Das Strunk-Prinzip - Heinz Strunk - E-Book

Das Strunk-Prinzip E-Book

Heinz Strunk

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

ICH HABE ES GESCHAFFT. SIE KÖNNEN ES AUCH SCHAFFEN! Der bekannte Autor Heinz Strunk befand sich, bevor er im Jahre 2012 das nach ihm benannte Prinzip entdeckte, in einer schweren Lebenskrise (Bild). Entgegen allen Mahnungen praktizierte er Das Strunk-Prinzip in einer sog. Blindstudie an sich selbst. Bereits nach einem Vierteljahr waren Depressionen, Alkoholabhängigkeit und beginnende Adipositas praktisch nicht mehr nachweisbar. Fortan verschrieb sich Strunk mit missionarischem Eifer der Verbreitung der goldenen Regeln, seiner «Steps of Success». Das Strunk-Prinzip verspricht: Wenn Sie diese einfache, linear gebaute «Bedienungsanleitung für sich selbst» befolgen, werden Sie jedes (in Worten: JEDES) Problem lösen! Es gibt viele Glücksformeln. Diese hier funktioniert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 211

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Heinz Strunk

Das Strunk-Prinzip

 

 

 

Über dieses Buch

ICH HABE ES GESCHAFFT. SIE KÖNNEN ES AUCH SCHAFFEN!

Der bekannte Autor Heinz Strunk befand sich, bevor er im Jahre 2012 das nach ihm benannte Prinzip entdeckte, in einer schweren Lebenskrise (Bild). Entgegen allen Mahnungen praktizierte er das STRUNK-PRINZIP in einer sog. Blindstudie an sich selbst. Bereits nach einem Vierteljahr waren Depressionen, Alkoholabhängigkeit und beginnende Adipositas praktisch nicht mehr nachweisbar. Fortan verschrieb sich Strunk mit missionarischem Eifer der Verbreitung der goldenen Regeln, seiner «Steps of Success».

Das STRUNK-PRINZIP verspricht: Wenn Sie diese einfache, linear gebaute «Bedienungsanleitung für sich selbst» befolgen, werden Sie jedes (in Worten: JEDES) Problem lösen!

Es gibt viele Glücksformeln. Diese hier funktioniert.

Vita

Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk wurde 1962 in Bevensen geboren. Seit seinem ersten Roman Fleisch ist mein Gemüse hat er elf weitere Bücher veröffentlicht. Der goldene Handschuh stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm-Raabe-Preis geehrt. MIt seinen Romanen Es ist immer so schön mit dir und Ein Sommer in Niendorf war er zwei Jahre in Folge für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Dezember 2014

Reinbek bei Hamburg, Dezember 2014 Copyright © 2014 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg

Mit Infografiken des Verfassers

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung any.way, Barbara Hanke/Cordula Schmidt

Coverabbildung Dorle Bahlburg

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-53771-2

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

Heinz Strunk, der immer quirlige Unruheherd, dessen schärfste Waffen beißender Spott und bleierne Ironie sind, nimmt sich der Themen an, die üblicherweise totgeschwiegen werden. Doch wo andere auf herkömmliche Methoden wie Abrissbirne, Holzhammer und Sprinkleranlage setzen, da vertraut der hanseatische Querdenker mit seinem Satirekeyboard auf die leisen Töne: Das STRUNK-PRINZIP.

WOHNEN – Lifedesign paradox

Lassen Sie mich diesen Aufsatz mit einer kleinen Anekdote beginnen. Ich befand mich vor einiger Zeit auf Wohnungssuche, als der Makler mich fragte, ob ich auf sog. Adresslage Wert legte. Ich, selbstbewusst: «Da, wo ich wohne, ist automatisch Adresslage!»

