Kunstmord - Petra A. Bauer - E-Book

Kunstmord E-Book

Petra A. Bauer

4,9

Beschreibung

Hermann Kappes 11. Fall Berlin 1930: Der begabte junge Maler Victor Reimer lebt einzig und allein für seinen großen Traum: Er möchte nach Paris ziehen, um am Montmartre, dem Zentrum der Pariser Kunstszene, einzigartige Bilder zu schaffen. Eines Tages begegnet er Alfons Lauterbach, dessen Leidenschaft ebenfalls die Malerei ist. Der menschenscheue Victor glaubt, in ihm einen wahren Freund gefunden zu haben, doch bald sieht er seine Existenz bedroht. Währenddessen halten ein Mordversuch an einer alten Dame und ein von seinem Verlobten übel zugerichtetes Mädchen das Polizeipräsidium in Atem. Noch ahnt niemand, dass es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt, und Hermann Kappes berühmte Kombinationsgabe ist gefragt … „Es geschah in Berlin “, der große Kettenroman um Kommissar Hermann Kappe, spiegelt in fiktiven Kriminalfällen das Berlin des frühen 20. Jahrhunderts wider. Im elften Band hat die erfolgreiche Krimiautorin Petra A. Bauer ein überraschendes Kriminaldrama um das Berliner Künstlermilieu der 1930er Jahre geschrieben.

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Petra A. Bauer

Kunstmord

Kappes 11. Fall

Kriminalroman

Petra A. Bauer, geboren 1964, lebt als freie Journalistin und Autorin in ihrer Geburtsstadt Berlin. Neben Krimis, Kinder- und Jugendbüchern schreibt sie Ratgeber, Fachartikel und Kolumnen zum Themenbereich Familie, Frauen und Lifestyle. Sie gehört sowohl der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen an, den «Mörderischen Schwestern», als auch dem «Syndikat», der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. In der Reihe «Es geschah in Berlin …» des Jaron Verlags erschien von ihr 2009 «Unschuldsengel». (www.writingwoman.de)

Originalausgabe

1. Auflage 2010

© 2010 Jaron Verlag GmbH, Berlin

1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

www.jaron-verlag.de

Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

ISBN 9783897730106

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Impressum

Widmung

Zitat

EINS

ZWEI

DREI

VIER

FÜNF

SECHS

SIEBEN

ACHT

NEUN

ZEHN

ELF

ZWÖLF

DREIZEHN

VIERZEHN

FÜNFZEHN

SECHZEHN

SIEBZEHN

ACHTZEHN

NEUNZEHN

ZWANZIG

Es geschah in Berlin …

Berliner Mauerkrimis

Für meine Familie, die auch beim 14. Buch

Wer heutzutage Karriere machen will, muss schon ein bisschen Menschenfresser sein.

EINS

ER SCHLICH SICH an das Kind an. Wenn Kinder alleine waren und in Gedanken versunken spielten, war der Moment perfekt. Dann konnte er sie am besten einfangen.

Einige schnelle Linien reichten aus, um festzuhalten, was sie gerade taten. Bewegten sie sich dann, konnte er einige Details erhaschen, die Augenform zum Beispiel, ihren Gesichtsausdruck beim Anblick einer schleimigen Schnecke auf ihrer Hand. Rasch war das Skizzenblatt gefüllt, mit Anmerkungen versehen zu Lichteinfall und Farben. Wenn das Kind ihn genug faszinierte, bannte er es in seinem Zimmer auf eine Leinwand oder einen großen Bogen Aquarellpapier.

Manchmal wurden die Kleinen auf ihn aufmerksam und kamen schüchtern näher. Manche liefen wie zufällig vorbei, und wenn sie mit einem Seitenblick die Zeichnung sahen, wiederholten sie die herbeigeführten Zufälle, bis er sie mit einem Lächeln ermunterte, näher zu treten. Die Mutigen stellten ihm Fragen, so wie er selbst damals, als er die Maler am Montmartre gesehen hatte, wie sie mit ihren Leinwänden am Place du Tertre standen. Manche malten und zeichneten, während die fertigen Werke auf Käufer warteten.

