Eingetaucht: New Work - Kira Marie Cremer - E-Book

Eingetaucht: New Work E-Book

Kira Marie Cremer

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Beschreibung

Arbeit ist das halbe Leben? Das sieht New-Work-Expertin Kira Marie Cremer anders und beschreibt in ihrem Kurzsachbuch die Bedeutung von New Work für die moderne Arbeitswelt. Kira ist Beraterin, Podcasterin und Speakerin. In ihrem ersten eigenen Buch teilt sie praxisnahe Beispiele und spannende Insights aus ihrem beliebten Podcast, indem sie mit Gäst*innen aus unterschiedlichen Branchen über neue Arbeitsmodelle, Unternehmenskultur, Diversity, New Leadership u. v. m. spricht.



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Seitenzahl: 123

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Eingetaucht:New Work – Wie arbeiten wir in Zukunft? Kira Marie Cremer

New Work

1. Auflage

© 2024 Community Editions GmbH

Weyerstraße 88-90

50676 Köln

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten. Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Die Inhalte dieses Buches sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine ­Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung von Autorin und Verlag für Personen-, Sach- und Vermögens­schäden ist ausgeschlossen.

Text: Kira Marie Cremer

Layout und Design: BUCH & DESIGN Vanessa Weuffel

Satz: Joachim Buhman

Foto Autorinnensticker: Aufgenommene Momente

Projektleitung: Hanna Kirsch

Lektorat: Beate de Salve

Gesetzt aus der Bliss Pro von Jeremy Tankard Typography Ltd. und

der Fedra Serif A Pro von Peter Biľak.

Gesamtherstellung: Community Editions GmbH

ISBN 978-3-96096-485-8

www.community-editions.de

ME, MYSELF AND … NEW WORK

»Schreiben ist nur eine Art des Sprechens,bei der man nicht unterbrochen wird.«

Als ich diesen Spruch sah, wusste ich: Das ist das Opening für mein erstes eigenes Buch.

Mein Name ist Kira Marie Cremer, und vielleicht kennst du mich schon von LinkedIn, Instagram oder aus meinem Podcast New Work Now. Ich führe dich durch dieses Buch, erzähle dir von meinen Erfahrungen und Erlebnissen und gebe dir New-Work-Beispiele mit auf den Weg. Und da New Work ein so komplexes Konzept ist, fließen hier noch die Gedanken verschiedener Expert*innen ein, die ich im Laufe der letzten anderthalb Jahre in meinem Podcast begrüßen durfte.

Dieses Buch ist ein Einstieg in die Zukunft. Um genau zu sein, in die Zukunft unserer Arbeitswelt. Denn das ist New Work – ein Thema, das uns alle betrifft, und genau darum ist dieses Buch für alle gedacht: verständlich formuliert, anhand von Beispielen erläutert und mit Meinungen von Expert*innen untermauert. Ich möchte nicht allzu tief ins Detail gehen, denn noch einen weiteren dicken Wälzer zum Thema New Work brauchen wir nicht. Wir brauchen ein Buch, das New Work einfach erklärt und das Thema greifbar macht. Und genau dieses hältst du gerade in den Händen.

Doch kurz zu mir: Wer bin ich? Und wie komme ich dazu, ein Buch zu schreiben?

Ich stamme ursprünglich aus dem Rheinland, bin mittlerweile Hamburgerin, verheiratete Hundemama, Gründerin von QUINGS, Podcast-Host von New Work Now1, Speakerin. Und jetzt auch Autorin. Mit dem Konzept New Work beschäftige ich mich seit 2019. Damals wurde ich durch mein eigenes flexibles Arbeitsmodell, bei dem ich zu 60 % angestellt und zu 40 % selbstständig war, auf den Begriff aufmerksam und fand über die Businessplattform LinkedIn heraus, dass diese Art zu arbeiten relativ selten war. Meine ehemalige Chefin und ich betrieben also ein Stück weit New Work. Dass dahinter noch so viel mehr steckt, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.

