Geht's dem Tier gut, geht's auch mir gut - Tracey Stewart - E-Book

Geht's dem Tier gut, geht's auch mir gut E-Book

Tracey Stewart

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Beschreibung

Wer Tiere mag, wird dieses Buch lieben

Je mehr wir über die Tiere wissen, die sich ihren Lebensraum mit uns teilen, und je besser wir uns um sie kümmern, desto mehr steigern wir auch unsere eigene Lebensqualität. In ihrem liebevoll illustrierten Buch zeigt die Tierliebhaberin und frühere Veterinärtechnikerin Tracey Stewart auf warmherzige, humorvolle Weise, wie sich die Tiere in unserer Umgebung rundum wohlfühlen. Seien es Hund oder Katze in den eigenen vier Wänden, freilebende Tiere im Garten und Wald oder Nutztiere auf dem Bauernhof.

Hier erfahren Sie alles über die hohe Kunst der Hundemassage, den Bau von Bienenhäusern oder das Backen von Pferdekeksen. »Geht’s dem Tier gut, geht’s auch mir gut« ist ein informatives und unterhaltsames Buch, an dem jeder Tierliebhaber seine helle Freude haben wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 166

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TIERE GEBEN UNS SO VIEL.

HÖCHSTE ZEIT, IHNEN

ETWAS ZURÜCKZUGEBEN!

Sie möchten die hohe Kunst der Katzenmassage erlernen? Hundekekse backen? Mit Ihrer Familie ein Bienenhaus bauen – und einen Wurm-Kompostierer? Sie wollten immer schon wissen, wie Sie ein Schwein glücklich machen? Dann werden Sie an diesem Buch Ihre helle Freude haben!

Mit viel Humor und noch mehr Sachkenntnis zeigt die ehemalige Veterinärtechnikerin Tracey Stewart, wie sich die Tiere in unserer Umgebung rundum wohlfühlen – egal ob bei uns zu Hause, in unserem Garten, im Wald, oder auf dem Bauernhof.

»Geht’s dem Tier gut, geht’s auch mir gut ist bezaubernd, unterhaltsam und wichtig. Dank ihrer Liebe zu Tieren hat Tracey ein umfassendes Verständnis für deren Welt entwickelt. Und eines ist klar: Je besser wir diese Welt verstehen, umso besser wird auch das Leben der Tiere sein. Und das wiederum bereichert unser eigenes Leben. Dieses Buch ist das perfekte Geschenk für alle, die Tiere lieben. Und für all diejenigen, die Tiere mehr lieben sollten.«

JANE GOODALL,

IMPRESSUM

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

© der deutschen Ausgabe 2016 by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81637 München

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel: Do unto animals: a friendly guide to how animals live, and how we can make their lives better

Copyright © 2015 by Tracey Stewart

Illustrations copyright © by Lisel Ashlock.

All rights reserved. Published by arrangement with Artisan New York, a division of Workman Publishing Company Inc.

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Die Verlagsgruppe Random House weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags für externe Links ist stets ausgeschlossen.

Verlagsgruppe Random House

Projektleitung: Nikola Hirmer

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: Ulrike Kretschmer

Satz: Knipping Werbung GmbH, Berg am Starnberger See

Korrektorat: Susanne Schneider

Umschlaggestaltung und Konzeption: Geviert – Büro für Kommunikationsdesign, München, unter Verwendung des Originalcovers

Illustrationen: Alle Illustrationen in diesem Buch stammen von Lisel Ashlock

E-Book Herstellung: JB

E-Book Produktion: Vera Hofer

ISBN 978-3-641-20120-3V002

1. Auflage 2016

Für Jon, Nate und Maggie

Danke, dass ihr mir Zeit für dieses Projekt gelassen habt, immer und immer wieder. Dass ihr mich inspiriert und unterstützt habt.

Dass ihr meine Freude an unserer wirklich großen Familie mit mir teilt, ebenso wie meine Liebe, meine Fürsorge und meinen Respekt für sie.

