Grundsätze der Volkswirtschaft und Besteuerung - David Ricardo - E-Book

Grundsätze der Volkswirtschaft und Besteuerung E-Book

David Ricardo

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Beschreibung

Ricardos 1917 erschienenes Werk ist eine Sammlung von Abhandlungen über ökonomische Themen wie Rente, Preise, Steuern und Handel. Seine darin enthaltene Theorie der komparativen Kostenvorteile zeigte die Vorteile des Freihandels auf und hatte weitreichende Konsequenzen auf die Handelspolitik Großbritanniens. Das vorliegende E-Book ist eine orthografisch modernisierter Text der Übersetzung von Heinrich Waentig aus dem Jahr 1923.

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Impressum

David Ricardo: Grundsätze der Volkswirtschaft und Besteuerung Bearbeitet von Sven Horn Klassiker der Ökonomie. Band 11 Veröffentlicht im heptagon Verlag © Berlin 2020 www.heptagon.de ISBN: 978-3-96024-017-4

Die Vorlage des E-Books ist: »David Ricardo: Grundsätze der Volkswirtschaft und Besteuerung. Übersetzt nach der 3. Auflage von 1821 von Heinrich Waentig. 3. Auflage, Jena 1923.«

Vorwort

Der Ertrag der Erde, – alles, was von ihrer Oberfläche durch die vereinte Anwendung von Arbeit, Maschinerie und Kapital gewonnen wird, verteilt sich unter drei Klassen des Gemeinwesens, nämlich den Eigentümer des Bodens, den Besitzer des Vermögensstamms oder Kapitals, das zu seinem Anbau erforderlich ist, und die Arbeiter, durch deren Fleiß er bebaut wird.

Doch werden auf verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungsstufen die jeder dieser Klassen aus dem Gesamtertrag der Erde als Rente, Profit und Lohn zufallenden Anteile wesentlich verschieden sein, insofern sie hauptsächlich von der jeweiligen Fruchtbarkeit des Bodens, von der Ansammlung von Kapital und Bevölkerung, sowie von der im Ackerbau angewandten Geschicklichkeit, Erfindungsgabe und Technik abhängen.

Die Gesetze aufzufinden, welche diese Verteilung bestimmten, ist das Hauptproblem der Volkswirtschaftslehre. Wie sehr die Wissenschaft auch durch die Schriften von Turgot, Stuart, Smith, Say, Sismondi und anderen bereichert worden ist, so bieten diese in Bezug auf die natürliche Bewegung von Rente, Profit und Lohn sehr wenig befriedigende Aufklärung.

Im Jahre 1815 brachte Herr Malthus der Welt in seiner »Inquiry into the Nature and Progress of Rent«, und fast gleichzeitig ein Fellow der Universität Oxford in seinem »Essay on the Application of Capital to Land«, die wahre Grundrentenlehre, ohne deren Kenntnis es unmöglich ist, die Wirkung des Wohlstandsfortschritts auf Profit und Lohn zu verstehen, oder den Einfluss der Besteuerung auf die verschiedenen Klassen des Gemeinwesens erschöpfend zu erklären; besonders wenn die besteuerten Güter unmittelbare Erzeugnisse der Erdoberfläche sind. Adam Smith und die anderen fähigen Schriftsteller, auf die ich angespielt habe, haben, da sie die Grundsätze der Rente nicht richtig erkannten, wie mir scheint, manche wichtige Wahrheit, die erst gefunden werden kann, nachdem man das Wesen der Rente völlig erfasst hat, übersehen.

Um diesem Mangel abzuhelfen, sind weit höhere Fähigkeiten erforderlich, als sie der Verfasser der folgenden Zeilen besitzt. Nachdem er jedoch mit Hilfe der Werke der oben erwähnten hervorragenden Schriftsteller und auf Grund der wertvollen Erfahrung, welche einige der letzten Jahre der heutigen Generation in einer Fülle von Tatsachen geboten, seine besten Kräfte diesem Gegenstand gewidmet hat, wird es, darauf vertraut er, von ihm nicht als vermessen angesehen werden, wenn er seine Ansichten über die Gesetze von Profit und Lohn, sowie über die Wirkung der Besteuerung offen ausspricht. Falls die von ihm für richtig gehaltenen Grundsätze sich als solche bewähren sollten, wird es anderen Befähigteren als er vorbehalten sein, ihnen bis in alle ihre wichtigen Konsequenzen nachzugehen.

Der Verfasser hat es, indem er überlieferte Meinungen bekämpfte, notwendig gefunden, auf jene Stellen in den Schriften Adam Smiths ganz besonders einzugehen, von welchen er abzuweichen Grund sieht; doch hofft er deswegen nicht in den Verdacht zu geraten, dass er nicht, wie alle diejenigen, welche von der großen Bedeutung der Volkswirtschaftslehre durchdrungen sind, dem tief angelegten Werk dieses berühmten Schriftstellers die so wohlverdiente Bewunderung zolle.

Dieselbe Bemerkung kann übrigens auch auf die ausgezeichneten Werke Herrn Says angewandt werden, der nicht bloß der erste war, oder zu den ersten Schriftstellern des Kontinents zählte, welche die Grundsätze Smiths richtig würdigten und anwandten, und der selbst mehr als alle übrigen Schriftsteller des Kontinents zusammengenommen getan hat, um die Grundsätze jenes aufgeklärten und wohltätigen Systems den Völkern Europas zu empfehlen; sondern dem es auch gelungen ist, diese Wissenschaft in eine logischere und instruktivere Ordnung zu bringen, und der sie durch mehrere originelle, präzise und tief durchdachte Erörterungen bereichert hat.1 Indessen hat den Verfasser die Achtung, welche er vor den Schriften dieses Herrn hat, nicht gehindert, solche Stellen der »Economie politique«, die verschieden von seinen eigenen Ideen schienen, mit der Freimütigkeit zu kommentieren, welche, wie er glaubt, die Interessen der Wissenschaft fordern.

1

Insbesondere enthält Kap. 15, Teil 1, »Des débouchés« einige sehr wichtige Grundsätze, welche meines Erachtens von diesem ausgezeichneten Schriftsteller zuerst klargelegt wurden.

Kapitel I. Über den Wert

Abschnitt 1

Der Wert eines Gutes oder die Menge irgendeines anderen, für welches es sich austauschen lässt, hängt von der verhältnismäßigen Menge der zu seiner Produktion erforderlichen Arbeit ab und nicht von der größeren oder geringeren Vergütung, die für diese Arbeit bezahlt wird.

Es ist von Adam Smith bemerkt worden, dass »das Wort Wert zwei verschiedene Bedeutungen hat und bald die Nützlichkeit eines bestimmten Gegenstandes bezeichnet, bald die Macht, andere Waren zu erstehen, welche der Besitz jenes Gegenstandes verleiht. Die eine möge Gebrauchswert genannt werden; die andere Tauschwert. Die Dinge«, fährt er fort, »welche den größten Gebrauchswert haben, haben häufig geringen oder keinen Tauschwert; und umgekehrt haben jene, die den größten Tauschwert haben, geringen oder keinen Gebrauchswert.« Wasser und Luft sind ungemein nützlich; sie sind für unsere Existenz in der Tat unentbehrlich; dennoch kann man unter normalen Umständen nichts im Austausch für sie erlangen. Gold umgekehrt, obwohl es im Vergleich mit Luft oder Wasser nur wenig Nutzen hat, wird sich gegen eine große Menge anderer Waren austauschen.

Nützlichkeit ist demnach nicht der Maßstab des Tauschwerts, obgleich sie für ihn unbedingt wesentlich ist. Wenn ein Gut in keiner Weise nützlich wäre, – mit anderen Worten, wenn es in keiner Weise zu unserem Wohlbefinden beitragen könnte, – so würde es jedes Tauschwerts bar sein, wie groß auch seine Seltenheit, oder eine wie große Menge von Arbeit auch nötig wäre, um es zu beschaffen.

Sind Güter nützlich, so leiten sie ihren Tauschwert von zwei Quellen her: von ihrer Seltenheit und von der Arbeitsmenge, welche man zu ihrer Erlangung benötigt.

Es gibt einige Güter, deren Wert ausschließlich durch ihre Seltenheit bestimmt wird. Keine Arbeit kann die Quantität solcher Güter vermehren, und darum kann ihr Wert nicht durch eine vermehrte Zufuhr herabgesetzt werden. Einige auserlesene Bildsäulen und Gemälde, seltene Bücher und Münzen, eigenartige Weine, die nur von einer auf besonders geeignetem und an Größe sehr beschränktem Boden gedeihenden Traubenart gewonnen werden können, gehören sämtlich zu dieser Gattung. Ihr Wert ist von der ursprünglich zu ihrer Erzeugung erforderlichen Arbeitsmenge völlig unabhängig und wechselt mit der Veränderlichkeit des Wohlstandes und der Neigungen derjenigen, welche sie zu besitzen begehren.

Doch bilden diese Güter einen sehr kleinen Teil der Gütermassen, die täglich auf dem Markt ausgetauscht werden. Den bei weitem größten Teil jener Waren, die Gegenstände des Begehrens sind, verschafft man sich durch Arbeit; und sie können nicht nur in einem einzigen Land, sondern in vielen, fast ohne irgendeine nachweisbare Grenze vermehrt werden, wenn wir bereit sind, die Arbeit aufzuwenden, die nötig ist, um sie zu erlangen.

Wenn wir also von Gütern, von ihrem Tauschwert und von den ihre verhältnismäßigen Preise regelnden Gesetzen sprechen, so verstehen wir darunter immer nur Güter, deren Menge durch menschliche Arbeitsleistung beliebig vermehrt werden kann, und auf deren Produktion die Konkurrenz ohne Beschränkung einwirkt.

