Die Verführung der Mrs. Jones  - Séparée-Edition: Band 10 - Aimée Laurent - E-Book

Die Verführung der Mrs. Jones - Séparée-Edition: Band 10 E-Book

Aimee Laurent

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Beschreibung

Ein erotisches Abenteuer, empfohlen von Séparée: Der Hot-Romance-Roman »Die Verführung der Mrs. Jones« von Aimée Laurent als eBook bei venusbooks. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Sandra, Reporterin bei einem Reisemagazin, hat gerade erfahren, dass sie die langersehnte dreiwöchige Tour durch Vietnam an ihre Chefin abtreten muss. Stattdessen wird sie für eine Hotel-Promotion nach Lugano geschickt. Sandra ist sicher, dass die angekündigte »Genussreise« sie langweilen wird – bis sie beim Welcome-Drink im Spielcasino dem charismatischen Reto begegnet. Er wird sie umschmeicheln. Er wird sie verführen. Und er wird Dinge mit ihr tun, die sie nie für möglich gehalten hätte … Empfohlen von der Zeitschrift Séparée: Der erotische Roman von Aimée Laurent jetzt mit exklusivem Vorwort und Interview in der Séparée-Edition. Séparée entstand aus dem ganz persönlichen Bedürfnis der Herausgeberinnen nach einem Erotikmagazin für weibliche Ansprüche. Séparée bietet sinnlichen Fotostrecken, inspirierenden Ideen, aufschlussreichen Interviews und lustvollen Beiträgen eine wunderbare Plattform, auf der das Thema Erotik und Sexualität mit Charme und Esprit beleuchtet wird. Natürlich sind auch Männer herzlich eingeladen, Séparée zu lesen – und das eine oder andere über Frauen zu erfahren, das sie schon immer wissen wollten. Jetzt als eBook kaufen und genießen: der Hot-Romance-Roman »Die Verführung der Mrs. Jones« von Aimée Laurent. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 205

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Table of Contents

Vorwort zur Séparée-Edition

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Auf ein Wort …

Interview

Lesetipps

Über dieses Buch:

Das darf doch wohl nicht wahr sein! Sandra, Reporterin bei einem Reisemagazin, hat gerade erfahren, dass sie die langersehnte dreiwöchige Tour durch Vietnam an ihre Chefin abtreten muss. Stattdessen wird sie für eine Hotel-Promotion nach Lugano geschickt. Sandra ist sicher, dass die angekündigte »Genussreise« sie langweilen wird – bis sie beim Welcome-Drink im Spielcasino dem charismatischen Reto begegnet. Er wird sie umschmeicheln. Er wird sie verführen. Und er wird Dinge mit ihr tun, die sie nie für möglich gehalten hätte …

Empfohlen von der Zeitschrift Séparée: Der erotische Roman von Aimée Laurent jetzt mit exklusivem Vorwort und Interview in der Séparée-Edition.

Séparée entstand aus dem ganz persönlichen Bedürfnis der Herausgeberinnen nach einem Erotikmagazin für weibliche Ansprüche. Séparée bietet sinnlichen Fotostrecken, inspirierenden Ideen, aufschlussreichen Interviews und lustvollen Beiträgen eine wunderbare Plattform, auf der das Thema Erotik und Sexualität mit Charme und Esprit beleuchtet wird. Natürlich sind auch Männer herzlich eingeladen, Séparée zu lesen – und das eine oder andere über Frauen zu erfahren, das sie schon immer wissen wollten.

Die Autorin:

Aimée Laurent, geboren 1962 in Bielefeld, arbeitete lange in der Werbung und im Marketing, bevor sie die Lust am Schreiben entdeckte. Heute ist sie als freie Redakteurin für Magazine in Deutschland und in der Schweiz tätig. Wenn sie nicht gerade auf Reisen ist, pendelt sie zwischen Hamburg und Berlin und mag sich nicht festlegen, in welcher Stadt es sich nun besser leben lässt.

