Hunde und Katzen - Carolin Caprano - E-Book

Hunde und Katzen E-Book

Carolin Caprano

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Beschreibung

Das Buch "Hunde und Katzen - Gesunder Darm und intakte Haut mit EM und Naturheilkunde" ist die überarbeitete Neuauflage des Klassikers "EM Lösungen kompakt - Hunde und Katzen". Hunde und Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren unserer Zeit. In der Obhut des Menschen haben sie eigentlich nichts mehr zu befürchten, sie werden umsorgt, gefüttert und gepflegt. Werden jedoch ursprüngliche Instinkte, Verhaltensweisen und Grundbedürfnisse vom Menschen nicht ausreichend beachtet, kann dies zu Problemverhalten und körperlichen Erkrankungen führen. Vor allem die sogenannten Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Allergien, betreffen auch immer häufiger unsere Haustiere. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieses Buch mit der Entwicklungsgeschichte, anatomischen und physiologischen Gegebenheiten und klärt über die natürlichen Bedürfnisse von Hund und Katze auf. Die artgerechte Fütterung bildet hier einen wichtigen Grundstein bei der Gesunderhaltung der Tiere. Dabei werden auch Grundkenntnisse zu den artspezifischen Verdauungsvorgängen und vor allem über die besondere Stellung des Darmes für das körpereigene Immunsystem vermittelt. Besprochen werden im Verlauf des Buches insbesondere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Haut, sowie deren Behandlungsmöglichkeiten mit naturheilkundlichen Methoden, wie unter anderem Homöopathie und Phytotherapie. Eine wichtige Stellung nehmen dabei auch die EM (Effektiven Mikroorganismen) ein. Diese speziellen Mikroben können einen wichtigen Baustein zur Gesunderhaltung unserer Hunde und Katzen bilden und finden in den unterschiedlichsten Darreichungsformen ihren Einsatz. Abgerundet wird das Buch durch viele interessante Kommentare von Ernst Hammes, EM-Berater und Autor.

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Seitenzahl: 125

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Bilderverzeichnis

Fotos

Carolin Caprano

Sowie herzlichen Dank für die Fotos:

S.

Kai Koch

S.

;

Mandy Jäger

S.

Heike Klipper

S.

Jasmin Blatt

S.

Sarah Poole-Korus

Illustrationen

Carolin Caprano

Inhalt

Vorwort

Entwicklungsgeschichte

Anatomie und Physiologie von Hund und Katze

Was sind Effektive Mikroorganismen?

Gesundheit beginnt mit artgerechter Fütterung

Das Immunsystem und der Darm

Der Magen-Darmtrakt von Hund und Katze

Naturheilkundliche Behandlungsformen

Magen-Darmerkrankungen und ihre Behandlung

8.1 Enteritis

8.2 Gastritis

8.3 Lebererkrankungen

8.4 Endoparasiten

8.5 Allergien (Magen-Darmtrakt)

8.6 Übersäuerung (Stress)

8.7 Diabetes mellitus

Die Haut

Wund- und Hautpflege

10.1 Hautwunden

10.2 Dermatitis

10.3 Allergie (Haut)

10.4 Pyodermie

10.5 Hautpilz

10.6 Ektoparasiten

Umgebungsdesinfektion

Fallbeispiele

Anhang

Nachwort

Lexikon

Danksagung

Literatur- und Quellennachweis

Vorwort

Das Leben hat sich in Jahrmilliarden auf unserer Welt ohne Eingriff der Menschen entwickelt. Also muss es Prinzipien der Selbstregulation geben, die dem Leben nicht schaden.

Schauen wir auf die Beipackzettel der üblicherweise verwendeten Medikamente für unsere Haustiere, so erfahren wir, dass sie zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen, also dem Leben auch schaden können. Diese Medikamente werden in der öffentlichen Kommunikation im Regelfall als notwendig für das Überleben dargestellt. Wir wollen in diesem Buch auf jene Hilfsmittel aufmerksam machen, die ohne Nebenwirkungen helfen, die Selbstheilungskräfte der Tiere und somit das Leben zu unterstützen: die Homöopathie, die Pflanzenheilkunde und die Beachtung der mikrobiellen Gesetze.

Üblicherweise wird gelehrt, dass die Genetik (Veranlagung), die Fütterung und die Haltungsbedingungen einen großen Einfluss auf das Leben unserer Haustiere und damit auf deren Gesundheit nehmen. Da uns die Wissenschaft in den letzten beiden Jahrzehnten tiefe Einblicke in das mikrobielle Leben eröffnet hat, lohnt es sich, diese Mikroben mit in die Gesundheitsfürsorge einzubeziehen.

