von seinem Körper abstand.

Sie schluckte schwer und fragte sich, ob sie überhaupt in der Lage wäre, diesen Schwanz in sich aufzunehmen.

»Ich kenne dich gar nicht«, flüsterte sie und leckte sich über die Lippen, während ihr gleichzeitig klar war, dass das im Grunde keine Rolle spielte.

»Wirst du bald«, knurrte er.

Noch bevor sie etwas sagen konnte, streckte er sich zwischen ihren Beinen aus und senkte den Kopf über die feuchten pochenden Lippen ihrer Vagina. Amanda erbebte verzweifelt, als sie seinen Atem wie eine kühlende Liebkosung auf ihrer empfindsamen Haut fühlte.

»Oh Mann, das muss die hübscheste kleine Muschi sein, die ich je zu Gesicht bekommen habe«, flüsterte er und ließ seine Finger über ihre Spalte gleiten. Die Berührung ließ ihren Körper erzittern und entlockte ihr einen Aufschrei. »Ich werde dich auffressen, Baby.«

6

Amanda war ganz sicher, dass sie gleich sterben würde, als er seine Zunge den Fingern folgen ließ. Langsam und genüsslich strich seine Zunge über die enge Spalte und kostete die Säfte, die sich darin gesammelt hatten, während sie sich an seinen Lippen aufbäumte.

Seine Hände hielten ihre Hüften fest, als er über ihre Haut leckte, die nie zuvor die Berührung eines Mannes erfahren hatte.

Die Realität schwand aus ihrem Bewusstsein, und es kümmerte sie nicht länger, wer er war, wie er hieß oder was er mit ihr anstellen wollte, wenn er fertig war. Sie kannte nur noch das glühende Verlangen, das sie durchdrang, und seine heiße Zunge, die wie Feuer über ihre Haut strich.

Er stöhnte, leckte und saugte an ihren zarten Falten, bevor seine Zunge höher glitt – endlich, oh du lieber Gott – und schließlich über ihre brennende Klitoris fuhr.

»Ja«, stöhnte sie wie im Fieberwahn. »Oh ja, bitte, bitte …«