Das kleine Mädchen war im Buddelkasten aufgestanden und klopfte sich den Sand von seinem kurzen Kleidchen. Das weiße Unterhöschen blitzte beim Nach-vorne-Beugen hervor. Es schien das Mädchen nicht zu stören, dass die Kniestrümpfe heruntergerutscht waren. Unschlüssig sah es erst zu den Müttern hinüber, die auf einer Parkbank saßen, außerhalb von Victors Sichtweite, durch einen Busch verdeckt. Doch er wusste, dass die Mütter sich dort immer angeregt unterhielten, während die Kleinen im Sandkasten waren und die größeren Geschwister im Park Fangen spielten. Niemand achtete darauf, dass das Mädchen sich umdrehte und geradewegs auf Victor zulief.

Es beobachtete ihn zunächst aus sicherer Entfernung. Victor wusste, dass es wichtig war, in diesem Stadium nicht aufzublicken, sondern weiterzuarbeiten, wenn er es nicht verscheuchen wollte. Langsam kam es näher, bis es direkt an sein Bein gelehnt stand und sich über das Bild beugte.

«Tatze!» Ein sandverkrusteter Finger tippte direkt auf die Zeichnung. Einige Sandkörner krümelten auf das Papier. Victor lächelte. Er wusste, dass Kinder Katzen liebten, daher hatte er eine neue Zeichnung auf billigerem Papier begonnen, als das Mädchen auf ihn zugelaufen war.

«Helda auch Tatze maln!» Energisch deutete der blondgelockte Engel auf Victors Bleistift.

Victor verstand. Er legte den Block beiseite und hob das Mädchen auf seinen Schoß. Dann platzierte er ein neues Blatt im Block zuoberst, legte den Block auf das kurze Spielkleidchen und drückte dem Mädchen den Stift in die Hand.

Die Kleine sah ihn an und grinste. «Maln!»

«Na, dann los!»

Vorsichtig setzte sie den Stift in die Mitte des Papiers und zog eine krakelige Linie. «Tatze!»

Victor nahm ihre Hand in seine. «Schau, da fehlt noch der Kopf!»

Gemeinsam malten sie einen Kreis an ein Ende der Linie.

«Und die Beine. Eins, zwei, drei … und vier, siehst du?» Die Kleine kicherte und rief fordernd: «Wanz!»

«Stimmt, du hast vollkommen recht. Was wäre eine Katze ohne Schwanz?» Schwungvoll führte er ihre Hand, bis ein verschnörkelter Katzenschwanz am anderen Ende der krakeligen Linie entstanden war.

Die Kleine lachte wieder, bis ein ohrenbetäubender Schrei durch den Park gellte: «Helga! Um Gottes willen!»

Eine junge Frau in taubenblauem wadenlangem Kleid rannte quer durch den Sandkasten, ungeachtet dessen, dass ihre Schleifenpumps dafür nicht geeignet waren. «Lassen Sie sofort mein Kind in Ruhe!»

Von ihren Rufen alarmiert, folgten drei weitere Mütter mit wehenden Röcken wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner. Sie begannen auch sofort zu gackern: «Schämen Sie sich denn überhaupt nicht?»

«Wer weiß, was er dem Kind angetan hätte, wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären!»

Die Mutter riss das Kind von Victors Schoß. Der Zeichenblock fiel zu Boden.

Die Kleine fing an zu weinen, und die Mutter redete auf sie ein: «Helga, wie oft habe ich dir schon gesagt, du darfst nicht mit bösen Onkels mitgehen!»

«Nicht auszudenken, was hätte passieren können!», mischte sich eine der anderen Mütter mit hochrotem Kopf ein.

