Feldherren, Krieger und Strategen - Raimund Schulz - E-Book

Feldherren, Krieger und Strategen E-Book

Raimund Schulz

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Beschreibung

Was waren das für Menschen, die sich jedes Jahr die Rüstung anlegten und dem Tod ins Auge sahen? Wie verliefen genau Schlachten in der Antike, und wie beeinflussten sie die große Politik? Der Autor revidiert uns vertraute Mythen: Nicht Sparta, sondern die Athener Demokratie war der aggressivste Staat der griechischen Welt. Marathon und Salamis waren keineswegs rauschende Siege, sondern glückliche Abwehrerfolge gegen einen nach wie vor überlegenen Gegner. Und Alexander gewann seine Schlachten nicht, weil er ein Genie war, sondern weil er die politischen Schwächen der Perser nutzte. Selbst das Christentum konnte sich am Ende der Antike der kriegerischen Realität nicht entziehen und erkannte im Sieg auf dem Schlachtfeld den Inbegriff des menschlichen Erfolgs auf Erden.

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RAIMUND SCHULZ

FELDHERREN,KRIEGER UNDSTRATEGEN

KRIEG IN DER ANTIKEVON ACHILL BIS ATTILA

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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Klett-Cotta

© 2012 by J. G. Cotta'sche Buchhandlung

Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Printed in Germany

Schutzumschlag: Rothfos & Gabler, Hamburg

Unter Verwendung eines Fotos von akg-images/Peter Connolly

Datenkonvertierung: Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital - die digitale Verlagsauslieferung Stuttgart

Printausgabe: ISBN 978-3-608-94768-7

E-Book: ISBN 978-3-608-10318-2

Inhalt

Einleitung

1. Wie alles begann – Kleine und grosse Kriege bei Homer

2. Frühe Kriege Spartas und militärische Ordnungen der Polis

3. Krieg einer Supermacht – Angriff der Perser

4. »Herr des Meeres zu sein ist etwas Grosses« − Athens Seekrieg und die Demokratie

5. Die grosse Bewegung – der peloponnesische Krieg und seine Folgen

6. Alexanders Krieg gegen Persien und die Armeen der hellenistischen Könige

7. Lehrjahre einer Krieger-Republik − Roms Kampf mit Pyrrhos und Karthago

8. Vom Lehrling zum Meister – Kriege mit Hannibal und den hellenistischen Königen

9. Spezialisierung des Kriegs-Handwerks seit dem 2. Jahrhundert v. Chr.

10. Militärpotentaten der späten Republik und der Kampf um die Macht im Reich

11. Herren der Welt – Die frühe Kaiserzeit und ihre Armee

12. »Wir wollen Soldaten sein!« – Militarisierung des Reiches im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr.

13. Probleme der spätantiken Armee − Adrianopel und die Folgen

14. Der Weg zu den katalaunischen Feldern und der Untergang des Westreiches

15. »Glaube nicht, dass Niemand Gott gefallen könne, der Kriegsdienst leistet.« − Krieg und Christentum

Epilog

Tafelteil

Dank

Anhang

Zeittafel

Anmerkungen

Literatur

Bildnachweis

Personenregister

Ortsregister

EINLEITUNG

Krieg war ein Fundamentalphänomen der Antike. Wenige liebten ihn, doch jeder akzeptierte ihn wie Stürme, Krankheiten und Missernten. Selbst den Christen war klar, dass er nicht aus der Welt zu verbannen war. Mochte es auch Zeiten geben, in denen man den Krieg weit entfernt wähnte, so begleitete er den Menschen doch täglich auf die eine oder andere Weise. Kein Marktplatz, der nicht von Statuen berühmter Feldherren gesäumt war, kein Tempel, den nicht Beutestücke und Rüstungen zierten, kein Mitbürger, der nicht über seine militärischen Heldentaten schwadronierte, auch kein Herrscher, der nicht seinen Untertanen versicherte, er verdanke seine Stellung der persönlichen Bewährung im Krieg. Dazu kamen die Vorträge der Geschichtsschreiber, die den Krieg als Geburtsstunde ihrer Zunft und als Kern der Geschichte, ja als das wichtigste Thema der Menschheit erachteten.1 Allgegenwärtig war der Krieg auch außerhalb der Städte. Jeder Bauer musste sein Land gegen Räuber und Überfälle verteidigen und als Krieger seiner Heimat wehrfähig sein, um zu überleben und anerkannt zu werden.

Auch wenn die Menschen der Antike den Krieg sicherlich nicht als einen unveränderlichen Naturzustand ansahen – sie bewegten sich täglich in Räumen, die vom Krieg erfüllt und durch die Erinnerung an den Krieg oder die Erwartung eines Krieges gestaltet waren. Das Verhältnis zum Krieg ähnelte der ambivalenten Einschätzung der Seefahrt – beides Bereiche menschlichen Lebens, die mit den höchsten Risiken behaftet und nie vollständig zu kontrollieren waren.2 Jeder kannte die Gefahren und das Grauen des Krieges. Da er aber nicht aus der Welt zu schaffen war, machte man aus der Not eine Tugend und versprach allen, die ihm dienten, höchste Anerkennung und ewigen Ruhm.

Und das mit gutem Grund: Jede Gemeinschaft musste wehrhaft sein, um zu überleben. Es gab einerseits keine Polizei und überregionalen Sicherheitssysteme, andererseits brachte der Krieg viele Menschen in Lohn und Brot. Spätestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. hielten nicht nur die Soldaten, sondern auch zahllose Techniker, Ingenieure, Versorgungshelfer und Trossknechte den Krieg in Gang. Nicht nur die Karthager, auch die Pharaonen führten ihre Feldzüge vorwiegend mit Söldnertruppen. Fast alle vorderasiatischen Reiche ergänzten ihre heimischen Verbände mit angeworbenen Berufskriegern.3 Heute gehört das Söldnerwesen zum exotischen Randphänomen westlicher Gesellschaften. In der Antike war es eine geachtete Profession, die ganze Landstriche ernährte und schnelle Aufstiegsmöglichkeiten versprach. Auch der wehrhafte Bürger war ein einigendes Element mit hoher Identifikationskraft. Jede politische Ordnung der Antike – von der attischen Demokratie über die römische Republik bis zu den Imperien der hellenistischen Könige und der römischen Kaiser – lebte vom militärischen Erfolg und bezog ihre Lebensenergien aus Krieg und Eroberung. Der Krieg richtete innenpolitische Gegensätze auf ein gemeinsames Ziel aus und hielt das Zusammenspiel der politischen Institutionen in Gang. Da Krieg für das Selbstverständnis und den Bestand antiker Gemeinwesen so entscheidend war, wurde er auch zum Wegbereiter fundamentaler machtpolitischer und innenpolitischer Wandlungen. »Die Gegenwart des Krieges und die nachhaltige Wirkung bewaffneter Konflikte in der gesamten Geschichte der alten Welt sind unübersehbar.«4