Bei venusbooks erschienen bereits ihre sinnlichen Romane »Die Zärtlichkeit von Fremden«, »Hot Lovers – Heiße Nächte im Hotel« und der erotische Kurzgeschichtenband »Nimm mich, wie du willst«.

***

eBook-Neu- und Séparée-Ausgabe Oktober 2019

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Copyright © der Originalausgabe 2012 dotbooks GmbH, München

Copyright © der Lizenzausgabe und Séparée-Ausgabe 2015, 2019 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Julia Abrahams

Titelbildgestaltung: venusbooks GmbH, München, unter Verwendung des Originaltitelbilds von Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München, und der Titelbildabbildung von iStockphoto.com/Nikola Miljkovic

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-95885-720-9

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des venusbooks-Verlags

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Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat, empfehlen wir Ihnen gerne weitere Bücher aus unserem Programm. Schicken Sie einfach eine eMail mit dem Stichwort »Die Verführung der Mrs. Jones« an: [email protected] (Wir nutzen Ihre an uns übermittelten Daten nur, um Ihre Anfrage beantworten zu können – danach werden sie ohne Auswertung, Weitergabe an Dritte oder zeitliche Verzögerung gelöscht.)

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Besuchen Sie uns im Internet:

www.venusbooks.de

www.facebook.com/venusbooks

www.instagram.com/venusbooks

Aimée Laurent

Die Verführung der Mrs. Jones

Erotischer Roman

Séparée-Edition

venusbooks

Vorwort zur Séparée-Edition

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

selbstbewusst & sinnlich: Dies ist das Motto von Séparée, denn so wünschen wir uns den Umgang mit Lust und Sexualität. In unserem Magazin veröffentlichen wir seit 2014 sinnliche Fotostrecken, aufschlussreiche Beiträge und inspirierende Geschichten. Und deswegen begeistern wir uns auch für herausfordernd sinnliche und explizit erotische Romane.

So entstand die Idee zur Séparée-Edition, die wir gemeinsam mit unseren Partnern beim eBook-Verlag venusbooks realisieren – und in deren Rahmen wir Ihnen nun ein besonderes Highlight präsentieren: Die Verführung der Mrs. Jones von Aimée Laurent.

Eigentlich hat die Reisejournalistin Sandra guten Grund, sich zu ärgern: Gerade hat sie erfahren, dass sie die langersehnte dreiwöchige Tour durch Vietnam an ihre Chefin abtreten muss und stattdessen für eine Hotel-Promotion nach Lugano geschickt wird. Sandra befürchtet, dass die »Genussreise« eine eher fade Veranstaltung wird, bis sie beim Welcome-Drink dem charismatischen Reto begegnet. Er beginnt, sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen – und öffnet Sandra die Tür zu einer sinnlichen Welt der Leidenschaft … Ein traumhaftes Setting, ein überaus anziehender Mann und eine Frau, die erst lernen muss, ihre Hemmungen fallen zu lassen: Die Verführung der Mrs. Jones ist ein prickelndes Lesevergnügen und (fast) so schön wie ein eigener Urlaubsflirt in Italien.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit diesem erotischen Highlight! Mehr Inspirationen finden Sie auf unserer Website www.separee.com – oder folgen Sie uns auf Facebook (www.facebook.com/separeemagazin) oder Instagram (www.instagram.com/separeemagazin).

Herzliche Grüße

Janina Gatzky & Ute Gliwa

Chefredaktion Séparée

Me and Mrs. JonesWe got a thing going onWe both know that itʼs wrongBut it’s much too strongTo let it go now

Billy Paul: Me and Mrs. Jones

Kapitel 1

Die Musik begann genau in dem Moment, als die Frau den Raum betrat. Sie sah sich kurz um, als wolle sie sich der Aufmerksamkeit der Anwesenden versichern, dann setzte sie elegant einen Fuß vor den anderen und schritt langsam auf das Ende der Theke zu. Sandra kniff die Augen zusammen und nahm einen Schluck Whisky Sour. Sie beobachtete die andere, die sich mit katzenhaftem Gang durch das Spalier der Blicke auf sie zubewegte. Das enganliegende dunkle Kleid mit den langen Ärmeln betonte ihre Kurven. Mit einem breiten Grinsen setzte sie sich neben Sandra und strich den Rock glatt.

