Erinnerungen eines Vampirs - Sabrina Georgia - E-Book

Erinnerungen eines Vampirs E-Book

Sabrina Georgia

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Beschreibung

Hinweis: Dies ist die 1. Auflage, eine Neuauflage ist bereits veröffentlicht (978-3-945858-93-6)! Ohne Erinnerungen, dafür mit dröhnenden Kopfschmerzen wacht sie in einem schmuddeligen Zimmer irgendwo in Paris auf. Zusammen mit ihrem Retter, einem Kleinkriminellen namens Scar der sie liebevoll Eva nennt, begibt sie sich auf die Suche nach ihrem ICH. Sie landet in dem vermutlich größten Abenteuer ihres Lebens, bei dem nicht nur ihre eigene Vergangenheit sie einholt, sondern auch ein lang gehütetes Geheimnis an die Oberfläche kommt. Viel drängender stellt sich Eva jedoch die Frage WAS sie eigentlich ist, denn ihr Durst nach dem Blut ihres Retters wird von Tag zu Tag stärker. »Manchmals muss es eben Blut sein!« 01 – Ein Vampir fürs Leben 02 – Erinnerungunen eines Vampirs 03 – Eine Vampirdame im Sprechzimmer 04 – Vampirische Eifersucht 05 – Vampirdamen bedeuten nichts als Ärger 06 – Vampirischer Auftrag 07 – ... 08 – ... »Yvor und Yvi« 1 – Eine Vampir-Liebesgeschichte mit Knacks 2 – Eine Vampir-Liebesgeschichte und noch ein Knacks 3 – Kein Knacks ist auch keine Lösung

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Seitenzahl: 487

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Erinnerungen eines Vampirs

Sabrina Georgia

Dies ist ein Buch aus der Reihe:Manchmal muss es eben Blut sein! »Ein Vampir fürs Leben« »Erinnerungen eines Vampirs«

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Erinnerungen eines Vampirs

Sabrina Georgia

1. Auflage

März 2015

© 2015 DerFuchs-Verlag

D-69231 Rauenberg (Kraichgau)

[email protected]

DerFuchs-Verlag.de

Korrektorat: Nicole Langenhuysen, Hans-Michael Lemmer

Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk einschließlich aller seine Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, Verbreitung, Übersetzung und Verfilmung liegen beim Verlag. Eine Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ohne Genehmigung des Verlags ist strafbar.

ISBN 978-3-945858-01-1

Danke!

Ich möchte mich bei Franziska, Nic, Jojo und Kiwi bedanken, die immer ein offenes Ohr für mich haben, wenn ich mal wieder mit meinen verrückten Ideen um die Ecke komme. Ihr seid klasse!

Auch Irina möchte ich danken, die mir immer wieder diese schönen Bilder schickt. Sie zeigt mir wie sehr sie sich mit meinen Geschichten auseinandersetzt. Du zauberst mir jedes Mal ein Strahlen ins Gesicht.

Und ich bin meinem Mann Lars dafür dankbar, dass er mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht und mir hilft meine Träume zu verwirklichen. Ich liebe dich!

Prolog

Kälte und Dunkelheit waren alles woran sie sich erinnerte. Kaltes dunkles Wasser, das sie vor Angst hatte erstarren lassen und sie in den Tod riss. Sie hatte nach Luft gefleht, doch stattdessen dreckiges Flusswasser eingeatmet. Wasser, so viel Wasser... Und dann? Nichts. Sie hatte aufgehört zu leben.

1

Ein lauter Knall riss sie wieder zurück in die Realität und aus ihrem Traum. Sie keuchte. Dröhnende Kopfschmerzen benebelten ihre Sinne und sie sah nur verschwommene Umrisse. Was war passiert? Wo war sie nur?

»Hey, da ist ja jemand aufgewacht«, hörte sie eine Stimme neben sich und zuckte leicht zusammen, als sie Fingerspitzen auf ihrem Rücken spürte. »Hi.«

Der Mann schaltete das Licht an. Es traf sie wie ein Hammer. Schmerz brannte in ihren Augen und sie bedeckte diese sofort.

»Oh verdammt. Warte, ich mache es wieder aus.«

Er ließ es wieder dunkel werden und schien dann auf eine Reaktion von ihr zu warten. Sie hoffte einfach nur aus diesem neuen Albtraum zu erwachen. Leider tat sie es nicht. Stattdessen kam ihr eine weitere Frage in den Sinn, die sie bis ins Mark erschütterte: Wer war sie? In ihrem Kopf war nur Leere.

»Du zitterst ja. Ist dir kalt?«

Ja, sie zitterte. Panik breitete sich in ihr aus und ihr überforderter Geist war am Ende. Was war nur geschehen, dass sie sich an nichts mehr erinnerte?

»Was ist passiert?« Ihre Stimme klang verängstigt, doch ohne das befürchtete Zittern, was ihr Mut machte. Ganz hatte sie sich vielleicht nicht verloren. »Kannst du mir sagen, wer ich bin?«

Er fluchte leise.

»Das wollte ich eigentlich dich fragen. Ich hörte einen Schrei und etwas ins Wasser fallen. Erst dachte ich, dass sich jemand einen Scherz erlaubt hatte, doch dann sah ich dich im Wasser treiben. Ich hab dich raus gezogen und wollte mit dir ins Krankenhaus fahren, doch du hast mich angefleht es nicht zu tun. Also schleppte ich dich hierher. Du warst die ganze Zeit bewusstlos«, berichtete der Mann und sie konnte ihn endlich klarer sehen. Er wirkte sympathisch und schien ihr gegenüber offen zu sein. Aus irgendeinem Grund vertraute sie diesem Fremden, der ihr nun eine Decke um die Schultern legte. »Brauchst du etwas?«

Ihre Kehle war wie ausgedörrt und sie hauchte, sie habe Durst. Er lächelte und stand auf. Sie ließ sich kraftlos auf das Bett zurücksinken und versuchte für sich zu ergründen, wieso sie sich von diesem Fremden hatte retten, doch danach nicht ins Krankenhaus bringen lassen. War sie vor etwas auf der Flucht? Ihr pochte wieder der Schädel.

»Hast du auch eine Kopfschmerztablette für mich? Mir platzt der Schädel«, brachte sie heraus und sah dann auf die beiden Tabletten, die er ihr bereits vor die Nase hielt. Sie griff nach dem Glas Wasser und spülte das Schmerzmittel in großen Zügen hinunter.