Die Wohnung – Pickergrube, Siechpfanne, Laufstall, damals wie heute ein Russisch Roulette aus menschlichen Schicksalen, Bier und Musik. Doch gibt es auch nur einen einzigen Aufsatz, einen kurzen Essay, eine kleine Abhandlung zu diesem großen Thema? Antwort: NEIN. Da muss also mal wieder das STRUNK-PRINZIP ran. Unternehmen wir zunächst einen kurzen Exkurs in die Wohnungstheorie: Unter einer Wohnung versteht man den streng gescheitelten Übergang vom Kollektiven zum Privaten. Punkt. Hier werden die Akkus aufgeladen, hier ist verstecktes Essen erlaubt. Für den einen Schließanlage, Pupsloch, Zwergenkammer, für den anderen Endlager, Schneller Brüter und Wiederaufbereitungsanlage. Wohnung ist stets undundundoderoderoder, z.B. Landschaft – Schranklandschaft, Sitzlandschaft, Wohnlandschaft –, vor allen Dingen aber Vielfalt: Kinderzimmer, Boden, Hobbykeller, Ablage, offene, halboffene, geschlossene Küche, Ankleideraum und die Räume im Raum – Duschklo, Komfortecken und begehbare Truhen. Eine Wohnung sollte bei geöffneten Fenstern Freude, Liebe, Herzlichkeit in die Welt hinaustragen: gebrochenes Kinderlachen, Großvater, der im Garten mit seinem Gebiss nach Würmern gräbt, Mutti, die die Fischstäbchen gewohnheitsmäßig immer noch mal nachpaniert, und der Vater, der das Geld in Scheinen mit nach Hause bringt. Das STRUNK-PRINZIP nähert sich diesem Reizthema wie immer ruhig, sachlich und vor allem faktenbasiert. Step by Step – Schritt für Schritt:

Der Flur: Entree in die privateste aller Welten, heimliche Visitenkarte, hier beginnt das Sondereigentum, wo neben der Garderobe auch der Verstand abgelegt wird.

Themenpark Wohnzimmer: das Zimmer, in dem man keinen Maulkorb verpasst bekommt, nüchtern, sachlich, streng, fast unterkühlt, hier steht der Weihnachtsbaum noch in der Mitte, hier wird auch wochentags gesaugt.

Die Küche: geplant, gekachelt, genormt, die Einrichtung zweckmäßig, der Boden pflegeleicht. Die Einbauzeile erinnert an sofortige Zubereitung von modischem Slowfood. Die Küche (Kitchen) – ein Ort hysterischer Saufgelage, aber auch bitterer Niederlagen.

Der Keller: Zimmer im OFF, Raum ohne Augen, spirituelles Zentrum, hier verbinden sich Subtext und Metaebene zu einem dialektischen Konglomerat, Hobelbank und Weckgläser bilden einen erotischen Schulterschluss. Doch welche dunklen Geheimnisse verbergen sich hinter dem Doppelzentner eingelagerter, fauliger Frühkartoffeln? Und was ist mit dem halbtoten Kater, der sich von defekten Gummidichtungen ernährt?

Das STRUNK-PRINZIP deckt auf: Die Wohnung kann auch Ort großer Tragödien sein! Arbeitslose Plattenbautler, die sich mit tränenleeren Augen hinter zugezogenen Gardinen abmelken, vor Hunger und Durst halb wahnsinnige Ostrentner, die im Delirium ihre eigenen Duschvorhänge essen (wer spricht schon gern darüber, wenn Alte auf der Suche nach einem Schluck Wasser mit dem Dosenöffner den Küchenboden aufgraben), Eheleute, die sich gegenseitig mit abgelaufenen Salben, Milbenkot und Kalkreinigern foltern. The Dark Side of Living, das sind Kokeleien, Wundpflaster, Snuffvideos, das sind Pferdeposter im Abstellraum, ausgelaufene Waschmaschinen, verfaultes Essen, der allgemeine Trend zur Versachlichung.

Was wäre eine Wohnung ohne Einrichtung? Genau: Nicht der Rede wert. Doch sind wir mit dieser Feststellung noch keinen Millimeter weiter gekommen. Das STRUNK-PRINZIP praxisnah: Wer sich Möbel der Preiskategorie A nicht leisten kann, muss eben mit welchen der Preiskategorie B oder C vorliebnehmen. Reizthema Reinigung. Wichtig: Sie sollte strengen, aber nicht starren Regeln unterworfen sein. Altmodische Akkordschrubberei ist «out», der Wischmob jedoch schon wieder «in». Warum? Weil er ein moderner Klassiker ist, ein sympathischer Evergreen, ein frecher Lausbub! Der Hausputz sollte nüchtern kalkuliert auch tote Räume mit einbeziehen – Schmutzecken, Staubgerinnsel, Drecksatolle. Und damit sind wir auch schon beim Tabuthema Nr. 1, der Vermüllung, auch Wohninfarkt genannt. Offen herumliegende Bleistifte, Eierreste oder halbvolle Trinkgläser zeugen von diesen Tragödien.

