Die geheimen Herrscher - Jo Zybell - E-Book

Die geheimen Herrscher E-Book

Jo Zybell

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Beschreibung

Die insektoiden Zyzzkt holen aus zum letzten Schlag gegen die Freiheit in der Galaxis Orn. Ren Dhark weiß, daß auch die Menschheit untergehen muß, wenn dieser Kampf verloren wird. Und so verbinden Terraner, Römer und Worgun ihre Kräfte für den entscheidenden Kampf – den Kampf gegen Die geheimen Herrscher.

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Ren Dhark

Drakhon-Zyklus

 

Band 24

Die geheimen Herrscher

 

von

 

Alfred Bekker

(Kapitel 9 bis 13)

 

Uwe Helmut Grave

(Kapitel 2, 4, 18, 20, 22)

 

Achim Mehnert

(Kapitel 14 bis 17, 19, 21)

 

Jo Zybell

(Kapitel 1, 3, 5 bis 8)

 

und

 

Hajo F. Breuer

(Exposé)

Inhalt

Titelseite

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

20.

21.

22.

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Impressum

Prolog

Im Frühjahr 2059 hat die von Ren Dhark geführte Expedition die Galaxis Orn erreicht. In diesem zehn Millionen Lichtjahre von der heimatlichen Milchstraße entfernten Sternensystem befindet sich die Heimat der Worgun. Diesem Volk, das von den Terranern einst »Mysterious« genannt wurde, hat die Erde eine Vielzahl technischer Hinterlassenschaften zu verdanken – vor allem die Ringraumer, die es erst ermöglichen, solche gigantischen Strecken zu überwinden.

Doch die Mysterious oder Worgun sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, wie Ren Dhark von Gisol erfahren hat, dem letzten freien Worgun und Rebellen gegen die Zyzzkt. Dieses Insektenvolk hat die Worgun in einem furchtbaren Krieg besiegt und die ehemaligen Beherrscher der Sterne auf ihrem Ursprungsplaneten Epoy zusammengepfercht. Aber der Sieg über die Worgun reicht den Zyzzkt nicht aus…

In der Sternenwolke Gardas findet die terranische Expedition eine Kolonie ehemaliger Terraner. Es handelt sich um Nachfahren der 48. Römischen Legion, die im Jahr 15 v. Chr. von den Worgun hierher verbracht wurde. In der Abgeschiedenheit und Sicherheit ihres kosmischen Verstecks entwickelten die Römer von Terra Nostra – so nennen sie ihren Planeten – eine Technik, die derjenigen der Worgun in nichts mehr nachsteht.

Doch ein extremer Mangel an Tofirit, dem Superschwermetall, das zum Betrieb ihrer hochentwickelten Meiler benötigt wird, macht es den Römern unmöglich, den Kampf gegen die Zyzzkt aufzunehmen.

Ausgestattet mit der neusten römischen Tarntechnologie und unterstützt von drei römischen Verbindungsoffizieren, bricht die Flotte auf zu einem Erkundungsflug in die Tiefen von Orn. Die zehn terranischen Schiffe werden begleitet von den zehn Ringraumern des Worgun-Rebellen Gisol.

Die Terraner werden Zeuge, wie gnadenlos die Zyzzkt gegen jedes andere Volk vorgehen, und sie entdecken den Heerzug der Heimatlosen. Seit Jahrhunderten treibt diese Raumschiffsarmada der Vertriebenen in einem perfekten Tarnschutz durchs All. Von dieser Basis aus starten Ren Dhark und Gisol einen Erkundungsflug zu einem Planeten, der von den Zyzzkt offenbar besiedelt und dann wieder verlassen wurde – höchst ungewöhnlich für die Insektoiden. Doch auf dieser Welt gibt es Sporen, die absolut tödlich für sie sind. Dhark und Gisol aber fliegen weiter nach Epoy, der besetzten Heimatwelt der Worgun. Hier fällt ihnen eine Liste mit Planeten in die Hand, die für die Zyzzkt offenbar verboten sind. Sie fliegen eine der Welten an und stoßen nicht nur auf die Gigantstatue eines goldenen Zyzzkt ohne Gesicht, sondern auch auf den letzten Wächter der Mysterious.

Der hat eine Raumflotte der Zyzzkt entdeckt, die mehr als eine Million Schiffe umfaßt und offenbar nur noch auf die Versorgung mit ausreichend Treibstoff wartet, um dann ihre Invasion der Milchstraße starten zu können. Der Wächter verbündet sich mit der Gruppe um Ren Dhark, der es gelingt, einen der geheimnisvollen Herrscher der Zyzzkt zu besiegen. Und die beiden Römer Laetus und Nauta enthüllen ihre wahre Identität: Sie sind Margun und Sola, die legendären Erbauer der POINT OF!