Ja, das war besser. Sie seufzte leise und schloss ihre Augen erneut. Sie musste sich noch ausruhen und Kraft sammeln. Am Morgen würde sie dann ihrer Identität auf die Spur kommen. Bis dahin war sie hier sicher, das spürte sie.

2

Scar zog sich an. Er betrachtete noch einmal die in seinem Bett schlafende Schönheit. Sie schien eine Kämpfernatur zu sein und das würde sie noch bitter nötig haben. Egal was sie auch durchgemacht haben mochte, es war sicherlich noch nicht zu Ende. Er schrieb ihr einen Zettel, dass er bald zurück wäre und machte sich dann auf den Weg. Er musste einiges erledigen, bevor er wieder nach Hause zurück und zu seiner Unbekannten konnte.

»Hey Scar! Na, alles senkrecht?«, begrüßte ihn Monique im Flur und er zwinkerte ihr zu. Sie warf sich für ihn immer in Pose, wie sie es auch für die Freier tat, die sie jede Nacht zu sich ins Bett lockte.

»Logo. Und? Wie viele Herzen hast du heute Nacht erobert?«, wollte er von ihr wissen und sie zeigte ein breites Lächeln.

»Einige. Leider war deines nicht dabei, Süßer.«

Er mochte sie, doch würde er ihre Abschlepp-versuche weiterhin ausschlagen. Sie war nicht die Richtige für ihn und das wussten sie beide nur zu gut.

»Ich muss weiter. Bis denn Monique.«

Sie wandte sich ihrer Tür zu und er marschierte durch das Treppenhaus nach unten. In dieser schäbigen Baracke würde er nicht mehr lange leben. Das sagte er sich jedes Mal, wenn er auf dem Weg zu seinem Job war. Er wusste, dass er sein Leben ändern musste um sich etwas Besseres leisten zu können. Doch bis jetzt hatte sich ihm noch keine Chance eröffnet. Zumindest, bis ihm diese Schönheit über den Weg geschlittert war. Sie hatte seinen Alltag für zwei Tage und Nächte auf Trab gehalten, allerdings hatte ihn die Realität nun wieder in ihren unerbittlichen Klauen.

»Wo hast du gesteckt?« Einer von Matteos Schlägern knackte bereits mit den Fingern, als er zur Tür hereinkam, doch Scar ignorierte ihn und marschierte weiter: Matteo war der einzige bei dem er sich Sorgen machen musste. Dieser war ihm jedoch heute zugetan, denn er wartete auf eine wichtige Lieferung.

»Da ist ja unser Wunderknabe. Na? Dann zeig mal was du hast.« Scar überreichte ihm die Brieftasche des Mannes, den er für Matteo hatte beschatten sollen. Für ihn war es ein Klacks gewesen die kleine Lederbörse aus dem Anzug des Mannes zu klauen, für Matteo hingegen schien es eine Glanzleistung zu sein. Er betrachtete diese wie einen Schatz und klopfte Scar anerkennend auf die Schulter. »Das machst du wirklich prima.«

»Danke. Damit hab ich meinen kleinen Auftrag ja erfüllt. Entschuldige, dass ich heute nicht mehr Zeit habe, doch ich muss mich noch um eine andere Sache kümmern. Nichts Berufliches.«

Scar mochte diesen schmierigen Typen nicht. Leider zahlte er gut und hatte einen Einfluss in der Stadt, demScar sich nicht entziehen konnte. Wollte Matteo jemanden, dann bekam er ihn auch.

Matteo warf Scar einen prall gefüllten Umschlag hin den er auffing. Er zählte nicht nach. Das würde warten müssen bis er allein war. Matteo sah es als Beleidigung an, würde er in seiner Gegenwart einen Blick in den Umschlag werfen, und ein wütender Matteo würde Scar den Tag gründlich ruinieren.

»Ich melde mich bei dir wenn ich dich wieder brauche«, verabschiedete ihn Matteo und Scar war erleichtert. Das war nochmal glimpflich ausgegangen.

3

Sie wachte erneut mit Kopfschmerzen auf, aber nun waren sie zu ertragen. Sie sah sich neugierig im Zimmer um, entschied jedoch, dass das Wort Zimmer für dieses Loch nicht der passende Ausdruck war. Bei Nacht hatte es nicht ganz so schäbig gewirkt, doch da hatte sie auch nichts erkannt bis auf Umrisse und Schatten. Nun setzte sie sich auf und wappnete sich langsam das Bett zu verlassen. Sie musste anfangen ihr Leben wiederzufinden.

»Du solltest langsam machen. Nicht, dass du wieder in einen Dauerschlaf fällst.«

Er war noch immer da. Oder war er es wieder?

Sie wusste nicht mehr wie lange sie geschlafen hatte, doch offensichtlich mussten es Stunden gewesen sein, denn es dämmerte wieder. Sie wandte sich ihm zu und sah ihn das erste Mal direkt an, studierte ihn geradezu.

Er war groß und schlank. Zumindest das, was sie von ihm sehen konnte, denn er lag wieder neben ihr und hatte sich in ein Bettlaken gewickelt. Er sah nicht schlecht aus. Sein längeres braunes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden, wobei sich einzelne Strähnen davon gelöst hatten und ihm ins Gesicht fielen. Er sah sie mit seinen fast grauen Augen neugierig an und obwohl er noch immer ein Fremder war, war da doch noch etwas anderes.

»Erinnerst du dich jetzt vielleicht an deinen Namen?« Er schlüpfte aus dem Bett und zog eine Hose zu sich heran. Sie beobachtete ihn dabei und verlor den Faden. Was hatte er gefragt?

Er hatte sie nach ihrem Namen gefragt! Jetzt hatte sie ihn wieder.

»Ich erinnere mich nicht.« Sie hörte den vollen und runden Klang ihrer Stimme und hielt inne. Er runzelte die Stirn und seufzte.

»Wir müssen ganz dringend herausfinden wer du bist, wo du herkommst und wieso du in der Seine gelandet bist!«

»In der Seine? Paris? Ich befinde mich also in Paris?« Sie wollte aufstehen und aus dem Fenster sehen. Sie hatte sich auch schon aus dem Bett bewegt bis sie an ihrem nackten Körper herunter sah. Sie schnappte nach Luft und riss das Laken an sich, um ihre Blöße zu bedecken. »Wieso bin ich nackt? Was hast du mit mir gemacht?«

Der Mann blickte sie beleidigt an, dann drehte er ihr den Rücken zu und zog sich an.

