Kelwitts Stern - Andreas Eschbach - E-Book

Kelwitts Stern E-Book

Andreas Eschbach

4,3
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Auf dem Planeten Jombuur ist es üblich, jedem Neugeborenen einen Stern zu schenken. Später dann besucht der junge Jomburaaner diesen Stern, um dort wie von einem Orakel zu erfahren, was das Leben für ihn bereithält. Eines Tages bekommt auch der unbekümmerte Kelwitt seinen Planeten geschenkt: Die Erde, auf der er es prompt mit Geheimdiensten und neugierigen Wissenschaftlern zu tun bekommt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 472

Bewertungen
4,3 (20 Bewertungen)
12
3
5
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Andreas Eschbach

KELWITTS

STERN

Roman

Lübbe Digital

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes

Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

Dieses Buch wurde vermittelt durch die Literarische Agentur

Thomas Schlück GmbH; 30827 Garbsen

Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln

Titelillustration: Kim Hoang, Guter Punkt, unter Verwendung von

Motiven von © shutterstock und thinkstock

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Datenkonvertierung E-Book:

Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-8387-1921-4

Sie finden uns im Internet unter

www.luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlichder gesetzlichen Mehrwertsteuer.

1

Auf einem weit entfernten Planeten, irgendwo nahe des Zentrums unserer Milchstraße, herrscht der Brauch, jedem Neugeborenen einen eigenen Stern am Himmel zu schenken.

Nun ist die Zahl der am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbaren Sterne geradezu sprichwörtlich beeindruckend – und auf Planeten nahe des dichten Milchstraßenzentrums sogar noch weitaus beeindruckender, als wir das auf der Erde gewöhnt sind -, dennoch braucht eine derartige Sitte selbst diesen Vorrat rasch auf. Nicht rasch genug andererseits, als dass besagter Brauch nicht zur lieben Gewohnheit, zu einer geschätzten Tradition, mit anderen Worten, zu einem ehernen Bestandteil einer Kultur werden könnte. Und weil niemand ausgerechnet bei den eigenen Kindern mit Traditionen brechen will, erfanden die Bewohner des besagten Planeten notgedrungen das Teleskop. Die ersten Teleskope erschlossen eine Vielzahl weiter entfernte Sterne, ausreichend für Generationen, denen wiederum Zeit blieb, weitere, noch größere Teleskope zu entwickeln, und immer so fort. So kam es, dass die Bewohner des Planeten Jombuur nahe des Zentrums unserer Milchstraße die besten Astronomen des gesamten bekannten Universums wurden.

Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch unsere eigene Sonne an einen neugeborenen Jombuuraner verschenkt wurde.

Um genau zu sein: das ist noch gar nicht so lange her.

Die bleigrauen Wellen manschten träge gegen die Liegefelsen, überspülten sie mit dünnen, schaumigen Strudeln und machten ein gurgelndes Geräusch, wenn sie wieder zurück ins Meer flossen. Ein Geräusch, das irgendwie unanständig nach Verdauung klang, fand Kelwitt. Er lag da, sah den silberglänzenden Strichwolken nach, die den Himmel wie geheimnisvolle Schriftzeichen überzogen, und dachte darüber nach, was ihm einer vom Nachbarschwarm heute Morgen in der Marktmulde erzählt hatte.

»Und?«, hörte er Parktat fragen. Parktat lag neben ihm. Vorhin hatte er angefangen, die vierzehnte Kontemplation Jamuunis über die Freude des Existierens zu rezitieren, in langen, melodischen Gesängen, und Kelwitt hatte die Ohrenfalten zugedrückt.

»Oh, ja«, beeilte er sich zu versichern und tat, als habe ihn das alles sehr ergriffen. Wie es ja von einem erwartet wurde, wenn Jamuuni rezitiert wurde. »Sehr beeindruckend.«

Parktat setzte sich auf. »Das ist keine Antwort.«

»Antwort?«

»Ich habe dich etwas gefragt.«

Oh. Erwischt. Das hatte er nicht mitbekommen. »Ach so. Hmm. Tut mir leid. Ich fürchte, ich war so entrückt von Jamuunis Worten, dass mir das völlig entgangen ist.«

Parktat ächzte nur. Er glaubte ihm kein Wort. »Ich habe dich gefragt, ob du endlich weißt, was du nach der Großjährigkeit machen willst.«

»Ach so, das.« Kelwitt machte die Geste des Überdrusses. »Nein, keine Ahnung.«

»Hast du über das Angebot nachgedacht, zu den Lederhäuten zu gehen?«

Kelwitt wandte den Kopf ab. »Nein.«

»Das solltest du aber. Ich an deiner Stelle …«

»Du bist aber nicht an meiner Stelle.«

»Kelwitt! Immerhin bin ich einer deiner Brüter. Da werde ich mir ein paar Gedanken über deine Zukunft machen dürfen. Und das Angebot der Lederhäute klingt nicht schlecht.«

