DuMont Reise-Taschenbuch E-Book Island - Sabine Barth - E-Book

DuMont Reise-Taschenbuch E-Book Island E-Book

Sabine Barth

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Beschreibung

Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
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- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2019, Dumont Reiseverlag

Aufbrechen. Eintauchen. Mittendrin sein. In Island heißt das vor allem, Natur hautnah fühlen. Voller Ehrfurcht auf Feuerberge, donnernde Wasserfälle, zauberhafte Gletscher und träge dahintreibende Eisberge zu blicken. Walen nahe zu kommen und an Steilküsten Vogelkonzerten zu lauschen. Mit ihren Lieblingsorten und den 22 detaillierten Touren gibt Autorin Sabine Barth Tipps für Entdeckungen auch abseits der Hauptrouten. Streifen Sie durch verwunschene Lavalandschaften, bunte Berge und qualmende, blubbernde Thermalgebiete oder erspüren Sie in Reykjavíks und Akureyris pulsierenden Kulturszenen, wie stark die kreative Energie der Isländer bis heute ist. Regenstunden? In Reykjavíks stylishen Läden und hippen Restaurants und Cafés vergehen sie wie im Flug. Der Zauber Islands ist diese Vielfalt.

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Senkrechtstarter

Verzaubernde Eislandschaft, Vatnajökull, der Wassergletscher. Oben eine weiße Weite mit ein paar eingestreuten Seen, an den Rändern Lagunen mit Eisbergen, Eiszungen in Blau und Schwarz. Unter dem Gletscher schlummern die Eisriesen, die regelmäßig wütend erwachen, dann spucken sie Feuer, die Lava fließt über die Ränder, die Asche fliegt über Eis und Land. Vatnajökull, der Zauberer, lockt mit Wanderungen hinauf ins Blau-Weiß: Erleben Sie die Schönheit des Eises.

© Mauritius Images, Mittenwald: ClickAlps

Überflieger

Island — die Vulkaninsel im hohen Norden! Mal eben drüberfliegen, von West nach Ost und von Nord nach Süd. Viel Lava, viel Eis, viel Aktiv-Urlaub!

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Querfeldein

Wunderland — Steilküste und Hochland, Gletscher und Vulkane, Mitternachtssonne und Polarlicht. In Island gibt es nicht nur eine Landschaft zum Staunen, Erleben und Entdecken.

Island ist Verheißung und Weite, mein Ultima Thule. Schwarze Strände wie am Kap Dyrhólaey und Fifty Shades of Grey im Hochland, riesige Gletscher wie der Vatnajökull und grün-rot schimmernde Liparitberge wie in Lónsöræfi. Die Insel hoch im Norden lädt jeden zu seiner ganz persönlichen Entdeckungsreise ein: Nur wenige Kilometer von touristischen Attraktionen entfernt hat man die Natur für sich allein. Vögel zwitschern, Wasserfälle tosen, und auf der steilen Klippe bei Látrabjarg gibt es nur noch das Meer. In der kleinen Hauptstadt Reykjavík ist die Lust am Leben auf Plätzen, in Parks und Cafés oder im Thermalbad zu spüren, überall passiert etwas. Der Zauber Islands ist diese Vielfalt.

Die sagenhafte Insel

Hoch im Norden liegt die umtoste Insel, Entdecker glaubten, es sei das legendäre Ultima Thule. Atlantikbrecher nagen an der Küste zwischen Vík í Mýrdal und Skógar, weiße Wellenkämme rollen über schwarze Lavastrände und der Wind pustet Frische ins Gesicht. Hier können Sie Weite und Einsamkeit genießen, sich treiben lassen oder dem mehrstimmigen Chor der Seevögel lauschen. Steine und Felsen beherbergen Geschichten, die so erstaunlich sind wie die ganze Insel.

© Mauritius Images, Mittenwald: Green/Alamy

Blau, weiß, schwarz

An der Gletscherlagune Jökulsárlón macht Island seinem Namen ›Eisland‹ alle Ehre. Hier treiben Eisberge in allen Blautönen, in Weiß und Schwarz umher, dahinter ragt der Gletscher Vatnajökull empor. Eine ideale Filmkulisse – James Bond und Game of Thrones lassen grüßen. Auf dem See schwimmen Enten und hin und wieder schaut eine neugierige Robbe aus dem Wasser.

Der berühmte Heringsort

Eingebettet zwischen steilen Bergen weit im Norden liegt Siglufjörður. Einst der reichste Heringsort des Landes, ist er heute ein berühmter Krimischauplatz mit viel Charme.

Island von innen

Klettern Sie hinab in eine der zahlreichen Lavahöhlen, große und sehr tiefe, teilweise müssen Sie steile Treppen hinuntersteigen. Hier sind Sie dem »Mittelpunkt der Erde« so nahe, dass Sie meinen könnten, ein Held von Jules Vernes gleichnamigem Roman zu sein. Faszinierende Farben und Formen werden Sie in dieser Unterwelt überraschen. Wenn Sie es lieber kälter mögen, begeben Sie sich ins Innere eines Gletschers oder tauchen im See Þingvallavatn zwischen zwei Kontinentalplatten hindurch. Wenn Sie die Kraft des Wassers erleben möchten, steigen Sie ins Raftingboot oder machen eine Kajaktour auf einer Gletscherlagune mit Blick auf den Vatnajökull. Egal was und wie, jedes Erlebnis bringt Sie Island näher.

© Mauritius Images, Mittenwald: Arctic Images/Alamy

Die Mikrobrauereien in Island rühmen sich, nur das allerbeste Wasser zu verwenden. Die einen schwören auf Gletscher-, die anderen auf Bergwasser. Egal – die verschiedenen Biersorten sind unbedingt jeden Schluck wert.

© Mauritius Images, Mittenwald: Tielemans/Alamy

Vorsicht Weihnachtsmänner! Die 13 Yule Lads, grobe Gesellen, treiben mit viel Lust großen Unfug.

© Mauritius Images, Mittenwald: Arctic Images/Alamy

F(r)isch auf den Teller

Am Hafen in Reykjavík kann man den Fang des Tages begutachten, den die Köche zu hervorragenden Gerichten verarbeiten. Viele Hafenorte haben ihr besonderes Restaurant, das Restaurant Salthúsið in Grindavík z. B. serviert exzellenten Salzfisch. Aus dem ehemaligen Gericht für kleine Leute ist ein Gourmet-Menü geworden. Der einfache Fischeintopf Plokkfiskur aus zerstampften Kartoffeln, Zwiebeln und Fisch hat sich zum Lifestyle-Gericht entwickelt. Auch die beliebte Kalorienbombe – Krabbensandwich mit Mayonnaise – wird immer noch gereicht, obwohl der Trend zu mehr Salat und Gemüse aus den eigenen Gewächshäusern geht. Viele Lokale werben mit ihren regionalen Spezialitäten, es lohnt sich, alle einmal zu probieren!

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Gerald Hänel

So manches Fischerboot ist in Island noch aus Holz. Zur Überholung werden die Boote an Land geholt.

© Mauritius Images, Mittenwald: Salasdaukas/Alamy

Ein Berg, nein, der Berg, Herðubreið, mitten im Hochland. Der Tafelberg ist von formvollendeter Schönheit und zu seinen Füßen erstreckt sich die wohl unwirtlichste Lavawüste Islands. Wer hier wandert oder sich einfach nur auf die Lava setzt, hört die Stille. Eine ungewöhnliche Erfahrung. Ein guter Platz, um über das Leben der einstigen Outlaws, aber auch das eigene nachzudenken.

Inhalt

Senkrechtstarter

Überflieger

Querfeldein

Vor Ort

Reykjavík und Nachbarstädte

Reykjavík

Tour Dem Himmel entgegen

Tour Mehr Meer geht nicht

Tour Wassererlebnis

Seltjarnarnes

Lieblingsort Leuchtturm von Grótta

Kópavogur

Garðabær

Zugabe Die süße Welt des zarten Schmelzes

Reykjanes und Goldener Kreis

Hafnarfjörður und Umgebung

Njarðvík

Keflavík

Lieblingsort Museum Garðskagi

Nordwestküste von Reykjanes

Südwestküste von Reykjanes

Blaue Lagune

Krísuvík und Kleifarvatn

Tour Tausende Seevögel und dramatische Klippen

Mosfellsbær

Þingvellir

Tour Der Geburtsort des freien Islands

Geysir

Gullfoss

Skálholt

Zugabe Besuch bei einer alten Dame

Südwesten

Hveragerði

Tour Überall dampft es

Þorlákshöfn

Lieblingsort Friðheimar

Selfoss

Eyrarbakki

Stokkseyri

Hella

Hekla

Tour Hinauf zum Höllenschlund

Hvolsvöllur

Tour Rache und Vergeltung

Vestmannaeyjar

Tour Einmal rund um die Insel

Zugabe Zu Gast bei Eva und Matti

Südosten

Þórsmörk

Eyjafjallajökull

Lieblingsort Seljavellir

Tour Schönstes Wanderrevier

Skógar

Vík í Mýrdal und Umgebung

Kirkjubæjarklaustur

Tour Eis mit grüner Garnierung

Skaftafell

Zugabe Die blaue Insel

Osten

Vatnajökull

Jökulsárlón und Umgebung

Höfn í Hornafjörður

Stafafell

Entlang der Ostfjorde

Tour Ei, wer piept denn da?