»Als ich dich aus dem Wasser herausgefischt hatte und du nicht ins Krankenhaus wolltest habe ich dich hierher geschleppt. Du und deine Kleider waren total durchnässt. Ich hab versucht dich wieder aufzu-wärmen, indem ich dich ausgezogen und mich zu dir ins Bett gelegt habe. Mehr ist nicht geschehen. So kalt wie du warst, bin ich auf keine falschen Gedanken gekommen.«

Seine freche Art gefiel ihr irgendwie, doch sie würde nicht die Zeit haben, diesen Mann richtig kennenzulernen. Erst musste sie sich selbst kennen, bevor sie jemand anderen kennenlernte.

Zögernd wickelte sie sich das Laken um ihren Körper. Sie hatte die schokoladenbraune Haut gesehen, doch nun brannte eine neue Neugier in ihr. Sie wankte in Richtung Badezimmertür, die offen stand, und warf ein Blick in den kleinen Spiegel.

»Ich bin definitiv schwarz«, hauchte sie leise.

Dunkelbraune Augen sahen sie aus dem Spiegel an und sie war erleichtert. Sie war zufrieden mit dem was sie sah. Sie war groß, schlank, hatte endlos lange Beine und eine schwarze Haarmähne. Sie könnte Modell sein. Vielleicht war sie deshalb in Paris. Es war schließlich eine Modestadt.

Ihr Blick fiel auf das Überbleibsel einer Kopfwunde, die einmal an ihrer Stirn gewesen sein musste. Sie sah jedoch aus, als wäre sie schon so gut wie verheilt. Woher stammte sie? Was war ihr nur die letzten Tage, Wochen und Monate passiert? Irrte sie seit dieser Zeit herum oder war sie erst seit kurzem vermisst und man suchte vielleicht schon nach ihr?

Erneute, plötzlich pulsierende Kopfschmerzen brachten sie fast um den Verstand und ihr wurde wieder schwindelig. Sie suchte am Waschbecken Halt und atmete ruhig und in tiefen Zügen.

»Darf ich rein kommen?« Der Fremde stand bereits hinter ihr, also nickte sie. Sie gab sich Mühe ruhig am Waschbecken stehen zu bleiben und nicht zu zeigen wie sehr sich ihre Welt gerade drehte. »Ich wollte mir nur noch einmal deine Wunde am Hinterkopf ansehen.«

Vorsichtig schob er ihr Haar zur Seite und sie spürte seine warmen Fingerspitzen. Die Stelle die er berührte pochte etwas doch sie schmerzte nicht.

»Sieht gut aus« Er lächelte ihr im Spiegel zu. »Die Wunde war nicht tief. Sie ist bereits verheilt. Du scheinst eine gute Selbstheilung zu haben.«

»Danke«, flüsterte sie sehr leise. Wofür sie sich genau bedankte wusste sie nicht, doch sie wäre sicherlich nicht mehr am Leben wenn er sie nicht gerettet hätte.

Sie hatte auf einmal den Drang diesem Mann ganz nah sein zu wollen, seine Wärme zu spüren, seine Energie zu teilen. Es war beängstigend. War sie vielleicht krank?

Sie unterdrückte dieses Bedürfnis, obwohl es ihr dieser Fremde nicht gerade leicht machte. Sein Lächeln war verführerisch.

»Ich habe übrigens vergessen mich richtig vorzustellen. Mein Name ist Lucas Baptiste, aber alle nennen mich Scar.« Er war ihr noch einmal ganz nah gekommen, berührte ganz sanft und vorsichtig ihre Wange. »Ist dir dein Name wieder eingefallen oder suchen wir uns gemeinsam einen für dich aus? Ich kann dich ja nicht die ganze Zeit mit irgendwelchen Kosenamen anreden, Kleines.«

Ein freches Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Sie mochte ihn, obwohl er sicherlich genau der falsche Mann war, der ihr in einer solchen Situation helfen sollte. Er war zu jung, zu frech und zu süß dafür.

Wie kam sie nun schon wieder auf diesen Gedanken er wäre zu jung? Sie war vermutlich in seinem Alter. Sie beschloss alles auf sich zukommen zu lassen. Immer einen Schritt nach dem anderen.

»Wie würdest du mich denn nennen?« Sie betrachtete sich erneut im Spiegel und versuchte sich einen Namen vorzustellen. Sie fand keinen, der zu ihr passen wollte. Die meisten die ihr einfielen erschienen ihr falsch.

Scar blickte sie ebenfalls an und lächelte sanft.

»Wie wäre es mit Eva?« Seine grauen Augen sahen sie an und weckten eine merkwürdige Zuversicht in ihr. Da stand sie in einem kleinen Badezimmer in einer heruntergekommenen kleinen Wohnung und wusste, dass es nur besser werden konnte. Sie war schließlich nicht allein auf der Suche nach ihrem Ich.

»Eva ist ein schöner Name. Ich glaube, den kann ich eine Weile aushalten«, sagte sie leise. Sie musste sich erneut am Waschbecken festhalten, da sich der Raum wieder zu drehen begann. Sie wankte und drohte zu fallen.

Starke Männerhände hielten sie fest und gaben ihr Halt.

»Komm. Leg dich nochmal hin. Du bist noch zu schwach«, klang Scars Stimme sanft. Eva ließ sich von ihm in den Nebenraum führen.

4

Scar hatte noch nie etwas richtig gemacht, zumindest hatten seine Eltern das immer behauptet. Jetzt, da diese hübsche, junge Frau auf seinem Bett lag, wusste er, dass es richtig gewesen war sie gerettet zu haben. Es fühlte sich einfach gut an.

Sonne erhellte den kleinen Raum. Es war selten, dass er um diese Uhrzeit im Zimmer war. Meist war er in den Straßen und mit seinen kleinen Streifzügen beschäftigt. Er war nun einmal ein Dieb und ein ausgezeichneter noch dazu. Die letzten Jahre hatte er damit gut leben können. Er war auch noch nie erwischt worden. Scar hatte sich in jahrelanger Arbeit und mit seinem Talent einen Ruf aufgebaut. Oft waren die Leute in gewissen Kreisen beeindruckt, wenn sie hörten wer er war und was er schon angestellt hatte.