In der Milchstraße schickt derweil die GSO den Agenten Ömer Giray nach Cromar, um die Herkunft der süchtigmachenden Sensorien zu erkunden. Doch ehe der Terraner sich versieht, ist er in eine lebensgefährliche Affäre um den Mord am Geheimdienstchef der Tel verwickelt…

Auf der Erde tritt inzwischen der Wahlkampf in seine heiße Phase. Das Amt Ren Dharks als Commander der Planeten ist in Gefahr – und Dhark kann nichts gegen seine drohende Abwahl unternehmen, weil er zehn Millionen Lichtjahre weit weg ist. Der Großindustrielle Wallis befürchtet das Schlimmste und plant in aller Stille die Gründung eines eigenen Staates auf der Welt Eden und die Verlegung seiner sämtlichen Produktionsstätten auf diesen fernen Planeten…

1.

Feuer auf der Panoramaanzeige, Feuer, wenn er aus dem Gleiter blickte, Feuer in allen Meldungen aus der Kommunikationseinheit. Es brannte überall, der ganze Planet brannte, die gesamte Galaxis, so wollte es ihm scheinen, und er selbst brannte auch, sein Hirn jedenfalls, sein Herz, sein Blut – war es tatsächlich schon vorbei? Ja, vorbei, es war tatsächlich schon vorbei…

Am Horizont sah er den Goldenen Hochverehrten des Tores aus einem Flammenmeer ragen, aus einem Flammenwald, aus einer Flammenwelt. Der Bordrechner meldete zwei Raumer der Loyalisten in den äußersten Schichten der Stratosphäre, und kurz darauf hüllte Feuer den Gleiter ein.

Der Navigator kreischte, der Kopilot brüllte, der Waffentechniker murmelte Sätze, die klangen wie ein uraltes Gebet. Er selbst riß alle sechs Arm hoch, um seinen Schädel zu schützen, eine vollkommen absurde Geste.

War es falsch zu kämpfen? War es ein Fehler gewesen, sich aufzulehnen gegen die Verehrtesten der Verehrten? Hatte er sein Leben verwirkt?

Exakt diese Fragen schossen ihm durch das Hirn, als es über ihm knallte, als die Frontkuppel des Gleiters sich in viele Fragmente auflöste und durch die Flammenwand davonwirbelte. Seine Fühler bogen sich nach unten, sein Magen sackte ihm in den Unterleib, und sein Körper bohrte sich bis in den Federkern des Kommandantensitzes. Das Gebrüll des Kopiloten verlor sich wie ein verhallendes Echo im Nichts.

Flammen, Hitze, Atemlosigkeit – dann schoß er aus dem Feuer dem Himmel entgegen. Seine Rettungseinheit brannte, als sie den Zenit ihrer Beschleunigungsparabel erreichte. Dort verharrte sie für Bruchteile eines Herzschlages, dann ging es abwärts. Heiße Luft rauschte, Bremsmodule zischten, und jetzt richteten seine Fühler sich steil auf, seine brennenden Glieder flogen dem brennenden Himmel entgegen, und sein Magen preßte seine Lunge zusammen und verstopfte ihm die Kehle. Die Kauscheren drückten ihm von innen gegen die Facettenaugen, als würde ihm jemand die Schädelbasis von unten mit einem Spitzholz aufbohren, er zog die Schultern hoch, preßte Kinn und Scheren auf die Brustplatte und bangte dem Aufschlag entgegen – und endlich brach er samt Kommandantensessel in das Wipfeldach des Waldes ein.

Sein Glück vermutlich, denn Zweige, Geäst und Lianen bremsten seinen Sturz ab.

Sein Gurt löste sich, der Sessel blieb in der Baumkrone hängen, er selbst schlug im nassen Waldboden auf.

Er richtete sich auf, riß den zertrümmerten Helm vom Schädel, blickte an sich hinunter: Sein Kampfanzug hing ihm in Fetzen vom Leib, einer seiner rechten Arme brannte.

Da standen Sumpfpflanzen, da brodelte Morast, da spiegelte ein brennender Himmel sich im Wasser – er stürzte sich hinein. Das Feuer erlosch, doch als er auftauchte, war der untere seiner rechten Arme nicht wesentlich mehr als ein krummes Stück Asche, gerade noch zusammengehalten von kochendem Schaum und schmelzendem Gewebe seines Anzuges. Der Schmerz aber ließ seine Neuronen rotieren, und das Entsetzen wollte seinen Verstand überfluten.

Er schaffte es, sich gegen Schmerz und Panik zu stemmen – nicht umsonst war er Flottenkommandant – und tastete nach der Klinge an seiner Hüfte. Er spürte sie, er umklammerte sie, er riß sie aus der Scheide, und er trieb sie in das verkohlte Gewebe dessen, was von seinem unteren rechten Arm übriggeblieben war. Wieder und wieder stach er zu, hieb er, säbelte er in seinen Chitinpanzer, in sein Fleisch – bis das verbrannte Glied von ihm abfiel. Doch das erlebte er nur noch wie im Traum.

