GO VISTA: Reiseführer Paris - Friederike Schneidewind - E-Book

GO VISTA: Reiseführer Paris E-Book

Friederike Schneidewind

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Beschreibung

Die interaktiven Reiseführer-e-Books von VISTA POINT präsentieren Stadtführer-Infos mit zahlreichen Bildern zur Stadt. Google-Verlinkung und Weblinks bei allen Adressen helfen zur schnellen Orientierung und liefern tagesaktuelle Informationen. Durch integrierte Offline-Karten ist das e-Book unabhängig von Roaming und WLAN. Die integrierten e-Book-Funktionalitäten sind praktisch bei der Reiseplanung: Lesezeichen, Notizzettel, Volltextsuche, Wikipedia-Schnellzugang, Anpassung der Schriftart und -größe 70 Farbabbildungen, 26 Karten - Top 10 und Lieblingsplätze des Autors: Das sollte man in Paris gesehen haben - Stadttour: "Ein Rundgang durch Paris" - die Stadt richtig kennenlernen mit dem Vorschlag für einen Rundgang, der auch in der Detailkarte eingezeichnet ist - Streifzüge: "Île Saint-Louis", "Quartier Latin", "Saint-Germain-des-Prés", "Marais und Les Halles", "Montmartre", "Montparnasse", "Bastile-Viertel", "La Défense", "Versailles" - Stadtviertel, die Umgebung und neue Seiten der Stadt entdecken - Vista Points: Alle Highlights der Stadt - Museen, Galerien, Kirchen, Plätze und Parks, Architektur und sonstige Sehenswürdigkeiten - Erleben & Genießen: Umfangreiche Empfehlungen zu den Rubriken Übernachten, Essen und Trinken, Nightlife, Kultur und Unterhaltung und Shopping, Mit Kindern in der Stadt sowie Sport und Erholung - Chronik: Daten zur Stadtgeschichte - Service: Reisepraktische Tipps von Anreise bis Zoll Sprachführer: Die wichtigsten Wörter für unterwegs - Karten: Zoombare Off- und Online-Karten (Google Maps) mit Nahverkehrsplan und Register Technisches: Dieses moderne Multimediaprodukt wurde für die Nutzung auf Tablet PCs und Smartphones optimiert. Auf Android-Geräten und E-Readern sind einige Funktionalitäten nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.

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PARIS

von Friederike Schneidewind

Friederike Schneidewind lebt als freie Autorin bei Stuttgart und hat als Frankreichkennerin bereits mehrere Reiseführer geschrieben. Seit ihrem Romanistikstudium verbringt sie regelmäßig mehrere Wochen im Jahr in Paris.

Inhalt

Willkommen in Paris

Top 10 & Mein Paris

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Mein Paris: Lieblingsplätze der Autorin

Stadttour

Ein Rundgang durch Paris

Streifzüge

Île Saint-Louis

Quartier Latin

Saint-Germain-des-Prés

Marais und Les Halles

Montmartre

Montparnasse

Bastille-Viertel

La Défense

Versailles

Vista Points – Sehenswertes

Museen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Friedhöfe

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z und Sprachführer

Service von A bis Z

Sprachführer

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

Top 10 Das sollte man gesehen habenMein Paris Lieblingsplätze der AutorinVista Point Museen, Galerien, Architektur und andere SehenswürdigkeitenKartensymbol: Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.

Willkommen in Paris

Haute Couture und Sterne-Küche, Luxus und Lebensart, Kunst und Kultur im Überfluss – es gibt viele gute Gründe, nach Paris zu reisen. Paris ist die Stadt der Belle Époque und der modernen Architektur, Metropole des Savoir-vivre und der Mode, Stadt der Revolution und der Aufklärung, blau-weiß-rot beflaggte Machtzentrale der Grande Nation. Paris ist die Stadt der gediegenen Großbourgeoisie und der Künstlerbohème, der Flaneure und Fashion victims, der Gourmets und Genießer, der Liebe und der Verliebten. Paris ist eine Stadt, die Traditionen bewahrt, ohne nostalgisch zu sein, die für die Zukunft plant und dabei menschlich bleibt. Paris ist romantisch, geistreich, faszinierend, poetisch und spektakulär, aber auch widersprüchlich, fordernd, überheblich, snobistisch.

