Eine Art Testament - Witold Gombrowicz - E-Book

Eine Art Testament E-Book

Witold Gombrowicz

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Beschreibung

Die Gespräche, die Witold Gombrowicz im Jahr 1968, ein Jahr vor seinem Tod, mit dem französischen Schriftsteller Dominique de Roux führte, wurden als »Eine Art Testament« berühmt. Auf der Höhe seines späten Ruhmes gibt Gombrowicz Auskunft über seinen Weg als Schriftsteller, der ihn aus der snobistischen Welt polnischer Landadliger und Warschauer Caféhäuser in elende Hotels von Buenos Aires und bittere Anonymität geführt hat. Erst 1963 kam er wieder nach Europa, aber nie mehr in seine polnische Heimat. Über zwanzig Jahre hatte er in Argentinien als Autor ohne Publikum gelebt – und die Romane und Theaterstücke geschrieben, die ihm Weltruhm einbrachten. Mit Dominique de Roux spricht Gombrowicz über die Entstehung und Interpretation seines Lebenswerks und bezieht Stellung zu literarischen, philosophischen und politischen Fragen.

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Seitenzahl: 232

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Witold Gombrowicz

Eine Art Testament

Gespräche mit Dominique de Roux

Aus dem Polnischen und Französischen von Rolf Fieguth

Kampa

Herkunft

Können Sie mir Ihr Leben erzählen in Verbindung mit Ihrem Werk?

Ich kenne weder mein Leben noch mein Werk. Ich schleppe die Vergangenheit hinter mir her wie einen nebelhaften Kometenschweif, und was das Werk anbelangt, so weiß ich auch nicht viel, sehr wenig nur.

Finsternis und Magie.

Sehen Sie, ich muss mich von vornherein entschuldigen, dass ich in diesen übrigens recht beiläufigen Bekenntnissen solche starken Worte nicht werde vermeiden können wie zum Beispiel Magie. Oder Finsternis. Ich habe irgendeinmal die Erinnerungen eines Alpinisten gelesen von einer Klettertour auf einen schwierigen und hohen Berg. Nun, diese Beschreibung war vollkommen verfälscht, denn der Autor, der sich zu sportlicher Bescheidenheit verpflichtet fühlte, schrieb: »Der linke Fuß war mir abgerutscht, und ich hing zehn Sekunden lang über dem Abgrund, bis ich mit dem rechten Fuß ein vorstehendes Stück Felsen ertastet hatte.« Sportliche Bescheidenheit erlaubte ihm nicht, diesen Satz zu ergänzen mit der Riesenhaftigkeit des Abgrunds, der Riesenhaftigkeit der Anstrengung und der Riesenhaftigkeit des Schreckens.

Zum Trost füge ich hinzu, dass in meinem Leben und Werk das Drama und das Antidrama sich unzertrennlich verflechten, dass also die großen Worte durch kleine Worte ausgewogen werden.

 

Zuerst über meine Familie, das hat seine Bedeutung. Ich stamme aus einer adligen Familie, die vier Jahrhunderte hindurch Besitzungen in Samogitien hatte, unweit von Wilna und Kowno. Diese meine Familie war etwas besser hinsichtlich des Besitzstandes, der Ämter, Verschwägerungen als der durchschnittliche polnische Adel, doch gehörte sie nicht zur Aristokratie. Ohne ein Graf zu sein, hatte ich eine gewisse Anzahl von gräflichen Tanten, doch die Gräfinnen waren auch nicht von der besten Sorte, sie waren so lala.

Im Jahr 1863 konfiszierte der russische Zar die Güter Lenogiry, Mingayłów und Wysoki Dwór meines Großvaters Onufry Gombrowicz wegen dessen angeblicher Teilnahme am polnischen Aufstand. Der Großvater zog in das Gebiet von Sandomierz (200 Kilometer südlich von Warschau), wo er mit dem Rest des Geldes ein kleines Landgut kaufte. Sein Sohn Jan, mein Vater, heiratete die mit einer reichen Mitgift bedachte Tochter des Ignac Kotkowski, des Besitzers der Güter Bodzechów, und kaufte das Gut Małoszyce, wo ich geboren wurde.

Mein Vater war nicht nur Gutsbesitzer, er arbeitete auch in der Industrie. Er begann diese Arbeit als Direktor der Papierfabrik in Bodzechów, die meinem Großvater Kotkowski gehörte, und später hatte er verschiedene Posten in der Verwaltung großer Industrieunternehmungen inne.

So also waren wir in jener proustischen Epoche, am Beginn des Jahrhunderts, eine entwurzelte Familie in einer nicht sehr klaren gesellschaftlichen Situation zwischen Litauen und Kongresspolen, zwischen Dorf und Industrie, zwischen der sogenannten besseren und der mittleren Schicht. Dies ist nur das erste von diesen »Zwischen«, die sich im weiteren Verlauf rings um mich vermehren werden bis zu dem Grade, dass sie beinah zu meinem Wohnort werden, zu meiner eigentlichen Heimat.