Taschendiebstähle waren ein kleiner Zeitvertreib wenn seine geschickten Finger nicht von Matteo gebraucht wurden. Diese Aktionen hatten den Pariser Bandenboss schon mehrfach fast in den Wahnsinn getrieben, zumindest bis Scar beschlossen hatte bei Matteos Aktivitäten auszusteigen. Die Aufträge wurden seit dieser Zeit nur noch spezieller und merkwürdiger, fast so als wolle Matteo ihn zu mehr verführen. Scar hatte sich jedoch dazu entschlossen sich von diesem Mann zu entfernen. Er war zu gefährlich. Man konnte nie wissen ob man das nächste Treffen mit ihm überleben würde.

Eva seufzte leise im Schlaf und lenkte seinen Blick wieder zu ihr. Es war ein Wunder, dass sie überlebt hatte. Das Schicksal war ihr sehr milde gestimmt gewesen. Scars Blick wanderte von Evas Gesicht, welches wie das eines Engels aussah, zu ihren weiblichen Rundungen, die mehr schlecht als recht von den Laken bedeckt waren. Nun, wo sie wieder eine normale Körpertemperatur hatte und sich die Farbe ihrer Haut zu diesem wunderschönen Schokoladen-braun geändert hatte, war er versucht sie ein wenig genauer anzusehen. Mit seinen geübten Fingern würde er sicherlich das Laken zur Seite ziehen können, ohne, dass sie davon aufwachte. Zur Not wäre es noch möglich seine Gabe einzusetzen und zu verschwinden. Eine echt nützliche Gabe, wenn man weglaufen und sich verstecken musste. Hier würde er sie ein wenig zweckentfremden.

Mit einem Ruck, der durch ihren Körper gefahren war, saß Eva plötzlich aufrecht und starrte ihn an, noch bevor er seinen Gedanken Taten folgen lassen konnte.

»Was ist geschehen?«

»Dir ist schwindelig geworden und ich habe dich zurück ins Bett gebracht«, sagte er leise, ein wenig bedauernd, dass seine Chance nun vertan war.

Sie seufzte und ließ sich zurück in die Kissen fallen. Ihr Blick war noch immer auf ihn geheftet und ihre Miene sagte ihm, dass sie ihn nur allzu gern etwas gefragt hätte. Er nahm neben ihr Platz.

»Was?«

»Würdest du mir etwas von dir erzählen? Es ist ja schon schlimm genug, dass ich von mir nichts mehr weiß, aber vielleicht hilft es ja, wenn ich ein bisschen was von dir erfahre.« Sie sah ihn neugierig an und er zuckte mit seinen Schultern.

Im Grunde gab es nicht viel zu erzählen. Er war ein ganz normaler Kerl, der leider nicht immer auf dem richtigen Weg unterwegs war.

»Ich glaube, du würdest mich als kleinen Gauner bezeichnen. Ich versuche damit über die Runden zu kommen und es klappt auch einigermaßen. Ich komme aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Paris. Meine Eltern haben sich leider mehr darum gekümmert sich gegenseitig das Leben zur Hölle, statt sich über meine Erziehung Gedanken zu machen. Vielleicht bin ich ja deshalb so geworden wie ich bin. Aber das klingt jetzt ziemlich nach Ausrede.«

Er konnte sehen, dass sie leicht lächelte. Sie schien ihn nicht zu verurteilen. Er wunderte sich darüber, denn er hatte nicht gedacht, dass sie seine Berufswahl akzeptieren würde. Obwohl sie sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern konnte, kam ihm diese Frau vor als hätte sie sicherlich nichts in seinen Kreisen zu schaffen. Sie wirkte wie ein Mädchen aus besserem Hause.

»Und was macht der kleine Gauner so den ganzen Tag?« Eva sah ihn neugierig an. Sollte er ihr nun wirklich erzählen was genau er den ganzen Tag machte? Seine Taschendiebstahltricks waren vielleicht ganz amüsant für sie. Kurzentschlossen griff er nach seiner Uhr und dem Geldbeutel, die auf dem Nachttisch lagen und sie sollte diese bei sich verwahren. Eva grinste frech, legte die Uhr an und ließ dann den Geldbeutel unter dem Bettlaken verschwinden. Sie lehnte die lederne Börse an ihren Oberschenkel an und sorgte so für den Körperkontakt.

Scar war sich nicht ganz sicher, was sie genau mit ihrem Grinsen bezweckte, doch er nahm es als Einladung weiter mit ihr zu schwatzen. Er fragte sie, ob sie sich noch an ihr erstes Wachwerden erinnerte und an ihre erste Reaktion, als sie gemerkt hatte, dass sie nackt gewesen war. Sie errötete und wollte gerade antworten, als Scar den Kopf schüttelte.

»Jetzt hast du es doch nicht mitbekommen.« Er hielt ihr die Uhr und die Geldbörse vor die Nase und sah wie sich ihre Augen weiteten.

»Ich habe es wirklich nicht gemerkt. Wie hast du das gemacht?«

Er zuckte nur mit den Schultern. Nach Jahren hatte man viel Übung und abgelenkte Menschen waren leichte Beute. Er hörte das Knurren ihres Magens. Er hatte ganz vergessen, dass sie sicherlich schon umkam vor Hunger. Scar stand auf und reichte ihr eins seiner frisch gewaschenen Shirts und eine Jeans, die nicht allzu viele Löcher hatte. Sie wirkte irritiert und starrte sein Shirt fragend an.

»Deine Kleider waren so gut wie zerfetzt und total verdreckt, also musst du erst mal diese Sachen anziehen, um dich warm zu halten. Wir müssen die Wohnung verlassen um Essen zu besorgen. Wie du sicherlich schon bemerkt hast: Ich habe nichts da.«

Eva nickte und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, bevor er ihr den Rücken zu drehte, dass sie sich anziehen konnte.

»Und was machen wir als erstes?«, fragte sie ein paar Minuten später und betrachtete ihr Outfit im Spiegel.

Es war fürchterlich. Die Jeans war zu groß und auch das Shirt hing schlaff wie ein Sack an ihr herunter. So konnte sie unmöglich auf die Straße. Sie würden in Paris auffallen wie bunte Hunde.