Die Mikroben (Bakterien, Hefen, Pilze) sind jene einzelligen Lebewesen, die über Jahrmilliarden diesen Planeten darauf vorbereitet haben, dass heute Menschen und Tiere darauf leben können. Naturphilosophen gehen sogar so weit zu sagen, die Einzeller hätten sich zu Mehrzellern zusammengeschlossen, um sich neue Lebensräume zu schaffen. Denn in Mensch und Tier leben zehnmal so viele Mikroben, wie das Lebewesen Körperzellen hat.

Die Genetiker weisen darauf hin, dass die Mikroben hundertmal mehr genetisches Potential haben als ein Mensch oder ein Tier und bewerten deren Einfluss auf das Leben sogar höher und bedeutender als das genetische Potential von Mensch und Tier. Die recht junge Wissenschaft der Epigenetik zeigt auch, wie wandelbar die genetischen Potentiale der Menschen und Tiere sind. Aus der Sicht der Epigenetik ist der Einfluss der Umwelt auch auf die Gesundheit extrem bedeutend. Und diesen Einfluss übt die Umwelt sehr stark über die uns umgebenden Mikroben auf uns und unsere Tiere aus. Gibt es viele pathogene (krankmachende) Mikroben, können sie im Körper dominant werden und dann wird der Körper krank. Dafür hat die herkömmliche Pharmazie die allopathischen Medikamente erfunden, die mit Sicherheit in lebensbedrohenden Situationen sehr hilfreich sind. Da sie aber gleichzeitig Körperfunktionen beeinträchtigen, gibt es oft Nebenwirkungen, die als Störungen an anderer Stelle auftreten.

Umgibt man ein Lebewesen mit den erwünschten Mikroben, so können unerwünschte sich nicht einnisten. Erwünschte Mikroben sind all diejenigen, die zu den Milchsäuremikroben gehören. Wir kennen sie aus der Lebensmittelzubereitung als Käse- und Jogurtbakterien. Aus der Bier- und Weinbereitung, dem Backen von Sauerteig-, Hefebrot oder Hefekuchen kennen wir die Saccharomyces cerevisiae, die Hefen, die uns schon lange dienen. Diese Mikroben sind die Hauptbestandteile einer braunen Flüssigkeit, die im Handel als „Effektive Mikroorganismen“ (EM) angeboten wird. Inzwischen werden auch aus dieser Grundsubstanz hergestellte Sonderartikel wie Reiniger, Hautpflege, Futterzusätze und Ähnliches angeboten, weil die Kunden Speziallösungen wünschen, ohne selbst etwas zubereiten zu müssen.

Notwendig sind diese Zusatzprodukte nicht, aber sie kommen unserer heute üblichen Denkweise entgegen. Der Sinn der Anwendung von EM liegt darin, dass man das Tier immer mit erwünschten Mikroben umgibt. Damit eignet sich EM hervorragend für die tägliche

Anwendung in der Hand von jedermann zur Vorsorge oder als Hausheilmittel.

Anders ist es mit den homöopathischen Heilmitteln. Das Prinzip der Homöopathie wurde von Samuel Hahnemann (dt. Arzt, 1755 bis 1843) entwickelt, der Gleiches mit Gleichem zu heilen versuchte. Er fand heraus, dass man eine schädigende Substanz sehr weit verdünnen muss, damit sie heilend wirkt. Die Verdünnung wird über so genannte „Potenzen“ so weit vorgenommen, dass man nur noch die Information, jedoch kaum oder keine Substanz mehr nachweisen kann.

Dann wirkt nur noch die Information des Ausgangsstoffes. „Das kann nicht mehr wirken“, behaupten die Gegner dieser Methode.

Aber der Gesetzgeber schreibt vor, dass diese Heilmittel nur über Apotheken abgegeben werden dürfen. Also vermuten die staatlichen Autoritäten doch eine Wirksamkeit? In Deutschland arbeiten sehr viele alternativ denkende Heilkundige, die diese Mittel mit großem Erfolg einsetzen. Bei den Tierhaltern unter den Bauern gibt es homöopathische Arbeitskreise, weil die Mittel sehr gut wirken, preiswert sind und die Tiere nicht belasten.

Wenn sich Laien in die Materie sehr gut einarbeiten, dürfen sie die Mittel in Eigenverantwortung einsetzen, was untermauert, dass schädigende Nebenwirkungen nicht oder kaum eintreten. Da bei den homöopathischen Mitteln keine Gebrauchsanweisungen beiliegen dürfen (gesetzlich verboten), sollte man diese als Unkundiger ausschließlich unter Anleitung eines Therapeuten einsetzen und lernen, wie man damit umgeht.