»Zu den Lederhäuten? Nach zehn Sonnenumläufen eine Haut zu haben wie ein Greis? Nein danke. Und überhaupt, ich kann die Berge nicht ausstehen.«

Parktat stieß tadelnde Pfiffe aus. »Wenn du immerhin schon mal weißt, was du nicht willst, wäre das auch schon ein Fortschritt. Dann ist klar, dass du zu einem der Schwärme gehen musst, die an der Küste leben.«

»Hmm. Toll. Mein Leben lang Meergras ernten. Oder Grundschleimer fangen. Wirklich toll.«

»Oh, Jamuuni! Du weißt aber auch nicht, was du willst.«

»Nein, zum Dunkelgrund, ich weiß es nicht! Ich weiß nicht, was das Beste für mich ist! Woher denn auch?« Das abfließende Wasser gurgelte und röhrte besonders unanständig, während Kelwitt damit herausplatzte.

Eine Weile schwiegen sie. Kelwitt sah wieder den Wolken nach und wünschte sich, ihre Schrift entziffern zu können.

»Du könntest mit einem der Jungen von den Nachbarschwärmen tauschen«, schlug Parktat schließlich vor. »Das ist vielleicht das Beste für den Anfang. Die triffst du doch immer in der Marktmulde, da müsst ihr doch auch über dieses Thema sprechen, oder?«

Vielleicht war es das Beste, nicht lange mit dem herumzumachen, was ihn seit heute Morgen beschäftigte. »Ja«, sagte Kelwitt. »Tun wir.«

»Und? Was haben die anderen vor?«

»Sie machen die Orakelfahrt.«

Er konnte förmlich hören, wie Parktats Sprechritze erschlaffte. »Oh«, blubberte er undeutlich. »Dieser alte Aberglaube …«

»Es soll Glück bringen, seinen Stern zu besuchen.«

»Ja, ja.«

»Und man kann dabei erfahren, was für ein Leben man führen wird. N’etehu hat ein ganzes Buch darüber. Wenn der Stern sieben Planeten hat, dann wird das Leben nur kurz sein und unglücklich enden. Hat er neun Planeten, erlangt man Weisheit. Ein gelb leuchtender Planet mit zwei Monden bedeutet, dass man am Wasser leben soll. Ein schwarz glänzender Planet bedeutet, dass man unter geistigen Störungen leiden wird …«

»Dieser ganze unausrottbare Orakelfahrt-Humbug ist eine geistige Störung, wenn du mich fragst.«

Kelwitt setzte sich auf. »Aber so könnte ich erfahren, was für mich das Beste ist!«

»Dazu musst du nicht durch die halbe Galaxis fahren. Es würde reichen, wenn du einfach mal gründlich nachdächtest.«

»Hast du denn keine Orakelfahrt gemacht, ehe du großjährig wurdest?«

Parktat stieß einen schrillen Pfiff aus, verschränkte die Arme und sah hinaus aufs Meer. In einiger Entfernung glitt ein glitzernder Wassersegler mit aufgeblähten Trageblasen dahin, verfolgt von einem Schwarm schimmernder Symbionten. »Ich glaube, es wird Zeit, dass ich nach den Meergrassammlern sehe. Einer von ihnen hat gestern so seltsame Geräusche von sich gegeben. Wahrscheinlich ist wieder ein Lager kaputt.«

»Hast du keine Orakelfahrt gemacht?«

»Ach, hör mir mit dem Unsinn auf. Ich wollte ein ernsthaftes Gespräch mit dir über deine Zukunft führen, wozu ich als einer deiner Brüter ja wohl das Recht haben sollte. Und alles, was dir einfällt, ist das.«

»Entschuldige. Aber N’etehu sagt, die Orakelfahrt ist ein Brauch, der fast genauso alt ist wie der Brauch, zur Geburt einen Stern zu schenken.«

»Das ist ja wohl kaum möglich.«

»Naja, natürlich mussten erst Raumschiffe erfunden werden und all das. Aber das ist ja schließlich auch schon ewig her.«

»Und die Sternstraßen mussten entdeckt werden. Das ist zwar auch schon eine Weile her, aber ewig würde ich es nicht nennen.«

»Von mir aus. Aber N’etehu sagt, jeder Jombuuraner macht die Orakelfahrt.«

»N’etehu sagt, N’etehu sagt – redest du alles nach, was andere sagen?«

»Ich wollte bloß wissen, ob du damals deine Orakelfahrt gemacht hast oder nicht.«

Parktat wandte den Blick zum Himmel und stieß einen lang gezogenen, klagenden Laut aus. Dann meinte er dumpf: »Von mir aus -ja, habe ich.«

Kelwitt musste an sich halten, um nicht triumphierend aufzulachen.