Bis heute begegnen jedoch deutschsprachige Althistoriker – im Gegensatz zu ihren Kollegen der Mediävistik und der Neueren Geschichte – dem Thema mit einer gewissen Distanz, vor allem was die realmilitärische Dimension des Krieges betrifft.5 Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat sich intensiv mit den kulturhistorischen Zusammenhängen, mit Erinnerungsformen, der künstlerischen Verarbeitung und den religiösen Grundlagen des Krieges beschäftigt; zahlreiche Spezialstudien erklären Waffen und Kriegshandwerk sowie den sozialen Hintergrund des Soldatenlebens. Einzelne militärische Großereignisse wie die Perserkriege, der Peloponnesische Krieg oder der Alexanderzug wurden monographisch behandelt. Bis heute fehlt jedoch eine integrierende, epochenübergreifende Verknüpfung von militärischer Pragmatik, also der Analyse der Schlachten, Kampftaktik und Waffentechnik, mit der innen- und außenpolitischen Makroentwicklung (obwohl es neben dem Klassiker von Hans Delbrück inzwischen einige wertvolle Vorarbeiten gibt).6 In Handbüchern oder Überblickswerken zur Antike wird man ausführlich über die politischen Rahmenbedingungen, Gründe und Folgen großer Kriege belehrt, aber für die militärischen Entscheidungen selbst genügen in der Regel wenige Angaben wie: »Dann siegte X bei Y über Z.« Kriege werden in der Regel nur so weit erfasst, wie sie für die Erzählstruktur politischer Entwicklungen erforderlich erscheinen.7 Überlegungen zu den Entstehungsgründen von Kriegen, ihrem Ausgang und den Folgen gibt es reichlich.8 Was dazwischen geschah, die konkrete militärische Auseinandersetzung, wird ausgespart oder isoliert behandelt.9 Eine solche Reduktion ist aber angesichts der Bedeutung militärischer Entscheidungen für die allgemeine politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung schwer zu rechtfertigen. Sie widerspricht vor allem den Interessen und der Wahrnehmung der antiken Zeitgenossen; für sie war das Verständnis von Geschichte ohne genaue Kenntnis des Verlaufs militärischer Konflikte undenkbar; immerhin handeln vier Fünftel des überlieferten Quellenmaterials vom Krieg.10

Was für moderne Überblickswerke gilt, trifft auch auf die wenigen Arbeiten zu, die sich einzelnen Kriegen oder dem Krieg in der Antike als epochenübergreifendes Phänomen widmen. Oft verhindern Umfangsbeschränkungen, vermeintliche Quellenprobleme oder die Sorge, gegen einen fachinternen comment zu verstoßen, die militärische Pragmatik in die Gesamtschau des Krieges mit einzubeziehen. So meint der an sich überaus kenntnisreiche Verfasser einer neueren Monographie über die Perserkriege, »der Verlauf der Kampfhandlungen (sei) heute ohne Faszination« und ohnehin nicht zu rekonstruieren.11 Der jüngste deutschsprachige Überblick zur Militärgeschichte der Antike bietet eine souveräne Darstellung militärischer Ereigniszusammenhänge in ihrem politischen Kontext, wesentliche Epochen wie die Punischen Kriege werden jedoch ausgespart oder wie die Spätantike nur »im Sinne eines Ausblicks knapp skizziert«.12

Groß ist offenbar die Sorge, den militärischen Ereignissen ein ungebührliches Eigengewicht einzuräumen. Deshalb versuchen neuere Publikationen zunächst den kulturellen (künstlerisch-literarischen) Konstruktionen und den Feindbildern einer Gesellschaft nachzuspüren und daraus die militärische Realgeschichte abzuleiten. So zeigt Thomas Ganschow eindrucksvoll13, wie stark der Krieg Kunst, Literatur und Mentalitäten beeinflusste. Diese Ausdrucksformen waren von Deutungsmustern geprägt, die politisch aufgeladen eine große Wirkung entfalten konnten. Nun war allerdings der Ausgang militärischer Konflikte viel zu ungewiss und von Zufällen abhängig, als dass man sich von literarischen Konstruktionen während des Kampfes leiten ließ. Das Gleiche gilt für religiöse Überzeugungen, Traditionen und Rituale, die bei der Vorbereitung und Legitimation des Krieges wichtig waren. Spätestens wenn die Soldaten in der Schlacht selbst ihr Leben im wahrsten Sinne des Wortes »aufs Spiel setzten« – so die amerikanischen Untersuchungen zum »face of battle« –, spielten diese Aspekte eine untergeordnete Rolle. Dann dominierten (wie in den meisten Armeen der Welt) pragmatische Erfahrungen, das Gefühl der Gruppensolidarität, die Führungsqualität des Feldherrn und der Offiziere sowie Training und Belohnungsaussichten das reale Kriegerleben.14

Um die Erkenntnislücke zwischen pragmatischer Einstellung zum Kampf und ihrer literarisch-intellektuellen Verarbeitung (oder Konstruktion) zu schließen, suchen manche Autoren wieder stärker die sozialgeschichtliche Dimension des Krieges mit den anderen genannten Ebenen zu verknüpfen. Zwei gehaltvolle Sammelbände15 berücksichtigen zusätzlich die naturalen Bedingungen der Kriegführung und legen Gründe der Angleichung und Spezialisierung von Waffentechniken offen. Aber auch hier fehlt eine Synthese, die es dem Leser erlaubt, die militärischen Entwicklungen in ihrem sozialen und politischen Kontext über den gesamten Zeitraum der Antike nachzuvollziehen. Bezeichnenderweise gibt es bis heute kein Werk, das den See- und den Landkrieg gleichermaßen im Zusammenhang der politischen Geschichte behandelt, offenbar weil ein solches Unterfangen zu weit in den Bereich der spezialisierten Militärhistorie hineinreicht.16

Die angloamerikanische Forschung ist von einem ganz anderen, erfrischend unvoreingenommenen Pragmatismus geprägt, der sich nicht lange mit umständlichen Salvationsformeln aufhält. Der im deutschen Sprachraum gern verwendete – aber wegen seiner Aspektvielfalt diffuse – Sammelbegriff »Militärgeschichte« hat sich kaum durchgesetzt. Man spricht stattdessen von »History of War« oder »Warfare« und drückt damit aus, dass man die militärpragmatische Seite des Krieges mit der politikgeschichtlichen Dimension konsequent zu verknüpfen sucht. Welche Erkenntnisperspektiven sich daraus ergeben können, hat Harry Sidebottom gezeigt.17 Er entlarvte die Vorstellung, wonach die griechisch-römische Kriegführung stets die Schlachtentscheidung gesucht und in dieser Hinsicht das abendländische Kriegsethos geprägt hätte, als einen Mythos, der nur bedingt der Realität entspricht.18 Die systematische Analyse verzichtet allerdings auf eine chronologische realgeschichtliche Basis und setzt eine Kenntnis des historischen Kontextes voraus. Demgegenüber unterlegen die chronologisch aufgebauten Bände der Cambridge History of Greek and Roman Warfare19 jeder Epoche ein einheitliches Untersuchungsraster, ausgehend vom außenpolitischen Kontext, über die Entwicklung der Waffengattungen und des Schlachtverlaufs bis hin zur gesellschaftlichen und politischen Einbettung des Krieges und seiner Finanzierung.