»Na, Spaß gehabt?« Sandra nahm noch einen Schluck und versuchte, gelassen zu wirken. Auch wenn es ihr widerstrebte, sie musste zugeben, dass ihre Freundin Katharina eine unglaubliche Ausstrahlung besaß. Allein die Art, wie sie auf ihren hohen Absätzen balancierte. Ich wäre schon zehnmal umgeknickt, dachte sie. Die andere beugte sich zu ihr vor und legte ihr die Hand auf den Oberschenkel. Ihre Augen blitzten übermütig.

»Du hast was verpasst: Er war groß, hart, salzig.«

Sandra griff nach ihrem Glas und reichte es der anderen.

»Trink was, Katharina. Dein Atem riecht total nach Sperma.«

Die Frau nahm das Glas und leerte es in einem Zug. Provokant hauchte sie Sandra an, dann warf sie mit gurrendem Lachen ihre dunkle Mähne zurück. Der Barkeeper stellte wortlos zwei neue Drinks vor ihnen ab und wies mit dem Kopf in die Richtung, aus der Katharina gekommen war. Der Mann dort hob sein Glas und prostete ihnen zu. Er hatte ein markant geschnittenes, schmales Gesicht mit großen Augen. Genau das mochte sie. Sandra nickte freundlich zurück und trank. Katharina stupste sie an.

»Nun geh schon zu ihm rüber. Ist ein guter Typ. Kann gut küssen. Wirklich.«

»Nein, danke. Ich bin kein Zweitverwerter.«

Sandra lehnte sich zurück. Es war immer das Gleiche mit Katharina. Sie arbeiteten in derselben Redaktion, Katharina war ihre Chefin. Auf der einen Seite machte es total Spaß, gemeinsam mit ihr auf die Piste zu gehen, und sie verstanden sich wirklich blendend. Aber spätestens, wenn sie einen Mann kennenlernten, fing der Stress an. Sandra seufzte. Das kommt davon, wenn zwei Frauen auf denselben Typ Kerl stehen, überlegte sie und suchte nun doch den Blickkontakt zu Katharinas Spielgefährten. Doch der war anscheinend gerade mit seinem Handy beschäftigt und bemerkte ihren Annäherungsversuch nicht. Ihre Freundin rückte an sie heran.

»Spießiges Ding.« Es klang wie das Zischen einer Schlange.

Katharina nahm ihr Glas und stieg umständlich vom Barhocker. Es war offensichtlich, dass sie keinen Slip trug und wusste, dass die Männer um sie herum das auch bemerkten. Sich ihrer Wirkung vollkommen im Klaren, schenkte sie dem Barkeeper ein bezauberndes Lächeln und schlenderte zu ihrer Eroberung herüber. Von Sandra nahm sie keine Notiz mehr. Der Barmann blickte ihr nach, dann stellte er Sandra einen kleinen Teller mit Oliven hin. Es war offensichtlich, dass er Sandra mochte, und sie war ja auch oft hier.

»Es geht mich ja nichts an, aber …«

»Stimmt.« Sie nahm sich eine Olive und kramte einen Geldschein hervor. »Es geht dich absolut nichts an, Ramon.«

Sandra nagte an der Olive herum und sah durch den Barkeeper hindurch. Sie hatte sich so auf diesen Abend gefreut. Bald war ihr Geburtstag, und sie hatte überlegt, mit ein paar Leuten hier zu feiern. Nicht am Geburtstag selbst, da war sie geschäftlich auf Reisen, aber wenn sie aus Vietnam zurück war. Das hatte sie mit Katharina durchsprechen wollen … Sie seufzte. Dass diese sich sofort wieder auf die Jagd begab, war so nicht geplant gewesen. Sandra nahm einen erneuten Schluck Whiskey Sour und schaute nun doch zum anderen Ende der Bar, wo Katharina und ihr Neuzugang herumturtelten. Noch eine Olive. Die schmeckte zwar überhaupt nicht zum Longdrink, aber gerade das passte jetzt zu ihrer Stimmung. Sandra verzog das Gesicht. Der Barmann baute sich vor ihr auf, hüstelte. Sie schenkte ihm ein mildes Lächeln.

