Die besten Tipps für die Betreuung Bettlägeriger - Gabriele Scholz-Weinrich - E-Book

Die besten Tipps für die Betreuung Bettlägeriger E-Book

Gabriele Scholz-Weinrich

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Beschreibung

Die Lebenssituation von bettlägerigen alten Menschen bedarf einer Pflege und Betreuung, die über das „normale“ Maß hinausgeht. Viele Pflegekräfte fühlen sich aber überfordert, die Bedürfnisse dieser Menschen einzuschätzen. Oft wissen oder erkennen sie nicht, wie sie adäquat fördern, fordern und betreuen. Pflege- und Betreuungskräfte erfahren komprimiert und praxisnah, wie sie den Alltag Bettlägeriger angenehm und individuell gestalten sowie eine sinnvolle Betreuung anbieten. Und das, ohne sich und die Betroffenen zu überfordern. auf den Punkt gebracht: Was bei der Betreuung Bettlägeriger wichtig ist. Kompaktes Basiswissen für Pflege- und Betreuungskräfte. Leicht verständlich und praxisnah. Ideal für den Pflegealltag.

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Gabriele Scholz-WeinrichMichael Graber-Dünow

Die besten Tipps für dieBetreuung Bettlägeriger

■ Infos für Pflege- und Betreuungskräfte

■ Leicht verständlich & kompakt

■ Sofort umsetzbar & individuell

Die Autoren:

Michael Graber-Dünow ist Diplom-Sozialarbeiter und Altenpfleger sowie Fachbuchautor. Seit 1997 leitet er das Justina von Cronstetten Stift in Frankfurt/Main. Dort initiierte er bereits vor mehr als zehn Jahren ein »Projekt zur Verbesserung der psychosozialen Betreuung überwiegend bettlägeriger BewohnerInnen«.

Gabriele Scholz-Weinrich ist Diplom-Sozialgerontologin und Sozialarbeiterin. Nach langjähriger Tätigkeit bei der Hessischen Heimaufsichtsbehörde ist sie seit 20 Jahren als freie Fortbildnerin und Trainerin tätig. Sie führt auch regelmäßig Fortbildungen zur Lebenssituation bettlägeriger Menschen durch.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 978-3-89993-831-9   (Print)

ISBN 978-3-8426-8747-9   (PDF)

ISBN 978-3-8426-8748-6   (EPUB)

© 2016 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Alle Angaben erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der Autoren und des Verlags. Für Änderungen und Fehler, die trotz der sorgfältigen Überprüfung aller Angaben nicht völlig auszuschließen sind, kann keinerlei Verantwortung oder Haftung übernommen werden. Die im Folgenden verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen stehen immer gleichwertig für beide Geschlechter, auch wenn sie nur in einer Form benannt sind. Ein Markenzeichen kann warenrechtlich geschützt sein, ohne dass dieses besonders gekennzeichnet wurde.

Reihengestaltung:

Groothuis, Lohfert, Consorten, Hamburg

Satz:

PER MEDIEN & MARKETING GmbH, Braunschweig

Druck:

PHOENIX PRINT GmbH, Würzburg

INHALT

Danksagung

Vorwort

1Was sind überhaupt Bettlägerige?

2Die persönliche Haltung

Tipp 1:Gestalten Sie Beziehungen sensibel, statt in »blinden Aktionismus« zu verfallen

Tipp 2:Reflektieren Sie Ihr Handeln

Tipp 3:Arbeiten Sie im Team

3Biografische Orientierung

Tipp 4:Berücksichtigen Sie die Lebensgeschichte des Pflegebedürftigen

Tipp 5:Gehen Sie auf »Spurensuche«

4Arbeit mit den Angehörigen

Tipp 6:Beachten Sie: Angehörige sind auch Betroffene

Tipp 7:Wecken Sie keine falschen Erwartungen

Tipp 8:Binden Sie Angehörige ein

5Pflegerische Aspekte

Tipp 9:Gestalten Sie die Körperpflege bewohnerorientiert

Tipp 10:Denken Sie an die Prophylaxen

Kontrakturenprophylaxe

Dekubitusprophylaxe

Pneumonieprophylaxe

Tipp 11:Achten Sie auf Mundhygiene – und das ist mehr als Zähneputzen!