Auf den frühen Stufen der gesellschaftlichen Entwicklung ist der Tauschwert dieser Güter, oder die Regel, welche bestimmt, wie viel von einem im Tausch für ein anderes hingegeben werden soll, fast ausschließlich von der verhältnismäßigen Arbeitsmenge abhängig, die auf jedes verwandt worden ist.

»Der wirkliche Preis eines jeden Dinges«, bemerkt Adam Smith, »nämlich das, was jedes Ding den Menschen, der es zu erwerben wünscht, tatsächlich kostet, ist die Beschwerde und Mühe, es zu erwerben. Was ein jedes Ding für denjenigen wirklich wert ist, der es erworben hat, und der es veräußern oder gegen etwas anderes austauschen will, ist die Mühe und Beschwerde, welche es ihm ersparen, und die es auf andere Leute abwälzen kann.« »Arbeit war der erste Preis – das ursprüngliche Kaufgeld, welches für alle Dinge bezahlt wurde.« Ferner, »in jenem frühen und rohen Zustande der Gesellschaft, welcher sowohl der Bildung eines Vermögensstammes als auch der Aneignung von Grund und Boden vorausgeht, scheint das Verhältnis zwischen den zur Erlangung verschiedener Gegenstände erforderlichen Arbeitsmengen der einzige Umstand zu sein, der irgendeine Regel für ihren gegenseitigen Austausch abgeben kann. Wenn in einem Jägervolk z.B. die Erlegung eines Bibers gewöhnlich doppelt soviel Arbeit kostete als die Erlegung eines Hirsches, so musste natürlich ein Biber für zwei Hirsche ausgetauscht werden, oder soviel wert sein. Es ist natürlich, dass das Erzeugnis zweitägiger oder zweistündiger Arbeit doppelt soviel wert sein sollte, als was gewöhnlich das Erzeugnis eintägiger oder einstündiger Arbeit wert ist.«2

Dass dies wirklich die Grundlage des Tauschwerts aller Dinge ist, mit Ausnahme von solchen, die durch menschlichen Fleiß nicht beliebig vermehrt werden können, ist eine Lehre von größter Wichtigkeit in der Volkswirtschaftslehre; denn aus keiner Quelle rühren so viele Irrtümer und Meinungsverschiedenheiten in jener Wissenschaft her, als aus den unbestimmten Ideen, die an das Wort Wert geknüpft werden.

Wenn die in Gütern verkörperte Arbeitsmenge ihren Tauschwert bestimmt, so muss jede Vermehrung des Arbeitsquantums den Wert des Gutes, auf das sie verwendet wird, erhöhen, wie jede Verminderung ihn erniedrigen muss.

Adam Smith, der die ursprüngliche Quelle des Tauschwerts so genau erklärte, und der dementsprechend verpflichtet war, zu behaupten, dass alle Dinge mehr oder weniger wertvoll würden, je nachdem mehr oder weniger Arbeit auf ihre Produktion verwendet würde, hat selbst noch ein zweites Normalmaß des Werts aufgestellt und spricht von Dingen, die mehr oder weniger wertvoll sind, je nachdem sie sich für mehr oder weniger dieses Normalmaßes austauschen werden. Manchmal spricht er von Getreide, andere Male von Arbeit als einem Normalmaß; nicht die Arbeitsmenge, welche auf die Herstellung irgendeines Gegenstandes verwendet wird, sondern die Menge, über die er auf dem Markt verfügen kann: als ob diese zwei gleichwertige Ausdrücke wären, und als ob, weil eines Mannes Arbeit doppelt so ergiebig geworden wäre, und er daher die doppelte Quantität eines Gutes erzeugen könnte, er notwendig auch das Doppelte der früheren Menge im Tausch dafür erhalten würde.

Wenn dem wirklich so wäre, wenn der Lohn des Arbeiters immer im Verhältnis stände zu dem, was er erzeugte, würde die Arbeitsmenge, die auf ein Gut verwandt wird, und die Arbeitsmenge, die dieses Gut erstände, gleich sein, und jedes von beiden könnte die Veränderungen anderer Dinge genau messen; aber sie sind nicht gleich; die erste ist unter vielen Umständen ein unveränderlicher Maßstab, der die Veränderungen anderer Dinge genau angibt; die letztere ist ebenso vielen Schwankungen unterworfen, als die Güter, die damit verglichen werden. Adam Smith hat, nachdem er auf sehr geschickte Weise die Unzulänglichkeit eines veränderlichen Maßgutes, wie z.B. Gold und Silber, zu dem Zweck, den sich verändernden Wert anderer Dinge zu bestimmen, gezeigt, selbst, indem er bei Korn oder Arbeit stehen blieb, ein nicht weniger veränderliches Maßgut gewählt.

Gold und Silber sind infolge der Entdeckung neuer und reicherer Bergwerke zweifellos Schwankungen unterworfen; aber solche Entdeckungen sind selten, und ihre Wirkungen, obwohl bedeutend, beschränken sich auf Zeiträume von verhältnismäßig kurzer Dauer. Auch sind sie infolge von Verbesserungen in der Geschicklichkeit und Maschinerie womit die Bergwerke betrieben werden, Schwankungen unterworfen; da infolge solcher Verbesserungen eine größere Menge mit derselben Arbeit erlangt werden kann. Außerdem sind sie infolge des abnehmenden Ertrags der Minen, nachdem diese der Welt für eine Reihe von Jahren eine Zufuhr gewährt haben, Schwankungen ausgesetzt. Aber von welcher dieser Quellen von Schwankung ist das Getreide ausgenommen? Wechselt das nicht auch einerseits infolge von Verbesserungen in der Landwirtschaft, infolge verbesserter Maschinerie und Gerätschaften, die in der Landwirtschaft gebraucht werden, sowie infolge der Entdeckung von neuen Strichen fruchtbaren Bodens, die in anderen Ländern in Anbau genommen werden können und den Wert des Getreides auf jedem Markt, wo die Einfuhr frei ist, beeinflussen werden? Ist es nicht anderseits Werterhöhungen ausgesetzt infolge von Einfuhrverboten, infolge Steigens der Bevölkerung und des Reichtums und der größeren Schwierigkeit in Anbetracht der zusätzlichen Arbeitsmenge, welche die Bebauung geringerer Böden erfordert, die gesteigerten Zufuhren zu erhalten? Ist nicht der Wert der Arbeit ebenso veränderlich; da er nicht nur, wie alle übrigen Dinge, durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, welches mit jeder Veränderung in der Lage des Gemeinwesens beständig wechselt, sondern auch durch den wechselnden Preis von Nahrung und anderen Bedarfsartikeln beeinflusst wird, für welche die Arbeitslöhne verausgabt werden?

In ein und demselben Lande kann zur Produktion einer gegebenen Menge von Nahrung und Bedarfsartikeln zu einer Zeit das Doppelte der Arbeitsmenge benötigt werden, die nötig sein mag zu einer anderen und späteren Zeit; dennoch kann sich die Vergütung des Arbeiters möglicherweise nur sehr wenig vermindert haben. Wenn der Lohn des Arbeiters in dem früheren Zeitabschnitt in einer bestimmten Menge von Nahrung und Bedarfsartikeln bestand, so hätte er wahrscheinlich nicht fortexistieren können, falls jene Quantität verringert worden wäre. Nahrung und Bedarfsartikel werden in diesem Fall um 100% gestiegen sein, wenn man sie nach der zu ihrer Produktion erforderlichen Arbeitsmenge schätzt, während sie sich in ihrem Wert kaum erhöht haben werden, wenn man sie an derjenigen Arbeitsmenge misst, für welche sie sich austauschen werden.

Dieselbe Bemerkung kann hinsichtlich zweier oder mehr Länder gemacht werden. In Amerika und Polen wird die jährliche Arbeit einer gegebenen Anzahl von Menschen auf dem zuletzt in Anbau genommenen Boden mehr Getreide produzieren, als auf einem Boden in England unter gleichen Verhältnissen. Nehmen wir nun an, alle übrigen Bedarfsartikel wären in den drei Ländern gleich wohlfeil; würde es dann nicht ein großer Fehler sein, zu folgern, dass die dem Arbeiter gewährte Getreidemenge in jedem Land zu der Leichtigkeit der Produktion im Verhältnis stände?

Wenn die Schuhe und Kleider des Arbeiters durch Verbesserungen in der Maschinerie mit dem vierten Teil der zu ihrer Produktion jetzt erforderlichen Arbeit hergestellt werden könnten, so würden sie wahrscheinlich um 75% sinken; aber es ist so weit entfernt davon, wahr zu sein, dass der Arbeiter dadurch instand gesetzt würde, dauernd vier Röcke oder vier Paar Schuhe anstatt eines zu verbrauchen, dass sein Lohn sich wahrscheinlich in kurzer Zeit durch die Wirkungen der Konkurrenz und den Ansporn zur Bevölkerung dem neuen Wert der Bedarfsartikel, für welche er verausgabt wurde, angepasst haben würde. Falls sich diese Verbesserungen auf alle für den Konsum des Arbeiters bestimmten Gegenstände erstreckten, so würden wir ihn wahrscheinlich am Ende von wenigen Jahren im Besitz von nur einer geringen, wenn überhaupt einer Zunahme seiner Genüsse finden, obwohl der Tauschwert jener Güter, verglichen mit irgendeinem anderen Gut, bei dessen Produktion keine derartige Verbesserung eingetreten wäre, eine recht erhebliche Verminderung erfahren hätte; und obwohl sie der Ertrag einer bedeutend verminderten Arbeitsmenge sein würden.

Es kann darum nicht richtig sein, mit Adam Smith zu sagen, »dass, weil die Arbeit bald eine größere, bald eine geringere Quantität an Gütern zu erstehen vermag, es ihr Wert ist, der wechselt, nicht der der Arbeit, die sie ersteht«; und folglich, »dass, weil die Arbeit allein sich niemals in ihrem eigenen Wert ändert, sie allein der letzte und wirkliche Maßstab ist, mit welchem der Wert aller Güter zu allen Zeiten und an allen Orten geschätzt und verglichen werden kann«; – aber es ist richtig, zu sagen, wie Adam Smith früher gesagt hatte, »dass das Verhältnis zwischen den Arbeitsmengen, die zur Erlangung verschiedener Gegenstände erforderlich sind, der einzige Umstand zu sein scheint, welcher irgendeine Regel, um sie untereinander auszutauschen, abgeben kann«; oder mit anderen Worten, dass es die verhältnismäßige Menge von Gütern, die Arbeit produzieren wird, ist, welche ihren gegenwärtigen oder früheren verhältnismäßigen Wert bestimmt, und nicht die vergleichsweisen Gütermengen, welche dem Arbeiter im Austausch für seine Arbeit gegeben werden.

Gesetzt, wir wollen erfahren, wenn zwei Güter ihren verhältnismäßigen Wert ändern, bei welchem von beiden die Veränderung tatsächlich eingetreten ist. Wenn wir den augenblicklichen Wert des einen mit Schuhen, Strümpfen, Hüten, Eisen, Zucker und allen anderen Gütern vergleichen, so finden wir, dass es sich für genau dieselbe Menge aller dieser Dinge wie zuvor austauschen wird. Vergleichen wir das andere mit denselben Gütern, so finden wir, dass es sich in Bezug auf sie alle verändert hat: Wir können dann mit großer Wahrscheinlichkeit den Schluss ziehen, dass die Veränderung bei diesem Gut erfolgt ist, und nicht bei denen, mit welchen wir es verglichen haben. Wenn wir noch mehr im Einzelnen in all die Umstände eindringen, die mit der Produktion dieser verschiedenen Güter verknüpft sind, und finden, dass genau dieselbe Menge von Arbeit und Kapital zur Herstellung der Schuhe, Strümpfe, Hüte, des Eisens, Zuckers usw. erforderlich ist, die nämliche Menge wie früher jedoch nicht mehr zur Erzeugung jenes einzelnen Gutes gebraucht wird, dessen verhältnismäßiger Wert sich verändert hat, so geht die Wahrscheinlichkeit in Gewissheit über, und wir dürfen mit völliger Sicherheit die Veränderung ausschließlich in dem einzelnen Gut vermuten; wir entdecken dann auch die Ursache seiner Veränderung.

Wenn ich fände, dass eine Unze Gold für eine geringere Menge aller oben genannten und noch vieler anderer Güter ausgetauscht würde, und ich außerdem fände, dass durch die Entdeckung einer neuen und ergiebigeren Mine oder durch die besonders vorteilhafte Verwendung von Maschinerie eine bestimmte Quantität Gold mit einer geringeren Arbeitsmenge produziert werden könnte, so würde ich mit Recht behaupten, dass die Ursache der Wertveränderung von Gold in Bezug auf andere Güter in der größeren Leichtigkeit seiner Produktion oder in der zu seiner Erlangung erforderlichen geringeren Arbeitsmenge läge. In gleicher Weise würde ich, wenn die Arbeit, im Verhältnis zu allen anderen Dingen, sehr erheblich im Wert fiele, und wenn ich fände, dass dieses Sinken von einem großen Angebot herrührte, welches durch die große Leichtigkeit befördert würde, mit der Getreide und die übrigen Bedarfsartikel des Arbeiters produziert werden, glaube ich, mit Recht behaupten können, Getreide und Bedarfsartikel seien deshalb im Wert gesunken, weil zu ihrer Produktion eine geringere Arbeitsmenge benötigt wird; und dass dieser Leichtigkeit der Versorgung des Arbeiters mit seinem Unterhalt ein Sinken des Arbeitswerts gefolgt sei. Nein, sagen Adam Smith und Malthus, in dem das Gold betreffenden Falle konntest du mit Recht die Veränderung des Goldes als ein Sinken seines Werts bezeichnen, weil sich damals Getreide und Arbeit nicht verändert hatten; und da Gold ein geringeres Quantum als zuvor nicht nur von ihnen, sondern auch von allen anderen Dingen zu erstehen vermöchte, so dürfte man mit Recht sagen, dass alle Dinge unverändert geblieben wären, und dass Gold allein sich geändert hätte. Aber wenn Getreide und Arbeit herabgehen, Dinge, die wir zu unserem festen Wertmesser gewählt haben, trotz aller Veränderungen, denen sie anerkanntermaßen unterworfen sind, so wäre es höchst unrichtig, so zu sprechen. Korrekterweise wird man zu sagen haben, dass Getreide und Arbeit unverändert geblieben, nur die übrigen Güter im Wert gestiegen sind.

Gerade gegen diese Ausdrucksweise lege ich nun Verwahrung ein. Ich finde, dass genau wie beim Gold der Grund der Veränderung zwischen Getreide und anderen Dingen die geringe Arbeitsmenge ist, die nötig ist, um es zu produzieren. Und daher muss ich folgerichtig die Veränderung von Getreide und Arbeit als ein Sinken ihres Werts bezeichnen und nicht als ein Steigen des Werts derjenigen Güter, mit welchen sie verglichen werden. Wenn ich einen Arbeiter für eine Woche zu mieten habe, und wenn ich ihm statt 10 Schillinge bloß 8 zahle, ohne dass eine Veränderung in dem Wert des Geldes vor sich gegangen ist, so kann der Arbeiter wahrscheinlich mit seinen 8 Schillingen mehr Nahrungs- und Bedarfsartikel erlangen, als vorher mit 10. Das aber rührt nicht, wie Adam Smith und neuerdings Malthus meinten, von einem Steigen des wirklichen Werts seines Lohnes her, sondern von einem Sinken des Werts derjenigen Dinge, für welche der Lohn verausgabt wird; vollkommen verschiedene Dinge. Und doch sagt man von mir, ich nehme, weil ich dies ein Sinken des wirklichen Lohnwerts nenne, eine neue und ungewöhnliche Ausdrucksweise an, welche mit den wahren Grundsätzen der Wissenschaft unvereinbar sei. Mir will es scheinen, als ob die ungewöhnliche und wirklich ungereimte Ausdrucksweise diejenige ist, die von meinen Gegnern angewendet wird.

Nehmen wir an, ein Arbeiter werde für das Werk einer Woche mit einem Scheffel Getreide bezahlt, wenn der Kornpreis auf 80 Schillinge pro Quarter steht, und mit einem Scheffel und einem Quarter, wenn der Preis auf 40 Schillinge fällt. Nehmen wir ferner an, er verzehre in seinem eigenen Haushalt wöchentlich einen halben Scheffel, und tausche den Rest für andere Dinge aus, wie Brennstoff, Seife, Lichte, Tee, Zucker, Salz usw.; wenn ihm nun die ¾ Scheffel, welche für ihn übrig bleiben werden, nicht ebenso viel von den oben genannten Gütern in dem einen Fall verschaffen können, wie ein halber Scheffel in dem anderen, was aber nicht zutrifft, wird dann die Arbeit im Wert gestiegen oder gesunken sein? Gestiegen, müsste Adam Smith sagen, weil sein Maßstab das Getreide ist, und der Arbeiter für eine Woche Arbeit mehr Korn erhält. Gesunken müsste derselbe Adam Smith sagen, »weil der Wert eines Dings von der Kraft, andere Gütern zu erstehen abhängt, welche der Besitz dieses Gegenstandes verschafft«, und die Arbeit hat eine geringere Kraft, solche andere Güter zu kaufen.

Abschnitt 2

Verschieden qualifizierte Arbeit wird verschieden vergütet, was jedoch keine Ursache der Veränderung im verhältnismäßigen Wert von Gütern ist.

Wenn ich jedoch von der Arbeit als der Grundlage alles Werts spreche und von der relativen Arbeitsmenge als des fast ausschließlichen Bestimmungsgrundes für den relativen Wert von Gütern, so muss man mir nicht unterstellen, ich bemerkte nicht die verschiedenen Qualitäten von Arbeit und die Schwierigkeit, eine einstündige oder eintägige Arbeit in einer Beschäftigung mit derselben Dauer von Arbeit in einer anderen zu vergleichen. Die Wertschätzung, in der verschiedene Qualitäten von Arbeit stehen, wird auf dem Markt bald mit genügender Genauigkeit für alle praktischen Zwecke bestimmt und hängt viel ab von der verhältnismäßigen Geschicklichkeit des Arbeiters und der Intensität der geleisteten Arbeit. Ist die Skala einmal gebildet, so unterliegt sie nur geringer Veränderung. Wenn das Tagewerk eines arbeitenden Goldschmiedes wertvoller ist, als das eines gewöhnlichen Arbeiters, so ist es schon seit langem so geschätzt worden und ist in die ihm gehörige Stellung der Wertskala eingestellt worden.3

Vergleicht man daher den Wert ein und desselben Gutes zu verschiedenen Zeitabschnitten, so braucht die relative Geschicklichkeit und Intensität der Arbeit, die für jenes besondere Gut nötig ist, kaum in Betracht gezogen zu werden, weil sie in beiden Zeitabschnitten gleich wirkt. Eine Arbeitsart zu der einen Zeit wird hier mit der nämlichen in einer anderen verglichen; hat man den zehnten, fünften oder vierten Teil hinzu gefügt, oder weggenommen, so wird dadurch eine im geraden Verhältnis zur Ursache stehende Wirkung auf den relativen Wert des betreffenden Gutes erzeugt werden.

Wenn ein Stück Tuch jetzt zwei Stück Linnen wert ist, und wenn nach zehn Jahren, von jetzt ab gerechnet, der gewöhnliche Wert eines Stückes Tuch gleich vier Stücken Linnen sein sollte, so kann man mit Sicherheit daraus schließen, dass entweder mehr Arbeit zur Herstellung des Tuches oder weniger zu der des Linnens erforderlich ist, oder dass beide Ursachen gewirkt haben.

Da sich die Untersuchung, auf die ich des Lesers Aufmerksamkeit hinlenken möchte, auf die Wirkung der Veränderungen im relativen Wert von Gütern und nicht in ihrem absoluten Wert bezieht, so wird es von wenig Bedeutung sein, den relativen Grad von Wertschätzung zu untersuchen, in dem die verschiedenen Arten von menschlicher Arbeit stehen. Wir können ruhig schließen, dass, welcherlei Ungleichheit auch unter ihnen ursprünglich bestanden habe, wie viel mehr Talent, Geschicklichkeit oder Zeit auch zur Erlernung irgendeines speziellen Handwerks im Vergleich mit einem anderen erforderlich gewesen sein mag, das von einer Generation zur anderen nahezu gleich geblieben ist; oder wenigstens, dass die Veränderung von Jahr zu Jahr ganz unbedeutend ist und für kurze Perioden daher nur einen geringen Einfluss auf den relativen Wert von Gütern haben kann.

»Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Raten von Lohn wie Profit bei den verschiedenen Anwendungen von Arbeit und Vermögen scheint, wie bereits bemerkt worden ist, durch Reichtum oder Armut, durch Fortschritt, Stillstand oder Rückschritt der Gesellschaft nicht sehr beeinflusst zu werden. Obgleich derartige Umwälzungen im Volkswohlstand auf die allgemeinen Raten von Lohn und Profit einwirken, so müssen sie das doch schließlich in allen verschiedenen Unternehmungen gleichmäßig tun. Infolgedessen muss ihr gegenseitiges Verhältnis dasselbe bleiben und kann durch irgendwelche solche Umwälzungen wenigstens für eine irgendwie beträchtliche Zeit nicht gut geändert werden.«4

Abschnitt 3

Nicht bloß die unmittelbar auf die Güter verwendete Arbeit beeinflusst deren Wert, sondern auch die in den Geräten, Werkzeugen und Gebäuden, welche dieser Arbeit dienen, enthaltene.

Selbst in jenem frühen Zustande, auf den sich Adam Smith bezieht, würde für den Jäger etwas Kapital, mag er es sich auch selbst beschafft und angesammelt haben, erforderlich sein, damit er sein Wild erlegen kann. Ohne eine Waffe könnte weder der Biber noch der Hirsch getötet werden, weshalb der Wert dieser Tiere nicht allein durch die Zeit und Arbeit, welche zu ihrer Erlegung notwendig ist, bestimmt werden würde, sondern auch durch die Zeit und Arbeit, welche zur Beschaffung des Kapitals des Jägers notwendig war, d.h. der Waffen, mit deren Hilfe ihre Erlegung ausgeführt wurde.

Nehmen wir an, die zur Tötung des Bibers notwendige Waffe sei mit viel mehr Arbeit hergestellt worden als jene, die nötig ist, um den Hirsch zu töten, wegen der größeren Schwierigkeit, dem genannten Tier nahe zu kommen, und wegen der daraus folgenden Notwendigkeit, genauer zu treffen; alsdann würde natürlich ein Biber mehr wert sein als zwei Hirsche, und gerade aus dem Grund, weil zu seiner Erlegung im Ganzen mehr Arbeit nötig wäre. Oder nehmen wir an, dieselbe Arbeitsmenge sei zur Anfertigung beider Waffen erforderlich gewesen, aber ihre Haltbarkeit sei sehr ungleich; von dem dauerhafteren Gerät würde nur ein kleiner Teil seines Werts auf das betreffende Gut übergehen, während ein viel größerer Teil des Werts des weniger haltbaren Geräts in dem Gut, zu dessen Produktion es beitrug, verkörpert werden würde.

Alle zur Erlegung des Bibers und Hirsches erforderlichen Geräte könnten einer einzigen Klasse von Menschen zugehören, und die zu ihrer Erlegung benötigte Arbeit könnte von einer anderen geliefert werden; dennoch würden ihre relativen Preise immer noch im Verhältnis zu der in Wirklichkeit sowohl auf die Kapitalbildung als auch auf die Erlegung verwendeten Arbeit stehen. Unter verschiedenen Umständen von Überfluss oder Mangel an Kapital im Vergleich mit der Arbeit, unter verschiedenen Umständen von Fülle oder Knappheit der für den menschlichen Unterhalt wesentlichen Nahrung und Bedarfsartikel, könnten diejenigen, welche für die eine oder andere Beschäftigung einen gleichen Kapitalwert lieferten, die Hälfte, ein Viertel oder ein Achtel von dem erzielten Ertrag erhalten, während der Rest als Lohn an jene bezahlt werden würde, welche die Arbeit verrichtet hätten; trotzdem könnte diese Verteilung den relativen Wert dieser Güter nicht beeinflussen; denn, ob auch der Kapitalprofit größer oder geringer wäre, ob er 50, 20 oder 10 Prozent betrüge, oder ob sich der Arbeitslohn hoch oder niedrig stellte, so würden sie doch gleichmäßig auf beide Beschäftigungen einwirken.

Wenn man sich nun die gesellschaftlichen Beschäftigungen ausgedehnter vorstellt, dass etliche Kähne und Takelwerk, das zum Fischen notwendig ist, andere das Saatgut und jene rohen Geräte lieferten, wie man sie anfänglich beim Ackerbau benutzte, so würde sich doch noch immer derselbe Grundsatz bewahrheiten, dass der Tauschwert der erzeugten Güter im Verhältnis zu der auf ihre Produktion verwandten Arbeit stände; und zwar nicht nur auf ihre unmittelbare Erzeugung, sondern auf alle jene Geräte oder Maschinen, die erforderlich sind, der speziellen Arbeit, für welche sie gebraucht wurden, Erfolg zu verleihen.

Wenn wir einen Gesellschaftszustand betrachten, in dem größere Verbesserungen gemacht worden sind, und in dem Künste und Handel blühen, so werden wir immer noch finden, dass Güter sich diesem Grundsatz gemäß im Wert ändern: Schätzen wir beispielsweise den Tauschwert von Strümpfen, so werden wir finden, dass ihr Wert, im Vergleich mit anderen Dingen, von der gesamten Arbeitsmenge abhängt, welche, um sie zu produzieren und auf den Markt zu bringen, erforderlich ist. Da ist erstens Arbeit zur Bebauung des Bodens notwendig, auf dem die rohe Baumwolle gezogen wird; zweitens die Arbeit für den Transport der Rohbaumwolle nach dem Land, wo die Strümpfe fabriziert werden sollen, was zugleich einen Teil der Arbeit einschließt, die zum Bau des Schiffes verwandt wurde, in welchem sie transportiert wird, und die in der Fracht der Waren in Anrechnung kommt; drittens die Arbeit des Spinners und Webers; viertens ein Bruchteil der Arbeit des Maschinenbauers, Schmiedes und Zimmermanns, welche die Gebäude und Maschinen aufstellten, mit deren Hilfe sie gemacht werden; fünftens die Arbeit des Kleinhändlers und vieler anderer, die noch weiter einzeln aufzuzählen, unnötig ist. Die Gesamtsumme dieser verschiedenen Arbeitsarten bestimmt das Quantum anderer Dinge, für welche diese Strümpfe ausgetauscht werden, während dieselbe Berücksichtigung der auf jene anderen Dinge verwandten verschiedenen Arbeitsmengen in gleicher Weise den betreffenden Teil von ihnen regeln wird, der für die Strümpfe hingegeben werden wird.

Um uns davon zu überzeugen, dass dies die wirkliche Grundlage des Tauschwerts ist, wollen wir annehmen, dass irgendeine Verbesserung in den Methoden zur Abkürzung der Arbeit in irgendeinem der verschiedenen Prozesse gemacht worden wäre, durch welche die Rohbaumwolle hindurchgehen muss, ehe die fertigen Strümpfe auf den Markt kommen, um gegen andere Dinge ausgetauscht zu werden; und beobachten wir nun die Wirkungen, die folgen werden. Wenn man weniger Leute benötigte, um die Rohbaumwolle anzubauen, oder wenn weniger Seeleute für die Schiffahrt erforderlich wären, oder weniger Schiffbauer für die Herstellung des Schiffes, auf welchem sie uns zugeschickt wurde; wenn man weniger Hände zur Herstellung der Gebäude und Maschinen benötigte, oder wenn letztere nach ihrer Aufstellung wirksamer gemacht würden, alsdann würden die Strümpfe unbedingt im Wert sinken und folglich auch über weniger andere Dinge verfügen. Sie würden sinken, weil eine kleinere Arbeitsmenge zu ihrer Produktion erforderlich war, und würden sich deshalb gegen eine geringere Menge jener Dinge austauschen, bei denen eine solche Arbeitsabkürzung nicht stattgefunden hätte.

