Duft- und Heilpflanzen - Heinz Schilcher - E-Book

Duft- und Heilpflanzen E-Book

Heinz Schilcher

4,9

Beschreibung

Von Arnika über Teebaum bis Zwiebel … • über 100 Duft- und Heilpflanzen mit Foto und Steckbrief • die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungen in Kräuterheilkunde, Aromatherapie und Homöopathie • wissenschaftliches und traditionelles Wissen nebeneinander in übersichtlicher Darstellung Erfahren Sie, welche Kräuter sich leicht in Ihrem Garten anpflanzen lassen, was Sie selbst daraus zubereiten können und bei welchen Pflanzen Vorsicht geboten ist. Alle Pflanzen aus dem Buch finden Sie auch im Kräutergarten auf der Burghalde in Kempten.

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Heinz SchilcherIngeborg StadelmannChristian Herb

Duft- und Heilpflanzen

sehen, verstehen, anwenden

Stadelmann Verlag                 

 

 

Lieber Leser,

 

wir möchten Ihnen unsere Inhalte so einfach und flexibel wie möglich anbieten.

Daher verzichten wir auf harten Kopierschutz.

Auch in die elektronische Ausgaben unserer Werke haben wir viel Arbeit investiert.

Wir vertrauen Ihnen und Ihrer Wertschätzung unserer Arbeit.

 

Vielen Dank für Ihren Respekt vor unseren Urheber- und Vervielfältigungsrechten.

Wichtiger Hinweis

Dieses Handbuch dient der Aufklärung, Information und Selbsthilfe. Jede Leserin und jeder Leser ist aufgefordert, in eigener Verantwortung zu entscheiden, ob und inwieweit die Pflanzen und deren Zubereitungen angewendet werden können. Das Buch dient lediglich dem Kennenlernen der Duft- und Heilpflanzen und zeigt die Vielfalt deren Einsatzgebiete. Es ersetzt weder Fachliteratur noch medizinischen Rat.

Pflanzen und Zubereitungen daraus, homöopathische Arzneien und ätherische Öle sind hochwirksame Substanzen, die, falsch eingesetzt oder zu hoch dosiert, zu Nebenwirkungen führen können.

Zwischen den abgebildeten Pflanzen und deren Erscheinen in freier Natur oder im Duft- und Heilpflanzengarten auf der Burghalde in Kempten sind Abweichungen möglich. Für eine exakte Bestimmung der Pflanze empfehlen wir entsprechende Literatur.

 

 

ISBN Print: 978-3-943793-03-1

ISBN ePub: 978-3-943793-35-2

ISBN ePDF: 978-3-943793-34-5

ISBN Mobi: 978-3-943793-36-9

 

© 2012 Stadelmann Verlag: 2. Auflage 2013

Nesso 8, 87487 Wiggensbach Fax: 0 83 70 – 88 96 www.stadelmann-verlag.de

E-Mail: [email protected]

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung der Autorenschaft und des Verlags.

Satz: Simone Dorn, Kempten

Lektorat: Danielle Flemming, Darmstadt

Druck: Kösel, Krugzell

Vorwort

Im Jahr 2004 entstand in einem Gespräch zwischen der Naturheilkundlerin und Hebamme Ingeborg Stadelmann und dem Gärtner Christian Herb die Idee, im Allgäu einen Duft- und Heilpflanzengarten anzulegen. Beiden liegen nicht nur die Heilkräuter mit ihren vielfältigen Wirkungen am Herzen, sondern auch der korrekte Einsatz dieser Pflanzen. Jedoch sollte das Wissen zu solchen Pflanzen nicht nur in Seminaren und Vorträgen vermittelt werden, sondern das Betrachten, Anfassen und Kennenlernen in natura möglich sein. Der Apotheker Dietmar Wolz und die Stadt Kempten unterstützen die Idee sofort, und so konnte im Jahr 2005 das Projekt „Duft- und Heilpflanzengarten auf der Burghalde“ im Herzen der ältesten Stadt Deutschlands umgesetzt werden. Die Pflanzen wurden gemeinsam ausgewählt, von der Gärtnerei Herb zur Verfügung gestellt und unter Mithilfe der staatlichen Berufsschule (Abteilung Gartenbau) und des Förderzentrums St. Georg konnte der damals angehende Landschaftsarchitekt Ralph Stadelmann den mittlerweile gut besuchten Schaugarten Wirklichkeit werden lassen.