Egilsstaðir

Lieblingsort Bakkagerði

Tour Einmal um den Lögurinn

Rund um Lögurinn, Snæfell

Þórshöfn

Lieblingsort Skoruvíkurbjarg

Melrakkaslétta

Tour Unendliche Weite

Zugabe Himmelszauber

Norden

Húsavík

Nationalpark Jökulsárgljúfur

Tour Schlucht der großen Wasserfälle

An der Straße Nr. 87

Mývatn und Umgebung

Tour Vulkanische Schönheiten

Námaskarð und Krafla

Akureyri

Siglufjörður

Skagafjörður

Tour Pferdezentrum und Bischofssitz

Tour Wohnen wie die Hobbits

Blönduós und Umgebung

Húnaþing vestra

Zugabe Der Knuddelvogel

Westfjorde

Von Brjánslækur nach Látrabjarg

Lieblingsort Rauðasandur

Patreksfjörður

Am Arnarfjörður

Þingeyri

Flateyri und Suðureyri

Rund um den Ísafjörðurdjúp

Strandir

Hornstrandir

Tour Einsames Naturparadies am Ende der Welt

Zugabe Verlassene Welt

Westen

Dalir

Eiríksstaðir

Snæfellsnes

Nationalpark Snæfellsjökull

Hellissandur und Rif

Tour Geheimnisvolles Gletscherland

Ólafsvík

Grundarfjörður

Stykkishólmur

Borgarnes

Reykholtsdalur

Akranes und Umgebung

Hvalfjörður

Zugabe Die unbeschreibliche Leichtigkeit

Hochland

Kjalvegur (F 35)

Tour Warme Quellen, grüne Täler und ein Gletschersee

Sprengisandsleið (F 26)

Öskuleið (F 88)

Landmannaleið und Fjalla baksleið nyrðri (F 225, 208)

Tour In der größten Erdspalte der Welt

Zugabe Flucht in die Lavawüste

Das Kleingedruckte

Reiseinfos von A bis Z

Sprachführer

Kulinarisches Lexikon

Das Magazin

Am Pulsschlag der Erde

Hering ade, es lebe der Hering

Die Helden der Meere

Das Leben ist (k)ein Ponyhof

Seid umschlungen, ihr Millionen!

Das zählt

Weiche, Wolle, weiche

Nicht nur das große Húhh

Insel der Bücher

Back to the roots

Das grüne Paradies Europas?

Reise durch Zeit & Raum

Es flattert und kreischt

Saubere Energie für alle

Hotspot für coole Kunst

Autorin & Impressum

Offene Fragen

Karte

Vor Ort

© Mauritius Images, Mittenwald: Catharina Lux

In ganz Island gibt es in fast jedem Ort ein Schwimmbad mit perfekt temperiertem Badewasser wie hier im Lýsuhólslaug auf der Halbinsel Snæfellsnes.

Eintauchen & erleben

Der Falke, Wappentier und im 18. Jh. wichtige Handelsware.

Reykjavík und Nachbarstädte

Die Metropolenkleinstadt — hier tobt das Leben und hier hat alles begonnen, von daher der ideale Beginn Ihrer Reise.

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Reykjavík

Nun, Reykjavík ist eine junge Stadt, entsprechend wächst sie und probiert sich aus. Neubauten, Restaurants, Kneipen, Designerläden, immer wieder Baustellen und dann – kleine Gärten und Hinterhofoasen.

© Mauritius Images, Mittenwald: Arctic Images/Alamy

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Austurvöllur

Der Aktionsort der Reykjavíker und Isländer: Austurvöllur. Bei einer Tasse Kaffee können Sie von der Terrasse des Café Paris den Platz im Herzen der Stadt überblicken und die Menschen beobachten, die sich im Sommer auf dem Rasen tummeln.

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Kolaportið

Eine Institution seit Jahrzehnten: der Flohmarkt im Zollhaus – Treffpunkt schräger Typen und Angebote.

© iStock.com, Calgary (Kanada): Goddard_Photography

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Harpa

Das Konzerthaus ist das Wow-Gebäude am Hafen. Seine gläserne Fassade schimmert vielfarbig in der Sonne.

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Hallgrímskirkja

Die weiße Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt, weithin sichtbar mit einem beleuchteten Kreuz auf der Turmspitze.

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Perlan

Wie eine Perle schimmernd ruht der futuristisch anmutende Glaskuppelbau auf sechs Heißwassertanks. In seinem Innern können Sie in der Ausstellung Wonders of Iceland eine Eishöhle begehen.

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Nauthólsvík

Im Strandbad mit goldenem Sand und warmem Wasser, das ins Meer fließt, stellt sich Mallorca-Feeling ein.

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Radtour entlang der Küste

Eine Tour mit Aus- und Einblicken, auf der Sie die Stadt in Museen, Stadtteilen, Cafés, Stränden und vor allem mit wunderschönen Fernblicken erleben. Reykjavík erweist sich hier als ideale Fahrradstadt – alles eben.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): TY Lim

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Die süße Verführung

Schokolade aus Island hat eine lange Tradition, doch richtig hip ist sie erst seit 2013, seitdem OmNom mit seinen Tafeln auf den Markt kam. Originelle Verpackung und fantasievolle Kreationen sind das erfolgreiche Konzept. Achten Sie auf den Wolf.

© OmNom Chocolate, Reykjavík

»Reykjavík den Reykjavíkern«, das wünschen sich die Bewohner im Sommer, wenn die Stadt voller Touristen ist.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Svetocheck

Die Hochsitzsäulen von Ingólfur halten die Stadt, zumindest im Wappen.

Cool und regnerisch, angesagt und ausgebucht

W

Wo fängt Reykjavík an, wo hört es auf? Wer per Schiff vom Meer kommt, landet mitten im Zentrum an. Wer mit dem Bus oder Auto die isländische Hauptstadt ansteuert, durchfährt ein schier endloses Häusermeer, und aktuell ist die Bauindustrie dabei, dieses noch zu vergrößern: Baukräne und Umleitungen vielerorts. Nun, Reykjavík ist eine junge Stadt, entsprechend wächst sie und probiert sich aus.

Am besten setzen Sie sich in ein Café am Austurvöllur (s. >>>>), dann sind Sie mitten im historischen Teil. Diesen Platz säumen bedeutsame Gebäude wie das Parlament und der Dom. Wer mehr Altes in Reykjavík sucht, wird enttäuscht. Das älteste Haus von 1786 gleicht einer kleinen Kate, man ist genauso schnell wieder draußen, wie man drin ist. Wer aber Überraschendes sucht, der wird in Reykjavík fündig. Verlassen Sie dafür die Hauptwege, streifen Sie durch kleine Gassen oder blicken Sie in Hinterhöfe. Laufen Sie durch den Fischersund (s. >>>>) und bummeln Sie durch das Götterviertel (s. >>>>) mit den bunten Häusern.

Rund 120 000 Einwohner hat die Hauptstadt, die zusammen mit den Nachbarorten Hafnarfjörður, Kópavogur, Garðabær und Seltjarnarnes einen urbanen Großraum bildet, in dem rund 65 % der isländischen Bevölkerung leben. Unbestritten ist Reykjavík die touristische Hochburg, ein Kunst- und Künstlerparadies und – aus Sicht der Stadtbewohner – natürlich das Zentrum des Landes.

Orientierung

Tourist Information Center: Rathaus, Tjarnagata 11, T 411 60 40, www.visitreykjavik.is, tgl. 8–20 Uhr.

Service Center: am Zeltplatz, Sundlaugarvegur 34, T 568 69 44, www.reykjavikcampsite.is, ganzjährig geöffnet, Mai/Sept.–April Rezeption nur zeitweise besetzt.

What’s on Touristen Info: Laugavegur 5 und Tryggvagata 11, T 551 36 00, www.whatson.is, tgl. 8.30–22 Uhr.

www.reykjavik.is: Infos zu den städtischen Einrichtungen (engl.).

Infos, die man als Tourist braucht.

www.grapevine.is: Infos zu Kultur, Politik, Einkaufen etc. in Reykjavík.

Auto: Rushhour am Nachmittag; in der Innenstadt nur gebührenpflichtige Parkplätze.

Bus: Der Flughafenbus von Keflavík fährt zum zentralen Busbahnhof wie zum Reykjavíker Inlandsflughafen.

Reykjavík >>>C 6 Karte 2, Großraum Reykjavík

Die »Gründungsstadt« von Reykjavík erstreckte sich vom Stadtteich Tjörnin bis zum 500 m entfernten Hafen, wo heute der Eyecatcher Harpa steht. Richtig alt ist hier heute nichts, wenn man europäische Maßstäbe anlegt. Im Gegenteil, alte Fassaden sind oft aus der Neuzeit, quasi außen Fake und innen Beton. Altstadt-Flair stellt sich nicht ein, doch dieses sonderbare Stadtsammelsurium entspricht Reykjavík: etwas improvisiert, ein bisschen hip und etwas hopp und weg.

Faktencheck Reykjavík

Einwohner: Großraum Reykjavík 217 700, Reykjavík 124 850

Bedeutung: Hauptstadt

Stimmung auf den ersten Blick: Kleinstadt, die Metropole spielt

Stimmung auf den zweiten Blick: lebendig, chaotisch, sich stetig verändernd

Besonderheiten: Verwaltung, Regierung, Bischofssitz, Universität und Hochschulen, die meisten Kultureinrichtungen des Landes, kurz: das Zentrum des Landes

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Reykjavík

Ansehen

Tjörnin

Rathaus

Iðnó

Austurvöllur

Alþingishús

Dómkirkjan

Hótel Borg

Aðalstræti

Falkenhaus

Fischersund

Ingólfstorg

Lækjartorg

Harpa

Arnarhóll

Stjórnarráðshúsið

Icelandic Art Centre

Menntaskólinn

Hallgrímskirkja

Nationaltheater

Garten der Republik

Perlan

Universitätshauptgebäude

Nordisches Haus

Whales of Iceland

Aurora Reykjavík

»Sonnenfahrt«

Höfði

Laugardalshöll

Botanischer Garten

Haustiergarten

Viðey

Árbæjarsafn

Nationalgalerie

»871 +/-2«

Hafnarhús

Einar Jónsson Museum

Phallusmuseum

Kulturhaus

Nationalmuseum

Ásmundur Sveinsson Museum

Víkin – Seefahrts- und Fischereimuseum

Living Art Museum

Schlafen

Hótel Borg

Oddsson

Butterfly Guesthouse

Reykjavik Hostel Village

Essen

The Reykjavík Food Walk

Út í Bláinn Restaurant

Café Loki

Hlemmur Mathöll

Múlakaffi

Café Haïti

Valdís

Café Paris

Einkaufen

Farmers Market

Postamt (Posturinn)

12 Tónar

The Handknitting Association of Iceland

Kolaportið

Bewegen

Stadtbücherei

PADI Dive Center

The Tin Can Factory

Whale Watching Center

Borgarhjól

Reykjavík Bike Tours

Nauthólsvík

Laugardalslaug

Ausgehen

Bar Ananas

Kaffibarinn

Kaffi Sólon

Austur

Das historische Zentrum

Tummelplatz von Groß und Klein

Auf Jubel und Trubel treffen Sie am Nordufer des Stadtteichs Tjörnin (> zur Karte). Zahlreiche kleine Menschen füttern Hunderte Enten mit Toastbrot; Geschnatter und Lachen erfüllen den Platz. Über 40 verschiedene Vogelarten, darunter Enten, Kurzschnabelgänse, Schwäne und diverse Möwenarten, versammeln sich hier. Früher standen Bauernhöfe am Südufer, heute ziehen sich Parkanlagen und Spazierwege rund um den See. Der Parkteil südlich des Skothúsvegur heißt Hljómskálagarður, benannt nach dem achteckigen Bau am Parkeingang, einem Musikpavillon.