Im vorliegenden Buch finden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, zwei wesentliche Handlungsanweisungen, wie Sie das Leben für Ihre Haustiere einfacher und angenehmer machen können: zur täglichen Vorsorge die Effektiven Mikroorganismen und zum Eingreifen bei Erkrankungen die naturheilkundlichen Heilmittel. Beide Methoden ergänzen sich, da sie beide darauf abzielen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken.

Als Ergänzung dienen dann zudem Heilkräuter und Futterergänzungsmittel, die eine Behandlung abrunden können.

Unsere Haustiere

Hunde und Katzen sind die beliebtesten Tiere, die Familien im täglichen Leben begleiten. „150 € pro Stunde sollten Heimtiere verdienen“, sagte vor kurzem ein befreundeter Psychologe. „Sie sind die effektivsten Therapeuten in unserer so lieblosen Zeit.“

Dabei gilt es natürlich, die Regeln eines stressfreien Zusammenlebens zu kennen. Tiere haben untereinander oft ein festes Gefüge und leben in sogenannten „Verbänden“ (Rudel, Herde, Gruppe, Schwarm etc.).

Untereinander wissen die Tiere auch genau, was jedes einzelne von ihnen braucht. Sie müssen sich keine Gedanken um „Artgerechtigkeit“ machen, weil jedes um die Bedürfnisse des anderen weiß. Wir Menschen sollten deshalb die der Art unseres tierischen Mitbewohners entsprechenden Bedürfnisse kennenlernen. So können sich die Tiere in unseren Tagesablauf einfügen, und das Leben mit ihnen wird einfacher und noch schöner.

Welchen Nutzen für den Menschen bringt nun die Haltung von Haustieren?

Das beleuchtet sehr intensiv eine Studie, deren Inhalt vor einigen Jahren in fast allen Presseorganen beschrieben wurde. Einige Bewohner eines Altenheimes bekamen einen Wellensittich, den sie persönlich zu betreuen hatten. Dann wurde über ein Jahr beobachtet, wie diese Tiere das Verhalten der alten Menschen veränderten. Die Heimbewohner mit Wellensittich suchten nach sehr kurzer Zeit nur noch äußerst selten einen Arzt auf. Psychische Auffälligkeiten verringerten sich und psychosomatische Störungen gingen ebenfalls zurück. Der Blutdruck normalisierte sich und die allgemeine Lebenszufriedenheit stieg stark an. Sie waren untereinander friedlicher und freundlicher, als es die Gruppe ohne Heimtier war.

Sobald man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, lenkt diese von den eigenen Befindlichkeiten etwas ab und man öffnet sich für die Bedürfnisse eines Anderen, begründeten die betreuenden Psychologen die Verhaltensänderung.

Aus der Verhaltensforschung wissen wir, dass gerade Kinder unendlich viel von Katzen und Hunden lernen können. Sie erfahren viel über ihre Gefühle, was sie zu selbstsicheren Menschen macht. Hunde und Katzen melden sofort zurück, ob ein Familienmitglied richtig oder falsch mit ihnen umgeht. Beobachten Sie einmal Kinder, die „Hund“, „Katze“ oder sonst ein Tier spielen. Sie üben in Mimik und Gestik alle möglichen Gefühle ein und schulen so ihre nonverbale Kommunikation. Das hilft uns sehr im sozialen Umgang, weil das Nonverbale sehr stark die emotionale Kompetenz ausdrückt.

Früher lernten die Kinder das alles, wenn sie noch auf einem Bauernhof mit allen Tierarten lebten. Heute haben junge Menschen kaum ein solches Erfahrungsfeld, sodass ein Haustier ein besonders guter Lehrer für das Leben sein kann.

1. Entwicklungsgeschichte

Um unsere Haustiere besser zu verstehen, ist es sinnvoll, sich klarzumachen, von welchen Wildtieren Hund und Katze ursprünglich abstammen. Wie es dazu kam, dass sie domestiziert wurden, kann nützliche Hinweise auf Verhaltensfragen, Haltung und Umgang geben. Natürlich können Wild- und Haustiere nicht in jeder Hinsicht miteinander verglichen werden. Dennoch finden wir in vielen Bereichen, wie zum Beispiel dem Instinktverhalten oder den Fressgewohnheiten, in unseren Haushunden auch „ein bisschen“ Wolf wieder und in der Hauskatze Überbleibsel ihrer Vorfahren, den Wildkatzen.

Hund

Den heutigen Haushund, mit lateinischem Namen Canis lupus familiaris, kennen wir vor allem als Familien- oder Gebrauchshund. Geht man von der zoologischen Gliederung aus, so gehört der Haushund zur Familie der Hundeartigen (Caniden). Zu den Caniden zählen außerdem noch die Wölfe, Füchse, Kojoten und Schakale.

Ursprünglich stammt der heutige Hund vom Wolf ab, allerdings ist bis heute kein ganz exakter Zeitpunkt der Domestikation bekannt. Es wird aber geschätzt, dass die Domestikation des Wolfes vor ca. 100.000 Jahren begann und dies sogar an verschiedenen Orten auf der Welt unabhängig voneinander. Der Wolf und somit auch der Hund zählen zu den Raubtieren, das heißt, sie sind überwiegend Fleischfresser und reißen ihre Beute.

Menschen und Wölfe bewohnten lange Zeit den gleichen Lebensraum und haben von ähnlichen Beutetieren gelebt. So ist anzunehmen, dass die Wölfe Reste menschlicher Nahrung als leichte Beute betrachteten und sie dies in die Nähe der Menschen trieb. Für den Menschen wiederum entwickelte sich der Wolf zu einem Jagdpartner.

Wolf und Mensch hatten also jeweils einen Nutzen voneinander. Als der Mensch begann, den Wolf zu domestizieren, tat er dies vor allem im Hinblick auf bestimmte Aufgaben, die er erfüllen sollte. In der ersten Phase der Domestikation war der Hund dem Wolf wahrscheinlich noch sehr ähnlich, und fossile Funde konnten bzw. können nicht immer eindeutig zugeordnet werden. Eines der ausgeprägtesten Merkmale sind jedoch die Größe des Schädels und die Zahnstellung.

Im Zuge der Domestikation kommt es sehr häufig zu einer Verkleinerung des Schädels.

Der aus dem Wolf entstandene Hund war zunächst keinesfalls nur ein einfaches Haustier, sondern ganz offenbar ein Gebrauchstier. Jedoch band der Mensch auch den sogenannten „Gesellschaftshund“ schon relativ früh in den Zuchtgedanken mit ein.

So entstanden verschiedene Rassen mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Körperbau, je nachdem, welche Aufgabe der Hund erfüllen sollte:

Verwendung

Aufgabe

Rassebeispiele

Wach-, Hof- und Bauernhunde

hohe Alarmbereitschaft mit Anzeigen einer möglichen Gefahr durch Lautge- bung

Rottweiler, Berner Sennenhund, Australian Cattle Dog

Hütehunde

Treiben, Zusammen- halten und Bewachen von Herden (z.B. Schafsherden)

Schäferhund, Collie, Australian Shepherd

Hirtenhunde

selbstständiges Bewachen und Beschützen von Herden

Hovawart, Neufundländer, Leonberger

Jagdhunde mit Führereinfluss

Aufspüren und Apportieren von Wild in Zusammenarbeit mit dem Menschen

Setter, Pointer, Retriever

Jagdhunde ohne Führereinfluss

selbstständiges Aufstöbern von Wild

Beagle, Basset Hound, Dalmatiner

Zug- und Schlittenhunde

Einsatz in der Landwirtschaft oder als Schlittenhund

Berner Sennenhund, Dogge, Siberian Husky

Gesellschaftshunde

Begleithunde des Menschen

Pudel, Mops, Bichon

Zusätzlich eignen sich viele Rassen für spezielle „Jobs“ und auch vor diesem Hintergrund wurde und wird teilweise gezielt gezüchtet:

Verwendung

Aufgabe

Rassebeispiele

Spürhunde

Spürhunde häufig im Polizeidienst zum Aufspüren von z. B. Drogen

Deutscher Schäferhund, Dobermann, Riesenschnauzer

Rettungshunde

Aufspüren von vermissten bzw. verletzen Personen, z. B. in lawinengefährdeten Gebieten

Geeignet sind alle leistungswilligen, leistungsstarken und nicht zu schweren Hunde. Sie müssen körperliche Gesundheit, Nervenstärke, Lernfreude sowie Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen und Artgenossen mitbringen.

