Dr. Stefan Frank 2375 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2375 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Dr. Stefan Frank ahnt gleich, dass es sich um einen Notfall handeln muss, als an einem Morgen zwischen Weihnachten und Neujahr sein Telefon klingelt. Nachdem er sich gemeldet hat, hört er am anderen Ende der Leitung die schwache Stimme einer Frau. Es ist Gesa Martin, eine junge Mutter, die ihr Kind allein großzieht. Dr. Frank bemerkt sofort, dass es ihr sehr schlecht geht, und verspricht, umgehend bei ihr vorbeizuschauen.

Der Anblick der Kranken erschreckt den Mediziner. Es ist offensichtlich, dass Gesa Martin dringend Hilfe braucht, die sie nur in einer Klinik bekommen kann. Doch als Dr. Frank erklärt, dass er sie in ein Krankenhaus einweisen muss, leistet die Patientin überraschend Widerstand.

"Ich muss bei meinem Baby bleiben!", erklärt sie entschieden. "In die Klinik gehe ich nicht."

Eindringlich versucht Dr. Frank, die Frau umzustimmen, doch sie lässt nicht mit sich reden und fordert den Arzt auf, ihre Wohnung zu verlassen.

Dr. Frank ist ratlos. Was soll er nur tun? Er kann die Patientin nicht zwingen, in die Klinik zu gehen, aber er weiß, dass ihr Leben auf dem Spiel steht, wenn sie die nötige Behandlung verweigert ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Ich muss bei meinem Baby bleiben!

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock/Sunny studio

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-4104-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ich muss bei meinem Baby bleiben!

Als eine junge Mutter sich weigerte, ins Krankenhaus zu gehen

Dr. Stefan Frank ahnt gleich, dass es sich um einen Notfall handeln muss, als an einem Morgen zwischen Weihnachten und Neujahr sein Telefon klingelt. Nachdem er sich gemeldet hat, hört er am anderen Ende der Leitung die schwache Stimme einer Frau. Es ist Gesa Martin, eine junge Mutter, die ihr Kind allein großzieht. Dr. Frank bemerkt sofort, dass es ihr sehr schlecht geht, und verspricht, umgehend bei ihr vorbeizuschauen.

Der Anblick der Kranken erschreckt den Mediziner. Es ist offensichtlich, dass Gesa Martin dringend Hilfe braucht, die sie nur in einer Klinik bekommen kann. Doch als Dr. Frank erklärt, dass er sie in ein Krankenhaus einweisen muss, leistet die Patientin überraschend Widerstand.

„Ich muss bei meinem Baby bleiben!“, erklärt sie entschieden. „In die Klinik gehe ich nicht.“

Eindringlich versucht Dr. Frank, die Frau umzustimmen, doch sie lässt nicht mit sich reden und fordert den Arzt auf, ihre Wohnung zu verlassen.

Dr. Frank ist ratlos. Was soll er nur tun? Er kann die Patientin nicht zwingen, in die Klinik zu gehen, aber er weiß, dass ihr Leben auf dem Spiel steht, wenn sie die nötige Behandlung verweigert …

Sie taten es immer wieder, sie konnten nicht anders. Es war zu schön, die verdutzten Gesichter zu sehen, die Unsicherheit in den Blicken der anderen, ihre Gedanken, die man förmlich lesen konnte. Und dann die Fragen! Nein, um nichts auf der Welt hätten sie darauf verzichten wollen.

„Wir sind kein Paar“, sagte Simon, und schon stellte sich bei Gesa die Vorfreude auf das ein, was jetzt folgen würde.

„Sie sind kein Paar?“

Die Stirn von Simons neuer Nachbarin Elisabeth Berger zog sich in Falten, ihre linke Augenbraue wanderte ein kleines Stück nach oben. Sie war einundsiebzig Jahre alt, eine gut gekleidete alte Dame mit dichten grauen, elegant kurz geschnittenen Haaren und einem klaren Gesicht, das von hellwachen blauen Augen beherrscht wurde. Zwei Wochen zuvor war Simon Knudt, Gesa Martins bester Freund, in eine hübsche Dreizimmerwohnung in München-Schwabing gezogen, die er erst nach langem Suchen gefunden hatte. Direkt nebenan wohnte Elisabeth Berger.

„Nein“, bestätigte Gesa mit freundlichem Lächeln.

Elisabeth Bergers Blick wanderte weiter zu Lina, die diesen Blick strahlend erwiderte. Lina war sechs Monate alt und natürlich das süßeste Baby der Welt, nicht nur in Gesas und Simons Augen. In diesem Moment saß Lina auf dem Schoß ihres Vaters und probierte aus, wie die Tischdecke schmeckte. Sie kaute schon eine ganze Weile darauf herum. Elisabeth Berger schien es nicht zu stören.

