Der Phallus-Komplex. Das Weibliche im männlichen Hirn - Marc Chatenieu - E-Book

Der Phallus-Komplex. Das Weibliche im männlichen Hirn E-Book

Marc Chatenieu

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Beschreibung

Mit einer allgemein verständlichen Beschreibung physikalischer und chemischer Vorgänge im Gehirn des Mannes wird das Weibliche in seinen Bewusstseinszentren nachgewiesen. Anhand neuronaler Abhängigkeiten der Hirnzellen von Enzymen und Neurotransmittern – und von »männlichen« und »weiblichen« Hormonen – wird die ambivalente Psyche eines guten Liebhabers erklärt. Der physiologische Aggressionstrieb, der Frauen und Männern zum Orgasmus und zum Lebenstrieb verhilft, kann leider auch bei einer Fehleinstellung der neuronalen Weichen zwischen Psyche und Seele zur Massen-Euphorie, zum hypnotischen Massenphänomen führen. Erstmals wird mit der Beschreibung der Lustphysiologie eines gesunden Mannes dieser von dem Image des ausschließlichen Machos befreit. Die Abhängigkeit des Gefühlslebens sowie der männlichen Psyche von der Programmierungsphase des Adoleszenten wird von den weiblichen Grundbausteinen im Gehirn her erklärt. Damit wird verständlich, wie die Potenz von Sinneswahrnehmungen und der programmierten Psyche gesteuert wird. Das Wissen über die Entwicklung des Körpers zum gesunden oder leidvollen Reagieren, zum Wünschenswerten oder Krankhaften, soll dem Leser die Möglichkeit geben, frühzeitig an den Weichen für ein jugendliches Altern mitzuwirken.Der Komplex rund um den Phallus ist ein Komplex von Mechanismen des Körpers, des Gehirns, der Sinnesorgane, der Erbfaktoren, der Hormone, der Gesundheitsprobleme und der Psyche, wie auch der Süchte und Medikamente. Das alles muss im Lot sein, wenn Frau und Mann ein Leben lang glücklich miteinander leben wollen. So wird mit diesem Buch Neuland betreten. Dem Leser wird das Gehirn des Mannes aufgeblättert.

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Seitenzahl: 329

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Der Phallus-Komplex

Marc Chatenieu

DERPHALLUS-KOMPLEX

Das Weibliche im männlichen Hirn

Engelsdorfer Verlag

2009

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Copyright (2009) Engelsdorfer Verlag Alle Rechte beim Autor. Covergestaltung Tino Hemmann

Bild Kopf © Sebastian Kaulitzki – Fotolia.com

Bild Frau © Andreas Meyer – Fotolia.com

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung - Das Problem mit der Männlichkeit

Welcher Arzt ist in Männerfragen kompetent?

Worin liegt der Erfolg eines Liebhabers

Faktoren, von denen die Potenz abhängt:

I. Gehirn & Hormone

a.) Ansprechbarkeit des Erotisierungszentrums

b.) Ansprechbarkeit des lumbo-sakralen Reflexkreises

c.) Keimdrüsenfunktion

d.) Hypothalamus – Hypophyse – Hoden (pulsatiler Mechanismus)

e.) Nebennierenrinden – Funktion (für Speziell-Interessierte)

f.) Prolaktin / Thyroxin

II. Körper

a.) Genitalanatomische Gefäßsituation

b.) Atmung und Sauerstoffaufnahme

c.) Herz- und Kreislaufsituation

d.) Die Adipositas

e.) Hemmende, auch schmerzbedingte Einschränkungen des Bewegungsapparates

f.) Muskuläre Situation

g.) Erektionserhaltender partnerschaftlicher Synergismus

h.) Training / Müdigkeit

III. Psyche und Seele

a.) Ansprechbarkeit auf Phantasien

b.) Fähigkeit zu Phantasien

c.) Hemmende Einflüsse

d.) Partnerschaftliches Intim-Verhalten

e.) Sexuelle Erfolgserlebnisse

IV. Die so genannte Monogamie

a.) Die zunehmende sexuelle Diskrepanz in der Paar-Dynamik

b.) Die genitale Disharmonie:

V. Zum „Phallus-Komplex

VI. Wie kommt es zur Entstehung eines Mannes

VII. A) Testo-Steron

Können Kastraten koitieren

VII. B) Über den Umgang mit dem Testosteron

Toxikologie (zusammengefasst)

VIII. Braucht auch der Mann Östrogene?

IX. Die Steuerung der Sexualhormone beim Mann

X. Das Gehirn des Mannes

Der Amok-Lauf

XI. Männer-Krankheite

1.) Gonorrhoe (Tripper)

2.) Chlamydia pneumoniae und trachomatis sowie Mycoplasmen

3.) Syphilis (Lues)

4.) Herpes genitalis

5.) Donovanose (Granuloma venereum; Granuloma inguinale)

6.) Condylomata acuminata (Venerische Warzen; Feigwarzen)

7.) Trichomonaden

8.) Ektoparasiten (die Krätze-Milbe und die Filzläuse)

9.) Pilz-Infektion

10.) Bakterielle Infektionen (Enterobakterien und Enterokokken)

11.) HIV (AIDS)

XII. Die Prostata

XIII. Gynäkomastie

Brustdrüsenkrebs des Mannes

XIV. Beschwerden älterer Männer und Serumwerte

XV. Alters-Krankheiten (Männer)

Die Adrenopause (altersbedingte Nebennierenschwäche)

Das so genannte Klimakterium virile

Der Mann und seine Blase

Der so genannte Penis-Schwund

Der vorzeitige Samenerguss

Induration am Penis (Verhärtung am Penisschaft)

XVI. Therapie von Männer-Krankheiten

1.) Therapie der erektilen Dysfunktion

2.) Operative Behandlungsmöglichkeiten in der Andrologie

3.) Hormone für Männer beim Alterungs-Syndrom

Die Alzheimer Krankheit

Das Burnout-Syndrom

Vorzeitige Glatzen-Bildung – Früher Herztod inbegriffen?

Ratschläge für die Vorsorge des alternden Mannes:

Eine lebensgefährliche Hormonstörung des jungen Mannes

Die Verhütungs-Pille für den Mann?

XVII. Hirn und Sucht

XVIII. Transsexuelle, Homosexuelle und Hormone?

Hormonale Hilfen

Sexuelle Deviationen

Noch ein Wort zur Pädophilie

XIX. Gibt es eine Therapie an Trieb-Tätern?

Literaturverzeichnis

(Es kann vorkommen, dass manche Begriffe in einem neuen Kapitel, also in einem neuen Zusammenhang, noch einmal erklärt werden. Das ist beabsichtigt, um immer wieder die Verquickungen aufzuzeigen.)

Vorwort

Männlichkeit bei Männern und Vermännlichung bei Frauen, meine verehrten Freundinnen und Freunde, wurden bisher über die „männlichen“ Hormone definiert. Doch ich möchte sie über Neues informieren, über Neuigkeiten rund um den Phallus, die für Männer und Frauen von außerordentlicher Wichtigkeit sind. Denn spätestens seit dem Wissen über die neurobiologischen Vorgänge in den drei Bewusstseinszentren des menschlichen Gehirns muss den Hormonen der Keimdrüsen und der Nebennieren, die als so genannte weibliche und männliche Hormone bei beiden Geschlechtern in physiologischen Mengen vorkommen, ein anderer Stellenwert eingeräumt werden.