»Wolltest du nicht was besprechen? Stichwort Tischreservierung?«

Sandra betrachtete ihn ausgiebig. Es war offensichtlich, dass er arabische Wurzeln hatte. Ein schöner Mann mit dunklem Teint und kurzem, leicht gekräuseltem Haar. Seine großen schwarzen Augen fixierten Sandra. Sie leerte ihr Glas, überlegte kurz und antwortete dann: »Ich muss noch einmal über den Termin nachdenken. Danke.«

Sandra ließ sich vom Barhocker gleiten und zog sich den Rock glatt. Jetzt kam der Spießrutenlauf durch die Menschenmenge. Sie griff nach ihrer Tasche und wandte sich in Richtung Ausgang. Immer schön gerade gehen, machte sie sich Mut, und nicht auf den Boden sehen. Sie fühlte sich wie auf Stelzen in diesen neuen Schuhen. Katharina tat ja alles, um sie – wie sie es nannte – auf Vordermann zu bringen. Die Stilettos aus dunkelviolettem Wildleder waren auch wirklich schön, aber sie fühlte sich bei jedem Schritt wie ein Trampeltier. Noch zwei Meter, dann war sie an der Tür.

»Sandra.« Ihre Freundin hatte sich aus dem Arm des Mannes gelöst und kam nun zu ihr an die Garderobe, wo Sandra gerade in ihren Mantel schlüpfte. Im nächsten Moment gesellte sich die neue Bekanntschaft zu ihnen. Der Typ sah Sandra offen an. Es war ihm anzusehen, dass sie ihm gefiel. Sandra lächelte. Etwas wie Sehnsucht nach Nähe stieg in ihr hoch. Bestimmt kannst du gut küssen, dachte sie und wandte den Blick ab.

»Wir wollen gleich noch auf einen Absacker zu mir fahren – kommst du mit?«

Katharina nickte zustimmend. Ihre Augen glitzerten abenteuerlustig.

Sandra schaute auf ihre Uhr. Halb eins. Der Abend hatte gerade erst begonnen. Sie suchte den Blick der Freundin. Ich kann das nicht, sagten ihre Augen, ich will keinen Dreier.

»Nein, danke, das Angebot ist … verlockend, aber nein. Ich fahre nach Hause.«

Der Mann schaute zu Katharina und zuckte mit den Schultern.

»Na dann, wollen wir mal.« Zärtlich strich seine Hand über ihren Nacken, dann legte er ihr sein Jackett über die Schultern. Engumschlungen verließen sie die Bar. Sandra folgte den beiden in die Nacht hinaus und sah ihnen nach, wie sie in ein Taxi stiegen. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gemeint, Katharina habe ausgesehen wie frisch verliebt. Dabei war sie nur auf dem Weg zu ihrem x-ten FOF – Fick ohne Frühstück, wie sie es selbst nannte.

Sandra atmete tief ein, versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Die laue Nachtluft war herrlich. War sie wirklich spießig? Vielleicht. Und wenn schon. Sie war es einfach leid, dass Katharina immer zeigen musste, dass sie das Sagen hatte. Es ging gar nicht um diesen Kerl. Es hätte auch ein x-beliebiger anderer sein können. Es ging darum, dass sie, Sandra, ihn auch sexy fand, das hatte mal wieder Katharinas Jagdinstinkt geweckt.