Der brennende Himmel erlosch. Die brennende Welt, die seine Heimat war, verkroch sich unter eine düstere Decke des Vergessens, sein Bewußtsein versank in dumpfem Schmerz, in Gleichgültigkeit und schließlich in Nichts.

*

In letzter Zeit hatten sie nicht viel zu lachen gehabt auf der POINT OF, während des Rückflugs nach Terra Nostra jedoch herrschte eine lockere Stimmung in der Kommandozentrale; eine geradezu ausgelassene Stimmung sogar. Scherze flogen hin und her, Geplauder und Gelächter, wohin man hörte, entspannte Mienen, wohin man sah.

Der Commander versuchte sich anstecken zu lassen. Er saß in seinem Sessel im Kommandostand, behielt Armaturen, Anzeigen, Kontrolleuchten und die Bildkugel im Auge, drückte hin und wieder auf den Empfänger in seinem rechten Ohr, um auf die knappen Meldungen des Checkmasters zu lauschen, und versuchte zugleich der Unterhaltung der Besatzung in der Kommandozentrale zu folgen. Manchmal lächelte er, und manchmal traf sich dann sein Blick mit dem des Ersten Offiziers, oder mit dem Doorns oder Tschobes oder Amy Stewarts.

Ihre Blicke erhaschte er häufiger als die der anderen, und wenn seine Augen für kurze Zeit in ihren ruhten, gelang es Ren Dhark tatsächlich, sich von der guten Stimmung seiner Mannschaft anstecken zu lassen.

Vorübergehend; solange eben, bis der Hauptgrund der allgemeinen Hochstimmung sich wieder in sein Bewußtsein schob, und dessen dunkle Seite ihn mit schlimmen Vorahnungen bedrückte.

Die Laderäume aller vierundfünfzig Schiffe der Forschungsflotte waren gefüllt mit dem wertvollsten Metall, das die Galaxis Orn zur Zeit zu bieten hatte: mit Tofirit.

Das war der Hauptgrund für die gute Stimmung an Bord.

In absehbarer Zeit würde dieses Tofirit eine gewaltige Kriegsflotte mit Energie versorgen, und das große Sterben würde beginnen.

Das war die dunkle Seite des Metalls. Und zugleich der Grund für Ren Dharks düstere Vorahnungen.

Der Commander gehörte nun mal nicht zu den Menschen, die sie perfekt beherrschten, die Kunst der Verdrängung. Dazu trug er einfach zuviel Verantwortung.

So erschien es ihm nicht einmal unpassend, daß eigenartiges, buntes Licht für ein zunehmendes Farbspiel in der Zentrale sorgte. Das Hologramm über dem Kommandostand wurde immer prächtiger. Als wäre die Bildkugel eine riesige Lampe, die jemand allmählich auf Farbbetrieb umschaltete. In Wahrheit füllte die Gaswolke Gardas die Darstellung inzwischen fast vollständig aus. Am oberen Rand ein paar Sterne, am unteren ein Kugelhaufen mittlerer Helligkeit – 2,74 Millionen Lichtjahre entfernt – und inmitten der galaktischen Wolke der eine oder andere besonders helle Farbtupfer, schillernd und schön wie verglühende Reste bengalischen Feuers. Ansonsten aber schien sich ein bunter Farbenschauer über den Kosmos gelegt zu haben.

»Kommunikationszentrum an Zentrale«, sagte ein Männergesicht auf einem kleinen Bildschirm über der Instrumentenkonsole. »Kodierte Nachricht von Terra Nostra. Über Hyperfunk, Moment noch…« Es war das Gesicht von Elis Yogan, dem zweiten Funker. »So, hier die Dechiffrierung: Die Römer melden feindliche Einheiten, Zyzzkt-Raumer. Sie patrouillieren im gesamten Bereich um die Wolke.«

Noch keine acht Minuten waren vergangen, seit die Flotte der 54 Forschungsschiffe aus dem Hyperraum vor der Gaswolke aufgetaucht war. Die römischen Kommandeure hatten Befehl gegeben, das Intervallfeld zu aktivieren. Mit SLE-Antrieb nahm die Flotte Kurs auf das Ziel. Es war nahe, das Ziel, relativ nahe jedenfalls: Terra Nostra, der Planet der Neurömer. Noch 193 Lichtjahre entfernt kreiste er verborgen im Zentrum der schützenden Wolke mit elf anderen Planeten um seine Sonne – ein Stützpunkt in der Fremde, die letzte Bastion des Widerstandes gegen die Zyzzkt, ein Stück Zuhause fast für Ren Dhark und seine Expeditionsflotte aus der Milchstraße.

»Dhark an Funkzentrale, Verbindung mit den Akademiepräsidenten, bitte.« Die Präsidenten der wissenschaftlichen Akademie von Terra Nostra, Socrates Laetus und Marcus Gurges Nauta, waren zugleich die Kommandeure der Forschungsexpedition.

