John Sinclair 1234 - Jason Dark - E-Book

John Sinclair 1234 E-Book

Jason Dark

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Beschreibung

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Totensuche.

Die Zeit kann vergehen, aber die Rache ist beständig. Als mitten in London Menschen erfroren, da war schnell klar, dass eine andere Macht und eine fremde Magie ihre Hände mit im Spiel hatten.

Ein Hochhaus wurde zur Todesfalle, aber niemand ahnte, was sich in den Fundamenten befand ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Seitenzahl: 144

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Inhalt

CoverJohn Sinclair – Die SerieÜber dieses BuchÜber den AutorImpressumTotensucheVorschau

John Sinclair – Die Serie

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung.

Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Über dieses Buch

Totensuche

Die Zeit kann vergehen, aber die Rache ist beständig. Als mitten in London Menschen erfroren, da war schnell klar, dass eine andere Macht und eine fremde Magie ihre Hände mit im Spiel hatten.

Ein Hochhaus wurde zur Todesfalle, aber niemand ahnte, was sich in den Fundamenten befand …

Über den Autor

Jason Dark wurde unter seinem bürgerlichen Namen Helmut Rellergerd am 25. Januar 1945 in Dahle im Sauerland geboren. Seinen ersten Roman schrieb er 1966, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei Verlag. Sieben Jahre später trat er als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei Verlages ein und schrieb verschiedene Krimiserien, darunter JERRY COTTON, KOMMISSAR X oder JOHN CAMERON.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen RomanheftausgabeBastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG© 2015 by Bastei Lübbe AG, KölnVerlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian MarzinVerantwortlich für den InhaltE-Book-Produktion:Jouve

ISBN 978-3-8387-3968-7

www.bastei-entertainment.dewww.lesejury.dewww.bastei.de

Totensuche

Eddy Aldrich war das, was man einen smarten Menschen nennt. Immer gut drauf, stets die Augen geöffnet, ebenso wie die Nase und die Ohren, um sich kein gutes Geschäft entgehen zu lassen.

An diesem Tag betrat er mit festen, federnden Schritten den Aufzug. Es war alles wie immer. Die Tür schloss sich, der Lift fuhr an, was kaum zu spüren war, und plötzlich wurde es kalt!

Zuerst fiel Eddy nichts auf. Er stand da, hatte den Kopf nach vorn gesenkt, lehnte mit dem Rücken an der Wand und hielt die Tasche aus weichem Leder mit beiden Händen am Griff fest. Er hatte sie quer vor seine Oberschenkel gelegt und beschäftigte sich gedanklich mit der Brokerin, die er treffen wollte, um über ein Geschäft zu sprechen. Die Frau war zu attraktiv, um es nur bei dem Geschäft zu belassen, deshalb nahm er sich vor, sie so schnell wie möglich ins Bett zu kriegen.

Die Kälte unterbrach seine heißen Gedanken.

Aldrich stand schon, doch jetzt wurde er starr. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er schaute sich in der Kabine um, sah die eloxierten Metallwände und die Decke aus dem gleichen Material. Er schaute gegen die Leiste mit den Sensorknöpfen, blickte wieder zum Fußboden und fröstelte zum ersten Mal.

Das war ungewöhnlich.

Eddy trat einen halben Schritt vor. Er merkte, dass er nervös wurde. Schlimme Gedanken huschten durch seinen Kopf. Er war allerdings nicht in der Lage, sie zu konkretisieren. Er spürte die Kälte, die über seinen Rücken kroch, die seinen Körper auch an der Vorderseite erwischte und das Gesicht ebenfalls nicht verschonte.

Wieso war das geschehen?

Die Tasche rutschte ihm aus den Fingern und plumpste vor den Füßen zu Boden. Er hob den Kopf, blickte gegen die Decke, weil er daran dachte, dass die Kälte von dort in ihn eindringen würde, aber auch da war nichts zu sehen. Es gab keine Öffnungen, aus der sie herausgeströmt wäre, um sich in der engen Kabine auszubreiten.

Hier war so vieles anders geworden. Die Kabine hatte er immer als eine solche angesehen und niemals als etwas anderes. In diesem Fall allerdings war sie zu einem Kühlschrank geworden, in der sich die Kälte mit der Angst mischte.