Die Stadt ist ein Mythos, eine Legende – und ein Moloch. Es gibt viele gute Gründe, nicht in Paris leben zu wollen: Der Alltag ist hektisch, der Verkehr aggressiv, die astronomischen Preise machen sprachlos, die Rushhour in der Métro kann man nur stoisch ertragen, der Sonnenplatz im Lieblingscafé ist meist schon besetzt, das bisschen Grün eingezäunt.

Für den Besucher, gleich, ob er zum ersten Mal in der Seine-Metropole eintrifft oder zum x-ten Mal wiederkehrt, überwiegt allemal der Zauber. Jeder empfindet den »Klimawechsel«: Das hat nichts mit dem Wetter oder der Lage von Paris zu tun – es ist die Atmosphäre, die einen umfängt und die aus Geschichte und Kultur der Stadt, dem Lebensgefühl und der Lebensart der Pariser entsteht. Notre-Dame, Eiffelturm und Louvre gehören zweifellos zum klassischen Sightseeing-Programm, doch den Charme der Stadt erlebt der Besucher auch ganz »nebenbei«. Gehen Sie auf Entdeckungstour durch ruhige Stadtviertel und stille Straßen, besuchen Sie bunte Märkte, schicke Szenecafés und modische Designer-Boutiquen, rattern Sie mit der Métro über die Hochbahn und gleiten Sie mit dem Schiff über die Seine, blicken Sie auf das berühmte Grau der Dächer, stöbern Sie auf den Flohmärkten, genießen Sie das Menü im Bistro an der Ecke – Paris ist überall »pariserisch«.

Blick auf die Champs-Élysées Richtung Arc de Triomphe

Top 10 & Mein Paris

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Notre-Dame und die Île de la Cité

S. 8 ff., 41 f.M/N14, L–N12–15/Google Map Gotische Baukunst in höchster Vollendung: die Kathedrale auf der Seine-Insel ist einer Hauptstadt würdig.

Musée du Louvre

S. 12 f., 32 f. K/L12/Google Map

Dieses so große wie großartige Museum im einstigen Königsschloss lockt mit Kunstschätzen aus vielen Epochen und Ländern.

Arc de Triomphe und Champs-Élysées

S. 14 ff., 35 f., 36 f. G4/5, G5–J9/Google Map

Paris ist die Stadt der Flaneure – und wo könnte man besser bummeln als auf der prächtigsten Avenue der Metropole?

Eiffelturm

S. 17 f., 38L4/Google Map

Das weltbekannte Wahrzeichen bietet von drei Aussichtsterrassen ein grandioses Paris-Panorama.

Montmartre und Sacré-Cœur

S. 18, 25 f., 44 f. C/D11–14, C13/Google Map

Steile Treppen und abschüssige Gassen, idyllische Winkel, Bistros und Cafés wie aus Amélies Welt – und über allem thront das zweite Pariser Wahrzeichen, Sacré-Cœur.

Saint-Germain-des-Prés

S. 22 f. L–N 9–12/Google Map

Mit zahllosen Buchhandlungen, Antiquitätenläden und Kunstgalerien, Jazzclubs und Literatencafés ist Saint-Germain das schönste Viertel zum Bummeln und Stöbern.

Centre Georges Pompidou

S. 24, 36K/L15/Google Map

Moderne Kunst und Architektur aufs Beste vereint, und dazu ein fantastischer Blick auf das berühmte Grau der Pariser Dächer.

Invalidendom

S. 40 f. M7/8/Google Map

Weithin sichtbar ist die goldene Kuppel des Invalidendoms, in dem Napoleon zur ewigen Ruhe gebettet wurde.

Cimetière du Père Lachaise

S. 46 f. aD4/Google Map

Auf dem großen, parkartigen Friedhof zieht es Fans nicht nur zu den Gräbern von Jim Morrison und Edith Piaf, sondern zu unzähligen weiteren Prominenten von Molière bis Oscar Wilde.

