Lass den Scheiß doch einfach liegen - Jennifer McCartney - E-Book

Lass den Scheiß doch einfach liegen E-Book

Jennifer McCartney

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Beschreibung

"Aufräumen" erlebt derzeit einen regelrechten Hype: Sogenannte Aufräum-Coaches bieten zuhauf ihre Dienste an und von Marie Kondos Ordnungsratgeber Magic Cleaning – einem Buch, das die lebensverändernde Kraft des Aufräumen anpreist – wurden allein in Deutschland fast 100.000 Exemplare verkauft. In dieser unglaublich amüsanten und cleveren Satire fragt Jennifer McCartney: Wer bitteschön glaubt denn tatsächlich daran, dass man eine Beziehung retten kann, indem man die Sockenschublade aufräumt? Oder dass man seinen Traumjob findet, wenn man das Bücherregal ausmistet? Dieses Buch zeigt daher dem Aufräumhype die kalte Schulter – denn Unordnung gehört nun einmal zum Leben dazu. Ganz nach dem Motto "Ich bleib' so scheiße wie ich bin" ruft die Autorin dazu auf, der ständigen Selbstoptimierung ein Ende zu bereiten und stattdessen so zu bleiben, wie wir sind: wild, frei, wunderbar – und chaotisch. Endlich ein Buch, das allen Menschen aus der Seele spricht, die in ihrem Leben Besseres zu tun haben, als Ordnung zu halten.

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Seitenzahl: 80

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2017

© 2017 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Copyright der Originalausgabe: © 2016 by Jennifer McCartney

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2016 bei The Countryman Press (a division of W.W. Norton & Company, Inc.) unter dem Titel The Joy of Leaving Your Sh*t All Over thePlace.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Manfred Allié

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch, München

Umschlagabbildung: Shutterstock/Stoliarova Daria, Shutterstock/AuraLux, Shutterstock/xpixel, Shutterstock/Orfeev, Ryan Sanktjohanser

ISBN Print 978-3-86882-778-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-015-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-016-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de.

Inhalt

VORBEMERKUNG

EINLEITUNG

Irgendwie meine ich’s schon ernst

1.Geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung – mit dem Vorsatz, nie wieder aufzuräumen

Je mehr Sie kaufen, desto unordentlicher können Sie sein

Werfen Sie niemals etwas weg

Legen Sie sich einen Vorrat alkoholischer Getränke an. Die werden nie schlecht!

Haben Sie immer leere Tüten im Haus

Schmeißen Sie nie Papier weg

Machen Sie sich nichts vor: Ihr Zeug hat keine Gefühle

Passen Sie auf, dass Sie auch alles erben

2. Sind Sie wirklich schuld?

Die Aufräumen-mit-System-Mafia

Wenn Sie keinen Sex haben, liegt es nicht an der Unordnung

3. Lassen Sie Ihren Scheiß überall im Haus liegen

DAS ARBEITSZIMMER: Je unordentlicher der Schreibtisch, desto kreativer der Verstand

DAS BAD: Fließendes Wasser ist ein Privileg. Machen Sie sich das klar

DIE KÜCHE: Wer leben will, muss essen. Und das macht Dreck

DIE SPEISEKAMMER: Kaufe in der Zeit, dann hast du in der Not

DAS SCHLAFZIMMER: Was für eine schöne Schlamperei!

DER SCHRANK: Hat er eine Tür? Dann machen Sie sie zu

4. Mit Krempel leben: Die Praxis

KLEIDUNGSSTÜCKE: Nicht zusammenlegen, sonst bekommen sie Falten

LOUNGEWEAR: Tragen Sie nie etwas anderes

HANDTASCHE: Nicht mehr als 90 Objekte

SCHUHE: Behalten Sie alle

KINDER: Der Inbegriff der Unordnung

KATZEN: Sie brauchen mehr Katzen

HUNDE: Siehe Katzen

BÜCHER: Erst kaufen, dann stapeln

5. Lassen Sie den Scheiß auch draußen liegen – und vergessen Sie nicht den Cyberspace

DER GARTEN: Verstauen Sie Verpackungen und alles, was nicht mehr funktioniert, hinter dem Haus – wenn da noch Platz ist

FEIERTAGSDEKO? JA!