«Vielleicht passen Sie beim nächsten Mal ja besser auf Ihr Kind auf!», gab Victor trotzig zurück. «Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb Sie so ein Geschrei veranstalten. Ich bin Künstler! Die Kleine hat mir beim Zeichnen zugeschaut, und dann wollte sie selbst eine Katze malen – sehen Sie?»

Victor hob den Block auf und zeigte den aufgebrachten Frauen, was die kleine Helga mit seiner Hilfe gezeichnet hatte.

Doch die Frauen ließen sich nicht beruhigen. «Ja, so fängt es immer an! Und als Nächstes hätten Sie gesagt: ‹Ich habe ein kleines Kätzchen zu Hause. Magst du es dir ansehen?› Und dann hätten Sie wer weiß was mit dem armen Ding gemacht. Wir wissen, wie so was läuft!»

«Ach, ist das so? Wie vergiftet muss Ihr Gemüt sein, wenn Sie stets nur das Schlimmste annehmen? Wenn ich als Kind den Künstlern zugeschaut habe, dann haben sie mir nur gezeigt, wie sie malen. Hätte mich jedes Mal jemand weggezerrt, so wäre ich heute Lagerarbeiter oder Straßenbahnschaffner!»

Nun hatte auch Victor einen roten Kopf bekommen. Es kam nicht häufig vor, dass er sich aufregte, weil er sich normalerweise von Menschen fernhielt, so gut dies in seinem Beruf eben ging. Das war das Schöne an Kindern: Sie machten kein großes Geschrei um selbstverständliche Dinge.

Doch die Frauen hörten ihm nicht zu. «Wir sollten die Polizei rufen! Wer weiß, wie viele unschuldige Kinder ihm schon zum Opfer gefallen sind! Stand da nicht kürzlich etwas in der Zeitung?»

Zeit, den Rückzug anzutreten, dachte Victor und raffte seine Zeichenutensilien zusammen. Das Krakelbild wollte er der kleinen Helga schenken, doch die Mutter schlug es ihm aus der Hand.

«Meine Tochter wird nichts von einem Perversen annehmen!» Da drehte Victor sich um und ging, während die Frauen hinter ihm sich nicht einigen konnten, was nun als Nächstes zu tun sei. Er hörte ihr Gezeter noch, als er längst die Hasenheide verlassen hatte.

Als er seine Dachkammer in der Steinmetzstraße betrat, atmete er erst einmal tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Der Raum war nur kärglich eingerichtet. Unter der Dachschräge stand sein Bett. An einem winzigen Tischchen daneben pflegte er sein Essen einzunehmen, das er in einer Kochnische neben der Tür zubereitete. Ein breiterer Holztisch an der gegenüberliegenden Wand war im hinteren Bereich vollgestellt mit Farben, Wassergläsern, Pinseln, Terpentin. Der Tisch war über und über mit Farbklecksen bedeckt. Daneben, genau unter dem Dachfenster, stand eine hölzerne Staffelei mit einem unvollendeten Ölbild. Es zeigte einen kleinen Jungen, der in die Betrachtung eines Schmetterlings auf seiner Patschhand versunken war. Victor wollte später noch mehr Tiefe in den Hintergrund bringen, einige Lichtpunkte und dunklere Bereiche hinzufügen.

Damit war die Kammer auch schon voll, doch das störte ihn nicht. Hier war seine Zuflucht. Wenn er die Tür hinter sich schloss, war er sicher vor hysterischen Müttern und anderen Unbilden.

Was war das nur für eine Welt? Damals, am Montmartre, hatte niemand etwas dagegen gehabt, wenn er die Künstler beobachtete und wenn diese ihm etwas erklärten. Er hatte dabeigestanden, den Kopf in den Nacken gelegt und ihnen ins Gesicht gesehen. So konzentriert sahen sie aus und gleichzeitig zufrieden mit sich und der Welt. Er konnte ihre Nasenhaare sehen und die Falten um die Augen, die sich vom vielen Zukneifen beim Betrachten ihrer Kunst gebildet hatten.