Ich machte mich immer mehr mit dem Begriff vertraut, las Bücher, hörte Podcasts, schrieb bei LinkedIn über meine Erfahrungen und machte mich bei meiner Teilnahme bei der Wahl zur Miss Germany für das Konzept stark. Ich wurde Vize Miss Germany 2022 und fand während der damit verbundenen Reise heraus, dass New Work zu meinem Herzensthema geworden war. Und da sich niemand in meinem Alter dem Thema auf verständliche Weise annahm, dachte ich: Dann mach ich das eben.

Anfang 2022 beschloss ich, mich bei LinkedIn auf das Thema zu fokussieren, und wurde daraufhin für meinen heutigen Podcast als Host angefragt. Ich schrieb ein Kapitel für das Buch Die Zukunft der Arbeit, gab meine Anstellung auf und startete in die Selbstständigkeit. Ende 2022 gründete ich meine Beratung QUINGS, entdeckte meine Leidenschaft fürs Speaking, schrieb eine regelmäßige New-Work-Kolumne, wurde als Gästin zu Interviews eingeladen und war in einem ntv-Beitrag als Expertin dabei.

Doch all das wurde sehr schnell sehr viel, und nur allzu bald erlebte ich am eigenen Leib, was es heißt, die Arbeit zum Hobby werden zu lassen und auf zu vielen Hochzeiten zu tanzen. Natürlich blieb das nicht ohne Folgen: Im November 2022 erhielt ich die Diagnose Depression und entschied mich für einen Hard Cut. Ich beendete meine freie Tätigkeit als Eventregisseurin, setzte mir feste Arbeitszeiten, beendete die Wochenendarbeit, sagte viele anstehende Projekte ab und fing an, mein eigenes New Work zu entwickeln, anstatt nur darüber zu sprechen.

Und das wirst auch du tun. Mithilfe dieses Buches, mithilfe der Gedanken der ­Expert*innen, mithilfe der Beispiele und ganz besonders mithilfe der Fragen, die ich dir am Ende jedes Kapitels stelle. Denn das Konzept New Work bezieht sich nicht nur auf die Arbeit, es ist vielmehr eine Lebenseinstellung für jede*n Einzelne*n.

Damit auch der Humor nicht zu kurz kommt, findest du zu Beginn eines jeden Kapitels alte Redewendungen, die wir alle kennen und die oft nicht mehr mit der neuen Arbeitswelt übereinstimmen. Ich räume mit ihnen auf und zeige dir, wie viel sich bereits verändert hat und noch verändern wird.

Bevor du loslegst, wünsche ich mir noch eine Sache von dir: Offenheit beim Lesen!

Verschließ dich nicht direkt vor Kapiteln, die dich auf den ersten Blick nicht interessieren. In jedem davon findest du neue und einfach umzusetzende Impulse, die dir dabei helfen, New-Work-Modelle für dich oder auch in deinem Unternehmen voranzutreiben.

Offen durchs Leben zu gehen, macht das Leben nicht schwerer, sondern leichter!

Außerdem ein Tipp für dich: Nutze Haftnotizen, Post-its, Klebchen oder wie du es nennen willst. Dieses einfache Hilfsmittel hat für mich bereits Wunder gewirkt, weil man doch mehr vergisst, als man behalten möchte. Außerdem findest du am Ende des Buchs ein Glossar, das dir die gängigsten New-Work-Begriffe erläutert.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und freue mich, dass du mein erstes Buch in den Händen hältst, um dich mit meinem Herzensthema auseinanderzusetzen. Ich würde sagen, wir starten, oder?

NEW WHAT? NEW WORK!

»ERST DIE ARBEIT, DANN DAS VERGNÜGEN!«

Ein Spruch, der tief in uns verankert ist, und doch genau das Gegenteil des New-Work-Gedankens verkörpert.

Aber was bedeutet eigentlich New Work?