Meine Darstellung baut auf den genannten Werken auf. Insbesondere fühle ich mich der angloamerikanischen Forschung verpflichtet, die in Deutschland meist nur von Spezialisten rezipiert wird. Allerdings nehmen auch englischsprachige Gelehrte die Arbeiten ihrer kontinentaleuropäischen Kollegen immer seltener zur Kenntnis. Es ist deshalb wohl an der Zeit, die verstreuten und nebeneinander herlaufenden Forschungen unter einer historisch sinnvollen und methodisch tragfähigen Perspektive zu verknüpfen. Mir geht es in erster Linie darum, die pragmatische Militärhistorie der Antike aus ihrer Isolation zu befreien und in die allgemeine Geschichte der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu reintegrieren. Eine »Totalgeschichte« des Krieges strebe ich dabei ebenso wenig an wie eine institutionengeschichtlich orientierte Darstellung militärischer Ordnungen und Ausrüstungen oder eine detaillierte Erfassung sämtlicher Waffen- und Truppengattungen – dazu gibt es hervorragende Handbücher (die allerdings sehr häufig auf eine durchgehende historische Kontextualisierung verzichten).20 Ferner kann ich nicht sämtliche kriegerische Konfrontationen im Detail behandeln (wie es neuerdings amerikanische Arbeiten versuchen).21 Ich konzentriere mich auf solche Szenarien, die Knotenpunkte längerer Entwicklungen waren und repräsentativ für größere zeitliche und geographische Räume sind. Der Bereich der Erinnerungs- und Mentalitätsgeschichte des Krieges wird berücksichtigt, soweit er für das Verständnis der politischen und militärischen Entwicklungszusammenhänge unabdingbar ist.

Eine Untersuchung, die den gesamten Zeitraum der Antike umfasst, braucht tragfähige Modelle und Analyseprinzipien: Eine der elementarsten Beobachtungen, die jeder Betrachter antiker (wie neuzeitlicher) Kriegszenarien macht, sind die mannigfaltigen Formen der Kriegführung und Kriegstechniken. Überblickswerke zum Krieg im Mittelalter oder in der Neuzeit beginnen deshalb häufig mit einer Typologie der Kriege; man könnte sie leicht auf die Antike übertragen: Wir begegnen dem Kleinkrieg, Überfällen und Plünderungen genauso wie dem Aufmarsch großer Heere, die Schlachterfolge suchen, Städte belagern und ausgedehnte Eroberungszüge unternehmen. Auch auf dem Meer wurde die große Seeschlacht von Überfällen und Kaperfahrten begleitet, die Küstenorte und Handelsschiffe bedrohten. Privat- und Söldnerkriege kleiner Kampfgruppen gehörten genauso zum Alltag wie der offiziell erklärte Krieg zwischen »staatlichen« Gemeinwesen.

So variabel die Formen des Krieges und der Kriegstechniken erscheinen − sie waren nicht nur von Traditionen und wiederholter Einübung, sondern insbesondere von den naturalen Großräumen abhängig, in denen sie eingesetzt wurden. Wenn ein enger Zusammenhang besteht zwischen einer bestimmten Form des Krieges und dem Raum, in dem er entwickelt wurde und das Kampfgeschehen dominierte, spricht man von »Militärzonen«.22 In der Antike lassen sich vier Militärzonen unterscheiden: zunächst die mediterrane Welt bis zu den großen Flussläufen im Norden und Westen (Rhein, Donau) sowie der ariden und semiariden Zone zwischen dem Atlantik und der arabischen Halbinsel im Süden.23 Althistoriker tun sich zwar neuerdings schwer damit, diesen geographischen Großraum als einen zusammenhängenden historischen Ereignisraum zu erfassen; unbestritten ist jedoch, dass Krieg in den urbanisierten Mittelmeerländern in auffallend ähnlichen Formen ablief: Kern aller Armeen war die schwere Infanterie, flankiert von der Reiterei und unterstützt von Leichtbewaffneten und Spezialverbänden. Parallel entwickelte sich das mehrreihige Ruderschiff (mit Rammsporn) zur Standardwaffe des Seekrieges.

Die vorderasiatischen Königreiche maßen dagegen zunächst dem Streitwagen, dann in Reaktion auf die asiatischen Reitervölker der Kavallerie und den Bogenschützen weitaus größere Bedeutung zu. Einige schufen stehende Armeen mit komplexen Waffengattungen (Kavallerie, geschlossen kämpfende Infanteristen, Wagenkämpfer, Pioniere und Ingenieure).24 Der Krieg zur See spielte demgegenüber eine geringere Rolle und wurde auf küstennahe Verbündete und Untertanen (wie die Phöniker) abgewälzt. In den west- und nordeuropäischen Binnenräumen – der dritten Militärzone der Antike – bevorzugten gefolgschaftlich organisierte Kriegergruppen den Kampf zu Fuß und verzichteten auf technisch anspruchsvolle und teure Waffengattungen. Sie ähnelten in dieser Hinsicht der frühen mediterranen Kriegführung. Operationen zur See erreichten dagegen dort nie das technische und organisatorische Niveau der Mittelmeeranrainer.

Als vierter große Naturraum schlossen sich nördlich der Donau und des Schwarzen Meeres die asiatischen Steppengebiete und im Süden die afrikanischen Halbwüsten an, traditionell Heimat nomadischer Kriegerkulturen. Ihre Gemeinschaftsbildung beruhte auf personalen Bindungen und schloss eine Verwurzelung im Boden unterworfener Völker weitgehend aus. Auch wenn Nomaden ohne den friedlichen Kontakt zu sesshaften Ackerbauern nicht auskommen – das Leben in der Steppe, das Ringen um Weideplätze und Vieh, auch der Zwang, die Nahrungsmittelressourcen durch Beutezüge zu erweitern, erforderten ständige Kampfbereitschaft. Im Gegensatz zu den Bewohnern der nord- und westeuropäischen Binnenräume waren sie fast ausschließlich Reiterkrieger.25 Der Kampf zu Fuß galt als unehrenhaft und wurde unterworfenen Völkern überlassen.26

