Kleine Philosophie des Meeres - Laurence Devillairs - E-Book

Kleine Philosophie des Meeres E-Book

Laurence Devillairs

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Beschreibung

Was das Meer und seine Naturphänomene uns lehren, wenn wir sie zu beobachten wissen

Es gibt nichts Besseres, als das schwindelerregende Tempo unseres Lebens anzuhalten und der sanften Brandung des Ozeans zu lauschen. Mehr denn je verspüren wir das Bedürfnis, uns auf das Wesentliche zu besinnen: die Luft, die uns leben lässt, die Bäume, die uns schützen, das Meer, das uns Unendlichkeit und Kontemplation lehrt. Durch beständige Ebbe und Flut, durch die Art, die Welt zu bedecken und so still und leise für uns notwendig zu sein, zeigt das Meer uns eine Lebenskunst mit Tiefgang, die unseren natürlichen Rhythmus respektiert. Entdecken Sie dreiundzwanzig kleine, kurze und einfache Lebenslektionen, um die Verbindung zu Ihrem natürlichen Wesen wiederzufinden.

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Seitenzahl: 112

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Buch

Es gibt nichts Besseres, als das schwindelerregende Tempo unseres Lebens anzuhalten und der sanften Brandung des Ozeans zu lauschen. Mehr denn je verspüren wir das Bedürfnis, uns auf das Wesentliche zu besinnen: die Luft, die uns leben lässt, die Bäume, die uns schützen, das Meer, das uns Unendlichkeit und Kontemplation lehrt. Durch beständige Ebbe und Flut, durch die Art, die Welt zu bedecken und so still und leise für uns notwendig zu sein, zeigt das Meer uns eine Lebenskunst mit Tiefgang, die unseren natürlichen Rhythmus respektiert. Entdecken Sie 23 kleine, kurze und einfache Lebenslektionen, um die Verbindung zu Ihrem natürlichen Wesen wiederzufinden.

Autorin

Laurence Devillairs, Doktorin der Philosophie, ist Hochschullehrerin, Autorin und Übersetzerin. Sie hat bereits zahlreiche Werke über gelehrte und allgemein verständliche Philosophie veröffentlicht und war schon immer vom Meer begeistert. In diesem erbaulichen Buch vereint sie ihre beiden Leidenschaften.

Laurence Devillairs

Kleine Philosophiedes Meeres

23 wogende Lektionen in Gelassenheit

Aus dem Französischen von Jochen Winter

Mit Illustrationen von Fabian Lavater

Die französische Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel

Petite philosophie de la Mer bei Editions de la Martinière, Paris

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Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Deutsche Erstausgabe Mai 2023

Copyright © 2022 der Originalausgabe: Editions de la Martinière, une marque de la société EDLM, Paris

Copyright © 2023 der deutschsprachigen Ausgabe: Mosaik Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Illustration: Fabian Lavater

Published by special arrangement with EDLM in conjunction with their duly appointed agent 2 Seas Literary Agency

Umschlag: Sabine Kwauka

Umschlagmotiv: shutterstock / Konstantin Zubarev

Redaktion: Dagmar Rosenberger

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ES/JS ∙ IH

ISBN978-3-641-30322-8V001

www.mosaik-verlag.de

Inhalt

Abreise

1. Meer oder Ozean?

2. Die Sargassosee

3. Ebbe und Flut

4. Ultramarinblau

5. Wie eine Insel im offenen Meer

6. »Hier wohnen die Drachen«

7. Unter Piraten

8. Der Anker des Erbarmens

9. Den Sirenen entfliehen

10. All das Salz des Meeres

11. Die Beständigkeit der Leuchttürme

12. Robinson Crusoe

13. Die Flaggen hissen

14. Hohe See

15. Seekrankheit

16. Seeleute

17. Meeresküsten

18. Das Kap der Angst

19. Der weiße Wal

20. Packeis

21. Schwimmen

22. Die Zufälle des Meeres

23. Die Philosophie des Haifischs

Dank

Halteleinen

Für PG, immer.

Für Korsika, Insel unseres Asyls,

wo er hätte leben wollen.

Abreise

Die Welle reiten

»Oh! Wie viele Seemänner, wie viele Kapitäne, freudig aufgebrochen zu Fahrten in die Ferne …«

(Victor Hugo,Oceano Nox)

Der Ozean ist der Ort der großen Abfahrten, mit denen man alles hinter sich lässt – nicht nur das Festland –, um zum Horizont aufzubrechen, in See zu stechen. Das Abenteuer, das wunderbare und verrückte Abenteuer erlebt man auf dem Meer, sobald man die Leinen losgemacht und all den unbeweglichen Dingen, die uns am Boden festhalten, den Rücken gekehrt hat. Man kann nicht das Meer betrachten, ohne von der Lust gepeinigt zu werden, sich einzuschiffen, sich zu befreien.