Inhalt

Ein Wort zuvor

Tiere bei uns zu Hause

Familienmitglieder mit Fell

Tieren ein Zuhause schenken

Die Wildnis in unserem Garten

Fleißige Helfer im Garten

Ein achtsamer Naturspaziergang

Tiere auf dem Bauernhof

Meine Superhelden

Zuflucht schenken

Danksagung

Nützliche Adressen

Register

Ein Wort zuvor

DIE LIEBE ZU TIEREN ist mir in die Wiege gelegt worden. Aus der Zeit, als meine Mutter mit mir schwanger war, gibt es Bilder, die zeigen sie mit einem Vogel auf dem Kopf, einem Kaninchen im Arm und einem Hund zu ihren Füßen. Neben meiner Mutter sitzt meine Tante Ginny und pafft eine Pall Mall. Ich rede mir gern ein, dass ich damals mehr Tierpheromone als Passivrauch inhaliert habe. Wenn nicht, sind die Bilder immerhin eine gute Ausrede für all meine Fehler und Mängel. So sehr ich aber Tiere auch mochte, so unvorstellbar war es lange Zeit für mich, mit ihnen zu arbeiten. Aus mehreren Gründen:

1. Ich war nie gut in Mathe. Ich weiß noch, wie ich in der zweiten Klasse Mrs Jessup erzählte, dass ich Tierärztin werden wollte, wenn ich groß war. Mrs Jessup war meine Mathelehrerin. Sie entgegnete barsch: »Du wirst nie Tierärztin werden, wenn du dich in Mathe nicht mehr anstrengst.« Ich beherzigte ihre Worte und beschloss, später einmal etwas zu machen, das garantiert nichts mit Mathe zu tun hatte.

2. Jede Generation meiner englisch-irisch-stämmigen Familie hatte sich Zentimeter für Zentimeter aus der Armut emporgearbeitet und dabei immer ein klein wenig mehr erreicht als die Generation vor ihr. Nur ein wenig mehr, da jeder sorgsam darauf bedacht war, von den Älteren nicht für größenwahnsinnig gehalten zu werden. Außerdem waren wir zwar allesamt sehr leidenschaftlich, gehörten aber nicht zu den Menschen, die ihre Leidenschaften auch leben. Stattdessen wählten wir den praktikablen Weg: einen sicheren Job, den wir vielleicht nicht besonders mochten, bei Gott aber fleißig erledigten, bis wir durch Wochenenden, Urlaube oder den Tod davon erlöst wurden. Tierärztin zu werden wäre zu hochtrabend gewesen und auf irgendeine andere Art mit Tieren zu arbeiten geradezu verrückt.

Aber in Kunst war ich gut. Das fiel mir leicht, also war mein beruflicher Weg vorgezeichnet. Ich ging auf ein College, das außer Kunst auch Unterricht in Betriebswirtschaft anbot. Sicher eben. Zwischen 20 und 39 arbeitete ich in jedem Bereich, in dem man mit einem Abschluss als Designerin so arbeitet: In Kunstgalerien, als Kellnerin, in einem Architektur- und einem Innenarchitekturbüro, als Grafikdesignerin, im Bademoden- und Dessous-Design. Ich habe jeden Job bekommen, auf den ich mich beworben habe, und wurde auch nie aus einem gefeuert. Das bedeutet, dass ich viele Jobs hatte, die ich nicht sonderlich mochte und in denen ich viel zu lange blieb. Außenstehende konnten den Eindruck gewinnen, dass ich an meiner Arbeit hing, denn ich arbeitete hart. In Wahrheit aber fürchtete ich jeden Werktagsmorgen und begrüßte jeden Feierabend geradezu euphorisch.

Zu meinem Glück lernte ich zu dieser Zeit meinen späteren Mann kennen. Er verstand nicht, wie ich einerseits so voller Lebensfreude und Leidenschaft sein konnte und andererseits den Großteil meines Lebens uninspiriert und zu Tode gelangweilt verbrachte. Zum ersten Mal stellte jemand den sicheren Weg infrage. Natürlich streckte ich nicht kampflos die Waffen. Ich hatte mir meine gemütliche Ecke der Langeweile mit vielen guten Argumenten ausgepolstert. Tiere nahmen schon immer viel Raum in meinem Herzen ein; wie um Himmels willen sollte ich mit ihnen auf regelmäßiger Basis arbeiten, ohne dabei vor Mitgefühl zu vergehen? Ich habe mich mit neun in den Newsletter einer Tierschutzorganisation eingetragen, und meine Eltern mussten die Briefe immer abfangen und vorsortieren. Mir machten die darin abgedruckten Bilder leidender Tiere einfach zu schwer zu schaffen. Als Tierärztin, so mein Gedanke, wäre ich bestimmt nicht fähig, ein Tier zu sehen, das Schmerzen hatte – geschweige denn den Tod eines Tiers zu ertragen, den ich womöglich auch noch selbst herbeiführen musste. Mein langweiliger Job jedenfalls setzte mir emotional nicht zu, und das war seltsamerweise sehr tröstlich. Damit gab sich mein Mann aber nicht zufrieden: Er fand, dass ich einen Job brauchte, der mich auch mal aus der Fassung bringt. Und er hatte recht. (Anmerkung: Das heißt nicht, dass mein Mann immer recht hat, da meistens ich recht habe.)

Ich beschloss, einen Abschluss in Veterinärtechnik zu machen. Die Arbeit in einer Tierklinik brachte viele Tränen mit sich – glücklicherweise meist Freudentränen. In meiner Kindheit haben mir die Bilder von leidenden Tieren vermutlich auch deshalb so zugesetzt, weil ich mich hilflos gefühlt hatte; nun aber war ich nicht länger hilflos. Ich war imstande und bereit, mich um die Tiere zu kümmern. Aus einem Menschen, der den Tod von Tieren bisher immer gefürchtet hatte, wurde jemand, auf den man in diesen Augenblicken bauen konnte. Ich war unendlich dankbar dafür, das Leid der Tiere lindern zu können und die Menschen zu trösten, die sich von ihren Tieren verabschieden mussten. Ich wurde Zeuge vieler wunderschöner Momente in dieser Zeit. Und noch etwas Überraschendes geschah: Ich wurde gut in Mathe. Offensichtlich hatte ich die Mathematik nur auf etwas anwenden müssen, das mir am Herzen lag. Was sagen Sie jetzt, Mrs Jessup?

Meine Tierliebe nahm vier Jahre lang einen Umweg, als ich meine Kinder bekam. Für Säuglinge und Kleinkinder zu sorgen ist der Arbeit in der Veterinärmedizin durchaus ähnlich: zauberhafte Unschuld, konstantes Prüfen der Vitalfunktionen und Kacke ohne Ende. Ich gründete ein Café, in dem sich erschöpfte, überforderte Eltern mittels nahrhafter Biokost erholen konnten und das Kurse und Kunstprojekte für Kinder anbot, um ihnen die Welt der Tiere näherzubringen. Vorne die Eltern, die aufgepäppelt wurden, hinten ihre Kinder, die etwas über Mitgefühl lernten. Das war toll, zumindest eine Zeit lang, doch irgendwann waren meine Kinder alt genug, dass sie die Welt erkunden wollten. Ich wusste aus eigener Erfahrung, was Tiere einem geben konnten, und wollte diese Erfahrung mit meinen Kindern teilen – auf direktem Weg. Außerdem war ich froh, aus dem Keller des Cafés und von den Gehaltsabrechnungen wegzukommen. Nur weil ich keine Angst mehr vor Mathe hatte, hieß das nicht, dass ich die Rechnerei mochte.

Glücklicherweise sind meine Kinder ebenso tierverrückt wie ich. Gemeinsam boten wir uns im Tierheim vor Ort als freiwillige Helfer an. Meine Kinder lasen den Tieren vor und drehten kleine Werbefilme mit denjenigen Hunden und Katzen, die sich für die Vermittlung an kinderreiche Familien besonders eigneten. Auf diese Weise ersparte ich ihnen das niederschmetternde Gefühl der Hilflosigkeit – sie setzten sich für die Tiere ein und beschützten sie. Sie wurden gehört und konnten etwas bewirken. Beispielsweise wurde zweimal ein Hund vermittelt, kurz nachdem sie ihre Videos ins Netz gestellt hatten. Nun waren ihrer Kreativität und ihrem Einfallsreichtum keine Grenzen mehr gesetzt: Sie dachten sich Trickfilme zur Vermittlung der Tiere aus und organisierten Kuchenverkäufe, Schmuckverkäufe, Kunsthandwerksverkäufe und überhaupt jede Art von Verkäufen, mit denen sie die Aufmerksamkeit auf ihre nun engen Freunde im Tierheim lenken und Geld für sie sammeln konnten. Sie erzählten Freunden, Verwandten, Klassenkameraden und jedem, der es hören wollte, von dem treuen Kumpel, der direkt um die Ecke auf sie wartete.

Wenn auch Sie verrückt nach Tieren sind, gibt es unzählige einfache und schöne Möglichkeiten, sich mit Tieren zu umgeben und sich um sie zu kümmern. Sie werden feststellen, dass Sie dabei nicht nur geben, sondern auch sehr viel zurückbekommen. Ihr eigenes Zuhause, Ihr Garten, das Tierheim oder ein Bauernhof in der Nähe sind nur einige mögliche Orte, um mit Tieren in Kontakt zu kommen. Noch leichter werden sich Ihre Kinder tun. Kinder erhalten wundersamerweise automatisch Zugang zu vielen Dingen. Als wir vor Kurzem im Urlaub waren, besuchten wir ein Tierheim, das wir bis dato noch nicht kannten. Meine Tochter spazierte zum Empfang und sagte mit fester Stimme: »Ich habe ein Buch mitgebracht, A Tale of Two Guinea Pigs. Darf ich das Ihren Meerschweinchen vorlesen?« Und die liebenswerte ältere Dame hinter dem Tresen rief begeistert aus: »Aber natürlich! Darüber werden sie sich sehr freuen!«

Letztes Jahr schließlich zogen wir aus der Stadt ins ländliche New Jersey. Unser Garten hinter dem Haus dient als provisorische Wildtier-Auffangstation, das Haus selbst als permanentes Pflegeheim für Tiere, und derzeit arbeiten wir daran, auch geretteten Nutztieren eine Zuflucht zu bieten.

Indem ich das, was meine Familie und ich über die Jahre hinweg gelernt und erlebt haben, in diesem Buch weitergebe, hoffe ich, andere Tierliebhaber zu inspirieren, selbst ein wenig mehr über unsere tierischen Freunde zu lernen und vielleicht auch ein wenig mehr für sie zu tun. Ich selbst habe in der Vergangenheit im Umgang mit Tieren so manchen Fehler gemacht – immer in der allerbesten Absicht. Je mehr ich dazulerne, desto besser kann ich für die Tiere sorgen.

Die Maxime, nach der meine Familie lebt, lautet: Behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest. Ich bin sehr stolz darauf, meinen Kindern gezeigt zu haben, dass es wichtig und notwendig ist, sich um andere zu kümmern – und dass man viel dafür zurückbekommt.

IM JAHR 1995 WAR ICH 28 Jahre alt, studierte Design und lebte in San Francisco, gemeinsam mit meinem damaligen Freund, den ich hier liebevoll Hans Wurst nennen möchte. Um mein Leben in San Francisco zu finanzieren, hatte ich einen Job als Süßigkeitenautomatenauffüllerin angenommen, bei dem ich alle Läden, Tankstellen und Schulen zwischen Santa Cruz und Oakland belieferte. Der Job punktete durch flexible Arbeitszeiten – außerdem besaß ich meinen eigenen Lieferwagen voller Süßigkeiten!

Als ich so auf meiner Süßigkeitenroute durch die Städte und Dörfer fuhr, ertappte ich mich dabei, wie ich bei jedem Tierheim anhielt, an dem ich vorbeikam. Ich konnte nicht anders: Ich musste ein wenig Zeit mit jedem einzelnen Hund verbringen, der hier eingesperrt war. Ich sah den Hunden in die Augen, und mein Herz zersprang in tausend Stücke. (Gut, dass ich gegen Katzen allergisch bin, sonst würde ich wahrscheinlich heute noch Süßigkeiten ausliefern.)

Das Leben mit Hans Wurst hatte mich auf die Couch einer Therapeutin getrieben, und so redeten wir auch über meine Besuche im Tierheim. Sie glaubte, dass ich mich mit den Hunden im Tierheim identifizierte, weil meine Eltern eine recht stürmische Ehe geführt hatten, als ich klein war. Ich wiederum hatte geglaubt, sie besänftigen zu können, indem ich »brav« war. Doch wie brav auch immer ich war – sie sahen es einfach nicht. Die Hunde im Tierheim waren ohne eigenes Verschulden an einem schlimmen Ort gelandet, und ich wollte ihnen verzweifelt zeigen, dass es jemanden gab, der sah, wie brav sie waren.

Jetzt, da ich wusste, was der Ursprung meines traurigen Rituals war, gelang es mir, es auf einen monatlichen Besuch im Tierheim in meiner Nähe zu beschränken. Eines schicksalhaften Tages im Mai jedoch trafen sich meine Blicke mit denen eines Hundes in der Tierschutzorganisation San Francisco SPCA (Society for the Prevention of Cruelty to Animals), und es war um mich geschehen. Ich musste unbedingt meinen Vermieter überreden, dass ich einen Hund halten durfte. Nicht irgendeinen Hund, sondern diese drahtige weiße Promenadenmischung mit braunen Flecken namens Enzo.

Mein Vermieter wohnte nicht weit entfernt und ging jeden Tag mit seinen beiden kleinen Kindern spazieren. Ganz schamlos wollte ich ihm auflauern, wenn seine Familie ihn begleitete. Sicherlich hatten ihn seine Kinder auch schon um einen Hund angebettelt – schließlich waren es Kinder. Dank Enzo würde ihnen dieser Wunsch nun erfüllt werden, ohne dass sich mein Vermieter mit Sauberkeitserziehung, Herumkauen auf Möbeln, Bellen oder irgendetwas sonst abgeben musste. Er musste nur Ja sagen, und seine Kinder konnten mich besuchen, wann immer sie wollten.

Er gab mir seinen Segen.

Am nächsten Tag holten Hans Wurst und ich Enzo zu uns. Jetzt war die Welt in Ordnung. Abgesehen davon, dass der verdammte Hans Wurst immer noch in meinem Apartment rumhing. Er sagte mir damals, ich sei bestenfalls hübsch, aber nicht wirklich schön, weil der Abstand zwischen meiner Oberlippe und meiner Nase zu groß sei. Ich blieb bei ihm. Er korrigierte wieder und wieder meine grammatikalische Ausdrucksweise. Ich blieb bei ihm. Er fühlte sich dazu berufen, ständig die Meinungen anderer Leute zu kritisieren, da er ja schließlich eine Menge Bücher gelesen hatte (und seinen eigenen Mangel an emotionaler Intelligenz gut ignorieren konnte). Ich blieb bei ihm. Aber als er die Haustür offen ließ und Enzo auf die Straße rannte und dabei fast von einem Auto überfahren worden wäre – da war es Zeit für mich zu gehen.

Eine Woche später saßen Enzo und ich im Flugzeug nach New York. Hans Wurst gab zu, er habe in dem Moment, als ich Enzo bei mir aufnahm, gewusst, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich ihn verließ. In Enzo hatte ich einen Gefährten gefunden, der mich liebte und mir das Gefühl gab, schön zu sein – dem gewaltigen Abstand zwischen Oberlippe und Nase zum Trotz. Jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, empfing er mich mit haltloser Begeisterung. Wenn er mit mir zusammen war, war er glücklich. Ich sah das Gute in Enzo, und Enzo sah das Gute in mir. Die Dinge hatten sich für uns beide zum Besseren gewendet, und dank Enzo hatte ich endlich begriffen, dass das Leben schön sein konnte. Richtig schön!

Wenn wir den Begriff »gerettet« im Zusammenhang mit einem Tier hören, denken wir automatisch, der Mensch habe das Tier gerettet. Durch Enzo habe ich gelernt, dass es oft der Mensch ist, der gerettet wird.

Familienmitglieder mit Fell

A

LS ICH KLEIN war, glaubte ich an Magie. Ich glaubte, wenn ich es mir nur sehnlichst genug wünschte, würde mein Hund Muffin eines Tages zu sprechen beginnen. Und so ging ich zu Bett und starrte ihn an … und wartete … wartete … und wartete. Ich war von meinem Hund regelrecht besessen und las jedes Hundebuch, das ich in die Finger bekam. Schließlich erkannte ich, dass mein Hund schon die ganze Zeit über mit mir gesprochen hatte – ich hatte nur noch kein »Hundisch« verstanden.