Natürlich hatten ihn auch die Bilder fasziniert, damals, als er mit seinem Vater Paris besucht hatte, doch noch mehr hatte ihn die Mimik der Künstler beeindruckt. Ihr Anblick hatte sich ihm so tief ins Gedächtnis gebrannt, dass viele seiner Motive noch heute die Künstler vom Montmartre waren.

Victor ging zum großen Tisch hinüber und betrachtete die Zeichnungen, die er an diesem Tag angefertigt hatte. Er strich sich durch das Haar, wie um es zu glätten, doch die dunklen Wellen widerstanden dem Versuch. Einige Studien hatte er fertig, doch sie überzeugten ihn nicht recht. Kein Motiv war dabei, das er für würdig befunden hätte, auf einer großen Leinwand verewigt zu werden.

Es gab sie häufig, diese mittelmäßigen Tage, an denen nichts recht glücken wollte, an denen der Funke nicht übersprang. Umso glückseliger tauchte er in das Gefühl ein, das ihn dann und wann übermannte, wenn er merkte, dass das Bild, das er begonnen hatte, ein ganz besonderes zu werden versprach – was es dann meist auch wurde.

Doch was nützten all seine Bemühungen, wenn nur eine Handvoll Menschen diese Bilder je zu sehen bekamen? Die Zeiten waren schlecht, und er hatte kaum Ausstellungen. Von der Berliner Künstlerszene hielt er sich fern, denn er hielt diese Leute für arrogant und aufgeblasen. Er war allenfalls mal auf Sichtweite an einen von ihnen herangekommen, und das genügte ihm völlig. Er hatte nichts mit ihnen gemeinsam, das glaubte er auch aus der Entfernung zu erkennen.

Er, Victor Reimer, war stolz darauf, dass er niemals eine Kunstschule von innen gesehen hatte. Alles, was er konnte, hatte er sich selbst beigebracht. Sein Vater hatte ihn, als er nicht einmal sechzehn war, dazu gedrängt, eine Lehre als Lagerverwalter bei Opel in der Bessemerstraße zu machen, der Firma, in der er selbst als Einkäufer arbeitete. Victor wäre gerne weiter zur Schule gegangen, doch der Vater hatte darauf bestanden, dass er endlich Geld verdiente. Als Lehrling bekam er zwar nicht viel, aber doch genug, damit der Vater beruhigt war. Immerzu machte er sich Sorgen. Victor hatte ihn damals zu einem Freund sagen hören: «Was soll denn aus dem Jungen werden, wenn mir etwas zustößt? Sie schicken ihn ins Waisenhaus, wenn er nicht für sich selbst sorgen kann!»

In ein Waisenhaus wollte er keinesfalls. Er hatte Oliver Twist gelesen, und die Vorstellung, für eine Woche in einen Kohlenkeller gesperrt zu werden, wenn man sich im Heim nicht den Anordnungen fügte, erfüllt ihn mit Angst. Also gab er widerwillig dem Drängen seines Vaters nach, verschob fortan Kisten und Kästen bei Opel und katalogisierte Waren.

Er hasste diese Arbeit. Für körperliche Anstrengung war er nicht geschaffen. Schon als Kind war er dürr, blass und kränklich gewesen, und das hatte sich auch später nicht geändert.

Andere Jungen in seinem Alter hatten schon früh richtige Muskeln. Berni von nebenan zum Beispiel. Der hatte Hände groß wie Teller, mit kräftigen Fingern. Victor war häufig damit in Berührung gekommen, denn Berni benötigte keinen Grund, um sich zu prügeln. Es genügte, wenn man schwach war und Victor Reimer hieß. Berni wäre hervorragend für das Kistenstapeln geeignet gewesen, zumal zu viel Hirn bei dieser Art von Arbeit eher hinderlich war.