Wenn Louann Brizendine in ihrer Veröffentlichung „Das weibliche Gehirn“ (127) auf einen Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Gehirn verweist, so meinte sie den bekannten pränatalen Einfluss der Hormone auf den Föten. Diese Prägungen werden über genetisch festgelegte Rezeptoren vermittelt.

Das Verständnis über die Vermännlichung (oder die Feminisierung) wird durch die vermittelnde Präsenz von Rezeptoren und Enzymen, deren Funktionalität ebenfalls von adäquaten Hormonen abhängen, zusätzlich erschwert. So ist es nicht verwunderlich, dass sich selbst Ärzte bei der endokrinologischen Beurteilung entsprechender Krankheitssymptome schwertun. Zudem entstehen unerwünschte Hormonwirkungen nicht nur körperlich. Sie verändern auch Gefühle und programmieren damit die Psyche.

Doch der wünschenswerte Mann – da werden sie mir sicher zustimmen – ist nicht immer der vor androgenen Hormonen strotzende Macho, der sich vor lauter Kampftrieb in selbstmörderische Gefahr begibt. Vielmehr ist es doch der potente, gefühlsstarke Liebhaber, der auch bei der Erziehung seiner Kinder weder Zärtlichkeit noch Aufopferung vermissen lässt.

Es hat sich bei den Männern sicher noch nicht herumgesprochen, dass nicht die wahllose Anmache, welche in den Augen anspruchsvoller Frauen den Akteur der männlichen Würde beraubt, unbedingt zum gewünschten Erfolg führt. Es ist doch vielmehr die Zurückhaltung bei sinnlicher Ausstrahlung. Gerade durch sie hat der Mann ein Perpetuum mobile in Gang gesetzt. Danach ist nichts erfolgreicher als der Erfolg! Trotzdem wird meistens die optimale Männlichkeit – sogar gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Pendant – über den Phallus definiert, und das geschieht auch noch über seine unermüdliche Verfügbarkeit. Und wer seinen Erfolg oder Misserfolg bei Frauen dem zuschreibt, leidet der nicht ebenso unter dem Phallus-Komplex?!

Stellen sie sich vor, es gäbe eine Pille, die mit 100%iger Sicherheit, zeitlich programmierbar und völlig unschädlich, eine maximale Potenz bei geringen Kosten zu bewirken vermochte. Wäre das nicht etwas Fürchterliches für die Gesellschaft? Überforderung der Frauen, Nichtachtung und Versklavung der Tugend, Entwicklung zu mehr Aggression und Krieg, der Verlust der Familie, der Verlust von liebenden Vätern und der Verlust von Zärtlichkeit? Es entstände sicher noch mehr Machtmissbrauch und noch mehr Maßlosigkeit, welche – wie bei jeder Sucht – den Menschen des inneren Friedens beraubte. Nein, ich meine, eine solche Pille wäre kein Segen. Gottlob gibt es eine solche Pille nicht. Ein gesunder Mann hat in jedem Alter eine angepasste Potenz! Und ein Medikament, welches heute schon erfolgreich die Potenz verbessert, die wegen unverschuldeter Gesundheitsschäden diese Hilfe benötigt, greift immer an einen der Faktoren, von denen die Potenz abhängt, an. Diese chemischen Mittel, die als körpereigene Chemie nicht vorkommen, haben als Enzym-Inhibitoren immer außer den erhofften Wirkungen auch unerwünschte Nebenwirkungen. Die sind umso problematischer, je mehr körperliche Vorschäden ein Mann hat. Darüber hinaus werden körperliche und psychische Schäden, die zu Potenzproblemen geführt haben, nicht beseitigt. Diese Schäden führen unberücksichtigt schnell zu Krankheiten und Tod. Die Impotenz ist also, und das lehrt die Lebenserfahrung, ein Indiz für schon eingetretene Schäden. So ist es zur Erhaltung der Gesundheit wichtiger, erste Veränderungen beim Altern, welche Krankheiten ankündigen, also hormonale Veränderungen zu erkennen und zu korrigieren. Ich möchte den Männern wie den Frauen diese hormonalen Veränderungen erklären, und wie diese den Körper, das Gefühlsleben und die Psyche des Mannes verändern.

Die Veröffentlichung neuer Forschungsergebnisse 1999 (in Männlichkeit & Hormone) hat nicht verhindern können, dass noch immer diverse Spekulationen über das Hormongeschehen des Mannes diskutiert werden (der nur ein Testosteron-Problem habe). Das hat mich inspiriert, die hormonalen Vorgänge im Körper des Mannes kaleidoskopisch Ärzten und interessierten Paaren zu veranschaulichen. Dabei sollen, außer der Neurobiologie bei der Potenz und der Alterung, auch veränderte Hirnfunktionen, welche bis zur Alzheimer-Krankheit führen können, berücksichtigt werden. – Darüber hinaus wird die Hirnfunktion beim Orgasmus und der Sucht aufgrund chemischphysikalischer Vorgänge in Abhängigkeit von Raum und Zeit erklärt, und wie Sinneswahrnehmungen das Geschehen beeinflussen.

Zeit und Raum in Kombination mit der unterschiedlichen Stärke von Sinneswahrnehmungen ergeben eine virtuelle Formel, welche das Geschehen an den Bereitschaftspotentialen der Synapsen (nach Kornhuber und Libet) in einer unterschiedlichen Stärke der Süchte oder des Sexualdranges bzw. des Abbaus der Bereitschaftspotentiale mit dem Resultat von Wohlbefinden und Glücksgefühl vereinbart.

Dies alles hat auch beim Mann hormonelle Zusammenhänge. So fördern die Androgene den Aufbau der Plateau-Phasen an den Synapsen der Neurone und die Östrogene liefern die Enzyme, welche für den Abbau der Potentiale verantwortlich sind. Ohne die Leistung dieser Hormone an den Synapsen verschwindet der Lebenstrieb oder es kommt zu Psychosen oder Psychoneurosen.

Noch auf dem 1. Weltkongress über den alternden Mann im Februar 1998 in Genf wurde festgestellt, dass möglicherweise die Östrogene auch beim Mann lebenswichtiger sind, als das Testosteron. So wird es sie sicher interessieren, dass Eunuchen ein spektakuläres Greisenalter erreicht haben.

Die Lebensnotwenigkeit des so genannten weiblichen Hormons 17ß-Östradiol für den Mann wurde schon in den 80ger Jahren entdeckt (am 1.8.1990 berichtete das „Hamburger Abendblatt“ darüber; und 1993 wurde es beim Deutschen Patentamt hinterlegt. 100). Inzwischen wurde von amerikanischen Forschern die vitale Notwendigkeit dieses Hormons für die Hirnfunktion und Hirnentwicklung, für den Knochenaufbau und für wichtige Fortpflanzungskriterien beim Mann nachgewiesen.