»Ich denke, als erstes besorgen wir dir etwas Vernünftiges zum Anziehen und danach können wir zusammen essen gehen. Ich kann dir leider keinen Luxus bieten, aber ich denke, dir wird es doch gefallen. Ich denke, ich kann dir auch bei deiner Suche nach deinem Ich helfen, zumindest mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen«, gab er sich, wie immer in weiblicher Gegenwart, Mühe wie die Leute aus dem Bildungsfernsehen zu klingen. »Warte kurz. Ich glaube für dein erstes Outfit brauchst du nicht einmal vor die Tür. Monique sollte deine Größe haben. Super, dass mir das jetzt erst einfällt...«

Scar ärgerte sich, dass er nicht gleich an sie gedacht hatte. Monique wohnte doch gerade mal eine Tür weiter. Im Grunde war sie wirklich nett, nur waren Scar und sie sich einig, es bei dem Treppenhausflirt zu belassen, so dass er nie an ihrer Wohnungstür angeklopft hatte.

Nun klopfte er doch und starrte ein wenig angespannt auf das dreckig braune Holz. Er nahm hinter der Holztür Gemurmel und langsam schlurfende Schritte wahr. Natürlich hatte Scar sie geweckt. Sie arbeitete normalerweise nur am späten Abend bis in die Nacht hinein.

»Wer stört?«, erklang Moniques rauchige Stimme.

»Ich bin es, Scar.« Das Schloss der Tür klickte und Monique öffnete. Sie sah leicht verkatert aus und starrte ihn verwundert an. »Kannst du mir ein paar Klamotten leihen?«

Monique begann schallend zu lachen.

»Du willst dir Klamotten von mir leihen, Süßer? Sind dir die nicht ein wenig zu eng?«

»Ach, Monique, quatsch nicht. Ich hab eine Freundin drüben in meiner Wohnung, die ein paar Sachen zum Anziehen braucht bis wir ihr was Neues gekauft haben.« Scar runzelte die Stirn und trat an ihr vorbei in die Wohnung.

Er fand ein Chaos vor, das er sich bei ihr bereits bildlich so vorgestellt hatte. Kleider lagen auf ihrem Bett und auf dem Boden verstreut, ein BH hing am Schminkspiegel und einer ihrer Stiefeletten lag einsam in einer Ecke. Ordnung schien keine ihrer Stärken zu sein und so wie es roch war Lüften auch keine. Es stank nach kaltem Rauch, Schweiß und Sex.

»Was für Klamotten braucht deine Freundin denn? Reichen Jeans und ein Pullover oder braucht sie auch noch Unterwäsche?« Sie kramte schon durch einen riesigen Kleiderberg und zog eine Jeans hervor, die dem Anschein nach sauber war.

»Ich glaube, Unterwäsche wäre auch nicht schlecht.«

Scar hätte fast gelacht, als Monique in einer Schublade einen Spitzen-BH nach dem nächsten zur Seite schob und etwas Bestimmtes zu suchen schien. Was hatte sie denn nun schon wieder vor?

»Ich glaube, das ist das Richtige.« Sie reichte ihm dunkelrote Seidenunterwäsche und grinste frech. »Das macht auch beim Ausziehen Spaß. Wenn du mal Zeit hast, kannst du sie mir ja mal vorstellen. Ich hoffe, dass sie dein Herz heile lässt.«

Kopfschüttelnd griff Scar danach, schnappte sich die Jeans und einen gelben Pullover, bedankte sich und marschierte zurück in Richtung seines Zimmers.

»Sag Bescheid, wenn ihr beiden Hübschen sonst noch etwas braucht. Ich hab auch ein bisschen Spielzeug auf Lager.«

Scar ignorierte diesen letzten Kommentar und schloss hinter sich die Tür zu seinem Zimmer. Er würde sicherlich nicht noch einmal bei ihr klopfen. Monique war ihm doch etwas zu dominant.

»Hier. Das sollte dir besser passen.« Er lächelte Eva an, die verunsichert dasaß, da Moniques Worte durch den Flur gehallt waren. Etwas verunsichert nahm sie die Kleider entgegen und wartete. »Bitte vergiss es. Sie hat einen merkwürdigen Humor.«

Scar beobachtete, wie Eva die Kleidungsstücke betrachtete und den Kopf schief legte. Sie sah so aus, als würde sie Kleider bei einem Einkaufsbummel ansehen und überlegen, ob ihr diese stehen würden. Dieses weibliche Wesen war einfach anders als alle, die er bis jetzt kennen gelernt hatte. Sie hatte etwas Unschuldiges.

5

Sie hatte den Kommentar von Scars Nachbarin gut hören können und überlegte nun, was er genau mit ihr zu tun hatte, dass sie ihm solche Angebote machte. Eigentlich ging es sie nichts an, doch aus irgendeinem Grund gefiel ihr der Gedanke nicht, dass diese Monique eine nähere Freundschaft mit ihrem Retter pflegte.

»Bitte vergiss es. Sie hat einen merkwürdigen Humor.«

Sie betrachtete die Jeans und den gelben Pullover, den er ihr gegeben hatte. Die Teile würden ihr passen, da war sie sich seltsamer Weise sicher.

Scar hatte sich ins Badezimmer zurückgezogen und sie hörte ein surrendes Geräusch. Ein Rasierapparat? Sie entschloss sich dazu die Zeit zu nutzen und schnell in die Kleider zu schlüpfen, bis er wieder raus kam. Im Pullover eingewickelt kam etwas Weinrotes zum Vorschein und Eva beäugte staunend die mit viel Spitze gearbeitete Seidenunterwäsche. Scars Nachbarin hatte wirklich einen seltsamen Sinn für Humor. Das war die reinste Reizwäsche. Aus Mangel an Alternativen zog Eva diese an und kam doch nicht ganz umhin die gute Qualität und den Tragekomfort der Wäsche zu bemerken. Vielleicht war diese andere Frau doch nicht ganz so übel.

Ein Flackern vor ihren Augen ließ Eva kurz inne halten. Bilder drangen in ihren Kopf und sie schnappte nach Luft. Sie sah sich in aufreizender Wäsche räkelnd auf einem Bett, einen Mann neben sich. Das wäre nicht so schlimm wäre da nicht das viele Blut um sie herum gewesen. Der Mann blutete. Sein Leben sickerte langsam aus ihm heraus und aus einem abartigen Grund machte ihn das für Eva nur noch begehrenswerter. Sie küsste ihn und leckte über seine Wunde, die sich an seinem Hals befand.

Das Surren im Bad verstummte und brachte Eva wieder in die Realität zurück. Hastig schnappte sie sich den Pullover und zog ihn sich über den Kopf. Die Bilder hallten in ihrem Kopf wie ein schlechtes Echo nach. Was war sie nur für eine kranke Person, dass sie solche Spiele anmachten? Das konnte doch nicht normal sein! War sie vielleicht vor irgendeiner Sekte geflohen oder hatte eines ihrer Erlebnisse einen solchen Schock verursacht, dass sie sich an nichts mehr erinnerte?