Sieben Jahre später entstand unter Initiative von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Heinz Schilcher der Wunsch, zu diesem Duft- und Heilpflanzengarten ein lehrreiches Büchlein im Sinne eines Gartenführers zu schreiben.

Der Garten wie das Buch zeigen die Vielfalt Heilpflanzen: Sowohl heimische Kräuter aus dem Allgäu bzw. der Alpenregion sind zu finden wie auch viele Exoten aus fernen Ländern.

Bei Ihrem Besuch im Duft- und Heilpflanzengarten in Kempten können Sie so mithilfe des Buchs Ihr Wissen ergänzen. Aber auch zuhause – auch weitab des Allgäus – können Sie sich in Ruhe anhand der vielen Fotos eine Vorstellung davon machen, welche wunderbaren Geschöpfe aus Gottes Natur die Naturheilkunde möglich machen. Das knappe und kurze Nachschlagewerk vereint Wissenschaft, gelebte Anwendung und Erfahrung. Es beschreibt Pflanzen, die in der Kräuterheilkunde (Phytotherapie), in der Aromatherapie und in der Homöopathie angewendet werden. Die Pflanzen, in verarbeiteter Form, finden Sie wieder in den Original-Stadelmann®-Aromamischungen, in Teemischungen und in den homöopathischen Taschenapotheken von Ingeborg Stadelmann, die in der Bahnhof-Apotheke hergestellt werden und direkt dort oder über Ihre Apotheke vor Ort erhältlich sind.

Dieses Buch soll auch aufzeigen, dass sich in der sogenannten Komplementär-Medizin wissenschaftliches und empirisches Wissen ergänzen, sowohl bei der eigenverantwortlichen Anwendung wie in der Therapie. Dabei ist immer eine Portion Respekt nötig und vor allem Wissen. Zur Vertiefung Ihres Wissens finden Sie ab hier eine Liste der verwendeten oder empfehlenswerten Literatur. Und vielleicht bekommen Sie ja durch das Duft- und Heilpflanzenbuch Lust, sich auch an Ihrem Wohnort für die Anlage eines solchen Gartens einzusetzen, damit möglichst viele Menschen die Vielfalt der Natur betrachten können. Womöglich begleitet sie dieses Taschenbuch aber auch beim Besuch in einem der vielen botanischen Gärten Europas. Oder einfach nur beim nächsten Spaziergang oder beim Verweilen in Ihrem Garten, und hilft Ihnen so, die Vielfalt der Pflanzenwelt in der Naturheilkunde besser zu sehen, zu verstehen und anzuwenden.

 

Viel Freude beim Lesen wünschen 

Ihre Ingeborg StadelmannIhr Heinz Schilcher, Christian Herb

Einführung

Liebe Leserin, lieber Leser, lieber Gartenbesucher,

das Duft- und Heilpflanzenbuch soll lediglich exemplarisch sein und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es will auf die Möglichkeiten der vielseitigen „Kräuteranwendungen“ im täglichen Leben sowie in der Selbstmedikation aufmerksam machen. Kräuter werden unterteilt, je nach Verwendungszweck, ob für die medizinische oder traditionelle Kräuterheilkunde, die Aromatherapie, die Homöopathie oder einfach als Lebensmittel, in:

•Arzneikräuter

•Aromapflanzen

•Kräuter als Ausgangspflanze für homöopathische Arzneien

•Gewürzpflanzen

•Salat- und Gemüsekräuter

Es werden mehr als 100 Pflanzen aufgezeigt, die in der Selbstmedikation von besonderer Bedeutung und zugleich auch „heimische Heilkräuter“ sind, oder ferne Exoten wie Teebaum und Eukalyptus, deren ätherische Öle über die Aromatherapie Einzug in unsere duftenden Hausapotheken gehalten haben. Einige wenige Giftpflanzen sind exemplarische Vertreter für die homöopathischen Arzneikräuter.