Und das hatte ihm sein Brüter nie gesagt, ihn sogar im Unklaren gelassen darüber, dass es so etwas wie eine Orakelfahrt gab! »Wirklich?«, fragte er neugierig. »Du hast deinen Stern besucht? Erzähl -was hast du gefunden?«

»Parktats Stern hat drei Planeten. Einer davon leuchtete gelb und hatte zwei Monde.«

»Das bedeutet, dass du am Wasser leben sollst!«

»Ja. Deshalb bin ich hierhergekommen. Ich hatte damals auch ein Angebot eines Lederhaut-Schwarms, drüben in den Silberbergen, aber ich habe es ausgeschlagen und bin hierhergekommen.«

»Um am Wasser zu leben.«

»Und seither repariere ich alle Maschinen, die wir haben. Wenn ich zu den Lederhäuten gegangen wäre, würde ich wahrscheinlich welche erfinden!«

Kelwitt rückte näher an ihn heran. »Hilfst du mir, eine Passage zu bekommen?«

»Lass uns das heute Abend besprechen, wenn alle zusammen sind«, erwiderte Parktat und glitt vom Liegefelsen hinab ins Wasser. »Aber du könntest mir bei den Grassammlern helfen.«

Kelwitt zögerte. Das roch ziemlich nach Erpressung, und Parktat wusste genau, dass Kelwitt die Wartung von Robotern herzlich zuwider war. Aber wahrscheinlich tat er gut daran, ein paar Punkte zu sammeln. »In Ordnung«, meinte er also und folgte Parktat ins Meer.

Opnaah kratzte sich ausgiebig die schütteren Brustschuppen, während er nachdachte. Er war der Schwarmälteste, und ehe er nicht seine Stellungnahme zu Kelwitts Wunsch abgegeben hatte, geziemte es sich für die anderen nicht, zu sprechen.

Kelwitt hatte sein Möglichstes getan, um die Versammlung des Schwarms für sich einzunehmen. Er hatte den Versammlungsraum gewischt und hergerichtet, hatte die gläsernen Abdeckungen über den Feuerstellen gereinigt, frische Zierkorallen aufgestellt und die Ruhemulden der Ältesten mit Duftöl eingerieben. Nun saß er, was die anderen Kinder neidvoll kommentiert hatten, zum ersten Mal in der Runde der Erwachsenen und beobachtete Opnaahs Nachdenken genauso gespannt wie diese.

»Orakelfahrten«, ließ der Schwarmälteste sich schließlich vernehmen, »dauern von Generation zu Generation immer länger. Nicht wahr, die Grenze der Namenlosigkeit schiebt sich immer weiter hinaus, immer weiter von Jombuur weg, die Fahrt führt also über immer größere Distanzen. Eine ganz natürliche Entwicklung.«

Allgemeine Gesten der Zustimmung ringsum.

»Deswegen versucht man heutzutage, von dem Brauch der Orakelfahrten wegzukommen. Zumal außer Frage steht, dass es sich dabei um einen Aberglauben handelt, der mit den Lehren Jamuunis nicht das Geringste zu tun hat.«

Kelwitt duckte sich. Wieder allgemeine Zustimmung. Das schien alles in die falsche Richtung zu laufen.

»Jamuuni schuf den Brauch der Sterngabe, als er Bandarat, seinem Erstgeborenen, die aufgehende Sonne zum Geschenk machte«, fuhr Opnaah gedankenvoll fort. »Es heißt, er wollte damit verhindern, dass man unsere Sonne nach ihm benenne. Nun gut – andererseits war auch Bandarat eine sehr einflussreiche Persönlichkeit; letztendlich lassen sich fast alle Regeln und Strukturen unserer Gesellschaft auf ihn zurückführen. Er war es auch, der das Amt des Kartographen schuf und damit die Grundlagen für die Sterngabe, wie wir sie heute betreiben. Dank ihm ist sichergestellt, dass ein Stern niemals zweimal verschenkt wird.«

Kelwitt sah sich verstohlen um. Die anderen sahen drein, als hörten sie all diese Binsenweisheiten zum ersten Mal.

»Jamuuni wollte uns mit allem, was er gesagt und getan hat, immer daran erinnern, dass wir Individuen sind, nicht nur Teile eines Schwarms. Das Bewusstsein, dass es einen Stern im Universum gibt, der nach uns benannt ist, der unseren Namen trägt und der niemals den Namen eines anderen tragen wird, hilft uns, uns dessen bewusst zu bleiben. Und jedes Mal, wenn wir nachts zum Himmel sehen und die Sterne erblicken, werden wir wieder daran erinnert. Das ist es, worum es bei der Sterngabe geht.« Opnaah blickte Kelwitt eindringlich an. »All das hat nichts zu tun damit, wie viele Planeten um diesen Stern kreisen, welche Farben sie haben, ob sie Ringe oder Monde aufweisen oder ob einer von ihnen belebt ist. Und in Jamuunis Schriften wird man nirgends auf den leisesten Hinweis stoßen dafür, dass er derartigen Merkmalen irgendeine Bedeutung für das Leben des Betreffenden zugemessen hätte.«

Schweigen trat ein. Kelwitt erwiderte den Blick Opnaahs, der immer starrer und starrer wurde, und plötzlich merkte er, dass offenbar von ihm erwartet wurde, etwas dazu zu sagen.