Tief holte er Luft. Er wollte sich durch dieses Einatmen beruhigen, was nicht richtig klappte, denn er wurde nervös. Sein Herz schlug schneller, zugleich verengte sich die Brust, und der erste kleine Schub einer Panik stieg in ihm hoch.

Sein Blick fiel nach vorn. Dort befand sich die Tür. Und über ihr malte sich die Leiste ab, auf der die Zahlen aufleuchteten, wenn der Lift bestimmte Etagen erreichte.

Er wollte in die achte.

Aber die 4 leuchtete auf.

Und weiter nichts.

Es ging weder nach oben noch nach unten. Es war hier alles so anders geworden, und zu einem Entschluss gelangte er wenig später, obwohl dieser auf der Hand lag.

Der Lift fuhr nicht mehr weiter!

Er hatte in der vierten Etage angehalten, als wäre er von einer fremden Kraft abgebremst worden.

Schreckliche Vorstellungen huschten durch den Kopf des gar nicht mehr so smart wirkenden Mannes. Er dachte an die Berichte über abstürzende Fahrstühle, die tief auf dem Grund eines Kellers zerschmetterten und mit ihm die Fahrgäste.

Trotz der Kälte begann er zu schwitzen. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Sein Herz schlug noch schneller, und die Augen traten ihm aus den Höhlen. Er hielt den Mund offen, er hörte sich scharf einatmen und merkte zum ersten Mal in seinem Leben wie nahe der Tod sein konnte.

Eddys Gesicht verzog sich, als wäre die Haut aus Gummi. Zuerst drang nur ein Keuchen aus seinem Mund. Das verwandelte sich sehr bald in einen Schrei, und er warf sich nach vorn, gegen die Tür. Der erste richtige Anfall von Panik erwischte ihn mit der Wucht eines Orkans. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür und wusste zugleich, dass es ein vergebliches Unterfangen war. Aber er wollte es durchziehen, denn er musste einfach etwas dagegen tun.

»Verdammt noch mal!«, brüllte er, wobei er die Worte durch das Trommeln der Fäuste gegen die Tür unterstützte. »Verdammt noch mal, ich will hier raus!«

Seine Stimme überschlug sich. Das Kratzen im Hals sorgte dafür, dass er nicht mehr sprechen konnte, aber er hämmerte mit aller Kraft weiter, ohne einen Erfolg zu erreichen, denn die Stahltür blieb geschlossen.

»Das ist doch nicht wahr!«, keuchte er, »das ist doch eine verdammte Scheiße! Das kann nicht wahr sein, verflucht! Ich … ich … will hier raus!«

Er hatte sich selbst überfordert. Seine Stimme erstickte. Der Körper zuckte noch einige Male, dann sackte er zusammen und wäre beinahe zu Boden gefallen. Im letzten Augenblick konnte er sich fangen, taumelte zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Seine rechte Hand fand den Kragen, er riss daran. Der Krawattenknoten verlor seine Form. Die Knöpfe des Hemdes sprangen auf, dann ab, tanzten über den Boden, und Eddy blieb stehen. Als er den Blick hob, sah er wieder die 4. Sie stand noch immer dort und schien ihn zu verhöhnen.

Er hustete. Dabei floss Speichel aus seinem Mund. Er klatschte zu Boden, während Eddy Aldrich in die Knie sackte, die innere Hitze spürte und zugleich die Kälte merkte, die von allen Seiten auf ihn zukroch und immer mehr Besitz von ihm ergriff.

Er konnte nicht mehr. Er war erschöpft. Die Rückseite der Kabine gab ihm Halt. Er berührte sie nicht nur mit seinem Rücken, sondern auch mit dem Hinterkopf. Die Kälte kroch durch sein Haar und breitete sich auf der Kopfhaut aus, als wollte sie ihr einen dünnen Eisfilm verleihen. Bei jedem Atemstoß kondensierte die Luft vor seinen Lippen zu eisigen Wolken.