Mein Vater? Ein prächtiger Mann, von Rasse, stattlich und auch vorbildlich, pünktlich, pflichtgetreu, systematisch, von nicht allzu weiten Horizonten, mäßiger Sensibilität in Dingen der Kunst, ein Katholik, doch ohne Übertreibung. Und meine Mutter war lebhaft, empfindlich, von großer Einbildungskraft, faul, ungeschickt, nervös (und das sehr), voller Verletzlichkeiten, Phobien, Illusionen. (In der Familie Kotkowski gab es viele Geisteskrankheiten; wenn ich zu meiner Großmutter aufs Land fuhr, fürchtete ich mich schrecklich: ein großes Parterrehaus, das in zwei Teile geteilt war, in dem einen wohnte meine Großmutter, in dem anderen ihr Sohn, der Bruder meiner Mutter, ein unheilbarer Irrer, der nächtens durch die leeren Zimmer ging und seine Furcht mit wunderlichen Gesprächen zu betäuben suchte, die in sonderbares Krähen übergingen und mit einem unmenschlichen Geschrei endeten; die ganze Nacht dauerte das; ich atmete Wahnsinn ein.) Ich bin ein Künstler von mütterlicher Seite her, und von der väterlichen her bin ich nüchtern, ruhig, beherrscht. Doch meine Mutter hatte ein noch höchst irritierendes Merkmal, sie gehörte nämlich zu den Personen, die sich nicht so zu sehen vermögen, wie sie sind. Mehr noch: Sie sah sich genau umgekehrt – und das hatte schon Anzeichen von Provokation.

Von Natur aus war sie, wie gesagt, faul und ungeschickt, und da es in jenen proustischen Zeiten viel Gesinde gab, so nahm sich der Kinder eine französische Gouvernante an, während die Rolle der Mutter darin bestand, dem Koch, dem Stubenmädchen oder dem Gärtner Aufträge zu erteilen. Das hinderte sie nicht, zu sagen, dass sie »alles am Halse« habe, dass »Arbeit adelt«, dass »der Garten in Małoszyce ihr Werk« sei, dass sie »glücklicherweise ziemlich praktisch« sei. »Ich liebe es, in freien Momenten Spencer oder Fichte zu lesen«, sagte sie vollkommen aufrichtig, obgleich die Werke dieser Philosophen in den unteren Fächern der Bibliothek mit unaufgeschnittenen Seiten glänzten.

 

Sehen Sie, Monsieur Dominique, sie

war von Natur

bildete sich ein, sie sei

impulsiv, naiv

beherrscht, kritisch

grillenhaft

diszipliniert

von eher salonhafter Kultur

eine Intellektuelle

anarchisch

eine Organisatorin

ängstlich

mutig

naschhaft

nicht naschhaft

Bequemlichkeit liebend

asketisch, unbeugsam.

Ihr imponierte das, was sie nicht war. Sie bewunderte hervorragende Ärzte, Professoren, große Denker und überhaupt »gewichtige Leute«. Ihr Ideal war der Typ einer Matrone von unverbrüchlichen Idealen und Prinzipien (katholischen), die sich der Pflicht hingab, sich der Familie opferte. Und mit welch einer heiligen Naivität identifizierte sie sich mit dem, was sie bewunderte!

Sie war es, die mich ins Absurdum stieß, das später zu einem der wichtigsten Elemente meiner Kunst wurde.

Wir, die Buben (wir waren drei, zwei ältere Brüder und ich, der jüngste) entdeckten frühzeitig diese ideale Gelegenheit, einander zu necken und zu reizen. Das bestand im Widersprechen, absolut allem zu widersprechen, was sie auch sagen mochte, und, natürlich, besonders mein Bruder Jerzy und ich gelangten darin zu einem außergewöhnlichen Zusammenspiel. Es genügte, dass meine Mutter sagte: »Die Sonne scheint«, und wir erwiderten mit größter Verwunderung: »Wieso, es regnet doch!«

»Welch eine Manie, Dummheiten zu sagen!« entrüstete sie sich, doch Jerzy sagte begütigend: »Sagen wir, dass es nicht regnet, aber es könnte regnen«, und ich fügte nach einigem Nachdenken hinzu: »Nehmen wir an, dass es nicht regnet, aber wenn es anfinge zu regnen, so würde es dennoch regnen.«