Schnellen Schrittes überquerte sie den Gendarmenmarkt. Sandra mochte den Platz mit den beiden Domen, die Ruhe und Erhabenheit, die von ihnen ausging. Ja, Berlin war genau ihr Ding. Auch die Redaktion, für die sie arbeitete. Und klar, sie mochte Katharina, meistens jedenfalls, war mit ihr befreundet. Sie bewunderte ihre Art, so selbstbewusst durchs Leben zu gehen, ungebunden und mit einem Tross von Verehrern, von denen sie ab und an mal einen zum FOF bat. Dazu konnte sie noch angetrunken auf 15-Zentimeter-Hacken laufen, ohne lächerlich auszusehen. Sandra blieb kurz stehen, sammelte sich. War es nur das? Nein. Katharina konnte auch sehr herzlich sein, hatte etwas Energisches, Zupackendes und kümmerte sich um die Menschen, die ihr wichtig waren. Das schätzte Sandra sehr an ihr. Und sie wusste, wie sehr sich Katharina im Grunde ihres Herzens nach einer Partnerschaft sehnte. Schließlich konnte sie ganz offen über ihre Enttäuschungen sprechen … Aber wenn es ihr gefiel, ließ sie die Chefin raushängen. So wie eben: Macht den Kerl an, bläst ihm einen, und anschließend darf Sandra beim flotten Dreier auch mal Hand anlegen. Sie schnaubte leise und setzte ihren Weg fort, ihre Absätze klapperten unsicher auf dem Asphalt. Endlich bog sie in die Kochstraße ein und holte den Haustürschlüssel aus der Tasche. Sie blickte an der Betonfassade hoch. Wer hätte gedacht, dass sie mal in einem Plattenbau wohnen würde – noch dazu freiwillig. Sie wohl am allerwenigsten. Sie hatte bis dahin immer klassischen Altbauten den Vorzug gegeben, aber als sie diese Wohnung zum ersten Mal betrat, hatte sie gespürt: Hier wollte sie leben.

»Guten Morgen, Süße.«

Katharina rauschte durch die Tür und ließ sich auf ihren Sessel fallen. Sandra nickte nur und schaute konzentriert auf den Bildschirm. Doch das würde nichts nützen. Katharina liebte es, die Welt an ihren sexuellen Begegnungen teilhaben zu lassen. Das war jeden Montag so.

»War das eine Nacht. Hui. Ich kann kaum laufen.«

»Aha.«

»Der hatte ein Ding! Dick und lang wie mein Unterarm, sage ich dir.«

»Wirklich?«

»Also Sandra, du kannst echt doof sein.«

»Ich bin nicht doof. Und bei dir haben alle Lover einen Riesenschwanz.«

»Du bist ja nur sauer, dass ich ihn gefickt habe und nicht du.«

Sandra sicherte die Datei und sah Katharina an.

»Nein, bin ich nicht. Ich habe nur keine Lust, mir immer die gleiche Schallplatte anzuhören. Das ist alles. Außerdem kommt gleich Thomas, unser neuer Fotograf. Mit dem gibt es noch eine Menge zu besprechen vor dem Abflug übermorgen.«

Katharina zuckte mit den Schultern und nahm zwei Becher aus dem Regal.

»Kaffee?«, fragte sie freundlich – ein Friedensangebot.

Sandra grinste. »Mit viel Zucker bitte.«

Katharina grinste zurück. Im nächsten Moment steckte Hamed, der Praktikant, seinen sorgfältig gestylten Schopf in die Tür und rollte theatralisch mit den Augen. »Der Fotograf ist da. Supersüß. Ich habe ihn im Konfi geparkt.«