Leider ist das Thema New Work sehr komplex, und es gibt keine allgemeingültige Definition. Genau deswegen erarbeiten wir während dieses Buchs gemeinsam eine Definition, die du am Ende findest und für dich nutzen kannst. Was jedoch einheitlich ist, ist die Entstehungsgeschichte, und die möchte ich dir jetzt erzählen.

Es war einmal … New Work

Das New-Work-Konzept wurde von Frithjof Bergmann ins Leben gerufen. Geboren am 24.12.1930, erkannte er bereits Ende der 1980er-Jahre, dass ein Gegenentwurf zum Sozialismus und auch Kapitalismus längst überfällig war, und entwickelte das Konzept der »Neuen Arbeit«, das wir heute unter New Work kennen. Bergmann waren die Themen »Arbeit«, »Kreativität« und »Selbstbestimmung« sehr wichtig, weshalb sie eine zentrale Rolle in seinem Gegenentwurf und seinen Gedanken einnahmen.1

Eine seiner für die New-Work-Bewegung prägenden Aussagen: »Die Macht der Lohnarbeit […] muss so schnell wie möglich beendet werden. Das geht nicht mit kosmetischen Korrekturen am Lohnarbeitssystem, etwa durch ergonomische Arbeitsplätze oder gewerkschaftlich erkämpfte Pausen. Dafür müssen die Grundstrukturen des Systems geändert werden.«2

Bergmann erkannte schon früh, dass sich unsere Art zu arbeiten verändern muss, wenn wir weiterhin als Gesellschaft bestehen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzte er allerdings nicht auf äußere Veränderungen. Seiner Überzeugung nach war es zielführender, beim Denken von uns Menschen anzusetzen und so das System zu verbessern.

Du kennst doch bestimmt diese Aussage: »Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um zu leben«, oder? So ähnlich formulierte auch Bergmann den Kern von New Work:

»Nicht wir sollen der Arbeit dienen, sondern die Arbeit sollte uns dienen und uns Kraft und Energie verleihen, damit wir lebendigere, vollständigere und stärke Menschen werden.« 3

Was mich an New Work so begeistert, ist der Ruf nach Individualität und der Fokus auf die menschlichen Bedürfnisse. Arbeit wird nicht mehr nur als Zahlungsmittel angesehen, sondern soll zu einem Werkzeug werden, mit dem wir unsere Entwicklung fördern.

Klingt für dich spirituell und nur schwer umzusetzen? Verstehe ich, denn wenn es nach Bergmann geht, müssen wir uns ganz viel mit unseren Fähigkeiten und Wünschen beschäftigen, was, ehrlich gesagt, umständlich und neu für uns ist. Wir haben gelernt, unseren Job als Mittel zum Zweck zu sehen, effizient zu arbeiten, auf Führungskräfte zu hören und unsere eigenen Wünsche hintanzustellen. Um zu erkennen, dass wir ebendiese Wünsche mithilfe der Arbeit erfüllen können, braucht es ein Umdenken und ein offenes Mindset. (Jetzt weißt du, warum ich mir zu Beginn Offenheit von dir gewünscht habe.)

New Work heute

Um New Work zu veranschaulichen und die Komplexität des Themas zu verdeutlichen, nutze ich als visuelle Unterstützung gerne die »Megatrend Map« des Zukunftsinstituts4, die aufgebaut ist wie eine U-Bahn-Karte. Du siehst sie hier in abgewandelter Form mit dem Fokus auf den Megatrend New Work und den einzelnen zugehörigen Aspekten.

An diesen orientiere ich mich auch beim Schreiben dieses Buchs und bringe dir die Kernbegriffe näher, sodass du am Ende genau weißt, was New Work bedeutet. Gemeinsam werden wir eine einheitliche Definition finden, die du jederzeit nutzen kannst und die alle Facetten von New Work abdeckt.

Ich persönlich mag am New-Work-Konzept, dass es hierbei nicht nur um die Arbeitswelt geht, sondern wir damit auch der Gesellschaft etwas Gutes tun können.