Der Sport, meine Mutter in absurde Diskussionen zu ziehen, war eine der ersten meiner künstlerischen (und dialektischen) Initiationen. Sie, meine Mutter, von tiefen und leidenschaftlichen Empfindungen, Hüterin der »Heiligkeit« sowie der »Familie, dieser Zelle der Gesellschaft«, missbilligte streng die Scheidungen, die sich wie zum Trotz in unserem Milieu häuften. Also natürlich: »Eine neue Scheidung in der Familie!« verkündigte mit Stentorstimme Jerzy, noch im Vorzimmer den Mantel ablegend. Sie antwortete nicht, einen Hinterhalt witternd. Ich ließ mich aus einem anderen Zimmer vernehmen: »Was sagst du?! Eine neue Scheidung in der Familie?! Unmöglich!« – »Aber ja, eben bin ich Tante Rosa begegnet, die mir unter strengster Diskretion gestand, dass die Henryks sich scheiden lassen werden, weil sie sich in ihren Friseur verliebt hat.« – Ich: »Na, das ist ja eine schöne Hetz!« und so weiter. Schließlich zeigte sich meine Mutter zermürbt: »Wenn die Henryksche derart zynisch ist, so wird man sie nicht mehr empfangen können!«

»Aber warum denn?«, erwiderten wir. »Tante Elsa ist ja schon zweimal geschieden und spielt mit ihren drei Männern Bridge, sie sagt, sie bildeten eine ausgezeichnete Partie. Scheidungen haben dennoch viele gute Seiten, sie sagt, sie hätten ihren Kindern die doppelte Anzahl von Eltern gesichert …«

Eine Diskussion über Scheidungen war mehrjährig, unaufhörlich, sie wuchs ins Riesenhafte. O göttliches Absurdum! In dieser Schule lernte ich heroische Selbstvergessenheit im Nonsens, feierliche Verbissenheit in den Unsinn, fromme Zelebrierung des Blödsinns … o Form! Die göttlichen Idiotismen meiner Kunst, die nie aufhören werden, mich zu entzücken, diese ihre Fähigkeit, Unsinnigkeiten zu einer Kette unerbittlicher Logik zu verflechten, von dorther nehmen sie in großem Maße ihren Impuls.

 

Doch sie wusste nicht, welch eine ausgezeichnete Pädagogin sie war. Nichts Gesünderes, Belehrenderes, den Charakter und den Verstand Bildenderes als ihre schrecklichen Fehler. Sie war mir eine Schule der Werte. Bis zum Wahnsinn getrieben durch ihren Selbstbetrug, schärfte ich in mir das Empfinden von qualitas, der Qualität, was das Fundament jeglicher künstlerischer Arbeit ist. Die Kunst ist eben dieses: ein Auswählen der besseren Qualität, ein Wegwerfen dessen, was schlechter ist – sie stützt sich auf die strengste Hierarchie der Werte, auf eine fortwährende Wertung. Ich begann zu verstehen, was Kritizismus ist, Kühle, Distanz, Widerstand gegen die schlechten, bequemen Illusionen. Ohne eine Spur von Mitleid, ohne Liebe, mit kalter Ironie trieb ich mein Spiel mit ihr, viele Jahre hindurch.

Sie liebte mich sehr.

Von ihr her kommt mein Kult der Wirklichkeit. Ich halte mich für einen extremen Realisten. Eine der Hauptaufgaben meines Schreibens ist, durch die Unwirklichkeit hindurch zur Wirklichkeit zu dringen. Sie war wohl die erste Schimäre, auf die ich losstürmte.

 

Zweifellos, meine Mutter war ein Produkt der Verhältnisse, die, wie die Marxisten sagen, ihr Dasein bestimmten. Und kein Wunder, dass ich durch sie ziemlich frühzeitig zu der größten Schande meiner Familie hindurchdrang: Unser Leben wurde uns erleichtert. Das Gesinde! Das Gesinde! Sie waren es, die sich am Leben rieben – uns wurden die Frikassees auf Bratenplatten serviert, wir waren Konsumenten. Die Verweichlichung der »höheren« Schicht, ihre Feinschmeckerei, Bequemlichkeit, ihr Sybaritentum, ihre Faulheit sprangen mir in die Augen wohl schon um mein zehntes Lebensjahr.

Ein Bild, das mir in der Erinnerung blieb und immer wieder auftauchte, war dieses: ein Knecht in einer Joppe, ohne Mütze, im Regen mit meinem Bruder Janusz sprechend, der einen Mantel umhatte und unter einem Schirm stand. Prächtige Schärfe der Augen, der Wangen, des Mundes dieses Knechtes im peitschenden Regen. Schönheit.

Doch wäre nicht »die Garde« gewesen, so wäre ich vielleicht nicht im späteren Alter derart im Niedereren versunken. Diese Garde, das waren meine Altersgenossen, Söhne von Knechten, eine Art Heer, das ich anführte. Aber sie hielten sich besser zu Pferde, sprangen besser und kletterten besser auf Bäume – ich, der Anführer, war eben der Schlechteste. Hier, bitte, ein solcher Traum aus jenen Zeiten: Małoszyce, sie, auf dem Rasen vor dem Haus, erwarten mein Erscheinen, ich aber irre im Hause umher, trete an die Fenster, betrachte sie heimlich, trete hinter die Gardine zurück, gehe von einem Zimmer ins andere, nähere mich den Fenstern, schaue … doch zu ihnen hinauszugehen vermag ich nicht!