Doch bis hierhin war es ein weiter Weg. Bei einer Veröffentlichung über die Östrogene im Körper des Mannes setzte man sich der Gefahr aus, gesteinigt zu werden (s. die Fernseh-Interviews mit E. Nieschlag). Ein Mann und weibliche Hormone? – das war undenkbar! Auch die Ärzte konnten sich nur sehr schwer von alten Paradigmen lossagen. Es folgte der berühmte idiosynkratische „Semmelweis-Reflex“ (eine reflexartige Ablehnung einer wissenschaftlichen Erkenntnis, ohne eine Überprüfung überhaupt zu erwägen).− Heute sieht man im Internet unzählige Beiträge über die Östrogene des Mannes, und viele sich profilierende Urologen, die bis vor kurzem nicht einmal die verschiedenen Östrogen-Arten in ihrer Toxikologie verstanden, liefern nicht gerade hilfreiche theoretische Beiträge. Man ist fast geneigt zu sagen: Ein guter Arzt vermag sie, meine verehrten Freundinnen und Freunde, vielleicht nicht immer vor Krankheiten zu bewahren, jedoch vor schlechten Ärzten! (Semmelweis wurde im Kampf gegen das Kindbettfieber noch von seinen Kollegen in die Irrenanstalt in Wien eingewiesen, wo er 2 Wochen später unter mysteriösen Umständen verstarb.) Als Argument gegen die Gabe von Östrogen bei Männern werden noch immer Schäden, die bei Prostata-Karzinom-Patienten nach Verabreichung giftigen Stilböstrols oder equinen Östrogenen auftraten, benannt.

Dabei stellten damals auch noch die ersten Selbstversuche mit Östradiol bei einem zu niedrigen Serumspiegel und entsprechenden Beschwerden ein aufregendes Neuland dar! Ich war immerhin ein intaktes, 47 Jahre altes, heterosexuelles Individuum, das nun auf seine Feminisierung wartete und täglich seine Hoden kontrollierte, ob sie ihr Volumen behielten. Um die Potenz war ich nicht besorgt, denn die zeigte sich von Anfang an besser.

(Der Ehrlichkeit halber muß ich berichten, dass ich diese „Wechseljahrsbeschwerden“ erst einmal mit Testosteron erfolglos behandelte. Das Hormonlabor zeigte ein Gesamt-Testosteron im Normbereich, doch immerhin viel ein recht niedriges 17ß-Östradiol auf.)

Eine Gynäkomastie hatte ich nicht befürchtet, denn die erfolglosen Versuche, Transsexuellen mit Östrogenen zu einem gewünschten Brustwachstum zu verhelfen, waren vorausgegangen. – Doch nun überzeugte die Besserung altersbedingter Beschwerden. Ein Triumpf-Gefühl bemächtigte sich der Psyche und die Wohltat an Körper und Potenz verursachte eine bemerkenswerte Abhängigkeit, welche bei vielen behandelten Männern beobachtet werden konnte. (So könnten diese Männer die damaligen Skeptiker mit einer Alterung in Gesundheit und mit Potenz überzeugen – aber was nützt es den toten Skeptikern?! Mit dem Leben kann man nicht über den Tod triumphieren, denn Triumph braucht sein Pendant.) In der Zwischenzeit wurden auch Zusammenhänge von 17ß-Östradiol und der Alzheimer-Krankheit sowie des Morbus Parkinson erkannt. Immerhin war bisher aufgefallen, dass dreimal mehr Männer daran erkranken, dass auch die Motorik beim Mann durch vorzeitige Neurotransmitterschäden leidet. Trotzdem ist es seit 1999 nicht gelungen, ein Lehrbuch für die heranreifenden Mediziner über die andrologische Endokrinologie zu erstellen.

So soll nun mit der Beschreibung hormonaler Wirkungen und Fehlwirkungen auf das Gehirn des Mannes, auf sein Gefühlsleben und seine Psyche, dieser aus der Perspektive des ausschließlichen Machos befreit werden.

Zwei Besonderheiten bei den Hormonveränderungen im Leben eines Mannes wurden bisher nicht berücksichtigt:

1.) Die Sexualsteroide aus den Nebennieren und deren Mangel durch Veränderung der Enzymaktivitäten mit zunehmendem Alter (Enzyme sind chemische Katalysatoren, die ein Hormon zu einem anderen Hormon umbauen.). Diese Änderung der Enzymaktivitäten findet im Leben eines Menschen zweimal statt: in der Adrenarche, etwa 2 Jahre vor der Pubertät, und in der Adrenopause, etwa zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr.

2.) Die Veränderung bei den Mineralocorticoiden (z.B. Aldosteron) und den Glucocorticoiden (z.B. Cortisol), ebenfalls zwei wichtige Hormone aus den Nebennieren. Die schädliche Wirkung von Lebensstreß auf die im Alter veränderte Cortisol-Produktion hat Auswirkungen auf den Abbau von Sexualhormonen in den Nebennieren, und vor allem sind es die Auswirkungen auf die Versorgung der Neuronen (Nervenzellen) mit Glucose – eine der Ursa Krankheit. Außerdem schaden die gestauten androgenen Hormonvorstufen der Leber, der Potenz, den Blutgefäßen und der Prostata. Bei den Frauen schaden sie der Haut, den Haaren und der Psyche.

Im Forschungslabor für andrologische Endokrinologie (Männer-Hormonkunde) in Köln wurde seinerzeit (1973-2002) bewusst auf Tierversuche verzichtet. Zum einen zeigen gequälte und gestresste Tiere nicht das Hormonverhalten eines Menschen, da die Nebennieren in dem kurzen Leben der Tiere nicht vergleichbar altern. Zum anderen konnten die vorausberechneten Hormonveränderungen bezüglich der bekannten Enzymabhängigkeiten durch Serumuntersuchungen beim Mann bestätigt oder nachgewiesen werden. Und überdies liebe ich die Tiere zu sehr, als dass ich es übers Herz gebracht hätte, ihnen zum Wohle der Menschen Leid zuzufügen. Musste ich doch einst an vielen Krebs-Ratten zur Erlangung der medizinischen Doktorwürde die Wirkung von Gewebshormonen undifferenzierter Nabelschnur-Zellen untersuchen. Es war der Beginn der Stammzellforschung.

In über 20 Jahren endokrinologischen Untersuchungen und Behandlungen heterosexueller, homosexueller und transsexueller Männer, und den Behandlungsergebnissen wurden Fakten erkannt, die noch immer den modernsten Stand der andrologischen Endokrinologie darstellten und für eine weiterführende Hormonforschung über Hormon-Veränderungen beim Mann richtungsweisend hätten sein können.

Inzwischen bestätigten dies weitere 10 Jahre!

(So war für Kenner der andrologischen Endokrinologie schon in den 90er Jahren klar, dass hohe Dosierungen des Testosterons – als Anabolika oder als Verhütungsspritze – bei Männern das pulsatile Sekretionsmuster des eigenen Testosterons beseitigen, und ein guter Liebhaber, der mehrmals täglich in der Lage war, Geschlechtsverkehr ausüben zu können, diese Qualität verliert. Zudem wurde die Toxikologie lange vernachlässigt, bis die Industrie dazulernte und von einer Einführung einer solchen Verhütung Abstand nahm.)

