Die wichtigsten Kennzahlen - Peter Posluschny - E-Book

Die wichtigsten Kennzahlen E-Book

Peter Posluschny

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Beschreibung

Die entscheidenden Zahlen. Das 1x1 für souveränes Planen, Steuern und Entscheiden: Peter Posluschny gibt einen Überblick über die wichtigsten Controlling-Kennzahlen und zeigt, wie man sie liest, versteht und anwendet. Er verrät, was Kennzahlen genau widerspiegeln und welche Rückschlüsse sich aus ihnen ziehen lassen.

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Peter Posluschny

Die wichtigsten Kennzahlen

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Die wichtigsten Kennzahlen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-636-01441-2 | Print-Ausgabe ISBN 978-3-86881-136-0 | E-Book-Ausgabe (PDF)

E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München. www.redline-verlag.dePrint-Ausgabe: © 2007 by Redline Wirtschaft, Redline GmbH, Heidelberg. Ein Unternehmen von Süddeutscher Verlag | Mediengruppe. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur GmbH, München Satz: Jürgen Echter, Redline GmbH Druck: Himmer, Augsburg Bindearbeiten: Thomas, Augsburg Printed in Germany

Vorwort

In zahlreichen Büchern zu Kennzahlen gewinnt man den Eindruck, dass eher abfragbares statt anwendbares Wissen dargestellt wird, weil die einzelnen Kennzahlen isoliert behandelt und vielfach nur mithilfe von vorgegebenen Daten ermittelt werden, statt sie konkret und praxisbezogen im Kontext mit anderen Daten zu interpretieren. Die Anwendung, Bedeutung und Aussagekraft der einzelnen Kennzahlen bleibt für Sie vielfach im Dunkeln: Man überlässt die Interpretation dem Leser. Das Besondere an diesem Buch: Die wichtigsten Kennzahlen für Unternehmen werden verständlich und leicht nachvollziehbar mithilfe von Fallbeispielen erläutert. Es wird nicht nur dargestellt, was und wie man etwas misst, sondern auch, welche Kennzahlen man für welche Entscheidung benötigt und welche Aussagen die Kennzahlen zuverlässig erlauben.

Ausgangspunkt des Buches ist die Darstellung der Chancen und Vorteile für ein Unternehmen, Kennzahlen zu ermitteln, zu interpretieren und zu kommunizieren. Es werden die Kriterien der externen Beurteilung des Unternehmens offengelegt. Des Weiteren erfahren Sie, welche Kennzahlen wichtig sind und wie Sie diese Kennzahlen einsetzen können. Denn wer sich mit den falschen Kennzahlen beschäftigt, verschwendet nicht nur Zeit und Geld, er ist auch in Gefahr, in die falsche Richtung zu laufen.

Danach wird Schritt für Schritt das Kennzahlensystem der Bilanzanalyse entwickelt und mit Zahlen verdeutlicht. Sie können quasi nebenbei Ihre eigene Bilanzanalyse entwickeln bzw. weiterentwickeln. Nach und nach werden Ihnen für die Praxis bedeutsame Controllinginstrumente in Form von Kennzahlen vorgestellt und mithilfe von kleinen Fallstudien veranschaulicht. Sie können sich solide Kenntnisse des kennzahlengestützten Controllings aneignen und diese erworbenen Kenntnisse zugleich in die betriebliche Praxis umsetzen. Damit dieser hohe Anspruch auch einlösbar wird, werden Übungen und Umsetzungshilfen angeboten.

Ziel des Buches ist, Ihnen Hilfestellungen bei der Einführung bzw. Weiterentwicklung eines Kennzahlensystems zu geben. Kennzahlen sollten auch in Ihrem Unternehmen eine hohe Priorität haben, damit Sie nicht durch betriebliche Fehlentwicklungen aus dem Markt katapultiert werden.

1. Grundlagen

Warum sollten Sie sich mit Kennzahlen beschäftigen?

Kennzahlen geben in knapper Form Auskunft darüber, wo ein Unternehmen steht und wie es läuft. Sie offenbaren Stärken und Schwächen des Unternehmens und warnen vor unerwünschten Entwicklungen. Ohne Kennzahlen geht in Unternehmen nichts mehr. Keine wichtige Managemententscheidung, die ohne Kenntnis der entsprechenden Kennzahlen gefällt wird.

Kennzahlen werden in der Praxis schon seit dem Altertum zur Aufzeichnung der wirtschaftlichen Aktivitäten genutzt. Während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert entstanden riesige Unternehmen in den Branchen Stahl, Textil, Werkzeugmaschinenbau und bei der Eisenbahn sowie im Handel. Für das Wachstum und den Erfolg der Unternehmen wurde die Bewertung der finanzwirtschaftlichen Leistung ein entscheidender Faktor. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Bewertungssysteme entwickelt. Das 1919 entwickelte DuPont-Schema ist das bekannteste Bewertungssystem, bei dem der Return-on-Investment (ROI) die Basis- oder Leitkennzahl darstellt. Dieses Bewertungssystem unterstellt für alle Unternehmen als oberstes Ziel die Gewinnmaximierung.