DAS AUTO: Schmeißen Sie alles zum Fenster raus oder auf den Rücksitz

DER COMPUTER: Hinterlassen Sie Ihren digitalen Fußabdruck

6. Genießen Sie, was Sie haben, aber werden Sie kein Messie

Shoppen macht Spaß

ZUM ABSCHLUSS

RESSOURCEN

KREMPEL-CHECKLISTE

DANK

BILDNACHWEIS

Vorbemerkung

Dies ist kein Buch über das Aufräumen. Es verrät Ihnen nicht, wie Sie Ihr Leben in den Griff bekommen. Oder wie Sie glücklich werden. Es ist kein Lebenshilfebuch. Es wird Ihnen nicht zum Traumjob verhelfen, und Sie finden damit auch nicht sich selbst. Es ist eine Parodie. Deshalb stand es in Ihrer Buchhandlung auch in der Abteilung Humor.

Einleitung

»Immer wenn Sie merken, dass Sie auf der Seite der Mehrheit stehen, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken.«

MARK TWAIN

Ordnung ist in. Messies sind out. Das einfache Leben liegt im Trend – Danke, Minimalismus. Danke, KonMari-Methode.1

Meine Freunde und meine Familie waren hin und weg von dem Zwölf-Milliarden-Bestseller Magic Cleaning. Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert von Marie Kondo, und alle sind sie damit auf die Nase gefallen, immer und immer wieder. Nicht schön, wenn man sowas mit ansehen muss. Ach, jetzt wünscht Ihr Euch, Ihr hättet Großmutters Häkelbikini nicht weggeworfen und auch nicht den Aschenbecher in Gestalt einer Hammelkeule, den Euer Sohn im Keramikkurs gebastelt hat? Pech. Die sind weg. Und schuld ist Euer bescheuerter Aufräumfimmel.

Befreien Sie sich von den Fesseln des Ordnungszwangs, triumphieren Sie über die Herrschaft von öder Gleichförmigkeit und Vorhersagbarkeit. Aufgeräumte Haushalte sehen alle gleich aus – vor allem, wenn darin nichts mehr übrig ist –, aber ein unaufgeräumter Haushalt, der hat Charakter. Er ist anständig und ehrlich, strahlt Freiheit und Abenteuer aus.

Wir leben in einem Land der unbegrenzten Konsummöglichkeiten. »Befreie dich von deinem Krempel« ist daher ein lächerlicher Vorschlag. Und feige dazu. Sicher, es ist einfacher, wenn Sie Ihre Schubladen durchgehen und willkürlich den ganzen Scheiß wegschmeißen – ich bitte um Verzeihung: gezielt den Scheiß aufheben, der Ihnen ein Glücksgefühl vermittelt –, als sich mit dem Ärger auseinanderzusetzen, den Sie gerade haben. Aber ist es nicht besser, mit dem Ärger klarzukommen, statt die Schuld den Sachen anzuhängen und so zu tun, als bekämen Sie nicht genug Oralsex, nur weil Ihr Mann Krawatten sammelt? Aufräumen ist Ausflucht. Lassen Sie sich darauf nicht ein. (Wenn Sie sich allerdings lieber doch noch nicht sofort mit Ihren Problemen auseinandersetzen möchten, können Sie auch einfach den Computer einschalten und erst einmal mindestens drei Dinge kaufen. Dann werden Sie sich gleich viel besser fühlen.)

