Die Chinesische Rotbauchunke - Manfred Rogner - E-Book

Die Chinesische Rotbauchunke E-Book

Manfred Rogner

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Beschreibung

Wenn man einem Einsteiger eine attraktive, interessante und dazu auch noch leicht haltbare Amphibienart empfehlen wollte, stünde Die Chinesische Rotbauchunke mit Sicherheit ganz oben auf der Liste. Darum ist diese bunte, muntere Art seit langem zu Recht äußerst beliebt. Der erfahrene Terrarianer Manfred Rogner hält und züchtet seit Jahren Chinesische Rotbauchunken und kennt sich mit diesen Tieren bestens aus. Darum kann er Ihnen in diesem Buch fachkundig, aber leicht nachvollziehbar alle wichtigen Aspekte der Pflege dieser ganz besonderen Amphibien vermitteln und Ihnen auch Insider-Tipps an die Hand geben, wie Sie Ihre Unken zur Vermehrung bringen und die Kaulquappen sowie die Jungunken aufziehen können. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Terrarientiere vor. Jeder Band bietet Ihnen detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Tiere erfolgreich zu vermehren. Alle wichtigen Fragen von der erforderlichen Beckengröße über die Terrarieneinrichtung, die technische Ausstattung, die artgerechte Ernährung bis zur Vorbeugung von Krankheiten werden mit zahlreichen Tricks und Kniffen beantwortet. Erfahrene, langjährige Züchter verraten, wie Sie die Tiere zur Fortpflanzung bewegen und die Jungtiere gesund aufziehen können. Das alles durchgängig farbig, großzügig bebildert und attraktiv gestaltet nur über Ihr Terrarientier - Art für Art!

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Seitenzahl: 61

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DIE CHINESISCHE ROTBAUCHUNKE

BOMBINA ORIENTALIS

Manfred Rogner

Manche Chinesischen Rotbauchunken haben eine bronzene Färbung auf der Oberseite, hin und wieder aber auch mit Spuren der sonst üblichen Grünfärbung.

Inhalt

Vorwort

Die Gattung Bombina

Beschreibung

Verbreitung

Lebensraum

Lebensweise

Aktivitätszeiten

Nahrung

Fortbewegung, Flucht und Schutz

Unkenrufe

Paarungsverhalten

Entwicklungsstadien und -phasen bei Unken

Unterbringung

Das richtige Aquaterrarium

Einrichtung

Beleuchtung und Temperaturen

Anschaffung von Chinesischen Rotbauchunken

Besatz

Ernährung im Aquaterrarium

Nachzucht von Chinesischen Rotbauchunken

Überwinterung

Vermehrung

Aufzucht

Chinesische Gelbbauchunken oder Rotbauchunken?

Kreuzungsversuche

Weitere Informationen

Weiterführende und verwendete Literatur

Weitere Titel dieser Reihe

Bildnachweis

Titelbilder: Chinesische Rotbauchunken

Alle nicht anders gekennzeichneten Fotos von M. Rogner

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN: 978-3-86659-467-8

Auflage 2020

© 2004 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Heiko Werning & Kriton Kunz

Layout: Angela Neuhäuser

Vorwort

DIE Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis) gehört wohl zu den am einfachsten in menschlicher Obhut zu haltenden und zu vermehrenden Froschlurchen. Sie ist nicht nur für Terraristik-Anfänger ein ideales Einsteiger-Tier, sondern auch bewährtes Studienobjekt für einen lebhaften Biologie-Unterricht an den Schulen. Die Chinesische Rotbauchunke wurde 1890 von Georg Albert BOULENGER (1858–1937) erstmals als Bombinator orientalis wissenschaftlich beschrieben (Ann. Mag. Nat. Hist., London, ser.6 5: 143). Als Terra typica (der Ort, von dem das zuerst beschriebene Exemplar kommt) wurde Cefoo (=Yantai Shi) angegeben.

Über die natürliche Lebensweise der Chinesischen Rotbauchunke weiß man nur sehr wenig, sodass man durch Beobachtungen ihrer nahen und besser untersuchten europäischen Verwandten die eine oder andere Wissenslücke schließen musste, da auf die Chinesische Rotbauchunke etliches durchaus übertragbar ist.

Für Bombina orientalis gibt es außer dem bereits genannten deutschen Namen auch noch die Bezeichnungen „Feuerbauchunke“ und „Orientalische Rotbauchunke“, letztere in Anlehnung an ihren wissenschaftlichen Artnamen und ihre Herkunft, die zoogeografische Region der Orientalis (vorderindischer bis südasiatischer Raum).

Bei der langjährigen Haltung und Zucht von vier Unkenarten (B. bombina, B. maxima, B. orientalis, B. variegata) und Beobachtungen in den Lebensräumen der beiden europäischen Arten (B. bombina, B. variegata) so wie durch permanentes Literaturstudium entstand bei mir ein umfangreiches Bild über die Gattung und speziell über die Chinesische Rotbauchunke (B. orientalis), das ich hier gerne weitergeben möchte.

Manfred RognerHürtgenwald, im Frühjahr 2004

Chinesische Rotbauchunken ruhen im Wasser auch gerne auf Pflanzenpolstern.

Die Gattung Bombina

ZUR Gattung Bombina gehören drei europäische Arten, die Rotbauchunke (B. bombina), die Gelbbauchunke (B. variegata) und die erst 1991 beschriebene Kurzfußunke (B. pachypus). Außerdem kennt man fünf asiatische Arten, die Chinesische Riesenunke (B. maxima), die Chinesische Rotbauchunke (B. orientalis) und die offenbar bisher noch nicht nach Europa gelangten B. lichuanensis, B. microdeladigitira sowie B. fortinuptialis. Die beiden Letztgenannten sollen in ihrer äußeren Erscheinung der Chinesischen Riesenunke nahe stehen, und B. fortinuptialis soll sich lediglich durch kegelförmige schwarze Hornstacheln an den Armen, Fingern und der Brust der Männchen von B. microdeladigitora unterscheiden, der auch B. lichuanensis sehr nahe steht.