Das war im Ersten Weltkrieg, die Front war viermal über uns hinweggerollt, hin und zurück, ferner Geschützdonner, immer näher kommend, Feuersbrünste, fliehende Truppen, angreifende Truppen, Schießerei, Leichen am Teich – aber auch längere Standquartiere von russischen, österreichischen, deutschen Abteilungen – wir, die Buben, amüsierten uns mit dem Aufsammeln von Patronen, Bajonetten, Koppeln und Patronentaschen. Brodem von Brutalität drang aufreizend herein, obwohl mein herrschaftlicher Stand mich vor dem unmittelbaren Kontakt mit dem Kriege bewahrte.

Ja, ich verabscheute den Salon, verehrte im Stillen die Anrichte, die Küche, den Stall, die Knechte und Mägde – welch ein Marxist war ich doch damals –, und meine frühzeitig erwachte Erotik, genährt durch den Krieg, die Gewalttätigkeit, den Soldatengesang und den Schweiß, fesselte mich an diese an harte Arbeit gewohnten und schmutzigen Körper. Das Niederere wurde für immer zu meinem Ideal. Wenn ich jemand verehrte, so war es der Geknechtete. Doch wusste ich nicht, dass ich, einen Geknechteten verehrend, zu einem Aristokraten wurde.

 

Noch eine Weile werde ich reden, dann gehen wir zu einem Dialog über. Wie Sie sehen, kann ich, indem ich meine Kindheit aus der Vogelschau betrachte, in groben Umrissen gewisse Anfänge unterscheiden, sogar ein gewisses Gebiet umreißen, auf dem sich mein ganzes Leben abspielen wird. Der Kult des Absurden: Wirklichkeit – Unwirklichkeit, Niederes – Höheres, Herrschaft – Gesinde, hat sich schon damals meiner bemächtigt. Noch eines: schon damals hatte ich ein doppeltes Leben. Niemanden ließ ich an dieses Etwas in mir heran, das unklar, sonderlich war und um nichts in der Welt ans Tageslicht herauswollte. Und noch etwas: Vollkommen unfähig war ich zur Liebe. Liebe war mir für immer genommen worden, schon in aller Frühe, doch weiß ich nicht, ob deswegen, weil ich keine Form für sie zu finden vermochte, keinen eigentlichen Ausdruck, oder auch, weil ich sie nicht in mir hatte. Gab es sie nicht, oder hatte ich sie in mir erstickt? Oder hatte vielleicht die Mutter sie mir getötet?

Auch muss man in Erwägung ziehen … denn es ist ja nicht so, dass wir uns der Vergangenheit geruhsam erinnern, in ihr herumspazieren, sie leidenschaftslos erwägen. Nein, das Jetzt, die Gegenwart ist immer aggressiv, sogar an der Neige des Lebens, und dieses jetzige Leben, umso ausgebildeter, ausgeschmiedeter, schärfer, umrissener es ist in der Fülle seiner Expression, taucht in uralte trübe Gründe, um nur das herauszufischen, was es benötigt zu einer noch besseren Vervollständigung der jetzigen Gestalt. Ich bringe mir die Vergangenheit vielleicht nicht so sehr in Erinnerung, als ich sie vielmehr verschlinge, sie mir – so, wie ich heute bin – zu eigen mache. Genug. Jetzt haben Sie das Wort. Bitte, stellen Sie Fragen.

Tagebuch aus der Periode des Reifens

Welche Werke sind Ihre ersten?

Die ersten, die mich einigermaßen befriedigten, das sind Erzählungen:

Der Tänzer des Rechtsanwalts Landt

Memoiren des Stefan Czarniecki

Jungfräulichkeit

Ein Verbrechen mit Vorbedacht.

Ich hatte sie geschrieben, als ich vier- oder fünfundzwanzig Jahre alt war. Sie sind in einer Gesamtausgabe meiner Erzählungen unter dem Titel Bakakai zu finden.