Sekunden nach der Bestätigung aus der Funkzentrale erschien das sorgenfaltige Gesicht von Socrates Laetus auf einem der kleinen Monitore über der Instrumentenkonsole. Nur eine Maske, dieses Gesicht, und Dhark war der einzige auf der POINT OF, der das wußte. »Commander Dhark? Sie haben die Nachricht von Terra Nostra erhalten, schätze ich.«

»Ja. Die Insekten bilden einen Sperrgürtel um Gardas, wie es scheint. Weiß man auf Ihrem Heimatplaneten, wie viele Zyzzkt-Raumer sich in der Umgebung der Gaswolke sammeln?«

»Nein, wir sind auf die Befunde unserer Fernortung angewiesen. Demnach haben wir es im Augenblick mit etwa 8900 feindlichen Ringraumern zu tun. Einiges spricht dafür, daß in jeder Minute weitere Einheiten aus dem Hyperraum auftauchen.«

»Stehen Sie in Kontakt mit Terra Nostra?«

»Sicher, Commander Dhark. Wir haben unsere Position durchgegeben und die erfreuliche Fracht angemeldet, die wir mitbringen. Chiffriert, vorsichtshalber.«

Eigentlich nicht nötig, denn Richtfunkverkehr durch den Hyperraum – To-Funk – war abhörsicher. Aber Ren Dhark hätte in dieser Situation auch nur kodierte Botschaften durch den Hyperraum geschickt. Konnte man denn wirklich sicher sein, ob nicht die Zyzzkt inzwischen technische Mittel entwickelt hatten, das Unmögliche möglich zu machen?

»Wir werden in Kürze ins Zentrum der künstlichen Gaswolke einfliegen«, sagte Laetus. »Halten Sie sich bereit, Commander.«

»In Ordnung, Socrates Laetus«. Das Gesicht des Römers – des scheinbaren Römers – verblaßte, der kleine Monitor wurde grau.

»Und sagen Sie Ihren Leuten zu Hause, sie müssen uns nicht unbedingt einen Empfang mit militärischen Ehren bereiten«, krähte Manu Tschobe durch die ganze Zentrale. Seine Zähne schimmerten im Halbdunkeln, und das Weiße seiner Augäpfel glänzte in seinem schwarzen Gesicht. »Wenn der Konsul persönlich uns die Pfoten drückt und ein paar schöne Mädchen mitbringt, die uns eine Hymne vortragen und was Leckeres zu trinken anbieten, wären wir schon ganz zufrieden.« Arc Doorn schlug sich auf die Schenkel, ein paar Männer lachten. Amy drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger, und der Commander fand, daß sie schöne Hände hatte.

Die Funkzentrale bestätigte glücklicherweise das Ende des Funkkontakts, denn die Neurömer, auf militärische Disziplin und Etikette bedacht, platzten nicht gerade vor Humor.

Laetus und Nauta sind keine Römer, rief der Commander sich ins Gedächtnis, es sind Worgun in Menschengestalt… Hatten Worgun Humor? Hatte er Gisol schon einmal lachen gesehen? Der Commander dachte nach, aber ihm fiel keine Situation ein, in der Gisol sich humorvoll gezeigt hätte. Nein, Gisol, der Schlächter, und Lachen – unvorstellbar!

Über die Gedankensteuerung meldete sich der Checkmaster. »Die Fernortung erfaßt insgesamt 9148 feindliche Einheiten, dreizehn patrouillieren in aktueller Flugrichtung…« Ren Dhark runzelte die Stirn. Das waren mehr feindliche Ringraumer, als die Fernortung des römischen Flaggschiffes registriert hatte.

Dreizehn Koordinaten gab der Rechner durch, zeitgleich erschienen die Zahlen auf einer kleinen Anzeige des Navigationsrechners über der Instrumentenkonsole. Auf dem Hologramm der Bildkugel sah der Commander dreizehn hellrote Punkte blinken. Vier der auf diese Weise visualisierten Zyzzkt-Raumer waren weniger als zwei Lichtjahre entfernt, einer davon sogar weniger als 20 000 Astronomische Einheiten.

In Sekundenschnelle machte die Nachricht die Runde. Das Geplauder in der Kommandozentrale ebbte ab, bald lag konzentrierter Ernst auf den Gesichtern. Eine Viertelstunde später meldete der Checkmaster schon über 10 000 Ringraumer der Zyzzkt in der Umgebung der Gaswolke, die Distanz zur Forschungsflotte schwankte zwischen 19 000 Astronomischen Einheiten und 428 Lichtjahren.

An keiner Stelle wagten die Zyzzkt in die Gaswolke einzudringen. Natürlich nicht: Sie scheuten das Sicherheitsfeld. Etwa 2100 Jahre zuvor hatten die Worgun selbst diese geniale Energieabschirmung rund um Gardas installiert. Sie bescherte den insektoiden Organismen der Zyzzkt den Gehirntod, sobald sie mehr als sieben Astronomische Einheiten in die Randbezirke der 370 Lichtjahre durchmessenden Wolke eindrangen. Eine wirkungsvolle Defensivwaffe – solange die insektoiden Intelligenzen keine Abwehrtechnik dagegen entwickelten.