Der Zusammenhang zwischen Naturraum und Waffentechnik war historisch folgenreich. Die mediterrane Kriegstechnik stieß an ihre Grenzen, je weiter sie sich von ihren Ursprungsgebieten entfernte; sie musste sich verändern oder die Kriegsformen der Gegner übernehmen. Umgekehrt gelang es den Territorialreichen des Vorderen Orients nie, ihre in heimischen Räumen bewährten Kriegstechniken erfolgreich (und dauerhaft) in den mediterranen Kernländern anzuwenden. Daran ist nicht zuletzt der persische Vorstoß nach Griechenland gescheitert. Später sind die Mächte des mesopotamisch-iranischen Raums (Parther und Sasaniden) selten über Kleinasien oder Ägypten nach Westen vorgestoßen. Wenn Steppenvölker wie die Hunnen (und später die Mongolen) erobernd und nicht nur plündernd in die mediterranen Gebiete vordrangen, waren sie gezwungen, sich den Gegebenheiten der Angriffsobjekte anzupassen, indem sie die Infanterie gegenüber der Reiterei aufwerteten und sich Belagerungstechniken aneigneten.27 Umgekehrt durchlebten Bewohner Mitteleuropas beim Übertritt in asiatische Steppengebiete einen Prozess der »Verreiterung«, weil sie sich nur so in den unbekannten Weiten behaupten konnten.28

Diese Prozesse der Anpassung und Umgestaltung militärischer Techniken und Organisationsformen im Zuge räumlicher Kontakte und transregionaler Mobilität gehören zu den faszinierendsten Kapiteln antiker Kriegsgeschichte.29 Sie sind ohne die Ausbildung entsprechender politischer Organisationsformen, das dritte Bezugsfeld des Krieges, nicht zu erklären. Schon in der Antike haben einige wenige Denker wie Aristoteles – in der Regel nur auf die griechischen Verhältnisse bezogen – das wechselseitige Verhältnis von Kriegstechnik und politischer Organisation zu bestimmen gesucht.30 Hier muss man allerdings zahlreiche unterschiedliche Faktoren berücksichtigen: individuelle und kollektive Motivation und Motivierung der Krieger, Aufbau politischer und militärischer Institutionen und die Rolle von Führungspositionen (Monarchen oder bestellte Beamte als Feldherren).31 Moderne Analysen bewegen sich deshalb bisher meist auf phänomenologischer Ebene und beschränken sich auf bestimmte politische Systeme. In der griechischen Poliswelt und in den meisten anderen mediterranen Stadtstaaten wurde politische Teilhabe mit der Pflicht und dem Recht zum Kriegsdienst gleichgesetzt. Die Kämpfenden stimmten selbst über Krieg und Frieden ab. 32 Wahrscheinlich war dieses – universalhistorisch gesehen – ungewöhnliche Prinzip nur in den kleinräumigen Verhältnissen der mediterranen Stadtstaaten und den dörflichen Gemeinschaften der europäischen Binnenräume zu verwirklichen. In beiden Militärzonen bildeten Kampfgruppen von 100 − 1000 Kriegern die Basis verschiedener Kriegsformen. Der militärische Erfolg solcher Kleingruppen beruht erfahrungsgemäß auf der Zustimmung und der Mitsprache aller Beteiligten. Wenn die politische Teilhabe innerhalb einer Gemeinschaft breit gelagert ist, dann sucht diese Gemeinschaft die elitäre Waffengattung der (aristokratischen) Reiterei zurückzudrängen oder dem taktischen Schwergewicht der Infanterie unterzuordnen.

Viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten hatten monarchische Systeme. Sie konnten Ressourcen besser bündeln und diese frei von innenpolitischen Kontrollen und Entscheidungsprozeduren ihren machtpolitischen Zielen unterordnen. Durchweg tendierten deshalb stabile Monarchien dazu, komplexere militärische Apparate und Berufsheere mit differenzierten Rekrutierungssystemen und Waffengattungen (Söldner, stehende Kernheere, Eliteeinheiten königlicher Garden usw.) aufzubauen als die mediterranen Stadtrepubliken.33 Wieder anderen Bedingungen waren die germanischen und keltischen Gemeinwesen der binneneuropäischen Randzonen unterworfen. Neben dem Geschlechterverband bildete die Gefolgschaft das Fundament ihrer Gemeinschaft. Die politischen Organisationsformen waren genauso instabil wie die militärischen.34 Je nach der Initiative der Gefolgschaftsführer und der Zustimmung der Krieger agierten die Verbände allerdings sehr flexibel. Kelten und Germanen gehörten neben den Griechen zu den erfolgreichsten Söldnern im Mittelmeerraum und in Vorderasien. Erst wenn die lockeren Strukturen durch fremde Vorbilder beeinflusst wurden oder durch einen Wechsel der Lebensbedingungen gezwungen waren, sich neuen Verhältnissen anzupassen, entstanden stabilere Organisationen, deren Existenz nicht mehr nur vom militärischen Erfolg des Gefolgschaftsführers abhing. Diese Entwicklung erlebten germanische Großverbände in der Spätantike.

Mit den bisherigen Überlegungen habe ich ein letztes Bedingungsfeld des Krieges schon mit berücksichtigt: die Abhängigkeit des Krieges von materiellen und finanziellen Ressourcen und der Logistik.35 Krieg war in der Antike (wie überhaupt in der Geschichte) ein teures Geschäft, vor allem wenn er über große Entfernungen und mit komplexen Waffensystemen geführt wurde. Selten konnte eine solche Kriegführung allein durch Plünderungen und Requisitionen finanziert werden; sie setzte eine bestimmte wirtschaftliche und finanzielle Organisationshöhe voraus. Krieg ist der Vater der Steuern, sagte der Kirchenvater Gregor von Nazianz.36 Die finanziellen Kapazitäten eines Gemeinwesens bemaßen sich daran, inwieweit es gelang, Bürger und Untertanen an der Bezahlung und Versorgung der Truppen zu beteiligen. Diese Fähigkeit hing wiederum von den geographischen und klimatischen Bedingungen und der politischen Verfassung ab. Wenn sich die Städte der kleinräumigen Welt Griechenlands im Gegensatz zu den vorderasiatischen Reichen keine Belagerungsmaschinen und hochgerüstete Reiterarmeen leisten konnten (und wollten), lag das auch an ihren beschränkten finanziellen Mitteln und wirtschaftlichen Ressourcen. Dagegen unterhielten das Perserreich und seine Nachfolgestaaten kostenintensive Waffengattungen, weil sie über die reichsten Gebiete der Antike und (längere Zeit) über gefüllte Staatsschätze verfügen konnten. Der Aufstieg der römischen Militärmacht erklärt sich auch daraus, dass sie sukzessive die Ressourcen der unterworfenen Völker abschöpfte und dass nach jedem erfolgreichen Krieg ungeheure Beutesummen und Kriegskontributionen in die Staatskassen flossen, bis die späte Republik und das Kaiserreich das gesamte Mittelmeergebiet beherrschten und damit über ein vorher nicht gekanntes Reservoir an naturalen und finanziellen Mitteln verfügten.