Jardin du Luxembourg

S. 68O/P11–13/Google Map

Nicht nur bei den Studenten der nahen Sorbonne beliebt – die grüne Lunge des Quartier Latin.

Mein Paris Lieblingsplätze der Autorin

Liebe Leser,

dies sind einige besondere Orte in der Seine-Metropole, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine schöne Zeit in Paris wünscht Ihnen

Friederike Schneidewind

Tuilerien

S. 13, 69J/K9–11/Google Map Ein grüner Metallstuhl, die Füße am Rand des Wasserbassins, mit Blick auf den Park – kann eine Mittagspause schöner sein?

Institut du Monde Arabe

S. 21 f., 40O15/16/Google Map Nicht nur das moderne Glasgebäude ist sehenswert, auch der Blick von der Dachterrasse lohnt den Abstecher.

Marais

S. 23 f. K–M14–17/Google Map Das historische Stadtviertel mit eleganten Stadtpalais und verwinkelten Straßen, schicken Boutiquen und Szenebars, jüdischem Quartier und lohnenden Museen lädt zum ziellosen Schlendern ein.

Pariser Passagen

S. 38 f., 47G12/13, K13, J14, J12/13/Google Map Ganz nostalgisch sind die glasüberdachten Ladenstraßen, von denen Paris noch mehrere besitzt. Eine der schönsten ist die Galerie Vivienne.

Bar du Marché

S. 55M12/Google Map Die Café-Terrasse bietet Logenplätze für den Blick auf die belebte Rue de Buci im schönsten Teil von Saint-Germain.

Stadttour

Ein Rundgang durch Paris

VormittagÎle de la Cité – Conciergerie – Sainte-Chapelle – Notre-Dame – Saint-Germain – Louvre. Tour vgl. Karte unten.

Mittag Place du Marché Saint-Honoré – gleich mehrere Lokale rund um die gläserne Halle auf dem Platz bieten mittags kleine Imbisse oder ganze Menüs.

Nachmittag Tuilerien – Place de la Concorde – Champs-Élysées – Arc de Triomphe – Eiffelturm – Sacré-Cœur. Tour vgl. Karte S. 14/15.

Île de la Cité und Louvre

Es liegt nahe, dort zu beginnen, wo die Stadt ihren Anfang nahm: auf der Île de la CitéL–N12–15/Google Map. Schon vor mehr als 2000 Jahren siedelten Kelten vom Stamm der Parisii auf der Seine-Insel, und noch heute misst man von hier, von dem Platz vor der Kathedrale Notre-Dame aus alle Entfernungen im Land. Die Insel wird nicht nur als historischer Ursprung der Stadt Paris betrachtet, sondern auch als der – wenn auch nicht geografische – Mittelpunkt Frankreichs.

Square du Vert-GalantL12/13/Google Map, Platz des Grünen Galan, heißt die kleine Grünanlage an der Westspitze der Insel – womit Heinrich IV. gemeint ist, auf dessen zahllose Liebesabenteuer damit angespielt wird. Sein Reiterstandbild steht gleich oberhalb dieses idyllischen Winkels, auf der Brücke Pont NeufL/M13/Google Map. Trotz ihres Namens »Neue Brücke« ist diese Anfang des 17. Jahrhunderts eingeweihte Seine-Brücke die älteste der Stadt. Zu ihrer Zeit stellte sie eine absolute Novität dar: Sie war als erste Brücke nicht mit Häusern bebaut.

Einst Wartesaal für die Guillotine: die spitzgetürmte Conciergerie am Pont Neuf, der ältesten Brücke von Paris