Zischend blies er sie in die Kabine hinein. Dabei sah er mit an, dass sie nicht zerflatterten. Das Gegenteil trat ein. Die Wolken vermehrten sich und verwandelten sich dabei in einen regelrechten Nebel, der immer dichter wurde, aber sich nicht so verdichtete, als dass er nichts mehr hätte sehen können.

Das Andere war da!

Nebel. Dunst. Eiskalt. Er sah ihn und stellte fest, dass er dabei war, die gesamte Kabine auszufüllen. Für einen langen Moment war die Angst in ihm verschwunden, sodass er seine Umgebung wieder völlig normal sehen konnte. Der Nebel breitete sich aus. Er verdichtete sich, und er brachte die verdammte Kälte mit, die so schrecklich war und seinen Körper vom Kopf bis zu den Füßen erfasste. Wenn er jetzt hätte aufstehen wollen, es wäre ihm nicht gelungen, und so musste er einfach sitzen bleiben und nach vorn starren.

Sein Gesicht war eiskalt geworden. Auf der Haut schienen sich unzählige Eissplitter verteilt zu haben, die sie völlig starr gemacht hatten. Das Licht war längst nicht mehr so klar. Durch den Nebel wirkte es diffus und verschwommen. Wenn jemand in einer Frostkammer eingesperrt war, dem würde es nicht anders ergehen. Aber hier gab es keinen, der ihn hätte befreien können.

Allmählich machte sich Eddy mit dem Gedanken vertraut, aus dieser Kabine nicht mehr wegzukommen. Normalerweise hätte der Gedanke bei ihm einen Panikanfall ausgelöst, doch selbst das war nicht mehr möglich. Diese wahnsinnige und nicht erklärbare Kälte hatte selbst sein Gefühlsleben eingefroren.

Eddy schaute auf seine Hände – und hatte das Gefühl, einen weiteren Schlag zu erhalten. Er sah sie, aber er sah auch, dass sie sich verändert hatten. Auf ihnen malte sich eine dünne weiße Schicht ab. Das konnte einfach nur Eis sein, etwas anderes kam nicht infrage. Er bewegte sie, es klappte noch soeben, aber er spürte auch, wie die Finger immer mehr versteiften und sich kaum noch krümmen ließen.

Millionen von winzigen Eispartikeln schwebten vor ihm in der Luft. Sie alle hatten sich zu dieser dicken grauweißen Schicht zusammengefunden, die die gesamte Kabine erfasst hatte. Von Wand zu Wand, von der Decke bis zum Boden …

Da stockten seine Gedanken, denn er hatte noch etwas gesehen. Eddy wusste nicht, ob er noch hellwach war oder sich bereits dem Zustand des Wahnsinns näherte, denn innerhalb der dampfenden, eisigen Wolken erschienen Gesichter.

Schreckliche Fratzen, die nie blieben, wie sie waren. Mal in die Breite gezogen, dann in die Länge. Von Sekunde zu Sekunde wechselten sie ihre Form und wurden zu Gesichtern, die einfach nur den nackten Schrecken verbreiteten.

So wie sie mussten Leichen aussehen, die im Grab lagen und allmählich verfaulten. Knochen, Hautfetzen, Münder, die an Mäuler erinnerten und ihn angrinsten.

Eddy Aldrich saß jetzt da und bewegte sich nicht mehr. Er schaute ausschließlich auf die Fratzen, die ihn von allen Seiten umgaben. Er hätte noch seine Arme hochgerissen, um mit den Händen den Kopf zu schützen, auch das war ihm nicht mehr möglich, denn er war beinahe schon zu Eis geworden.

Sein Mund stand weiterhin offen. Die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Seine Züge selbst waren durch das kalte Grauen gezeichnet, das diese Geister mitgebracht hatten. Sie bildeten sich aus dem Nebel und vermehrten sich von Sekunde zu Sekunde. Arme streckten sich ihm entgegen. Knochige Hände von Skeletten berührten sein Gesicht und strichen durch das Haar, das ebenfalls kalt wie Eis geworden war.

Dann waren sie über ihm. Er fühlte nichts mehr. Er konnte auch nicht reden, nicht mal den Mund schließen. Er wusste nicht, ob er noch atmete, aber sein Gehirn arbeitete weiter, sodass er das Grauen weiterhin erlebte.