Direkt von den kreischenden Möwen führt ein Plankenweg über den Teich ins Rathaus (> zur Karte), vorbei am »Unbekannten Bürokraten«, wie die Skulptur davor heißt. Die zwei Gebäuderiegel des Rathauses mit den auffälligen Betonbogendächern ragen direkt aus dem Wasser. Die Optik täuscht, denn sie ruhen auf einer künstlichen Insel, die am Rande des Sees aufgeschüttet wurde, nur damit der Bau überhaupt einen Platz in dem dicht bebauten historischen Zentrum fand. Wegen dieses kostspieligen Unterfangens gilt das Rathaus, das von den Architekten Margrét Harðardóttir und Steve Christer entworfen wurde und 1992 bezugsfertig war, als Prestigeobjekt des damaligen Bürgermeisters und späteren Premierministers Davið Oddson. Im Foyer befinden sich eine große Reliefkarte von Island sowie Modelle der aktuellen Bauprojekte in der Stadt.

Die Reykjavíker waren damals nicht glücklich mit dem Entwurf, sie schwärmten mehr für Holzhäuser wie Iðnó (> zur Karte) (Vonarstræti 3, www.idno.is). Das schön restaurierte Holzgebäude am Entenplatz wurde 1897 als Gemeinschaftshaus der Handwerkervereinigung errichtet und diente der damals gegründeten Theatergemeinschaft Reykjavík bis 1989 als Spielstätte. Heute finden hier Theater- und Musikdarbietungen unterschiedlicher Art statt und zudem laden ein Café und Restaurant zum Einkehren ein. Was schöner Wohnen in Island bedeutet, kann man rund um den Tjörnin begutachten, denn hier ließen sich die wohlhabenden Reykjavíker nieder: Beamte, Bildungsbürger und reiche Kaufleute. Die Häuser an der Tjarnargata sind noch in Privatbesitz, andere beherbergen städtische Einrichtungen.

© Mauritius Images, Mittenwald: Gary B/Alamy

Betonkopf? Beim Anblick der Skulptur von Magnús Tómasson muss man über Verwaltungsangestellte schmunzeln.

Wir sind das Volk!

Vom Teich geht’s nun zum Aktionsort der Reykjavíker und Isländer, Austurvöllur (> zur Karte). Der Platz ist seit der »Kochtopf-Revolution« 2008/09 für jeden Besucher ein Begriff – zugegeben, damals war es hier bunt, laut und kämpferisch; einige Autos am Rand gingen auch zu Bruch. Lautstark brüllten die Bürger gegen das Schweigen der Politiker zur Finanzkrise an.

Von seiner Nordseite her überblicken Sie den Platz sehr gut. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee können Sie von der Terrasse des Café Paris (> zur Karte) die Menschen beobachten. In der Platzmitte, umgeben von Rasen und Blumen, zeigt ein Standbild des Bildhauers Einar Jónsson Islands Kämpfer für die Unabhängigkeit im 19.Jh.: Jón Sigurðsson. Sein Geburtstag am 17. Juni ist der isländische Nationalfeiertag, entsprechend festlich und redenreich geht es dann vor seinem Standbild zu. Im Sommer sind die Grünflächen beliebte Picknick- und Sonnenplätze.

An der Platzsüdseite steht das graue Basaltgebäude, das Alþingishús (> zur Karte), der Sitz des isländischen Parlaments. 1880/81 errichtete man das relativ kleine Gebäude mit dem Balkon, von dem sich die Minister ans Volk wenden konnten. Es war eines der ersten zweigeschossigen Steinhäuser in der Stadt, entworfen von dem dänischen Architekten Ferdinand Mehdal. 1908 wurde der Kuppelbau auf der Gartenseite, 2001 ein neuer Trakt angebaut, wo sich auch der Haupteingang befindet (Besichtigungen nur nach Voranmeldung: [email protected], T 563 05 00).

Etwas versteckt an der östlichen Platzseite steht die älteste und wichtigste Kirche der Stadt: Dómkirkjan (> zur Karte) ( www.domkirkjan.is, tgl. 10–16 Uhr), ein Zwerg neben seinen Nachbarn. Dom nennt sich das Kirchlein, das ebenfalls der dänische Architekt Ferdinand Mehdal 1788 entworfen hat. Jedes Jahr beginnt die Parlamentseröffnung mit einem gemeinsamen Gottesdienst hier. Wer bedeutend, reich und berühmt ist, wird und wurde hier getauft, getraut und betrauert. Schräg gegenüber ragt das ehrwürdige Hótel Borg (> zur Karte)empor, 1925 von Guðjón Samúelsson entworfen. Der Bauherr des Hotels war der glíma-Ringer Jóhannes Jósefsson, der als Ringer und Artist in den USA reich geworden war (s. >>>>).

Unruhiger Frieden?

Reykjavíks Père Lachaise heißt Hólavallagarður und ist ein zauberhafter Friedhofspark. Er liegt jenseits der Suðurgata am Ostufer des Tjörnin. In der Mitte steht der Grabstein von Jón Sigurðsson, dem Kämpfer für Islands Unabhängigkeit von Dänemark im 19. Jh. Krimifreunde erinnern sich vielleicht noch an Arnaldur Indriðasons »Todesrosen«. Der Roman beginnt mit einem Leichenfund auf Jóns Grab.

Über tausend Jahre zurück

Steigen Sie hinab zu den Grundmauern eines Langhauses, die in der Ausstellung »871 +/-2« (> zur Karte) zu sehen sind (s. >>>>). Der Eingang befindet sich in der Aðalstræti (> zur Karte), der alten Hauptstraße von Reykjavík. Außer dem Namen, aðal bedeutet »Haupt«, erinnert nichts an die alten Zeiten: Die Autos holpern über das Pflaster, das aus dem 20. Jh. stammt. Zur Zeit der Stadtgründung (1786) war hier nur festgetretene Erde und bei Regen ein Schlammpfad. Dass der Platz gegenüber mit dem Standbild von Skúli Magnússon einstmals ein Friedhof war, ist nicht mehr zu erkennen. Skúli Magnússon (1711–1794) gründete die erste isländische Wollmanufaktur in der Aðalstræti Nr. 10 und legte damit einen Grundstein für den Aufstieg Reykjavíks zum Handelszentrum. Dieses Gebäude – großes Wort für eine kleine Kate – steht sogar noch. Heute ist es dunkel gestrichen – so wie vor 230 Jahren – und der Sitz der Vereinigung Handverk & hönnun (Handwerk und Design). Damit haben Sie die ältesten Bauzeugnisse der Stadt gesehen, denn alle anderen Gebäude stammen aus späterer Zeit oder sind schlicht Nachbauten wie das Falkenhaus (> zur Karte) (Fálkahús) an der Ecke Aðalstræti/Hafnarstræti. Im 18. und 19. Jh. wurden hier die isländischen Falken gefangen gehalten, bevor man sie durch einen unterirdischen Gang direkt zum Verladen nach Dänemark an den Hafen brachte. Möchten Sie aber doch etwas die Zeit zurückdrehen? Der Fischersund (> zur Karte) ist eine schmale Gasse mit enger Bebauung, niedrigen Häusern und relativ steil. Jetzt stellen Sie sich den Weg schmutzig, unbefestigt und nach Fisch riechend vor – und schon ist die Zeitreise gelungen. Diese etwas lichtscheue Gasse hatte diverse Bestimmungen, eine Zeit lang beherbergte sie die offiziell nicht existierenden Bordelle, heute ist der Fischersund proper und adrett.

Stadtplanung heute

Die Austurstræti beginnt am Ingólfstorg (> zur Karte), einem Platz, der so schräg gestaltet wurde, dass er schon wieder interessant ist. Durch einen steinernen Torbogen läuft man eine Rampe auf das tiefergelegte Platzniveau hinunter und steuert dabei direkt auf zwei Basaltsäulen zu. An den Säulen sind Metallrohre befestigt, aus denen ursprünglich Dampf austrat – sie wie auch das ›Tor‹ sollen an den ersten Siedler Ingólfur Arnarson erinnern. Auf Ingólfur geht der Name Reykjavík, Rauch- oder Dampfbucht, zurück (s. >>>>). Ingólfstorg ist beliebt bei jungen Skatern, ansonsten als Treffpunkt ideal mit der Eis- und Hot-Dog-Bude.

Parallel zur Austurstræti verlaufen die Hafnarstræti und die Tryggvagata bis zum ehemaligen Marktplatz Lækjartorg (> zur Karte), wo heute ein Busbahnhof ist. Einige Holzhäuser aus dem 19. Jh. sind in der Austurstræti noch erhalten, doch die meisten mussten Neubauten weichen oder fielen Bränden zum Opfer. Eines der ersten Gebäude von Staatsarchitekt Guðjón Samúelsson ist das Eckhaus mit einem Türmchen von 1916 in der Austurstræti 16. Gebaut für die Firma Nathan & Olsen, war es damals das größte Gebäude im Land. 1928–1930 zog eine von Samúelsson entworfene Apotheke ins Erdgeschoss ein, deren Theke noch in der jetzt dort angesiedelten Bar zu sehen ist. Ein weiteres Gebäude Samúelssons ist die Nr. 11, Landsbankinn.