Eines Tages würde ihnen das gelingen, vielleicht schon bald. Ren Dhark war überzeugt davon. Und dann würden sie auf Zehntausende von Ovoid-Ringraumern stoßen, die jetzt noch als elektronische Blaupause in irgendwelchen Datenbanken auf Terra Nostra ruhten, die aber dank des Tofirits in den Laderäumen der Forschungsflotte in kürzester Zeit vom Band laufen würden. Mit Millionen Neurömern, die eher bereit waren zu sterben als ihr Sonnensystem aufzugeben.

Der Commander starrte in die Bildkugel. Die buntleuchtende Gaswolke füllte sie nun fast vollständig aus. Sollte diese Wolke tatsächlich zu einem kosmischen Massengrab werden? Nein, das durfte nicht geschehen! Niemals. Dharks Entschluß stand fest: Er mußte ins Herz der Finsternis vorstoßen, zum Zentralplaneten der Zyzzkt; er mußte. Eine andere Chance für Frieden sah er nicht.

Die Meldungen aus der Ortungszentrale rissen nicht ab, die Anzahl der feindlichen Schiffe stieg kontinuierlich an. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die 54 Ringraumer der Forschungsflotte entdeckt werden würden. Ren Dhark wartete auf den Befehl aus dem Flaggschiff.

Endlich kam er. »Marcus Gurges Nauta an die vereinigte Forschungsflotte von Gisol, Terra, Simon dem Wächter und Terra Nostra.« Der Checkmaster übertrug die Nachricht über Bordfunk. »Wir gehen in 47 Sekunden auf Sternensog. Ziel: Terra Nostra. Bestätigen Sie bitte. Ende.«

Ein Funksignal erreichte über To-Funk sämtliche Raumer der Forschungsflotte, und sofort gingen die Bestätigungen der Flotteneinheiten ein, nacheinander, der Checkmaster ließ keine aus. Als die Stimme des Worgun Gisol von der EPOY und die elektronische Stimme Simons, des Wächters, von der NOREEN WELEAN im Bordfunk ertönten, verständigten sich der Commander der Planeten und Hen Falluta, sein Erster Offizier, mit einem kurzen Blick. »Bestätigen«, gab Ren Dhark an die Adresse der Funkzentrale durch, und Falluta rief: »Volle Energie auf die Abschirmer! Sternensog hochfahren! Wir legen los, Ladys und Gentlemen! An den Insektenschiffen vorbei und mitten hinein in das bunte Vergnügen.«

Es wurde still in der Kommandozentrale, der Checkmaster leierte einen Countdown herunter, bei Null glühte das Hologramm auf, und einen Atemzug später schien die POINT OFmitten hinein in das bunte Glühen von Gardas zu stürzen.

*

Mit militärischen Ehren empfing man sie nicht, doch vier Tage nach der Landung auf dem Raumhafen der Neurömer gab der Konsul ein Essen in seiner Privatvilla; »zu Ehren der Akademiepräsidenten und der verbündeten Kommandeure«, wie es in der offiziellen Einladung hieß. Auf dem Raumhafen von Terra Nostra wurde noch immer die wertvolle Fracht der Forschungsflotte gelöscht: Traktorstrahlen beförderten das Tofirit über Rohrschächte in die gewaltigen, unterirdischen Fabrikhallen der Neurömer. Vor achtzig Stunden war dort unten die Produktion der neuen Ovoid-Ringraumer angelaufen.

Vor der Eingangshalle seiner Prachtvilla empfingen Pompeius Julius Agricola, seine Tochter, seine Frau und seine Leibgarde die »verbündeten Kommandeure«: Ren Dhark ging an Gisols rechter Seite, und Simon, der Wächter, an seiner linken. Der Worgun wie meist in der Gestalt eines Menschen namens Jim Smith und mit dessen bleichem, nichtssagendem Gesicht.

Der Commander der Planeten kam in Begleitung von Manu Tschobe, Arc Doorn und der Cyborgs Amy Stewart und Lati Oshuta; seiner persönlichen Leibgarde sozusagen.

Hände wurden geschüttelt, Höflichkeiten und freundliche Blicke ausgetauscht, und danach ging es hinein ins Atrium. Dort standen bereits an die hundertfünfzig Menschen. Sie plauderten und hielten sich an Weinkelchen fest, die Männer vorwiegend in weißen Festtogen, die Frauen in lindgrünen, grauen oder pinkfarbenen Faltenkleidern mit übergeworfenen Stolen; gold- oder silberfarben zumeist. Am Rande des Bassins sah Ren Dhark eine Menschentraube um zwei grauhaarige Männer stehen – die beiden Akademiepräsidenten waren also bereits anwesend.