»If you can’t measure it, you can’t manage it« – Was Du nicht messen/bewerten kannst, kannst Du auch nicht managen. Mit dieser Aussage wird zutreffend die Bedeutung von Kennzahlen für die Unternehmensführung ausgedrückt.

Was sagen Kennzahlen aus?

Kennzahlen stellen verdichtete Informationen dar. In komprimierter Form können betriebswirtschaftliche Zusammenhänge klar aufgezeigt werden. Sie haben folgende Bedeutung:

Sie machen bestimmte Sachverhalte sichtbar, die anders nicht zu erkennen sind, z. B. Gesamtkapitalrentabilität. Sie erhöhen die Transparenz in den Unternehmen. Sie verdichten die Sachverhalte auf eine aussagefähige Zahl. Sie ermöglichen Vergleiche mit anderen Unternehmen der gleichen Branche. Sie erleichtern die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen. Sie ermöglichen Einblicke in Teilbereiche der Unternehmen. Sie decken Schwächen auf. Sie lassen Stärken erkennen. Sie vermitteln ein Bild der Situation eines Unternehmens. Sie lassen Zusammenhänge und Querverbindungen erkennen. Sie erleichtern die Beurteilung von Tatbeständen. Sie haben vielfach Signalwirkung. Sie liefern Maßstäbe für die Beurteilung von betriebswirtschaftlichen Sachverhalten.

Wichtig ist die richtige Interpretation der Kennzahlen. Die Beurteilung ist in der Praxis oft schwierig, deshalb dürfen Sie die einzelnen Kennzahlen nicht isoliert betrachten, sondern immer im Zusammenhang mit anderen Erkenntnissen interpretieren. Dabei kommt es insbesondere auf die richtige Auswahl, die genaue Berechnung und den sinnvollen Vergleich der Kennzahlen an. Die gewonnenen Erkenntnisse können noch durch zusätzliche Daten ergänzt werden.

Kennzahlen unterscheiden sich von anderen Daten, beispielsweise von Berechnungen der Finanzbuchhaltung, dadurch, dass sie Komplexität reduzieren, Informationen verdichten und Abhängigkeiten verdeutlichen.

Betriebliche Daten (Informationen) werden mithilfe von Kennzahlen verdichtet. Zugleich legen Kennzahlen betriebliche Zusammenhänge offen.

Beispiel

Die Kennzahl Gesamtkapitalrentabilität wird errechnet, indem Bilanzgewinn und Fremdkapitalzinsen addiert werden und die Summe durch das gesamte eingesetzte Kapital dividiert wird. Dieses Zwischenergebnis wird mit 100 multipliziert, sodass man als Ergebnis die Verzinsung des eingesetzten Gesamtkapitals erhält. Deutlich wird hierdurch, welche Größen die Verzinsung des Gesamtkapitals bestimmen und wie Veränderungen der einzelnen Größen sich auf die Verzinsung des Gesamtkapitals auswirken. Zugleich werden die Größen Bilanzgewinn, Fremdkapitalzinsen und eingesetztes Gesamtkapital zu der Größe Gesamtkapitalrentabilität verdichtet.

Kennzahlen haben die Aufgabe, etwas zu messen. Sie werden deshalb auch als Messwerte bezeichnet. Es lassen sich drei Arten von Messwerten (Kennzahlen) unterscheiden:

Absolute Kennzahlen: Sie lassen sich ohne weitere Berechnungen den betrieblichen Unterlagen entnehmen. Verhältniszahlen (Relativzahlen): Sie setzen mehrere Zahlen ins Verhältnis zueinander. Richtzahlen: Sie setzen Daten oder Kennzahlen eines Unternehmens mit Orientierungsgrößen außerhalb dieses Unternehmens (beispielsweise Branchendurchschnitt) in Beziehung.

Absolute Kennzahlen

Absolute Kennzahlen (Grundzahlen) können Einzelzahlen, Summen, Differenzen oder Mittelwerte sein. Sie können direkt aus den betrieblichen Unterlagen (beispielsweise aus der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung) entnommen werden. Absolute Kennzahlen sind zum Beispiel Anzahl der Mitarbeiter, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Bilanzsumme, Umsatzerlöse oder die Differenz zweier Zahlen, zum Beispiel betrug die Erhöhung der Bilanzsumme zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres gegenüber dem Vorjahr 40.000 Euro.