Wir bummeln weiter über die etwas versteckte Place Dauphine und entlang dem Quai de l’Horloge zur ConciergerieM13/Google Map. Dieser älteste Teil des einstigen Königspalasts diente über Jahrhunderte als Staatsgefängnis und wurde noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts als solches genutzt. Inhaftiert waren hier illustre, berühmte und berüchtigte Personen der französischen Geschichte: Ravaillac, der im Jahr 1610 König Heinrich IV. ermordete, der Räuber Cartouche und Charlotte Corday, die Mörderin des Revolutionsführers Marat. Nur wenig später warteten hier dessen Mitstreiter Danton und Robespierre auf die Vollstreckung ihres Todesurteils unter der Guillotine, die auf der Place de la Concorde errichtet worden war. Zur Zeit der Terreur, ihrer »Schreckensherrschaft« während der Französischen Revolution, hatten mehr als 2800 Männer und Frauen dieses Schicksal geteilt – als berühmteste Opfer mussten König Ludwig XVI. und seine Frau Marie Antoinette ihren Kopf lassen. Auch die Königin verbrachte ihre Kerkerhaft in einer Zelle der Conciergerie – diese ist heute zu besichtigen, daneben auch Wachsäle und weitere Räume des Gefängnisses.

Ebenfalls an der Stelle des alten Königspalasts befindet sich das im 19. Jahrhundert errichtete, große Gebäude des Palais de Justice. Inmitten der Mauern des Gerichtshofs liegt wohl verborgen ein Kleinod französischer Gotik, die Sainte-ChapelleM13/Google Map, deren einzigartige farbige Glasfenster aus dem Mittelalter bis heute erhalten blieben. Mitte des 13. Jahrhunderts ließ Ludwig IX. der Heilige den Sakralbau im Innenhof seines Palasts errichten. Der obere, durch die Fenster in mystisches Licht getauchte Raum war allein dem König vorbehalten, für die Mitglieder seines Hofs war die Kapelle im Geschoss darunter vorgesehen.

»Spatzen von Paris« auf der Île de la Cité

Ermordet von Charlotte Corday: der Revolutionsführer Marat (Gemälde von Jacques-Louis David, 1793)

Unser Spaziergang führt weiter zum zweiten Highlight der Insel, zur Kathedrale Notre-DameM/N14/Google Map. Mit der Planung des Kirchenbaus wurde im 12. Jahrhundert begonnen, vollendet wurde er Mitte des 14. Jahrhunderts. Die frühgotische Kathedrale gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten Frankreichs: Unbedingt sehenswert ist die horizontal gegliederte Westfassade mit den drei Portalen, der großen Fensterrosette mit fast zehn Metern Durchmesser und den beiden Türmen. Der originale Figurenschmuck, die sogenannte Königsgalerie, fiel der Französischen Revolution zum Opfer – obwohl es sich bei den Skulpturen um biblische Könige handelte, wurden auch ihnen die Köpfe abgeschlagen. Erst in den 1970er Jahren wurden sie wiederaufgefunden und sind heute im Mittelaltermuseum zu besichtigen, dem Musée du Moyen Age et Thermes de Cluny.

Das Innere der fünfschiffigen Kathedrale ist nicht nur kunstgeschichtlich interessant, hier fanden auch bedeutende historische Ereignisse statt: Hier wurde im 15. Jahrhundert Henri VI. von England zum französischen König gekrönt, im 16. Jahrhundert Maria Stuart mit dem Dauphin François vermählt. Während der Französischen Revolution wurde Notre-Dame zum »Tempel der Vernunft« erklärt, 1804 nahm hier Napoleon Papst Pius VII. die Krone aus der Hand und krönte sich selbst zum Kaiser, 1944 dankte Charles de Gaulle für die Befreiung von Paris nach der deutschen Besatzung.

Nächtlicher Lichterglanz: Notre-Dame de Paris auf der Île de la Cité

An den Seine-Quais: Wenn man in den Bücherkästen stöbert, wird schnell klar, dass jeder Bouquinist seine eigenen Vorlieben hat

Lohnend ist auch der Aufstieg zu den Türmen, wo das Panorama nach den unzähligen Treppenstufen Anlass für eine erholsame Pause bietet. Vom Vorplatz der Kathedrale aus hat man Zugang zur archäologischen Krypta von Notre-Dame. Im Untergrund kann man Fundamente, Ausgrabungen, Modelle des römischen Lutetia und des mittelalterlichen Paris besichtigen. Wer einmal um Notre-Dame herumspaziert, findet an der Spitze der Insel das Mémorial de la DéportationN15/Google Map, wo in schlichter, aber ergreifender Weise der unter der deutschen Besatzung Deportierten gedacht wird.

Hochgotisch: ein Handwerker der Dombauhütte als Zwickelfigur

Weiter geht’s ans linke Seine-Ufer, wo am Quai de Montebello einige Bootslokale vor Anker liegen und der Batobus an einer Haltestelle Fahrgäste am Ufer absetzt und aufnimmt. Vor ihren Buchkisten aus grün lackiertem Metall warten die BouquinistenN14/Google Map auf Kundschaft. Antiquarische Schnäppchen und rare Erstausgaben findet man hier nicht, aber das Stöbern macht auch in alten Postkarten und Landkarten, Büchern und Bildern Spaß.

Über die Rue de la Huchette und die Place Saint-Michel mit dem gleichnamigen Brunnen biegen wir in die Rue Saint-André-des-Arts und gelangen damit nach Saint-Germain-des-Prés. Die belebte Straße ist nur eine von vielen im Viertel, die mit zahllosen Modeboutiquen und Buchhandlungen, Antiquitätenläden und Kunstgalerien, Jazzclubs und Kinos zum Bummeln und Stöbern verführen. Hier kommen wir wieder her, jetzt allerdings muss ein Blick in die kopfsteingepflasterte Passage Cour de RohanN12/13/Google Map genügen, bevor wir der Rue Mazarine bis zum Seine-Ufer folgen.

Unser Ziel ist der Louvre, auf dessen lang gezogenes, monumentales Gebäude die Fußgängerbrücke Pont des ArtsL12/Google Map den ersten Blick gewährt. Linker Hand schaut man über weitere Brücken bis zum Glasdach des Grand Palais, rechter Hand auf die Île de la Cité – »pariserischer« kann es nicht mehr werden! Durch die Cour Carrée, den Innenhof, gelangt man zur Glaspyramide, unter der das große Foyer den Zugang zum Musée du LouvreK/L12/Google Map gewährt, sowie auch zur unterirdischen Ladenpassage Carrousel du Louvre. Dort sind Kunstdrucke und Reproduktionen von Kunstwerken erhältlich, Ausstellungskataloge und Postkarten mit Motiven berühmter Gemälde.

Der Louvre ist ein Museum der Superlative, der weiten Wege und der überwältigenden Fülle – mit unzähligen Kunstschätzen in den Abteilungen Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk, Grafik, ägyptische, griechisch-etruskisch-römische und mittelöstliche Kunst – das mit rund 60 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und über 10 Millionen Besuchern jährlich zu den drei größten Museen der Welt zählt. Jedenfalls wollen wir in dem weitläufigen Kunstmuseum gar nicht erst versuchen, alles zu sehen, sondern uns lieber eine Abteilung intensiv vornehmen oder nur ausgewählte Kunstwerke wie die Venus von Milo, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci oder die Sklaven von Michelangelo (Pläne gibt’s im Foyer).

Reiterstandbild Ludwigs XIV. von Gian Lorenzo Bernini vor dem Musée du Louvre

Besonders eindrucksvoll wirkt die Place da la Concorde bei Nacht, wenn die Laternen die Dimension des Platzes zur Geltung bringen

Bleibt noch Zeit für ein Glas Champagner mit Blick auf die Glaspyramide des Architekten Ieoh Ming Pei? Das Café Marly unter den Arkaden des Louvre bietet dafür echte Logenplätze. Für einen richtigen Mittagsimbiss eignen sich aber auch die Lokale an der Place du Marché Saint-Honoré oder das urige Weinbistro Le RubisJ11/Google Map kurz davor (in der gleichnamigen Straße).

Champs-Élysées, Arc de Triomphe, Eiffelturm und Sacré-Cœur

Ein kurzer Blick in den Conceptstore Colette, der Kult ist und vielfach kopiert wurde, dann geht’s zurück in die Tuilerien. Wie die anderen schönen Pariser Parks, die alle ihren eigenen Reiz haben, ist auch der Tuilerien-GartenJ/K 9–11/Google Map eine Oase der Stille in der Betriebsamkeit der Großstadt. Hätten wir doch Zeit für einen verträumten Nachmittag: Einfach einen der grünen Stühle kapern, in einem netten Schmöker stöbern oder die Spaziergänger beobachten!