»Ähm«, sagte er. Seine Stimmritze bebte und produzierte alberne kieksende Nebengeräusche. »Ja.«

Belustigte Unruhe machte sich ringsherum breit.

»Hast du«, fragte Opnaah, immer noch starren Blicks, »noch etwas anderes dazu zu sagen?«

Kelwitt sah sich beunruhigt um. Er fing einen Blick Parktats auf, der eine Geste des Bedauerns andeutete. Tut mir leid, aber aus deiner Orakelfahrt wird wohl nichts, schien er sagen zu wollen.

»Darf ich … ähm« …, begann Kelwitt hastig, als er merkte, dass Opnaah ungeduldig zu werden begann, »darf ich auch … ähm …?«

»Sprich deutlicher, Kelwitt!«, mahnte der Schwarmälteste. »Ich kann dich nicht verstehen.«

Einige der Älteren begannen sich amüsiert in ihren Mulden zu wälzen, was schmatzende Geräusche verursachte.

Kelwitt sog Luft durch die Stimmritze ein, versuchte des Bebens Herr zu werden. »Darf ich auch etwas fragen?«, wiederholte er, so fest er konnte.

»Bitte.«

»Hast du eine Orakelfahrt gemacht, Opnaah?« Schlagartig war es wieder still.

Opnaah begann wieder, sich ausgiebig die Brustschuppen zu kratzen. Sein Blick, der immer noch auf Kelwitt ruhte, bekam etwas Silbernes.

Es war immer noch still.

Bis auf das Kratzgeräusch.

Jemand gab einen unterdrückten Laut der Ungeduld von sich.

»Wenn ich es andererseits recht bedenke«, ließ sich Opnaah schließlich vernehmen, »haben wir bei den Sternfahrern schon seit längerem allerhand Gefälligkeiten gut. Es wird Zeit, dass wir die einmal einfordern …«

Einen kleinen Mondumlauf später saß Kelwitt in einem Schwingengleiter, der ihn über die Ebene der hunderttausend Seen zum Sternfahrernest bringen sollte. Parktat hatte ihm einen Umbindbeutel mit allerlei Meergrassülzen, getrockneten Schleimerhautstücken und verschiedenen anderen Leckereien mitgegeben. Außerdem hatte Kelwitt sich das gleiche Buch besorgt, das ihm N’etehu gezeigt hatte.

2

In einem Sternenschiff zu reisen war ganz anders, als Kelwitt sich das vorgestellt hatte. Es war vor allem laut. Über Tage und Tage hinweg war das Dröhnen der Motoren zu vernehmen, das ihm zuerst kaum aufgefallen war, sich aber dadurch, dass es niemals aufhörte, zu schierer Unerträglichkeit steigerte. Und es war trocken. Die klimatisierte Luft schien einem förmlich die Nässe von der Haut zu saugen, und selbst die Ruhemulden waren allenfalls feucht zu nennen. Als einziges Zugeständnis an das Wohlbefinden waren hier und da in den endlosen Gängen Duschen angebracht.

An Bord des Schiffes begegnete Kelwitt zum ersten Mal Wesen, die keine Jombuuraner waren. Den Gunradi etwa, fast durchsichtigen Wesen, die auf vielen hundert kleinen Füßen die Gänge entlangkrabbelten und sich über Farbveränderungen in ihrer Haut verständigten. Zwei von ihnen arbeiteten als Piloten, aber sie hatten eine unübersichtlich große Sippschaft dabei, die in einem warmen Raum zu einer großen glibberigen Kugel zusammengewimmelt von der Decke hing und nach verfaultem Meergras roch. Für die beiden Gunradi standen spezielle Armaturen in der Steuerzentrale bereit, mit vielen hundert Schaltern, über die sie das Sternenschiff steuern konnten. Oder der Waijanti: ein düsterer Koloss mit sechs Armen und einem Wabenauge in jeder Fingerspitze, der sich zeitlupenhaft bewegte, sich um die Maschinen kümmerte und niemals einen Laut von sich gab. Außerdem war oft von einem Wesen die Rede, das die anderen »den Steinfließer« nannten, worunter Kelwitt sich nichts vorstellen konnte und das er auch nie zu Gesicht bekam.