Zu schreiben versuchte ich schon von etwa dem sechzehnten Lebensjahr an. Eine quälende Disparität der Niveaus kennzeichnet diese meine Anfänge, naiv war das, ungeschickt – während ich selber schon weder naiv noch ungeschickt war. Die Feder übte Verrat an mir. Ich litt. Zur Verzweiflung gebracht, beschloss ich, etwa im zwanzigsten Lebensjahr, einen Roman zu schreiben, der bewusst »schlecht« sein sollte, ihn mit ebendem zu schreiben, was in mir schlecht, beschämend, ständig verheimlicht war. Wer weiß, ob dies nicht die kühnste von allen meinen Sachen war … und vielleicht eine wichtige. Aber ich gab sie in Maschinenschrift einer Dame zu lesen, zu der ich Vertrauen hatte, die an mich glaubte. Sie las es durch, gab mir das Maschinenmanuskript ohne ein Wort zurück und wollte mich seitdem nicht mehr sehen. Vor Bestürzung verbrannte ich das Werk. Nichts blieb davon.

Es vergingen ein paar Jahre, und ich schrieb den Tänzer. Das schien gut zu sein, das war schon – wie ich sah – Literatur. Von da an begann ich wirklich das Schreiben zu betreiben.

Warum ist gerade diese Art zu schreiben und nicht eine andere die Ihre geworden?

Manchmal habe ich mir diese Frage, die sich Ihnen aufdrängt, auch gestellt. So phantastisch, exzentrisch, wunderlich fing ich an – warum? Warum wurde das sogleich von der normalen Wirklichkeit abgeschnitten, in die Manie getrieben, in den Wahnsinn, in ein Absurdum, das jedoch nicht ohne eine feierliche Logik war, in eine Art Feldration des Nonsens? Nun ja, das hatte ich mir so herausgearbeitet – wie wir schon sagten – in meinen Diskussionen mit der Mutter; doch solch eine Begründung ist unzureichend, und zweifellos hat jene aristokratische Form, von ihrem eigenen Glanz verzückt, meine eigenen privaten und schamhaften Miseren zur Kehrseite. Sie waren empfindlich, beunruhigend … mit den Worten eines meiner Helden gesagt, wurde meine Situation auf dem europäischen Kontinent mit jedem Tage peinlicher und undeutlicher.

Können wir noch einmal zu Ihrer frühen Kindheit zurückgehen?

Ich war stets »zwischen«, in nichts verankert.

Man gab mich in eine Schule in Warschau, eine katholische, voller junger Prinzen und Grafen. Der Snobismus machte sich bei meinen Brüdern und mir stark bemerkbar, der war etwas gewissermaßen Unvermeidliches in unserer kleinen Welt – und dennoch war er auch sonderbar, denn so dumm waren wir nicht, um nicht all seine Lächerlichkeiten und seine ganze Nichtigkeit wahrzunehmen. Also trieb uns wohl ein Wahn des Snobismus, oder wir trieben ein Spiel des Snobismus, und diese schlechte und lächerlich machende Mythologie setzte uns zu und ließ uns nicht los. Sonderbar! Sonderbar! Denn wir waren ja keine Snobs, und wenn man unser Leben betrachtet, so hat keiner von uns die geringste Anstrengung in dieser Richtung gemacht; Janusz war menschenscheu, wohnte für sich auf dem Land, Jerzy spielte Bridge, mit wem er sich gerade traf, ich war viel zu träge und bequem, um in hohe Salons zu dringen. Sonderbar! Denn trotz allem waren wir Snobs, obwohl, bei Gott, wir es nicht waren. O Form!

Ich wuchs heran. Auf drei gesonderten Wegen, die keinerlei Verbindung miteinander hatten.

Also erstens: ich, als Junge »aus gutem Hause«, artig, ziemlich gesund, nicht hässlich, obwohl auch nicht schön, gewiss korrekt, mit den Cousinchen schöntuend, ein weder schlechter noch guter Schüler, ein wenig Muttersöhnchen, zart, scheu, und zugleich ein Spötter, geschwätzig, provozierend, in der Schule oft unerträglich und von den älteren Mitschülern verdroschen, gesellig, leichtsinnig, frech oder scheu, je nach den Umständen.

Zum Zweiten: ich, als Atheist und als Intellektualist, und ich, bereits leichthin mit der Kunst flirtend. Die Trennung von Gott – eine Sache von großem Gewicht, weil sie den Geist auf die ganze Welt hin öffnet – geschah in mir glatt und unmerklich, ich weiß nicht, wie und wann es war, dass ich mich im vierzehnten oder fünfzehnten Lebensjahr mit Gott zu befassen aufhörte. Doch auch wohl vorher schon befasste ich mich nicht allzu sehr mit ihm. Was den Intellekt anbelangt, so schaute ich bereits in der sechsten Klasse (ich war fünfzehn Jahre alt) in Kants Kritik der reinen Vernunft hinein – mir sind noch Notizen aus diesen Zeiten verblieben über synthetische Urteile a priori. Spencer, Kant, Schopenhauer, Nietzsche, Shakespeare, Goethe, Montaigne, Pascal, Rabelais …

Was haben Sie in dieser Lektüre gesucht? Den Stil?