»Guter Junge«, neckte Sandra und griff sich ihre Unterlagen. Auf diesen Termin freute sie sich schon seit einer Woche. Da war der neue Kollege nämlich zum ersten Mal in der Redaktion gewesen. Nach einigem Hin und Her hatte sich der Verlagsleiter entschlossen, für die Hauptstrecken des Magazins nur noch einen Fotografen einzusetzen. Sandra hatte die Idee unterstützt; ihr gefiel es, wenn das Blatt einen durchgehenden Look bekam. Und ihr gefiel Thomas. Gut gelaunt marschierte sie in den Besprechungsraum. Die Route ihrer anstehenden gemeinsamen Reise, auf welcher sie die bekannten und heimlichen Highlights des Landes festhalten sollten, stand zwar bereits fest, aber Thomas war schon viel in Asien unterwegs gewesen und wollte ein paar zusätzliche Stationen vorschlagen. Sie war froh über diese Unterstützung. Es war ihre erste Reise nach Vietnam; ein erfahrener Reisepartner konnte da nur von Vorteil sein. Der Fotograf stand am Fenster, als sie den Raum betrat, und drehte sich nun langsam zu ihr um. Sandra spürte, wie es in ihren Brustwarzen kribbelte. Der Typ war wirklich ein Sahnestückchen. Groß, blond, etwas hager und mit verstrubbeltem Haar. Er hatte genau das gewisse Etwas, was sie an einem Mann anziehend fand, ohne genau sagen zu können, was es war.

»Hi.«

»Hi Sandra, schön, dich zu sehen.« Er gab ihr die Hand und lächelte. Blaue Augen, dachte Sandra, nein, graublau. Blaugrau …

»Ah, wie ich sehe, habt ihr noch nicht angefangen. Gut.«

Erstaunt blickte Sandra zur Tür. Katharina hatte mit dem Termin doch gar nichts zu tun … Doch schon war sie an ihr vorbeigeeilt und gab dem Fotografen die Hand. »Du musst Thomas sein. Freut mich, ich bin Katharina.« Mit wippendem Schritt ging sie um den Konferenztisch herum und nahm Platz.

»Bitte setzt euch doch.« Sie machte eine einladende Geste und lächelte Thomas fast mit mädchenhafter Scheu zu. Der erwiderte ihren Blick. Eine Sekunde zu lang, wie Sandra fand. Und fragte sich, ob sie vielleicht etwas nicht mitbekommen hatte. Katharina räusperte sich und warf die langen Haare in den Nacken. Sie spielte mit dem Kugelschreiber, der vor ihr auf dem Tisch lag. Sandra runzelte die Stirn. Katharina schien ihre Irritation nicht zu bemerken, stattdessen schenkte sie Thomas einen langen Augenaufschlag.

»Lasst euch nicht stören. Ich wollte nur die Gelegenheit nutzen, um unseren neuen Mann im Team ein bisschen kennenzulernen. Wir hatten ja noch nicht das Vergnügen.«

Sandra räusperte sich, versuchte, professionell zu sein. So hatte sie sich das alles nicht vorgestellt, aber gut. Katharina war ihre direkte Vorgesetzte. Sie hatte ihn zwar auf dem Papier mit ausgesucht, war aber bei seinem Besuch vor einer Woche gerade außer Haus unterwegs gewesen. Und immerhin hatte sie noch alle Zeit der Welt, mit Thomas alleine zu sein, wenn sie erst einmal unterwegs waren. Sie schlug ihre Unterlagen auf und begann, den Reiseablauf und die geplanten Fotostationen zu skizzieren.

Sandra sah mal wieder auf die Uhr. Es war bereits nach drei, und Katharina war immer noch nicht aus der Mittagspause zurück. Ihr Flieger nach Vietnam mit Zwischenstopp in London Heathrow würde am nächsten Vormittag ab Schönefeld gehen, und sie musste noch – auch wenn sie nicht die geringste Lust dazu verspürte – mit ihrer Chefin über die letzten Details der Reise sprechen. Immer noch nahm sie Katharina deren Auftritt vom vergangenen Tag übel. Ihre Freundin hatte den Fotografen ganz offen angeflirtet, und Thomas hatte sie angestarrt wie das Kaninchen die Schlange. Sie wollte gerade in die Küche gehen, um sich einen Kaffee zu holen, da stand Katharina mit zwei Bechern in Händen in der Tür.

»Wollen wir in den Konfi gehen?«, fragte sie leise und drehte sich bereits um. Sandra kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte. Sie packte ihren Stapel an Vietnam-Informationen und folgte ihrer Freundin und Vorgesetzten in den Besprechungsraum.

