Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018 - Jürgen Ruszkowski - E-Book

Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018 E-Book

Jürgen Ruszkowski

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Beschreibung

Seit 180 Jahren gibt es das Rauhe Haus in Hamburg-Horn. Es wurde 1833 von Wichern in einer Zeit großer Umbrüche in Folge der industriellen Revolution für Straßenkinder gegründet, die in Hamburgs Gängevierteln und Elendsquartieren mehr vegetierten – als lebten. Aus einem tiefen christlichen Glauben heraus wurde Wichern zum Mann der Tat, der nicht zusehen konnte, wie seine Mitmenschen litten. Einer erstarrten Kirche machte er klar, dass Christsein Verantwortung für die Ärmsten der Armen fordert. Aus der Inneren Mission, die er ins Leben rief, wurde das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche. Wicherns Gedanken und Forderungen wirkten bis in unsere Zeit hinein, etwa in der Reformpädagogik, im Jugendstrafrecht oder in der Seemannsmission. Der Beruf des Diakons wurde unter Wicherns Einfluss neu geschaffen. Band 65-1 erinnert an Wicherns Vermächtnis und soll uns Ansporn für heute sein. Hier im Band 65-3 Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018. - Rezension zur gelben Reihe: Ich bin immer wieder begeistert von der "Gelben Buchreihe". Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!

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Seitenzahl: 78

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Jürgen Ruszkowski

Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018

Band 65-3 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruszkowski

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses ab 1939

Vorsteher Pastor Gotthold Donndorf

Bilder aus den 1950er Jahren

Erziehungsarbeit in den 1950er Jahren

Sportfest

Ferienlager auf dem Brüderhof

Diakonenausbildung in den 1950er Jahren

Vorbereitung auf das Wohlfahrtspflegerexamen

Vorbereitung auf das Diakonenexamen

Neubau der Wichernschule

Jubiläumsfeier – 125 Jahre Rauhes Haus – 1833-1958

Pastor Donndorfs 70. Geburtstag

Diakon August Füßinger

Das Lied der Räuhhäusler Jungen um 1955

Propst Wolfgang Prehn

Die Kirche des Rauhen Hauses in Hamburg-Hamm

Diakon Paul Hatje

Vorsteher Pastor Ulrich Heidenreich

Wiederaufbau des alten Rauhen Hauses

Die Schwester- und Brüderschaft des Rauhen Hauses

Vorsteher Pastor Dietrich Sattler

Vorsteher Pastor Dr. Friedemann Green

Die maritimen gelben Buchreihe

Weitere Informationen

Impressum neobooks

Vorwort

Als ein in den 1950ern in fünf langen Jahren im Rauhen Haus ausgebildeter Diakon, der in vielen Berufsjahren als Sozialarbeiter (Jugendfürsorger) und Geschäftsführer im Dienste der Inneren Mission und als Heimleiter des Seemannsheimes der Hamburger Seemannsmission

diente, habe ich das Erbe Johann Hinrich Wicherns persönlich erfahren und erlebt.

Es gibt bereits etliche Bücher über Wichern und sein Werk. Warum noch eins? Das ergab sich so: Nachdem ich in der von mir herausgegebenen gelben Buchreihe viele Bände mit Zeitzeugenberichten – vor allem von Seeleuten – veröffentlich habe, auch einige Autobiographien von Diakonen des Rauhen Hauses, stellte mir kürzlich mein für Historisches zeitlebens sehr aufgeschlossener Freund und Diakonenkollege Karlheinz Franke dankenswerterweise seine über Jahrzehnte mit großer Sorgfalt gesammelten Zeitungsausschnitte, Dias und Bilder über Wichern und sein Werk zur Verfügung, weil er im begnadeten Alter von Mitte 80 aufräumt, um sein Haus „altlastenfrei“ an seine Tochter vererben zu können. Diese kostbaren Schätze habe ich nun ausgewertet und aus Anlass der 180. Wiederkehr der Gründung des Rauhen Hauses durch Wichern zu dieser Materialsammlung als Buch verarbeitet.

Dabei fand ich auch etliche hervorragende Texte über Wichern von Dr. theol. Reinhard Freese, den ich als Präsident der Deutschen Seemannsmission persönlich erlebt hatte. Zu meinem Erstaunen stellte ich bei meinen Nachforschungen fest, dass dieser profunder Kenner Wicherns und seiner Schriften noch lebt und bereits seinen 100. Geburtstag gefeiert hat. Ihm sei für die Erlaubnis der Zitierung seiner wissenschaftlichen Arbeiten herzlich gedankt.