Das zeigt aber auch, dass ein Warten auf gewinnträchtige Medikamente oder auf tierexperimentelle Diskussionsgrundlagen für die Männer noch einmal ein Verlust von 10 Jahren bedeuten würde, um am medizinischen Fortschritt teilzuhaben. Die erfolgreichen Ergebnisse homöopathischer Hormongaben zeigten keinerlei Risiken bei Männern und bedeuteten einen verlangsamten Alterungsprozess.

Eine dem gesünderen Mann angepasste Geschlechtsidentität muss unter diesen Gesichtspunkten genauso diskutiert werden, wie die Geschlechter-Rolle einer junggebliebenen Ehe. Länger lebende Männer, die zudem auch mit den sexuellen Bedürfnissen ihrer Frauen mithalten können, müssen ihre Einstellung zu dem wunderbaren Wesen Frau prüfen. Sich von mittelalterlichen Ritualen zu distanzieren, das muss durchaus nicht heißen, einer Impotenz fördernden Emanzipation den Weg zu ebnen. Nein, im Gegenteil, in dem Bewusstsein einer intakten Männlichkeit und einer wiederentdeckten Galanterie im heterosexuellen Rollenspiel werden die Männer ihre Frauen in ihrer wirklichen Stärke wieder adeln.

Es wird die Frauen wieder fraulicher machen.

Sie sehen, meine verehrten Leserinnen und Leser, es gibt nicht nur einen „Phallus-Komplex“, der Form und Aktion in den schönsten Stunden zum Inhalt hat, sondern es gibt auch einen Komplex rund um den Phallus, einen Komplex von Mechanismen des Körpers, des Gehirns, der Sinnesorgane, der Erbfaktoren, der Hormone, der Gesundheitsprobleme und Psyche sowie der Süchte und der Medikamente. Das alles muss im Lot sein, wenn Frau und Mann ein Leben lang miteinander glücklich verbunden sein wollen.

Das zu optimieren, glauben Sie mir – das lohnt sich!

Und so wird mit diesem Buch Neuland betreten. Es wird dem Leser das Gehirn des Mannes aufgeblättert. Es wird verständlich gezeigt, wie vielfältig die Potenz des Mannes von seinem Gehirn gesteuert wird, und wie sehr die Vorgänge in seinem Gehirn von der programmierten Psyche, von Enzymen, die seine Neuronen steuern, und von den sensorischen Sinneswahrnehmungen abhängen.

Es wird obendrein gezeigt, wie sehr die beiden wichtigsten Geschlechtshormone, die Östrogene und Androgene, bei Mann und Frau an den Neuronen des Gehirns für die Sinneswahrnehmungen zum Aufbau von Aktionspotentialen beitragen und diese unter Vermeidung von Psychosen, Depressionen und überflüssigen Aggressionen zum Seelenbereich des Gehirns weiterreichen.

Außerdem werde ich den Zusammenhang aufzeigen, wie physiologische Aggressionspotentiale an den Synapsen im Psyche-Bereich des Gehirns bei reduziertem Abbau zu den Massenphänomenen der hypnotischen Massenpsychologie (wie sie schon Sigmund Freud vor 1921 angenommen hatte) in Form von Süchten führen können und sogar Probleme in einer Gesellschaft verursachen. Oder: Wie sehr eine entgleiste Physik und Chemie in unserem Gehirn zur Ursache von Psychoneurosen und Psychopathien werden kann, und warum gerade die Musik zum Abbau dieser Strompotentiale führt und damit krankmachende Hirnleistungen verhindert.

Einleitung - Das Problem mit der Männlichkeit

Wenn ich mich in der Zeit des letzten Krieges meinen Schwestern gegenüber etwas herrisch verhielt, dann pflegte mich meine Mutter zu ermahnen, dass ich mich doch etwas mehr ritterlich benehmen solle. Und nun ist das einst beliebte Wort für galante Männlichkeit – Ritterlichkeit – in Deutschland aus der Mode gekommen. Das Jahr 1945 sollte in Deutschland einen Schlusspunkt zur Vergangenheit setzten. Wer wollte nun als moderner Mensch sich an alte Zeiten klammern?! Die fehlende Integration eines treffenderen Begriffes in unsere Sprache trug nicht zuletzt auch zur Stagnation in der Forschung über die Manneskraft bei. Für die Konversation bedienten wir uns sehr vornehm der Begriffe anderer Nationen und in unserer Gründlichkeit – nicht Besserwisserei – gaben wir jedem importierten Wort eine eigene Interpretation.

Der Gentleman war nun der ritterlichfaire Mann, vorzugsweise gegenüber Männern. Der Kavalier galt als der galanthöfliche Mann, vorzugsweise gegenüber Frauen. Und der Macho war natürlich der Haudegen, der nie versagt.

Der Begriff Caballero fand – in unserer, nur mit der sportlichen Reiterei ambitionierten Gesellschaft – keinen Eingang. Hat doch selbst Spanien dieses Wort schon weitgehend den theatralischen Mexikanern und den Cowboy-Filmen überlassen.

Nun hat gerade der Machismo uns Jungen ein männliches Erziehungsbild anstreben lassen, dem wir aufgrund einer natürlichen Veranlagung aber nicht immer gerecht werden können. Es verursacht in uns sogar psychische Verhaltensstörungen. Obendrein werden wir dann von den Feministinnen verhöhnt und gemaßregelt. Dabei meinen die Engländer, die Italiener, die Franzosen, die Spanier und vielleicht auch die Mexikaner das Gleiche – Ritterlichkeit – und benötigen nicht Begriffe anderer Länder.

Ich habe bei einem Essen in der andalusischen Vorzugsgesellschaft nichts Kavalierartigeres, nichts Gentlemenhafteres erlebt als einen Matador, der dort der Inbegriff eines Machos ist. Er war der erste an der Tafel, der sich erhob, wenn sich eine Dame dem Tisch näherte.

Als ich von einem bekannten Rejoneador1 mit Hilfe einer Dolmetscherin einen andalusischen Hengst kaufte, ihm eine größere Summe Geld in der Hotelbar überreichte und eine Quittung verlangte, sagte die Dolmetscherin:

„Das übersetze ich nicht! Das kann ich nicht übersetzen. Was meinen Sie, das ist doch ein Macho!!“

Das sagte sie mit einer drehenden Handbewegung über ihrem Kopf, die zu einer Flamenco-Tänzerin gepasst hätte, dass mir klar war, wie unhöflich ich mich verhalten hatte.

Der biologische Unterschied zwischen Mann und Frau ist – wie wir noch sehen werden – gar nicht so eminent. Der wesentliche Teil ist der spezifisch psychologische Unterschied. Dieser wird einerseits pränatal (vorgeburtlich) im Hirn durch Androgen-Rezeptoren und männliche Hormone festgelegt, oder durch Enzymschwächen (von Enzymen, die männliche Hormone zu weiblichen umbauen, wodurch es zu einem noch zu beschreibenden Anstieg prägender männlicher Vorhormone kommt) bestimmt. Andererseits wird der spezifischpsychologische Unterschied erlernt und geformt durch Imitation von – bzw. Identifikation mit Vorbildern des gleichen Geschlechts.

Dieser Prozess der Entwicklung einer Geschlechtsidentität ist am meisten störanfällig. Die gerade errungene Selbständigkeit der Frauen und das neue Selbstbewusstsein der Mütter wurden nun auf die heranreifenden Mädchen übertragen, und dies hat bei den jungen Männern ein neues Identitätsproblem geschaffen.