»Du musst nichts sagen, okay?«, begann Katharina die Unterhaltung und reichte Sandra den Kaffeebecher. Typisch Katharina, dachte Sandra, immer schön offensiv sein …

»Ich weiß, dass du dich ärgerst, weil ich mich gestern zu eurem Meeting dazugesetzt habe. Wenn ich du wäre, würde ich mich auch ärgern. Ich weiß, dass du Thomas gut findest. Das war ja nicht zu übersehen.« Katharina rollte mit den Augen und nahm einen Schluck. »Aber ich finde ihn auch gut. So einfach ist das.« Ihre Augen blitzten auf.

»Ja, so einfach ist das«, erwiderte Sandra kühl, »aber was hat das mit der Vietnamreise zu tun?«

»Wir tauschen, Sandra. Du übernimmst Lugano, ich Vietnam.«

Sandra spürte, wie ihre Wangen glühten. Das gab es ja wohl nicht! Sie hatte sich exzellent auf die Reise vorbereitet, wollte zeigen, was sie unter ambitioniertem Reisejournalismus verstand. Und nun sollte sie sich in einem aufgetakelten Grandhotel am Luganer See von Dinner zu Dinner schleppen und über die Muster der verblichenen Seidentapeten berichten? Nur weil Katharina ein neues Spielzeug im Visier hatte? Sie schluckte, schwieg aber.

Katharina trank noch einen Schluck Kaffee und schien zu überlegen, was sie nun sagen sollte. Ihr Blick wurde weicher.

»Um ehrlich zu sein: Ich habe mich wirklich ein bisschen in ihn verguckt, und ich möchte ihn gern näher kennenlernen.«

Sandra zog die Augenbrauen hoch.

»Na klar. Wahrscheinlich hat’s in dem Moment gefunkt, als er dir erzählt hat, dass er mich nach Vietnam begleitet. Vorher ist er dir bestimmt nicht sonderlich aufgefallen.«

»Du spinnst doch.« Katharina knallte den Kaffeebecher auf den Tisch. »Wir beide stehen auf denselben Typ Mann, das haben wir ja nun schon öfters festgestellt« – sie wiegelte ein Augenrollen von Sandra mit einer Geste ab –, »aber wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Du hattest eine Woche Zeit, um dich mit ihm zu verabreden und sonst was zu tun. Mach jetzt also keine Szene.«

Sandra wollte zu einer Antwort ansetzen, aber ihre Chefin war immer noch in Fahrt.

»Und wo wir dabei sind. Sei nicht immer so passiv. Die Jungs wissen gar nicht, wenn du was von ihnen willst. Thomas übrigens auch nicht. Sagt er.«

»Sagt er …«, echote Sandra.

Pause.

»Hey«, Katharina schien sich nun beruhigt zu haben, »glaub mir. Du kannst noch hundert Jahre als Fräulein Tausendschön in der Ecke sitzen. Da kommt keiner, der die Blume pflückt. Du musst es dir nehmen, wenn du etwas willst.«

»So wie du«, konterte Sandra. Sie fühlte sich elend.

»Du hast es erfasst«, sagte Katharina ruhig und sah Sandra prüfend an. Dann drehte sie sich um und verließ den Besprechungsraum.

Der Sommer war in Berlin angekommen. Sandra hatte die Türen zum Balkon geöffnet. Sie atmete tief ein. Am Mittwoch waren Katharina und Thomas geflogen, morgen, am Sonnabend, würde für sie der Trip nach Lugano beginnen. Der Lärm der Leipziger Straße war hier oben im zehnten Stock nur noch ein Hintergrundrauschen, ein beständiger Geräuschteppich, unterbrochen von Sirenen und Hupen. Ein bisschen wie Downtown Manhattan, ging es ihr durch den Kopf. Der Krach erinnerte sie an ihre Zeit im Theatre District. Und an Fabian …