Tipp 12:Achten Sie auf eine angemessene Ernährung

Tipp 13:Beachten Sie: Trinken ist nicht nur Flüssigkeitszufuhr

Tipp 14:Achtung: Mobilisation ist kein Selbstzweck

Tipp 15:Mobilisation muss gewinnbringend sein

Tipp 16:Auch Betten sind mobil

Tipp 17:Nutzen Sie Hilfsmittel

Pflegebetten

Hilfsmittel für Körperpflege und Nahrungsaufnahme

Hebelifter

Liegerollstühle

6Zimmergestaltung und Milieutherapie

Tipp 18:Achten Sie die Privatsphäre

Tipp 19:Gestalten Sie die Zimmer individuell

Tipp 20:Vermeiden Sie eine »Krankenhausatmosphäre«

Tipp 21:Das Bett als Lebensraum

Tipp 22:Vermitteln Sie Sicherheit

Tipp 23:Gestalten Sie das Zimmer jahreszeitlich

Tipp 24:»Raus mit dem Mief!«

Tipp 25:Sorgen Sie für eine angemessene Beleuchtung

Tipp 26:Technik kann hilfreich sein

Tipp 27:»Tür zu!«

Tipp 28:Ambulante Pflege: Wohnzimmer statt Schlafzimmer

Tipp 29:Stationäre Pflege: Probleme in Mehrbettzimmern

7Kommunikation und soziale Kontakte

Tipp 30:Geben Sie der Beziehung Raum

Tipp 31:Verstummen Sie nicht

Tipp 32:Sichern Sie Normalität durch soziale Kontakte

Tipp 33:Gestalten Sie soziale Situationen

Tipp 34:»Kramkisten« fördern Kommunikation

Tipp 35:Körperkontakte erfordern Sensibilität

Tipp 36:Unterstützung durch freiwillig Engagierte

8Therapeutische Interventionen

Tipp 37:Stimulieren Sie das Sehen

Tipp 38:Stimulieren Sie das Hören

Tipp 39:Stimulieren Sie das Riechen

Tipp 40:Stimulieren Sie das Schmecken

Tipp 41:Stimulieren Sie das Fühlen

Tipp 42:Ermöglichen Sie kulturelle Teilhabe

Tipp 43:Spezifische Therapieangebote: Musiktherapie

Tipp 44:Spezifische Therapieangebote: Tiergestützte Therapie

Tipp 45:Spezifische Therapieangebote: Clownbesuche

Tipp 46:Spezifische Therapieangebote: Snoezelen

Tipp 47:Beachten Sie: Keine Aktivierung um jeden Preis!

9Spiritualität und Seelsorge

Tipp 48:Sorgen Sie sich auch um die Seele

Tipp 49:Vermitteln Sie religiöse Unterstützung

10Rechtliche Fragen

Tipp 50:Vermeiden Sie freiheitsentziehende Maßnahmen

Literatur

Register

DANKSAGUNG

Wir möchten uns auch an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns bei der Realisierung des vorliegenden Buches unterstützt haben. Wertvolle Anregungen haben wir von den Koautoren des von uns herausgegebenen Buchs »Lebensraum Bett. Bettlägerige alte Menschen im Pflegealltag« sowie vom Pflegedienstleiter des Frankfurter Altenpflegeheims Justina von Cronstetten Stift, Peter Barwitzki, erhalten. Ein weiteres Dankeschön gilt unserer Lektorin Petra Heyde für die wieder einmal sehr erfreuliche und konstruktive Zusammenarbeit.

VORWORT

Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen, die ihr Bett nicht mehr oder nur noch kurzzeitig mit fremder Hilfe verlassen können, steigt. Trotzdem geraten diese Menschen vor allem im Pflegealltag in stationären Einrichtungen oft in Vergessenheit. Hier sind es eher »die Lauten«, um die sich die Pflegekräfte kümmern, die Bewohner, welche ihre Bedarfslagen artikulieren und die Befriedigung von Bedürfnissen noch einfordern können. Bettlägerige können sich hingegen häufig nicht beschweren, sodass sie oft zurückstehen. Diese Tendenz wird zudem durch die mangelhafte Personalausstattung und die daraus resultierende »Pflege im Akkord« weiter verstärkt.