Wovon? Von einem etwas zu alltäglichen Leben, beschränkt auf einige Gewohnheiten und Routinen. Das Meer ruft uns auf, umfassender, weiter zu sehen; angesichts seiner schämen wir uns ein wenig für unsere Zaghaftigkeit und unsere zu engen gedanklichen Räume. Es spricht zu uns von fernen Horizonten und legt uns zugleich nahe, mit mehr Leichtigkeit dahinzugleiten, statt mit schwerem Schritt zu gehen, die Unermesslichkeit zu wählen und das Grenzenlose zu bevorzugen. Der riesenhafte, majestätische Ozean lädt zu jeder Art von Wagemut ein: Aufbrechen! Dorthin! In die Ferne! Um in der Fremde das Unerwartete zu erfahren, das Unbekannte zu entdecken.

Denn das Meer bewahrt seine Geheimnisse: In seinen Tiefen umschließt es eine ganze Welt, die man nicht sieht. Wechselhaft, aus tausendundeiner Welle zusammengesetzt, ist das Meer unmöglich zu erfassen: ständig in Bewegung, niemals das Gleiche, niemals eintönig, bleibt es immer ungestüm. Das Meer lässt sich weder zähmen noch kolonisieren – es gestattet nicht, bewohnt zu werden. Nur mit Bescheidenheit hält man sich dort auf, zieht darüber hinweg, indem man in den Rhythmus seiner Fluten einwilligt, seinen Gezeiten gehorcht.

So tut es nicht weh, uns ganz klein zu fühlen, überwältigt zu werden von dem, was schöner und stärker ist als wir. Das Meer bringt uns eine schwierige, aber heilsame Lektion bei: Wir können nicht alles beherrschen oder planen. In unserem Dasein wird es immer Überraschungen geben, rätselhafte Bereiche, die uns unbegreiflich sind, uns aber auch in einen rauschhaften Zustand versetzen können. Was bedeutet leben im Grunde anderes, als so würdevoll wie möglich zu improvisieren, indem man sich von unerschütterlichem Vertrauen und Zuversicht tragen lässt?

Zugleich ist das Meer der Raum der Stürme und Gewitter, der Klippen und Schiffbrüche, der Brandungswellen und heftigen Böen. Jäh aufbrausend kann es schäumen, tosen. Es ist die letzte Wildnis der Erde, das letzte unbezwungene Gebiet: Dort sind wir Menschen nur zu Gast und müssen uns Demut aneignen – lächerliche Marionetten inmitten der Wellen, Spielzeuge des hohen Seegangs, des Noroît und des Libecciu.1

Ebenso ist das Meer gleichbedeutend mit Sonne und Ferien, Muscheln und Krebsen, begehrten und erträumten Stränden. Es steht für die Zeit der Freiheit und der Ruhepause, wenn der Körper sich entblößt den Winden überlässt, dem Bad mit all seinen Genüssen, wobei man durch einige Schwimmzüge die Schwerkraft abschüttelt, sie überlistet. Es ist das Glück des Gleitens, die Freude, zwischen den Wellen einzutauchen, während unser Herz im Einklang schlägt mit dem großen salzigen Herzen des Meeres.

Mit einem Wort: Das Meer ist das Leben selbst – ja mehr noch: der Sinn des Lebens. Es sagt, was existieren bedeutet – ob man Admiral ist oder einfacher Matrose. Unentwegt übermittelt es seine Lektionen und Ratschläge denjenigen, die zuzuhören und still dazusitzen wissen, um seine Philosophie zu empfangen. Da es Bewegung ist, lenkt das Meer unsere Gedanken auf das eigene, in den Ablauf der Tage eingebundene Dasein; da es Veränderung ist, erinnert es uns daran, dass auch unser Schicksal durch Wege und Umwege, Winde und Gezeiten bestimmt wird.

Das Meer ermutigt dazu, unsere Ängste zu überwinden, um in See zu stechen und das Salz des Lebens zu schmecken. Es kündet von der Kunst der Verwandlungen, der Möglichkeit der Neuanfänge, ungeahnten inneren Kraftquellen – und vom Licht des Sommers. So können wir trotz unserer Angst das Wagnis eingehen und die Fluten teilen, um den Blick nach vorn zu richten.

Und stets Meister unseres Schicksals zu sein, Kapitän unserer Seele.