Kommen wir jetzt (endlich!) zum Garten. Er steht nicht für sich, sondern ist integraler Bestandteil der Wohnung, sollte also auch als solcher verhandelt werden: Ein pulsierender Organismus in Echtzeit, der Erholung, Entspannung, Transzendenz verspricht. Analysieren wir die sinnliche Architektur dieses Wunderwerkes: Das Herz des Gartens ist der Geräteschuppen. Er pumpt unermüdlich Harken, Scheren, Spaten, Jätkolben und Kantentrimmer bis in die entlegensten Winkel der Laube, und bringt den Kreislauf des Lebens erst so richtig in Wallung. Seele des Gartens ist die Kompostkuhle. Gras, Zweige, Laub, Fladen und Rinde erzählen Geschichten aus Tausendundeiner Nacht! Haut des Gartens ist der Rasen, und die Haut muss was? Atmen! Deckt man den Rasen mit Planen, Pferdedecken und Luftmatratzen ab, geht der Garten ein. Weiter: Die Hecke ist das Gebiss des Gartens. Wagt sich ein Eindringling zu nahe heran, schnappt die Hecke nach ihm und fügt ihm schlecht heilende Wunden zu. Sträucher und Bäume: Arterien und Gefäße. Wie ein Säuglingskörper bedarf auch der Garten unablässiger Pflege. Fällt auch nur ein Teil aus, wird der Garten krank und geht an Gartenfäule ein, vergleichbar der Basedow’schen Krankheit. Er beginnt zu nässen, Beetjucken, Baumschorf, Eiterhecke, und im Endstadium wird der Garten zum Feld. Frage: Was ist eigentlich mit dem Gärtner, dem vermeintlich harmlosen Ausputzer? In Wahrheit hasst dieser hinterhältige Patron Bäume, Pflanzen, Sträuche und Johannisbeeren. Mit blutunterlaufenen Augen und meckernder Ziegenlache bringt er zweitausend Jahre alten Eichen mit der Durchforstungsschere nur aus Jux und Tollerei schwere Wunden bei. Ein teuflischer Gnom, der im Bierrausch Landserlieder grölt, mit stechendem Urin zarte Rosenknospen wegätzt oder mit hartem Trinkerstuhl Jungpflanzenkolonien dichtkotet. Der Gärtner – ein marodierender Jätteufel, der am Ende seines Vernichtungsfeldzuges immer kleinere Kreise zieht und schließlich implodiert. Eine ebenso verkommene Gestalt ist der Laubenpieper, für den der Garten nur ein gigantischer Selbstbedienungsladen darstellt, den er bis zur vollkommenen Besinnungslosigkeit ausquetscht wie Selfmade-Imker alte Bienen. Deshalb, wie der Engländer sagt: «Take care of the garden», denn der Garten ist Wahrheit, Wachstum, Wandel und eben Teil der Wohnung!

Das STRUNK-PRINZIP psychologisch. Mit der gewissenhaften Beantwortung der folgenden Psychotests können Sie Ihr Wohnprofil herausfinden!

Psychotest 1: Sie betreten die Wohnung eines Fremden. Haben Sie spontan Lust, sich hinzusetzen?

Psychotest 2: Sie möchten umziehen. Spielt die Größe der neuen Wohnung eine Rolle?

Psychotest 3: Sie sind gerade umgezogen. Sind Sie gleich in der Stimmung, jemanden einzuladen?

Sie haben nur dann etwas von diesen Tests, wenn Sie sich selbst gegenüber absolut ehrlich sind!

Wir konnten die Themenspindel Wohnen hier natürlich nur abrissartig abhandeln. Was ist z.B. mit dem Untermieter, welche Rolle spielt die Klingel, das ewigen Mysterium Hausordnung, welche Räume werden zukünftig aufgewertet, welche verlieren an Bedeutung? Fragen über Fragen, die möglicherweise erst in vielen Jahren beantwortet werden können. Bleiben wir deshalb kleinlaut und bescheiden uns mit einer elementaren Erkenntnis: Die Wohnung – Raum des Menschen.