In der Tryggvagata ist das Hafnarhús (> zur Karte) (s. >>>>) interessant, ein ehemaliges Lagerhaus, in dem eine großartige Sammlung von Werken des isländischen Künstlers Erró zu sehen ist. Ansonsten reihen sich in der Straße der Zoll, das Finanzamt, ein Hotel sowie der jüngste Neubaukomplex – eine Mischung aus Hotel, Wohnungen und Geschäften. Diese Kombination entsteht derzeit an mehreren Punkten in der Stadt. In dem ehemaligen Zollhaus ist am Wochenende der sehr originelle Flohmarkt, Kolaportið (> zur Karte), ein Anziehungspunkt. Hier findet man Schräges und Ausgefallenes. Der einzige Flohmarkt Reykjavíks ist eine Institution und die Stände mit isländischen Lebensmitteln sind besonders: Kartoffeln, Lummeneier, Fisch usw. Ein absolutes Erlebnis! Zudem gibt es hier auch noch ein Café im Zollhaus (Tryggvagata 19, Sa/So 11–17 Uhr).

© Mauritius Images, Mittenwald: ChaviNandez/Alamy

Im Innenstadtbereich findet man viele der farbigen Holzhäuser, die Reykjavík so sehenswert machen. Abstecher in die Seitenstraßen lohnen auf jeden Fall.

Die Glaswürfel der Riesengeister

Das Konzert- und Kongresshaus Harpa (> zur Karte) ist das Wow-Gebäude am Hafen. Seine gläserne Fassade schimmert vielfarbig in der Sonne, spiegelt Meer und Schiffe. Nachts erleuchten Tausende farbige LEDs die wabenförmigen Fenster, bei besonderen Konzerten flackern sie wie eine Lichtorgel zur Musik. Fast drohte das Traumhaus zur größten Bauruine des Landes zu werden, denn kurz nach dem Banken-Crash 2008 kam es zu einem beinahe einjährigen Baustopp. Doch seit 2011 dominiert die Kongress- und Konzerthalle Harpa das Bild am Hafen.

Harpa bedeutet Harfe, ein passender Name für die Heimstatt von Islands Symphonieorchester, dessen Klänge durch die hervorragende Akustik jetzt voll zur Geltung kommen. Auch die Isländische Oper konnte endlich ihr bis dahin begrenztes Domizil verlassen und hat jetzt für ihre Inszenierungen modernste Bühnentechnik zur Verfügung. Die Schöpfer der beiden verschränkten Gebäudekuben sind die dänische Architektengruppe Henning Larsen und das isländische Architektenbüro Batterið, beide Firmen wurden schon für frühere Arbeiten ausgezeichnet. Der dänisch-isländische Künstler Ólafur Elíasson, international bekannt für seine Lichtinstallationen, zeichnet für die schillernden Lichteffekte verantwortlich. Auch das Treppenhaus ist ein Erlebnis. Gehen Sie die weiße Treppe hoch und schauen Sie nach oben in die Fenster, das Licht vervielfältigt sich und eine magische Welt eröffnet sich. In Zukunft werden die Glaskuben einen Nachbarn haben – natürlich ein Hotel.

Austurbakki 2, www.harpa.is, Führung 1500 ISK – Termine auf der Website, Toiletten 300 ISK

© Look, München: age fotostock

Die Sonnenstrahlen, die durch das Farbeffektglas in den Fenstern von Harpa vielfach gebrochen werden, machen das Treppenhaus des Konzerthauses zur begehbaren Lichtinstallation.

Politik und Bildung

Da steht er nun und blickt tapfer auf das Häusermeer zu seinen Füßen, Ingólfur Arnarson, unser alter Bekannter vom Ingólftorg (s. >>>>). Auch der Arnarhóll (> zur Karte)ist dem ersten Siedler Reykjavíks gewidmet. Die 4 m hohe Bronzestatue zeigt den kühnen Wikinger so, wie der Bildhauer Einar Jónsson ihn sich 1907 vorstellte. »Wo ist der freie Blick aufs Meer?«, scheint er sich zu fragen. Die zahlreichen Besucher um ihn herum entspannen beim Picknick oder haken diesen wichtigen Helden Islands ab.

Bedeutende Personen der aktuellen Landesgeschichte gehen ganz in der Nähe im Regierungshaus (> zur Karte) (Stjórnarráðshúsið) aus und ein. Präsident und Premierminister regieren vereint in dem kleinen Haus, das ursprünglich als Gefängnis gebaut und dann ab 1815 zum Amtssitz der damaligen dänischen Verwaltung umfunktioniert worden war. Während der Finanzkrise hätte man es einfach wieder umwidmen können, und schon hätte es wieder gepasst … Vor dem Gebäude stehen zwei Standbilder: der dänische König Christian IX., der in seiner Hand Islands erste Verfassung hält, und Hannes Hafstein, der 1904 erster Minister in Island wurde.

Das größte zusammenhängende historische Häuserensemble Reykjavíks steht zwischen Bankastræti und Amtmannsstigur und ist seit 1979 denkmalgeschützt. Errichtet wurden die Holzhäuschen zwischen 1834 und 1905. Neben Restaurants, Souvenirladen und Touristeninformation hat auch das Icelandic Art Centre in Gimli (> zur Karte)(Lækjargata 3, https://icelandicartcenter.is, Mo–Do 10–14 Uhr) sein Quartier hier bezogen. Das auffallende weiße Haus mit Turm wurde im Jahr 1904 aus Beton errichtet. Seine architektonische Besonderheit: Hier wurde erstmals ein Betondach gebaut.

Alle ›wichtigen‹ Isländer drückten einst nebenan die Schulbank: Die Menntaskólinn í Reykjavík (> zur Karte) ist das älteste Gymnasium des Landes. Seine Geschichte geht zurück auf die Lateinschule im Bischofssitz Skálholt im 11. Jh. (s. >>>>). Dass es sich um einen Ort des Wissens handelt, zeigt die Statue der Pallas Athene. Daneben steht eine Skulptur von Ásmundur Sveinsson – »Das Gesicht der Sonne«.

Kunst im Kühlhaus

Ein gemütlicher Spaziergang über den Fríkjuvegur am Tjörninufer entlang führt bis zur Nationalgalerie (> zur Karte) ( s. >>>>) , einem interessanten Bau, der 1916 als Kühlhaus errichtet wurde. Wer Sehnsucht nach Berlin hat, kann sich vom Berliner Bären an der nächsten Straßenecke am Skóthúsvegur trösten lassen.

Das schräge Zentrum – 101 Reykjavík

Nach so viel Beschaulichkeit will man es wissen: Wo rockt Reykjavík, die Stadt, die niemals schläft? An sich ist die Ziffer 101 die Postleitzahl für Reykjavíks Zentrum, doch spätestens seit Hallgrímur Helgasons gleichnamigem Roman und dessen Verfilmung ist dieser Stadtteil der Inbegriff für Party. Gemeint ist der Laugavegur mit seinen Seitenstraßen.

Die Drosselgasse in Reykjavík

Kneipen, Bars, Restaurants, dazwischen Hotels, Hostels, Souvenirgeschäfte – kurz alles, was der Tourist begehrt. Bis vor wenigen Jahren war der Laugavegur die Haupteinkaufsstraße mit den meisten isländischen Designergeschäften, Kunstgalerien, natürlich auch Cafés und Restaurants, Bars und Diskotheken, eine Straße mit Flair. Von den alteingesessenen Geschäften sind nur noch wenige übrig, ich freue mich über jeden alten Laden! Die Reykjavíker kaufen kaum noch in dieser Straße ein – zu teuer, zu rummelig, zu fremdbestimmt. Was sollen sie in den zahllosen Souvenirläden und bei den Tourenanbietern? Im Sommer trifft man hier fast nur noch Touristen an: Rüdesheim lässt grüßen.

Diese Straßen sind angesagt

Aber keine Bange, es gibt in 101 Reykjavík immer noch interessante Designergeschäfte, weichen Sie einfach auf die Seitenstraßen des Laugavegur aus und schlendern Sie über den Skólavörðustígur, die Hverfisgata und die Bankastræti. Der Skólavörðustígur ist übrigens auch der schönste Weg zur Hallgrímskirkja (> zur Karte) (Tour s. >>>>).

Verspüren Sie Hunger, sollten Sie aber dennoch den Laugavegur rauf- und die Austurstræti runterlaufen, da finden Sie Restaurants, Bistros oder Cafés für jeden Geschmack. Auf dieselbe Gegend konzentriert sich auch das Nachtleben von Reykjavík. Trubel herrscht nach wie vor auf dem Laugavegur, aber eben auch in den Parallelstraßen Hverfisgata, Bankastræti und Austurstræti. Neben der Austurstræti verläuft die Hafnarstræti, von der wiederum die Naustin abgeht – auch in diesen beiden Straßen finden sich einige Kneipen. In der Regel hat jeder Reykjavíker mehrere Lieblingskneipen, die er am Wochenende gerne durchstreift. Nur selten kommt es vor, dass die Nachtschwärmer den ganzen Abend an einem Ort bleiben. Was das Bar-Hopping noch begünstigt, sind die ultrakurzen Fußwege zwischen den Bars, Kneipen und Clubs. Dadurch sind die Straßen an Freitag- und Samstagabenden stets voller Menschen und Einheimische treffen fast immer jemanden, den sie kennen. Wo sich vor dem Eingang die längsten Schlangen bilden, ist der Club derzeit sehr angesagt. Besonders in Clubs wird Styling erwartet, Outdoor-Outfit ist ein No-Go.

Was Shoppen und Essengehen angeht, hat 101 Reykjavík allerdings in den letzten Jahren Konkurrenz bekommen: Der alte Hafen (s. >>>>) wird mit seinen Geschäften und seiner Gastronomie immer attraktiver.

Rüdesheimer Drosselgasse oder Kö?