1 Winde, die aus Nordwest (der Noroît) und aus Südwest (der Libecciu) kommen. Der Letztere weht vor allem über Korsika, aber auch an der Côte d’Azur und in Italien.

1.Meer oder Ozean?

Etikettierungen verweigern

Manchen übertrieben genauen Personen bereitet es Vergnügen, uns zurechtzuweisen, wenn wir »Meer« sagen, um den Ozean zu bezeichnen. Als müssten sie dort, wo die gleichen Wellen herrschen und die gleichen Sirenen schwimmen, unbedingt sprachliche Unterscheidungen treffen. Diesen Wortklaubern kann man eine kluge Antwort geben: In der Zeit vor dem portugiesischen Seefahrer Ferdinand Magellan – der als erster Mensch Anfang des 16. Jahrhunderts mit dem Schiff die Welt umrundete – sagte man ganz einfach »Ozeanisches Meer«. Punktum.

Nicht ganz, denn in der Folge wurde jedem weiträumigen Gebiet des unermesslichen, an die Kontinente grenzenden Ozeans ein eigener Name zugeschrieben: Pazifischer Ozean, Atlantischer Ozean, Indischer Ozean, Südlicher Ozean und Arktischer Ozean. Dagegen war der Begriff »Meer« dem Mittelmeer und seinen Nachbarn vorbehalten: Schwarzes Meer, Ägäisches Meer, Adriatisches Meer, Tyrrhenisches Meer, Thrakisches Meer, Kretisches Meer … Zu ergänzen sind das Karibische Meer, der Ärmelkanal, kälter und etwas weniger türkisfarben, das Rote Meer, das Schottische Meer, das Arabische Meer, das Japanische Meer …

Allein diese Namen genügen, um von Abenteuern zu träumen, von Sturmwinden, der Nordwestpassage2 und unbezwungenen Kaps. Wie man weiß, wird der Globus von Hunderten Meeren, riesigen Ozeanen durchzogen, die sich auf den Landkarten wie Venen und Arterien abzeichnen und so den Kreislauf des ursprünglichen und lebendigen Wassers veranschaulichen. Dabei scheinen sich die Kontinente zu bloßen, aus dem flüssigen Element aufgetauchten Landmassen zu verkleinern – unsere Länder sind lediglich Inseln inmitten all dieser Strömungen. 

Die nicht leicht zu überzeugenden Wortklauber würden erwidern, das Meer bilde eine Art Raster mit den Verbindungen der Wasserstraßen, die uns den wechselseitigen Austausch ermöglichten, während der Ozean Menschen und Kontinente mit seiner Unermesslichkeit trenne. An den Meeresufern entstanden Städte und Zivilisationen; die Römer der Antike gingen gar so weit, dass sie das Mittelmeer mare nostrum, »unser Meer«, nannten, als wäre es eine Erweiterung ihres Reiches, das schlagende Herz der damals bekannten Welt, Ausgangspunkt für Handel, Forschungsreisen, Entdeckungen – wie auch für Kriege. Und Schiffbrüche, da das Meer seit einigen Jahren für zigtausend Migranten zum Ort des Verderbens geworden ist.

Nun gut, wir räumen ein, dass zwischen einem Meer und einem Ozean immerhin ein Größenunterschied besteht: Das Meer hat nicht jene endlose Weite, die den Ozean kennzeichnet. Man ahnt seine Grenzen und Umrisse. Das Arabische Meer, das größte von allen, dehnt sich über etwas weniger als vier Millionen Quadratkilometer aus, wohingegen der kleinste der Ozeane, der Arktische Ozean, eine Fläche von 14 Millionen Quadratkilometern einnimmt.

Meere können eingeschlossen oder inländisch sein, was auf einen Ozean niemals zutrifft.

Meere weisen eine bestimmte Form auf und grenzen sich ab, während ein Ozean jede Möglichkeit für festes Land verschlungen zu haben scheint. Ist also dem Ozean die Erhabenheit des Unermesslichen zu eigen und dem Meer der Trost der Grenzen?

Müssen auch wir uns Kategorien unterordnen? Etikettierungen übernehmen, die dazu führen, dass wir beliebig eingeteilt werden in Ungeduldige, Gleichmütige, Schüchterne oder Impulsive? Sind wir dazu verurteilt, die Meinungen, die man über uns äußert, zu akzeptieren? Sind wir uns überhaupt sicher, der Mensch zu sein, der wir in den Augen der anderen sind? Oder müssen wir es hinnehmen, wie Schmetterlinge in einer Sammlung aufgespießt zu werden? Eingereiht unter solchen Bezeichnungen: Julien? Ein Schwarzmaler. Florence? Zu empfindlich. Hat man das Recht, uns zu klassifizieren und zu »vermarkten« wie ein Produkt oder ein besonderes Exemplar?