Aber es locken zu viele andere Pariser Attraktionen, gleich hier in den Tuilerien die OrangerieK9/10/Google Map, in der neben den berühmten großformatigen Seerosenbildern von Claude Monet weitere sehenswerte Gemälde hängen, etwa Stillleben von Matisse.

Schon an der Place de la ConcordeJ9/Google Map wird man wieder sehr nachdrücklich mit den Realitäten einer Großstadt des 21. Jahrhunderts konfrontiert. Ein nie abreißender Strom von Fahrzeugen rotiert rund um den großzügig angelegten Platz, der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Ludwig XV. angelegt wurde. Nur wenige Jahrzehnte später, zur Zeit der Französischen Revolution, stand hier die Guillotine, Schauplatz der Hinrichtung Tausender. Heute ragt in der Mitte des Platzes ein über 3000 Jahre alter Obelisk empor, der aus einer Tempelanlage in Luxor stammt und im 19. Jahrhundert dem Bürgerkönig Louis-Philippe vom ägyptischen Statthalter geschenkt wurde.

Schon aus dem Tuilerien-Garten hatte sich der Blick durch die schmiedeeisernen Tore auf die Champs-Élysées jenseits der Place de la Concorde eröffnet. Die von Bäumen gesäumte, weltberühmte Avenue zieht sich leicht ansteigend zum Arc de Triomphe hinauf; jenseits erblickt man in der Ferne schon die Silhouette der Grande Arche. Dieser gigantische moderne Triumphbogen verlängert die historische Sichtachse, die vom Louvre über die Champs-Élysées bis zum Arc de Triomphe reicht, bis zur Wolkenkratzerskyline von La Défense. Paris als »Hauptstadt des 19. Jahrhunderts« hatte andere Treffpunkte der mondänen Welt als die Gegenwart: die Oper, die Boulevards, die Passagen – und die Champs-ÉlyséesG5–J9/Google Map. Vor allem der Name der legendären Flaniermeile klang weltweit nach Luxus und Eleganz. In den Seitenstraßen wie Avenue Montaigne, Avenue George V und Rue Saint-Honoré reihen sich auch tatsächlich die Parfümerien und Modehäuser der Haute Couture mit klangvollen Namen wie Hermès, Cardin, Christian Lacroix, Vuitton, Lancôme und Lanvin aneinander.

Eine wahre Oase der Ruhe zwischen Louvre und Place de la Concorde: der Tuilerien-Garten

Die Pariser Métro

Unbestreitbar ist sie das effektivste Verkehrsmittel in Paris – und das seit mehr als 100 Jahren. Während der Belle Époque, der drei Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg, war Frankreich ein finanzkräftiges Land. Diesem Zeitraum verdankt auch Paris den städtebaulichen Aufbruch in die Moderne. Anlässlich der Weltausstellung 1900 entstanden einige Gebäude in der neuen Eisenkonstruktionsweise wie Gare d’Orsay und Petit und Grand Palais, vor allem aber wurde am 19. Juli 1900 die erste Métrolinie eröffnet, von der Porte de Vincennes zur Porte Maillot (heute Linie 1).

Nach und nach wurde das Netz dichter, heute liegen nur rund 500 Meter zwischen den einzelnen Stationen der Métropolitain. Die gusseisernen Eingänge im Jugendstil, die das oberirdische Bild der Métro prägen, entwarf der Architekt Hector Guimard (1867–1942). Die schönsten von knapp 90 erhaltenen besitzen auch noch ihre verglasten Überdachungen, etwa an den Stationen Porte Dauphine, Châtelet und Abbesses. Viele unterirdische Stationen wurden von Künstlern gestaltet: Die Station Arts-et-Métiers ist ganz mit Kupfer ausgekleidet und wirkt wie das Innere eines U-Boots aus den Zeiten von Jules Verne. An der Station Concorde ergeben weiße Keramikkacheln mit jeweils einem blauen Buchstaben aneinandergereiht den Text der Menschenrechte von 1789.