Man hatte Kelwitt eine kleine Höhle zugewiesen, in der nur der Boden mit der Ruhemulde aus echtem Stein bestand, die Wände und die Decke waren aus steinartig lackiertem Metall. Reichlich ungemütlich also. Die Fahrt verlief absolut eintönig – das Schiff trat in eine Sternstraße ein, flog eine Zeit lang, verließ sie wieder, manövrierte eine Zeit lang, immer so weiter – und schien überhaupt kein Ende zu nehmen. Irgendwann, als bestimmt schon zwei kleine Mondzyklen verstrichen waren, begann Kelwitt sich zu fragen, ob man ihn womöglich vergessen hatte.

Doch gerade als er sich entschlossen hatte, in der Steuerzentrale nachzufragen, kam von dort die Mitteilung, dass man demnächst Kelwitts Stern erreiche und er sich bereit machen solle.

Auf dem Weg zu den Laderäumen ließ Kapitän Handuma keine Dusche aus. »Keine Lust, dass man mich zu Hause für eine Lederhaut hält, sag’ ich dir!«, dröhnte der schwergewichtige, nicht mehr ganz junge Jombuuraner und ließ das Wasser auf sich niederrieseln. Kelwitt hätte es ihm gern gleichgetan, traute sich aber nicht.

Einer der ganz kleinen Gunradi, die unaufhörlich durch das Schiff wuselten, ohne dass jemand verstanden hätte, wieso, kam ihnen entgegen, nahm aber dann Reißaus vor der tropfnassen Gestalt. Die Gunradi mochten keine Feuchtigkeit, und von Wasser bekamen sie Hautausschläge, was bedeutete, dass sie taub und stumm wurden.

»Also«, meinte der Kapitän dann und legte Kelwitt die schwere Hand auf die Schulter, »in fünf oder sechs Zeiteinheiten ist es so weit. Verdammt viel los auf den Sternstraßen in diesem Sektor, sage ich dir! Man kommt kaum von der Stelle. Sind vor allem die Grünen. Von denen geistern hier so viele herum, dass man sich fragt, ob ihr Heimatplanet überhaupt noch besiedelt ist. Ziemlich verrückt, die Grünen. Hast du schon mal einen gesehen?«

»Ähm … also … Nein.«

»Sind auch Zweibeiner, aber kleiner als wir. Haben einen großen Kopf, grüne Haut und eigentlich einen ganz anderen Namen, aber den kann niemand aussprechen, deshalb nennen wir sie die Grünen.«

»Aha.«

»Die Grünen haben ein riesiges Riechorgan. Sieht aus wie ein Trichter und sitzt unterhalb der Augen. Übrigens ihre empfindlichste Stelle, falls du dich mal mit einem prügeln musst. So«, verkündete Handuma dann und öffnete eine breite Tür, »da sind wir.«

Der Laderaum war groß und ein einziges Chaos. Alles stand durcheinander, offenbar ohne Plan und Ziel. Und falls es einen Plan gab, dann kannte ihn der Kapitän ebenso wenig wie Kelwitt. Zumindest ließ das die Art, wie er umherging und sich suchend umsah, vermuten.

»Habe ich dir eigentlich schon alles erklärt?«, fragte Handuma dabei.

»Nein«, erwiderte Kelwitt zaghaft.

»Noch nicht alles?«

»Eigentlich … eher … noch gar nichts.«

Der Kapitän stieß einen Pfiff der Trübnis aus. »Wirklich? Werde ich alt? Ich dachte, ich hätte dir schon alles erklärt. Aber das war dann wohl ein anderer Orakelfahrer.«

»Wahrscheinlich.«

»Also, ganz einfach. Wir verlassen die Sternstraße bei Poogruntes Stern, setzen dich mit einem kleinen Raumboot aus und fliegen weiter. Du hast etwa sechs Tage Zeit, dir alles anzusehen, dann kommen wir zurück und nehmen dich wieder auf. Klar? Und gelandet wird nicht. Landen dürfen nur Sternfahrer.«

»Poogruntes Stern?«, fragte Kelwitt kläglich.

»Ja. Du bist doch Poogrunte, oder?«

»Kelwitt. Mein Name ist Kelwitt.«

»Dann eben Kelwitts Stern. Von mir aus. Die Gunradi machen das schon.« Der Kapitän blieb stehen und deutete auf ein kleines Raumboot, das, halb zugestellt von Transportbehältern und anderen Gerätschaften, in einem Eck des Laderaums stand. »Ah, da ist es. Das ist das Raumboot, das du bekommst. Du musst es natürlich freiräumen, damit du auch starten kannst. Aber du hast ja noch fünf Einheiten Zeit.«

Kelwitt unterdrückte nur mühsam einen Laut des Entsetzens.

Diesen ganzen Stapel beiseiteräumen? Allein, und in nur fünf Zeiteinheiten?

Kapitän Handuma öffnete eine kleine Klappe an der Seite des Raumbootes und sah hinein. »Brack und Wasser!« fluchte er. »Das ist ja noch gar nicht leer!«

»Leer?«

»Wenn ich den erwische! So ein Abwasser, verdammt!« Er sah sich um. »Aber ein anderes Räumboot habe ich nicht für dich. Das ist das einzige, das man mit Anfängerkurs fliegen kann … Oh, so ein brackiges Abwasser!«

Kelwitt warf einen neugierigen Blick in die Öffnung, die hinter der Klappe lag. Er sah etwas, das wie Sand aussah, eine Unmenge winziger brauner Kügelchen. »Was ist denn damit?«

Handuma war schon davongestapft, hinüber zu einer Reihe silbergrauer, hoch aufragender Silofässer. »Wir handeln auf dieser Reise mit Samen«, erklärte er aufgebracht. »Samen von Pflanzen der verschiedensten Welten.« Er klopfte gegen eines der Silofässer. Es klang dumpf. Er las die Beschriftung eines kleinen Schildes daran. »Hier – Tausendblütenorchidee. Oder hier: Lichtjuwelenkraut. Das da drüben ist Samen der Augenöffnerblume, den wir auf dem vierten Planeten von Telekis Stern eingetauscht haben. Jemand hat vergessen, ihn aus dem Behälter des Raumboots in einen dieser Silos umzufüllen. Jemand, dem das noch leidtun wird.«

Kelwitt nahm ein paar Samenkörner in die Hand. Sie fühlten sich hart und trocken an. »Die Augenöffnerblume? Noch nie gehört.«

»Irgend so eine Pflanze. Keine Ahnung, wofür man die braucht. Die Telekianer erzählen einem die tollsten Legenden darüber, wahrscheinlich, um den Preis hochzutreiben. Ah!« Einer der Silotanks klang hell und hohl, als er ihn beklopfte. »Na also!«

»Legenden?«

Aber der Kapitän hörte ihm nicht zu. Er trat neben ihn, legte ihm wieder die schwere Hand auf die Schulter und sagte, auf den leeren Silotank deutend: »Also, mein lieber Poogrunte …«

»Kelwitt.«

»Kelwitt?«

»Ja.«

»Also gut, Kelwitt. Von mir aus. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als die Samen in diesen Silotank dort umzufüllen. Immerhin hast du ja noch fünf Einheiten Zeit dafür.«

»Aber …«

»So, und mm komm, ehe ich es vergesse. Ich habe noch etwas für dich.«

Kelwitt hatte befürchtet, dem Kapitän seien noch mehr Arbeiten eingefallen, aber Handuma führte ihn in einen kleinen Raum, wo er die Tür eines abgeschlossenen Schranks öffnete und einen Schulterspangencomputer herausnahm. »Hier«, meinte er. »Damit sich dein Schwarm nicht um dich sorgen muss. Auf welche Schulter willst du ihn?«

»Ähm … ich weiß nicht …«, stammelte Kelwitt, der noch nie einen Schulterspangencomputer getragen hatte.

»Am besten auf die rechte«, entschied Handuma kurzerhand, setzte ihm das Gerät auf die rechte Schulter und zog einen kleinen Stift aus der einzigen Öffnung. Summend schloss sich die Spange um die Schulter und schien förmlich damit zu verwachsen. Es war kein unangenehmes Gefühl. »So. Der wird dir mit Rat zur Seite stehen, falls du in irgendeine unvorhergesehene Situation kommen solltest. Man weiß ja nie.«

Kelwitt verdrehte den Kopf, um das Gerät zu betrachten, das da auf seiner Schulter saß wie ein neues Körperteil. Viel gab es nicht zu sehen, es war einfach eine dicke silberglänzende Spange mit einer kleinen runden Öffnung auf der Oberseite. »Kennst du dich mit diesen Spangendingern aus?«

»Man redet mit ihnen, glaube ich«, sagte Kelwitt zögernd. »Bei uns zu Hause tragen bloß ein paar Händler so was.«

»Ja? Woher kommst du denn?«

»Aus der Donnerbucht-Region. Fünfte Lagune.«

»Donnerbucht, ach du große Nässe – was macht man denn da? Meergras ernten?«

»Ja. Und wir fangen Grundschleimer.«

»Ach so. Na ja, das kann man auch ohne Spange.« Handuma konsultierte die Beschriftung des Aktivierungsstiftes. »Also, du sprichst einfach mit dem Gerät. Dieses hier reagiert auf den Namen Tik.«

»Tik?«

Er erschrak, als plötzlich eine gleichmütige, maschinenhaft klingende Stimme zu hören war, die mitten in seinem Kopf zu entstehen schien. »Ich bin bereit«, sagte sie.

»Hat er sich gemeldet?«, fragte Handuma belustigt, der Kelwitts Mienenspiel beobachtet hatte.