Nach Frithjof Bergmann gibt es nämlich fünf Prinzipien von New Work:

FreiheitSelbstverantwortungSinnEntwicklungSoziale Verantwortung.

Auch sie wirst du im Laufe dieses Buchs wiederfinden und dabei merken, wie wichtig es ist, Arbeit und Gesellschaft nicht isoliert zu betrachten.

Du siehst, das Thema ist komplex, und bevor du jetzt aufhörst zu lesen: Ich werde es dir so einfach wie möglich machen, es zu verstehen!

Als Einstieg findest du hier einige verschiedene Definitionen:

»New Work ist Vereinbarkeit für alle.«

(Vanessa Jobst-Jürgens | Autorin, Beirätin, Senior Managerin für Transformation)

»New Work ist der Versuch, auf drei Ebenen ­Arbeit zu ­verbessern: Auf der individuellen Ebene, auf der ­zwischenmenschlichen Ebene […] und auf der ­gesellschaftlichen Ebene. Es geht darum, Arbeit so zu ­verbessern und umzugestalten, dass sie Menschen, ­Organisationen und die Gesellschaft stärkt.«

(Michael Trautmann | Co-Founder & CGO NWMS GmbH, Podcaster, Autor)

»Eine neue Arbeitswelt ist keine, in der ich mich ­einfach besonders gut fühle und für mich das Beste raus­hole. Sondern eine neue Arbeitswelt ist auch eine faire Arbeitswelt. Das bedeutet eben auch, dass wir inklusive ­Kulturen schaffen, nachhaltig agieren und Win-Win-Situationen schaffen.«

(Swantje Allmers | Co-Founder & CEO NWMS GmbH, Autorin)

»New Work ist für mich, Menschen so arbeiten zu lassen, dass sie ihren bestmöglichen Output erbringen können, und das über eine sehr lange Zeit.«

(Verena Pausder | Unternehmerin, Investorin)

»New Work ist erst mal ein inneres Abenteuer, bei dem wir langsam lernen, aus allem mechanischen ­Denken herauszukommen.«

(Fréderic Laloux | Führungskräftecoach, Autor)

»New Work ist die Entwicklung von Arbeit.«

(Harry Gatterer | Geschäftsführender Gesellschafter Zukunftsinstitut)

Jetzt weißt du, was andere Menschen unter New Work verstehen, und siehst, dass manche mehr und manche weniger zusammenfassend etwas über das Konzept sagen. Doch alle haben einen Gedanken gemeinsam:

Wir brauchen die Entwicklung hin zu einer neuen Arbeitswelt!

Aber weshalb brauchen wir New Work?

Warum liest du dieses Buch? Und warum beschäftigen sich so viele Unternehmen mit dem Thema?

Ein Ansatz, der das zu erklären versucht, nennt sich VUCA. Dabei stehen die Buchstaben für

Volatility (Flüchtigkeit),Uncertainty (Ungewissheit),Complexity (Komplexität) undAmbiguity (Mehrdeutigkeit).

Im Kern geht es darum, dass unsere schnelllebige Welt immer unvorhersehbarer wird, Projekte sich weniger langfristig planen lassen, Probleme und ihre Auswirkungen immer komplexer werden und es keine einfache Lösung gibt, die alles abdeckt.5

Doch das VUCA-Konzept ist mittlerweile schon fast nicht mehr aktuell, an seine Stelle tritt mehr und mehr das BANI-Modell. Dabei stehen die Buchstaben ebenfalls für englische Begriffe, die unsere Welt noch besser beschreiben sollen:

Brittle (brüchig),Anxious (ängstlich),Non-Linear (nicht linear) undIncomprehensible (unbegreiflich).