»Erleben Sie die nördlichste – und coolste – Hauptstadt der Welt und schlendern Sie die isländische Antwort auf die Königsallee, den Laugavegur, entlang.« So wirbt Icelandair für den Flug von Düsseldorf nach Keflavík. Leider sieht die Realität anders aus: Im Sommer trifft man auf dem Laugavegur fast nur noch Touristen – das fühlt sich nicht nach Königsallee, sondern eher nach der Drosselgasse von Rüdesheim an.

Für die Nation!

Man ist schon stolz auf die Unabhängigkeit und die Nation, das verdeutlicht die Reihe an großartigen Kulturgebäuden an der Hverfisgata, errichtet zur Erinnerung an besondere Kulturleistungen und historische Ereignisse. Zunächst passiert man vom Arnarhóll kommend das Kulturhaus (> zur Karte) mit den Namen isländischer Autoren an der Außenfront. Es beherbergt eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Handschriften mit Sagas, Gedichten, Erzählungen der Edda und Gesetzestexten. Dahinter erhebt sich der massige Bau des Nationaltheaters (> zur Karte)(Þjóðleikhús, Hverfisgata 19, www.leikhusid.is). Eigentlich hatte sich Guðjón Samúelsson einen Märchenpalast vorgestellt, doch aus Kostengründen musste er sich einschränken und das Ergebnis wurde eine massive Elfenburg. 1928 wurde mit dem Bau begonnen, doch erst 1950 konnte das Haus eröffnet werden. Die oberen Fensterabschlüsse der Fassade sind als stilisierte Säulenbasalte gestaltet, besonders schön ist in diesem Stil auch die Decke des Zuschauerraums. Interessant ist der dunkelgraue Außenputz, bestehend u. a. aus Quarz und Obsidian. Direkt neben dem Theater befindet sich der Garten der Republik (> zur Karte) (frei zugänglich), 1994 anlässlich des 50. Jahrestages der Republik Island angelegt. Wie manifestiert sich die Gegenwart? – neue Hotels und Wohnungen, die findet man im weiteren Verlauf der Straße.

Tour

Dem Himmel entgegen

Spaziergang mit Besichtigung der Hallgrímskirkja

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Auf dem Skólavörðuholt erstreckt sich das » Götterviertel«. 15 Straßen tragen hier Namen von Göttern aus der nordischen Mythologie, darunter Odin, Thor und Freya. Gehen Sie durch die kleinen Straßen, schauen Sie in hübsche Hinterhöfe, durch Torbögen und in blühende Kleingärten. Reykjavík ist eine grüne, sprich baumreiche Stadt. Hier erleben Sie es.

Ich gehe die kleine Straße Skólavörðustígur hinauf – und dann dieser Blick – wow! Am Ende des Anstiegs erhebt sich der helle Turm der Hallgrímskirkja (> zur Karte) mit den geschwungenen Seitenflügeln, als wollten sie mich umarmen. Einen genialeren Platz für sein Meisterwerk hätte der Architekt Guðjón Samúelsson (1887–1950) kaum finden können. Benannt ist die Hallgrímskirkja nach dem Geistlichen Hallgrímur Pétursson (1614–1674), dessen Passionslieder auch über die Grenzen Islands hinaus bekannt sind.

Eine erste Annäherung

Skólavörðustígur ist der schönste Weg, den man zur Kirche gehen kann. Geradezu traumhaft wird der Spaziergang, wenn die Straßenbeleuchtung an ist. Im Dezember kommen noch die vielen Lichterketten dazu, wenn man auf die illuminierte Kirche zuläuft. Zahlreiche Geschäfte entlang der Straße verführen zum Einkauf und die schmalen Seitenstraßen gehören zum sogenannten Götterviertel (s. >>>>). Hier stehen die kleinen, bunten Häuser, ehemals meist aus Holz gebaut und mit Wellblech verkleidet. Sie haben lange das Bild vom beschaulichen Reykjavík geprägt. Ganz anders wurde der Platz um die Hallgrímskirkja gestaltet. Vor dem Haupteingang steht das Standbild von Leifur Eiríksson, dem Entdecker der Neuen Welt rund 500 Jahre vor Kolumbus. Die Skulptur von Stirling Calder war ein Geschenk der USA anlässlich des tausendjährigen Bestehens des Althings im Jahr 1930. Leifur steht auf einem Sockel, der an einen Schiffsbug erinnert. Er war nicht nur der Erste, der Kanadas Küsten betrat, er brachte auch das Christentum nach Grönland. Der großzügige offene Platz unterstreicht das Gefühl der Weite.

Mastermind der Architektur

Der Erbauer der Hallgrímskirkja, Guðjón Samúelsson (1887–1950), war der erste voll ausgebildete Architekt Islands. Nach seinem Studium in Kopenhagen kehrte er 1915 in seine Heimat zurück und wurde dort 1919 zum Staatsarchitekten ernannt. Sein bevorzugtes Baumaterial war von Beginn an Beton. Nach einem großen Brand in der Reykjavíker Innenstadt 1915 wurde quasi per Gesetz der Bau von Holzhäusern in Städten verboten. Zahlreiche meist sehr repräsentative Gebäude hat Samúelsson für Reykjavík und landesweit entworfen. Etliche prägen eindeutig das Stadtbild, wie die katholische Kirche Landakotskirkja, die erste aus Stahlbeton errichtete Kirche. Auch ganze Wohnviertel und Reihenhaussiedlungen in der Reykjavíker Weststadt gehen auf seine Entwürfe zurück.

Krönung eines Stadthügels

Für die Anhöhe Skólavörðuholt hatte Samúelsson schon 1927 eine Kirche geplant. Damals fertigte er den ersten Bebauungsplan für die Stadt an, ein imposantes Karree mit Stadttor, öffentlichen Gebäuden und vor allem Museen, quasi ein Zentrum der isländischen Kultur, zu dem auch das Atelier von Einar Jónsson (> zur Karte), heute Museum, gehörte (s. >>>>). Die ursprünglich entworfene Kirche glich damals eher einer Basilika. Realisiert wurden schließlich spätere Pläne Samúelssons für die Hallgrímskirkja mit einem mächtigen 73 m hohen Turm und weit ausladenden Seitenarmen, die an die Anordnung von Basaltsäulen erinnern und in denen sich Empfangs- und Verwaltungsräume befinden. Die Seitenansicht offenbart ein etwas bizarres stilistisches Gemenge aus Neugotik und Expressionismus. Begonnen wurde der direkt vor Ort betonierte Bau 1945, doch die endgültige Fertigstellung dauerte bis 1986, da die Baukosten zu 40 % über Spendengelder finanziert wurden. Das Ergebnis war für die damalige kleine Stadt eine viel zu große Kirche, die man aber von fast überall sieht. Ein idealer Orientierungspunkt, der weit über die Stadtgrenze und mit dem beleuchteten Kreuz auf der Turmspitze auch nachts gut zu erkennen ist.

© Mauritius Images, Mittenwald: Green/Alamy

Die Hallgrímskirkja liegt genau in der Blickachse der Skólavörðustígur.

Hell und schnörkellos – der Innenraum

Ohne Frage mutet die Kirche heute sehr skurril an. Der strahlend weiße Granitputz schützt das Gebäude vor der Witterung. Betritt man den Kircheninnenraum, in dem rund 1200 Personen Platz finden, eröffnet sich eine wohltuende Schlichtheit – hell, klar und trotz der Weite einladend. Neugotische Elemente gliedern die Seiten, die Apsis und die Decke: sehr schmale hohe Spitzbogenfenster und ein typisches Kreuzrippengewölbe. Der Altarraum befindet sich unter einer Kuppel, die wie ein Sacré-Cœur-Zitat wirkt. Am Eingang begrüßt eine Jesus-Statue von Einar Jónsson die Besucher. Demütig, friedlich und vor allem freundlich ist die Darstellung, deren Größe sich in der hohen Kathedrale verliert. Über dem Eingang wurde die Orgel von Johannes Klais 1992 perfekt in den Spitzbogen eingepasst. Die hervorragende Akustik des Raumes macht Chorgesang und Orgelmusik gleichermaßen zum Genuss. Dass der Raum von Anfang an für Konzerte genutzt werden sollte, zeigt sich in der Bestuhlung. Nicht nur, dass die gut gepolsterten Bänke sehr bequem sind, ihre Rückenlehnen lassen sich zudem nach Bedarf umklappen. So kommt der Klang der Orgel voll zur Geltung, da man ihm zugewandt lauschen kann.

Auf der Skólavörðustígur gibt es bemerkenswerte Designer und Juweliere. Bei Ófeigur Gullsmiðja z. B. arbeiten acht Designer – Isländer und Finnen –, und regelmäßig finden auch kleinere Ausstellungen statt ( www.ofeigur.is, Nr. 5).

Infos

Start:

Skólavörðustigur/Ecke Laugavegur

Dauer:

ca. 30 Min. plus Besichtigungszeit

Hinweise:

Skólavörðuholt, www.hallgrimskirkja.is, Kirche und Turm tgl. 9–17, Mai–Sept. bis 21 Uhr, Turmfahrt 900 ISK

Orgelkonzerte:

im Sommer regelmäßig, in jedem geraden Jahr international besetzte Festivals,www.hallgrimskirkja.is

Stadthügel Öskjuhlíð

Freizeit und Abenteuer

Was machen die Reykjavíker, um sich zu erholen? Joggen, wandern, schwimmen und chillen. Der 61 m hohe bewaldete Stadthügel Öskjuhlíð ist dafür ein beliebtes Ziel. Zahlreiche Wege schlängeln sich bis zur Kuppe, auf der Reykjavíks zweites Wahrzeichen ruht, Perlan (> zur Karte), die Perle. Über 130 Pflanzenarten wachsen hier und bieten 84 Vogelarten Lebensraum.

Schimmernd wie eine Perle ruht der futuristisch anmutende Glaskuppelbau, entworfen vom Architekten Ingimundur Sveinsson, auf sechs Heißwassertanks, zwei davon sind noch in dieser Funktion in Gebrauch. In den Tanks befinden sich 20 Mio. Liter Thermalwasser aus den heißen Quellen in und um Reykjavík. Damit werden Häuser, Schwimmbäder und einige Straßen beheizt.