„Aber die Kleine ist Ihre Tochter?“, fragte sie weiter. „Ich meine, Ihrer beider Tochter?“

Sie nickten einträchtig. Dieses Stück hatten sie schon oft aufgeführt, bis jetzt war es ihnen noch nie langweilig geworden. Sie kannten alle möglichen Reaktionen: ungläubig, peinlich berührt, verständnislos, kritisch, empört. Und dann, wenn die erste Überraschung verklungen war, die verklemmten Fragen, wie sie es denn gemacht hätten … Ach, es war schon immer wieder komisch.

„Dann waren Sie ein Paar und haben sich in aller Freundschaft getrennt, obwohl Sie ein gemeinsames Kind erwarteten?“

Gleichzeitig schüttelten Gesa und Simon die Köpfe. „Wir waren nie ein Paar“, sagte Simon. Er strich sich lässig die störrischen blonden Haare aus dem Gesicht, während er spitzbübisch grinste. Die blauen Augen hatte Lina von ihm geerbt. Gesas Augen waren braun, so wie ihre Haare, die sie lang und glatt trug. So stand es ihr am besten.

Elisabeth Berger lehnte sich zurück und lächelte. „Interessant!“, sagte sie. „Endlich mal was Neues.“

Jetzt war es an Gesa und Simon, ungläubig zu gucken. Gesa fasste sich als Erste. „So wie Sie hat bis jetzt noch niemand reagiert!“, rief sie.

Die alte Dame kicherte mädchenhaft. „Ich kann es mir vorstellen“, sagte sie. „Säßen einige meiner Freundinnen jetzt hier, wären die Reaktionen anders ausgefallen, glauben Sie mir. Ihre Tochter ist reizend. Wollten Sie beide ein Kind?“

„Ich eigentlich nicht unbedingt“, gestand Simon, „aber Gesa wollte eins, nur wollte sie nicht unbedingt einen Mann. Na ja, und ich wollte keine Familie. Ich bin eher der unstete Typ, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Frau Berger lächelte fein. „Sie meinen, ich werde in Zukunft wechselnde junge Damen aus Ihrer Wohnung kommen sehen?“

„Könnte sein“, sagte er und bedachte sie mit jenem charmanten Lächeln, mit dem er sonst Frauen seines Alters einzuwickeln pflegte. Auch bei Frau Berger verfehlte es seine Wirkung offenbar nicht, ihre Wangen überzogen sich mit zartem Rosa, was ihr hervorragend stand.

„Dann bin ich ja vorgewarnt.“

„Ich wollte ein Kind“, übernahm nun Gesa den Gesprächsfaden, „aber nicht von irgendwem. Ich wollte schon wissen, wessen Eigenschaften mein Kind vielleicht erben würde. Immer wieder habe ich mit Simon darüber geredet, wie ich es am besten anstellen sollte, weil mir an einer festen Beziehung nichts lag. Na ja, und dann sagte er, er könnte ja der Vater sein, und wir kamen auf die Idee mit der Samenspende. Das haben wir uns dann noch eine Weile überlegt, ich habe mit meinem Hausarzt, der auch Geburtshelfer ist, darüber gesprochen, und er hat gemeint, wenn ich ganz sicher bin, spricht nichts dagegen. Außerdem kennt er Simon. Wir haben uns dann auch mal zu dritt getroffen – und nachdem wir ungefähr ein Jahr darüber nachgedacht hatten, haben wir es versucht. Es hat schon beim zweiten Mal geklappt. Ich habe es in der Waldner-Klinik machen lassen.“

„Und wie oft sehen Sie Ihre Tochter, Herr Knudt?“, fragte Elisabeth Berger.

„Kommt drauf an, ob ich gerade eine Freundin habe oder nicht“, erklärte er mit schelmischem Blick. „Eine neue Freundin lenkt mich meistens ein bisschen ab, aber bei mir dauert das nie lange. Außerdem stelle ich irgendwann fest, dass Lina mir fehlt. Und wenn meine Freundinnen hören, dass ich eine kleine Tochter habe, kühlt die Leidenschaft meistens schon ein bisschen ab. Na ja, ich gebe ehrlich zu, dass mir das ganz lieb ist. Wie gesagt, ich bin für eine feste Bindung nicht geeignet. Vielleicht noch nicht, vielleicht aber auch überhaupt nie. Nach der Anfangseuphorie will ich eigentlich recht schnell nur noch weg, und zwar möglichst weit. Normalerweise sehe ich Lina vielleicht einmal pro Woche, aber manchmal auch deutlich seltener.“