Kelwitt bejahte. »Da war eine Stimme.«

»Ja. Aber die hörst nur du. Ist so ein Trick von dem Ding, es schaltet sich in dein Nervensystem ein.«

»Aha.« Kelwitt musterte den Spangencomputer noch einmal. Das war ja reichlich unheimlich. »Und wozu brauche ich das?«

»Na, stell dir vor, du fliegst da ganz allein umher, und plötzlich schlägt irgendein Instrument Alarm. Dann kann Tik dir sagen, was das bedeutet und was du tun musst.«

»Kann er denn etwas sehen?«

»Sehen, hören, sprechen, auf alle Arten kommunizieren, die wir kennen. Keine Sorge. Stell dir einfach vor, er ist so eine Art überbesorgter Brüter, der auf dich aufpasst.«

Kelwitt musste an Parktat denken, der sich von allen seinen Brütern am meisten um ihn gekümmert hatte.

Die Leckereien, die er ihm mitgegeben hatte, hatte er bei der letzten Nahrungsaufnahme alle verzehrt; er trug nur noch das Orakelbuch in seiner Umbindetasche. »Gut. Aber eigentlich dürfte ich ihn gar nicht brauchen, oder?«

»Nein. Du schwirrst einfach ein bisschen durch dein Sternsystem, schaust dir die Planeten an -keine Landeversuche, verstanden?«

»Ja, ja.«

»… und wir holen dich wieder ab, sobald wir auf dem Rückweg hier vorbeikommen. Dürfte in sechs oder sieben Tagen der Fall sein, je nach Belegung der Sternstraßen, aber das merkst du dann ja.«

Kelwitt machte die Geste des Einverstandenseins.

»Habe ich noch was vergessen?« Der Kapitän dachte kurz nach und machte dann eine Geste, die alles Mögliche bedeuten konnte. »Ich muss wieder in die Steuerungszentrale. Du siehst einfach zu, dass du in fünf Zeiteinheiten in deinem Raumboot sitzt und wir dich ausschleusen können. Alles klar?«

»Ja, sicher. Bloß …«

»Schön. Also dann, viel Spaß bei deiner Orakelfahrt, Poogrunte!«

»Kelwitt.«

»Kelwitt? Ja, richtig. Was habe ich gesagt?«

»Poogrunte.«

»Wie komme ich auf Poogrunte? Keine Ahnung, warum mir dauernd dieser Name einfällt. Muss wahrscheinlich ein anderer Orakelfahrer gewesen sein.« Kapitän Handuma wirkte etwas verwirrt, als er davonging und Kelwitt einfach stehen ließ.

Kelwitt verschwendete eine Menge Zeit damit, herauszufinden, wohin die Teile gehörten, mit denen sein Raumboot zugestellt war. Schließlich dämmerte ihm, dass es in diesem Laderaum so etwas wie einen festen Platz für bestimmte Dinge einfach nicht gab, sondern dass man alles einfach irgendwohin stellte, wo gerade Platz war, und wenn etwas im Wege war, dann tat man es irgendwo anders hin. Auf diese Weise war das Chaos ringsumher entstanden, und so wurde es auch am Leben erhalten.

Einige der Transportbehälter waren leer und damit leicht, aber die meisten waren schmerzhaft schwer, einige davon schier unverrückbar. Kelwitt musste nach einer Schwebekralle suchen, um sie vom Fleck zu bekommen, fand schließlich auch eine, mit deren Bedienung er allerdings nur schwer zurechtkam.

Bei alldem verging die Zeit, als wolle sie plötzlich die Langeweile der vergangenen Perioden wiedergutmachen. Als er endlich alles weggeschafft hatte, was das Raumboot behinderte, war es noch eine halbe Zeiteinheit bis zum Ausschleusen. Und der Behälter mit dem Samen der Augenöffnerblume war noch nicht umgefüllt.

Kelwitt öffnete die Klappe, starrte das braune körnige Zeug in dem Transportbehälter dahinter an und war ratlos. Wie um alles im Universum sollte er den Samen auch nur aus dem Behälter herausbekommen? Die Öffnung war nicht einmal groß genug, um die Hand hindurchzustecken.

Der Schulterspangencomputer fiel ihm wieder ein. Hatte der Kapitän nicht gesagt, der sei dazu da, ihm in unerwarteten Situationen mit Rat zu dienen? Eine gute Gelegenheit, das einmal auszuprobieren.

»Tik!«

»Ich bin bereit«, sagte die kühle, gleichmütige Stimme in seinem Kopf.