Sparsamkeit bei der Anwendung von Arbeit verfehlt niemals, den relativen Wert eines Gutes zu reduzieren, mag die Ersparnis nun bestehen in der Arbeit, die zur Herstellung des Gutes selbst erforderlich ist, oder in jener für die Bildung des Kapitals notwendigen, mit dessen Hilfe es produziert wird. In jedem Fall würde der Preis der Strümpfe sinken, ob nun weniger Menschen als Bleicher, Spinner und Weber, Personen, die unmittelbar zur ihrer Fabrikation notwendig sind; oder als Seeleute, Frachtführer, Maschinenbauer und Schmiede, Personen, die mehr indirekt dabei in Betracht kommen, verwendet wurden. In dem einen Fall käme die gesamte Arbeitsersparnis den Strümpfen zugute, weil jener Arbeitsteil vollständig auf die Strümpfe beschränkt war; in dem anderen würde nur ein Teil auf die Strümpfe entfallen, da der Rest allen jenen anderen Gütern zufiele, zu deren Produktion die Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge dienten.

Nehmen wir an, dass auf den frühen Stufen der Gesellschaft die Bögen und Pfeile des Jägers von gleichem Werte und gleicher Dauer wie der Kahn und die Geräte des Fischers wären, da sie beide das Produkt derselben Arbeitsmenge wären. Unter solchen Umständen würde der Wert des Hirsches, der Ertrag der Tagesarbeit des Jägers, genau gleich dem Wert des Fisches sein, des Ertrags der Tagesarbeit des Fischers. Der verhältnismäßige Wert des Fisches und des Wildes würde gänzlich durch die in jedem der beiden verkörperte Arbeitsmenge bestimmt werden; welches auch immer das produzierte Quantum sein, oder wie hoch oder niedrig im Allgemeinen auch Lohn oder Profit sein möchten. Wenn z.B. die Kähne und Geräte des Fischers den Wert von 100 £ hätten, und ihre Dauer auf 10 Jahre berechnet wäre, und wenn er 10 Personen beschäftigte, deren jährliche Arbeit 100 £ kostete, und die in einem Tag durch ihre Arbeit 20 Salme erlangten; wenn andererseits die vom Jäger benutzten Waffen ebenfalls 100 £ wert wären, und ihre Dauer auf 10 Jahre berechnet wäre, und wenn er auch 10 Personen beschäftigte, deren jährliche Arbeit 100 £ kostete, und die für ihn in einem Tag 10 Hirsche erbeuteten; dann würde der natürliche Preis eines Hirsches gleich 2 Salmen sein, gleichgültig, ob der vom Gesamtertrag auf die Leute, welche ihn erzielten, entfallende Anteil groß oder klein wäre. Der etwa als Lohn bezahlte Anteil ist für die Profitfrage von der allergrößten Bedeutung; denn es muss sofort erkannt werden, dass der Profit hoch oder niedrig sein würde, genau im Verhältnis wie der Lohn niedrig oder hoch wäre. Aber das könnte den relativen Wert von Fisch und Wild nicht im Geringsten beeinflussen, da der Lohn zur selben Zeit in beiden Beschäftigungen gleich hoch oder niedrig wäre. Wenn der Jäger die Ausrede geltend machte, er hätte einen großen Teil seines Wildes oder den Wert eines großen Teils als Lohn bezahlen müssen, um den Fischer zu veranlassen, ihm mehr Fische im Austausch für sein Wild zu geben, so würde der letztere feststellen, dass er durch dieselbe Sache in gleicher Weise betroffen würde; und darum würde die natürliche Austauschrate bei allen Lohn- und Profitveränderungen, bei allen Wirkungen von Kapitalansammlung, solange beide fortfahren, durch die Arbeit eines Tages jeder die nämliche Menge Fisch und die nämliche Menge Wild zu erlangen, ein Hirsch für zwei Salme sein.

Wenn mit dem gleichen Arbeitsquantum eine geringere Menge Fisch oder eine größere Menge Wild erzielt wäre, so würde der Wert des Fisches im Vergleich mit dem des Wildes steigen. Wenn dagegen mit demselben Arbeitsquantum eine kleinere Menge Wild oder eine größere Menge Fisch erlangt wäre, so würde das Wild im Vergleich mit dem Fisch steigen.

Wenn es irgendein in seinem Wert unveränderliches anderes Gut gäbe, dann könnten wir durch Vergleichung des Werts von Fisch und Wild mit diesem Gut bestimmen, inwieweit die Veränderung einer Ursache zuzuschreiben wäre, welche den Wert des Fisches beeinflusste, und inwieweit einer Ursache, die den Wert des Wildes beeinflusste.

Angenommen, das Geld wäre dieses Gut. Wenn ein Salm 1 £, und ein Hirsch 2 £ wert wäre, so würde ein Hirsch den Wert von zwei Salmen haben. Aber ein Hirsch könnte den Wert von drei Salmen erhalten, weil, um den Hirsch zu erlegen, mehr, oder um den Salm zu fangen, weniger Arbeit erforderlich wäre, oder beide Ursachen könnten zu gleicher Zeit wirken. Hätten wir diesen unveränderlichen Maßstab, dann könnten wir leicht feststellen, in welchem Grade jede dieser Ursachen wirkte. Wenn man Salm weiter für 1 £ verkaufte, während Hirsch auf 3 £ stiege, so könnten wir daraus schließen, dass um den Hirsch zu erlegen, mehr Arbeit erforderlich wäre. Wenn Hirsch denselben Preis von 2 £ beibehielte, und Salm für 13 sh. 4 d. verkauft würde, so könnten wir versichert sein, dass man zum Fang des Salmes weniger Arbeit benötigte; und wenn Hirsch auf 2 £ 10 sh. stiege, und Salm auf 16 sh. 8 d. sänke, würden wir überzeugt sein, dass beide Ursachen gewirkt hätten, die Änderung des relativen Werts dieser Waren hervorzubringen.

Keine Veränderung im Arbeitslohn könnte irgendeine Veränderung im relativen Wert dieser Güter hervorbringen; denn angenommen, er stiege, so würde trotzdem kein größeres Arbeitsquantum in einer der beiden Beschäftigungen erforderlich sein, sondern es wurde zu einem höheren Preis bezahlt werden, und die nämlichen Gründe, welche den Jäger und Fischer veranlassen müssten, den Wert ihres Wildes und Fisches zu erhöhen, würden den Minenbesitzer bestimmen, den Wert seines Goldes zu steigern. Da dieses Moment mit derselben Stärke auf alle diese drei Berufe wirken würde, und da die relative Lage der in ihnen Tätigen vor und nach dem Steigen des Lohnes dieselbe wäre, so würde der relative Wert von Wild, Fisch und Gold auch ferner unverändert bleiben. Ohne die geringste Veränderung im relativen Wert dieser Güter zu verursachen, könnte der Lohn um 20% hinauf, und der Profit folglich in einem größeren oder geringeren Verhältnis hinabgehen.

Angenommen nun, man könnte mit derselben Arbeit und demselben stehenden Kapital zwar mehr Fisch, jedoch nicht mehr Gold oder Wild produzieren, dann würde der relative Wert von Fisch im Vergleich mit Gold oder Wild sinken. Wenn der Ertrag eines Tagewerkes, statt 20, 25 Salme wäre, dann würde sich der Preis des Salmes statt auf 1 £, auf 16 sh. belaufen, und statt 2 Salme würden 2½ im Tausch für einen Hirsch hingegeben werden, aber der Hirschpreis würde immer noch auf 2 £ wie zuvor stehen. Auf dieselbe Weise würde, wenn mit demselben Kapital und derselben Arbeit weniger Fische gefangen werden könnten, Fisch in seinem verhältnismäßigen Wert steigen. Fisch würde also im Tauschwert steigen oder sinken, nur weil man mehr oder weniger Arbeit zum Fang eines bestimmten Quantums benötigte; und er könnte niemals über oder unter die entsprechend vermehrte oder verminderte Arbeitsmenge, welche dazu erforderlich wäre, steigen oder sinken.

Hätten wir also einen unveränderlichen Maßstab, mit dem wir die Veränderungen in anderen Gütern messen könnten, so würden wir finden, dass die äußerste Grenze, bis zu der sie, falls unter den angenommenen Umständen produziert, lauernd zu steigen vermöchten, dem zu ihrer Herstellung erforderlichen Zusatzquantum von Arbeit proportional wäre; und dass sie überhaupt nicht in irgendwelchem Grade steigen könnten, wenn nicht mehr Arbeit für ihre Produktion benötigt wäre. Eine Lohnerhöhung würde sie weder im Geldwert, noch in Bezug auf irgendwelche anderen Güter steigern, deren Produktion kein Zusatzquantum von Arbeit erforderte, welche die gleiche Menge stehenden und umlaufenden Kapitals, und stehenden Kapitals von gleicher Dauerhaftigkeit verlangte. Wenn man zur Produktion des anderen Gutes mehr oder weniger Arbeit benötigte, so wird das, wie wir bereits betont, sofort eine Veränderung in seinem relativen Wert zur Folge haben; doch rührt eine solche Veränderung nicht etwa vom Steigen des Lohnes, sondern von der veränderten Menge erforderlicher Arbeit her.

Abschnitt 4

Der Grundsatz, dass die auf die Produktion von Gütern verwendete Arbeitsmenge deren verhältnismäßigen Wert bestimmt, wird durch die Anwendung von Maschinen und anderen stehenden und dauerhaften Kapitalien wesentlich modifiziert.