Etwas drang von der Stirn her in seinen Kopf ein. Es waren keine fremden Gedanken, sondern Stiche, die sich für einen Moment festsetzten und sich dann bewegten wie kleine Sägen.

Und noch etwas anderes geschah. In der Tiefe seines Körpers hatte sich etwas gebildet, das noch kälter war als die Kälte, die sowieso schon seinen Körper umklammert hielt. Er war noch in der Lage, einen Vergleich zu finden und glaubte daran, dass es eine Eisstange war, die sich in seine Brust hineingeschoben hatte, als wäre er von einem dieser eisigen Arme angegriffen worden.

Die Eisstange näherte sich seinem Herzen. Nichts hielt sie mehr davon ab. Sie kam näher und näher, sie war wie eine eisige Lanze, die immer noch unterwegs war.

Ein letztes Stöhnen. Ein Laut, der alle Angst transportierte, die Eddy umklammert hielt.

Dann war die unsichtbare Eisstange da. Sie berührte sein Herz. Es war nur ein winziger Moment, aber der reichte aus, um für einen Stillstand zu sorgen.

Vorbei!

Nicht einmal ein letzter Ruck durchzuckte Eddys Körper. Er starb in seiner starren Haltung, den Kopf leicht zur rechten Seite gedreht, die Augen bewegungslos.

Sekunden später fuhr der Lift wieder an, um sein eigentliches Ziel zu erreichen …

*

Ich war aus Weimar wieder zurückgekehrt und fühlte mich nicht eben wie der große Sieger oder Held. Zwar war es Dagmar Hansen und mir gelungen, den Kunst-Vampir zu zerstören, und Justine Cavallo, die blonde Bestie, hatte ich irgendwie in die Flucht schlagen können, trotzdem fühlte ich mich ziemlich angeschlagen.

Den letzten Akt des Falls hatte ich nicht richtig mitbekommen. Da war ich durch den Schlag gegen den Kopf weggetreten gewesen, aber ich hatte mir keine Gehirnerschütterung zugezogen. Und auch die Messerwunde am Hals heilte gut. Mit den deutschen Kollegen waren wir ebenfalls gut zurechtgekommen, so hätte ich eigentlich letztendlich zufrieden sein können, aber ich war es nicht.

Die Stimmung in London war natürlich bedrückt. Es lag an den terroristischen Anschlägen, die den Menschen nicht aus den Köpfen wollte, und genau das sah man ihnen an. Sie liefen mit Gesichtern herum, in denen die Spannung stand. Hochhäuser wurden jetzt mit anderen Augen angeschaut, und es gab nicht wenige, die überlegten, ob sie nicht lieber ausziehen sollten.

Verstärkte Polizeistreifen bewegten sich durch die Straßen, Botschaften und andere wichtige Gebäude wurden bewacht. Die allgemeine Nervosität hatte sich über alles gelegt, was sich auf zwei Beinen bewegte, und es gab kaum andere Gesprächsthemen.

Ich war noch einen Tag länger in Weimar geblieben, weil es mit den deutschen Behörden einiges zu klären gab. Dagmar Hansen hatte mich dabei unterstützt, und auch von Harry Stahl hatten wir noch die nötige Hilfe erhalten.

In London erwartete mich der leicht veränderte Alltag und natürlich ein Büro, das ich mit Suko teilte, der sich während meiner Abwesenheit um einen toten Psychologen gekümmert hatte, um herauszufinden, für wen er gearbeitet hatte.

»Da war nichts, John.«

Ich schob die leere Kaffeetasse zur Seite und stand auf. Als ich aus dem Fenster schaute, überkam mich der Zorn. »Verdammt noch mal, er muss was hinterlassen haben.«

»Hat er nicht.«

»Jeder Mensch hinterlässt Spuren.«

»Da gebe ich dir Recht. Aber nicht Dr. Barnabas Barker, nicht er. Unterlagen haben wir gefunden. Patientenkarteien. Ein Exposé für ein neues Fachbuch, aber nicht mehr, das musst du mir glauben. Ich habe ja nicht allein gesucht, sondern Experten mitgenommen. Auch sie haben nichts gefunden. Tut mir Leid.«

»Mist«, flüsterte ich. »Und was hat Sir James erreicht?«, fragte ich und drehte mich dabei um.