In der Anwendung gibt es für viele Pflanzen Überschneidungen, z. B. können Salbeiblätter sowohl Gewürz als auch Heilkraut sein. Weitere Beispiele sind Basilikum, Thymian, Zwiebel u. a. Nur wenige der aufgeführten Pflanzen sind in allen Bereichen vertreten, viele jedoch mindestens in zwei, manche sind gar in drei oder vier Anwendungsgebieten im anerkannten wie im bewährten Einsatz. Aber lesen und sehen Sie selbst auf den folgenden Seiten zu den unterschiedlichen Möglichkeiten und Varianten.

Bei vielen Arzneikräutern[1] sind die Qualität, die eingenommenen Mengen und die Zubereitungsoder Darreichungsformen entscheidend, um den gesundheitsbzw. krankheitsbezogenen Erwartungen gerecht zu werden. Heilkräuter sind je nach Dosis heilend und lindernd, in niedriger Dosis aber auch vorbeugend wirksam und unterliegen dementsprechend dem Arzneimittelgesetz (AMG 1976). Bei den Pflanzensteckbriefen sind gesicherte medizinische Anwendungsempfehlungen beschrieben, die durch Monographien von vier Sachverständigenkommissionen erstellt wurden:

•Deutsche Sachverständigenkommission E nach dem AMG 1976

•Europäische Kommission ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy)

•Kommission der WHO (World Health Organisation)

•EU-Committee for Herbal Medicinal Products (HMPC) bei der European Medicines Agency (EMA) in London

Die vertretbaren volksmedizinischen und traditionellen Anwendungsmöglichkeiten sind das Ergebnis eines 5-jährigen Forschungsauftrages, den Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz Schilcher und sein Arbeitskreis an der FU Berlin vom Bundesgesundheitsamt erhalten hatten.

Aromapflanzen sind Pflanzen, deren ober- und unterirdische Pflanzenteile reich an ätherischen Ölen (natürliche Duftstoffe) sind und die sowohl als Heilwie auch als Gewürzkräuter verwendet werden. Vornehmlich werden daraus jedoch durch schonende Wasserdampfdestillation naturreine ätherische Öle gewonnen, die dann in der Aromatherapie eingesetzt werden. Hochtechnisierte Analysemethoden sind unerlässlich geworden, um naturbelassene ätherische Öle von naturidentischen, von minderwertigen verschnittenen Ölen sowie von synthetischen Duftstoffen zu unterscheiden. Die duftenden Pflanzenwirkstoffe, Duftmoleküle genannt, wirken nicht nur über Raumbeduftung, sondern werden überwiegend lokal äußerlich angewandt. Ätherische Öle werden nur in Ausnahmen pur (niemals in Nasennähe!) aufgetragen, im Allgemeinen werden sie eingearbeitet in hautverträgliche und verstoffwechselbare fette Pflanzenöle, wie Sonnenblumenoder Johanniskrautöl u. a. Wollwachs und Sheabutter dienen als natürliche Salbengrundlagen. Egal in welcher Form sie angewendet werden, immer beeinflussen die duftenden Pflanzenwirkstoffe das zentrale Nervensystem. Hochmoderne Analysemethoden, wie z. B. Kapillar-Gaschromatographie an Massenspektrometer gekoppelt (GC-MS), ermöglichen den Nachweis der Inhaltsstoffe ätherischer Öle und somit eine optimale Qualitätsauswahl. Mikrobiologische Untersuchungen garantieren einwandfreie Ausgangsrohstoffe für Aromamischungen. Das Wissen um Wirkungen und Eigenschaften der ätherischen wie fetten Pflanzenöle und Pflanzenwasser (Hydrolate) beruht sowohl auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch auf langjährigen Erfahrungen.

Die Arzneipflanzen für die Homöopathie sind zum Teil auch Giftpflanzen, die nach den Regeln des Arztes Hahnemann verdünnt bzw. potenziert werden. Eingesetzt werden häufig tiefe oder niedere bis mittlere Potenzen (noch messbare materielle Dosen), oftmals auch hohe Potenzen (nur noch feinstoffliche Gaben) entsprechend der klassischen Ähnlichkeitsregel. Die Informationen über die Arzneien beruhen seit Hahnemann auf der Erfahrung von Ärzten, Heilpraktikern und Hebammen, sind in anerkannten Arzneimittelehren (Materia medica, s. Literatur S. 293) nachzulesen und werden durch jüngere wissenschaftliche Studien bestätigt.

Von den Gewürz- und Salat-Wildkräutern darf man keine therapeutische Wirksamkeit erwarten, sie besitzen aber auf alle Fälle einen gesundheitsfördernden bis vorbeugenden Effekt.

Ganz besonders gilt es ebenfalls zu beachten, dass viele Kräuter – ob sie nun als traditionelle Heilkräuter bekannt sind oder gesicherte medizinische Empfehlungen vorhanden sind – in Genusstees („Haustees“) getrunken werden, z. B. Lavendel, Melisse, Pfefferminze u. v. a. Dies zeigt auch die enge Verknüpfung von Therapie und regelmäßigen präventiven Maßnahmen. Wichtig ist dabei sicher, darauf zu achten, dass in manchen angebotenen Tees zwar mit Heilkräutern geworben wird, diese aber nur in zu vernachlässigenden Mengen zugesetzt sind. Andererseits versteckt sich aber hinter manchem Genusstee doch eine angenehme Gesundheitswirkung. Wichtig ist auch, solche Genusstees immer wieder zu wechseln, damit der menschliche Organismus seinem Prinzip gerecht werden kann, nämlich dem Reiz-Reaktions-Mechanismus. Gewohnheit stumpft auch in dieser Hinsicht ab. Und unter dem Leitsatz von Hippokrates: „Lass Deine Lebensmittel Deine Heilmittel sein.“ ist es ganz sicher sinnvoll, solch wohltuende Tees jedem Süßoder Alkoholgetränk vorzuziehen.

Im Pflanzensteckbrief hat der Gärtner und Heilkräuterliebhaber Christian Herb sein Wissen und seine Erfahrungen eingebracht, sodass Sie den Pflanzen in Ihrem Garten den richtigen Standort und die entsprechenden Bedingungen geben können. Um zu wissen, wie die Pflanzen zu überwintern sind, finden Sie außerdem im Anhang eine Winterhärtezonen-Karte.

So können Sie Ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit Duft- und Heilpflanzen sammeln. Mit den praktischen Tipps und Zubereitungshinweisen wünschen wir Ihnen viel Freude für Ihren persönlichen Gebrauch der Wild- und Heilkräuter.

Bei der Beschreibung hier im Buch wird unterteilt in:

•botanischer deutscher und lateinischer Name

•Pflanzensteckbrief

–Familie, Ursprungsland, Höhe, Blütezeit und -farbe, Standort und Biologie

•Anwendung

–Verwendete Pflanzenteile

–Arzneilich nachgewiesene Wirkung als Heilpflanze: gesicherte medizinische Anwendungsempfehlungen

–Wirkungen des ätherischen Öls – und die typischen Anwendungsbereiche

–Homöopathie: die wichtigsten Indikationen, insbesondere für den Hausgebrauch

–Traditionelle Anwendung: vertretbare Anwendungen, für die keine wissenschaftlichen Wirksamkeitsstudien existieren, die aber in der traditionellen Anwendung eine Bedeutung besitzen und für die auch der Verbraucherschutz gewährleistet ist.

–Lebensmittel: Verwendung als Gewürze, Salate, Gemüse etc.

–Interessantes und Nützliches: interessante, wissenswerte und allgemeine Hinweise, sowie ggf. die Notiz zu Giftigkeit

–Tipps (aus dem Kräutergarten u. a.): Zubereitungshinweise, Raffiniertes und Mögliches aus der Zauberkiste der Natur zum selbst Ausprobieren

 

Diese Informationen finden Sie auch auf den Schildern im Duft- und Heilpflanzengarten auf der Burghalde in Kempten.

Grundsatz

In der Naturheilkunde gilt immer der wichtige Satz von Paracelsus (Naturheilforscher Theophrastus Bombastus zu Hohenheim, 1493 – 1541): „All Ding sind Gift und nichts ist ohn Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Frei übersetzt: In vielen Fällen ist weniger mehr. Gleichzeitig muss aber natürlich auf eine ausreichende Dosierung geachtet werden, um eine Wirkung zu erzielen.

Wenn Sie in diesem Sinne den Umgang mit den Pflanzen und den daraus zur Verfügung stehenden Produkten pflegen und diese mit Bewusstsein einsetzen, stehen Ihnen hilfreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Erläuterungen zu den Pflanzenzubereitungen

Teeaufguss (Infus)

1 – 2 Teelöffel oder 1 Esslöffel geschnittene Droge (= getrocknete Pflanzenteile) werden mit 150 – 200 ml (= eine große Tasse) kochendem Wasser übergossen und ca. 10 Minuten ziehen gelassen, abgeseiht und möglichst warm getrunken. Empfohlen wird die Verwendung von speziellen Teetassen oder auch große Kannen mit einem Siebeinsatz und Deckel. Beim Abnehmen des Deckels ist es wichtig, diesen an der Kanne oder Tasse abzuklopfen, damit die gesammelten Wassertropfen, die mit ätherischem Öl angereichert sind, wieder im Tee landen und somit der feine Duft und Geschmack auch erhalten bleibt. So wird eine Gesamtwirkung erreicht, denn das Teetrinken mit Kräutern, die ätherisches Öl enthalten, ist immer auch ein bisschen Aromatherapie.

Teeabkochung (Dekokt)

Die Droge (Menge wie beim Infus) wird mit kaltem Wasser angesetzt, 20 – 30 Minuten gekocht, abgeseiht und warm getrunken.

Kaltauszug (Mazerat)

Bei manchen Drogen würde ein Infus oder ein Dekokt, aufgrund des hohen Anteils an Pektinen und Stärke zu einer Verkleisterung führen (z. B. Eibischwurzel), bei anderen gehen bei einem Auszug mit kochendem Wasser unerwünschte Inhaltsstoffe in den Tee über (z. B. Bärentraubenblätter). In diesen Fällen wird ein Kalt-Mazerat hergestellt. Dazu werden die zerkleinerten Drogen mit kaltem Wasser übergossen im Verhältnis von etwa 1 : 10.Der Ansatz wird 3 – 5 Stunden oder auch über eine Nacht stehen gelassen bei Raumtemperatur, unter gelegentlichem Umrühren. Dann wird er durch ein Sieb oder Mull abgeseiht. Aus mikrobiologischen Gründen ist es ratsam, das Mazerat unmittelbar vor der Verwendung kurz aufzukochen.

Arzneipflanzen-Tinktur

Geschnittene oder grob pulverisierte Droge wird mit 45 – 60 Vol. % Alkohol (geeignet ist auch Obstler etc.) im Verhältnis 1 : 10 in einer braunen, gut verschließbaren Flasche übergossen. Unter täglichem Schütteln lässt man den Ansatz ca. 1 Woche bei Raumtemperatur stehen und filtriert ihn anschließend. Zusätzlich werden die Pflanzenteile ausgepresst und dieser Rest des Extraktionsansatzes wird zum Filtrat gegeben.

Erläuterungen zu Standort und Biologie

Boden

trockener Boden: Kies oder Schotter mit Lehm oder Landerde gemischt (im Verhältnis 3 – 5 : 1), kein Kompost, sehr gute Drainage

frischer Boden: durchlässige Landerde oder sandiger Lehm, sehr gute Drainage

feuchter Boden: Lehm oder schwere Landerde, drainiert, jedoch wasserhaltend

nasser Boden: schwerer Lehm ohne Drainage, Wasser bleibt zeitweiße stehen

Nährstoffgehalt

mager: benötigt wenig Dünger. Im Beet ausgepflanzte Pflanzen müssen oft gar nicht gedüngt werden, nur wenn die alten Blätter gelb werden ist eine Düngergabe sinnvoll. Im Topf nur im April oder Mai (sonst leidet die Winterhärte) eine Düngergabe mit organischem Volldünger (Beispielpflanzen sind Rosmarin, Salbei, Thymian, Bärentraube); kiesige und sandige Böden.

mäßig nährstoffreich: Gaben von abgelagertem Kompost (mind. 3 Jahre alt) und organischen Düngern im Frühjahr oder Spätherbst (November); sandige Lehmböden.

hoher Nährstoffbedarf: Gaben von abgelagertem Kompost (mind. 3 Jahre alt) und organischen Düngern im Frühjahr oder Spätherbst (November), bei spärlichem Wachstum ist eine Nachdüngung bis Ende Juni gut möglich, danach nicht mehr, da sonst oft die Winterhärte leidet; Lehmböden.

Licht

sonnig: Volle Sonne den ganzen Tag ist optimal, oft auch sehr heiße Lagen. Ein zeitweiser Schatten durch Häuser und Bäume wird jedoch für kurze Zeit vertragen. absonnig: der Sonne abgewandte Grundstücke, auf denen die Hitze nicht stehen bleibt, zeitweiser Schatten durch Häuser und Bäume ist auch gut, oft auch die Westseite oder gut sonnige Südostseite.

halbschattig: meist Ostoder Nordseiten mit Morgen- bzw. Abendsonne, Gehölzrand.

schattig: Pflanzen die unter (Laub-)Bäumen wachsen, Nordseite.

Bodensäure

sauer: pH-Wert ca. 4 – 4,5. Moorbeeterde, Torf, Erde mit Kiefern- und Tannennadeln; Gießwasser kalkfrei und weich, pH-Senkung mit Torfsäckchen in der Wassertonne oder Zitronensäure möglich, zusätzlich Eisen düngen. leicht sauer: pH-Wert ca. 4,5 – 5,5; Zitruserde, Gießwasser kalkfrei und weich, pH-Senkung mit Torfsäckchen in der Wassertonne oder Zitronensäure möglich, zusätzlich Eisen düngen.

normal: pH-Wert ca. 5,5 – 6,5

basisch: pH-Wert über 6,5; bei Unterschreitung ist eine Düngung mit Kalk notwendig.

Winterhärtezonen

Die Einteilung in Winterhärtezonen basiert auf der mittleren kältesten Jahrestemperatur. Sie hilft dabei, einzuschätzen, welche Pflanzen in welcher Region überleben kann. Deutschland liegt in den Zonen 5 (Hochgebirge) bis 8 (z. B. Helgoland), die Übersichtskarte finden Sie hier

Pflanzensteckbriefe (A – Z)

Alant, echter – Inula helenium

Alant, echter – Inula helenium L.

Pflanzensteckbrief

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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