Im vorhergehenden Abschnitt haben wir angenommen, dass die Geräte und Waffen, die erforderlich sind, um den Hirsch und Salm zu töten, gleich dauerhaft und das Ergebnis derselben Arbeitsmenge wären, und wir haben gesehen, dass die Veränderungen im relativen Wert von Hirsch und Salm einzig und allein von den wechselnden Arbeitsmengen abhingen, die nötig sind, um sie zu erlangen; aber auf jeder gesellschaftlichen Entwicklungsstufe können die in verschiedenen Berufszweigen benutzten Werkzeuge, Geräte, Gebäude und Maschinen von verschiedenen Graden der Dauerhaftigkeit sein und, um sie herzustellen, verschiedene Arbeitsmengen beanspruchen. Außerdem können die Quoten des zum Unterhalt der Arbeit bestimmten und des in Werkzeugen, Maschinen und Gebäuden investierten Kapitals verschiedenartig kombiniert sein. Dieser Unterschied im Grad der Dauerhaftigkeit des stehenden Kapitals und diese Mannigfaltigkeit in den Verhältnissen, in welchen die beiden Arten von Kapital kombiniert werden können, bedingen neben der für die Produktion von Gütern erforderlichen größeren oder geringeren Arbeitsmenge eine weitere Ursache für die Veränderungen in ihrem relativen Wert, nämlich das Steigen oder Sinken im Arbeitswert.

Die vom Arbeiter konsumierte Nahrung und Kleidung, die Gebäude, in denen er arbeitet, die Geräte, die seine Arbeit unterstützen, sind sämtlich vergänglicher Natur. Doch besteht hinsichtlich der Dauerhaftigkeit dieser verschiedenen Kapitalien ein großer Unterschied: Eine Dampfmaschine hält gewöhnlich länger vor als ein Schiff; ein Schiff länger als die Kleidung des Arbeiters, und die Kleidung des Arbeiters länger als die von ihm verzehrte Nahrung.

Je nachdem, ob Kapital schnell vergänglich ist und häufig wieder ersetzt werden muss, oder einer langsamen Abnutzung unterliegt, bezeichnet man es als umlaufendes oder stehendes Kapital.5 Von einem Bauern, dessen Gebäude und Maschinen wertvoll und dauerhaft sind, sagt man, dass er einen großen Teil stehenden Kapitals verwendet; wogegen man von einem Schuhmacher, dessen Kapital hauptsächlich zur Bezahlung der für Nahrung und Kleidung verausgabten Löhne verwendet wird, also für Güter, die vergänglicher als Gebäude und Maschinen sind, sagt, dass er einen großen Teil seines Kapitals als umlaufendes verwendet.

Auch ist zu beobachten, dass das umlaufende Kapital in sehr ungleichen Zeitabschnitten umlaufen oder seinem Verwender wieder ersetzt werden kann. Der Weizen, den ein Landwirt als Saatgut ersteht, ist im Vergleich mit dem Weizen, den ein Bäcker zum Brotbacken kauft, ein stehendes Kapital. Der eine vertraut ihn dem Boden an und kann innerhalb eines Jahres kein Entgelt dafür erhalten; der andere kann ihn in Mehl vermahlen lassen, es seinen Kunden als Brot verkaufen und so sein Kapital binnen einer Woche für die nämliche oder irgendeine andere Verwendung wieder zur freien Verfügung zu haben.

Zwei Gewerbe können also dieselbe Menge von Kapital verwenden; aber es kann sehr verschieden verteilt sein in Bezug auf das Verhältnis zwischen stehendem und umlaufendem.

In einem Gewerbe kann vielleicht sehr wenig Kapital als umlaufendes Kapital, d.h. für den Unterhalt der Arbeit, verwendet werden; es kann hauptsächlich in Maschinen, Geräten, Gebäuden, usw. Kapital von relativ stehendem und dauerndem Charakter investiert sein. In einem anderen Gewerbe kann zwar derselbe Kapitalbetrag gebraucht werden, aber es kann in erster Linie zum Unterhalt von Arbeit verwendet, und sehr wenig kann in Geräten, Maschinen und Gebäuden angelegt werden. Ein Steigen in dem Arbeitslohn wird dann unfehlbar die unter so verschiedenartigen Umständen produzierten Güter ungleich treffen.

Andererseits wiederum können zwei Fabrikanten zwar denselben Betrag an stehendem wie an umlaufendem Kapital verwenden; doch kann die Dauerhaftigkeit ihrer stehenden Kapitalien sehr ungleich sein. Der eine kann vielleicht Dampfmaschinen im Wert von 10.000 £, der andere Schiffe vom selben Wert haben.

Wenn die Menschen zur Produktion keine Maschinen, sondern nur Arbeit verwendeten, und alle dieselbe Zeit in Anspruch nähmen, ehe sie ihre Güter zum Markt brächten, dann würde der Tauschwert ihrer Ware genau im Verhältnis zu der Menge verwendeter Arbeit stehen.

Wenn sie stehendes Kapital von gleichem Werte und gleicher Dauerhaftigkeit benutzten, dann würde ebenfalls der Wert der erzeugten Güter derselbe bleiben, und sie würden mit der auf ihre Produktion verwandten größeren oder kleineren Arbeitsmenge variieren.

Aber obschon unter ähnlichen Umständen produzierte Güter ihr gegenseitiges Wertverhältnis aus keinem anderen Grund ändern würden, als infolge einer Zu- oder Abnahme der zur Produktion der einen oder anderen erforderlichen Arbeitsmenge, so würden sie doch, verglichen mit anderen, die nicht mit derselben verhältnismäßigen Menge stehenden Kapitals erzeugt wären, auch aus dem anderen, vorhin von mir erwähnten Grunde variieren; nämlich infolge eines Steigens des Arbeitswerts, obgleich weder mehr noch weniger Arbeit zur Produktion irgendeines von ihnen verwandt worden wäre. Gerste und Hafer würden bei jeder Lohnveränderung immer noch im selben Verhältnis zueinander stehen. Baumwollwaren und Tuch ebenfalls, falls auch sie unter einander genau gleichen Umständen produziert wären; dennoch könnte infolge eines Steigens oder Sinkens des Lohnes Gerste im Vergleich mit Baumwollwaren, und Hafer im Vergleich mit Tuch mehr oder weniger wert sein.

Nehmen wir an, von zwei Personen beschäftige jede für die Dauer eines Jahres 100 Mann beim Bau zweier Maschinen, und eine andere Person dieselbe Anzahl von Leuten beim Anbau von Getreide, dann wird am Ende des Jahres jede der Maschinen genau so viel wert sein als das Korn; denn sie werden beide durch dieselbe Arbeitsmenge entstanden sein. Angenommen, einer von den Besitzern einer der Maschinen benutze sie, um mit Hilfe von 100 Mann im folgenden Jahr Tuch zu fabrizieren, und der Besitzer der anderen Maschine benutze auch die seine, um mit Hilfe von ebenfalls 100 Mann Baumwollzeug herzustellen, während der Landwirt genau wie zuvor 100 Mann im Getreidebau beschäftigt. Im zweiten Jahr werden dann zwar alle dieselbe Arbeitsmenge angewandt haben, aber die Waren nebst der Maschine des Tuchmachers und ebenso des Baumwollzeugfabrikanten werden das Ergebnis der Arbeit von 200 Mann in einem Jahr, oder besser gesagt, der Arbeit von 100 Mann in 2 Jahren sein; wogegen das Getreide durch die Arbeit von 100 Mann in einem Jahr produziert werden wird. Wenn folglich das Getreide 500 £ wert wäre, dann sollte eigentlich die Maschine nebst dem Tuch des Tuchmachers den Wert von 1.000 £, und die Maschine nebst dem Baumwollzeug des Baumwollzeugfabrikanten ebenfalls den doppelten Wert des Getreides haben. Aber sie werden von mehr als dem zweifachen Wert des Getreides sein, weil der Profit aus dem, den Tuch- und Baumwollzeugfabrikanten gehörenden Kapital vom ersten Jahr zu ihren Kapitalien hinzugeschlagen, während der des Landwirts verausgabt und verbraucht worden ist. Die Güter werden also nach den verschiedenen Graden der Dauerhaftigkeit ihrer Kapitalien oder, was dasselbe ist, nach der Zeit, die vergehen muss, bis ein Posten der Güter auf den Markt gebracht werden kann, bewertet, und zwar nicht genau im Verhältnis zu der auf sie verwandten Arbeitsmenge, d.h. nicht im Verhältnis wie 2 : 1, sondern etwas höher, um den größeren Zeitraum auszugleichen, der verstreichen muss, ehe das Wertvollste davon auf den Markt gebracht werden kann.

Angenommen, es wären für die Leistung jedes Arbeiters jährlich 50 £ bezahlt, oder 5.000 £ Kapital wären angewandt, und der Profit wäre 10%, dann würde am Ende des ersten Jahres der Wert einer jeden der beiden Maschinen, ebenso wie der des Getreides, 5.500 £ sein. Im zweiten Jahr werden die Fabrikanten und der Landwirt beide wieder 5.000 £ für den Unterhalt der Arbeit verwenden und deshalb auch ihre Waren wieder für 5.500 £ verkaufen. Doch müssen die Leute, welche die Maschinen benutzen, um mit dem Landwirt gleichzustehen, für die gleichen, auf Arbeit verwendeten Kapitalien von 5.000 £ nicht bloß 5.500 £ erhalten, sondern noch einen weiteren Betrag von 550 £ für den Profit aus 5.500 £, den sie in die Maschinen gesteckt haben, weshalb ihre Waren für 6.050 £ verkauft werden müssen. Hier sehen wir also Kapitalisten, die zwar jährlich genau dieselbe Arbeitsmenge auf die Produktion ihrer Güter verwenden, deren Erzeugnisse sich aber trotzdem wegen der verschiedenen Mengen stehenden Kapitals oder angesammelter Arbeit, die von jedem entsprechend angewandt wurden, in ihrem Wert unterscheiden. Das Tuch und Baumwollzeug haben denselben Wert, weil sie das Produkt gleicher Arbeitsmengen und gleicher Mengen stehenden Kapitals sind; das Getreide aber hat nicht denselben Wert wie diese Güter, weil es in Bezug auf das stehende Kapital unter anderen Umständen erzeugt wird.