Das Stimmengewirr verebbte, als der Konsul die Neuankömmlinge ins Atrium führte. Ein Posaunenchor intonierte eine der neurömischen Hymnen, bei deren Klang die Männer stets die Schultern hochzogen die Brust herausdrückten. Doorn spitzte die Lippen, und Tschobe senkte den Blick. Beide fanden diese Musik nervtötend.

Die Hymne verklang, und der Konsul kündigte seine drei weiteren Ehrengäste persönlich an, stellte sogar den schwarzen Arzt, den Sibirier und die Cyborgs mit Namen vor. Der Commander war beeindruckt.

Wein wurde gereicht, Senatoren und Gattinnen traten vor allem zu Gisol, aber auch zu Ren Dhark und seinen Begleitern, Konversation war angesagt. Im Bassin, inmitten farbenprächtiger Wasserblüten, schwamm still ein tiefblaues Vogelpaar, das Tschobe ein wenig an die terranischen Schwäne erinnerte.

Allein Simon, der Wächter, hielt sich abseits und im Hintergrund. Aus irgendeinem Grund hatte er den Weinpokal nicht abgelehnt, und irgendwie sah es witzig aus, wie der rotschimmernde und gesichtslose Metallkörper neben dem Portal verharrte und den Pokal in der Metallfaust seines rechtwinklig abgespreizten Metallarms von sich weghielt, als wäre er mit ätzender Säure gefüllt; irgendwie aber auch rührend. »Kann er so etwas wie Verlegenheit empfinden?« flüsterte der Commander Amy ins Ohr.

»Natürlich, er kann doch auch lieben.« Amy neigte nicht zu vielen Worten. Eine von vielen Stärken, die Dhark an ihr schätzte.

Kurz darauf ein Tusch des Posaunenchors, zwei Flügelportale zum Garten wurden aufgestoßen, die Gäste strömten hinaus und verteilten sich an die gedeckten Rundtische, die zwischen den Säulen des großzügigen Peristyls aufgestellt waren. Der Säulengang rahmte einen Rasen von mindestens zweihundertfünfzig Quadratmetern ein. Auch auf ihm standen Tische: rechteckige Tafeln an seinem Rand vor den Säulen des Peristyls und eine große runde in seinem Zentrum.

Hohe Tische übrigens, und nirgends entdeckte Ren Dhark Liegen – ausschließlich geflochtene Sessel standen an den Tischen und der Tafel.

Bei einem Gastmahl im Hause des Konsuls pflegte man nicht zu liegen, wie es schien. Der Commander erinnerte sich dunkel, von Manlius gehört zu haben, daß sich diese Sitte nur in den Villen gewisser Künstler und Bohemiens erhalten habe.

Volle Obstschalen, rote und gelbe Blumen, Weinkrüge und -pokale standen auf den Tischen.

Hausangestellte schleppten die ersten Tabletts voller dampfender Speisen in den Garten. »Sir Bauer läßt sich nicht lumpen, alle Achtung…« raunte Arc Doorn. Respektlos, wie er war, nannte er den Konsul wegen seines Familiennamens Sir Bauer. Ein strenger Blick Amy Stewarts brachte ihn zum Schweigen.

Während die Gäste ganz unbefangen die Tische zwischen den Säulen und am Rande des Rasens bevölkerten, nahm an der runden Tafel im Zentrum des Gartens zunächst niemand Platz – bis Agricola einzelne Gäste mit Namen aufrief und ihnen einen der Ehrenplätze an seiner Tafel anbot; die Ehrengäste selbstverständlich als erste. Zuletzt nahmen er selbst und seine Familie Platz.

Statt sich zu setzen, sprach Simon mit einem Angehörigen der Leibgarde. Der Commander verstand nicht, wovon die Rede war, doch kurze Zeit später schleppten zwei Männer eine schmale Steinbank herbei. Jemand nahm den Sessel von Simons Platz, und die Gardisten stellten statt dessen die Steinbank an die Tafel. So konnte der tonnenschwere Wächter Platz nehmen, ohne ein Möbelstück zu zerstören.

Ren Dhark fand sich an der linken Seite des Konsuls wieder. Links von ihm selbst saß Julius Martius, der Raummarschall der römischen Flotte. Die Akademiepräsidenten gegenüber rahmten die schöne Gattin des Konsuls ein. Manlius, den Verbindungsoffizier der Römer an Bord der POINT OF, entdeckte Dhark an der Ehrentafel neben Marius Antonius, dem Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Akademie von Nova Roma. Doorn und Tschobe hockten neben Senatoren, deren Namen dem Commander entfallen waren; Doorn mit mürrischer Miene und Tschobe etwas steif.