Perlan verkörpert eine gelungene Mischung aus Pragmatismus, Gigantismus, Hightech und Freizeitvergnügen. Beliebt nicht nur bei Familien ist die Ausstellung Wonders of Iceland, die auf der gesamten unteren Ebene in eine Erlebniswelt mit Gletscher- und Eishöhlenbesuch entführt – das virtuelle Eintauchen in Islands Natur ist garantiert. Die überwältigenden Präsentationen schufen Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Künstlern. Das Schauspiel des künstlichen Geysirs zu beobachten macht ebenfalls richtig Spaß: Alle fünf Minuten schießt eine 15 m hohe Fontäne empor, der sogar die faszinierende Wasserglocke des Originals, des Geysirs Strokkur, vorausgeht. Ende 2018 wurde noch ein Planetarium eröffnet. Im vierten Stockwerk gelangt man über die Cafeteria zu der um die Kuppel herumführenden Aussichtsplattform (490 ISK), die einen fantastischen Panoramablick eröffnet. Neben den Teleskopen befinden sich Lautsprecher, aus denen Beschreibungen der landschaftlichen Sehenswürdigkeiten in mehreren Sprachen erklingen – sofern die Anlage funktioniert.

Tgl. 9–19 Uhr, www.perlanmuseum.is/en, 2900 ISK, Familien/2 Ki. 5800 ISK, Shuttle Bus zwischen Harpa und Perlan gratis, Cafeteria im 4. und 5. Stock 9–23, Restaurant im 5. Stock 11.30–22 Uhr

Nauthólsvík

»Pack die Badehose ein …«

Nicht weit vom Öskjuhlíð entfernt liegt in einer Bucht das Strandbad Nauthólsvík (> zur Karte)mit goldenem Sand und warmem Wasser, das ins Meer fließt – schon stellt sich Mallorca-Feeling ein. Im Sommer herrscht in Nauthólsvík dann auch entsprechende Enge, denn die Anlage misst gerade einmal 100 m – dennoch ein besonderer Badeort.

Nauthólsvegi, www.nautholsvik.is, 15. Mai–15. Aug. tgl. 10–19, 16. Aug.–14. Mai, Mo–Fr 11–14, Mo, Mi 17–20, Sa 11–16 Uhr, im Winter geschl., 600 ISK

An der Universität

Wissenscampus

Auf dem großen Gelände mit kleinem Teich zwischen der vierspurigen Ausfallstraße Hringbraut und der Suðurgata kommen immer neue Gebäude dazu – der Campus der 1911 gegründeten Universität Islands wächst. Unter den Universitätsgebäuden befindet sich auch der Sitz von DeCode-genetics – erinnern Sie sich noch? Die Firma, die das Erbgut aller Isländer erfassen wollte?

Das älteste Bauwerk auf dem Campus ist das Universitätshauptgebäude (> zur Karte) (Saemundargata 2), das 1936–1940 von Guðjón Samúelsson entworfen und errichtet wurde. Vor dem Portal steht die Skulptur »Sæmundur auf der Robbe« von Ásmundur Sveinsson. In den Nachbargebäuden sind die jeweiligen Fakultäten untergebracht. Architektonisch besonders gelungen ist der Bau der Naturwissenschaften neben dem Nordischen Haus. Das 1968 eingeweihte Nordische Haus (> zur Karte)wurde übrigens von dem bekannten finnischen Designer Alva Aalto entworfen und beherbergt eine Bibliothek sowie Ausstellungsräume. Das festungsähnliche Gebäude an der Suðurgata ist die Universitäts- und Nationalbibliothek, der alte Bau mit schwungvollem Rund am Kreisverkehr das IsländischeNationalmuseum (> zur Karte)(s. >>>>).

Entlang der Küste

Seeluft tanken

Reykjavík ist ohne Frage eine Hafenstadt, aber im Vergleich zu seiner Partnerstadt Hamburg ist hier alles beschaulich und geradezu putzig. Der alte Hafen (Gamla Höfn) erstreckt sich gerade einmal zwischen der Landzunge Örfirisey bis zur Innenstadt, in den letzten Jahren hat er sich durch die Ansiedlung von Museen, Geschäften, Restaurants und Hotels zu einem neuen hippen Stadtquartier entwickelt. An den Kais liegen noch Fischerboote und kleinere Schiffe, außerdem starten hier die Walbeobachtungsfahrten. Am besten verbinden Sie die Fahrt mit einem Besuch der Ausstellung Whales of Iceland (> zur Karte) (Fiskislóð 23–25, www.whalesoficeland.is, tgl. 10–17 Uhr, 2900 ISK), in der 23 lebensechte Walmodelle einen Eindruck von der Größe der Meeresriesen vermitteln. Für Nordlichtsehnsüchtige empfiehlt sich die Multimediaschau Aurora Reykjavík (> zur Karte) (Grandagarður 2, https://aurorareykjavik.is, tgl. 9–21 Uhr, 1600 ISK). Selbst im Sommer können Sie hier die Schönheit des Himmelsschauspiels genießen. Schlendern Sie durch die Sträßchen und entdecken Sie die köstliche Eiscreme von Valdís (> zur Karte) (s. >>>>) oder die Schokoladenspezialitäten von OmNom (s. >>>>), schauen Sie, wo die Chefs de cuisine der Reykjavíker Restaurants ihren Fisch aussuchen, blicken Sie in das Atelier von Ólafur Elíasson (Grandagarður 20) – vor allem aber vergessen Sie nicht den Blick aufs Meer beim Krabbensandwich. Über den alten Hafen führt eine schöne Radtour bis nach Seltjarnarnes (Tour s. >>>>).

Flanieren mit Ausblick

Die Skyline entlang der vierspurigen Küstenstraße Sæbraut versucht sich mit ihrer vorherrschenden Glas-Stahl-Architektur städtisch und international zu geben. Direkt am Meer verläuft – parallel zur Straße – ein Spazier- und Radweg, zwei Kunstwerke säumen ihn: die »Partnerschaft« von Pétur Bjarnarson, die an eine Harpunenspitze erinnert, und die viel fotografierte »Sonnenfahrt« (> zur Karte) (Sólfar) von Jón Gunnar Arnarson. Arnarsons faszinierende Skulptur nimmt Anleihen bei der Form der alten Wikingerschiffe und ist zugleich filigran und leicht, je nach Blickwinkel scheint sie über dem Wasser dahinzuschweben. Der Blick über das Meer mit den Gebirgszügen am jenseitigen Ufer ist ein Genuss. So wundert es auch nicht, dass die Apartments in den hohen Wohnanlagen zu den teuersten in der Stadt zählen. Eines der ältesten Häuser mit Meerblick ist Höfði (> zur Karte) (1909, Borgartún), das legendäre Empfangshaus der Stadt, in dem sich 1986 Ronald Reagan und Mikhail Gorbatschow trafen. Nicht weit ist es von hier ins Laugardalur, in dem man einen ganzen Tag vertrödeln kann (Tour s. >>>>). Von Höfði startet auch eine Fahrradtour bis Seltjarnarnes (Tour s. >>>>).

© Laif, Köln: Bilbao Gorostiaga/VWpics

An der Sæbraut zeigt sich Reykjavík von seiner modernen Seite – mit Hochhäusern und Skulpturen.

Kleine Insel, große Geschichte

Im Kollafjörður nordöstlich von Reykjavík liegt die kleine Insel Viðey (> zur Karte)(Fährverbindungen s. >>>>). In jedem Herbst, genau zwischen 19. Oktober und 8. Dezember, erhellt ein Licht von der Insel die Dunkelheit. Yoko Ono entwarf zur Erinnerung an John Lennon den »Imagine Peace Tower«, der seit 2007 zwischen Lennons Geburtsdatum und dem Datum seines Todes einen Laserstrahl in den Himmel schickt (s. Imagine Peace Tour unter www.elding.is/videy-ferry). Doch bekannt war die Insel schon im 10. Jh. Im Jahr 1225 wurde dem hl. Augustin dort ein Kloster geweiht, das bis 1551 bestand und dessen Besitz anschließend der dänischen Krone zufiel.

Das Gutshaus Viðeyjarstofa, das seit seiner Restaurierung im Jahr 1988 ein Restaurant beherbergt (T 533 50 55), wurde 1753–55 für den Landvogt Skúli Magnússon als Amtssitz gebaut und ist heute das älteste Steingebäude in Island. Architekt war der Däne Eigtved, der auch das dänische Schloss Amalienborg in Kopenhagen entwarf. Das zweite erhaltene Gebäude der Insel, die Kirche, wurde 1774 errichtet. Anfang des 20. Jh. entstand an der Ostküste der Insel das Dorf am Sundbakki zusammen mit einer überaus erfolgreichen Fischfabrik. Es gab Jahre, da stammte ein Viertel der isländischen Fischprodukte von hier. Doch nach dem Bankrott der Fabrik zogen die Menschen nach Reykjavík, die letzten verließen 1943 das Dorf. Die Ruinen und Fundamente der Häuser sind noch heute zu sehen und informativ beschriftet.Im Westteil befindet sich das Umweltkunstwerk des Bildhauers Richard Serra, »Milestones«, neun Basaltsäulenpaare eingepasst in die Landschaft.

Tour

Mehr Meer geht nicht

Radtour entlang dem alten Hafen und der Küste

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Diese Tour ist eindeutig meine Lieblingstour in Reykjavík. Die wunderbare Küstenpromenade erstreckt sich bis nach Seltjarnarnes und ist breit genug, sodass man nicht mit Joggern um den Weg konkurrieren muss. Selbst bei Gegenwind ist es nicht sehr anstrengend vorwärtszukommen – man fährt immer auf dem gleichen Niveau durch den alten Hafen und rund um die Halbinsel Seltjarnarnes herum.

Fernblick und die erste Kaffeepause

Als Startpunkt nehme ich Höfði (s. >>>>) und radele nach Westen. Es sind nicht nur die Sehenswürdigkeiten an der Sæbraut, sondern vor allem die schönen Blicke auf die Berglandschaft und die kleinen Inseln in der Bucht, die mich immer wieder stoppen lassen. An besonders sonnigen Tagen kann ich sogar den Snæfellsjökull im Westen sehen. In die alten grünen Gebäude an der Geirsgata sind nicht nur nette Cafés für eine erste Pause, darunter das Café Haïti (s. >>>>), sondern auch kleine Designläden eingezogen. Lediglich entlang der Mýrargata hat man keinen eigenen Radweg, ansonsten kann man ganz gelassen fahren.

Der alte Hafen hat sich neu erfunden

Überraschend ist immer noch die alte Werft, in der regelmäßig Kutter liegen. Ab dem Kreisverkehr geht es an der Grandagarður entlang. Es lohnt sich, die Straßen des alten Hafens weiter entlangzufahren und bei den kleinen Läden zu halten. Gehen Sie auf Entdeckungstour: Lassen Sie sich nicht von den großen Lagerhäusern täuschen, im Inneren finden Sie spannende Museen oder auch kleine Firmen eventuell mit Werksverkauf wie der des Schokoladenherstellers OmNom (s. >>>>). Ich empfehle einen Stopp im Aurora Reykjavík (> zur Karte) (s. >>>>) zu machen. Hier erfahren Sie alles über Nordlichter. Schifffahrtsfreunde lernen alles über Boote und Fischfang im Víkin Schifffahrtsmuseum (> zur Karte) (s. >>>>). Haben Sie sich schon gefragt, was das für ein kleiner, grüner Hügel am Ende der Mole ist? Das ist Þúfa, ein begehbares Kunstwerk, von dem Sie einen hervorragenden Blick auf das moderne Reykjavík mit der großen Konzerthalle Harpa haben. Oder Sie begutachten den Fang der Fischer.

Der Leuchtturm ist das Ziel

Von hier geht es jetzt auf dem aussichtsreichen Küstenweg bis zum Leuchtturm Grótta, der auf einer kleinen Insel am äußersten Zipfel von Seltjarnarnes steht, ein idealer Platz für ein Picknick. Das Vogelschutzgebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zum Turm bietet die Gelegenheit, bei der Pause Küstenseeschwalben oder Reiherenten zu beobachten (s. >>>>). Danach radeln Sie an der Südseite von Seltjarnarnes mit Blick auf den Berg Keilir auf der Halbinsel Reykjanes weiter. Etliche schöne Villen und Häuser mit z. T. nett gestalteten Gärten stehen hier. Nachdem Sie den Flughafen umrundet haben, dessen Landebahn fast ins Meer reicht, erholen Sie sich zum Abschluss im Strandbad Nauthólsvík oder im Wald am Öskjuhlið (s. >>>>) mit seinen zahlreichen Spazierwegen. Von hier aus fahren Sie entweder zurück ins Zentrum oder schauen sich die Villen und Bungalows der Reichen Islands an: in dem traditionsreichen Stadtteil Fossvogsdalur.

Infos

Start:

Höfði (s. >>>>)

Dauer:

6 Std. mit Besichtigungen

Strecke:

30–35 km

Reykjavík Bike Tours:

Fahrradverleih und organisierte Touren, auch mit Segways, s. >>>>

Árbæjarsafn

Gemütlich und allerliebst

Das reizvolle Freilichtmuseum Árbæjarsafn (> zur Karte) entstand ab 1957 rund um den Hof Árbær. Weitere historische Gebäude wurden im ganzen Land gesammelt und hier wieder aufgebaut. Anfang des 20. Jh. diente der alte Grassodenhof noch als Gasthaus, da er an der Straße nach Osten lag. Das heutige Holzhaus mit Wellblechverkleidung ersetzte 1891 das alte Sodenhaus. Heute stehen in unmittelbarer Nachbarschaft des Hofes die Kirche von Silfrastaðir aus dem Siedlungsgebiet des Skagafjörður in Nordisland, 1842 erbaut und 1960 nach Árbær gebracht, sowie eine rekonstruierte Sakristei und eine Schmiede. Die Innenausstattung der Häuser vermittelt einen guten Eindruck von den damaligen Lebensbedingungen. Selbst bei der Auswahl der Tiere für die Anlage hat man z.B. auf eine alte Schafsrasse zurückgegriffen.

Wer eine Rast auf seinem Gang durch die Vergangenheit machen will, hat im Dillonshús dazu Gelegenheit. Der irische Adlige Arthur E. D. Dillon ließ das Gebäude 1835 für seine Verlobte Sire Ottesen bauen, die darin ein Vergnügungslokal betrieb. Heute ist im Dillonshús das Restaurant des Museums untergebracht sowie ein kleiner alter Laden.

Kistuhyl, http://borgarsogusafn.is/en/arbaer-open-air-museum, Juni–Aug. tgl. 10–17, Sept.–Mai tgl. 13–17, Führung tgl. 13 Uhr, 1650 ISK

Museen

Kunst mit Zukunft

(> zur Karte)Nationalgalerie: In den lichten Räumen, in denen auch eine vorzügliche Cafeteria den Besucher zum Verweilen einlädt, sind rund 10 000 Werke isländischer Künstler aus dem 19. und 20. Jh. untergebracht. Mit der Vasulka Chamber, dem Zentrum für isländische digitale Kunst, schließt die Galerie an die Zukunft an.

Fríkirkjuvegur 7, www.listasafn.is, tgl. 10–17, Mitte Sept.–Mitte Mai Di–So 11–17 Uhr, 1500 ISK

Virtuelles Langhaus

(> zur Karte)871 +/-2: War es nun sein Haus oder nicht? Immerhin stammen die Grundmauern des Langhauses aus der Zeit der Besiedlung (930 n. Chr.) und von daher könnten sie von Ingólfur Arnarsons Heim stammen – zumindest ist das eine schöne Vorstellung. Die archäologischen Ausgrabungen und Artefakte sind Teil einer gelungenen Multimediaschau zur Besiedlung Reykjavíks. Man steigt dafür ins Basement des Hótel Reykjavík hinunter.

Aðalstræti 16, http://borgarsogusafn.is/en/the-settlement-exhibition, tgl. 9–18 Uhr, 1650 ISK

Pop-Art-Comics

(> zur Karte)Hafnarhús: In dem ehemaligen Lagerhaus sind oft Ausstellungen von zeitgenössischen isländischen Künstlern zu sehen. Lohnend neben der gelungenen Architektur ist die Sammlung von Erró, geb. 1932 als Guðmundur Guðmundsson. Rund 4000 Werke hat er geschaffen und die meisten von ihnen sind jetzt hier ausgestellt. Bekannt wurde Erró durch seine großformatigen Arbeiten im Stil der Pop-Art mit integrierten Comic-Elementen, witzig und politisch zugleich. Die multifunktionalen Räumlichkeiten werden auch für Konzerte oder Empfänge genutzt. Schön ist die Cafeteria, von der man auf den Hafen blickt.

Tryggvagata 17, www.artmuseum.is, tgl. 10–17, Do 10–22 Uhr, 1650 ISK

Der Mann fürs Heroische

(> zur Karte)Einar Jónsson Museum: Das ehemalige Wohnhaus und Atelier des Bildhauers und Malers Einar Jónsson (1874–1954) ist heute Museum (Listasafn Einars Jónssonar). Das Gebäude entwarf der Künstler zusammen mit dem Architekten Einar Erlendsson. Jónssons Arbeiten sind nicht unumstritten, erinnern die symbolistisch zum Teil völlig überfrachteten Skulpturen doch sehr an den Stil des nationalsozialistischen Heldenkults. Ein Besuch des Gartens mit seiner gelungenen Anlage aus Kunst und Natur ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Eíriksgata 3, www.lej.is, Di–So 10–17 Uhr, 1000 ISK, Garten ganzjährig geöffnet

Phallus-Vielfalt

(> zur Karte)Phallusmuseum: Das Isländische Phallusmuseum (Íslenska Reðasafn) ist das einzige seiner Art. Die Exponate wurden von einem engagierten Sammler mit viel Vergnügen zusammengestellt. Neben fast allen Phallen isländischer Säugetiere gibt es noch zahlreiche Kunst- und Gebrauchsgegenstände – natürlich alle in Form eines Phallus. Seit Frühjahr 2011 zeigt die Ausstellung auch ein menschliches Exemplar.

Laugavegur 116, www.phallus.is, tgl. Mai–Sept. 10–18, Okt.–April 11–18 Uhr, 1250 ISK

Handgeschriebene Sagas

(> zur Karte)Kulturhaus: Das Kulturhaus ist in dem einstigen Gebäude der Nationalbibliothek untergebracht, lohnend ist ein Blick in den alten Lesesaal, wo zahlreiche Erstausgaben zu sehen sind. Die Handschriftensammlung mit Originalfolianten und Informationen über deren Herstellung bildet das Herzstück der Dauerausstellung. Außerdem gibt es Wechselausstellungen und eine Dauerausstellung mit Exponaten aus der Nationalgalerie. Regelmäßig finden Konzerte und Vorträge statt.

Hverfisgata 15, www.culturehouse.is, Sommer tgl. 10–17, Winter Di–So 10–17 Uhr, 2000 ISK

Island – einst und heute

(> zur Karte)Isländisches Nationalmuseum: Einen hervorragenden Überblick über die Kulturgeschichte Islands von den Anfängen bis in die Gegenwart erhält man im Isländischen Nationalmuseum (Þjóðminjasafn). Die gelungene multimediale Präsentation sowie die lichte Architektur der Räume haben dem Museum 2006 eine Auszeichnung eingebracht. Ein Besuch vermittelt ein gutes Verständnis der heutigen isländischen Gesellschaft. Daneben gibt es interessante wechselnde Ausstellungen.

Suðurgata 41, www.thjodminjasafn.is, Mai–15. Sept. tgl. 10–17, 16. Sept.–April Di–So 11–17 Uhr, 2000 ISK

Stadtbekannt

(> zur Karte)Asmundur Sveinsson Museum: Am Kreisverkehr zu den Sportstätten liegen das Atelier und der Skulpturengarten von Ásmundur Sveinsson (Ásmundarsafn), dem bekanntesten und meistdiskutierten Bildhauer Islands. Die Kuppel, genannt der Dom, errichtete der von griechischer und türkischer Architektur beeinflusste Bildhauer 1942 selbst. In den lichtdurchfluteten Räumen kommen seine teilweise filigranen Werke gut zur Geltung. Etliche seiner Werke sieht man in der Stadt.

