Geh nicht nach Dalaba - Rudolf Braunburg - E-Book

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Rudolf Braunburg

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Beschreibung

Drei Deutsche in Afrika. Die lebenshungrige Marion Schäfer, der energische Afrikakenner Mike Bruns und der grüblerische Stephan Sommer, der mit dem Abenteuer Afrika seine Kindheitserlebnisse zu bewältigen versucht. Gemeinsam starten die drei zu einer Safari im Herzen des schwarzen Erdteils. Aber schon bald brechen im Kampf mit der Natur und dem mörderischen Klima menschliche Konflikte aus. Auf dem orgiastischen Fest eines Stammes Eingeborener prophezeit ein alter Medizinmann Stephan Sommer den Tod. Kann er dem Schicksal entrinnen? Rudolf Braunburg beschreibt meisterhaft die Unbarmherzigkeit, aber auch den exotischen Zauber Afrikas, indem er ihn zum Schauplatz eines packenden Dramas zwischen drei Menschen macht, die aus dem Alltag ausgebrochen sind, um das große Abenteuer zu suchen.

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Rudolf Braunburg

Geh nicht nach Dalaba

Roman

Alle Rechte vorbehalten

© 2015 by BestSelectBook_Digital Publishers

Der Roman

Drei Deutsche in Afrika. Die lebenshungrige Marion Schäfer, der energische Afrikakenner Mike Bruns und der grüblerische Stephan Sommer, der mit dem Abenteuer Afrika seine Kindheitserlebnisse zu bewältigen versucht Gemeinsam starten die drei zu einer Safari im Herzen des schwarzen Erdteils. Aber schon bald brechen im Kampf mit der Natur und dem mörderischen Klima menschliche Konflikte aus. Auf dem orgiastischen Fest eines Stammes Eingeborener prophezeit ein alter Medizinmann Stephan Sommer den Tod.

Kann er dem Schicksal entrinnen?

Rudolf Braunburg beschreibt meisterhaft die Unbarmherzigkeit, aber auch den exotischen Zauber Afrikas, indem er ihn zum Schauplatz

eines packenden Dramas zwischen drei Menschen macht, die aus dem Alltag ausgebrochen sind, um das große Abenteuer zu suchen.

Der Autor

Mit 16 Jahren schrieb Rudolf Braunburg, Jahrgang 1924, seinen ersten Roman, der bei einem Bombenangriff vernichtet und deshalb nie veröffentlicht wurde. Im Zweiten Weltkrieg war er Jagdflieger. Nach dem Krieg studierte er Pädagogik und Philosophie. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete er als Jazztrompeter und Ghostwriter.

Mit abgeschlossenem Studium wurde er Lehrer in Hamburg. 1955 ging er zur Deutschen Lufthansa und war bis 1979 Flugkapitän.

Nach Anfängen als Navigator und Copilot auf derLockheed Super Constellationund derDouglas DC-3wurde Braunburg Flugkapitän, zuerst auf der DC-3, dann auf derConvair CV 440Metropolitan, später wieder auf derSuper Constellationund, nach Beginn des Jet-Zeitalters auf derBoeing 727, derBoeing 707und schließlich auf derMcDonnell Douglas DC-10.

In seiner aktiven Zeit als Flugkapitän war Braunburg auch Vorsitzender derVereinigung Cockpit.

Braunburg schrieb über 70 Romane, Sach- und Jugendbücher. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Artikel über Umweltschutz und Jazz. Er war engagiert in Fragen der Luftfahrt und der Flugsicherheit und galt lange Zeit als bekanntester deutscher Experte.

Rudolf Braunburg lebte zuletzt in Waldbröl.

»Alles scheitert immer an derletzten Sekunde«, sagte Mike. »Du kannst ein Leben lang verludern und verlottern. Aber in der letzten Sekunde musst du wach und schneller als der Tod sein! Wir waren langsamer, wie?«

»In einer halben Stunde wird sie es geschafft haben!« erwiderte er.

Er blickte an der lichtgebleichten Steinwand entlang. Am Ende der Felsgardine zog sich der Buschhang abwärts, und jenseits der Mulde begannen die Hügel mit den dichteren Wäldern. Die Hügel waren grün wie Sommergras, und zwischen ihren Senken wölbten sich die Kuppen der nächsten Hügelwelle, mit einem Stich ins Bläuliche, und zwischen den bläulichen Senken rundeten sich die Kuppen der nächsten Hügelwelle, mit einer deutlichen Tönung von Indigo, und zwischen den indigogetönten Senken sah man die Kuppen der nächsten Hügelwelle, strahlend im reinsten Blau, und die Wälder spannten sich mit den dunklen Flecken ihrer Lichtungen flaumig darüber wie haariges Fell über riesige Urwaldtiere.

»Du blutest wie ein Schwein!« sagte Mike. »Und die Kleine wird es nicht schaffen. Für dich tut's mir leid. Irgendwie habe ich dich gern gemocht. Bist aber einer von den Stillen gewesen. Von der gefährlichen Sorte sogar. Von denen, die schweigen, weil sie alles besser zu wissen glauben. Warst so ein kleiner Klugscheißer, wie?«

»Reg dich nicht auf, Mike«, sagte er sanft.