Ja, den Stil des grundsätzlichen Denkens und grundsätzlichen Empfindens, der Unabhängigkeit, der Freiheit, der Aufrichtigkeit und vielleicht der Meisterschaft. Ich verschlang den Stil, die Art des Sprechens, den Ton, die Haltung dieser Menschen wie ein Hungriger. Doch ich war stumpf, schwerfällig, eine ländliche Ungelenkigkeit – und krautjunkerliche Naivität – und slawische Ergüsslichkeit – kamen mir in die Quere, ich fühlte mich dumm.

Zum Dritten: ich, anormal, verzerrt, krank, degeneriert – ekelhaft und abgesondert – verstohlen, nebenhin durchschlüpfend … Wo ist dieser heimliche Makel zu suchen, der mich aus der menschlichen Herde hinauswies? Physische Krankheiten? Doch außer leicht fiebrigen Zuständen von der Lunge her, die gar nicht bösartig und nicht selten bei Buben dieses Alters sind (was mich zwang, für einen Monat oder zwei ins Gebirge zu fahren), war ich recht gesund … was also konnte die Ursache dieser inneren Unordnung sein, infolge derer ich, ein eher fröhlicher Junge, eine überaus wunderliche Missgestalt war, verbrüdert mit allen Verunstaltungen, mit der ganzen Pathologie der Existenz? Ich war – und wusste davon ohne die geringste Verwunderung und ohne jeden Protest – ein anormales Wesen, das niemals und niemandem gegenüber sich zu sich zu bekennen vermag, verurteilt zu ewigem Sich-Verbergen, zur Konspiration. Erotische Kräfte stießen mich nach unten, auf die Straße, in einsame und heimliche Abenteuer mit Mädchen niederster Kategorie in fernen Vorstädten Warschaus. Nein, es waren keine Prostituierten, ich suchte in diesen ungeschickten Abenteuern eben gerade Gesundheit, etwas wie das Elementare, Niedrigste, also auch Echteste – was aber tun, da auch dies in meinen vergifteten Händen sich zu einer Groteske verwandelte? Ich kehrte von diesen wilden Spaziergängen zurück zu meinem »anständigen« Leben eines Muttersöhnchens, zu meinen Naivitäten eines Jungen »aus guter Familie«. Wie koexistierte das in mir? Wir gründeten damals – ich und einige meiner anständigen jungen Schulkameraden – einen Wanderklub und gingen auf Ausflüge außerhalb der Stadt, und diese Ausflüge waren der Gipfel von Unschuld und Anstand. Wie konnte ich gleichzeitig an diesen beiden Arten von Ausflügen teilnehmen?

Wie vereinigte sich das in Ihnen?

Aber das vereinigte sich nicht. Und keine dieser Wirklichkeiten war wirklicher als andere. Ich war ganz und gar in jeder von ihnen. Und ich war in keiner. Ich war »zwischen«. Und ich war ein Schauspieler.

Das Leben spann sich langsam voran, zerkriechend, launenhaft …

Fern von Politik und Ideologie. Sie – allein.

Privat. Heimlich. Nebenbei.

Verschworen.

Als im Jahr 1920 (ich war sechzehn Jahre alt) die Bolschewiken die Front durchbrachen und bis vor Warschau gelangten, war ich irgendeinem militärischen Hilfsdienst zugeteilt, und anstatt dabei warm zu werden, empfand ich eine geradezu eisige Kälte … und das stieß mich wieder darüber hinaus … an den Rand …

Ich beendete das Gymnasium, bestand das Abitur (knapp, knapp, stets kroch ich nur mit Not und Mühe von Klasse zu Klasse; doch ich kroch hinüber). Was tun? Ich trat in die juristische Fakultät der Warschauer Universität ein, nicht weil mich die Rechtswissenschaft interessierte (ich verachtete sie), sondern um weiterhin vom Vater Geld zu erhalten.