„Und wie ist das bei Ihnen, Frau Martin? Haben Sie einen Freund?“

„Mütter mit Babys sind nicht gerade das, was junge Männer sich als Freundin wünschen“, erklärte Gesa in schöner Offenheit. „Im Augenblick macht mir das nichts aus, weil ich sowieso am liebsten mit Lina zusammen bin. Aber manchmal wäre es schon schön, es gäbe jemanden, der mich mal in den Arm nimmt, wenn tagsüber wieder alles schiefgelaufen ist. Zum Glück sind solche Tage selten.“

„Aber Sie bereuen Ihre Entscheidung nicht?“

Gesas Blick wanderte zu Lina, die jetzt von der Tischdecke abgelassen hatte und stattdessen versuche, eine Papierserviette zu zerreißen. „Nein, ich habe sie noch keine Sekunde bereut“, sagte sie. „Wirklich nicht.“

„Ich auch nicht“, erklärte Simon. „Aber ich habe natürlich leicht reden, ich bin ja eher ein Freizeitvater. Und ich bin zu nichts verpflichtet. Das war mir wichtig.“

„So war es schließlich abgemacht“, sagte Gesa. „Ich wusste ja, dass Simon frei bleiben will, und wir haben lange genug darüber nachgedacht, um sicher zu sein, dass wir unsere Entscheidung später nicht bereuen. Und ich will auch nicht, dass er sich in alles einmischt, aber diese Gefahr besteht bei ihm zum Glück sowieso nicht.“

„Ich kann Sie nur bewundern und zu Ihrem Mut beglückwünschen“, sagte Elisabeth Berger. „Manchmal muss man sich seine Träume einfach verwirklichen, auch auf die Gefahr hin, dass sich später herausstellt, dass man vielleicht nicht jede Eventualität bedacht hat. Aber es tut gut, Wagnisse einzugehen. Man kann daran wachsen.“

Gesa strahlte sie an. „Sie sind die Erste, die so etwas sagt. Meine Eltern, Simons Eltern, unsere Freunde, unsere Verwandten – alle, ohne Ausnahme, haben versucht, uns unser Vorhaben auszureden. Sie haben lauter grauenhafte Situationen heraufbeschworen, um uns davon abzubringen. Erst jetzt, wo sie sehen, wie gut es uns geht, geben sie zögerlich zu, dass ‚unser Experiment‘, wie sie es nennen, vielleicht in Ausnahmefällen doch einmal funktionieren kann. Aber heimlich warten sie immer noch darauf, dass es schiefgeht. Dass ich Eifersuchtsanfälle kriege, wenn Simon wieder eine neue Freundin hat oder dass er ins Ausland versetzt wird und ich dann plötzlich ganz ohne Vater für Lina dastehe oder … ach, was weiß ich.“

„Waren Sie jemals ein Liebespaar?“, fragte Elisabeth Berger.

„Nein, wir waren von Anfang an die allerbesten Freunde“, erklärte Gesa.

„Gesa hatte Liebeskummer, als wir uns kennenlernten“, fuhr Simon fort, „ich habe sie abgelenkt und zum Lachen gebracht, mit dem Erfolg, dass sie sehr schnell über ihren Kummer hinwegkam. So schnell, dass der Typ zu ihr zurückkehren wollte.“

„Das haben wir dann mit vereinten Kräften verhindert“, lachte Gesa. „Kurz darauf hatte Simon eine neue Freundin, die so eifersüchtig war, dass sie von ihm verlangt hat, mich nicht mehr zu treffen.“

„Mit der war dann noch schneller Schluss als mit den anderen“, bemerkte Simon trocken.

„Wir kommen jedenfalls gut klar“, stellte Gesa abschließend fest. „Und wir sagen immer gleich, was Sache ist, so wie jetzt bei Ihnen. Wenn man nämlich erst einmal das glückliche Paar mit Kind spielt und hinterher mit der Wahrheit herausrücken muss, wird es nur schwieriger.“

„Darf ich fragen, was Sie beruflich machen?“

„Ich arbeite bei einem Marktforschungsunternehmen“, antwortete Gesa, „das mache ich überwiegend von zu Hause aus, das war schon vor Linas Geburt so. Ich kann auch nachts arbeiten, es sei denn, es steht ein Treffen mit meinen Kolleginnen und Kollegen an. Das findet natürlich zu Bürozeiten statt. Manchmal fahre ich aber auch nur in die Firma, weil es mir wichtig ist, den Kontakt zu den anderen nicht völlig zu verlieren. An den Tagen passt entweder Simon auf Lina auf oder meine Mutter. Meine Eltern wohnen in München, wenn sie nicht auf Reisen sind, springen sie gerne ein.“