(Es ist ja in der Zwischenzeit allgemein bekannt, dass das Y-Chromosom ein „verunglücktes“ X-Chromosom sein soll, und dass die Frau nicht aus der Rippe eines Mannes hervorgegangen ist, sondern dass das Urgeschlecht eines späteren Menschen ein weibliches Geschlecht war. Danach ist es nicht verwunderlich, dass viele Funktionen im Körper eines Mannes ein „weibliches“ Steuerungssystem behalten haben. Und wenn unsere moderne Umwelt hauptsächlich einen Körper mit seinem Y-Chromosom belastet, dann bleibt das Resultat einer verkürzten Lebenserwartung natürlich nicht aus.)

Eine anerzogene übertriebene Männlichkeit, die uns zu sehr von der Weiblichkeit entfernt, setzt Grunderwartungen und schafft Erwartungsängste, den scheinbar gestellten Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Und eines Tages müssen wir erleben, dass der harte Mann mehr Maulheld ist und der weiblichfeinsinnige, verschwiegene, fast schwul anmutende Ästhet in aller Stille die Liebesabenteuer absahnt. (Gerade wieder in Andalusien, wo es zum Volkscharakter gehört, besonders weiblich oder besonders männlich zu sein, habe ich oft erlebt, dass bei einer nicht erfüllbaren Grunderwartung – besonders männlich zu sein – sich so mancher Ehemann in die Bisexualität flüchtet.) Dabei sind es die Frauen, insbesondere unsere Mütter, die uns Jungen zu übertriebener Männlichkeit erziehen. Ein Junge weint nicht! Ein Junge spielt nicht mit Puppen! Ein Junge pinkelt auf der Toilette nicht im Sitzen wie kleine Mädchen. Dass dann Feministinnen mit dem Wort Emanzipation auf der Fahne gegen falsch anerzogene Männlichkeit zu Felde ziehen, ist nicht gerechtfertigt. Schon gar nicht, wenn man weiß, dass ein Matriarchat nicht unbedingt eine Friedfertigkeit bedeutet.

(Die Irokesen waren einst wegen ihrer Brutalität die gefürchtetsten Indianer. Sie hatten stets ein Matriarchat. Auch die Falklandinseln-Krise wurde von England nicht unter männlicher Führung ausgetragen. Ebenso gilt ein Wolfsrudel dann als besonders gefährlich, wenn es von einer Wölfin angeführt wird. – Die Lieblingsfrau Mohammeds, Ayesha, die am 13. Juli 678 verstarb, war eine der brutalsten Kriegerinnen, die einst den vierten Kalifen Ali erfolglos bekämpfte. Sie war mit 18 Jahren, im Jahr 632, schon Witwe und durfte als Propheten-Frau nicht mehr heiraten).

Die Erziehung zu der Persönlichkeit eines Mannes, die für die Liebe und Sexualität optimal ist, beginnt also im Kleinkindalter und macht Mutter und Vater gleichermaßen dafür verantwortlich. Die anerzogene, falsch verstandene Männlichkeit führt aber auch dazu, dass Warnsignale im Körper nicht gedeutet und nicht ernst genommen werden.

Stiche am Herzen? Schlaflosigkeit? Nervenzucken? Nein, ein Mann hat nicht zimperlich zu sein. Viele Frauen, denen ich riet, ihre Männer zu einer Blutentnahme zu überreden, um Hormonbestimmungen vornehmen zu lassen, sagten mir, ihre Männer fühlten sich nicht krank und wollten deshalb auch keine Blutuntersuchung.

Drei Jahre später waren viele dieser Frauen plötzlich Witwen.

Die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt leuchtet ein. Schließlich will niemand hören: Der schmerzende Zahn muss raus, aber auch zwei davor und zwei dahinter. Hier weiß jeder: Der Unbelehrbare zahlt seine Rechnung selber! Die Potenz ist oft nicht das Problem, doch eines Tages ist der Urin blutig.

Der Schriftsteller Eugen Roth (1895 – 1976) schrieb über das so genannte Klimakterium virile einen Vers und beendete sein Leben in Depression:

„Von Wechseljahren weiß der Kenner, dass sie gefährlich auch für Männer. Schon naht – sonst abhold der Verrohung – der Fachmann mit massiver Drohung: Sie haben Sand in den Gelenken! Sie können nicht mehr richtig denken! Sie haben Kribbeln in den Beinen! Sie fangen grundlos an zu weinen! Sie sind versucht, sich selbst zu töten, Sie leiden unter Atemnöten. Schweiß rinnt von Ihnen, ganze Bäche! Sie fürchten sich vor Mannesschwäche! Sie haben Angst vor Frauenzimmern! Sie leiden unter Augenflimmern, Schlaflosigkeit und Nervenzucken, Fußkälte, Kopfweh, Schwindel, Jucken, Ihr Herz beginnt zu klopfen, jagen, müd sind Sie, nieder-, abgeschlagen!! Der Ärmste, der dies schaudernd liest, kriegt’s mit der Angst und sagt: Na, siehst! Und nimmt – das war der Warnung Willen – ab heut die guten Knoblauchpillen!“

Für eine bis ins hohe Alter erhaltene Potenz ist aber auch eine Gesundheit erforderlich, die wir durch frühzeitige Verhaltensweisen beeinflussen können. Nur wenn man nicht vergisst, wie Wichtig die Fähigkeit zur Sexualität ist, kann man seine Lebensgewohnheiten danach ausrichten. Die Lebensqualität wächst mit der Qualität seiner Grundtriebe – dem Selbsterhaltungstrieb und Arterhaltungstrieb. Und wenn Lucullus, der römische Feldherr, einmal sagte: Alle Menschen müssen essen, doch ich kann essen, dann möchte ich den Satz auf das Lieben erweitern.

An dieser Stelle sollte auch ein Wort über Liebe und Lieben gesagt werden, auch wenn schon viel zu viel darüber geschrieben wurde.

Liebe für sich allein hat – wie später noch neurobiologisch erklärt wird – nichts mit Sexualität zu tun. Sie hat etwas mit dem zwingenden Bedürfnis des Hirns zu tun, die – entsprechend eines Kondensators – aufgebauten sensorischen Bereitschaftspotentiale an den Synapsen zwischen Neuronen im Psyche-Bereich des Hypothalamus zur wohltuenden Entladung zu bringen. Sie gehört also in den Bereich der Süchte. So ist Liebe die Sucht, ein anderes Lebewesen in das eigene Dasein zu integrieren, um damit sensorische Libet’sche Bereitschaftspotentiale (s. S. 62) der Psyche zum Seelenbereich hin abzubauen.