Ich beendete das Jurastudium in Warschau – es kostete mich das nicht viel – und wieder: Was tun? Ich schrieb mich darauf im Institut des Hautes Études Internationales in Paris ein. Dieser Aufenthalt in Paris und dann an den französischen Stränden in den Pyrenées Orientales ist eine dunkle Lücke; nicht viel ist mir in Erinnerung geblieben, und ich denke daran, als schaute ich in einen Brunnen … ich weiß nicht … ich weiß nicht … mir kommen da einzelne kleine Szenen, Bilder, aber so, als wäre ich nicht mit darin, als hätte ich mich selber verloren. Sehr gut möglich, dass diese innere Unordnung, in der ich mich schon seit Langem befand, damals ihren Höhepunkt erreichte. Wie diesen Zustand beschreiben? Ich fühlte mich wahrscheinlich nicht so sehr anormal, als ich vielmehr wusste, dass ich anormal bin, und dieses Bewusstsein erhielt sich in mir trotz aller Anzeichen meiner gesunden Durchschnittlichkeit. Dem Anschein nach ein sehr gewöhnlicher junger Mensch mit nur leichten Wunderlichkeiten und dennoch in tiefster Seele ohne die geringsten Illusionen darüber, dass er wie ein räudiges Schaf außerhalb der Herde war, auf Abwegen irrend und jeglicher allerwunderlichsten Gestaltung ausgeliefert wie jene Figürchen aus Guttapercha, die sich auf alle Arten kneten lassen und aus denen man die größten Ungeheuer machen kann. Ich wusste: allein, abseits, abgesondert, beliebig, also zügellos, also ausschweifend. Und daher entstand in mir ein sonderbares Verhältnis zu dem, was ekelhaft, abstoßend, abscheulich ist – denn obschon ich mich davor ekelte wie jeder, so fühlte ich mich dennoch diesem zugänglich und wohl gar damit verbunden; doch dies Gefühl erfüllte mich mit einem noch größeren Abscheu bis zu dem Grade, dass ich ungern ein Stück Brot aus der Hand entgegennahm statt von einem Teller; so oszillierte ich zwischen Abscheu und innerem Einverständnis mit dem Scheußlichen. Wäre ich nicht von Natur ängstlich (»umsichtig«, sagten ironisch meine Freunde) gewesen, hätte ich keine Furcht vor der Polizei gehabt, wer weiß, ob ich mich nicht in irgendein gröberes Verbrechen verwickelt hätte – aber ich hatte Angst. Ob ich nicht übertreibe? Aber dennoch muss dort etwas gewesen sein, in dieser französischen Periode meines Lebens, etwas zutiefst Vergälltes, denn es ist doch nicht normal, dass dies jetzt wie von einem Vorhang für mich verdeckt ist. Nicht ausgeschlossen, dass ich damals ein wenig geistesgestört war (mütterlicherseits hatte ich ja gewisse erbliche Belastungen).

Unter diesen Umständen flossen alle meine Kontakte mit der französischen Kultur wie Wasser an mir ab. Aus dieser Nacht verblieb mir nur eine Erleuchtung. Ich entdeckte den Süden. Ach, ich erinnere mich gut. Ich war in den Pyrenäen, irgendwo nahe am Meer, vielleicht in Vernet, und pflegte dort mit jungen Arbeitern Billard zu spielen, die mir eines Tages vorschlugen, mit ihnen zum Strand zu fahren; sie gaben mir ein Fahrrad, und alle jagten wir auf der Chaussee auf den Rädern los, und die Chaussee fiel gleißend zum Meer hinab, dazu Apfelsinen, Wein, und so wurde diese schwindelerregende Fahrt, Orangen, Wein, Glanz, Hitze, Licht, Durchsichtigkeit, Luft, alles hart wie Diamant … und der Süden offenbarte sich meiner nördlichen Natur. Als wir endlich ankamen, war ich so berauscht, dass ich nicht wusste, wie ich das Rad anhalten sollte, und fuhr im Kreis auf irgendeinem kleinen Platz herum.

So ist Ihnen der Süden wie eine »funkelnde Härte« erschienen?

Ich begrüßte das mit Freude, mit Erleichterung, mit Hoffnung, nicht als etwas, das an sich selber wertvoll wäre, sondern als neues Prinzip, das mir Bewegungsmöglichkeit vermittelte. Ob nicht darum, ob nicht in Verbindung damit mein späteres Leben sich Argentinien erwählte, ob nicht Argentinien bereits darin verborgen war? Ich bin ein Mystiker, wenn ich mich über mein Leben neige.

Meine »Umsichtigkeit« hielt mich jedoch nicht davon ab, in schlechte Gesellschaft zu geraten, in verdächtige kleine Händel, verbunden mit Schmuggel aus Afrika nach Frankreich, und obgleich ich persönlich nichts auf dem Gewissen hatte, musste ich mich eines Morgens aus dem Staub machen, als ich meine Freunde in Bedrängnis mit der Polizei sah. Ich kehrte aus Frankreich nach Polen zurück. Was tun? Ich hatte keine Ahnung. Schriftsteller wollte ich zwar sein, aber nicht allzu sehr. Um noch vom Geld des Vaters leben zu können (ich war unfähig, von irgendwelcher Verdienstarbeit zu leben), trat ich eine unbezahlte Stellung bei Gericht an. Als Referendar nahm ich teil an Gerichtssitzungen und fertigte Protokolle an. Es gab wenig Arbeit, eine Sitzung wöchentlich. Damals schrieb ich die vorhin erwähnten Erzählungen und ergänzte sie noch mit vieren:

Gastmahl bei der Gräfin Torremal

Abenteuer

Auf der Küchentreppe

Begebenheiten auf der Brigg Banbury.