Auch die Annahme, dass Bettlägerige »ohnehin nichts mehr mitbekommen würden«, ist in der Altenpflegepraxis häufig anzutreffen. Deshalb findet eine über die Grundversorgung hinausgehende Betreuung dieser Personengruppe oft nur punktuell statt, sodass bettlägerige Menschen zuweilen sogar zu »Objekten« von Pflegehandlungen werden.

Im vorliegenden Buch wollen wir daher die besondere Lebenssituation dieser Personengruppe in den Mittelpunkt rücken. Wir geben praxisorientierte Hinweise und Tipps, wie die Pflege und Betreuung von Bettlägerigen verbessert werden kann. Der überwiegende Teil der von uns formulierten Anregungen kann sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich umgesetzt werden. Sofern Unterschiede bestehen, weisen wir in den einzelnen Kapiteln jeweils darauf hin.

Wir hoffen, dass unser Buch professionellen Pflegekräften und Betreuungskräften wie auch pflegenden Angehörigen hilfreiche Tipps zur Betreuung bettlägeriger Menschen gibt. Damit ist natürlich auch die Hoffnung verbunden, die schwierige Lebenssituation chronisch immobiler Pflegebedürftiger etwas zu verbessern.

Bad Vilbel/Neuberg, im März 2016

Gabriele Scholz-WeinrichMichael Graber-Dünow

1WAS SIND ÜBERHAUPT BETTLÄGERIGE?

Bettlägerigkeit ist ein in der Pflege häufig anzutreffendes Phänomen. Als Bettlägerige werden Menschen bezeichnet, welche die meiste Zeit des Tages im Bett verbringen und deren körperlichen Möglichkeiten so eingeschränkt sind, dass sie dieses nicht mehr selbstständig aus eigenem Antrieb verlassen können.

Eine einheitliche Definition des Begriffes »Bettlägerigkeit« lässt sich allerdings nicht ermitteln. Man könnte ihn jedoch mit den Begriffen »Immobilität« bzw. »chronischer Immobilität« gleichsetzen.

Der Bettlägerigkeit können ganz unterschiedliche Ursachen und/oder Krankheiten zugrunde liegen. Hier sind beispielsweise ein schwerer Schlaganfall, eine weit fortgeschrittene Parkinson-Erkrankung oder eine Demenz im Endstadium zu nennen.

Meist führt jedoch das Zusammenwirken mehrerer Grunderkrankungen – die sogenannte Multimorbidität –, gepaart mit einer allgemeinen Schwäche, prozesshaft zu Bettlägerigkeit. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen können hierbei ursächlich mitwirken.

Ebenso vielfältig wie die Ursachen von Bettlägerigkeit können auch ihre Erscheinungsformen und Ausprägungen sein. Während manche bettlägerigen Menschen noch regelmäßig in einen Rollstuhl oder einen Sessel mobilisiert werden können, ist dies anderen nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr möglich. Auch bei der Ansprechbarkeit und Kommunikationsfähigkeit ist die Bandbreite sehr groß: Sie reicht von Menschen, bei denen diese Fähigkeiten ohne Einschränkungen vorhanden sind, bis hin zu somnolenten Pflegebedürftigen, deren kommunikativen Möglichkeiten sehr eingeschränkt oder kaum noch vorhanden sind.

Bettlägerige sind also keine einheitliche Gruppe. Sowohl hinsichtlich der noch vorhandenen körperlichen als auch der geistigen Fähigkeiten sowie psychischen Befindlichkeiten gibt es große individuelle Unterschiede. Gleiches gilt natürlich für die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen. Die Pflege und Betreuung bettlägeriger Menschen ist daher eine Aufgabe, die sich in hohem Maße an der jeweiligen individuellen Lebenssituation orientieren muss.

2DIE PERSÖNLICHE HALTUNG

Tipp 1:Gestalten Sie Beziehungen sensibel, statt in »blinden Aktionismus« zu verfallen