Wie aber wird ihr relativer Wert durch ein Steigen des Arbeitswerts beeinflusst werden? Offenbar werden die relativen Werte von Tuch und Baumwollzeug keine Veränderung erleiden; denn alles, was unter den angenommenen Umständen auf jenes einwirkt, muss auch auf das andere einwirken. Ebenso wird auch der relative Wert von Weizen und Gerste keine Veränderung erfahren, denn beide werden, soweit es das stehende und umlaufende Kapital anbetrifft, unter den nämlichen Umständen erzeugt. Wohl aber muss sich der relative Wert des Getreides zum Tuch oder zum Baumwollzeug durch ein Steigen der Arbeit ändern.

Nirgends kann ein Steigen des Arbeitswerts ohne ein Sinken des Profits erfolgen. Wenn das Getreide zwischen dem Landwirt und dem Arbeiter geteilt werden muss, wird, je größer der Anteil ist, der dem letzteren gegeben wird, umso weniger für den ersteren übrig bleiben. Ebenso bleibt, wenn Tuch und Baumwollzeug zwischen dem Arbeiter und seinem Verwender geteilt wird, ersterem die größere Quote, während letzterem die kleinere verbleibt. Nehmen wir also an, der Profit ginge infolge einer Lohnerhöhung von 10 auf 9% herab, dann würden die Fabrikanten zum gewöhnlichen Preis ihrer Waren, d.h. zu 5.500 £, statt 550 £ an Profit ihres stehenden Kapitals nur 9% auf diese Summe oder 495 £ hinzuschlagen, folglich würde der Preis 5.995 £ statt 6.050 £ betragen. Da das Getreide auch ferner noch für 5.500 £ verkauft würde, so würden die Manufakturwaren, auf welche mehr stehendes Kapital verwandt wurde, fallen, im Vergleich mit dem Getreide oder mit irgendeinem anderen Gut, in das ein kleinerer Betrag stehenden Kapitals eingetreten wäre. Infolge eines Steigens oder Sinkens der Arbeit würde der Grad der Veränderung im relativen Wert der Güter von dem Verhältnis abhängen, in welchem das stehende zum gesamten verwendeten Kapital stände. Alle Güter, die mit sehr wertvoller Maschinerie oder in besonders wertvollen Gebäuden hergestellt werden, oder die endlich eine sehr beträchtliche Spanne Zeit in Anspruch nehmen, ehe sie auf den Markt gebracht werden können, würden im relativen Wert sinken, während alle diejenigen, welche hauptsächlich durch Arbeit produziert wären, oder die sich schnell auf den Markt bringen ließen, im relativen Wert steigen würden.

Indessen sollte der Leser bemerken, dass diese Ursache der Veränderung der Güter in ihren Wirkungen verhältnismäßig geringfügig ist. Bei einem derartigen Steigen des Lohnes, welches ein Sinken des Profits um 1% zur Folge haben müsste, würden die unter den angenommenen Umständen erzeugten Waren im relativen Wert nur um 1% variieren; sie sinken mit einem so großen Sinken des Profits von 6.050 £ auf 5.995 £ herab. Die größten Wirkungen, welche infolge einer Lohnerhöhung auf die relativen Preise dieser Waren ausgeübt werden könnten, vermöchten 6 oder 7% nicht zu übersteigen; denn wahrscheinlich könnte der Profit unter keinen Umständen einen größeren allgemeinen und dauernden Rückgang, als bis zu diesem Betrag gestatten.

Nicht so verhält es sich mit der anderen großen Ursache der Veränderung in dem Wert der Güter, nämlich mit der Zu- oder Abnahme der Arbeitsmenge, die erforderlich ist, um sie zu produzieren. Wenn statt 100 Mann bloß 80 für den Anbau von Getreide benötigt werden sollten, würde der Wert des Getreides um 20%, oder von 5.500 £ auf 4.400 £ sinken. Würde zur Herstellung von Tuch die Arbeit von 80, statt von 100 Mann genügen, so würde es von 6.050 £ auf 4.950 £ herabgehen. Eine Veränderung in der ständigen Profitrate um einen erheblichen Betrag ist die Wirkung von Ursachen, welche sich erst im Verlauf von Jahren durchsetzen, wogegen Veränderungen in der zur Produktion von Gütern erforderlichen Arbeitsmenge tagtäglich geschehen. Jede Verbesserung in Maschinen, Werkzeugen, Gebäuden und bei der Gewinnung des Rohmaterials erspart Arbeit und setzt uns in den Stand, das Gut, welchem die Verbesserung zugute kommt, mit größerer Leichtigkeit zu produzieren, weshalb sich sein Wert ändert. Erwägen wir demnach, die Ursachen der Veränderungen im Wert von Gütern, so würde es ebenso unrichtig sein, die Wirkung, welche durch ein Steigen oder Sinken der Arbeit erzeugt wird, gänzlich außer Acht zu lassen, als ihr große Bedeutung beizumessen. Infolgedessen werde ich im kommenden Teil dieser Abhandlung, obschon ich auf jene Veränderungsursache gelegentlich noch zurückkomme, alle die großen Veränderungen, die in dem relativen Wert der Güter Platz greifen, als durch die zu ihrer Produktion zeitweilig erforderlichen größeren oder geringeren Arbeitsmenge hervorgerufen ansehen.

Es ist kaum nötig zu sagen, dass Güter, auf deren Produktion dieselbe Arbeitsmenge verwandt ist, im Tauschwert sich unterscheiden werden, wenn sie nicht in derselben Zeit auf den Markt gebracht werden können.

Angenommen, ich beschäftige bei der Herstellung eines Gutes 20 Mann auf ein Jahr für 1.000 £ und am Ende des Jahres wiederum 20 Mann auf ein weiteres Jahr bei einem weiteren Aufwand von 1.000 £, um das nämliche Gut zu vollenden oder zu vervollkommnen, und ich bringe es nach Verlauf der beiden Jahre auf den Markt. Wenn denn der Profit 10% ausmacht, muss ich mein Gut für 2.310 £ verkaufen; denn ich habe in einem Jahr 1.000 £ und in einem weiteren Jahr 2.100 £ hineingesteckt. Ein anderer wendet genau dieselbe Arbeitsmenge an, aber er wendet sie alle im ersten Jahr an. Er verwendet also 40 Mann für 2.000 £ und verkauft das Gut am Ende des ersten Jahres mit 10% Profit, d.h. für 2.200 £. Hier haben wir demnach zwei Güter, auf welche zwar genau dieselbe Arbeitsmenge verwandt wurde, von denen aber das eine für 2.310 £, das andere für 2.200 £ verkauft wird.

Dieser Fall scheint sich von dem letzten zu unterscheiden, ist aber tatsächlich derselbe. In beiden Fällen ist der höhere Preis eines Gutes auf den größeren Zeitraum zurückzuführen, der vergehen muss, ehe es auf den Markt gebracht werden kann. Im ersten Fall hatten die Maschinen und das Tuch mehr als den doppelten Wert des Getreides, obgleich nur die doppelte Arbeitsmenge auf sie verwandt wurde. Im zweiten ist ein Gut mehr wert als ein anderes, obschon zu seiner Produktion mehr Arbeit nicht benötigt wurde. Der Wertunterschied entspringt in beiden Fällen aus der Kapitalisierung des Profits und ist nur eine gerechte Entschädigung für die Zeit, während welcher der Profit vorenthalten wurde.

Es zeigt sich also, dass die in verschiedenen Gewerben vorgenommene Teilung des Kapitals in verschiedene Anteile von stehendem und umlaufendem Kapital eine erhebliche Modifikation der Regel bedingt, welche allgemein anzuwenden ist, sobald Arbeit fast ausschließlich zur Produktion verwendet wird; nämlich; dass sich Güter niemals in Werte ändern, wenn nicht eine größere oder geringere Arbeitsmenge auf ihre Produktion verwendet wird, da in diesem Abschnitt gezeigt worden ist, dass ohne irgendwelche Veränderung der Arbeitsmenge das Steigen des Arbeitswerts nur ein Sinken im Tauschwert jener Güter veranlassen wird, zu deren Produktion stehendes Kapital verwendet wird. Je größer der Betrag des stehenden Kapitals, desto größer wird das Sinken sein.

Abschnitt 5

Der Grundsatz, dass sich der Wert nicht mit dem Steigen oder Sinken der Löhne ändert, wird auch durch die ungleiche Dauerhaftigkeit des Kapitals modifiziert und durch die ungleiche Geschwindigkeit, mit der es seinem Verwender zurückerstattet wird.

Im vorhergehenden Abschnitt haben wir angenommen, dass von zwei gleichen Kapitalien in zwei verschiedenen Gewerben die Anteile von stehenden und umlaufenden Kapitalien ungleich wären. Nunmehr wollen wir annehmen, sie ständen zwar im selben Verhältnis zueinander, wären aber von ungleicher Dauerhaftigkeit. Je nachdem das stehende Kapital weniger dauerhaft ist, nähert es sich der Natur des umlaufenden Kapitals. Es wird verbraucht, und sein Wert innerhalb einer kürzeren Zeit reproduziert werden, um das Kapital des Fabrikanten zu erhalten. Wir haben soeben gesehen, dass in dem Maße, als das stehende Kapital in einer Manufaktur überwiegt, der Wert der in ihr erzeugten Güter bei steigendem Lohn relativ niedriger ist, als der Wert von Gütern, die in Manufakturen hergestellt werden, wo umlaufendes Kapital überwiegt. Im Verhältnis zur geringeren Dauerhaftigkeit des stehenden Kapitals und dessen Annäherung an die Natur des umlaufenden Kapitals, wird dieselbe Wirkung durch die nämliche Ursache erzeugt werden.

Wenn stehendes Kapital keinen dauerhaften Charakter besitzt, wird es eine große Menge Arbeit im Jahr erfordern, um es auf seinem ursprünglichen Stand der Wirksamkeit zu halten; doch kann die so verwendete Arbeit in Wirklichkeit als für das fabrizierte Gut verausgabt betrachtet werden, das dann einen dieser Arbeit entsprechenden Wert erhalten muss. Wenn ich eine Maschine im Wert von 20.000 £ hätte, mittels welcher sehr wenig Arbeit zur Produktion von Gütern benötigt würde, und wenn die Abnutzung einer derartigen Maschine geringfügiger Art wäre, und die allgemein übliche Profitrate 10% betrüge, dann bräuchte ich auf Rechnung der Verwendung meiner Maschine nicht viel mehr als 2.000 £ zu dem Preis der Waren hinzuzuschlagen. Wenn jedoch die Abnutzung der Maschine erheblich wäre, und die für ihre Instandhaltung erforderliche Arbeitsmenge der von 50 Mann im Jahr entspräche, müsste ich einen Zusatzpreis für meine Waren fordern gleich demjenigen, welcher von irgendeinem anderen Fabrikanten erzielt würde, der für die Produktion anderer Waren 50 Mann verwendete und überhaupt keine Maschine benutzte.

Doch würde ein Steigen im Arbeitslohn Güter, die mit schnell sich abnutzenden Maschinen, und solche, die mit langsam sich abnutzenden fabriziert werden, nicht in gleicher Weise beeinflussen. Bei der Produktion der einen Art würde ein großes Arbeitsquantum beständig in das erzeugte Gut übergehen, bei der anderen würde nur sehr wenig so übergehen. Daher würde jede Lohnsteigerung oder, was dasselbe ist, jedwedes Sinken des Profits den relativen Wert derjenigen Güter, die mit einem Kapital von dauerhaftem Charakter produziert wären, vermindern, und den relativen Wert jener anderen, die mit einem vergänglicheren Kapital erzeugt wurden, entsprechend erhöhen. Ein Sinken des Lohnes hätte gerade die entgegengesetzte Wirkung zur Folge.

Ich habe bereits bemerkt, dass stehendes Kapital von verschiedenen Graden der Dauerhaftigkeit ist. Nehmen wir eine Maschine an, die in irgendeinem besonderen Gewerbe verwendet werden könnte, um die Arbeitsleistung von 100 Mann im Jahr zu verrichten, and dass sie nur ein Jahr lang vorhielte; nehmen wir ferner an, die Maschine koste 5.000 £, und der jährliche Lohn für 100 Mann betrage auch 5.000 £, dann ist es offenbar, dass es für den Fabrikanten völlig belanglos sein würde, ob er die Maschine kaufte, oder ob er die Leute verwendete. Aber gesetzt, die Arbeit stiege, und der Lohn von 100 Mann erhöhte sich infolgedessen für ein Jahr auf 5.500 £, so ist es klar, dass der Fabrikant jetzt nicht mehr länger zögern würde, es würde in seinem Interesse liegen, die Maschine zu kaufen und seine Arbeit für 5.000 £ verrichten zu lassen. Wird aber die Maschine nicht ebenfalls im Preis steigen, wird sie nicht infolge des Steigens der Arbeit ebenfalls 5.500 £ wert sein? Sie würde im Preis steigen, wenn man auf ihre Konstruktion kein Kapital verwendet, und ihrem Erbauer keinen Profit zu bezahlen wäre. Wäre die Maschine z.B. das Arbeitsprodukt von 100 Mann, die bei einem Lohn von 50 £ pro Mann ein Jahr daran arbeiteten, und ihr Preis demnach 5.000 £, so würde sie, falls dieser Lohn auf 55 £ steigen sollte, 5.500 £ kosten. Aber das kann nicht der Fall sein. Weniger als 100 Mann werden verwendet, oder sie könnte nicht für 5.000 £ verkauft werden; denn aus den 5.000 £ muss der Profit des Kapitals bezahlt werden, das die Leute verwendeten. Nehmen wir also an, es wären bloß 85 Mann, jeder zu 50 £, verwendet, oder 4.250 £ im Jahr, und die 750 £, die der Verkauf der Maschine über den den Leuten vorgeschossenen Lohn abwerfen würde, bildeten den Profit vom Kapital des Maschinenbauers. Stiege der Lohn um 10%, so würde er genötigt sein, ein Zusatzkapital von 425 £ anzuwenden, und er würde statt 4.250 £ daher 4.675 £ verwenden, von welchem Kapitale er nur noch einen Profit von 325 £ erzielen würde, falls er seine Maschine auch ferner für 5.000 £ verkaufte. Aber genau so verhält es sich mit allen Fabrikanten und Kapitalisten; das Steigen der Löhne betrifft sie alle. Wenn daher der Maschinenbauer den Preis der Maschine infolge einer Lohnerhöhung steigern sollte, so würde eine außergewöhnliche Menge an Kapital auf den Bau solcher Maschinen verwendet werden, bis ihr Preis nur noch die gewöhnliche Profitrate abwürfe.6 Wir sehen also, dass Maschinen infolge einer Lohnsteigerung nicht im Preis steigen würden.

Indessen würde der Fabrikant, der bei einer allgemeinen Lohnsteigerung zu einer Maschine seine Zuflucht nehmen kann, welche die Produktionskosten seines Gutes nicht vermehren wird, besondere Vorzüge genießen, wenn er denselben Preis für seine Waren weiter fordern könnte; doch würde er, wie wir bereits gesehen haben, genötigt werden, den Preis seiner Güter herabzusetzen, oder Kapital würde so lange in sein Gewerbe strömen, bis sein Profit auf das allgemeine Niveau gesunken wäre. Darin also liegt die Wohltat des Maschinenwesens für die Allgemeinheit: Diese stummen Kräfte sind stets das Produkt von weit weniger Arbeit, als die, welche sie ersetzen, selbst wenn sie den gleichen Geldwert haben. Durch ihren Einfluss werden weniger Personen von einer Steigerung der Lebensmittelpreise, welche die Löhne in die Höhe treibt, betroffen; es werden, wie in dem obigen Beispiel, statt 100 Mann bloß 85 reichen, und die daraus folgende Ersparnis kommt in dem herabgesetzten Preis des fabrizierten Gutes zum Ausdruck. Weder Maschinen noch die durch sie produzierten Güter steigen im wirklichen Wert, sondern alle Güter, die mit Hilfe von Maschinen hergestellt sind, fallen, und zwar im Verhältnis zu deren Dauerhaftigkeit.

Man wird daher auf den frühen Stufen der Gesellschaft, ehe viel Maschinen oder dauerhaftes Kapital benutzt wurde, finden, dass die durch gleiche Kapitalien erzeugten Güter nahezu von gleichem Werte zu sein und im Vergleich miteinander nur infolge der größeren oder geringeren Arbeitsmenge, die zu ihrer Produktion erforderlich ist, zu steigen oder zu sinken pflegen. Aber nach der Einführung dieser kostspieligen und dauerhaften Werkzeuge werden die durch Verwendung gleicher Kapitalien produzierten Güter sehr ungleich im Wert sein; und obwohl sie immer noch im Verhältnis zueinander einem Steigen oder Sinken, je nach der für ihre Herstellung notwendig werdenden größeren oder geringeren Arbeitsmenge, unterliegen werden, so werden sie doch noch einer weiteren, wenn auch unerheblicheren, Veränderung infolge des Steigens oder Sinkens der Löhne und Profite unterworfen sein. Da Waren, welche für 5.000 £ verkauft werden, das Produkt eines Kapitals sein können, das seinem Betrag nach gleich ist dem, von welchem andere Waren produziert werden, die zu einem Preis von 10.000 £ verkauft werden, so werden die bei ihrer Herstellung erzielten Profite dieselben sein. Doch würden jene Profite sich ungleich gestalten, wenn die Preise der Waren sich nicht mit einem Steigen oder Sinken der Profitrate veränderten.

Zudem zeigt es sich, dass, je nach der Dauerhaftigkeit des in irgendeinem Produktionszweig angewandten Kapitals, die relativen Preise solcher Güter, auf welche ein derartig dauerhaftes Kapital verwendet wird, sich umgekehrt wie die Arbeitslöhne verändern werden. Sie werden sinken, je nachdem die Löhne steigen, und steigen, je nachdem die Löhne sinken; und umgekehrt werden solche Güter, die hauptsächlich durch Arbeit und mit weniger stehendem Kapital, oder mit stehendem Kapital von geringerer Dauerhaftigkeit als das Maßgut, nach welchem man die Preise schätzt, produziert werden, steigen, je nachdem die Löhne steigen, und sinken, je nachdem die Löhne sinken.

Abschnitt 6

Über einen unveränderlichen Wertmaßstab.