Mit den Jahren wurden wir beide Meister in der Sprache des anderen. Wenn sich Muffin morgens beim Frühstück den Weg zu meinem Stuhl freistupste, um sich ganz eng an meinen Rücken zu schmiegen, sagte er damit: »Ich liebe es, den Tag mit dir zu beginnen, und ich werde dich vermissen, wenn du gehst.« Hockte ich zu lange über einer Hausaufgabe, kam er zu mir herüber, beugte den Kopf und streckte das Hinterteil in die Höhe. Das hieß: »Genug gearbeitet. Zeit zum Spielen!« Er leckte mir das Gesicht ab, um mir mitzuteilen, dass er Erdbeereis auch furchtbar lecker fand. Und nachts legte er seinen Kopf auf meine Brust und flüsterte: »Ich liebe dich sehr. Du bist mein bester Freund.« Dann streichelte ich seinen Rücken, um ihm zu sagen, dass es mir ebenso ging.

DER HUND

Zugegeben mein absoluter Liebling

ICH HALTE die Beziehung zu meinen Hunden niemals für selbstverständlich. Was, wenn die Spezies Hund nicht so unkompliziert wäre und sich nicht so wunderbar hätte domestizieren lassen? Was hätte ich ohne meinen vierbeinigen Tröster getan, meine Stütze, meine Inspiration und Motivation, meinen Vertrauten, meinen besten Freund?

Das Leben mit einem Hund bringt große emotionale und gesundheitliche Vorteile mit sich. Leider kann ich nicht behaupten, dass ich durch das Zusammenleben mit meinen Hunden körperlich aktiver geworden wäre, doch immerhin habe ich mit Ende 40 festgestellt, dass sie sich positiv auf mein Aussehen auswirken. Zumindest bekomme ich öfter mal Komplimente für meine jugendliche Ausstrahlung. Ich lasse die Leute dann in dem Glauben, dass ich mir nachts zentimeterdick Feuchtigkeitscreme ins Gesicht schmiere und mir regelmäßig meine Botox-Injektionen gönne. Nur wenige Menschen kennen die nasse Wahrheit: Hundesabber. Hundeküsse bringen quasi den Sauerstoff in meiner Haut in Bewegung und hinterlassen einen hübschen feuchten Glanz … Bevor Sie das nächste Mal zur teuren Creme greifen, sollten Sie sich fragen, ob Sie nicht stattdessen einen Hund bei sich aufnehmen wollen. Selbst wenn er Ihrem Leben keinen neuen Sinn geben sollte, erhöht er zumindest Ihre Hautfeuchtigkeit.

Was die emotionalen Auswirkungen angeht, die Tiere auf mein Leben haben: davon handelt der Rest dieses Buchs. Muffin zum Beispiel, der treue Gefährte meiner Kindheit, tröstete mich immer nachts vor dem Gespenst unter dem Bett. Ich hielt mein kleines Fellknäuel fest in den Armen und schlief ein, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich fest, dass Muffin das Gespenst ferngehalten hatte.

Sollte es Schutzengel wirklich geben, dann haben meine keine Flügel, sondern einen wedelnden Schwanz, einen rosafarbenen weichen Bauch – und furchtbaren Mundgeruch.

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Hundesprache lernen mit meinem Pflegehund Mr Fantastic

EINES DER GRÖSSTEN Geschenke für jedes Tier: Respektieren Sie seine Spezies. Hunde und Menschen leben schon sehr lange zusammen, und es ist in erster Linie den Hunden zu verdanken, dass die Beziehung so tadellos funktioniert. Sie sind äußerst anpassungsfähig, bereit, von uns zu lernen, und bemüht, es uns recht zu machen. Dabei ist jeder Hund ein Individuum mit ausgeprägter Persönlichkeit. Ich habe wiederum viel von jedem einzelnen Hund gelernt, den ich bei mir aufgenommen habe. Ohne beidseitiges Bemühen, einander zu verstehen, kann es zu Übersetzungsfehlern zwischen der menschlichen und der hündischen Sprache kommen. Etwas Nachhilfe kann also nicht schaden.

AUFMERKSAM