Die vier kategorialen Bezugsgrößen des Krieges bedingen einander und sind durch komplizierte Rückkopplungseffekte miteinander verknüpft. Aus ihrem Zusammenspiel lassen sich zwar nur selten allgemeingültige Regeln ableiten, weil die einzelnen Bereiche sehr heterogen sind. Zu Recht hat man jüngst der Vorstellung, es hätte einen technischen Determinismus in der Antike gegeben, der die Überlegenheit des einen Waffensystems über das andere garantierte, eine Absage erteilt.37 Genauso verfehlt ist die Vorstellung, allein überlegene materielle Ressourcen würden militärische Erfolge sichern. Dazu war der Krieg viel zu abhängig von Zufällen, menschlichem Fehlverhalten, unerwarteten Entscheidungen und politischen Einflüssen. Dennoch erlauben die Bezugsgrößen eine Orientierung in der Flut der militärischen Ereignisse, ohne dass man andere wichtige Bereiche – wie etwa die religiösen Grundlagen des Krieges38 oder die Verarbeitung von Kriegserfahrungen39 – außer Acht lassen müsste. Bei all dem gilt stets: »Die Antike lebte in überwiegend stationären, zwar konfliktreichen, aber auch den Krieg einhegenden Ordnungen.«40 Die militärischen Gestaltungsmöglichkeiten waren abhängig von naturalen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich nicht oder nur sehr langsam änderten und der Kriegführung Grenzen setzten. Diese Grenzen auszuloten und damit die historische Wirkkraft des Krieges in der Antike zu bestimmen – auch dies ist ein Ziel des Buches.

1.WIE ALLES BEGANN –KLEINE UND GROSSE KRIEGEBEI HOMER

Homer und die Vergangenheit

Die Griechen waren streitbare Menschen, doch eine Erkenntnis einte alle: Der Krieg – nicht der behagliche Frieden – gebar den Helden und bestimmte den Wert des Mannes. Es waren die großen Kriege, an denen die Erinnerung hing und die Gegenwart gemessen wurde. Vater aller Kriege – auch daran zweifelten wenige – war der zehnjährige Kampf, den die Helden der Achaier unter ihrem Feldherrn Agamemnon einst vor Troia führten. Genauso alt wie der Krieg war sein Motiv: Rückführung einer geraubten Frau und Rache für die Schmach, die der Troianerprinz Paris dem gehörnten Ehemann angetan hatte. Dass man die Rache nicht nur mit dem Tod der Feinde auf dem Schlachtfeld, sondern auch mit reicher Beute aufzuwiegen hoffte, verstand sich von selbst.

Im 8. oder frühen 7. Jahrhundert kam ein Dichter namens Homer oder eine Gruppe von Dichtern in Kleinasien auf die Idee, die Geschichte um den Troianischen Krieg auf eine Zeitspanne von zehn Tagen im 10. Jahr der Belagerung zu verdichten und sie mit einem fundamentalen politischen Thema zu verknüpfen, dem Spannungsverhältnis zwischen individueller Ehre und kollektiver Verantwortung: Achilles, der stärkste achaische Kämpfer, und Agamemnon, der Oberbefehlshaber, stritten um ein Mädchen, das Achilles als Kriegsbeute für sich beanspruchte. Nicht nur der Streit an sich, sondern die Folgen, der Tod vieler Kämpfer in der Schlacht, führten zu der Frage, ob ein Mann sich überhaupt den Befehlen eines anderen beugen muss, wenn ihm die Ehre dies verbietet, aber eine größere Sache auf dem Spiel steht. Das Durchspielen solcher Konflikte muss für Homer und seine Zuhörer hochaktuelle Brisanz besessen haben in einer Zeit, als die Ehre des Einzelnen das Maß aller Dinge war und sich durch militärische Leistungen manifestierte. Schon zu Beginn der griechischen Geschichte war es der Krieg, der tiefe Einsichten in die menschliche Natur und die Folgen für die Gemeinschaft erlaubte.

Wie viel Realität steckt aber hinter der Rahmenhandlung? Was ist das überhaupt für eine Wirklichkeit und welche Erkenntnisse können wir daraus für die Zeit des Dichters ziehen? Dass er Erinnerungen an reale Eroberungsfahrten aus spätmykenischer Zeit bewahrte, ist sehr unwahrscheinlich. Der Zeitabstand ist zu groß und durch zu tiefe Brüche gekennzeichnet, als dass man eine kontinuierliche Tradierung voraussetzen könnte. Eher mag man sich vorstellen, dass Homer Erfahrungen von Beutezügen seiner Zeit in eine heroische Vergangenheit projizierte und diese Erfahrungen episch überdimensional ausgestaltete.1 Tatsächlich waren die Griechen der homerischen Zeit weder technisch noch logistisch zur Einnahme einer gut befestigten Stadt in der Lage. Die epische Eroberung musste deshalb mit dem Trick des hölzernen Pferdes gelingen, der Zeitraum der Belagerung auf zehn Jahre gedehnt und die Zahl der Kämpfer viel höher als die realen Rekrutierungsmöglichkeiten angesetzt werden.

Dennoch schuf Homer keine Phantasiewelt. Der geographische Rahmen war genauso in der Wirklichkeit verortet wie die Trümmer des zerstörten Troia, und dass eine reiche Hafenstadt Raubfahrer anzog, war den Griechen zu allen Zeiten verständlich, auch dass sich aus solchen Überfällen größere Konflikte ergeben konnten. Homer und seine Zuhörer hatten wohl auch eine Ahnung davon, dass im Osten das Reich der Assyrer durchaus in der Lage war, große Heere aufzustellen und befestigte Städte zu erobern. Was für den politischen und militärischen Rahmen gilt, trifft auch auf die Art der Kampfhandlungen zu: Die Ilias bietet ein mehrschichtiges Amalgam von Erfahrungen aus der zeitgenössischen griechischen Welt, vagen Vorstellungen nahöstlicher Verhältnisse wie auch von epischer Ausmalung, von Übertreibungen und altertümlichen Details, die dem Geschehen eine archaische Patina und den Glanz einer heroischen Vergangenheit verleihen sollten. Dies alles gilt es zu entwirren, wenn man eine Vorstellung über die Grundstruktur des Krieges im 8. und 7. Jahrhundert gewinnen will.

Die Ilias:Protophalanx und Kämpfe der Hetairien

Die Helden der Ilias zogen mit Kampfverbänden von rund 50 Mann in den Krieg. Sie setzten sich aus Gefährten (hetairoi) und Gefolgsleuten (therapontes) zusammen. Um einen inneren Kern engster Freunde und Verwandte gruppierte sich ein weiterer Kreis ergebener Kampfgefährten. Der bekannteste dieser Verbände waren die Myrmidonen des Achilles.2 Sie repräsentieren eine reale Erfahrung der homerischen Zeit. Alle archäologischen und etwas späteren literarischen Zeugnisse deuten darauf hin, dass in der frühen Archaik tatsächlich eine Führungsschicht »adliger« Grundbesitzer (basileis) ihre Gefährten zu unterschiedlichen Gelegenheiten zum Kampf versammelte.3 Kaum der Realität der griechischen Welt entspricht dagegen die große Zahl von Helden, die Agamemnon, der König von Mykene, mit den jeweiligen Hetairoi-Verbänden gegen Troia führte; ferner die Größe des Heeres, das auf der Ebene vor Troia von den nebeneinander postierten Kampfverbänden und dem Rest der einfachen Kämpfer (laoi) gebildet wurde. Solche großen, in Formation geordneten Heere konnten nur die Territorialreiche des Vorderen Orients aufbieten, vor allem die Ägypter und die Assyrer4, und es mag sein, dass der Dichter von dort Anregungen bezog und zur epischen Übertreibung viel einfacherer Verhältnisse einsetzte.

Abgesehen von diesen Überzeichnungen beschreibt Homer die Kampfesweise der Einzelgruppen in sich konsistent und funktional stimmig: Die Gruppen der Hetairoi sind mobil, sie greifen »wie eine dicht gefügte Mauer« und »Helm and Helm« in die Schlacht ein, lösen sich vor dem Kampfkontakt auf, können sich in Krisensituation aber wieder geordnet zurückziehen und zur Verteidigung (allerdings selten) eine dichte Formation bilden.5 In der Ilias tragen sie einen geschlossenen Bronzehelm, metallene Brustpanzer, teilweise Beinschienen, den runden Schild (aspis) mit Doppelgriff, dazu Lanze und Schwert als Wurf- und Stichwaffen. Berücksichtigt man auch hier die epische Überzeichnung und Archaisierung in Hinblick auf Größe, Schwere und Material – Bronze war wertvoller als Eisen, wurde aber in homerischer Zeit nicht mehr verwendet, man kannte sie aus den Heroengräbern –, so entsprechen diese Waffen mit Ausnahme des Wurfspeers der archäologisch seit 725 v. Chr. nachgewiesenen Rüstung (panoplos) eines Soldatentyps, den die Quellen als Hopliten bezeichnen.6 Die bei Homer beschriebenen Waffen passen ferner gut zu einer Kampfformation, bei der die einzelnen Krieger der Hetairien eng zusammenrücken, um sich in Bedrängnis gegnerischer Angriffe besser erwehren zu können. Viele Forscher sehen deshalb in dieser Formation eine noch sehr fluide Frühform des Kämpfens in Schlachtreihen, die später als »Phalanx« berühmt wurde; allerdings rückten bei Homer die Kämpfer nur zur Verteidigung in einer besonderen Krisensituation zusammen, während die klassische Phalanx des 5. Jahrhunderts v. Chr. auf die Wucht des Angriffs setzt. Dementsprechend haben die homerischen Hoplitenreihen noch eine sehr geringe Tiefe und die Kämpfer setzen die Lanze als Wurfwaffe ein.7 Die Krieger der Troianer und Achaier rücken zwar geschlossen »wie eine Felswand« oder »dunkle Sturmwolken« auf das Schlachtfeld, lösen aber die Formation auf, wenn es zum Kampf kommt. Immerhin agieren die Helden und ihre hetairoi keineswegs isoliert vor der Masse der einfachen, leicht bewaffneten Kämpfer (laoi). Nach Homer schleudern diese ihre Wurfgeschosse über die Köpfe der prómachoi (»Vorkämpfer«) hinweg und führen mitunter sogar die Entscheidung herbei.8

Einzelkämpfe und Streitwagen

Wie flexibel und fluide die Formationen zur Zeit Homers noch waren, zeigt sich auch daran, dass in der Ilias die Schwerbewaffneten als prómachoi immer wieder vorpreschen, um mit ihren hetairoi oder in Einzelgefechten (Aristien) ihre Tapferkeit zu beweisen. Danach ziehen sie sich in den Schutz ihrer Kampfgruppe zurück oder verlassen zur Regeneration und zur Versorgung von Wunden das Kampfgeschehen, um sich dann wieder gekräftigt in die schier unendliche Abfolge von Gruppen- und Einzelkampf einzureihen.

Wie man diese Vorstöße deuten soll, bleibt umstritten; manche sehen darin eine altertümliche Kampfesweise, die der Realität der homerischen Zeit nicht mehr entspricht, andere eine epische Übertreibung, die das Interesse der Zuhörer an heroischen Einzelschicksalen bedienen soll, und wieder andere bemühen sich um eine widerspruchsfreie Kombination von Einzel- und Gruppenkämpfen.9 Zweifellos sind Dauer und Bedeutung der Einzelkämpfe episch übertrieben.10 Ein Duell von Vorkämpfern, bei dem beide die Zeit finden, ihre Ahnenreihen aufzusagen, bevor sie zum tödlichen Schlag ausholen, ist die gattungsbedingte Übersteigerung einer kriegerischen Grundsituation, die allerdings nur deshalb so dominant erscheint, weil Homer – wie ein moderner Filmregisseur – von der Panoramaperspektive auf das ganze Heer zur »Nahaufnahme« eines szenisch dichten Einzelkampfes übergeht und wieder zurück.11 Beide Perspektiven gehören zusammen und bilden verschiedene Phasen und Formen eines einzigen Kampfgeschehens ab. Ähnlich wie sich die Formationen im direkten Kampfkontakt auflösen können, sich geschlossen zurückziehen oder einander aus der Ferne mit Wurfgeschossen bekämpfen, lassen sie auch einzelnen vorpreschenden Kämpfern und Gruppen genügend Aktionsmöglichkeiten, bieten ihnen aber auch Schutz, wenn diese zurückgedrängt werden.

Eine Gegenprobe, die diese Deutung indirekt unterstützt, bieten die »Streitwagen« in der Ilias. Leichte zweirädrige Wagen kannten Homer und seine Zuhörer wahrscheinlich nur von den Wagenrennen, die anlässlich der Totenfeiern bedeutender Männer stattfanden;12 von ihrer militärischen Funktion wusste man allerdings nichts: Im archaischen Griechenland war der funktionale Einsatz von Streitwagen in der Schlacht allein aus Kostengründen und wegen des ungünstigen Geländes unbekannt. Auch aus dem Osten konnte Homer keine Anregungen erfahren. Die assyrischen Armeen im 8. Jahrhunderts hatten ihre mit Bogenschützen besetzten Streitwagenabteilungen weitgehend durch Reiter ersetzt.13 Vielleicht aus dem Osten bekannt war die Bedeutung des Streitwagens als Statussymbol der Reichen und Mächtigen.14 In dieser Funktion integriert Homer ihn auch in die Ilias. Nur die Helden werden wie mit einem Taxi auf dem Streitwagen zum Kampfgelände gefahren und nach Ende der Gefechte wieder abgeholt; im Krisenfall bieten diese ferner (selten) Gelegenheit zur raschen Flucht. Aber im Kampf selbst haben sie keinerlei Funktion und passen auch nicht in das Wechselspiel von Formations- und Gruppen- oder Einzelkämpfen der Fußsoldaten. Wahrscheinlich gehören sie wie die Bronze als (wertvolleres) Material der Waffen oder der aus Eberzahn gefertigte Helm zu den Elementen einer Archaisierung und Idealisierung, die »bei den Zuhörern das Bild einer ruhmvollen Vergangenheit« hervorrufen sollte, »in der vieles schöner und größer, heroischer und glanzvoller war«.15

Belagerung und Verteidigung von Städten

Das eigentliche Kriegsziel der Achaier, die Eroberung Troias, ist dagegen schwerer zu deuten. Im 7. Jahrhundert gab es wohl nur in Kleinasien ummauerte Städte16; der Mauerbau größerer Poleis im griechischen Mutterland (darunter Athen) setzte wahrscheinlich etwa 100 Jahre später ein17 (auch die Odyssee kennt ummauerte Siedlungen nur außerhalb des griechischen Festlandes). Wenn es sie doch früher gab, waren sie nie Objekte regelrechter Belagerungen und aufwändiger Eroberungen; denn dazu fehlten den Griechen der homerischen Zeit die entsprechende Technik und Ressourcen, obwohl die kleinasiatischen Griechen sicherlich Kenntnis vorderasiatischer Belagerungstechniken hatten.18 Ihre Kampfesweise unterschied sich – abgesehen von der geringeren Zahl der Soldaten – von den östlichen Reichen wesentlich durch den weitgehenden Verzicht auf große Reiterabteilungen (sie sind erst im 6. Jahrhundert v. Chr. in Thrakien und Thessalien nachgewiesen) und auf Belagerungsmaschinen.19 Beide Waffengattungen waren teuer und trainingsintensiv. Sie setzten ein hohes Niveau logistischer Organisation voraus, das die griechische Welt nicht besaß. Wenn eine Siedlung angegriffen wurde, versuchten die Bewohner – wie auf dem Schild des Achilles angedeutet – den Gegner weit vor den Stadtmauern zu überfallen, weil man Äcker und Herden schützen wollte. Kämpfe zwischen Angreifern und Verteidigern spielten sich in den Epen vor der Stadt, aber nie an der Mauer selbst ab. Auch der Kampf zwischen Troianern und Achaiern entwickelt sich faktisch zu einer Auseinandersetzung um eine fruchtbare Ebene am Rand der Polis Troia.20 Die Eroberung gelingt nur in Form eines »irregulären« Tricks: des Troianischen Pferdes. Bei der Gestaltung dieser Konstruktion hat der Dichter wohl vage Kenntnisse assyrischer Belagerungsmaschinen (auf Rädern) griechischen Verhältnissen anzupassen versucht.21

Trotz dieser epischen Verzerrungen konnten sich Homer und seine Hörer in die Lage von Angreifern und Angegriffenen gut hineinversetzen. Alle Einwohner von Troia wissen um das Los, das ihnen beschieden ist, wenn ihre Stadt fällt.22 Der Königssohn Hektor gehorcht einer doppelten Pflicht: Auch er ist vom Verlangen nach kriegerischem Ruhm beseelt und möchte dieses Verlangen auf dem Schlachtgelände ausleben; doch gleichzeitig muss er seine Stadt beschützen: »Du dachtest daran«, ruft er dem sterbenden Patroklos zu, »meine Stadt zu zerstören, Troias Frauen den Tag der Freiheit zu rauben, sie wegzuführen auf den Schiffen in deine liebe Heimat. Du Tor! Für sie sprengen Hektors schnelle Rosse in den Kampf, ich selbst aber rage hervor unter den kampfesfreudigen Troern im Speerkampf, der ich sie schütze vor dem Tag der Knechtschaft.«23 Hektor ist von einer polisbezogenen Ethik geprägt, die weit über die Einzelmaßnahmen der Helden hinausgeht. Wir finden sie auch bei den Angreifern: Dort bilden sie in Form des am Ende sogar mit einer Mauer bewehrten Schiffslagers am Rand der troischen Ebene eine zehnjährige, stadtähnliche Gemeinschaft, die alle hetairoi-Verbände überlagert. Beide Konstellationen belegen ein wichtiges Phänomen, das für den weiteren Verlauf der griechischen Kriegsgeschichte bestimmend war: das Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit des einzelnen Adligen im Kampf um Ruhm und Beute einerseits und der Verantwortung für eine nicht allein auf hetairoi-Bindungen beruhende größere Gemeinschaft andererseits, die alle Mitglieder in der Verteidigung (Troianer) oder im Kampf um Rache für erlittenes Unrecht (Achaier) vereint.

»Kleiner Krieg« zu Lande und zu Wasser –Vom Raub benachbarter Viehherdenzum Plünderungszug an fernen Küsten

Wahrscheinlich kam der »kleine Krieg« der hetairoi-Verbände in Form von Diebstahl, Beutezügen und Überfällen auf Gehöfte und küstennahe Siedlungen in der frühen Archaik viel häufiger vor als die offene Feldschlacht. Nicht zufällig zeigt der Schild des Achilles, wie sich die Belagerten zum heimlichen Überfall mit Wurfspeeren auf die Belagerer an einer Flusstränke rüsten.24 Doch auch hier erkennen wir eine große Vielfalt, Überschneidungen und variantenreiche Entwicklungen. Der greise Nestor erzählt, wie er als jugendlicher »Neuling« im Krieg den benachbarten Eleiern Viehherden raubte25; Raub und Rache eskalierten in einer Auseinandersetzung zwischen den benachbarten Gemeinden. Die jüngere Heldengeneration hat ihre Raubzüge ausgeweitet, Odysseus schließlich weit über das Meer ausgedehnt. Wenn man erneut die epischen Übertreibungen und Ausschmückungen außer Acht lässt, spiegeln die Fahrten des Odysseus oder des Menelaos (nach Ägypten) – soweit sie sich in historisch und geographisch fassbaren Räumen bewegten – zeitgenössische Realitäten: Spätestens seit dem 8. Jahrhundert bemannten reiche basileis eigene Schiffe mit ihren Kriegerbanden, um die Küsten der Levante, Zyperns oder Kleinasiens zu plündern. Assyrische Quellen beschreiben sie als räuberische Barbaren, die vom Meer kommend die Siedlungen überfallen.26 Eine erfolgreiche Abwehr gelang nicht immer. Die bedrohten Mächte konnten ihre Gebiete dauerhaft nur dann effektiv schützen, wenn sie zumindest die Anführer solcher Plünderungszüge bei günstiger Gelegenheit selbst in Dienst stellten und deren Unternehmungs- und Kampfeslust gegen eigene Feinde lenkten. So schildert Odysseus in seiner fiktiven Lebensgeschichte einen Mann aus Kreta, der es nach der Rückkehr vom Troianischen Krieg nur für kurze Zeit bei Frau und Familie aushält und bald wieder mit seinen hetairoi aufbricht, um die Küste Ägyptens zu plündern. Das Unternehmen endet wegen der Sorglosigkeit der Gefährten und ihrer Feigheit – »nicht einer hatte den Mut zum Nahkampf«27 – in einem Desaster. Nur der Anführer kann sich retten, indem er durch Umfassen der Knie des Herrschers um Gnade bittet und in dessen Dienste tritt. Er macht seine Sache gut und kehrt nach sieben Jahren als reicher Mann zurück.28