BANI beschreibt, dass unsere heutige Welt vor Veränderungen, Chaos und Katastrophen steht, und wir lernen müssen, damit umzugehen und angemessen zu reagieren.6

Weitere Punkte, die dafür sorgen, dass der Schrei nach Veränderung immer größer wird, sind unter anderem die Urbanisierung (Wachstum von Städten), die steigende Rechenleistung (Datenverarbeitung), der demografische Wandel (Alterung und wachsende Vielfalt der Bevölkerung) und der Anstieg gesellschaftlicher Erwartungen.

Der wohl dringendste Punkt aber, der die New-Work-Entwicklung befeuert, ist der Fachkräftemangel. Und der hat auf jede*n von uns erhebliche Auswirkungen.

Was bedeutet Fachkräftemangel?

Ähnlich wie für den Begriff New Work gibt es auch für den Fachkräftemangel keine einheitliche Definition, aber im Kern sind sich alle einig: Wir sprechen von einer Situation, in der die Arbeitgebenden einen höheren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden haben, als es auf dem Markt gibt. Dabei geht es nicht nur um eine Momentaufnahme, sondern vielmehr um eine langfristige Betrachtung der Situation.7 Die Nachfrage ist also höher als das Angebot, was dazu führt, dass Unternehmen händeringend Mitarbeitende suchen, beim Recruiting großartige Angebote machen, um sie zu gewinnen, und Bewerbende sich frei aussuchen können, wo sie arbeiten wollen.

Prognosen zufolge wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2030 um 3,9 Millionen und bis 2060 um 10,2 Millionen sinken. Diese Aussicht sorgt dafür, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland den Fachkräftemangel als die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung betrachten. Aktuell gibt es in 44 % aller Berufsgruppen einen Fachkräftemangel.8

Bereits heutzutage gibt es fast 540.000 Stellen, die regelmäßig nicht besetzt werden, doch die Frage ist: Wieso?

Zum einen ist hier die ungleiche Verteilung von Auszubildenden und Absolvent*innen zu nennen. Immer mehr junge Menschen studieren, statt handwerklichen Berufen nachzugehen. Zum anderen spielt der demografische Wandel ebenfalls eine Rolle. Hinzu kommt häufig eine geringe Bezahlung bei steigender Belastung, zum Beispiel in der Pflege oder auch für Erzieher*innen, was junge Leute davon abhält, einen bestimmten Beruf zu ergreifen. Zudem steigt seit Jahren die Zahl derjenigen, die ihre Schullaufbahn ohne Abschluss beenden.

Der letzte ist der für mich erschreckendste Punkt, denn laut einer Studie aus dem Herbst 2022 geht jede*r zehnte Deutsche zwischen achtzehn und vierundzwanzig Jahren keiner Arbeit nach und absolviert auch keine Ausbildung – alles junge Menschen, die der Arbeitsmarkt dringend gebrauchen könnte.9

So, jetzt weißt du, was man unter Fachkräftemangel versteht und was die Ursachen dafür sind. Möglicherweise denkst du jetzt, dass das alles dein Leben nicht betrifft, weil du eine sichere Arbeitsstelle hast und auch in deinem Freundeskreis niemand darunter leidet, doch so ist es leider nicht. Der Fachkräftemangel hat Auswirkungen, die für uns alle spürbar sind:

Das Fehlen von qualifiziertem Personal führt zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums.

▷ Die Preise für Produkte und Dienstleistungen steigen.

Die Beschäftigungssituation wird zunehmend unsicher, langfristige Planung ist nicht mehr oder kaum noch möglich.

▷ Arbeitnehmende müssen häufiger den Arbeitsplatz wechseln.

Unternehmen könnten gezwungen sein, Dienstleistungen und Produkte mit geringerer Qualität anzubieten, um weiter Gewinn zu erwirtschaften.

▷ Die deutsche Qualität, die du gewohnt bist, geht verloren.

Wenn weniger Menschen die Rentensysteme unterstützen, während mehr ältere Menschen Leistungen in Anspruch nehmen, fallen die Renten geringer aus.

▷ Du arbeitest auch im Alter noch, um deine Kosten zu decken.10

Fassen wir also zusammen, warum wir New Work benötigen: