Fünf Freunde und das Rätsel der feinen Dame - Enid Blyton - E-Book

Fünf Freunde und das Rätsel der feinen Dame E-Book

Enid Blyton

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Beschreibung

Fünf Freunde: Neue Abenteuer!

Band 56: Fünf Freunde und das Rätsel der feinen Dame

Noble Suiten und betuchte Gäste: Im Grand Hotel, in dem die Fünf Freunde einchecken, geht es äußerst vornehm zu – und äußerst mysteriös. Wieso verkleidet sich die gefeierte Schauspielerin nachts als Zimmermädchen? Was schiebt sie wirklich im Wäschewagen durch die dunklen Flure? Und was verbindet sie mit dem zwielichtigen Handelsvertreter? Tief stecken die Fünf Freunde ihre Nasen in das geheimnisvolle Treiben und schrecken einen Ring skrupelloser Diamantenschmuggler auf …

Die beliebtesten Serienhelden der Welt.

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Über das Buch

Noble Suiten und betuchte Gäste: Im Grand Hotel, in dem die Fünf Freunde einchecken, geht es äußerst vornehm zu – und äußerst mysteriös. Wieso verkleidet sich die gefeierte Schauspielerin nachts als Zimmermädchen? Was schiebt sie wirklich im Wäschewagen durch die dunklen Flure? Und was verbindet sie mit dem zwielichtigen Handelsvertreter? Tief stecken die Fünf Freunde ihre Nasen in das geheimnisvolle Treiben und schrecken einen Ring skrupelloser Diamantenschmuggler auf …

Über die Autorin

Enid Blyton, 1897 in London geboren, begann im Alter von 14 Jahren, Gedichte zu schreiben. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1968 verfasste sie über 700 Bücher und mehr als 10000 Kurzgeschichten. Bis heute gehört Enid Blyton zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt. Ihre Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt.

Fünf Freunde

und das Rätsel der feinen Dame

Illustriert von Bernhard Förth

Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House

3. Auflage

© 2015 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House, MünchenAlle Rechte vorbehaltenEin neues Abenteuer der von Enid Blytonerfundenen Figuren »Fünf Freunde«Diese Geschichte wurde von Sarah Bosse geschrieben.Enid Blytons Unterschrift und »Fünf Freunde«sind eingetragene Warenzeichen von Hodder and Stoughton Ltd.© 2015 Hodder and Stoughton Ltd.Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.Lektorat: Andreas Rode

Umschlagbild: Silvia Christoph

Innenillustrationen: Bernhard Förth

Umschlaggestaltung: Atelier Langenfass, Ismaning

SaS · Herstellung: WM

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-17795-9www.cbj-verlag.de

Viel Spaß im Grandhotel!

»Oh, Georg, das ist ein Traum!«, rief Anne entzückt und schritt, eine unsichtbare Handtasche über dem angewinkelten Arm tragend, wie eine feine Dame im Zimmer auf und ab. »Wir fünf in einem Grandhotel, stell dir das nur vor!«

Georg, die eigentlich Georgina hieß, aber lieber einen Jungennamen trug, rümpfte die Nase. Sie konnte die Begeisterung ihrer Cousine nicht in gleichem Maße teilen. Sie mochte das Landleben, die raue Seeluft an der Felsenküste, wo sie zu Hause war, und die Natur. Ein Besuch in einem Grandhotel war mal ein Spaß, aber es würde bestimmt auch anstrengend werden, weil sie dort sicher immerzu auf ihr Benehmen achten mussten.

Tatsache war, dass Anne von ihren Eltern, die gerade Urlaub in den Bergen machten, einen Brief ins Internat bekommen hatte. Der Vater musste im Anschluss an den Urlaub zu einem Kongress, zu dem ihn die Mutter begleiten wollte. Zur Überraschung der Kinder waren auch sie eingeladen, das lange Wochenende mit den Eltern in dem Hotel zu verbringen, wo einige der Kongressteilnehmer untergebracht waren.

»Auf jeden Fall ist das ganz schön großzügig, dass wir alle mitkommen dürfen«, sagte Georg und hüpfte von ihrem Bett, wo sie schon eine Weile gehockt und gelesen hatte. Es war Zeit, mit Tim eine Runde zu drehen. Georgs Hund genoss das Privileg, mit seinem Frauchen im Internat wohnen zu dürfen, solange er sich gut benahm. Und das tat er selbstverständlich! »Und sogar Tim darf mit ins Hotel!«

»Wegen Vaters großer Verdienste um die Firma zeigen die sich so großzügig«, erklärte Anne. »Das hast du doch selbst in dem Brief gelesen. Außerdem feiert Vater bald sein Dienstjubiläum.«

»Kommst du mit raus, eine Runde drehen?«, fragte Georg.

Anne warf einen Blick aus dem Fenster und rümpfte die Nase. Draußen wehte ein kräftiger Wind, der unablässig den Regen, der schon seit dem Morgen fiel, gegen die Scheibe peitschte. Außerdem war es ganz schön kalt geworden.

Georg, die gern bei jedem Wind und Wetter hinaus an die frische Luft ging, war die Reaktion nicht entgangen. »Oh, dem vornehmen Fräulein ist das Wetter wohl nicht genehm! Sie würde jetzt lieber in der Lobby des Grandhotels sitzen und ein Tässchen Tee schlürfen«, rief sie lachend.

Anne boxte ihr gegen die Schulter. »Nun hör schon auf, mich zu foppen. Natürlich komme ich mit raus. Wir haben lange genug im Zimmer gehockt und über den Hausaufgaben gebrütet. Hoffen wir, dass das Wetter am Wochenende besser wird.«

Der Kongress sollte in einer Stadt auf halber Strecke zwischen dem Internat und dem Urlaubsort der Eltern stattfinden. Die Eltern hatten den Mädchen genau aufgeschrieben, mit welchem Zug sie fahren mussten. Unterwegs würden Annes Brüder, Julius und Richard, zusteigen, die ein Internat für Jungen besuchten.

»Stell dir nur vor, wir werden sogar von einem richtigen Chauffeur vom Bahnhof abgeholt«, sagte Anne, als sie hinter Georg und Tim die Treppe hi-nunterhüpfte. Sie hatte sich dick eingepackt, mit Mütze, Schal und Handschuhen.

»Ja, das ist schon toll!«, musste ihr Georg recht geben und stemmte sich gegen die Tür. Sofort schlüpfte Tim durch den Türspalt und rannte eine Runde über den Hof, dass seine Ohren nur so flatterten.

»Brr, ist das ungemütlich«, schlotterte Anne und schlug sich den Kragen hoch.

»Komm, wir rennen ein Stück, dann wird uns warm!«, rief Georg und nahm Tims Verfolgung auf.

Als die Mädchen später zum Internat zurückkehrten, hatte es schon längst zu dämmern begonnen. Ihre Wangen waren rosig vom kalten Wind. »Oh, ist das schön, wieder ins Warme zu kommen«, seufzte Anne. »Lass uns in die Teeküche gehen und eine Kanne Tee aufsetzen. Ich hab noch Kekse von daheim. Warte, ich hole sie schnell.«

»Na, ihr habt es euch ja richtig gemütlich gemacht«, meinte Carmen, als sie Anne und Georg miteinander beim Tee sitzen sah. Anne hatte auch noch eine Kerze angezündet.

»Komm, hol dir eine Tasse und setz dich zu uns«, forderte Anne Georgs Klassenkameradin auf. »Es sind auch noch genug Kekse da.«

Georg und Anne erzählten Carmen bis in die kleinste Einzelheit, was für ein aufregendes Wochenende vor ihnen lag.

»Und ihr werdet von einem Chauffeur abgeholt?«, fragte Carmen begeistert. »Das ist ja Wahnsinn.«

Plötzlich runzelte Georg die Stirn und schwieg.

»Was ist denn?«, fragte Anne.

»Ach, nichts«, wich Georg aus.

»Papperlapapp, du hast doch was«, bohrte Anne nach.

»Es ist nur …« Georg sah verlegen in ihre Teetasse, die sie zwischen ihren Handflächen immer im Kreis drehte. »Ich weiß gar nicht, ob ich für so ein Hotel die passende Kleidung habe.«

Anne hätte sich beinahe an ihrem Tee verschluckt. War es wirklich Georg, die das gesagt hatte? Kein Wunder, dass sie zuerst nicht mit der Sprache herausrücken wollte. Georg war die Kleidungsfrage doch sonst total egal! Für sie mussten die Sachen einfach nur praktisch sein!