Einer, dessen Namen Ren Dhark wohl nie vergessen würde, schien es sich zur Aufgabe zu machen, Amy Stewart zu unterhalten: Senator Marcus Cethegus Sulla. Schließlich war er der erste Neurömer, dem Dhark begegnet war. Fünf Monate zuvor, im April des Jahres 2059, hatte der Volkstribun die Besatzung POINT OF auf Terra Nostra willkommen geheißen. Kein Grund allerdings mit Amy zu flirten, fand Dhark.

Während des Essens drehten sich die Gespräche um Unverfängliches und die schönen Dinge des Lebens – um den Wein, den milden Herbst auf Terra Nostra, die Rezepte für das marinierte Geflügel, das neben vielen anderen Fleischsorten serviert wurde. Der Commander selbst leitete das Thema ein, das allen unter den Nägeln brannte. Er berichtete von dem atemberaubenden Projekt, durch das Marcus Nauta und Socrates Laetus die Zehntausende von Tonnen Tofirit gewonnen hatten. Der weißblonde Terraner zeigte sich nicht nur beeindruckt, er war es auch. Bis an sein Lebensende würde Dhark die schrecklich-schönen Bilder mit sich herumtragen: Der aus seinem Sonnensystem herausgeschleuderte Glutplanet, die gewaltigen Sonneneruptionen, der Sprung des öden Planeten zum Schwarzen Loch, seine Auflösung und die Materiespirale, in der er schließlich hinter dem Ereignishorizont verschwand. Und dann die gigantische Fontäne unvorstellbarer Materiemassen – darunter Tofirit, Tofirit und noch einmal Tofirit.

Das Dessert wurde serviert, die Männer und Frauen hingen an Dharks Lippen, und jetzt stand es im Raum, das Wort, schwer wie das Metall selbst: Tofirit.

Es lastete im Schweigen, das für ein paar Sekunden entstand, als Ren Dhark seine Schilderung beendete. Manu Tschobe war der erste, der die Eiscreme vor sich in Augenschein nahm, bald hörte man das Klappern seines Löffels. Schließlich räusperte der Raummarschall sich. »Damit können wir zehntausend Ovoidraumer ein Jahr lang betreiben«, sagte er.

Pompeius Julius Agricola nickte langsam. »Oder vierzigtausend Raumer drei Monate lang.« Nicht die Spur von Genugtuung in der Stimme des Konsuls; geschweige denn Triumph.

»Vierzigtausend Schiffe drei Monate lang? Das ist gut.« Jim Smith alias Gisol ballte beide Fäuste. »Das ist sehr gut. Wie viele Schiffe laufen täglich von den Bändern Ihrer Werften?«

»Sechshundertdreißig sind geplant.« Socrates Laetus blickte auf seinen Chronometer. »Inzwischen dürften also zweitausendfünfhundert neue Ovoid-Ringraumer in den Hangars unter dem Raumhafen stehen. Hinzu kommen weit über zehntausend Schiffe älterer Baureihen, die erst durch das von Ihnen mitgebrachte Tofirit einsatzbereit geworden sind.«

»Sie ahnen ja nicht, welche Erleichterung uns das neue Schwerstmetall verschafft.« Der Konsul wandte sich an Ren Dhark. »Immer neue Zyzzkt-Verbände tauchen in der Umgebung von Gardas auf. Sie führen etwas im Schilde. Wir fürchten, ihr nächster Angriff könnte den Generatoren für das Schutzfeld gelten.« Als wären seine Worte nur für Dhark bestimmt, sprach er leise, doch sogar an der gegenüberliegenden Seite der Tafel verstummten die Gespräche, und die Blicke wanderten zu Julius Pompeius. Einige Frauen wirkten auf einmal seltsam bleich.

»Sie sehen, Commander Dhark«, ergriff Martius wieder das Wort, »wir können gar nicht rasch genug produzieren.«

»Wir lassen die neuen Schiffe mit Kompaktfeldschirmen terranischer Bauart ausrüsten«, sagte Marcus Nauta, der zweite Akademiepräsident. »Und mit Wuchtkanonen. Vier an der Ober-, vier an der Unterseite.«

»Wuchtkanonen?« Ren Dhark runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Ich halte Hy-Kon für die wirksamere Waffe im Kampf gegen die Wimmelwilden.«

»Sicher, Commander«, nickte Laetus. »Aber die modifizierten Gravitationsgeneratoren an Bord der neusten Ringraumer erhöhen bei einem Angriff mit Hy-Kon die Schiffsmasse. Nur ein Hy-Kon Feld mit signifikant erhöhter Energieleistung ist noch in der Lage, das angegriffene Objekt in den Hyperraum zu reißen. Sowohl der Hy-Kon-Beschuß als auch die Abwehr eines Hy-Kon-Angriffes sind mittlerweile derart energieintensiv, daß der Einsatz der Waffe während einer Massenschlacht sich kaum noch lohnt.«

Da saßen sie, die beiden Worgun; als Römer getarnt und an den Schalthebeln der Macht des römischen Kolonialplaneten. Saßen an der Festtafel eines Gastmahls, das unter anderem zu ihren Ehren ausgerichtet wurde, und taten, was sie bereits seit so vielen Jahrhunderten taten: Sie steuerten Geschichte und Entwicklung auf Terra Nostra. Marcus Gurges Nauta alias Margun hielt seinem Blick stand, und Dhark wäre jede Wette eingegangen, daß der Worgun seine Gedanken kannte.