Victor aber litt unter der Anstrengung, und zusätzlich unterforderte das stupide Notieren der Warenein- und -ausgänge seinen Intellekt. So begann er immer häufiger, sich seinen Träumen vom Malen hinzugeben. Von seinem ersten Gehalt kaufte er sich einen Skizzenblock, einen Aquarellblock, gute Bleistifte, Pinsel und Aquarellfarben. Er war so lange glücklich, bis sein Vater die Sachen entdeckte. So wütend hatte er ihn noch nie erlebt.

«Mit diesem Teufelszeug will ich dich nie wieder sehen!», hatte er gebrüllt und die Sachen vom Tisch auf den Boden gefegt.

Victor war völlig verstört gewesen. Andere Väter regten sich weniger auf, wenn ihre Sprösslinge bei einer Straftat erwischt wurden oder wenn sie zur Unzeit ein Mädchen schwängerten. Doch Paul Reimer hatte Victor das Gefühl gegeben, eine Todsünde begangen zu haben.

Immerhin hatte er ihm die Zeichenutensilien nicht weggenommen. Schließlich hatte Victor sie von seinem eigenen Geld gekauft. Doch was änderte das, wo er ihm das Malen doch verboten hatte? Victor verstand einfach nicht, was seinen Vater so sehr daran störte, und der ließ ihn im Unklaren darüber.

So tat Victor zum ersten Mal in seinem Leben etwas gegen den Willen seines Vaters und malte nachts, wenn dieser schlief. Nacht für Nacht zeichnete er Gegenstände ab, so oft, bis sie perfekt aussahen, in verschiedenen Techniken und Stilen. Von Tag zu Tag war er unausgeschlafener und unkonzentrierter. Er trug die Waren in die falschen Spalten ein, und eines Tages brachte er einen großen Stapel Kartons zum Einsturz. Das war das Ende seiner Lehre. Ohnehin war er nur seines Vaters wegen eingestellt worden, und selbst das konnte ihn nun nicht mehr retten. Unter der Lawine der schweren Kartons wurde ein Arbeiter verletzt.

Sein Vater konnte ihm das nicht verzeihen. Bisher war Paul Reimer bei Opel immer durch gute Leistungen aufgefallen. Jetzt war er nur noch der Mann mit dem unfähigen Sohn.

Schließlich erwischte er Victor eines Nachts, als dieser gerade die Malutensilien unter dem Bett hervorholte. Dort befanden sich auch Victors Bilder. Paul Reimer zerriss sie in winzige Fetzen, weil ihm klar wurde, dass die heimliche nächtliche Malerei schuld daran war, dass Victor seine Aufgaben in der Firma nicht ordentlich erfüllt hatte.

Schließlich sank sein Vater ermattet auf einen Stuhl und verfiel in Selbstmitleid. «Womit habe ich einen Sohn verdient, der zu nichts zu gebrauchen ist? Ich kann mich bei niemandem mehr für dich verwenden.»

«Das habe ich auch nie von dir verlangt!»

«Aber was soll nun aus dir werden? Du musst doch von etwas leben.» Hilflos hob er die Hände und sah Victor tief in die Augen.

Dieser starrte trotzig zurück.

«Tu mir einen Gefallen: Lass die Finger von den Farben. Das bringt nur Unglück!»

Victor hatte seine Entscheidung längst getroffen. «Und wenn du jedes meiner Bilder zerstörst, du wirst mich niemals vom Malen abhalten!»

Noch in derselben Nacht packte er seine Sachen und verließ das Haus seines Vaters.

ZWEI

KOMMISSAR HERMANN KAPPE hielt sich die Hand vor den Mund und fluchte. Der Kaffee war noch viel zu heiß, doch er musste dringend los, wenn er nicht zu spät zum Dienst antreten wollte. Weiß der Himmel, weshalb sie heute alle verschlafen hatten. Das war ihm in all seinen Dienstjahren als Kriminaler noch nie passiert.

«Möchtest du nicht vielleicht doch wieder näher ans Präsidium ziehen?», fragte Klara, die die Schulbrote für Gretchen und Hartmut bereitete.

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