»Na ja, es ist halt so«, fuhr Georg fort. Offenbar hatte sie das Gefühl, sich für ihren plötzlichen Sinneswandel rechtfertigen zu müssen. »Ich bin mir natürlich sicher, dass Tim sich wirklich gut benehmen wird in dem Hotel. Aber es ist ja trotzdem nicht selbstverständlich, dass er mitdarf. Deshalb will ich nicht mehr auffallen als nötig.«

Anne war verblüfft. Diese Worte aus Georgs Mund zu hören, die sich sonst gern von ihrer kratzbürstigen Seite zeigte, war wirklich erstaunlich. »Aber du hast doch noch eine funkelnagelneue Hose im Schrank liegen«, erinnerte sie ihre Cousine.

Die zuckte mit den Schultern. »Schon, aber sonst nur T-Shirts, Pullis und Pullover. Keine einzige Bluse.«

»Kein Problem!«, rief Carmen. »Ich kann dir welche leihen. Wir haben bestimmt dieselbe Größe. Komm, steh mal auf.«

Die Mädchen stellten sich Rücken an Rücken, und Anne sah sofort, dass die beiden in der Tat fast gleich groß und gleich schlank waren.

Also war es abgemacht. Nach dem Abendbrot ging Georg zu Carmen, um sich zwei Blusen auszusuchen.

Als sie zurückkam, war Anne bereits dabei, ihre Tasche zu packen. Sie konnte es kaum erwarten, dass es endlich losging!

Am Tag der Abreise hatte sich das Wetter allerdings kein bisschen gebessert. Im Gegenteil, es wehte ein eisig kalter Wind und der Himmel war wolkenverhangen.

»Mach nicht solch eine betrübte Miene«, sagte Georg, als sie aufbrachen. »Überleg mal, was so ein Hotel uns für Möglichkeiten bietet! Ich habe mir den Prospekt angesehen, den deine Eltern geschickt haben: Es gibt einen Pool im Untergeschoss und ein Panorama-Café auf dem Dach. Außerdem begegnen einem dort sicher lauter interessante Leute, über die man sich herrlich amüsieren kann. Also, was kümmert uns da das schlechte Wetter?«

Anne lachte und ließ sich im Zugabteil auf den gepolsterten Sitz sinken. »Hast ja recht. Auf die Gäste dort bin ich sehr gespannt. Wie viele Haltestellen sind es bis zu der Station, an der Julius und Richard einsteigen?«

»Drei«, antwortete Georg. »Hoffentlich sind sie pünktlich.«

Natürlich standen Annes Brüder bereits auf dem Bahnsteig und winkten, als der Zug einfuhr.

Georg reckte sich aus dem Fenster. »Hier! Hier sind wir!«

»Brr, mach das Fenster zu!«, rief Anne und rieb sich die Oberarme.

»Na, nun sei nicht so empfindlich.« Mit einem Rums schob Georg das Fenster zu. »Julius und Richard müssen doch wissen, wo sie uns finden.«

»Aber es ist einfach nur kalt!«, protestierte Anne. »Das Wetter wird immer schlimmer.«

»Hallo allerseits!«, riefen die Jungen fröhlich, als sie wie zwei junge Hunde in das Abteil stürmten und ihre Reisetaschen ins Gepäcknetz bugsierten. Sofort sprang Tim ihnen um die Beine und wedelte kläffend mit dem Schwanz. Es herrschte ein ganz schöner Trubel und die Freunde zogen missbilligende Blicke der Mitreisenden auf sich.

»Tim, Platz!«, befahl Georg und schob Tim zwischen die Sitze.

»Es liegt Schnee in der Luft«, verkündete Richard. »Das hab ich in der Nase.«

Anne verdrehte die Augen. »Auch das noch. Jetzt bin ich erst recht froh, dass wir vom Bahnhof abgeholt werden.«

Und tatsächlich. Als der Zug in den großen Bahnhof einfuhr, tanzten schon die ersten Flocken durch die Luft und der Himmel schimmerte schiefergrau.

»Ich werd verrückt!«, zischelte Georg, als sie den Chauffeur auf dem Bahnsteig stehen sah. Er war in Livree gekleidet, trug eine schwarze Chauffeursmütze und hielt sich kerzengerade. Ein Chauffeur wie aus dem Bilderbuch!