In dieser Neuauflage ergänze ich die Ausgabe von 2015 um einige Texte und Bilder und teile den Band in zwei Bücher auf. Hier Band 65-2 über die weitere Geschichte des Rauhen Hauses nach Wichern bis Pastor Wegeleben (1939).

Band 65-3 berichtet über die weitere Geschichte des Rauhen Hauses von 1939 bis 2018.

Möge dieses Buch mithelfen, Wicherns Werk als Vermächtnis für uns zu begreifen.

Hamburg, 2018 Jürgen Ruszkowski

Karlheinz Franke, Diakon des Rauhen Hauses

Ohne seine Sammlung von Texten und Bildern gäbe es dieses Buch nicht.

Die weitere Geschichte des Rauhen Hauses ab 1939

Der Rektor des Paulinums (der Wichernschule – seit Oster 1923) Richard Ackermann * 17.03.1893, war seit 1933 strammer Parteigenosse der Nazis im Bund mit der NSDAP-Kreisleitung mit Sitzt im Blohmspark. Sein Einfluss auf die Geschicke des Rauhen Hauses war sehr stark. Er starb am 7.09.1941 in Russland bei einem Luftangriff den „Heldentod für Führer, Volk und Vaterland“. Diakon Hugo Wietholz: „Eine Frage von meinem Gegenüber: „Wer sind sie?“ „Ich bin Diakon des Rauhen Hauses.“ „Sie meinten wohl ‚Braunes Haus’?“

Das alte Haus ‚Goldener Boden’ vor der Bombardierung.

Aus taktischen Gründen wurde das Haus ‚Goldener Boden’ zum Altersheim umgewidmet.

1943 sollte das Rauhe Haus SS-Heimschule werden, wozu es wegen der Zerstörung des Anstaltsgeländes durch einen Luftangriff mit Brandbomben am 27.07 1943 nicht mehr kam.

Vorsteher Pastor Gotthold Donndorf

Pastor Gotthold Donndorf, * 29. April 1887 in Alach bei Erfurt; † 25. Februar 1968 in Hamburg, übernahm am 3. September 1939 das Vorsteheramt im Rauhen Haus.

Nur die Häuser Anker (oben), Schönburg (unten), Kastanie und Tanne hatten den Krieg überlebt

Die Zerstörung der meisten Gebäude durch einen Luftangriff am 27. Juli 1943 machte einen Neubeginn nach dem verlorenen Krieg sehr schwierig. Nur vier Häuser hatten den Luftangriff 1943 überstanden, alle anderen waren ausgebrannt

Am 15. Juli 1946 konnte die Arbeit auf dem Stiftungsgelände wieder begonnen werden.

Am 1. Oktober 1948 wurde die Erziehungsarbeit mit zwei Knabenfamilien in der Ruine der alten Schule wieder aufgenommen. Den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, prägte Donndorf maßgeblich. 1949 wurde die ‚Fischerhütte’ als Holzbaracke für zwei Familien errichtet.

Holzbaracke am Teich – die „Fischerhütte“

Jungen der „Fischerhütte“

„Fischerhütte“

Direkt am Nordrand des Anstaltsgeländes führte die aus der Stadtmitte kommende Trümmerbahn in Richtung „Monte Klamotto“, einer riesigen Schutthalde vorbei. Die ausgebrannten Ruinen der zerbombten Häuser prägten das Bild des Rauh’haus-Geländes.

Der erste Nachkriegs-Brüdertag 1948 – Gruppenbild vor dem Haus Tanne.

1950 konnte die Ruine des Hauses ‚Johannesburg’ wieder ausgebaut werden.

Haus ‚Johannesburg’ um 1955

Ebenfalls 1950 begann erneut die Arbeit des Altenheimes zunächst im Haus ‚Kastanie’, das den Bombenkrieg zwar überstanden hatte, aber bis dahin immer noch durch andere Bewohner besetzt war. 1951 erfolgte der Neubau des Hauses ‚Goldener Boden’, in den das Altenheim jetzt umziehen konnte. 1953 wurde das Haus ‚Ora et Labora’ für Jungenfamilien und mit dem Wichernsaal an den Goldenen Boden angebaut

Das Haus ‚Goldener Boden’ beherbergte das Altenheim – rechts hinten das Haus ‚Ora et Labora’ den Wichernsaal – jetzt umgebaut und erweitert zum Haus ‚Weinberg’.

Ein Zimmer im Altenheim

Die Bewohner durften ihre eigenen Möbel mitbringen. Alles war zeitgemäß klein und bescheiden – Waschbecken im Zimmer – Gemeinschaftstoiletten und Badezimmer auf dem Flur.

Es gab einige prominente Menschen unter den Bewohnern. So hatte der Bestellerautor ,Ceram’ (Pseudonym für Marec) des Buches ‚Götter, Gräber und Gelehrte’ seine Mutter hier untergebracht.

Hoher Besuch zwischen Ruinen

Am 24. Juni 1951 empfing Pastor Donndorf den damaligen liberalen Bundespräsidenten Theodor Heuss als prominenten Besucher des Rauhen Hauses. Heuss hatte mit Friedrich Naumann, dem früheren Oberhelfer im Rauhen Hause, politisch zusammengearbeitet.

Gotthold und Juliane Donndorf beim Besuch des Bundespräsidenten Theodor Heuß im Rauhen Haus

Um 1954 rissen die Diakonenschüler die Ruinen der ausgebrannten Häuser mit Muskelkraft gemeinsam an einem um einen Fensterbogen befestigten Seil ziehend ein und trugen die Wände ab.

Die neu eingetretenen Brüder befreiten die Trümmersteine dann mit einem Hammer für den Neuaufbau vom Mörtel.

Der Herausgeber dieses Buches 1954 beim Steine klopfen

Auch die des alten Rauhen Hauses wurden geborgen (im Bild ganz rechts der Herausgeber dieses Bandes).

Diakonenschüler bergen die Trümmersteine des alten Rauhen Hauses

1954 wurde das Waschhaus ‚Bienenkorb’ neu erbaut.

Haus Bienenkorb

Bilder aus den 1950er Jahren

Die Brüder Martin Schlage, Ulrich Carmesin

und Volkmar Lange spielen Blockflöte

Brüder als Posaunenbläser

Kai Antholz (Mitte mit Klampfe) gründet eine Jugendgruppe der ‚Jungen Gemeinde’.

Der Junge rechts neben ihm wird später ein prominenter SPD-Außenpolitiker.

Karsten Voigt wurde am 11. April 1941 in Elmshorn geboren. Er studierte von 1960 bis 1969 Geschichte, Germanistik und Skandlinavistik in Hamburg, Kopenhagen und Frankfurt. Von 1969 bis 1972 war er Bundesvorsitzender der Jusos. 1976 wurde Voigt erstmals in den Bundestag gewählt. Von 1983 bis 1998 war er außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Seit 1999 ist Voigt Koordinator für olie deutsch-amerikanische Zusammenarbeit. Karsten Voigt ist verheiratet und hat einen Sohn.

Jungen der Schönburg singend

Jungen des Rauhen Hauses spielen mit der Modelleisenbahn

Im Wichernsaal fand um 1966 täglich eine Andacht statt,

in der Regel von einem der Brüder mit Ansprache gehalten.

Erziehungsarbeit in den 1950er Jahren

Der Herausgeber dieses Buches schreibt in sein Tagebuch:

3. Juni 1955, 23 h: „Stellungswechsel. Ich bin gerade damit fertig, meine Sachen einzuräumen. Soeben bin ich umgezogen. Ab sofort habe ich im Erziehungsdienst zu arbeiten. Meine neue Wirkungsstätte ist die Familie „Kastanie oben“.

Bruder Walter Mahnke übernimmt die Familie ‚Kastanie oben’. Er ist ein recht reifer Mensch, macht seinen „Job“ sehr gut und mit vollem Einsatz, ist pedantisch genau und gerecht und genießt bei den Jungen eine natürliche Autorität.

Im Haus ‚Kastanie’ sammelte er seine ersten Erfahrungen als Erzieher.

Einen guten Einblick in den Alltag des Erziehungsdienstes gibt ein Aufsatz, den der Herausgeber dieses Bandes am 9. September 1955 im Deutschunterricht unter dem vorgegebenen Thema schreibt:

Meine Aufgabe als Erziehungsgehilfe

bei der Arbeit in einer Jungenfamilie des Rauhen Hauses