Und alle (außer Auf der Küchentreppe) reichten Sie (mit Scham) bei einem Verleger ein. Sie erschienen im Jahr 1933, in einem Band unter dem Titel Memoiren aus der Epoche des Reifens. Ihr erstes Buch. Was können Sie von ihm sagen?

Ein Werklein, das nach Glanz und Schimmer strebt, ein Glitzerding von Phantasie, Einfallsreichtum, Humor, Ironie. Wenn ich diese fernen Erzählungen wieder lese, sage ich mir: Hm, das ist doch reich, wie das vibriert von unheimlichen, kurzgeschlossenen Spannungen, von überraschenden Visionen, wie das spritzt von Amüsement, Humor, Spielerei.

Einverstanden. Gestehen wir jedoch, dass diese Seiten auch dunkel sind, abstoßend zuweilen, scheußlich.

Ja. Einigen wir uns immerhin, dass jene abstoßenden Themen ihre Scheußlichkeit verlieren, wenn sie zu Elementen der Form werden, der Form dienen – ihre Rolle ist funktionell, sie spielen, um eine höhere Gestalt zu erschaffen, die bereits nur noch Kunst ist.

Ich bin also einverstanden, dass dieser schmierige Brei der Formlosigkeit, den ich in mir hatte, in diesen Band eingedrungen ist – aber nicht, um sich zu einer stinkenden Pfütze auszubreiten, o nein, gar nicht! Um in den Farben des Regenbogens zu erglänzen, mit Witz zu funkeln, die Poesie zu adeln und göttliche Unschuld im Absurden zu erfahren. Wenn Sie, Monsieur Dominique, fragen, wie ich heute diese Werke sehe, so will ich sagen, dass dies entschuldigende Werke sind, ja, vielleicht sogar entsündigende. Im Frühbeginn meines Schaffens erscheint die Form als eine entsündigende, eine beinah göttliche Kraft. Mit anderen Worten: Ich mag in mir alle Ungeheuerlichkeiten haben, doch wenn ich mit ihnen zu spielen vermag, so bin ich ein König und Herrscher!

Ich war im Leben trüb, unumrissen, ratlos, der Anarchie ausgeliefert, verloren in Weglosigkeiten. Ich wollte – auf dem Papier – glänzend, amüsant, triumphierend sein … aber vor allem sauber. Gereinigt.

Dennoch ist etwas Unwirkliches in diesem Buch. Sein Schmutz ist nicht genügend Schmutz, seine Unschuld nicht genügend Unschuld, sie entschlüpft der Wirklichkeit.

Nichts Wahreres als das. Ich bin nicht fähig gewesen, mich zu mehr als zu einer Parodie aufzuschwingen. Zu einer Parodie der Wirklichkeit und einer Parodie der Kunst. Sie erinnern sich, dass von Kind auf die Künstlichkeit meines herrschaftlichen, bequemen Lebens ein Nachtmahr für mich war. Dieses Empfinden der Unwirklichkeit verließ mich auch jetzt nicht – immer »zwischen«, niemals in etwas drin, war ich wie ein Schatten, wie eine Schimäre. Und ich lüge wohl nicht, wenn ich sage, dass ich die Wirklichkeit in der schlichten Einfachheit suchte, in der brutalen Gesundheit der niedersten gesellschaftlichen Sphären bei jenen Expeditionen in die Arbeiterviertel Warschaus, aber ich suchte sie, diese Wirklichkeit, auch auf jenen inneren Gebieten, den menschenlosen, abseits liegenden, unmenschlichen, wo die Anomalie und vielleicht die Ungestalt und die Krankheit und die Scheußlichkeit grassierten. Denn Wirklichkeit kann man ja im Gewöhnlichsten, Ursprünglichsten und Gesundesten finden, aber auch im Verrenktesten und Wahnsinnigsten. Die Wirklichkeit des Menschen ist zugleich die Wirklichkeit der Gesundheit und der Krankheit.

Aber diese Sondierungen führten mich nicht zum Kern der Sache. Ich hatte daher kein Recht, ein »wirkliches« Buch zu schreiben. Das, wozu ich mich einzig aufschwingen konnte, war eine Parodie. Hier ist der Stil die Parodie des Stils. Hier schauspielert die Kunst und äfft die Kunst nach. Die Logik des Nonsens ist eine Parodie des Sinns und eine Parodie der Logik. Und mein angeblicher Triumph ist eine Parodie des Triumphes.

Wie fruchtbar erwies es sich doch, dass Sie, anstatt mit einem Werk zu debütieren, das sich um Aufrichtigkeit, um Ernsthaftigkeit und Authentizität bemüht, sich auf solche Spielereien und Späße einließen!

Vor allem, wenn diese Erzählungen »aufrichtig« etc. wären, dann hätte ich gelogen, denn damals war ich zur Aufrichtigkeit nicht fähig; und Lüge ist nicht gesund für einen Künstler.