Für einen Moment wurde sie melancholisch, aber dann hatte sie sich wieder im Griff und betrachtete ihre Reiseliste. Was sie mitnehmen wollte an Kleidung und Utensilien, bis hin zum Reisepass – alles komplett. Jetzt musste sie nur noch packen, und morgen um diese Zeit säße sie schon mit zwanzig anderen Berufsnomaden beim Dinner. Das wird die beste Zeit meines Lebens, dachte sie voll Ironie. Danke, Katharina. Was die wohl gerade tat. Ob sie schon mit Thomas im Bett lag? Wahrscheinlich. Sie nahm sich wirklich immer, was sie wollte. Und den Männern schien das zu gefallen, zumindest für eine Nacht. Sandra spürte Verlangen in sich aufsteigen. Thomas gefiel ihr, und sie hatte gedacht, ihr Interesse ausreichend bekundet zu haben. Dass er sich in der Woche zwischen Vorstellungsgespräch und Reisebesprechung nicht ein einziges Mal gemeldet hatte – nun ja. Vielleicht war er genauso zurückhaltend wie sie.

Sie ging in den Flur und nahm ihren Lieblingsschal vom Haken. Er war so etwas wie ein Talisman und begleitete sie auf jeder Reise. Vor dem Spiegel blieb sie stehen. Sie betrachtete sich, dann begann sie aus einem Impuls heraus, sich auszuziehen. Langsam und genussvoll. Dabei stellte sie sich vor, Thomas würde ihre Bluse aufknöpfen, ihr den Rock von den Hüften schieben, mit den Zähnen ihren Slip herunterziehen … Mit seinen hellen Augen würde Thomas sie anstrahlen, seinen strubbeligen Blondschopf in ihrem Schoß vergraben, ihre empfindlichsten Zonen erkunden … Vorsichtig berührte Sandra ihre Brustwarzen. Sie reagierten sofort und wurden hart. Sandra stöhnte auf. Sanft strich sie noch ein paar Mal über die Brüste, dann glitten ihre Hände über den Bauch, an den Innenschenkeln hinab und wieder hinauf, bis zu ihrem Geschlecht. Sie zupfte an den Schamlippen, zog sie auseinander. Dass sie schon ganz feucht war, entlockte ihr einen tiefen Seufzer. Sandra ließ sich langsam an der gegenüberliegenden Wand hinabgleiten, ohne den Blick von ihrem Spiegelbild abzuwenden. Sie wollte sehen, wie Männer sie sahen in ihrer Lust, wie Thomas sie gesehen hätte. Sie zog die Beine an und öffnete ihre Schenkel. Das Zentrum ihrer Lust war korallenrot und glänzte vor Nässe. Sandra berührte ihre Klitoris. Die kleine Perle war noch empfindlich, aber bereit für sanfte Berührungen … Sie spürte ihr Herz wild in ihrer Brust pochen. Wäre Thomas auch so zärtlich gewesen? Bestimmt. Wieder stöhnte sie auf, die Erregung spülte unaufhaltsame Wogen durch ihren Körper. Sie schwitzte, ihr Gesicht glühte, ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Jede Berührung war eine süße Qual, ihre Finger ein schlechter Ersatz für einen Schwanz. Ob Thomas sie wohl beim ersten Mal auch von hinten genommen hätte? Sie jaulte auf bei der Vorstellung, ihn tief in sich aufzunehmen, seine Hände zu fühlen, wie sie ihre Arschbacken auseinanderzogen, um in sie hineinzustoßen … zu spüren, wie er sich in ihr entlud, sie zu sich umdrehte und es ihr mit der Zunge machte als kleines Dankeschön …

Sandra atmete schwer. Dieses Kopfkino war wirklich eine feine Sache für den Orgasmus zwischendurch. Sie roch an ihren klebrigen Fingern. Aber es war nichts im Gegensatz zu einer leidenschaftlichen Nummer mit männlicher Beteiligung. Sie schob sich an der Wand hoch, spürte den Schweiß in den Kniekehlen. Sah sich im Spiegel, erhitzt und irgendwie strahlend. Sie grinste sich zu. Dann nahm sie den alten Streifenschal, schlenderte ins Schlafzimmer und begann mit Kofferpacken.