Heinz Strunk hat seinen Satirestachel noch mal richtig angespitzt! Piekst er zu, erkranken seine «Opfer» an Lachkrämpfen, Witzeinfarkt und Pointenverschluss. Und dann kann sie nichts mehr retten, noch nicht einmal das STRUNK-PRINZIP!

GEFÜHLE – Vielfalt pur from Love to Hate

Trauer, Freude, Hass, Neid, Sehnsucht undundund: Gefühle, anders gesagt: Emotionen pur.

Das STRUNK-PRINZIP fragt: Sind Gefühle lediglich willkürliche «Hormonduschen» oder steckt mehr dahinter? Wir begeben uns auf die Suche nach dem «Freudensaft» ß-Endorphin, wir entschlüsseln das Zusammenwirken von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, erklären die Wirkungsweise von Stromstößen (Elektroschocks) und nehmen ganz nebenbei Stellung zu der Behauptung: «Düfte sind die Gefühle der Blumen.»

Doch beginnen wir, wie gewohnt, systematisch und «von der Pike auf», wie man es vom STRUNK-PRINZIP gewohnt ist.

1.) Grundgefühle. Es gibt lediglich 7 (in Worten: sieben) Grundgefühle: Wut, Ärger, Angst, Traurigkeit, Verachtung, Ekel und Freude. Von diesen Basics lassen sich alle anderen Gefühle (insgesamt ca. 376) ableiten. Auffallend bei den Grundgefühlen: Sechs negative stehen einem positiven gegenüber. Interessant, nicht wahr? Aber warum ist das so?

Auch hier spielt die Evolution wieder mal die entscheidende Rolle: Gute Gefühle werden zwar als angenehm empfunden, bringen den Menschen aber kein Jota weiter. Unter diesem Aspekt gesehen sind Schuld, Scham und Minderwertigkeitsgefühle gute Gefühle, denn zum einen gibt es dafür immer einen Grund, zum anderen helfen sie, im Leben voranzukommen.

Nächstes vermeintlich «schlechtes Gefühl»: Neid. Bei genauerem Hinsehen (für dass das STRUNK-PRINZIP bekannt ist) entpuppt sich der Neid sogar als eine der wichtigsten Sprungfedern im evolutionären Prozess, denn er führt dazu, dass wir mehr haben, erreichen und verdienen wollen als unser Konkurrent. Während Zufriedenheit, von der breiten Masse als gutes Gefühl bewertet, uns saturiert, träge und faul werden lässt. Konsequenz: Totalverlust. Alles weg. Wir stehen am Ende der Zufriedenheitskette mit völlig leeren Händen da. Spätestens dann steigt unbändiger Hass auf, der Neid auf unseren Konkurrenten ergreift erneut von uns Besitz, und wir versuchen mit allen Mitteln, ihn zu überflügeln und schließlich zu vernichten.

So beginnt ein ausgesprochener Teufelskreis, ohne den aber ganze Volkswirtschaften zusammenbrechen würden. Man kann das bedauern oder nicht, aber, so fragt das STRUNK-PRINZIP: Soll man Tatbestände bedauern? Sie sind nun mal a priori in der Welt und nicht von Menschenhand geschaffen.

Nächstes Beispiel: Trauer. Ein geliebter Mensch ist plötzlich und weit vor der Zeit gestorben. Der ganz normale Impuls, für den sich niemand zu schämen braucht: Trauer. Doch nach der ersten Trauerphase (max. 12 Tage) sollte man sich zusammenreißen und auf die Suche nach dem nächsten Menschen machen, der den Verlust ganz gut auswetzen kann. Bedenken Sie: Niemand ist unersetzlich, obwohl man im ersten Moment störrisch diese objektive Erkenntnis nicht wahrhaben möchte. So lernt der Trauernde über kurz oder lang einen neuen Menschen kennen, den er sonst sicher nicht in dieser Form kennengelernt hätte. Und der Tote bleibt ja trotzdem, was er war: eine schöne Erinnerung. Plus einen neuen, lebendigen Menschen, der nach seinem Tod auch zu einer schönen Erinnerung wird. Wer nun das Glück hat, auf diese Art und Weise viele neue Leute kennenzulernen, kann auch in dunklen Stunden in den schönsten Erinnerungen schwelgen.

Das STRUNK-PRINZIP fragt frech (und ketzerisch?): Gibt es überhaupt Gefühle, die ausschließlich