Genauso hat die reine Sexualität nichts mit Liebe zu tun. Dass eine Sexualität mit jemandem, den man auch liebt, ein größerer Gewinn sein kann, ist unstrittig. Andererseits kann Sexualität mit einem adäquaten Partner von hoher Liebhaber- oder Liebhaberin-Qualität mehr sein, als eine Mittelmäßigkeit mit einem Menschen, den man liebt. Denn auch die Sexualität baut entsprechende Bereitschaftspotentiale im Hypothalamus ab (s. die Grafik Seite 40). Dabei können bei höherer Intensität (wie beim Erleben des gleichzeitigen Orgasmus) weitere Bereitschaftspotentiale im Bereich der Psyche mit abgebaut werden. Der passive Gemütszustand der Psyche erreicht somit als aktiver Gemütszustand den Seelen-Bereich im Limbischen System. Das führt zur weiteren Ausschüttung von Neurotransmittern (sog. Neurotransmitter-Automatismus). Eine intensive Sexualität mit einem Partner, den man nicht liebt, muss wiederum die wirkliche Liebe zu einem anderen Wesen nicht schmälern. So gesehen scheint die Eifersucht eher ein Symptom von Eigenliebe zu sein.

(Eifer ist der Lebenstrieb, den Sokrates EIDOS nannte. Sinnlich Erfahrenes wird nur durch „Denkvorgänge“ zur Erkenntnis – und als Eidos zum Fundament des Lebenstriebes. Aristoteles sah in der „Form des Menschen“, Eidos, die Seele selbst. (s. Grafik S. 40)

Nicht zu verwechseln mit dem Lebenstrieb, den Freud als Sexualtrieb EROS nannte. Für Aristoteles war der Sexualtrieb eine Unterform des Lebenstriebes.− So ist die Sucht nach diesem Lebenstrieb nichts anderes, als die Gewissheit, sensorische Bereitschaftspotentiale der Psyche mit der Vereinnahmung von Individuen zur Erreichung des Lebenstriebes erfolgreich abbauen zu können. Dem entsprechend ist Eifersucht eine Verlustangst, eine Angst, etwas verlieren zu können, mit dessen Hilfe diese Sucht-Potentiale abgebaut werden können. Mehr dazu Seite 77 und Seite 235; unter „Hirn und Sucht“)

Das vorliegende Buch soll auch dazu beitragen, hormonale Veränderungen bei einem optimalen Mann aufzuzeigen. Es soll zeigen, dass der optimale Mann durchaus einmal als kleiner Junge am Daumen lutschte und mit der anderen Hand einen Teddy an seine Wange knutschte, und seine Finger zur Beruhigung der Nerven mit dessen Ohr spielten.

So soll gezeigt werden, dass der Unterschied zwischen Frauen und Männern die beiden Geschlechter nicht weiter voneinander zu entfernen braucht, als es die Natur für eine innige Harmonie verlangt. Es soll der Grundstein dafür gelegt werden, dass eben auch eine galante Männlichkeit Frauen wieder fraulicher macht. Und so, wie der natürliche Alterungsprozess bei den Frauen schon über Jahrzehnte hinweg verlangsamt wird und die Lebensqualitäten in die dritte Lebensphase hinübergerettet werden, so sind vorbeugende hormonelle Maßnahmen auch beim alternden Mann möglich.

Das plötzliche rapide Altern scheint beim Mann mit einer physiologischen Nebennierenschwäche, die eigentlich eine Enzymschwäche ist − der so genannten Adrenopause −, eingeleitet zu werden. Enzymschwächen der Nebennierenrinde verändern das Hormonmuster mit umfangreichen Auswirkungen auf die Hoden und die Leber. Im höheren Alter kommen zu den Enzymschwächen auch Quantitätsverschiebungen der drei Nebennierenrinden-Zonen hinzu. Die darauf folgende Verschlechterung der Bindungseiweißsynthese in der Leber führt nicht nur zum Cholesterin-Problem, sondern auch zur schädlichen Wirkung des Testosterons, dem eigentlichen männlichen Hormon (einschließlich jeglichen Tumorwachstums in der Prostata). Darüber hinaus führt besonders im Alter jegliche Form von chronischem Stress zum Cortisol-Defizit und damit zur Unterversorgung des Gehirns mit Glukose. Es folgt der Hirnschaden. Damit hat der Anfang vom Ende begonnen. In dem Wissen um dieses Geschehen und seine Laborparameter ergeben sich eindeutige therapeutische Möglichkeiten. Was aber der Patient einmal begriffen hat, macht ihn nicht nur zu einem verständigen Gesprächspartner für den Arzt, sondern auch zu einem zuverlässigen Mit-Therapeuten. Wenn ich das mit diesem Buch erreiche, hat für die Männer eine neue Ära begonnen.

Welcher Arzt ist in Männerfragen kompetent?

Ein Defizit in der Medizin:

die Männer-Hormonkunde (andrologische Endokrinologie)

Die Medizin ist in Disziplinen modern und erfolgreich, wo sich Industrie und Akteure eine „goldene Nase“ verdienen können (wie in der Reproduktions-Medizin. Siehe Retorten-Baby). Den an Hunger leidenden Menschenmassen hat es nichts geholfen. Die Relation der Kosten zur Rettung verhungernder Kinder und der von einem fabrizierten Kind (nach vielen Versuchen) sind besonders auffällig. In der Hormon-Medizin (Endokrinologie) scheint der Fortschritt durch die Ärzte selbst zu stagnieren. So wurde bisher nur von einer internistischen Endokrinologie und von pädiatrischer und gynäkologischer Endokrinologie gesprochen. Als zusätzliches Spezialfach hat die Ärztekammer lediglich die internistische Endokrinologie erklärt, obwohl jede Frauenklinik in den zahlreichen Universitäten seit Jahrzehnten über eine Abteilung für gynäkologische Endokrinologie verfügt. Und nach neuestem Stand fehlt es längst auch an einer Abteilung für Neuro-Endokrinologie. Deshalb gibt es auch kaum Professoren für Endokrinologie, sondern jeder wurschtelt in seinen Vorlesungen so ein bisschen vor sich hin.

Auch die Forschung bleibt damit auf der Strecke. (So ist sogar die erste sichere Verhütungs-Pille mit ausschließlich natürlichen Östrogenen aus privater Initiative schon 1994 entwickelt worden. Die Industrie stellt eine solche Antibabypille erst seit 2009 her! Sie brauchte ein Welt-Patent durch ihr geschütztes Gestagen!)

So haben weder die praktischen Ärzte noch die Urologen eine spezielle Ausbildung in der Hormonkunde. Damit gibt es in der andrologischen Endokrinologie auch noch keinen kompetenten Therapeuten. Es war scheinbar bisher so, dass Männer nur die Hormone Testosteron und Insulin hatten.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Ärzte aus dem Elfenbeinturm heraustreten und sich dem neuen Terrain zuwenden. Ihr medizinisches Denken ist für die Patienten eine große Hilfe. Zudem sind irgendwann auch alle Ärzte in diesem Fachbereich Patienten.

Weder die Masse der praktischen Ärzte, noch die der Urologen haben eine spezielle Ausbildung in der Hormonkunde.

Es muss also endlich ein Anfang gemacht werden, damit Ärzte den Männern und sich selbst helfen können, die entstehenden Alterskrankheiten weitgehend zu vermeiden. Es ist nicht unbedingt das Ziel, das Leben zu verlängern, sondern die Lebensqualität zu verbessern. Der Mann soll bei Krankheitssymptomen Einsicht in die Notwendigkeit zum hormonalen Ausgleich erlangen. Der therapeutische Erfolg wird dann bleibend überzeugen. Deshalb ist der Fachbereich des Arztes derzeit unwichtig, wenn sich dieser an die Regeln in diesem Buch hält.