TIAN & HU (1985) schlagen für die Gattung Bombina eine Unterteilung in zwei Untergattungen vor, die sich heute wie folgt darstellen würden:

Subgenus Glandula: Diese Untergattung umfasst die Arten Bombina maxima, B. microdeladigitora, B. lichuanensis und B. fortinuptialis. Subgenus Bombina: Hierzu gehören die europäischen Arten sowie Bombina orientalis. DUBOIS (1987) weist allerdings darauf hin, dass der Name Glandula bereits von STIMPSON (1852) vergeben worden war, und ersetzte ihn durch Grobina (vgl. KÜHNEL et. al. 1997).

Männliche Rotbauchunke (Bombina bombina) aus Ungarn. Man beachte die Grünfärbung der Oberseite.

BESCHREIBUNG

DIE Chinesische Rotbauchunke ähnelt in ihrem äußeren Erscheinungsbild ihren beiden europäischen und weniger ihren asiatischen Verwandten. Sie wird jedoch mit bis zu etwa 60 mm etwas größer als B. bombina und B. variegata. Diese drei Spezies stellen nach BARTENEF (1936) einen Artenkreis dar.

Wie alle übrigen Unken besitzt auch B. orientalis ein flaches, krötenartiges Erscheinungsbild mit abgeplattetem Kopf und abgerundeter Schnauze. Die Pupillen der stark hervortretenden Augen sind herzförmig oder dreieckig.

In der Unterhaut befinden sich Farbzellen (Chromatophoren, Chromatocyten) mit gelben, dunkelbraunen, weißen und roten Farbstoffen. Diese Farbträger sind für die Färbung und Zeichnung verantwortlich, können sich ausbreiten oder zusammenziehen und so eine Farbänderung herbeiführen. Sobald sich z. B. die dunkelbraunen Farbträger ausbreiten, wird die Unke dunkler; ziehen sich die betreffenden Chromatophoren dagegen zusammen, hellt die Färbung auf. Neben den echten Farbstoffen bilden sich in der Haut auf physikalischoptischem Weg durch Lichtbrechung auch Strukturfarben. So entsteht z. B. das satte Grün der Chinesischen Rotbauchunke, da hier gelbe Farbkörperchen und eine blaue Strukturfarbe den optischen Eindruck der grünen Färbung vermitteln. Fehlt die blaue Strukturfarbe, ist die Unke an solchen Stellen gelblich gefärbt. Solche Farbanomalien sind mir nicht nur von der Chinesischen Rotbauchunke, sondern auch von der Gelbbauchunke bekannt (PRACHT & ROGNER 1987). Und schließlich gibt es unter den Nachkommen immer wieder einmal so genannte „Goldunken“, die einen gelblichen, transparent wirkenden Körper haben; die arttypische Bauchfärbung kann sich jedoch trotzdem entwickeln. Albinismus tritt gewöhnlich durch Spontanmutationen auf. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Pigmentstörung, bei der das für die Pigmentsynthese nötige Enzym Tyrosinase ganz ausfällt oder zumindest gehemmt ist.

Bei Chinesischen Rotbauchunken findet man gewöhnlich eine leuchtend grüne Oberseite mit lackschwarzen Flecken. Das dabei entstehende Muster ist offenbar jedoch wesentlich variabler als das der anderen Unkenarten. Die schwarzen Flecken sind individuell mehr oder weniger stark ausgeprägt, sodass man in einer Gruppe von Unken jedes einzelne Exemplar wiedererkennen kann. Entsprechendes gilt für das Muster der Bauchseite, das aus einer blassbis orangeroten Färbung besteht, die ebenfalls von schwarzen, unregelmäßigen Flecken unterbrochen wird. Dabei kann die Unterseite fast ganz schwarz bis beinahe fleckenlos rot sein. Fühlen sich Chinesische Rotbauchunken unwohl, wird ihre Grundfärbung deutlich dunkler.

Chinesische Rotbauchunken können auf ihrer Oberseite recht unterschiedlich gefärbt sein. Auch die Haut kann glatter oder rauer sein.

WUSSTEN SIE SCHON?

Die Haut der Unken besteht aus der drüsenreichen Unterhaut und einer mehrschichtigen, meist verhornten Oberhaut, die von Zeit zu Zeit in Fetzen abgelöst wird. Da die Haut relativ dünn ist, ermöglicht sie den Unken auch einen Gasaustausch zwischen Außenluft und Blutkapillaren.

Unterschiedlich gefärbte Gelbbauchunken (Bombina variegata variegata). Beim linken Exemplar kann man an der Unterseite der Arme die bräunlichen Brunftschwielen erkennen.

Hinterfuß einer Gelbbauchunke (B. v. variegata). Man beachte die stark ausgeprägten Schwimmhäute zwischen den Zehen und die schwarzen Brunftschwielen dieses Männchens.

Es gibt jedoch auch Chinesische Rotbauchunken, deren Oberseite statt der grasgrünen stets eine bronzefarbene bis bräunliche Grundfarbe oder sogar eine Mischfärbung aufweist. In der Schulterregion von B. orientalis findet man – wie bei der europäischen Rotbauchunke – manchmal angedeutete oder sogar deutliche hellgrüne Halbmondflecken.

An den Vorder- und Hinterfüßen befinden sich jeweils vier Zehen, deren Spitzen immer farblich abgesetzt sind.