Die Karriere des homerischen Kreters steht für viele andere, die in den Gebieten des Ostens und im Westen (Sizilien) des Mittelmeerraums als Kaperer und Söldner ihr Glück fanden.29 Sie waren erfahrener als einheimische Verbände, vor allem aber ungebunden und flexibel. Dies machte sie zu begehrten Söldnern: Ihre Kampfesweise unterlag einer Ethik, die sich partiell von der Schlachtenethik der Ilias unterschied: Hier zählten weniger der todesbereite Nahkampf zur Verteidigung der Heimat oder zur Eroberung ganzer Städte als vielmehr listenreiches Anschleichen, Überfälle mit Pfeil und Bogen und schnelle Flucht zur Rettung des Lebens und der Beute.30 Dementsprechend kümmerten sich diese Leute auch wenig um das Urteil ihrer um Haus und Hof besorgten Mitbürger. Archilochos, ein dichtender Prototyp des wandernden Söldners und Anführer einer etwa 100 Mann starken Kampftruppe aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.31, brachte es auf den Punkt: »Wer denn wird nach seinem Tode von den Bürgern hochgeehrt/und gerühmt? Wir streben lieber bei den Lebenden nach Gunst,/Weil wir leben; doch den Toten wird das Schlimmste angetan.«32 Das eigene Leben zählte offenbar mehr als das Andenken an einen heroischen Tod. Denn – so Archilochos in einem anderen Gedichtfragment – »wer um der Leute Gerede sich kümmert,/Dem begegnet gewiss weniges, das ihn erfreut«.33

Dementsprechend konnte man sich auch im Kampf ein Verhalten leisten, das für einen Helden wie Hektor oder Achilles vor den Mauern Troias und unter den Augen der Bewohner undenkbar war: Archilochos erzählt voller Stolz, er habe auf der Flucht zur Rettung des eigenen Lebens einfach seinen Schild weggeworfen.34 Ebenso hatte das Umfassen der Knie (Hiketie), mit dem der kretische Plünderer in Odysseus’ Bericht gegenüber dem ägyptischen Herrscher sein Leben rettet, vor Troia niemals Erfolg.35

Ilias und Odyssee repräsentieren also zwei Formen des Krieges, der die Antike bis zu ihrem Ende prägte: auf der einen Seite der unerklärte, nach pragmatischen Gesichtspunkten geführte Kleinkrieg, wie ihn Odysseus und Archilochos bevorzugten, und auf der anderen Seite der offiziell erklärte Krieg einer größeren, meist städtischen Gemeinschaft.36 Mochte auch deren Ethik verschieden sein – beide Formen haben Männer hervorgebracht, die sich dem Krieg auf die ein oder andere Weise verschrieben und ihn als ihr Lebenselement entdeckten. Beute, materieller Gewinn und die berauschende Aussicht, sich durch den Krieg viel schneller als durch mühsame Feldarbeit zu bereichern sowie Macht und Ansehen zu gewinnen, standen dabei immer im Vordergrund des Interesses. »Aus Elfenbein ist der Griff deines Schwerts und in Gold gefasst«, so beschreibt Alkaios die Waffen seines Bruders, der aus dem Söldnerdienst für den babylonischen König Nebukadnezar zurückgekehrt war.37 Dass er in den Kämpfen – wie der jüdische David – einen riesigen Gegner tötete, folgt erst an zweiter Stelle. Der edle Wettstreit, das »agonale Prinzip«, das angeblich die Mentalität der Griechen (wie auch der Germanen) so wesentlich bestimmte und deren Bereitschaft zum Krieg förderte, spielte (wenn überhaupt) eine sekundäre Rolle in dem Sinne, dass bei Raub- und Plünderungszügen jeder mit den Kameraden um die größte Beute wetteiferte.38 Er war aber nie Selbstzweck und wurde erst im Nachhinein von den Stadtgemeinden den kriegerischen Handlungen hinzugeschrieben, um ihrer eigenen Kriegsform Glanz zu verleihen und sich von den Abenteurern, Piraten und Söldnern abzugrenzen sowie deren Aktivitäten einzuhegen. Vollkommen gelungen ist das nie. Der auf Beute und schnellen Gewinn gerichtete Kleinkrieg zu Wasser und zu Lande war ständiger Begleiter des großen Krieges, ein dauernder Unruheherd, weil es genügend Konflikte gab und viele Männer darin eine Chance sahen, frei von den Bindungen und Beschränkungen der städtischen Gemeinschaft erfolgreich zu sein.

2.FRÜHE KRIEGE SPARTASUND MILITÄRISCHE ORDNUNGENDER POLIS

Messenische Kriege und Einführung der Phalanx

Die Unternehmungen der homerischen Hetairien zielten auf Beute, Sklaven und Geschenke sowie Lohn für Solddienst in einer Welt, die man nach Erreichen des Ziels und erfülltem Auftrag in der Regel wieder verließ. Entsprechend waren Bewaffnung und Kampfesweise auf Mobilität und Schnelligkeit ausgerichtet. Die Lage änderte sich überall dort, wo die wachsende Bevölkerung neues Land brauchte, also in den Kolonien, aber auch in den fruchtbaren Ebenen und Küsten des griechischen Mutterlandes. Hier ging es nicht mehr allein um leichte Beute und schnellen Ruhm, sondern um das Land, das man sich oder der Heimatgemeinde sichern wollte.1

Die Anführer standen allerdings vor dem Dilemma, die Zahl der Mitkämpfer zu erhöhen und ihre Kampfesweise dem neuen Ziel anpassen zu müssen, ohne ihre Führungsstellung und den Anspruch auf die besten Landstücke einzubüßen. Vielfach führte dies zu recht seltsamen Kompromissen: Angeblich vereinbarten die Kämpfer, die zu Beginn des 7. Jahrhunderts um die Lelantische Ebene auf Euböa stritten, auf Fernwaffen (Bogen, Schleuder, Wurfspeer) zu verzichten und den Krieg nur mit Schwert und Stoßlanze auszutragen.2 Während bis dahin Pfeil und Bogen bei Überfällen und Kleinkämpfen eingesetzt wurden, bildeten jetzt Schwert und Lanze die Waffen für den Nahkampf der Hopliten; sie schlossen ärmere Schichten aus. Deshalb wurden im Lelantischen Krieg zur Verstärkung adlige Kämpfer aus anderen Gemeinden angeworben oder sie nahmen auf eigene Initiative teil.3

Leider wissen wir nicht, ob sich diese Kampfesweise bei den lelantischen Kämpfern verstetigte und wie dieser Vorgang politisch begleitet wurde. Bessere Einsichten erlauben die Verhältnisse auf der Peloponnes. Hier hatten im 10. Jahrhundert dorische Familienverbände aus dem Norden in der fruchtbaren Ebene des Eurotas vier Dörfer gegründet und die einheimische Bevölkerung auf den Status von schollengebundenen Unfreien (Heloten) herabgedrückt. Die beiden mächtigsten Familien etablierten ihre Oberhäupter, die sich bei der Einwanderung als Anführer bewährt hatten, als Erbkönige. Sie führten neben anderen reichen Adligen die größten Hetairien und besaßen eine schwere Rüstung, die ihren herausgehobenen Status dokumentierte.

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