Deshalb sah ich Suko auch lachen. Nur klang es nicht eben fröhlich. »Nichts, gar nichts, John. Das kannst du vergessen. Es ist nichts erreicht worden.« Mein Freund hob die rechte Hand. »Nicht, dass du denkst, er hätte es nicht gewollt oder es hätte ihn nicht interessiert, er konnte einfach nicht, verstehst du?«

»New York – oder …?«

»Klar. Sir James gehört zum Stab, der in dieser Krise gebildet wurde. Er ist praktisch abgezogen worden.« Suko hob die Schultern. »Weiß der Henker, wie lange es noch dauert.«

Ich setzte mich wieder. »Wenn ich ein Fazit ziehe, muss ich sagen, dass die Spur zu Barkers Hintermännern einfach abgebrochen ist.«

»Das stimmt.«

Es passte mir nicht. Ich konnte mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass es Menschen gab, die gewisse menschenverachtende Forschungen finanzierten, um die Ergebnisse dann für ihre Zwecke auszunutzen. Das geschah nicht im Sinne des Erfinders, zumindest nicht nach meinem Geschmack.

»Uns sind die Hände gebunden, John, so ist das nun mal«, sagte Suko.

Ich sah ihn an. »Macht dich das nicht sauer?«

»Nein, frustig.«

»Ja, das klingt besser.«

»Hört sich an, als wolltest du nicht aufgeben?«

Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Im Prinzip hast du Recht. Nur weiß ich nicht, wie ich das in die Wege leiten soll. Von offizieller Seite kann nichts unternommen werden. Vielleicht von inoffizieller.«

»Wie meinst du das?«

»Ich setze auf Bill Conolly.«

»Ja.« Suko nickte mir zu. »So gesehen, hast du ins Schwarze getroffen. Auch Bill ist verdammt frustig. Als du in Weimar warst, habe ich ihn informiert, aber das hat nicht viel gebracht. Auch Bill ist dem Ziel noch nicht näher gekommen, so sehr er sich auch bemüht hat. Es ist alles in einem Nebel verschwunden.«

»Hat er aufgegeben?«

»Nein, auf keinen Fall. Er nicht und auch Jane Collins nicht. Beide sind schließlich die Hauptpersonen in diesem Fall gewesen. Gemeinsam versuchen sie, die Leute zu finden, die es einfach geben muss, da stimme ich dir zu.«

»Das wünsche ich uns.«

Es hatte keinen Sinn, noch länger zu lamentieren, denn wir hatten unseren Job, und ich hatte noch nie irgendwelche langen Ruhepausen erlebt. Auch jetzt, wo die Welt nicht mehr so war, wie man sie kannte, würden unsere Feinde nicht aufhören, weiterhin an finsteren und menschenverachtenden Plänen zu arbeiten, da konnte passieren, was wollte, und da machten wir uns auch keine Illusionen.

In Weimar hatte ich wieder erleben müssen, dass es immer wieder neue Möglichkeiten gab. Draucla II und Justine Cavallo waren da sehr kreativ, aber es gab noch eine andere Person, die wir nicht vergessen durften.

Vincent van Akkeren, der Grusel-Star und zugleich Vertreter des Dämons Baphomet auf dieser Erde. Er war dabei, ein Netz aufzubauen, er musste etwas tun, aber bisher hatte er sich noch nicht offen gezeigt. Wir hatten einen Hinweis erhalten, der mit einem Knochenfund zusammenhing, waren aber noch nicht weiter gekommen.

»Bist du denn wieder fit?«, fragte mich Suko und deutete auf meinen Kopf.

»Es reicht.«

»Okay, dann …«

Das Telefon schlug an. Es dudelte seine Melodie. Sie war noch nicht richtig verklungen, als Suko abhob und ich das Gefühl hatte, dass es mit der Ruhe vorbei war.

Ich war zu träge, um die Lautsprecher einzuschalten, so hörte ich nicht mit, was der Anrufer zu sagen hatte. Ich fand nur heraus, dass es ein Mann war.

»Wo ist das?«