Nein. Wir müssen aufbegehren gegen die Etikettierungen und Kategorisierungen! Damit wir uns selbst sagen und jedermann wissen lassen: Kein menschliches Wesen ist für immer auf bestimmte Eigenschaften festgelegt. Wir sind nicht ein für alle Mal der Mensch, der wir sind, sondern besitzen die Gabe der Verwandlungen, das Talent für Erneuerungen.

Wir verfügen nicht über die Unbeweglichkeit der Dinge, sondern über die ständige Bewegung der Lebewesen: Wir können mehr werden, als wir es uns vorstellen, und anders, als wir erscheinen. Meer oder Ozean, wo liegt der Unterschied? Ich bin empfindlich? Wenn ich es möchte. Nachtragend? Nur am Donnerstag. Stets gibt es ein inneres Merkmal, das uns über uns selbst in Staunen versetzt und womit wir all jene klischeehaften Urteile, die über uns gefällt werden, durchkreuzen können.

Wir sind nicht auf unseren sogenannten »Charakter« festgelegt – gut, schlecht, umgänglich oder schwierig. Solche Wertungen stammen, wie man weiß, von den Wortklaubern, den Pedanten. Was aber, wenn die Freiheit mit der Freiheit begänne, eben nicht auf eine Liste von Bestandteilen, von Wesenszügen reduziert zu werden?

Gewisse Leute wiederholen bis zum Überdruss, die Meere seien salzhaltiger und weniger tief als die Ozeane. Das Mittelmeer hat eine Tiefe von 5300 Metern – tatsächlich kein Vergleich mit den 8500 Metern des Atlantiks und den rund 11000 Metern des Marianengrabens, einem umgekehrten Mount Everest unter Wasser. Demnach wäre das Meer eine See, die man unter Kontrolle bringen und durch irdische Grenzen einfassen kann. Man stellt es sich lieblich unter der Sonne vor, ruhig atmend bei glatter Dünung. Demgegenüber droht der Ozean damit, Gewalten zu entfesseln, seine hochschwappenden Wellen sind keine murmelnden Liebkosungen, sondern eher klatschende Ohrfeigen. Das friedliche Meer und der aufbrausende Ozean? Wirklich?

Diese Vorstellung ist eine Falle. Das Meer wirkt nur ruhig, um unsere Wachsamkeit einzulullen. Man glaubt an seine träge Mattigkeit, sein Einverständnis, und man neigt fast dazu, das Blau seiner Wellen mit dem künstlichen Azur der Schwimmbäder zu verwechseln. Man nimmt dort ein kurzes Bad, planscht vertrauensselig darin herum. Doch das Meer ist der Herr der plötzlichen Veränderungen, der unvorhersehbaren Verwandlungen. Es macht sich einen Spaß daraus, den Prognosen zu widersprechen und die Hochmütigen zu verspotten.

Der Ozean hingegen ist aufrichtig, treibt kein verstecktes Spiel: Er rollt seine Brandungswellen ein, warnt vor der Gefahr; unaufhörlich verknüpft er Ebbe und Flut, zieht sich zurück und kehrt wieder, als wäre er mit seinem wässrigen Ticktack die große Uhr der Erde. So bringt er seine Macht zum Ausdruck, breitet sie vor aller Augen aus. Das Meer wiederum sorgt immerzu für Überraschung: morgens glänzend und lautlos, nachmittags voller Gischt und Getöse. Die Stürme über dem Meer, insbesondere dem Mittelmeer, sind die erschreckendsten: Eben noch wähnte man sich in Sicherheit, ließ den Blick versonnen über die betörende Wasseroberfläche gleiten – und sieht sich plötzlich einer Furie gegenüber, die nach Rache zu dürsten scheint.

Nein, es gibt kein ruhiges Meer voller weiblicher Sanftmut einerseits noch gibt es einen Ozean mit all der angeblich männlichen Muskelkraft und Stärke andererseits. Man darf dem Meer nie trauen: Es nimmt verschiedenste Gesichter an, führt alle Küsten hinters Licht. Es spricht alle Sprachen, um besser zu verführen und sein Geheimnis zu bewahren, denn keine Berechnung wird je mit absoluter Bestimmtheit vorhersagen können, was es einmal sein wird – träge fließendes Öl oder aufbrausende Gischt.