„Ich bin stolzer Besitzer eines Kleinverlages“, erklärte Simon. „Wir haben uns auf Krimis spezialisiert, und zumindest meine drei festangestellten Mitarbeiter und ich können davon leben. Irgendwann möchte ich natürlich wachsen mit dem Verlag, aber jetzt ist es erst einmal wichtig, nicht unterzugehen.“

„Dass das heutzutage überhaupt noch geht – ein Kleinverlag!“, staunte Elisabeth Berger. „Ich höre immer, dass junge Leute nicht mehr lesen, sondern nur noch im Internet surfen oder höchstens mal zum Hörbuch greifen.“

„Die Tendenz gibt es sicherlich, aber es lesen immer noch sehr, sehr viele Leute“, versicherte Simon. „Zum Glück, denn sonst gäbe es ja meinen Verlag nicht.“ Ein kurzer Schatten huschte über sein Gesicht. „Aber es ist verdammt anstrengend, das muss ich schon sagen. Seit ich den Verlag habe, hatte ich keinen Urlaub mehr, also seit drei Jahren.“

„Aber über Weihnachten und Silvester fährst du zum Skislaufen!“, sagte Gesa. „Und das ist auch nötig.“

„Ja, eine Pause brauche ich“, gab er zu. „Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, den Verlag wieder auf Kurs zu bringen, aber es hat auch mehr Kraft gekostet, als ich dachte.“

„Haben Sie ihn gegründet?“

„Nein, den Verlag gab es schon, aber er stand kurz vor dem Konkurs. Ich habe durch Zufall davon erfahren, und die Sache hat mich interessiert. Etwas Geld hatte ich auch, also habe ich den Verlag gekauft und mich an die Arbeit gemacht.“

„Mutig“, stellte Frau Berger fest.

„Eher verrückt“, sagte Gesa mit bewunderndem Unterton. „Mit dem Verlag war es wie mit Lina: Alle haben Simon abgeraten und ihm gesagt, das ginge niemals gut, aber er hat es trotzdem gemacht. Und ich glaube immer noch, dass es richtig war, den Verlag zu kaufen.“

„Und wenn es dann doch noch schiefgeht, habe ich es wenigstens versucht“, erklärte Simon.

Lina hatte genug von der Serviette, sie hielt Ausschau nach einem neuen Zeitvertreib und als sie keinen fand, fing sie an, kleine unwillige Laute von sich zu geben. Für diesen Fall hatte Gesa vorgesorgt. Sie hielt ihrer Tochter den kleinen Plüschdackel hin, der bellen konnte. Begeistert griff Lina danach, und so war erst einmal wieder Ruhe. Aber lange würde es nicht mehr dauern, bis sie anfing, dauerhaft quengelig zu werden, Gesa kannte die Anzeichen. Es war besser, wenn sie sich bald verabschiedeten. Die Kleine würde bald Hunger bekommen.

„Jetzt wissen Sie also Bescheid, Frau Berger“, sagte Simon, der Gesas Unruhe bemerkt hatte. „Danke für Ihre Einladung, das war sehr nett von Ihnen.“

„Mit Nettigkeit hat das überhaupt nichts zu tun, ich war nur neugierig auf meinen neuen Nachbarn, was dachten Sie denn?“, fragte Elisabeth Berger. „Und ich danke Ihnen beiden, dass Sie so offen waren, ich weiß das zu schätzen.“

„Wir sollten gehen, Lina wird bald unruhig werden“, sagte Gesa.

„Bis jetzt war sie aber sehr brav, finde ich.“

„Nur Ihre schöne Tischdecke hat etwas gelitten, fürchte ich.“

Elisabeth Berger lachte vergnügt. „Die wird gewaschen, und fertig! Ich hoffe, Sie lassen sich ab zu auch mal zu dritt bei mir sehen. Es würde mich freuen.“

Sie dankten ihr nochmals und kehrten in Simons Wohnung zurück, wo Gesa ihre kleine Tochter umgehend stillte. Danach wurde Lina schläfrig. Gesa fiel auf, dass Simon immer wieder verstohlen zur Uhr sah.

„Bist du noch mit Jenny verabredet?“, fragte sie beiläufig.

Jennifer Nohren war Simons derzeitige Freundin, attraktiv wie alle Frauen, mit denen er sich einließ.

„Ja, aber ich habe es nicht eilig“, erwiderte er ebenso beiläufig. „Ich bringe euch noch zur Bahn. Lina schläft bestimmt, bis ihr in Grünwald seid.“

„Hoffentlich. Neulich hat sie in der Straßenbahn so geschrien, dass mir gleich mehrere Leute gute Ratschläge gegeben haben, wie ich sie beruhigen könnte. Dabei war sie nur hungrig, aber ich wollte sie nicht in der Bahn stillen. Das passiert mir nicht noch einmal, glaub mir. Es war einfach schlechtes Timing.“