Die Pariser Métro war eine der ersten der Welt

Zuletzt wurde die Métro um die Linie 14 erweitert, Météor genannt, die mit weitem Abstand zwischen den Haltestellen der neuen Nationalbibliothek und des Gare Saint-Lazare verkehrt und automatisch betrieben wird. Jetzt, im 21. Jahrhundert, kehrt Paris mit dem Neubau mehrerer Tramlinien am Stadtrand zur oberirdischen Straßenbahn zurück.

»Métro de Paris ligne 7«: Station Pont-Neuf

Noch heute Symbol der Größe Frankreichs: der Arc de Triomphe

Die Champs-Élysées selbst zeigen sich – nach weniger gloriosen Jahren – dank eines stadtplanerischen Liftings wieder ihres Ruhmes würdig: Die Bürgersteige wurden verbreitert, parkende Autos und grelle Werbung verbannt. Die breite Avenue will wieder zur schönsten Prachtstraße der Welt werden. Die Erfolge der Maßnahme sind offensichtlich: Luxusboutiquen kehren zurück, elegante Cafés werden neu eröffnet.

Legendär ist auch der Arc de TriompheG4/5/Google Map, der 50 Meter hohe, antiken Vorbildern nachempfundene Bogen. 1806, nach der Schlacht von Austerlitz, wollte Napoleon seiner »Großen Armee« ein Denkmal setzen lassen. Als 1836 der mächtige Bogen fertiggestellt war, war sie längst geschlagen. Seit 1920 erinnert unter dem Bogen das Grabmal des Unbekannten Soldaten an die Toten des Ersten Weltkriegs. Von der Dachterrasse in 50 Metern Höhe wird deutlich, warum der Platz früher Place de l’Étoile hieß: Sternförmig treffen zwölf Avenuen aufeinander. Heute heißt er Place Charles de Gaulle; durch einen Fußgängertunnel gelangt man zum Triumphbogen in seiner Mitte.

Nun geht es ein Stück mit der Métro bis zur Station Trocadéro. Vom gleichnamigen Hügel hat man einen großartigen Blick auf den EiffelturmL4/Google Map, das weithin sichtbare Pariser Wahrzeichen. Die erhöht gelegene, von vergoldeten Statuen gesäumte Terrasse am Palais de Chaillot nutzt wirkungsvoll die Perspektive zum gegenüberliegenden Seine-Ufer: Frei schweift der Blick über Eiffelturm und Marsfeld bis zur Tour Montparnasse. Viele Sightseeingbusse halten deshalb hier für einen kurzen Fotostopp.

Wenn das Wetter gut ist, verspricht die oberste Plattform der Dame der Fer einen grandiosen Blick. Meist bilden sich lange Warteschlangen am Fuß der mächtigen Stahlpfeiler, doch die Geduld wird mit einem sagenhaften Blick über das Häusermeer der Millionenstadt belohnt, die abends ihrem Ruf als »Stadt der Lichter« alle Ehre macht. Aus Anlass der Hundertjahrfeier der Französischen Revolution und der Weltausstellung 1889 errichtet, war das stählerne Ungetüm anfänglich Gegenstand heftiger Kritik. Maupassant pflegte angeblich im Restaurant auf dem Eiffelturm zu speisen, weil dies der einzige Ort war, »wo ich ihn nicht sehen muss«.

Wer noch nicht müde ist, lässt den Tag mit einem Abstecher zum Montmartre ausklingen und fährt mit der Métro zur Station Abbesses. Es lohnt sich durchaus, hier noch ein wenig durch die Straßen zu schlendern: Neben sehr Touristischem rund um die Place du Tertre gibt es dort auch noch verträumt-dörfliche Ecken – wie aus »Die fabelhafte Welt der Amelie«, dem berühmten Film, der im Montmartre gedreht wurde. Hauptattraktion ist die Kirche Sacré-CœurC13/Google Map ganz oben auf dem Montmartre-Hügel oder vielmehr der Blick auf Paris von den Treppen davor. Hier blicken wir auf das berühmte Grau der Dächer und schwören uns: Wir kommen wieder.