Therapiehunde

Assistenzhunde für Menschen mit Handicap, z. B. als Blindenführhund

Golden Retriever, Australian Shepherd, Labrador

Mittlerweile gibt es unzählige Hunderassen, wobei jedoch die Eignung bei der Auswahl oft nicht mehr im Vordergrund steht. Selten werden unseren Haushunden noch wirkliche Aufgaben gegeben; sie sollen vielmehr nur noch ein Familienmitglied sein. Trotzdem besitzt jeder Hund immer noch Urinstinkte und je nach Rasse bestimmte Charaktereigenschaften. Wird vom Halter darauf nicht eingegangen, entstehen häufig Probleme zwischen Mensch und Tier, die wir gerne als Verhaltensauffälligkeiten bezeichnen. Ein ausgeprägter Jagd- oder Hütehund zum Beispiel langweilt sich schnell ohne Aufgabe. Er möchte seiner Eignung nach beschäftigt werden und sollte nicht ausschließlich als Familienhund gehalten werden.

Katze

Auch die heutigen Hauskatzen (Felidae) haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Sie stammen ursprünglich von der Wild- und Falbkatze (Felis silvestris und Felis silvestris lybica) ab und gehören damit zur Familie der katzenartigen (Feloidea). Man hat herausgefunden, dass fast alle Hauskatzen auf den fünf Kontinenten überwiegend von der weniger aggressiven Falbkatze abstammen. Auch die Katzen zählen zu den Raubtieren.

In der traditionellen Systematik werden die heutigen Katzen in drei Unterfamilien eingeordnet (nach Collier und O‘Brien):

Gattung

Tiere

Acinonychinae

Geparde

Pantherinae

Großkatzen: Panthera (Löwe, Jaguar, Leopard, Tiger), Schneeleopard, Nebelparder, Marmorkatze

Felinae

alle übrigen Kleinkatzen

Im Gegensatz zum Hund lebt die Katze nicht im Rudel, sondern ist eher ein Einzelgänger (eine der wenigen Ausnahmen stellt der Löwe dar). Trotzdem können sich Katzen zu Gruppen zusammenfinden (das kann man zum Beispiel oft schön auf einem Bauernhof beobachten). In einer Gruppe Katzen findet man sowohl soziale Katzen als auch Einzelgänger.

Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die Katze erst um einiges später Anschluss an den Menschen suchte. Funde von Knochen und Zähnen der Katze gibt es zwar ungefähr zeitgleich zu denen der Hunde, jedoch kann man davon ausgehen, dass es sich dabei noch um Wildformen der Katze handelt.

Über den Beginn der Domestikation der Katze sind die Wissenschaftler teilweise unterschiedlicher Auffassungen. Man geht aber davon aus, dass die Katze mindestens seit 9.000 oder 9.500 Jahren als Haustier gehalten wird. Dabei zogen die Menschen Jungtiere der Wild- und Falbkatzen bei sich auf und gewöhnten sie so an das Zusammenleben.

Anfangs wurden die Katzen vor allem gehalten, um Mäuse und Ratten zu jagen. Um 1888 herum gab es sogar Versuche, Katzen mit ausgeprägt guten Jagdeigenschaften zu züchten. Dieser Ansatz setzte sich jedoch nicht durch, und so kam es gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Veränderung im Zusammenleben zwischen Katze und Mensch. Man entdeckte die Katze als Haus- und Schoßtier.

Heute gehört die Hauskatze zu den beliebtesten Haustieren und wird in den unterschiedlichsten Felltypen gezüchtet (sog. Rassekatzen).

Doch auch die Katze, sei sie nun Wohnungskatze oder Freigänger, stellt einige Ansprüche an eine artgerechte Haltung. Wird darauf vom Halter nicht eingegangen, können sich sowohl körperliche als auch psychische Erkrankungen einstellen.

Fressverhalten von Raubtieren (Fleischfressern)

Eine sehr umfassende Betrachtung, welche Tiere als Räuber bezeichnet werden, findet man bei Wikipedia. Zusammengefasst sind das Tiere, die Fleisch fressen. Damit empfinden die Menschen sie als Konkurrenten, die ihnen hochwertige Nahrung wegfressen. Reine Pflanzenfresser, die uns auch Gemüse „rauben“, haben keine Bezeichnung, die ihnen einen gefährlichen Anstrich gibt.

Alle reinen Fleischfresser haben das Problem, dass sie keine „sekundären Pflanzeninhaltsstoffe“ (pflanzliche Vitamine, Enzyme) aufnehmen.

Sie kommen an diese lebenswichtigen Stoffe nur heran, wenn sie den Magen- und Darminhalt der Beutetiere, im Regelfall Pflanzenfresser, aufnehmen. Deswegen fressen Raubtiere zuerst die Eingeweide, dann erst das Fleisch. Gleichzeitig nehmen sie die große Vielfalt an Mikroben aus dem Verdauungssystem ihres Beutetiers mit auf und formen dadurch das Milieu der Mikroben in ihrem eigenen Verdauungssystem.

2. Anatomie und Physiologie von Hund und Katze