Absolute Kennzahlen sind keine komprimierten Informationen. Erst wenn sie mit anderen Größen verglichen werden, wird ihre Bedeutung erkennbar. Deshalb werden zur Analyse und Beurteilung von betrieblichen Prozessen/Funktionen vorwiegend Verhältniszahlen verwendet.

Verhältniszahlen

Sie stellen das Verhältnis zweier oder mehrerer Zahlen dar. Absolute Zahlen werden zueinander in Beziehung gesetzt, wobei eine Größe an einer anderen Zahl gemessen wird. Die Größe, an der gemessen wird, wird als Bezugsgröße bezeichnet. Verhältniszahlen werden unterteilt in:

Gliederungszahlen: Eine Teilmenge wird zu einer Gesamtmenge ins Verhältnis gesetzt, wobei die Gesamtmenge gleich 100 Prozent gesetzt wird, zum Beispiel das Eigenkapital beträgt 10 Prozent vom Gesamtkapital. Der Vorteil von Gliederungszahlen gegenüber absoluten Kennzahlen ist, dass Größenordnungen und strukturelle Beziehungen dargestellt werden können. Beziehungszahlen: Sie entstehen, wenn sachlich verschiedene Größen, zwischen denen eine innere Beziehung besteht, zueinander ins Verhältnis gesetzt werden, zum Beispiel das Anlagevermögen ist zu 40 Prozent mit Eigenkapital finanziert. Mithilfe von Beziehungszahlen werden also bestimmte Zusammenhänge dargestellt. Indexzahlen: Es werden gleichartige Größen in Beziehung gesetzt, die sich aber zeitlich oder örtlich auf verschiedene Größen beziehen, z. B. werden die Personalkosten eines Basisjahres gleich 100 gesetzt und die Veränderung der Personalkosten des Berichtsjahres gegenüber dem Basisjahr in Prozent ausgewiesen. Eine Indexzahl gibt also an, um wie viel Prozent sich ein Vergleichswert im Berichtsjahr gegenüber dem Wert des Basisjahres verändert hat. Es können dadurch zeitliche Entwicklungen dargestellt und analysiert werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Ausgangswert des Basisjahres repräsentativ und nicht durch zufällige Ereignisse verzerrt ist.

2. Wie Sie Kennzahlen einsetzen können

Welche Kennzahlen sind für Sie wichtig?

Wer schnell und sicher unternehmerische Entscheidungen treffen möchte, muss souverän mit Kennzahlen umgehen. Die Vielzahl der Kennzahlen erschwert oder behindert den souveränen Umgang mit Kennzahlen. Hier ist weniger mehr.

Nun hängt der Unternehmenserfolg nicht nur von Faktoren im finanziellen Sektor ab, sodass Sie sich nicht auf finanzielle Kennzahlen beschränken sollten. Kundenbindung, Unternehmenspositionierung, Kernkompetenzen und Organisationspotenziale sind nur einige dieser nicht-finanziellen Faktoren.

Die im Industriezeitalter fast ausschließliche Ausrichtung auf Finanzkennzahlen war durchaus zufriedenstellend. In ihrer Aussagekraft sind Finanzkennzahlen jedoch auf die Vergangenheit beschränkt und können in einer sich permanent verändernden Umwelt den Ansprüchen an ein modernes Unternehmenssteuerungssystem nicht genügen. Die vergangenheitsorientierten Finanzkennzahlen sind zwar wichtig; sie decken aber den Informationsbedarf für zukunftsorientierte Entscheidungen nicht vollständig ab.

Unternehmen sind komplexe Systeme. Zur sicheren Steuerung dieses Systems muss die Unternehmensführung über alle notwendigen Informationen verfügen, beispielsweise Informationen über Mitarbeiter, Kunden, Kapazitätsauslastung, Produktkosten usw. Angenommen, es wären nur Informationen zur Kapitalstruktur des Unternehmens vorhanden. Wie wollte die Unternehmensführung auf dieser Informationsgrundlage Entscheidungen über das zukünftige Leistungsprogramm treffen, ohne Daten über die zukünftigen Kundenwünsche, die Qualifikation der Mitarbeiter oder die Leistungsfähigkeit der Geschäftseinheiten zu kennen?

Die Auswahl der richtigen Kennzahlen ist schwierig. Ein für Sie wichtiger Grundsatz lautet: Legen Sie für alle wichtigen Funktionsbereiche des Unternehmens sowie für alle kritischen Erfolgsfaktoren Kennzahlen fest. Ein positiver kritischer Erfolgsfaktor ist ein Erfolgsfaktor, der einen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen gegenüber anderen Unternehmen erbringen kann. Ein wettbewerbsdifferenzierendes Merkmal eröffnet die Möglichkeit, einen höheren Absatzpreis zu fordern bzw. die Absatzmenge zu erhöhen oder die Kombination