Die grosse fünfstimmige Fuge in E - Helmut Lauschke - E-Book

Die grosse fünfstimmige Fuge in E E-Book

Helmut Lauschke

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Beschreibung

In Kriegszeiten ist Muttersein besonders schwer, denn Kinder brauchen Geborgenheit am Tage und bei Nacht, was die Mahlzeiten mit dem Brot und den ungestörten Schlaf zur Nacht betrifft. Gegen Bombenschläge sind Mütter wehrlos. Sie trösten Kinder, so gut es geht, erzählen ihnen Märchen und Geschichten mit dem Vorspann: 'Es war einmal', dass Kinder sie fragen, ob sie auch eine neue Geschichte erzählen können. Die Mutter druckst und sagt, sie will es tun. Die Mutter will noch sagen 'wenn sie eine hat', als die Bombe einschlägt und die Wohnung verwüstet. Gottes Schutz und Segen ist's, dass beide den Einschlag mit kleinen Verketzungen überleben. Monate waren vergangen, als das Kind die Mutter erinnert, dass die Bombe einschlug, bevor sie die neue Geschichte erzählen konnte. Es gibt Ereignisse, die unvorhergesehen sind und deshalb im Lesebuch nicht stehen. Was nicht ist, das kann noch werden, die Skala steigt mit der Not auf Erden, dass Kinder liegen statt zu laufen, um beim Bäcker einen Laib Brot zu kaufen, dessen Theke bis in den Winkel aufgeräumt ist. Das Leben, es geht weiter, denn viele gibts, die Hunger schieben, man sieht's Gesichtern an, die statt auf Brot Papiere kauen und Gutgenährten schuldlos in die Augen schauen, wenn der Tag den Regen und die Kälte schickt. Zu diskutieren gibt es viel, wie's kommt, dass manche fett die andern mager sind; das Fleisch des Menschen dünnt sich aus, das treibt Kinder früh nach Haus. Was soll auch Magerkeit auf Straßen mit dem Lärm? Dennoch: Kinder lachen, Patrouillen wachen selbst, wenn nichts zu wachen ist. Dinge haben ihre Geschichten in dieser Zeit mit der Vielzahl vor Gerichten, was den Gesichtern nicht anzusehen ist. Die Blicke blinzeln, manche flattern, da ist die Gewissheit umgekippt, dass mit Reden nachgeholfen werden muss, bevor der Ophthalmologe seinen Spiegel ansetzt, um Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten. Durch die Straße wird es allemal gehn, um die Bescherung, was Bomben tun, zu sehn.

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Seitenzahl: 58

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Helmut Lauschke

Die grosse fünfstimmige Fuge in E

Thema und Durchführung

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die grosse fünfstimmige Fuge in E

1. Stimme (E-Dur)

2. Stimme (Cis-Dur)

Die Engführung

3. Stimme (A-Dur)

4. Stimme (Fis-Dur)

5. Stimme (H-Dur)

Impressum neobooks

Die grosse fünfstimmige Fuge in E

Helmut Lauschke

Thema und Durchführung

118-2

1. Stimme (E-Dur)

Was steht, fällt um, wenn es ums Leere geht, das selbst auf den Höhen der Bildung so schnell keiner versteht, der aus der Blindheit heraustritt und das Auge den Blicken öffnet.

Noch schwerer wird’s, die Bedeutung zu erfahren, wenn sie unsichtbar nicht zu erkennen ist, wie so vieles, was ist, was sich für’s Auge weder heben noch bewegen lässt, weil es mit den Gewichten so nicht stimmt.

Was Beine laufen, lässt sich höher nicht verkaufen, denn da sind die Grenzen eng gesteckt und die Tische sparsam gedeckt, weil Brot und Butter Preise kosten, während draußen alte Eisen rosten.

Wenn am Stuhl die Rückenlehne fehlt, kann es zu Stürzen kommen, dass der Unfall schwer, ja tödlich wird. Da wirken helfende Hände Wunder, wenn sie das Leben am letzten Faden retten.

Die Idee des Helfens ist groß, sie fällt ungetan nicht in den Schoß, sondern fragt nach der Strenge der Taten im Suchen und den Tiefen im Raten, denn Großes wächst im Keimling der Saaten.

Im Innern wendet sich der Charakter, wenn er schuldlos angegriffen wird, nach außen dringt die Abwehr, weil es um Leben und Würde geht, die nicht zu verlieren sind.

2. Stimme (Cis-Dur)

Das Leben bleibt deshalb nicht still, es stürmt in den Weiten der Oktaven, dass die Gesichter sich bedecken, um die Schläge abzufangen, abzuwehren, dass sich zeigt die Härte der Lehren.

Was kommt, der Donner geht voraus, denn keiner bleibt mit Respekt zu Haus, wenn Dächer durch die Straßen fliegen, dass Stangen und Türen gegen Köpfe schlagen, was die Sache komplizierter macht.

Der Weg ist vorgegeben, der voller Löcher und Stolpersteine ist, die sich auf ihm verstecken, da sollt man Vorsicht walten lassen, um dem Kopfschlag oder Beinbruch vorzubeugen, denn das Leben fordert seinen Preis.

Wie es auch kommt, der Perpendikel schlägt die Zeit mit all den Uhren, die den Weg bergan bergab zur Genüge fuhren; jetzt kommt es darauf an, das Ziel zu erreichen, bevor der Kopf verwirrt und die Knie erweichen.