»Sie sehen, Commander Dhark«, schaltete er sich ein, »gegen jede Waffe entwickelt irgend jemand irgendwann eine entsprechende Abwehrtechnik. Der Feind, mit dem wir es zu tun haben, sowieso. Gegen die Wuchtkanone jedoch, so primitiv diese Waffe vom Prinzip her auch sein mag, ist eine Defensivwaffe bislang nicht einmal theoretisch in Sicht.«

Das überzeugte schließlich auch den kritischen Geist des Commanders.

»Wir bieten Ihnen an, Ihre Schiffe entsprechend umzurüsten«, sagte Martius, der römische Flottenmarschall, an Simon, Dhark und Gisol gewandt. »Es ist eine Angelegenheit weniger Stunden. Unsere Werftroboter holen die alten Gravitationsaggregate mit Intervallfeldern aus Ihren Schiffen und bringen die neuen Schwerkrafterzeuger mit Intervallfeldern hinein. Keine Hexerei.«

Gisol lehnte ab. Er hatte seine Schiffe schon vor Jahren mit selbstentwickelten Gravitationsaggregaten aufgerüstet. Simon und der Commander jedoch waren einverstanden.

»Na also.« Jim Smith Gisol gelang ein besonders grimmiges Menschengesicht. »Dann können sie also kommen, die verfluchten Mordkäfer!« Er schlug mit der Faust auf die Tafel, daß der Löffel in seiner Eisschale klirrte. »Wir werden in Gardas eine Hölle veranstalten, in der sie verbrennen! Es wird ein großes Schlachtfest werden.« Er griff nach seinem Löffel und beugte sich über sein Dessert.

Im gleichen Augenblick begann der Posaunenchor zu spielen. An vielen Tischen erhoben sich Männer und Frauen und stimmten eine Art Festhymne an. Auch an der Ehrentafel stand einer nach dem anderen auf, und wer das Lied kannte, sang mit.

»Ja, ein großes Sterben wird es geben.« Ren Dhark sprach mit belegter Stimme. »Und nicht nur auf Seiten der Zyzzkt, da sollten wir uns nichts vormachen.« Wegen der Musik und des lauten Gesangs konnten nur seine direkten Nachbarn ihn verstehen. »Ich will es verhindern, ich will es wenigstens versuchen.«

Der Konsul und der Raummarschall sahen ihn von der Seite an. »Haben sie einen Plan, Commander Dhark?« wollte Martius wissen.

Dhark zuckte mit den Schultern. »Plan? Das ist vielleicht zuviel gesagt. Aber lassen Sie mich noch eine Nacht darüber schlafen…«

2.

Die Polizisten eröffneten sofort das Feuer.

Der erfahrene, mitunter ein wenig pragmatische Leutnant Stren Terno und sein halb so alter, ehrgeiziger Assistent Kor Parm zerlöcherten mit ihren Strahlensalven jedoch nur die Luft. Der gepflegte Hinterhof, auf dem sich eben noch einer oder mehrere unbekannte Angreifer aufgehalten hatten, war leer. Der Heckenschütze hatte sich direkt nach dem hinterhältigen Schuß auf den Zuhälter zurückgezogen.

Die telsche Prostituierte Reem und der türkische Geheimagent Ömer Giray waren in Deckung gegangen. Sie kniete hinter ihrem Sofa, er stand im Türrahmen. Auf dem Teppich lag der verschrumpelte Leichnam des Luden. Eine auf den meisten Planeten verbotene Spezialwaffe hatte seine Körperflüssigkeit zum Verdampfen gebracht und ihm das Leben ausgehaucht – noch bevor er seine Aussage hatte machen können.

Reem war am Ende ihrer Kraft.

»Warum Lubag?« fragte sie leise, ohne sich von der Stelle zu rühren. »Er hätte nichts gesagt – er hat eh so gut wie nichts gewußt.«

»Der Anschlag hat dir gegolten«, entgegnete Ömer. »Hätte nicht gedacht, daß die Mitarbeiter des SFT so schlecht zielen. Wahrscheinlich hat man wieder irgendwelche zweitklassigen Handlanger eingesetzt, Möchtegernagenten ohne Gehirn, jederzeit bereit, für Geld über Leichen zu gehen.«

Reem konnte sich denken, worauf sich seine Bemerkung bezog: auf die beiden Mörder des Geheimdienstchefs Bor Frikk, die sie und ihre Freundin Berol unter Druck gesetzt hatten – zwei gewissenlose Schläger, charakterlich auf allerunterstem Niveau.

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