»Wie kann ich die Samenkörner aus dem Behälter des Raumboots in den Silotank schaffen?«

»Du benötigst hierzu eine Substanzpumpe.«

»Und wo finde ich eine – was? Substanzpumpe?«

»Hier im Laderaum sollte sich eine befinden. Allerdings kann ich keine genauere Ortsangabe machen.«

Kelwitt stieß einen Laut der Ungeduld aus, während er sich umsah. Unmöglich, in dem Durcheinander etwas zu finden, von dem er nicht einmal wusste, wie es aussah. »Tik, nenne eine andere Möglichkeit, den Samen in einer halben Zeiteinheit in den Silotank umzufüllen.«

»Es gibt keine solche Möglichkeit. Die schnellste Vorgehensweise ist das Umpumpen mittels einer Substanzpumpe. Das Umpumpen des vollständig gefüllten Transportbehälters eines Raumboots dieser Bauart dauert dabei eine dreiviertel Zeiteinheit.«

Kelwitt stieß einen Laut aus, den besser niemand gehört hatte. »Dann schaffe ich es ja überhaupt nicht mehr!«

»Das ist korrekt.«

»Und was ist, wenn ich nicht startbereit bin?«

»Dann muss die Orakelfahrt entfallen. Soll ich die Steuerzentrale entsprechend benachrichtigen?«

»Brack! Nein, natürlich nicht.« Kelwitt traute seinen Hörmembranen nicht. Die Orakelfahrt entfallen? All dieser Aufwand, um unverrichteter Dinge zurückzukehren? »Nein, keine Benachrichtigung. Die Orakelfahrt findet statt.«

Er öffnete das Einschlupfloch des Raumboots. Brack, zum Geist des Verderbens mit dem Samenvorrat! Es war ja schließlich nicht seine Schuld, dass der Tank nicht umgefüllt worden war. Und startbereit war das Raumboot auch mit vollem Behälter. Was machte es schon aus, wenn er den Samen noch ein paar Tage durchs All kutschierte?

Er stieg an Bord, schaltete alle Maschinen ein, wie er es im Anfängerkurs gelernt hatte, und wartete.

Das Geräusch der Schiffsmotoren veränderte sich, wie immer, wenn das Schiff eine Sternstraße verließ. Gleich darauf kam die Startfreigabe aus der Steuerungszentrale.

»Ich starte«, bestätigte Kelwitt nervös.

Dabei war alles höchst einfach. Es gab eine Taste mit der Aufschrift »Ausschleusen«, eine mit der Aufschrift »Einschleusen« und einen Steuerhebel, um das Raumboot in alle Raumrichtungen zu bewegen. Alles, was er zu tun hatte, war, die Taste mit der Aufschrift »Ausschleusen« zu drücken.

Einer der großen Greifer, die entlang der Decke des Laderaums verliefen, kam heran, packte einen an der Oberseite des Raumboots angebrachten Griff und hievte es hoch, um es in den Schleusenraum zu transportieren. Metallene Tore schlossen sich, öffneten sich, und er war im All. Das große Schiff wartete keinen Augenblick länger als unbedingt nötig, sondern hüllte sich sofort wieder in das blaue Leuchten, das dem Übergang auf die Sternstraße vorausging, und war im nächsten Augenblick spurlos verschwunden.

3

So plötzlich allein in bodenloser Schwärze zu hängen war nun doch etwas anderes, als einen Anfängerschnellkurs in einer Simulationsanlage zu absolvieren. Kelwitt spürte, wie seine Seitenherzen kräftig pumpten, gerade so, als gelte es, den Rundflug um diesen Stern zu Fuß zu bewältigen. Wirklich etwas ganz anderes. Er lugte aus den Sichtluken, betrachtete die fremdartigen, ungewohnt spärlich über das Dunkel verteilten Sterne und fragte sich, ob das mit der Orakelfahrt so eine gute Idee gewesen war.

Andererseits kamen diese Art von Bedenken ein bisschen spät. Egal, wie er sich fühlte, er würde warten müssen, bis das Schiff wieder zurückkam, um ihn abzuholen. Und die sechs oder sieben Tage bis dahin nutzlos an derselben Stelle zu hängen wollte er ganz bestimmt nicht.

Er fasste behutsam in den Steuergriff und bewegte ihn ein wenig zur Seite.

Sofort begann das Raumboot, sich zu drehen. Eigentlich genau wie im Simulator. Vielleicht war es doch nicht so anders.

Eine große, auffallend helle Scheibe wanderte in sein Blickfeld. Das musste die Sonne sein.

Seine Sonne.

Kelwitts Stern.

Kelwitt stoppte die Drehbewegung, holte sein Buch hervor und begann zu blättern. Eine gelbe Sonne. Kelwitts Stern war eine gelbe Sonne was hatte das zu bedeuten?

»›Gilt allgemein als günstiges Vorzeichen‹«, las er. »›Wenn der Stern aber keine Planeten aufweist, bedeutet es, dass der Besitzer keine herausragenden Fähigkeiten besitzt und ein Leben ohne besondere Ereignisse, weder im Guten noch im Schlechten, führen wird.‹« Mit anderen Worten, dass ihn ein absolut langweiliges Leben erwartete. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Blieb bloß zu hoffen, dass Kelwitts Stern bei seiner Entstehung auch an ein paar Planeten gedacht hatte!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!