Der Falke zieht, die Türme rufen: Stoppt die Kriege, gebt mehr Brot, denn Kinder fallen in die Magerkeit; Sirenen heulen ihre Wellen ob bei Tage oder Nacht, den Schlaf wird es auch diesmal nicht geben, dafür kann ich dir die vielen Leben nennen.

Die Engführung

Im Bau des Musikstücks der Fuge gibt es den Schritt der Engführung: Zum Fugenthema kommt in zeitlicher Versetzung von einigen Takten (oft nach 4 Takten bei einer Melodie von 8 Taktlängen) dasselbe Thema in anderer Tonart hinzu. Der Schritt entscheidet den Aufbau der Fuge in seiner Struktur und Klangfarbe. Diese Art der Musik gibt der Atmung die besondere Aufmerksamkeit und eignet sich für menschliche Empfindungen wie im Gespräch zwischen Mutter und Kind.

Sie versuchten es und schafften es nicht, das Wetter war kalt und trüb das Licht, dass die Versuche wie an Spulen misslangen, die im guten Glauben und dem Rest an Mut begannen, doch schon auf dem Weg ins Nichts zerrannen.

Die Ehrlichkeit soll bleiben, da hat der Zweifel kein Platz; doch das andre mit dem Aufgesetzten schwirrt in den Lügennestern rum, das muss weg, bevor Absicht sich verdunkelt.

Es wird schwer sein, auf den Kern der Dinge zu kommen, zu viel Getünchtes klebt dem Äußeren an, das da weder abzubürsten noch abzukratzen ist, was den Jahren aufsitzt, als gehöre es dem Schöpfungsauftrag an.

Doch solange die Flecken haften, bleibt die Klarheit zugedeckt, auf die es ankommt, wenn nach all den Jahren die Wahrheit zu entdecken und freizulegen ist, um den Fragen die erforderliche Antwort zu geben..

Der Schmutz ist nicht nur vom Weg zu fegen, die Löcher sind zu füllen und die Risse zu schließen, damit sich die Füße nicht verknicken und die Beine zerbrechen beim Gang zur Arbeit, ohne die das Leben nicht zu tragen ist.

Denn das Dasein muss durchgestanden werden mit dem etwas Brot und der Scheibe Wurst, weil sich der Mensch nicht in der Magerkeit verlieren darf, wenn er das Problem erkennt und die Verantwortung für sein Tun zu tragen hat.

Vieles mehr drückt der Horizont in den Tag, dass es einem übel wird im Wissen, wenn die Elemente unten fehlen, die zum Bau der oberen Etagen gebraucht, aber nicht zum Gebrauch zu finden sind.

Dinge, die Lasten tragen wie Säulen und Streben, werden selten und teurer von Tag zu Tag; da stellt sich die Frage nach der Logik, wofür die Gewichte sind, wenn es Fundament und Strebe zum Tragen nicht gibt.

Das Leben, das Leben, wer will es von sich geben? Da müssen schwere Dinge wie Bomben und Panzer kommen, dass das Ertragen unmenschlich ist, wenn der Tod aus dem Hinterhalt sprengt, was Dach und Wände nicht aufhalten können.

Der Gang durch’s Dasein bricht aus der Norm, dass Kopf und Beine durcheinanderkommen, denn entstellt sind Ansatz, Idee und Form, worüber es wenig zu reden und zu zweifeln gibt, wenn es kracht von oben und den Seiten.

Was sich hebt, das senkt sich wieder, da gibt’s jene Schmerz- und Trauerlieder, die davon berichten, was das Leben trägt, bevor es dann zusammenbricht, weil die Last die Körperkräfte übertrifft.

Wenn die Nächte aus der Stille nahen, der Mensch in der Erschöpfung die Ruhe sucht, weil Atmung und Seele einander verstehn, dass es eine Pause geben muss, um die Gewichte des Lebens zu halten.

Als würden Wolken das Gemüt erdrücken, schießt aus der Sekunde der Blitz herab; Kräfte stoßen im Donner zusammen, weil sie einander nicht vertragen, um den Frieden kosmisch zu verbreiten.

Dasein prägt sich kriechend für die Zukunft, was es leise, fast unauffällig tut, es sind die Stunden der Vernunft, die dem Suchgang schweigend folgen, weil jedes Wort das Aber unter dem Teller liegen hat.

Die Seele schwebt um den Menschen, betrachtet sein Befinden Tag für Tag, sie fühlt sein Wachstum innen wie außen, bedeckt die Wunden mit dem Balsam des Geistes und legt den Heilverlauf der Seele vor.

Von den Wunden gibt es kleine und große, nicht alle sind für das Auge sichtbar; manchmal brechen Äste ab und fallen dem Menschen zwischen die Beine, dass er liegenbleibt und den Körper nach Verletzungen absucht.

Ist die Suche ohne Ergebnis, dann fragt er sich, was es bedeutet, dass ihm die Kräfte fehlen, um wieder aufzustehn und den Weg ohne Angst weiterzugehn, denn die Zeit läuft auch ihm davon.

Er kniet und macht den Katzenbuckel, weil er glaubt, die Feder braucht die Krümmung, er hebt sich an gedanklich und den Körper, wundert sich über das Gelingen der Übung und ruft in die Menschheit: “Jetzt aufgepasst!”