Scar kam aus dem Bad und sie sah, dass er sich wirklich rasiert hatte. Er sah nun nicht mehr ganz so verwegen aus ohne den 3-Tage-Bart und sein Haar war auch nicht mehr offen, sondern mit einem Haargummi zusammengebunden. So gepflegt sah er sogar noch besser aus, auch wenn er nicht mehr in das Image des Kriminellen passte. Aus irgendeinem Grund hatte sich Eva einen Ganoven eh mit Waffen und zerschlissenen Klamotten vorgestellt und nicht wie Scar in Designerjeans und teuren Schuhen.

»Wollen wir los? Dann haben wir vielleicht mal ein bisschen was vom Tag, bevor er wieder vorbei ist.« Er zwinkerte ihr zu und reichte ihr ein paar Schuhe. »Hier, die haben dein unfreiwilliges Bad überlebt.«

Eva nahm die hellbraunen Stiefeletten entgegen und strich zärtlich über das Leder. Sie hatten es leider nicht überlebt. Das hellbraune Wildleder der Stiefeletten von Ralph Lauren war komplett ruiniert. Sie verkniff sich ein frustriertes Seufzen und schlüpfte hinein. Was sie nun wusste war, dass sie sich offensichtlich teure Schuhe hatte leisten können. Prima. Sie war also eine reiche Irre mit einem Hang zu blutüberströmten Männern.

»Alles okay?«

»Nein, aber ich hoffe, dass es das am Ende wird. Lass uns gehen. Vielleicht hilft mir ein bisschen Frischluft weiter«, gab sie zurück und schob die düsteren Gedanken zur Seite.

Egal was ihr Gedächtnis noch zutage fördern würde, sie musste damit klarkommen. Falls ihr das alte Leben nicht gefiel blieb ja immer noch es zu ändern.

Scar hielt ihr seinen Arm hin und sie sah ihn verwirrt an. Diese Geste kam ihr seltsam vertraut vor.

»Mademoiselle«, forderte er sie auf und sie fühlte eine innere Wärme aufsteigen. Egal an wen sie diese Geste erinnerte, sie schien dieser Person zu vertrauen und sie zu lieben. Sie lächelte und legte ihre Hand auf die seine.

6

Aufgeregt wie ein kleines Kind war Eva etwa eine halbe Stunde lang durch die Straßen gelaufen und hatte sich ein Schaufenster nach dem anderen angesehen. Wenn sie so weitermachte, würde er noch eine Geldbörse mitgehen lassen müssen, da er nur ein paar Scheine aus Matteos Umschlag mitgenommen hatte. Auch das Geld des Bänkers war fast aufgebraucht, das er dem Anzugträger in der Straße vor der Einkaufsmeile aus der Tasche gezogen hatte. Dieser Trottel würde ganz schön doof aus der Wäsche schauen, wenn er den Diebstahl bemerkte. Manche Menschen konnten ihm einfach nicht leidtun.

Scar lotste Eva in eine bestimmte Richtung, denn so langsam musste sie wirklich etwas essen. Jetzt, da das Sonnenlicht auf ihre Haut fiel, bemerkte er, dass sie noch immer sehr müde und erschöpft aussah. Ein bisschen Fleisch und ein paar Vitamine konnten ihr nicht schaden.

»Komm, Kleines. Du hast sicherlich einen Bärenhunger. Emma ist da genau die richtige Adresse. Du wirst sie mögen.« Er ergriff ihre Hand und sie ließ sich bereitwillig mitziehen.

»Wer ist Emma?« Ihre Neugier schien geweckt worden zu sein und sie knuffte ihn spielerisch in die Seite. »Deine Freundin?«

»Ach, Quatsch. Dazu ist Emma zu intelligent«, lachte er und zwinkerte Eva zu. »Emma ist eine sehr gute Bekannte. Sie hat ein Restaurant hier in der Nähe und ich schau fast täglich bei ihr vorbei und lass es mir schmecken. Außerdem ist sie eine Seele von Mensch.«

Scars Beschreibung von Emma machte sie allem Anschein nach neugierig.

»Wieso hast du keine Freundin?«, wollte Eva wissen und brachte Scar damit ein klein wenig in Verlegenheit. Was sollte er ihr dazu nur sagen? Es klang zu kitschig zu sagen, dass er die richtige Frau noch nicht gefunden hatte. Klar hatte er Bekanntschaften gehabt, doch es war nie eine Frau dabei gewesen, die er hatte halten wollen. Touristinnen waren in Paris keine Mangelware und wenn er es wollte, hätte er auch nähere Bekanntschaften mit ihnen haben können. Er wusste, dass er gut aussah wenn er ein wenig auf sich achtete.

»Wieso interessiert dich das denn so?«, machte er die Gegenfrage und sah wie Eva leicht errötete. Sie räusperte sich und starrte dann demonstrativ in Richtung der Schaufenster. Damit war das Thema wohl beendet.

Einerseits war er froh darüber, andererseits hätte er gern den Grund erfahren. War es nur eine Frage von vielen gewesen, die sie ihm heute bereits gestellt hatte oder war hinter der Frage eine Absicht versteckt? Eva machte ihm nicht den Eindruck auf Abenteuer aus zu sein.

Plötzlich erstarrte sie und schnappte nach Luft. Ihre Finger krallten sich in die seinen. Meine Güte hatte diese zierliche Person eine Kraft. Als hätte sie seinen Gedanken bemerkt lockerte sich ihr Griff und sie schwankte leicht.

»Was ist los?«, fragte er sie leise, während er seinen Arm um sie legte ihr Halt zu geben. Sie lehnte sich an ihn und sog tief die Luft in ihre Lunge. Sie seufzte und machte ihm damit eine Gänsehaut.

 »Ich muss etwas essen. Mir ist schwindelig. Ist es bis zu deiner Emma noch weit?«

Scar schüttelte seinen Kopf und deutete auf den Eingang von Emmas Lokal am Ende der Straße.

7

Gut zehn Minuten später saßen Scar und Eva im privaten Teil eines kleinen schnuckeligen Lokals an der Seine. Es war wunderschön und wirkte sehr einladend. Emma, eine dickere dunkelhaarige Frau in den Fünfzigern, war ein Juwel und kümmerte sich liebevoll um Eva, der der Schrecken der letzten Erinnerung noch in den Knochen steckte. Eine solche Herzlichkeit hatte sie von einer Fremden nicht erwartet. Vor allem nach den letzten Bildern in denen sie von einer Meute von Menschen gejagt worden war wie ein wildes Tier. Was hatte sie nur getan um einen solchen Hass hervor-zurufen?

»Scar hat noch nie ein weibliches Wesen hierher mitgebracht. Manchmal dachte ich schon, der Junge hat für Frauen nichts übrig«, seufzte Emma und tat Eva noch etwas zu Essen auf ihren Teller. Diese Frau hatte definitiv einen mütterlichen Charme und Eva mochte sie auf Anhieb.

Scar hatte einen Blick auf sein Handy geworfen und war dann zum Telefonieren in den Nebenraum gegangen, weshalb sich die beiden Frauen in Ruhe unterhalten konnten. Es war seltsam, doch Eva fehlte seine Anwesenheit bereits, obwohl er ja nur im anderen Zimmer war. Nun wollte sie jedoch das Wesen dieses Mannes ergründen und wer war dazu besser geeignet als eine Frau, die Scar bereits längere Zeit kannte.

»Woher kennen Sie Scar?«, wollte Eva wissen und schaufelte unermüdlich Essen in sich hinein. Sie hatte das Gefühl seit Jahren nicht mehr genug zu essen bekommen zu haben und noch immer kurz vorm Verhungern zu sein.

»Ich kenne den Jungen schon seit Jahren. Eines Tages, damals musste er 15 oder 16 Jahre alt gewesen sein, kam er herein und bestellte meine Speisekarte hoch und herunter. Ich hatte zuvor noch nie einen Jungen so viel essen sehen. Es machte richtig Freude ihm dabei zuzusehen. Erst, als es ans Bezahlen ging, wurde mir klar, dass er das Geld wohl nicht hatte. Er versuchte abzuhauen und von der Toilette aus zu verschwinden. Ist ihm nicht ganz gelungen.« Emmas Miene wurde ganz weich bei dieser Erinnerung an frühere Zeiten. »Erst haben wir ihn aus dem Fensterrahmen, in dem er stecken geblieben war befreit und dann haben wir ihm ein Zuhause gegeben. Damals lebte mein Mann noch. Er mochte den Jungen sehr und auch ich sorge mich heute noch um ihn wie eine Mutter. Mittlerweile ist er 25 und ich muss mich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass er mich nicht mehr braucht.«

Emma lächelte und begann den Tisch abzuräumen. Eva stand auf und half ihr das Geschirr in die Küche zu tragen. Auch dieser Raum war klein und gemütlich. Hier kochte Emma allein und schien ganz genau zu wissen was wo seinen Platz hatte. Eva bewunderte die Organisation und hatte auf einmal das Gefühl als wären ihr manche Strukturen bekannt. An der Wand hing ein alter Dienstplan, der die Einteilung der Bedienungen zeigte. Eva studierte diesen voll Interesse und lächelte.

»Jetzt darf ich Sie etwas fragen, Eva? Woher kennen Sie Scar und was haben Sie vor?«

Ein leicht besorgter Unterton fiel Eva auf, weshalb sie sich zu Emma umwandte, doch die Frage irritierte sie noch ein wenig mehr. Was sollte das denn heißen? Was haben Sie vor? Sie entschloss sich dazu dieser Frau die Wahrheit zu sagen.

»Ich kenne Scar eigentlich noch gar nicht. Er hat mich vor ein paar Tagen aus der Seine gezogen. Ich habe keine Erinnerungen mehr an mein Leben. Aber was meinen Sie, was ich vorhabe?«

Emma sah nun eine Spur ernster drein und Eva konnte ihr Mitleid ihr gegenüber förmlich spüren. Es geschah so plötzlich, dass Eva davon ganz überrumpelt wurde. Emma drückte sie an sich und umarmte sie. Das Gefühl, dass in Eva dabei aufstieg war seltsam. Sie kam sich vor wie ein kleines Mädchen. Eva schluckte.

»Keine Erinnerungen? Entschuldige, Liebes. Das hat er mir nicht gesagt. Ich mache mir nur immerzu Sorgen, dass er noch einmal in große Schwierigkeiten gerät. Im Grunde ist der Junge anständig, doch sein Umgang ist es meistens nicht, verstehst du?«

Eva war sich nicht sicher, ob sie etwas erwidern sollte. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, doch bezweifelte sie mittlerweile, dass sie ein anständiger Mensch gewesen war. Wer wurde denn schon durch sterbende Menschen erregt und von Menschenmengen gehetzt? Sie musste ein Monster gewesen sein.

Ein leises Räuspern war zu hören und Emma ließ Eva los. Mit sehr ernster Miene hatte Scar die Küche betreten und er entschuldigte sich bei Emma, dass er schon wieder gehen musste. Sein Blick war unergründlich.

»Matteo will mich sehen.«, sagte er als Erklärung, was Eva zwar nicht weiterbrachte, Emma jedoch reichte, um erneut die Stirn in Sorgenfalten zu legen. Es schien ein Thema zu sein, dass Streit zwischen ihnen provozierte, weshalb sich Emma sofort abwandte und sie begann das Geschirr zu spülen. Eva konnte jedoch sehen wie sehr sie mit sich rang und ihrem Jungen am liebsten etwas gesagt hätte. Scar schien es ebenfalls zu wissen. Er schritt auf sie zu und umarmte sie kurz von hinten, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und murmelte ihr sehr leise und beruhigend ins Ohr:

»Alles wird gut gehen. Du wirst mich nicht verlieren.«

Sie nickte, doch Eva spürte, dass diese Zuversicht gelogen war. Emma schien große Angst vor diesem Mann zu haben, den Scar Matteo nannte.

»Ich glaube es ist das Beste, wenn Eva so lange bei dir bleibt. Ist das für dich in Ordnung?«

Damit war vielleicht Emma einverstanden, doch Eva fand es keine gute Idee. Sie würde Scar nicht allein gehen lassen. Emma lächelte, als sich Eva ihre neue Jacke schnappte und ihrem Retter folgte. Die restlichen Sachen konnten sie ja danach noch holen.

»Wer ist dieser Matteo?«, wollte Eva wissen und versuchte mit Scar Schritt zu halten, der nachdenklich auf seine Füße starrend davon marschiert war. Er wirkte verärgert, dass sie ihm folgte. Eva würde einen Teufel tun umzudrehen. Eher fror die Hölle zu. Scar seufzte.

»Matteo ist ein Bandenboss hier in der Stadt. Manchmal lässt er mich holen, wenn er meine Hilfe bei etwas braucht. Aufgaben, bei denen man gewisse Fingerfertigkeiten braucht. Manchmal ist es einfach nur ein Diebstahl, manchmal ist es auch etwas anderes.«

Eva betrachtete ihn und ein seltsames Gefühl stieg in ihr auf. Obwohl sie Unmengen an Essen zu sich genommen hatte war sie noch immer kurz vorm verhungern und das flaue Gefühl behagte ihr gar nicht. Sie spürte Scars Angst vor diesem unbekannten Mann und ihr wurde wieder schwindelig.

»Alles okay?« Scar legte erneut besorgt seinen Arm um sie und Eva nahm seinen verführerischen Duft wahr. Der Geruch, der von seinem warmen Körper zu ihr herüber wehte brachte sie fast um den Verstand und einen kleinen Augenblick hatte Eva das Verlangen ihre Zähne in dieses rosige Fleisch zu schlagen. Keuchend und von diesem gerade gefühltem Wunsch zutiefst erschüttert klammerte sie sich an Scar, der sie weiterhin besorgt betrachtete. Seine Angst schien von seiner Sorge verdrängt worden zu sein, weshalb ihr nur noch ein dumpfes Gefühl in der Magengrube blieb.

»Es wird schon wieder«, schnappte sie nach Luft und versuchte etwas anderes als Scar wahr zu nehmen. Sie musste sich ablenken. »Los, wir müssen zu diesem Matteo, nicht, dass du noch Ärger wegen mir bekommst, weil ich dich aufgehalten habe.«

Er seufzte erneut und das Angstgefühl war wieder da.

Langsam verebbte dieses beängstigende Verlangen und Eva konnte wieder klare Gedanken fassen. Einen Bandenboss zu besuchen empfand sie weniger bedrohlich, als mit diesem anziehenden Mann vor sich allein in einem Raum zu sein.

8

Scar nahm Eva nur widerwillig mit. Ihm war jedoch mittlerweile klar geworden, dass diese Frau trotz ihres Gedächtnisverlustes ihren eigenen Kopf hatte. Sie marschierten also in Richtung von Matteos neuestem Unterschlupf. Der letzte war leider aufgeflogen und so mussten sich seine Männer immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um vor der Gendarmerie sicher zu sein. Leider hatten sie oft nicht wirklich Ahnung von dem was sie da taten. Das Haus, das aussah als könne es jederzeit einfach so in sich zusammenfallen, war zumindest ein Reinfall.

»Genau da müssen wir rein.« Scar hatte Evas abschätzenden Blick gesehen und lächelte. Sie fand diese Bruchbude anscheinend genauso fehl am Platz wie er. Er nahm ihre Hand, drückte sie kurz und zwinkerte ihr aufmunternd zu. »Keine Sorge. Das Haus wird nicht gerade jetzt einstürzen. Es sieht schon seit zehn Jahren so heruntergekommen aus, nur wird es jetzt wieder bewohnt.«

Dieser Spruch war für sie zwar nicht im Geringsten eine Beruhigung, das konnte er genau sehen, doch Eva fasste sich ein Herz und ging ruhig neben ihm her ins Gebäude. Scar spürte jede Faser seines Körpers dagegen rebellieren. Hier war etwas faul und er brachte Eva in große Gefahr.

»Gleich werden einige Typen dumme Sprüche reißen. Bitte beachte sie nicht. Sie sind leider nicht wegen ihrer Intelligenz hier. Die meisten hier sind Schläger und Speichellecker die Matteo gefallen wollen. Sie sind ihm entweder treu ergeben oder sie haben ihre eigenen Pläne von denen Matteo bis jetzt nur noch nichts weiß.«

Eva nickte und strich ihm sanft mit ihrem Daumen über den seinen. Die Stelle, an der sie ihn so sanft berührte kribbelte und er bekam einen Kloß im Hals.

»Ich glaube, ich hatte früher schon einmal mit solchen Typen zu tun. Nervös macht mich nur, dass du mich nicht dabei haben willst.«

Er konnte nicht anders als sie anzustarren. Sie wirkte gekränkt und reckte stolz den Kopf empor. Eva war doch tatsächlich beleidigt. Welche absurde Reaktion.

»Ich will nur nicht, dass dir was passiert«, stammelte er und sah wie sie mit den Schultern zuckte. Sie schien sich darüber weniger Gedanken zu machen. Sie kannte Matteo noch nicht. Leider würde es zu spät sein, wenn sie ihn erst einmal kennengelernt hatte. Scar befand sich wirklich in einer Zwickmühle.

»Es wird schon gut gehen. Ich habe nur dich, weshalb ich dich auf gar keinen Fall allein gehen lassen werde. Und ich bin nicht so hilflos wie du mich gerade einschätzt.«

Das hoffte er.

Eva machte sich von ihm los und marschierte selbstsicher und zielstrebig in Richtung des Hauses, das ihr gerade noch nicht geheuer gewesen war. Sie kam nicht weit, denn einer von Matteos Männern fing sie ab, ließ sie jedoch los, als Scar ihm zurief:

»Sie gehört zu mir!«

9

In Deutschland hatte man von den ganzen Ereignissen in Paris nicht den geringsten Schimmer. Dort war man ganz und gar damit beschäftigt ein Kinderzimmer einzurichten, unter der strengen Aufsicht der werdenden Mutter.

»Schatz? Hast du die Kindersicherungen für die Steckdosen besorgt um die ich dich gebeten habe?«, rief Alexandra ihrem Mann Thomas durch den Flur entgegen, der sich entnervt an den Kopf fasste. Er wusste doch, dass da etwas für ihn Unsinniges gewesen war, das er noch hatte erledigen sollen. Er gönnte seinem Chauffeur Tobi den lang verdienten Urlaub, doch merkte er nun wie viel Arbeit er ihm immer wieder abnahm.

»Das habe ich in dem ganzen Chaos heute total vergessen. Steffen soll das morgen besorgen, wenn er dir das Sicherheitsgitter für die Treppe bringt. Ich hoffe nur, dass er noch die Zeit hat beim Baumarkt vorbei zu fahren.« Er zückte sein Handy und wählte aus dem Telefonbuch Steffen Mareks Nummer.

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