Eulenzauber (7). Geheimnisvoller Edelstein - Ina Brandt - E-Book

Eulenzauber (7). Geheimnisvoller Edelstein E-Book

Ina Brandt

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Beschreibung

Ein kleiner Steinkauz bittet Flora und ihre Zaubereule Goldwing um Hilfe! Denn eine Feder, die er direkt aus dem Eulenreich Athenaria bekommen hat, hat ihr Licht verloren. Und tatsächlich - als Flora in das Reich der Eulen reisen will, bleibt ihr der Weg verschlossen. Was ist nur passiert? Nur Floras Oma, die endlich zu Besuch in Tannenbach ist, kann sie etwas ablenken. Sie erzählt von ihren vielen Reisen - und von der Kraft der Edelsteine. Da kommt Flora eine Idee! Können sie und Goldwing dem Zauberreich erneut helfen? 

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Seitenzahl: 88

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Ina Brandt

Eulenzauber

Geheimnisvoller Edelstein

Mit Illustrationen von Irene Mohr

In der Reihe Eulenzauber von Ina Brandt sind im Arena Verlag erschienen: Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Band 1) Eulenzauber. Rettung für Silberpfote (Band 2) Eulenzauber. Eine wunderbare Freundschaft (Band 3) Eulenzauber. Magie im Glitzerwald (Band 4) Eulenzauber. Rätsel um die Goldfeder (Band 5) Eulenzauber. Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6) Eulenzauber. Geheimnisvoller Edelstein (Band 7) Eulenzauber. Flora und das Weihnachtswunder

Ina Brandtarbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit »Eulenzauber« erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart.

Irene Mohrwurde in Hamburg geboren und hat dort an der Fachhochschule für Gestaltung Grafikdesign studiert. Seitdem arbeitet sie als Illustratorin und Grafikerin für verschiedene Kinderbuchverlage. In ihrem Atelier hat sie eine Malschule gegründet und dort viele Jahre Kurse für Kinder und Erwachsene gegeben. Wenn sie keine Bücher illustriert, ist sie am liebsten in der freien Natur – zwar ohne Eule, aber dafür gerne mit Pinsel und Staffelei.

 

 

Für alle, die Mut haben zu träumen

1. Auflage 2017 © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Umschlag- und Innenillustration: Irene Mohr Covergestaltung: Max Meinzold ISBN 978-3-401-80700-3

www.arena-verlag.dewww.eulenzauber-lesen.de

Inhaltsverzeichnis

1 Frau Faltins Geheimnis

2 Was für eine Überraschung!

3 Die Geschichte der Göttin

4 Noch eine Überraschung!

5 Ein Bild des Schreckens!

6 Das Geschenk der Tauben

7 Ein kostbarer Fund

8 Bühne frei für Amigo!

9 Die Kraft des Steins

10 Wird es nun gelingen?

11 Amigo verschwindet

12 Ein Blick in die Tiefe

13 Wie im Märchen

14 Ein letzter Blick ins Zauberreich

 

Diese Zeilen hinterlasse ich dem Menschen, der daran glaubt, dass es Zaubereulen wirklich gibt! Dem, der bereit ist, ihr Geheimnis zu wahren und ihre Kräfte weise zu nutzen. Dem, der seine Eule gefunden hat, die bloß er verwandeln kann. Nur wenn die beiden wirklich füreinander bestimmt sind, wird das Wunder wahr.

1 Frau Faltins Geheimnis

»Mmmh, wie gut du riechst!« Flora sog tief die Luft ein und drückte ihre Nase noch ein bisschen fester auf Piccolos Stirn. Das Fell des Fohlens war so weich und sein warmer Atem streifte ihren Hals. Wie wunderschön seine großen dunklen Augen glänzten.

Mit Schaudern erinnerte sich Flora daran, wie sie noch bis vor ein paar Wochen ausgesehen hatten. Ganz grau und trüb! Denn ein Fluch hatte Piccolo blind zur Welt kommen lassen. Aber Flora hatte es mithilfe ihrer Zaubereule Goldwing geschafft, ihn von diesem Fluch zu befreien. Nun konnte er wie ein ganz normales, gesundes Fohlen hier bei Sarah auf dem Reiterhof aufwachsen.

In den Ferien hatte Flora ihn mit ihrer Freundin Miri jeden Tag besucht. Klar, sie mussten sich um Miris Pferd Dusty kümmern, aber sie wollten eben auch von Anfang an Piccolos Freundinnen sein. Jetzt trat der kleine Hengst immer gleich zu ihnen, sobald sie zu seiner Box kamen.

Ein Finger bohrte sich in ihre Seite. »He, darf ich auch mal?«, hörte sie Miri fragen. Flora ließ Piccolos Kopf los und bemerkte Miris belustigten Blick.

»Wenn’s unbedingt sein muss«, erwiderte Flora in gespielt genervtem Ton und trat einen Schritt zur Seite.

Miri lachte. »Mich mag er natürlich sowieso am allerliebsten. Oder, mein Kleiner?« Sie schlang beide Arme um seinen Hals.

Piccolo legte den Kopf schief und schaute sie fragend an. Wie goldig er aussah! Aber nun hatte er genug. Er wandte sich ab und schmiegte sich an seine Mutter, die mit der Nase im Heu wühlte. Von weiter hinten erklang lautstarkes Wiehern. Ein schwarz-weiß geschecktes Pony streckte den Kopf in die Stallgasse und starrte die beiden Mädchen an.

»Ich glaube, das heißt so viel wie ›He, was steht ihr da rum? Bringt mich doch mal nach draußen!‹.« Flora zwinkerte Miri zu.

»Recht hat er«, meinte Miri. »Ist schon doof für ihn, dass er gerade nur geführt werden darf.« Dusty hatte nämlich die Zähne abgeschliffen bekommen und durfte nun eine Woche kein Zaumzeug tragen. Aufgeregt tänzelte er herum, als sich die Mädchen näherten. Doch als Miri ihm das Halfter anlegte, hielt er ganz still. Sie führten ihn nach draußen, wo Nathalie mit ihren Freundinnen Lea und Emilie gerade Nathalies Stute Aurora putzte. Oder besser gesagt: Nathalie ließ die beiden die Arbeit machen, während sie lässig an der Mauer lehnte und sich durch ihre langen braunen Haare strich.

»Der Snowboardkurs war wirklich megacool! Ihr hättet sehen sollen, wie ich durch die Halfpipe gefahren bin. Und Alex, mein Lehrer, hat hammermäßig ausgesehen. Mit Augen so blau wie der Himmel! Er hat gesagt, ich hätte echt Talent!« Ein verträumtes Lächeln lag auf Nathalies Gesicht.

Flora stöhnte innerlich. Wie schön war die nathaliefreie Zeit hier auf dem Reiterhof gewesen. Seit sie aus den Ferien zurück war, erzählte sie nur noch von diesem Snowboardkurs. Auch schon heute Morgen in der Schule.

»Wahrscheinlich tritt sie nächstes Jahr bei Olympia an«, hörte Flora Miri leise sagen. Sie strich sich durch die Haare wie Nathalie und warf angeberisch den Kopf zurück. Flora kicherte. Sie wünschte, sie könnte sich auch einfach über Nathalie lustig machen. Aber sie hatte immer etwas Angst vor Nathalies bissigen Kommentaren, die sie meistens ziemlich sprachlos machten. Und das ärgerte Flora am allermeisten.

Die Mädchen betraten den Außenreitplatz und Flora atmete auf. Hier hatten sie ihre Ruhe.

»Ich verstehe gar nicht, warum Emilie und Lea sich diesen Blödsinn die ganze Zeit anhören«, meinte sie. »In den Ferien ist Lea eigentlich ganz nett gewesen. Aber jetzt hängt sie wieder bloß an Nathalies Lippen. Wie ein Affe vor der Banane.«

»Ja, nun ist die Chefin eben wieder da und der Laden läuft wie immer«, erklärte Miri nur. »Apropos Laden. Wann gehen wir mal wieder mit Zorro spazieren?«

Zorro war der schwarze Labrador der Müllers, denen die alte Mühle in Tannenbach gehörte. In ihrem Hofladen verkauften sie nicht nur Mehl, sondern auch Obst, Gemüse und andere Sachen aus der Umgebung. Seit die Familie Faltin nach Tannenbach umgezogen war, half Floras Mutter Magda Müller im Laden. Und Flora und Miri halfen bei Zorro mit, denn für lange Spaziergänge mit ihm hatten die Müllers meist nicht so viel Zeit.

»Ich frag mal meine Mutter, wann sie uns mitnehmen kann«, erwiderte Flora. »Ich war auch schon länger nicht mehr dort. In den Ferien war der Laden zu.«

»Vielleicht kann uns ja auch mal meine Mutter fahren«, überlegte Miri. »Wenn sie nicht gerade den Pinsel schwingt.«

»Den Pinsel?«, wunderte sich Flora. »Ich dachte, sie hängt die ganze Zeit hinter ihrer Kamera.«

Miri seufzte. »Nein, jetzt fotografiert sie nicht mehr jeden Pups, sondern malt. Sie meint, das sei eine neue Herausforderung. Wir haben unzählige Kartons mit Fotos in den Keller geräumt und dafür stehen nun ihre Staffelei und lauter halb fertig gemalte Bilder herum. Wenn sie doch nur mal ein platzsparenderes Hobby hätte! Sie könnte doch backen oder kochen? Dann hätte ich auch was davon. Dauernd leckeren Kuchen oder neue Nudelgerichte – das wäre super!«

»Bloß nicht!« Flora hob abwehrend die Hände. »Das hab ich ja mit meiner Mutter. Ständig probiert sie neue Rezepte für den Laden aus. Und wir sind die Versuchskaninchen. Du glaubst gar nicht, was für scheußliche Sachen ich schon essen musste.«

»Okay, verstehe, dann ist das also auch nichts«, räumte Miri sofort ein.

»Ich kapiere einfach nicht, warum man freiwillig so viel Zeit in der Küche verbringt«, meinte Flora kopfschüttelnd. »Gestern Abend hat meine Mutter sogar noch ganz spät Haselnussmakronen gebacken.«

»Hat sie die nicht erst an Weihnachten gemacht?«, wunderte sich Miri.

»Genau!«, bestätigte Flora. »Aber sie hat gemeint, die braucht sie für eine Überraschung.«

»Was denn für eine Überraschung?«, fragte Miri erstaunt.

»Keine Ahnung«, erwiderte Flora. »Sie gibt ja nicht den kleinsten Hinweis preis, denn sonst sei es ja keine Überraschung mehr, sagt sie.«

»Vielleicht will sie mitmachen bei ›Deutschland sucht den Haselnussmakronen-Star‹? Oder sie möchte unbedingt noch mal Weihnachten feiern?«, überlegte Miri und grinste.

»Wenn es dann noch mal Geschenke und Ferien gibt, hätte ich nichts dagegen«, erwiderte Flora lachend. Aber insgeheim wunderte sie sich schon. Warum tat ihre Mutter nur so geheimnisvoll? Was verschwieg sie ihr? Das hätte Flora zu gern gewusst …

2 Was für eine Überraschung!

Als Flora die Tür zur Wohnung öffnete, warf jemand von hinten eine Decke über ihren Kopf. Zwei Arme umklammerten sie und hielten sie ganz fest.

Mann, schon wieder Felix mit einer seiner tollen Ideen, dachte Flora. Aber der Deckentäter war größer und stärker. Ein Schwaden süßen Parfüms umwehte Flora und eine tiefe Stimme raunte ihr ins Ohr: »Du wirst es nicht erraten …« Doch da rief Flora schon: »Oma Griech!« Sie riss sich die Decke vom Kopf. Und tatsächlich! Da stand ihre Oma und drückte sie lachend an sich.

»Na, mit mir hast du wohl nicht gerechnet?«, fragte sie und betrachtete amüsiert ihre fassungslose Enkelin, der es jetzt erst einmal die Sprache verschlagen hatte. Flora schlang beide Arme um sie, als ob sie sie nie mehr loslassen wollte. Tränen stiegen ihr in die Augen und vor lauter Freude fing ihr Herz wild an zu pochen.

»Mein Schatz, du bist so groß geworden. Lass dich mal anschauen!« Oma Griech hielt Flora ein Stück von sich weg und betrachtete sie prüfend.

»Du bist mindestens einen halben Meter gewachsen«, stellte sie fest.

»Mindestens«, erwiderte Flora lachend. »Sooo lange haben wir uns nicht mehr gesehen.«

»Ich weiß«, meinte Oma Griech und nickte bedauernd. »Eigentlich wollte ich ja an Weihnachten kommen, aber ich hatte das Haus voller Gäste. Und natürlich wollte ich euch auch davor schon besuchen und euer neues Zuhause kennenlernen. Aber jetzt habe ich es endlich geschafft!« Noch einmal nahm sie Flora ganz fest in die Arme.

Flora sog tief die Luft ein. Sie liebte das süße Parfüm ihrer Oma, ihre weichen, bunt bedruckten Kleider, die gut ihre etwas pummelige Figur verdeckten. Die vielen silbernen Armreifen, die sie immer trug, klimperten leise bei jeder Bewegung. Flora fand ihre Oma toll! Sie sah gar nicht aus wie andere Omas mit grauen Haaren und altmodischen Klamotten. Nein, ihre Oma hatte pechschwarze, schulterlange Haare, die meistens etwas zerzaust wirkten. Sie tuschte sich die Wimpern und malte sich die Lippen rot an. Im Gegensatz zu ihrer Tochter, Floras Mutter, die eher der Naturtyp war und sich fast nie schminkte.

»Na, die Überraschung ist mir doch gelungen, oder?«, fragte da Frau Faltin, die nun zu ihnen trat.