Schöne Aussicht: von den Jardins du Trocadéro zum Eiffelturm

Paris an einem Wochenende

Wer sich bei der Erkundung der Stadt Zeit lassen kann, sollte die Stadttour am besten auf zwei Tage verteilen. Am Vormittag des ersten Tages kann man den Highlights auf der Île de la Cité die Aufmerksamkeit widmen, die sie verdienen, und auch noch einen Schlenker auf die benachbarte Île Saint-Louis anschließen. Nach der Mittagspause – vielleicht mit Blick auf Notre-Dame von der Dachterrasse des Institut du Monde Arabe – kann man dann den Abstecher nach Saint-Germain-des-Prés zu einem ausgiebigen Schaufensterbummel ausdehnen und anschließend im Musée d’Orsay der Kunst des 19. Jahrhunderts den späten Nachmittag widmen.

Am zweiten Tag startet man dann am Louvre und plant für den Museumsbesuch den Vormittag ein. Nach dem Bummel durch den Tuilerien-Garten führt der Spaziergang zur eleganten Place Vendôme (mit dem berühmten Hotel Ritz), zur Kirche Madeleine mit verführerischen Feinkostgeschäften rundherum am Platz und durch die noble Rue Royale zurück zur Place de la Concorde. Über die Champs-Élysées geht es zum Arc de Triomphe und von dort via Trocadéro zum Eiffelturm. Unweit davon ist im Musée du Quai Branly die außereuropäische Kunst vierer Kontinente grandios präsentiert, so dass Sacré-Cœur bis zum Abend warten muss – der Blick von den Treppen auf Paris ist ein stimmungsvoller Tagesabschluss.

Idyllisch: Hausboot am Ufer der Île Saint-Louis

Ausspannen auf der Wiese vor Sacré-Cœur ▷

Streifzüge

Weltberühmt: die Westfassade der Kathedrale Notre-Dame mit der Königsgalerie

Île Saint-Louis

Die Île Saint-LouisM/N 15/16/Google Map ist die kleinere der beiden Inseln in der Seine und einer der charmantesten Stadtteile von Paris, fast wie ein aristokratisches Städtchen für sich. An der für Autos gesperrten Brücke Pont Saint-Louis finden sich ein paar Lokale mit Blick auf den Chor von Notre-Dame und die eleganten Strebebögen der Kathedrale. Die vornehmen Adelspaläste, die im 17. Jahrhundert fast alle gleichzeitig entstanden, geben den Sträßchen ihren einheitlichen Charakter. Kein Wunder, dass die Insel mit ihrer stillen Vornehmheit heute zu den teuersten und begehrtesten Wohnadressen von ganz Paris gehört.

Bei einem Bummel über die Île Saint-Louis sollte man die vielen hübschen Läden in der Rue Saint-Louis-en-l’Île und einige besonders schöne Gebäude beachten: die Inselkirche Saint-Louis-en-Île, das Hôtel de Lauzun am Quai d’Anjou Nr. 17, das Hôtel Lambert in der Rue Saint-Louis und das Art-déco-Gebäude in Nr. 24 des Quai de Béthune, das sich Helena Rubinstein hier errichten ließ, eines der wenigen Häuser auf der Insel, das nicht aus dem 17. Jahrhundert stammt.

Weitwinkelperspektive: die Île Saint-Louis im Vordergrund, dahinter die größere der beiden Seine-Inseln, Île de la Cité

Quartier Latin

Das Quartier rund um die Sorbonne verdankt seinen Namen nicht den alten Römern, deren Thermen und Amphitheater hier noch zu besichtigen sind, sondern dem Latein, das einst an der mittelalterlichen Universität gesprochen wurde. Mitte des 13. Jahrhunderts gründete Robert de Sorbon (1201–74) hier eine Lehranstalt, aus der im Lauf der Jahrhunderte die Sorbonne wurde. Die Universität beherbergt heute nur noch die Sprach- und Literaturwissenschaften; Natur-wissenschaften und andere Fakultäten wurden ausgegliedert.

Im Herzen des Quartier Latin: die belebte Rue de la Huchette

Gegenüber der Sorbonne werden im Hôtel de Cluny Kleinodien mittelalterlichen Kunsthandwerks aufbewahrt. Das Musée du Moyen AgeN13/Google Map