Sigtún 5, www.artmuseum.is, Mai–Sept. tgl. 10–17, Okt.–April tgl. 13–17 Uhr, Garten ganzjährig geöffnet, 1600 ISK

Leben auf und mit dem Meer

(> zur Karte) Víkin – Seefahrts- und Fischereimuseum: Das Museum in der ehemaligen Fischfabrik dokumentiert ausgezeichnet das Leben und die früheren Arbeitsbedingungen rund um die Fischerei, sozusagen Islands Lebensnerv. Zum Museum gehört auch das Küstenwachenschiff Óðinn (Führung 1300 ISK).

Grandagarður 8, www.maritimemuseum.is, tgl. 10–17 Uhr, 1650 ISK, Kombiticket mit Küstenwachenschiff 2600 ISK

Avantgarde

(> zur Karte)Living Art Museum: 1978 von engagierten isländischen Künstlern als Gegenbewegung zur etablierten Kunst gegründet, bietet das Museum bis heute jungen und originellen Künstlern eine ideale Plattform. Regelmäßig werden auch internationale Avantgardisten gezeigt. Im selben Gebäude befinden sich die Galerie Kling & Bang sowie ein Studio von Ólafur Elíasson.

Nýlistasafn, Grandagarður 20, Marshall House, www.nylo.is, Di–So 12–18, Do 12–21 Uhr, Eintritt frei

Tour

Wassererlebnis mit allen Sinnen

Ein gemütlicher Spaziergang durch das Laugardalur

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Eine hübsche Café-Bistro-Oase im Botanischen Garten ist das Café Flóran (tgl. 10–16 Uhr, www.floran.is).

Dampf, Dampf und noch mehr Dampf sah Ingólfur Arnarson, als er endlich seine Hochsitzsäule fand. Er hatte sie beim Anblick der isländischen Küste ins Meer geworfen. Die Götter sollten entscheiden, wo er an der unbekannten Insel an Land gehen sollte. Dort, wo die Hochsitzsäule angeschwemmt wurde, wollte er seinen Hof errichten … aus dem einige Jahrhunderte später Reykjavík entstand. Es war der »Rauch« dieser heißen Quellen, der Ingólfur Arnarson zu der Namensgebung Reykjavík, ›Rauchende Bucht‹, veranlasste – so heißt es im Landnámabók (Landnahmebuch). Der Dampf, der ihm als Bauer zunächst nutzlos erschien, erwies sich in unserer Zeit als unschätzbarer Gewinn. »Tal der heißen Quellen« bedeutet Laugardalur, und diese dienen heute der Beheizung und Warmwasserversorgung der Häuser, Schwimmbäder und Gewächshäuser in Reykjavík. Bei Erreichen der Haushalte hat das Wasser eine Temperatur von ca. 75° C. Der Weg, den einst die Waschfrauen vom Zentrum aus nahmen, war der Laugavegur (s. >>>>), der beim Hilton Hotel Nordica endet.

Von der Kunst zum Sport

Linker Hand vom Parkeingang liegt das ehemalige Atelier des Künstlers Ásmundur Sveinsson (> zur Karte) in einem auffallenden weißen Gebäude mit runder Kuppel, das jetzt Museum mit Skulpturengarten ist (s. >>>>). Auf dem Weg in den Park hinein passieren Sie Laugardalshöll (> zur Karte), die große Sporthalle, die auch für Ausstellungen und Konzerte genutzt wird. 1972 war sie Austragungsort des berühmten Schach-Weltmeisterschaftsspiels zwischen Bobby Fischer (USA) und Boris Spassky (UdSSR). Im Laugardalur befinden sich etliche Sporteinrichtungen, zu denen eine Rollschuhbahn, Fußballplätze und eine Fußballhalle gehören.

Sie waschen den ganzen Tag

Mitten im Park fasst ein Steinbecken die heißen Quellen ein, wo früher die Wäsche gewaschen wurde. Auf Ausstellungstafeln mit historischen Fotos ist zu sehen, wie die Waschanlage einst aussah. Hier steht die Skulptur »Die Waschfrau« (1937) von Ásmundur Sveinsson, zum Gedenken an die Reykavíkerinnen, die hier täglich Wäsche wuschen. Ein weiteres Denkmal erinnert an Eiríkur Hjartarson, der im Jahr 1929 damit begann, im Tal Bäume zu pflanzen. 1955 übernahm die Gemeinde die so entstandene Grünanlage.

Was wächst denn da?

1961 gründete die Stadt an gleicher Stelle den Botanischen Garten (> zur Karte) (Grasagarður), der ein Naturerlebnis ist: Mehrere Tausend Pflanzen wachsen und gedeihen hier, rund 350 stammen aus Island. Es ist eine schöne, abwechslungsreiche Anlage mit thematischen Zuordnungen. Das Café Flora (tgl. 8–22 Uhr) in einem Pavillon lädt zum Verweilen ein. Nachdem Sie erfahren haben, was in Island wächst, gibt der besonders bei jungen Reykjavíkern beliebte Haustiergarten (> zur Karte)(Húsdýragarðurinn) Einblick in die Fauna – so lernen Sie Schafe und Ziegen kennen. Ergänzend tummeln sich auch Robben, Rentiere und Füchse in den Gehegen. Zusätzlich gibt es noch ein Aquarium, einen Wissensbereich und eine Cafeteria. Zu der Anlage gehört auch der Familienpark mit Karussells, Schiffsschaukel etc.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Gudmundsson

Der Botanische Garten ist an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel der Reykjavíker.

Ab ins Wasser

Zum Abschluss des Spaziergangs sollten Sie noch ins warme Quellwasser springen. Dafür bietet Reykjavíks größtes Schwimmbad, Laugardalslaug (> zur Karte), ausgiebig Gelegenheit: mit einem 50-m-Schwimmbecken, einem Nichtschwimmerbecken, einem Planschbecken, zwei Wasserrutschen, mehreren Hot Pots und einem Dampfbad. Und seien Sie versichert: Sie werden dort sehr viele Reiykjavíker antreffen, denn hier hat sich die Rauchbucht in einen großen Wasserspaß verwandelt.

Infos

Start:

Laugavegur am Hotel Hilton

Botanischer Garten:

www.grasagardur.is, April–Sept. tgl. 10–22, sonst 10–17 Uhr, Eintritt frei

Haustiergarten:

www.mu.is, Mitte Mai–Mitte Aug. tgl. 10–18, sonst tgl. 10–17 Uhr, 880 ISK

Laugardalslaug:

Öffnungszeiten s. >>>>

Schlafen

Traditionsreich

(> zur Karte) Hótel Borg: Das Hotel in der Stadtmitte direkt am Austurvöllur wurde 1930 erbaut und 2006/2007 im Original-Art-déco-Stil restauriert. Jeder der 56 Räume ist mit individuellen und extra angefertigten Möbeln ausgestattet. Von den 56 Räumen sind 7 als Suiten ausgestattet, eine sogar über 2 Etagen mit einem 360°-Blick über Reykjavík.

Pósthússtræti 11, T 551 14 40, www.hotelborg.is, DZ ab 400 €, Frühstück 15 € pro Pers.

Mit Meerblick

(> zur Karte) Oddsson: Das Hotel-Hostel ist in dem in Reykjavík bekannten JL-Haus untergebracht. Jón Loftsson erbaute es 1948 als Handelshaus für sein Unternehmen. Das Gebäude fällt schon von Weitem auf, da es als Rundbogen in das Eckgrundstück zwischen Hringbraut und Eiðsgrandi hineinkonstruiert wurde. Lange Zeit war hier die Kunstakademie untergebracht. Das Zimmerangebot reicht von Suiten bis zu Schlafräumen, für jeden das Richtige. Yoga-Freunde können an Kursen teilnehmen, außerdem gibt es einen gemütlichen Cafébereich, Treffpunkt für alle. Der Blick aufs Meer ist grandios, von einigen Zimmern sieht man sogar den Snæfellsjökull.

Hringbraut 121, T 511 35 79, www.oddsson.is, Bett ab 6020 ISK, DZ ab 24 500 ISK

Im beliebten Viertel

(> zur Karte) Butterfly Guesthouse: Das kleine Gästehaus liegt in der Weststadt, einem sehr angesagten Viertel. Die Hausfassade zieren aufgemalte Schmetterlinge. Helle Zimmer mit Gemeinschaftsbad und Kochmöglichkeit. Auch Apartments sind im Haus.

Ránargata 8 a, T 894 18 64, www.butterfly.is, DZ ab 22 500 ISK

Familienfreundlich

(> zur Karte) Reykjavik Hostel Village: Man wohnt in drei zentral gelegenen, typischen Reykjavík-Häusern. Die einfach eingerichteten Zimmer bieten alles, was man braucht. Etliche Zimmer und das Apartment haben Zugang zum Garten, ein Spielplatz für Kinder ist vorhanden. Touren kann man hier ebenfalls buchen.

Flókagata 1, T 552 11 55, www.hostelvillage.is

Essen

Alles auf einmal

(> zur Karte) The Reykjavík Food Walk: Lernen Sie auf einem kulinarischen Rundgang isländische Gerichte und einige von Reykjavíks Highlights kennen. 3–4 Std., Essen inkl. 13 900 ISK.

Austurstræti 17, T 849 58 76, www.thereykjavikfoodwalk.com

Highlight

(> zur Karte) Út í Bláinn Restaurant: Restaurant im Bistrostyle mit Blick über Reykjavík, die Küche kreiert aus frischen regionalen Zutaten neue Geschmackserlebnisse und kombiniert dabei isländische Tradition mit europäischer Raffinesse.

Auf dem Stadthügel Öskjulið, in Perlan, T 566 90 00, https://utiblainn.is/en/, tgl. 11.30–14, 17–22 Uhr, Hauptgerichte um 4000 ISK

Blick auf Kirche

(> zur Karte) Café Loki: