Eulenzauber (6). Hilfe für das kleine Fohlen - Ina Brandt - E-Book

Eulenzauber (6). Hilfe für das kleine Fohlen E-Book

Ina Brandt

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Beschreibung

Die Haflingerstute Mamalu bekommt endlich ihr Fohlen. Darauf haben Flora und Miri schon lange gewartet. Aber welch ein Schock: Das Fohlen ist blind! Gemeinsam mit ihrer Zaubereule Goldwing macht sich Flora auf die Suche nach einem magischen Stein, der dem Fohlen helfen soll. Doch die Spur führt sie viel weiter - bis ins Reich der Zaubereulen! Sind Flora und Goldwing bereit für ihre erste Reise nach Athenaria?

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Seitenzahl: 86

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Ina Brandt

Eulenzauber

Hilfe für das kleine Fohlen

Mit Illustrationen von Irene Mohr

In der Reihe Eulenzauber von Ina Brandt sind im Arena Verlag erschienen: Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Band 1) Eulenzauber. Rettung für Silberpfote (Band 2) Eulenzauber. Eine wunderbare Freundschaft (Band 3) Eulenzauber. Magie im Glitzerwald (Band 4) Eulenzauber. Rätsel um die Goldfeder (Band 5) Eulenzauber. Flora und das Weihnachtswunder Eulenzauber. Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6)

Ina Brandtarbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit »Eulenzauber« erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart.

Irene Mohrwurde in Hamburg geboren und hat dort an der Fachhochschule für Gestaltung Grafikdesign studiert. Seitdem arbeitet sie als Illustratorin und Grafikerin für verschiedene Kinderbuchverlage. In ihrem Atelier hat sie eine Malschule gegründet und dort viele Jahre Kurse für Kinder und Erwachsene gegeben. Wenn sie keine Bücher illustriert, ist sie am liebsten in der freien Natur – zwar ohne Eule, aber dafür gerne mit Pinsel und Staffelei.

 

 

Für alle, die Mut haben zu träumen

1. Auflage 2017 © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Umschlag- und Innenillustration: Irene Mohr Covergestaltung: Max Meinzold ISBN 978-3-401-80686-0

www.arena-verlag.dewww.eulenzauber-lesen.de

Inhaltsverzeichnis

1 Warten auf Mamalus Fohlen

2 Ein schwerer Schlag

3 Wie geht es weiter?

4 Mamalus rätselhafte Geschichte

5 Gemeinsam ist man stärker

6 Der geheimnisvolle Stein

7 Flora erinnert sich

8 Eine aufregende Reise

9 Aspiro ist zur Stelle

10 Die Suche nach dem Zauberwasser

11 Dareias Geschenk

12 Hilfe für Piccolo

13 Ein Wunder-Tag

Diese Zeilen hinterlasse ich dem Menschen, der daran glaubt, dass es Zaubereulen wirklich gibt! Dem, der bereit ist, ihr Geheimnis zu wahren und ihre Kräfte weise zu nutzen . Dem, der seine Eule gefunden hat, die bloß er verwandeln kann . Nur wenn die beiden wirklich füreinander bestimmt sind, wird das Wunder wahr.

 

1 Warten auf Mamalus Fohlen

»Komm schon, wo bleibst du denn?« Miri war bereits oben angelangt und winkte Flora zu. Flora ließ ihren Blick über die Rodelpiste schweifen. Wie wunderschön der Schnee in der Sonne glitzerte. Als ob jemand tausend funkelnde Diamanten darüber gestreut hätte. Wie lange die Kälte wohl noch anhalten würde? Bald schon sollte es wärmer werden und tauen. Aber heute wollte sie sich mit Miri noch einmal einen herrlichen Nachmittag machen.

Flora zog ihren Bob die letzten Meter bis zum Startpunkt. Dann schubste sie sich mit kräftigen Armbewegungen an, um ihrer Freundin hinterherzukommen. Schneller und immer schneller steuerte sie auf die große Schanze zu, die sich am steilsten Stück aus der Piste wölbte. Und da hob Flora ab und sauste durch die Luft. Sie spürte, wie ihr der Schwung in den Bauch fuhr und lachte. Wow! Das fühlte sich so toll an! Und erinnerte sie daran, wie sie vor Kurzem mit ihrer kleinen Zaubereule Goldwing geflogen war. Ja, richtig geflogen! Flora und Goldwing wussten zwar bis heute nicht, wie das genau funktioniert hatte, aber das war auch egal. Auf jeden Fall war es das Schönste gewesen, was Flora jemals erlebt hatte. So hoch über den verschneiten Tannenspitzen zu schweben, alles ganz klein von oben zu sehen … Patsch, da landete sie mit einem harten Schlag auf der Piste. Um ein Haar wäre der Bob gekippt, aber Flora warf sich gerade noch rechtzeitig auf die andere Seite und raste weiter.

Miri grinste, als Flora unten ankam. »Na, da hättest du ja beinahe noch mal den Schnee geküsst«, meinte sie.

Flora nickte. »Zum Glück ist heute Nathalie nicht da. Die hätte bestimmt gleich wieder irgendeinen Quatsch von sich gegeben.« Sie dachte an Nathalies blöden Kommentar, als sie vor ein paar Wochen tatsächlich mit der Nase im Schnee gelandet war.

»Ach, die kann doch gar nichts anderes als Quatsch reden«, meinte Miri mit einer wegwerfenden Handbewegung.

»Und den können sich jetzt andere anhören!«, freute sich Flora und stapfte mit Miri wieder nach oben. Nathalie war mit ihren Eltern nämlich zum Skilaufen gefahren. Für den Rest der Ferien würde ihnen diese Zicke nun nicht mehr bei Sarah auf dem Reiterhof begegnen. Schulfrei und Nathalie-frei, super!

»Der Skilehrer kann einem jetzt schon leidtun«, sagte Miri.

»Pah, von wegen Skilehrer«, erwiderte Flora. »Ski fahren ist doch viiiel zu langweilig für Miss Supertalent. Da war sie doch letztes Jahr schon die Beste von allen. Ist ja klar! Deswegen macht sie jetzt einen Snowboardkurs. Snowboarder sind eh viel cooler. Hat sie zumindest zu Lea gesagt.«

Miri schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.

»Soll sie doch«, fuhr Flora fort. »Mich würden jetzt keine zehn Pferde von hier wegbringen. Mamalu kann jeden Tag ihr Fohlen bekommen. Stell dir mal vor, wenn wir dann nicht da wären!«

»Das wäre der Hammer!«, meinte auch Miri. »Wir warten ja schon seit Wochen darauf.«

»Wie das Fohlen wohl sein wird?«, überlegte Flora und blickte verträumt vor sich hin. »Hat es Mamalus schöne braune Augen? Und wie sie einen weißen Fleck auf der Stirn? Oder sieht es vielleicht ganz anders aus?«

Miri lachte. »Ganz anders sicher nicht. Es wird auf jeden Fall ein Haflingerfohlen sein. Also braun mit heller Mähne und hellem Schweif.«

»Ach, wenn es doch nur endlich da wäre!«, seufzte Flora.

»Wir schauen nachher sowieso noch mal im Stall vorbei«, erwiderte Miri. »Vielleicht tut sich ja heute was. Aber jetzt will ich hier erst mal ein bisschen Spaß haben. Oder machst du schon schlapp?« Miri warf sich in ihren Bob. »Na los, wer als Erste bei der Schanze ist. Wetten, du kriegst mich nicht?« Mit einem verschmitzten Grinsen schubste sie sich ab und sauste los. Flora lachte. Miri war einfach nicht zu bremsen!

Eine Stunde später erreichten die Mädchen mit roten Backen den Reitstall. Kein Tag in den Ferien war vergangen, ohne dass sie nicht hier gewesen waren. Außer an Weihnachten. Da war wirklich keine Zeit gewesen. Flora kam es vor, als hätte sie erst gestern ihre Geschenke ausgepackt. Den Stall aus Zeltstoff, den man im Sommer auch zum Draußenschlafen nutzen konnte. Den CD-Spieler, die neue Hose … Wie die Kerzen geduftet hatten und der Weihnachtsbaum, den sie und ihr Bruder Felix mit ihrem Vater selbst im Wald geholt hatten. Und nun war das neue Jahr schon angebrochen. Flora hatte es diesmal sogar geschafft wach zu bleiben, um sich das Feuerwerk anzuschauen. Wie die Raketen da vor dem sternklaren Himmel explodiert waren und die Wälder ringsum in allen Farben hatten leuchten lassen! Das hatte so wunderschön ausgesehen. Und jetzt hieß es wieder ein Jahr warten bis zum nächsten Weihnachtsfest …

»Brrr, mir ist eiskalt«, unterbrach Miri Floras Gedanken. »Schauen wir mal, ob Sarah in ihrem Büro ist. Vielleicht gibt es ja was Neues von Mamalu?«

Die Mädchen streckten ihren Kopf in den kleinen Raum neben dem Eingang zum Stall. Dort saß Sarah, die Besitzerin des Hofs, vor ihrem Computer. Auf dem kleinen Tisch stand eine Thermoskanne, inmitten von Ordnern und Papierstapeln.

»Hallo, ihr zwei«, begrüßte sie die Mädchen. Sie lächelte, als sie in die gespannten Gesichter der beiden blickte. »Lasst mich raten«, meinte sie und legte nachdenklich einen Finger an die Stirn. »Ihr wart heute Morgen schon hier, jetzt seid ihr wieder da … Hm, kann es sein, dass ihr wegen dem Fohlen kommt?«

Flora und Miri grinsten. Auch Sarah lächelte. »Nein, es hat sich nichts getan«, verkündete sie. »Aber es kann jeden Moment so weit sein. Dein Vater war vorhin auch noch mal hier«, wandte sie sich an Flora. »Wirklich lieb, dass er sich so toll um Mamalu kümmert. Und um die anderen Pferde natürlich auch.«

Flora strahlte. Es war der größte Wunsch ihres Vaters gewesen, eines Tages Tierarzt auf dem Land zu sein. Nun kümmerte er sich nicht nur um alle Haustiere in Tannenbach, sondern auch um den Reiterhof. Sein Vorgänger, der alte Doktor Schellhammer, war froh, so einen guten Nachfolger gefunden zu haben. Und auch Flora war mittlerweile froh, dass sie hierhergezogen waren. Sonst hätte sie Goldwing, ihre kleine Zaubereule, nie kennengelernt. Und Miri, mit der sie so gerne zusammen war und die sie auch immer auf ihrem Pferd Dusty reiten ließ.

»Ich verspreche euch, ich sage sofort Bescheid, sobald das Fohlen da ist«, versicherte Sarah. »Wenn ihr Glück habt, kommt es heute Nacht. Die meisten Fohlen werden nämlich nachts geboren.«

»Dann könnten wir doch im Stall schlafen?«, schlug Flora sofort vor.

Sarah lachte. »Da wären eure Eltern sicher begeistert. Nein, nein, wir lassen Mamalu schön in Ruhe. Auch ich schaue da nur zu. Früher, als die Pferde noch frei gelebt haben, waren auch keine Menschen da, um den Stuten zu helfen. Das würde Mamalu nicht wollen.«

Schade! Flora hätte so gerne einmal die Geburt eines Fohlens miterlebt. Das war bestimmt unheimlich aufregend.

»Komm, dann führen wir Dusty ein bisschen herum«, meinte Miri und zupfte Flora am Ärmel.

»Wollt ihr vorher vielleicht einen Tee?«, fragte Sarah. »Ihr seht ziemlich verfroren aus.«

Die Mädchen nickten und wärmten ihre eiskalten Finger an den dampfenden Tassen. Sie fühlten sich tatsächlich nicht mehr so kalt, als sie zu Dustys Box gingen. Das schwarz-weiß gescheckte Pony schaute ihnen erfreut entgegen und wieherte leise.

»Na, du hast wohl nicht gedacht, dass du uns heute noch mal siehst?«, fragte Miri freundlich und legte ihrem Pony das Halfter an. Bereitwillig folgte Dusty ihr durch die Stallgasse. Die Mädchen gingen mit ihm nach draußen und führten ihn über den großen Außenreitplatz, auf dem nur noch ein paar Fleckchen Schnee lagen. Dusty schnaubte zufrieden und drückte seinen Kopf an Miris Arm. Flora freute sich, die beiden so zu sehen. Wie gut, dass Goldwings Zauberkräfte dem Pony geholfen hatten, seine Angst nach Miris Sturz bei dem Turnier zu vergessen. Dusty war wirklich ein tolles Pferd und Flora genoss es jedes Mal, wenn sie auf ihm reiten durfte. Er war so brav und reagierte sofort auf jedes Kommando. Ganz anders als Benni, das Schulpferd, auf dem Flora ab und zu Reitunterricht hatte. Er war störrisch wie ein Esel und manchmal hatte er überhaupt keine Lust, sich zu bewegen. Trotzdem mochte ihn Flora, auch wenn es ziemlich mühsam mit ihm sein konnte.