Aber auch für wichtige Hormonstörungen des jungen Mannes, oder für den oft missbräuchlichen Umgang mit fragwürdigen Anabolika, kann der Arzt zum kompetenten Ansprechpartner werden.

Nach diesem Anfang werden eines Tages (hoffentlich) korrekte Lehrbücher für Studenten folgen. (Natürlich werden es Bücher sein, die alles mit reichlich chemischen Formeln viel schwieriger machen, um das Studium plausibel erscheinen zu lassen). Dann werden entsprechend neuer Forschungserfolge die Therapien für Männer noch umfangreichere Dimensionen erhalten.

Aber so hat eben alles in der Medizin angefangen.

(Denken sie nur an das Schicksal des Gynäkologen Semm, 1927 – 2003, der die Blinddarm-Operation, die Appendektomie, erstmals endoskopisch ausführte. Die Approbation sollte ihm aberkannt werden, da es als „Angriff“ auf die Chirurgie gewertet wurde. Diese Grenzüberschreitung – (s. Frau Prof. Mettler) – leitete eine neue Ära in der Medizin ein!)

Das grenzüberschreitende Wissen und Können gehörte früher zu jedem Arzt, der nicht nur sein Fachgebiet, sondern auch tangierende Fachgebiete überschauen musste. – (Ein Herz-Chirurg konnte einem einstigen Olympia-Sieger nicht sofort sein krankes Herz ersetzen, da er erst die Chlamydien-Infektion, welche das Herz zerstört hatte, erkennen und behandeln musste!)

Den jetzigen Männern kann man nicht empfehlen, noch viele Jahre zu warten, da die meisten sie nicht überleben würden oder in der Zwischenzeit zu Pflegefällen wurden. Bei langzeitigen Therapien gab es bisher keine schweren Nebenwirkungen, sodass auch Anfänger unter den Ärzten die hier aufgezeigten therapeutischen Möglichkeiten voll ausschöpfen können. Entsprechende Serum-Werte sinnvoller Hormonparameter sind für den Arzt stets auch eine juristische Absicherung.

Worin liegt der Erfolg eines Liebhabers?

Gesundheit ist das Fundament guter Liebhaber-Qualitäten.

„Hunde, die bellen, beißen nicht?“ Jeder Kynologe weiß, wie falsch dieser Satz ist. Auf den Menschen bezogen müsste man sagen, die, die von Sexualität reden, betreiben sie nicht. Auch das wäre eine nicht haltbare Unterstellung. (Spaniens einstiges Stierkampf-Idol Luis Miguel Dominguin berichtete über Hemingway, mit dem er in Kuba in der Kneipe saß, dass dieser für zwei Stunden wegging und nachher erzählte, er habe gerade fünfmal „Liebe gemacht“. Das für Dominguin Unwahrscheinliche wurde von der Frau bestätigt (auch diese Indiskretion machte Hemingway nicht unbedingt sympathischer.)

Der Trieb mit entsprechend niedriger Hemmschwelle ist das Eine und die praktizierte Sexualfähigkeit das Andere.

Alle Kombinationen kommen vor:

viel Trieb + viel Fähigkeit viel Trieb + keine Fähigkeit wenig Trieb + viel Fähigkeit wenig Trieb + keine Fähigkeit

Zudem werden diese vier Gruppen von Männern noch unterteilt in

a.) Möglichkeiten des Auslebens

b.) fehlende Möglichkeiten des Auslebens

c.) Möglichkeit, aber keine Nutzung.

Je mehr nun einst gute Liebhaber altern, umso mehr schweigen sie (wenn man sie nicht zu Fehlleistungen herausfordert). Natürlich kommt es ihnen bei Begegnungen mit hübschen jungen Frauen oder für die Liebe gereiften Mädchen durchaus in den Sinn, in der Lage zu sein, die einst erlebten Erfolge wiederholen zu können, doch die Schönheiten der Natur quittieren bestenfalls ihre Vermutung mit einer charmanten Freundlichkeit. So versinken diese Männer eher in Depressionen und beginnen, sich mit gesundheitlichen Problemen herumzuschlagen (wenn sie nicht das Glück haben, mit einer adäquaten Geliebten diese Jugendlichkeit noch auszukosten): Hitzewallungen; gesteigerte Erregbarkeit; Herzjagen; Gefühl innerer Spannungen; Potenzstörungen (da kein Training); Erschöpfungszustände; Schlaf-Apnoe; Frösteln; Kopfschmerzen; Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen; Abgeschlagenheit; Kreislaufstörungen; Blasenprobleme – bis hin zum häufigen Urinieren (Pollakisurie); alles das signalisiert das nahende Alter.

Eine Altersinvolution der Keimdrüsen findet schon ab dem 21. Lebensjahr statt, was an dem Rückgang der Fruktose-Werte im Spermaplasma gemessen werden konnte (Das für junge Männer!). Eine New Yorker Studie belegt, dass die meisten von 500 Männern über 50 Jahren ihre schwindende Liebhaberspontanität, ihre Depressionen und ihre Blasenbzw. Prostataprobleme verschweigen. Liebhaberqualitäten sind aber nicht unbedingt altersgebunden. Worin liegt nun der Erfolg eines Liebhabers?

1.) der sexuelle Trieb

2.) die Achtung vor der eigenen Persönlichkeit

3.) die Achtung vor der begehrten Persönlichkeit

4.) die Pflege von Körper und äußerer Erscheinung

5.) die Phantasie

6.) die Sexualfähigkeit – entsprechend dem Partnerwunsch

7.) die Schweigsamkeit

8.) die geschickte Führung und die Heranbildung von Liebhaberin-Qualitäten unter Förderung natürlicher Veranlagungen; das heißt, die Partnerin nicht in der emotionalen Sexualentfaltung zu behindern.

9.) die Fähigkeit zur geistvollen Konversation.

10.) das programmierte Lustempfinden entsprechend dem Tanner-Reifungsindex.

Der Sexualtrieb soll nicht stärker sein, als die Sexualfähigkeit.

zu 1.)

Der sexuelle Trieb ist abhängig von den Schwankungen der Blutserumspiegel der androgenen Hormone: Testosteron, Dehydroepiandrosteron DHEA (gespeichert als Sulfat: DHEA-S), Androstendion und 11ß-Hydroxyandrostendion.

Im Allgemeinen ist es der freie Anteil dieser Hormone und nicht der zu über 90% an das sexualhormonbindende Globulin (SHBG) gebundene Anteil (mit Ausnahme von Androstendion, welches ohnehin kaum an SHBG bindet), der das Triebverhalten reguliert. Der gebundene Anteil ist – wie wir noch sehen werden – für die wiederholbare Potenz verantwortlich. So soll auch der Trieb – also das freie androgene Hormon – nicht höher sein, als das zur Liebesfähigkeit gespeicherte Hormon. Beim Bezahlen einer Rechnung soll also das Geklimper des freien Kleingeldes nicht lauter sein, als Geld im Portemonnaie vorhanden ist.

zu 2.)

Die Achtung vor der eigenen Persönlichkeit entsteht durch die jugendlichen Ideale von der Sexualität, die einst jeder kleine Junge einmal hatte. So kann ein ausschweifendes Vokabular, welches für wenige Minuten vermehrter Geilheit benutzt wird, um sich hemmenden Erziehungseinflüssen triumphierend und aufreizend zu entziehen, bleibende Schäden in einer Partnerschaft hinterlassen. Die Reue ist groß, denn der jungfräuliche Blütenduft kommt nicht wieder.

Persönlichkeit und „feurige Liebe“ schließen einander nicht aus

zu 3.)

Die Achtung vor der Persönlichkeit des Partners. Auch hier gilt das Gleiche. Obszönes Vokabular oder Gehabe einem Sexualpartner beizubringen, nur weil man meint, sich von der hurenhaft erzogenen Partnerin sowieso später zu trennen, um dann für eine dauerhafte Bindung sich ein unverdorbenes Mädchen zu angeln – der Schuss geht nach hinten los. Erstens ist dann die eigene Persönlichkeit auf der Strecke geblieben, so dass man für eine wahre seelische und körperliche Jungfräulichkeit keine Antennen und keine Geduld mehr hat, und zweitens stumpft ein grober Reiz so schnell ab, dass all die wertvollen Feinheiten einer kribbelnden Sexualität keine Empfangs-Antennen mehr vorfinden.

Eine besonders große Zahl an Sexualpartnerinnen spricht nicht unbedingt für Liebhaberqualität.

Bei dieser Gelegenheit sollte ein Wort über die Männer verloren werden, die sich mit der Zahl der gehabten Frauen brüsten. Man braucht nicht nach Manila zu fliegen, um für eine entsprechende Summe in entsprechenden Etablissements mit fünf Frauen zur gleichen Zeit in ein Zimmer zu gehen. Um die Liebhaberbzw. Verführungsqualitäten zu beurteilen, dafür würde es genügen zu wissen, wie viele eroberte (nicht gekaufte) Partnerinnen sich als Jungfrauen erwiesen. Der Eine sagt: Jungfrauen, die gibt es gar nicht. Und der Andere sagt: Ich bin Ihnen absichtlich aus dem Wege gegangen und doch hatte ich mich oft getäuscht; und so wurde ich stets bei drei Frauen von einer überrascht. Um die Hässlichkeit dieser Zahlen zu beenden, würde eine solche Aussage bedeuten, dass ein Mann bei eintausend Kohabitationspartnerinnen, mit nur einer Virgo darunter, ein schlechterer Verführer ist, als ein Mann, der wenige Frauen kannte, wovon sich jede zweite als jungfräulich erwies.

(Ich möchte die Leserinnen bitten daran zu denken, dass Verführer nicht immer primär Akteure sind, sondern ihre oft begehrenswerte Erscheinung Frauen veranlasst, sie dazu zu machen.)

Eine besonders gepflegte Erscheinung wirkt schon erotisierend.

zu 4.)

Die Pflege von Körper und äußerer Erscheinung: Verliebtsein ist der Wunsch auf eine gemeinsame Sexualität. Hierfür bedarf es von der Optik, dem Geruch und dem Gehör (!) her keinesfalls einer Ausstrahlung, die Gefühle von Ekel aufkommen lassen. Ein jeder möchte unbewusst durch eine Verbindung mit einem anderen Menschen avancieren. Das trifft auch auf die körperliche Verbindung zu. So sind gepflegte Haare, Zähne, Finger und ihre Nägel, bärtiges oder nichtbärtiges Gesicht, die ersten Anzeichen für einen gepflegten, wenn auch nicht keimfreien Körper. (Sauberkeit ist die erste Möglichkeit seinen Körper zu optimieren). Nur dann kann auch eine schöne Kleidung, welche die Persönlichkeit unterstreicht, ernst genommen werden. Die Körperpflege schließt ein Ess und Trinkverhalten ein, welches von der Ästhetik her einen jugendlichen Liebhaber – trotz reiferer Jahre – signalisiert. Ein Fettbauch ist eben mit einem jugendlichen Liebhaber nicht vereinbar und vermittelt das Gegenteil von Körperpflege.

zu 5.)

Phantasie, die sogar bei Gesprächen verzaubert, die mit Zurückhaltung geführt werden, zeigt der begehrten Partnerin, dass ihr die Stunden der Liebe mit diesem Pendant nie langweilig würden und dass dieser Verführer seine Potenz sicher mit seiner Psyche zu dirigieren weiß.

zu 6.)

Die Sexualfähigkeit entsprechend dem Gewünschten. Hier würde der phantasielose Mensch nur an die Größe des Penis denken. Doch die Wahrheit sieht anders aus.

a.) Ein großer Penis kann für eine Frau Schmerz bedeuten, so dass eine Wollust gleich im Keime erstickt wird.

b.) Jeder Penis ist nur noch halb soviel wert, wenn er in der Abklingphase eines Orgasmus die Frau verlässt. Ja, an der zu 70% erhaltenen Potenz in der Abklingphase liegt häufig die Wiege eines neuen Liebesaktes. (Nun gibt es Frauen, bei denen man als Mann immer potent ist und Frauen, bei denen man immer Probleme hat. Genauso gibt es Männer, bei denen jede Frau zum Orgasmus kommt und Männer, bei denen selbst eine Orgasmusfreudige Frau nur bestenfalls bis zum fünften Himmel kommt. Eine Dirne berichtete mir in ihrer Eigenschaft als Patientin: „Viele Männer bumsen so katastrophal, wie sie Auto fahren.“ – Was natürlich Orgasmus-Störungen ihrer Frauen erklären könnte.)

c.) Die körperliche Verausgabung beim Akt bedarf einer Kondition, da ein Streicheln und Liebkosen in der Nachphase (in nicht begieriger Form) nicht nur ein Abklingen der Erregung und eine Entspannung möglich macht, sondern auch eine Wiedergeburt des sexuellen Verlangens nach sich ziehen kann. Denn die Haut als wichtigstes Sinnesorgan darf nicht weniger Signale empfangen, als ihr jede lesbische Konkurrentin verwöhnend zukommen ließe.

d.) Die geschickte Wahl der Stellungen mit liebkosenden, fließenden Übergängen muss den körperlichen Gegebenheiten beider Partner angepasst sein. Häufig schreiben die Art des Penis oder die Art der Scheide optimale Stellungen vor. Der Penis wird sich häufig in seiner Ausdehnung der Partnerin anpassen. Das geschieht bei Enge wie bei Weite. (Wie auch sie mit Schwellungen, wellenartig-melkenden Kontraktionen, Scheidenkrämpfen mit „feuchten Ergüssen“ dem Liebhaber ein Maximum abverlangen kann.) Der Liebhaber wird außerdem die Lage der Scheide (mehr nach hinten, oder mehr nach vorn), die hemmende oder fördernde Beweglichkeit der Geliebten und ihr Talent, diese bei der körperlichen Liebe fördernd umzusetzen, in den Stellungen berücksichtigen.

zu 7.)

Die Schweigsamkeit! Und hat man sich durch die zum Wahnsinn treibende Geilheit zu nicht gewohnten Worten und Taten hinreißen lassen, so sollte man es einer unverdorbenen Geliebten gleichtun, die sofort bei Glättung der Wogen zurück zur Scham findet. Man(n) sollte dieses himmlische Erlebnis nicht durch grobe Worte oder Gesten in seinem Wert mindern oder gar zerstören.