Die Tochter der Midgardschlange - Wolfgang Hohlbein - E-Book

Die Tochter der Midgardschlange E-Book

Wolfgang Hohlbein

3,8
13,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Burg Ellsbusch brennt, und Katharina muss um ihr Leben rennen. Mit dem Angriff auf die Rhein-Festung brechen die bärtigen Nordmänner den uralten Friedenspakt mit den Mächtigen des Landes. Auf ihrer Flucht vor den Angreifern wird das in Jungenkleidung steckende Mädchen von Wikingern aufgegriffen. Im Nordmann-Lager gerät Katharina dann mitten in eine erbitterte Auseinandersetzung, die alles auf den Kopf stellt, was sie bislang geglaubt hat. Als kurz darauf das Lager angegriffen wird, rettet sie ausgerechnet der unverschämte Wikingerjunge Ansgar. Auf ihrer gemeinsamen Flucht begreifen die beiden nur allzu bald, dass sie das uralte Geheimnis der Midgardschlange lösen müssen, um eine unvorstellbare Katastrophe zu verhindern ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 787

Bewertungen
3,8 (22 Bewertungen)
6
10
2
4
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Wolfgang Hohlbein

DIE TOCHTER DER MIDGARDSCHLANGE

Roman aus der Welt der Asgard-Saga

Baumhaus Digital

Erschienen und lieferbar bei BASTEI LÜBBE ist auch der Roman aus der Asgard-Saga von Wolfgang Hohlbein: THOR Mehr unter www.asgard-saga.com und www.hohlbein.de Vollständige eBook-Ausgabe des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes Baumhaus Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Copyright © 2010 by Baumhaus Verlag in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln Datenkonvertierung eBook: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN 978-3-8387-0748-8 Sie finden uns im Internet unter:www.baumhaus-verlag.de Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Die Festung brannte wie eine riesige Fackel. Dabei sollte sie doch eigentlich unbesiegbar sein.

Wenigstens war Katharina im festen Glauben an die Unbezwingbarkeit von Burg Ellsbusch aufgewachsen, und noch vor einer Stunde hätte keine Macht des Himmels und der Erde ihren Glauben an diese Unbesiegbarkeit erschüttern können. Burg Ellsbusch war das gewaltigste Bauwerk, das sie jemals gesehen hatte, und sie vermutete sogar, das gewaltigste des ganzen Landes, wenn nicht gar der ganzen Welt. Allein der riesige Donjon mit seinen vier Stockwerken maß gut und gerne zehn Manneslängen, und die Palisadenwand, die die Hügelkuppe umgab, war beinahe halb so hoch. Graf Ellsbusch hatte eine Armee von zwei Dutzend Männern ständig unter Waffen, mächtige Krieger mit Kettenhemden, Helmen und Schwertern, und obwohl Katharina gehört hatte, dass manche der Fürsten im Osten über noch größere Heere und reichere Ländereien mit mehr Leibeigenen geboten, so hatte doch zweifellos keiner von ihnen etwas wie Burg Ellsbusch, die mit ihrer doppelten Palisadenwand und den vier mächtigen hölzernen Wachtürmen das Land in weitem Umkreis beherrschte und sowohl seinen als auch den Bewohnern des gleichnamigen Dorfes Sicherheit und Schutz vor jeder nur vorstellbaren Gefahr bot. Selbst der schlimme Sturm, den Gott im vergangen Winter geschickt hatte, um die Menschen im Dorf für ihr ausschweifendes Leben und ihre Missachtung seines Willens zu bestrafen und der jedes dritte Haus im Dorf zerstört und selbst die aus festem Stein erbaute Kirche beschädigt hatte, hatte dieser gewaltigen Festung nichts anhaben können.

Jetzt aber hatte sich Burg Ellsbusch in einen gewaltigen Scheiterhaufen verwandelt, dessen Flammen hoch genug zu schlagen schienen, um den Himmel selbst zu versengen. Vor wenigen Augenblicken erst war der Donjon mit einem Getöse zusammengebrochen, das noch bis ins Dorf hinunter zu hören gewesen sein musste, und einen Funkenschauer speiend, der einfach nicht aufhören wollte zu wachsen, bis es aussah, als wäre das ganze Firmament durchlöchert, und als regne Feuer aus unzähligen Nadelstichen.

Vielleicht hatten Himmel und Hölle ja ihren Platz getauscht, dachte Katharina, und dieser Feuerregen würde nie mehr aufhören, sondern immer nur noch schlimmer und schlimmer werden, bis er am Schluss die ganze Welt in Brand gesetzt hätte. Und vielleicht würde auch diese Nacht nie wieder enden, weil es in Wahrheit gar keine Nacht war, sondern der Beginn des Jüngsten Tages, von dem Vater Cedric erzählt hatte.

Und das alles war ihre Schuld.

Als wenn aus diesem schrecklichen Gedanken Gewissheit werden sollte, taumelte in diesem Moment eine brennende Gestalt auf sie zu, kein Mensch, sondern ein Dämon aus den tiefsten Tiefen der Hölle, vielleicht sogar der Teufel selbst, der gekommen war, um sie für ihr schreckliches Tun zu bestrafen. Katharinas Herz setzte aus, um dann rasend schnell und so laut in ihrer Brust weiterzuhämmern, dass es sich wie der dröhnende Hufschlag eines ganzen Dutzends durchgehender Pferde anhörte. Angst schnürte ihr die Kehle zu wie eine eisige Hand, größere und schlimmere Angst, als sie je zuvor in ihrem ganzen Leben gespürt hatte. Sie lähmte sie, sodass sie einfach reglos stehenblieb und der lodernden Gestalt entgegensah. Wozu sollte sie auch weglaufen, wo es doch der Teufel persönlich war, der kam, um sie zu holen?

