Gesundheit: Wie das Fett Körper und Psyche manipuliert (GEO eBook Single) -  - E-Book

Gesundheit: Wie das Fett Körper und Psyche manipuliert (GEO eBook Single) E-Book

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Beschreibung

Das Fett im Körper ist eine Substanz, die zerstörerische Herrschaft über Leib und Psyche gewinnen kann. Und immer mehr Menschen sind ihr ausgeliefert. Es ist schwer, der Gefahr aus dem Bauch zu entkommen. Doch es ist möglich. Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.

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Seitenzahl: 23

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Herausgeber:

GEO

Die Welt mit anderen Augen sehen

Gruner + Jahr AG & Co. KG, Druck- und Verlagshaus,

Am Baumwall 11, 20459 Hamburg

www.geo.de/ebooks

Inhalt

Die Macht der Masse

Von Susanne Paulsen

Zusatzinfos:

Braunes Fett: Kälte lässt Pfunde schmelzen

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Die Macht der Masse

Das Fett im Körper ist eine Substanz, die zerstörerische Herrschaft über Leib und Psyche gewinnen kann. Und immer mehr Menschen sind ihr ausgeliefert. Es ist schwer, der Gefahr aus dem Bauch zu entkommen. Doch es ist möglich

Von Susanne Paulsen

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Fett beginnt für Daniel Osterwald (Name von der Redaktion geändert) mit einem Schock, und sie soll sehr lang, sehr zäh werden. Nichts hat ihn auf die dramatischen Erlebnisse vorbereitet, vor denen niemand sicher ist, der sich den gängigen Genüssen des Wohlstandslebens hingibt. Krankheit, Todesgefahr, Neustart.

Und dabei fing alles so harmlos an.

Im Juni 2007 schlendert der damals 46-jährige Chemiker Osterwald mit seiner Tochter über den Jahrmarkt in Eberswalde. Er riecht die Köstlichkeiten, die dem Menschen – diesem über Hunderttausende von Jahren an karge Zeiten angepassten Wesen – beim Kauen und Schlucken Momente schenken, die sich anfühlen wie pures Glück: Schmalzkuchen, Bratwurst, Gyros, Pizza, Pommes, gebrannte Mandeln, Bier.

Osterwald fällt nicht weiter auf in der Menge, die sich zwischen den Buden drängt. Ein zurückhaltender Mann vom Typus Bär, dem jeder zutraut, sich immer im Griff zu haben. Ruhige braune Augen, braunhaarig und bärtig, 1,76 Meter groß und – so nennt er es für sich – „kräftig“. „Ich habe mir damals nicht viele Gedanken über mein Gewicht gemacht“, erzählt er heute. „Ich war ja nicht richtig dick.“ Denn was sind schon 85 Kilogramm, was ist ein kleiner Bauch?

Den Verlockungen des Jahrmarkts nicht abgeneigt, wird Osterwald plötzlich sehr durstig. Das ist in letzter Zeit häufig vorgekommen. Er trinkt eine große Cola. Später betrachtet er gemeinsam mit seiner siebenjährigen Tochter einen Stand, der über Gesundheit, die Körperfunktionen aufklären soll. Die Tochter entdeckt, dass auch Blutuntersuchungen angeboten werden. „Papa“, ruft sie, „das machen wir.“ Nur ein Pikser in den Finger.

Kurz darauf wird der Fachmann am Stand blass. Sein entgeistertes Gesicht ist Osterwald als Zeichen eines Übergangs in Erinnerung geblieben. Vorher hat er sich wie unverletzlich gefühlt. Das ist jetzt passé. Die Cola hat ihn kurz vors Koma katapultiert; sein Blutzuckerspiegel ist lebensgefährlich erhöht. Osterwald leidet, bis zu diesem Moment völlig unbemerkt, an einem schweren Diabetes. Doch das ist erst der Auftakt.