Er zerrte den Riemen an Mikes Schenkel höher. Und er sah das erlöschende Gesicht und sagte: »Du wirst es schon schaffen, reg dich nicht auf!«

»Ich, schaffen?« sagte Mike. »Natürlich werd' ich's schaffen. Aber du! Du blutest wie ein gestochenes Schwein.«

Er schwieg.

»Sag, dass ich nicht blute wie du und dass ich's schaffen werde!« schrie Mike.

»Du blutest nicht, und du wirst es schaffen!« sagte er.

»Kannst du, verdammt noch mal, nicht lauter sprechen?« schrie Mike. »Was stierst du mich so an? Passt dir meine Visage nicht?«

Er starrte auf die krampfhaft zuckenden Gesichtsmuskeln Mikes. Plötzlich wurde er von der Angst gepackt, nicht fertigzuwerden mit dem, was er sagen wollte. Er wälzte sich dicht an Mike heran und schüttelte ihn an den Schultern.

»Sag, dass du es gewesen bist!« rief er schweißüberströmt.

»Was gewesen? Wann?« fragte Mike.

»Damals«, sagte er. »Sag, dass du es gewesen bist!«

Erstes BuchBestaubte Spur

1

Der Tag begann mit Nebel; einem lockeren, lichtdurchlässigen Gewebe aus Feuchte und Schwerelosigkeit; nach den nackten schonungslosen Helligkeiten der vergangenen Tage ein erquickender Schleier für alle, die das Tropenklima nicht gewohnt waren. Zum Hafen hin hemmten und dämpften träge treibende Schwaden den frühen, lärmend vorwärts- holpernden Verkehr. Im oberen Teil der Stadt, dort, wo man einen Teil der Küste und des Eingeborenen Viertels überblicken konnte, war die Schicht so dünn, dass man klar und nah den mattblauen Himmel hindurchschimmern sah. Über den weißen Kuben der Regierungsgebäude kreiste seit Sonnenaufgang ein Flugzeug. Wenn es nach Süden wendete, sah man die Backbordseite blendend aufblitzen im Sonnenlicht.

Er saß als einziger Gast in einem der Korbstühle des Cafes >Corniche< und beobachtete die Maschine. Er hieß Stephan Sommer und war seit drei Tagen in Dakar, ein Mann, der selten über die engen Grenzen seines Arbeitsbereiches hinausgelangt war und der sich seine wenigen Reisen hatte zusammensparen müssen. Überall auf seinen Fahrten war er bisher Vertrautem begegnet. Hier aber atmete es herüber von der nahen, hinter den letzten Negerhütten ahnbaren Savanne her: unsagbar fremd, haltlos, bodenlos, ein Etwas, für das kein Bild, kein Vergleich aus seinem Erfahrungsbereich ausreichte; und eine Erregung brodelte rauschhaft in ihm auf, gemischt aus Spannung, Tatendrang und Abenteuerlust und Furcht, einer nicht näher bestimmbaren Furcht.

Er ließ seinen Blick nicht vom Flugzeug, der letzten Brücke. Es schien jetzt zu einem Landeversuch anschweben zu wollen, Fahrwerk und Landeklappen waren weit ausgefahren; und er sah sich wieder sitzen, wie er vor drei Tagen und wie vor Ewigkeiten angeschnallt der sich rasch vergrößernden afrikanischen Erde entgegengeglitten war: hinter sich den heißen Flug über die orangefarbene Einsamkeit der westlichen Sahara, die mit den Halbinseln Villa Cisneros und Port Etienne wie mit glühenden Zungen an der kühlen Flut des Südatlantiks leckte, vor sich die unfassbare Nähe des unbekannten Erdteils, das windzerfledderte Gefieder überschlanker Ölpalmen, die braunen Wolken kreisender Geier über spitzdachigen Strohhütten, das blattlose, knochenstarre Geäst einzeln auf ragender Baobab-Bäume. Er sah die Europamaschine eintauchen in die dünne Schicht Bodennebel, die sie noch von dem sicheren Beton des Flughafens Dakar-Yoff trennte, wie sie eine breite, klare Bahn in die milchblaue Trübe brach wie ein Pflug in weiches Ackerland und wie sie den Blicken entschwand und auch das Surren der Luftschrauben dem Gehör entschwand, und nun war nichts um ihn als die Fremdheit des Morgens.

Er blickte auf die Uhr, dreiviertelacht, noch fünfzehn Minuten. Er gab sich willenlos dem Kaleidoskop der Eindrücke hin: dem Farbenwogen der Passanten, Safran, Weinrot, Elfenbeinweiß und bei den Frauen sehr viel Orangenrot und Lila. Dem Geruch nach schweißiger Haut, Urin und nie gegessenen Früchten. Den Kehllauten vokalreicher Dialekte. Schlanke, gutgebaute, in weiße Gewänder gekleidete Neger glitten auf chromblitzenden Fahrrädern vorüber. Auf ihren nackten schwarzen Gliedern spielte die sanft durchbrechende Sonne mit tausend Lichtreflexen. An der nahen Kreuzung stauten sich laut hupend unzählige Autos. Der Wagen mit den schrillsten Signalen, ein verbeulter Renault ohne Stoßstangen, bahnte sich als erster einen Weg durch das Chaos der querstehenden Vehikel. Eine Gruppe junger Negermädchen, mit gewichtigen Kunststofftaschen unter dem Arm, die kurzen Lockenhaare fantasiereich geflochten und geknüpft, eilte laut schwatzend vorüber.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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