Die Gestalt torkelte weiter auf sie zu, schreiend und mit den Armen wedelnd wie ein brennender Engel, der seine Flügel entfaltete, und sie konnte die Hitze spüren, und in ihre Nase stieg der schreckliche Geruch von brennendem Haar und schmelzendem Fleisch.

Nur einen halben Atemzug, bevor diese grausame Gestalt sie erreichte und mit ihren grässlichen brennenden Armen umschlingen konnte, tauchte eine zweite Gestalt wie aus dem Nichts neben ihr auf, sprang sie an und riss sie mit solcher Gewalt von den Füßen, dass sie aneinandergeklammert zu Boden stürzten und sich ein halbes Dutzend mal überschlugen.

Katharina prallte so heftig gegen einen verkohlten Balken, dass ihr auch noch das letzte bisschen Luft aus den Lungen gepresst wurde und sie benommen liegen blieb.

Als ihre Sinne zurückkehrten, taten sie es mit der Wucht eines Fausthiebes, aber der gegenteiligen Wirkung. Von einem Atemzug auf den anderen nahm sie ihre Umgebung mit schon beinahe unnatürlicher Klarheit und Schärfe war, als versuchten ihre Sinne ihr Fehlen von gerade eben nun mit um so größerer Emsigkeit wieder wettzumachen. Sie hörte das Prasseln und Brüllen der Flammen, Schatten und grelles rotes und gelbes Licht führten einen immer schneller werdenden Veitstanz rings um sie herum auf, und da war ein Chor gellender Schmerz- und Todesschreie überall. Der Dämon war immer noch da, nur dass es kein Dämon war, sondern etwas viel Schlimmeres: Einer von Graf Ellsbuschs Soldaten, dessen Kleider und Haut Feuer gefangen hatten und der nun nur wenige Schritte neben ihr auf die Knie sank, durch ein grausames Schicksal immer noch am Leben, und immer noch vor Qual schreiend, obwohl er doch mit jedem Atemzug pures Feuer einatmete, das seine Lungen weiter verbrannte.

Und auch das war ihre Schuld, dachte sie entsetzt. Nichts von alledem wäre geschehen, hätte sie ihre Pflicht erfüllt und wäre nicht–

Eine Hand packte sie an der Schulter und riss sie nicht nur so grob auf die Füße, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen und zu schmerzen begannen, sondern auch endgültig in die Wirklichkeit zurück. Hitze und Lärm nahmen noch einmal zu und steigerten sich zu einem irrsinnigen Crescendo, und erst jetzt erkannte sie den Mann, der sie von den Beinen gerissen und ihr damit vermutlich das Leben gerettet hatte. Auch wenn sein Gesicht so mit Blut und Ruß besudelt war, dass er kaum noch Ähnlichkeit mit sich selbst zu haben schien.

»Herr!«, rief sie erschrocken. »Ihr–«

Graf Ellsbusch versetzte ihr einen Stoß vor die Brust, der sie um ein Haar schon wieder zu Boden geschleudert hätte. »Was tust du hier, Junge?«, fuhr er sie an. »Bist du verrückt? Willst du, dass sie dich umbringen?«

»Herr!«, stammelte Katharina noch einmal. Ihre Augen füllten sich schlagartig mit Tränen, von denen sie sich vergeblich einzureden versuchte, dass sie nur von Hitze und Qualm stammten. »Bitte… bitte verzeiht mir! Ich wollte das alles nicht, und–«

Graf Ellsbusch hörte ihr gar nicht zu, sondern ergriff sie nur noch fester am Arm und zerrte sie einfach mit sich; während er so schnell losrannte, dass Katharina alle Mühe hatte, nicht schon wieder von den Beinen gerissen zu werden. »Weg hier!«, keuchte er. »Schnell! Bleib hinter mir, Junge, ganz egal was passiert!«

Katharina hätte auch gar nichts anderes tun können, selbst wenn sie es gewollt hätte, denn Ellsbusch zerrte sie unbarmherzig weiter hinter sich her. Katharina hätte nicht einmal genau sagen können, in welche Richtung.

Wohin sie auch blickte, brannte es. Die Luft war so heiß, dass das Atmen wehtat, und es fiel ihr immer schwerer, klar zu sehen. Hinter ihnen erscholl ein gewaltiges Poltern und Krachen, als auch noch der Rest des Donjon zusammenbrach und sich endgültig in einen gewaltigen Scheiterhaufen verwandelte, ein riesiges glühendes Grab für die unglückseligen Männer, die den Fehler begangen hatten, sich auf den vermeintlichen Schutz seiner Wände zu verlassen. Und auf sie.

Graf Ellsbusch stieß plötzlich ein erschrockenes Keuchen aus, machte einen raschen Schritt zur Seite und duckte sich hinter die qualmenden Reste eines zweirädrigen Karrens, der auf die Seite gefallen war. Der Esel, der ihn gezogen hatte, war noch angespannt und lag tot daneben, von gleich vier Pfeilen getroffenen, deren abgebrochene Schäfte noch aus seinem Hals und seiner Flanke ragten. Der Anblick versetzte Katharina einen neuerlichen tiefen Stich, denn sie selbst hatte den Karren am Tag zuvor beladen und hier heraufgebracht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!