Jeder von uns kauft gern Sachen, erbt gern Sachen und sammelt gern Sachen. Und all diese Sachen haben wir gerne um uns. Die Wissenschaft hat sogar herausgefunden: Wer einen Haufen Krempel hat, ist offener für neue Ideen, kreativer und (das folgt daraus) klüger. Eine Studie in der Zeitschrift Psychological Science offenbarte, dass »eine unordentliche Umgebung zum Bruch mit Traditionen und Konventionen ermuntert«. Die Probanden, die im Durcheinander lebten, zeigten beinahe fünfmal so viele hochkreative Reaktionen wie ihre Kollegen aus ordentlichen Verhältnissen. Sie neigten zudem dazu, bei Smoothies Geschmacksrichtungen zu wählen, die als »neu« angepriesen wurden, im Unterschied zu »klassisch«.2

Das ist der Beweis. Lassen Sie sich nicht dazu verführen, ordentlich zu sein! Denken Sie dran, wie viele exotische Früchte Sie probieren können, wenn Sie nur ein wenig unordentlicher sind. Überlegen Sie, wie wenig Zeit Ihnen auf Erden noch bleibt, bevor Sie sterben, weil ein Zikavirus auf Ihrem ungewaschenen Spinat herumlungert, oder – seien wir ehrlich, das ist wahrscheinlicher – Sie einem Herzinfarkt erliegen.

Ja, verdammt nochmal, wollen Sie sich zum Sklaven eines aufgeräumten Haushalts machen? Wollen Sie sich einreden lassen, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt, weil Sie Dinge einfach haben möchten, ohne sich vorher zu überlegen, wozu Sie sie benötigen oder was mit ihnen passiert, nachdem Sie sie mit nach Hause genommen haben? Weil Sie es nie in eines von diesen Schöner-leben-Magazinen schaffen werden? Lassen Sie diesen KonMari-Rummel sein. Sie werden nur sich und Ihren ganzen Haushalt blamieren, wenn es am Ende doch schiefgeht.

Und der größte Blödsinn dabei ist, dass das Aufräumen angeblich Ihr Gefühlsleben in Ordnung bringt. Wutanfälle? Zu viel Kram. Eheprobleme? Zu viel Kram. Sie können nicht schlafen? Zu viel Kram! Darmbeschwerden? Das liegt nicht an dem Gluten – es liegt an dem ganzen verfluchten Kram.

Fällt Ihnen jemand ein, der besonders ordentlich war? Ich helf Ihnen: Patrick Bateman, der Serienkiller aus American Psycho. Auch Mussolini war ein sehr ordentlicher Mann. Hat mit Begeisterung Akten sortiert. Und Ted Bundy? Ordentlicher kann niemand sein. Jetzt sagen Sie selbst: Sind das die Leute, in deren Gesellschaft Sie gern wären?

In diesem Buch lernen Sie ein von mir entwickeltes System für ein erfüllteres Leben kennen, die Methode FREI. Die Buchstaben stehen für nichts Bestimmtes. Fatal reduziertes Erlebnisinventar? Frag ruhig einen Indianer? Klar!

Freiheit ist etwas Tolles, und mit weniger sollte sich keiner zufriedengeben. Alles andere ist für AFFEn (Aufräum-Fanatiker fortgeschrittener Entwicklungsstufe). In diesem Buch zeige ich Ihnen, wie Sie Ihr Leben so einrichten, dass Sie sich nie wieder mit Aufräumen abgeben müssen.

Treiben Sie Ihren inneren AFFEn aus. Bei manchen KonMari-Maximen sollte es Ihnen kalt den Rücken runterlaufen (jedenfalls wenn Sie noch einen Funken Leben in sich haben und nicht empfänglich für merkwürdige Kulte sind).

In der folgenden kleinen Übersicht sehen Sie, was den AFFEn vom FREIen unterscheidet.

AFFE

FREI

Bücher, die Sie gern lesen

Bücher stehen nur rum. Reißen Sie die Seiten raus, die Sie wirklich lesen, und legen Sie diese in eine Kiste. Der Rest kommt in die Papiertonne.

Sei doch kein Idiot!

Alte Auflaufform, die Sie an Ihre Mutter und die Thunfischaufläufe Ihrer Kindheit erinnert

Wegschmeißen. Wer braucht schon eine Mutter oder eine schöne Erinnerung an seine Kindheit. Diese Auflaufform ist nicht Ihre Mutter. Haben Sie das verstanden?

Machen Sie wirklich noch Thunfischaufläufe? Dann brauchen Sie auch eine Form dafür, Sie wunderbare Mittelwest-Hausfrau aus den Siebzigern.

All Ihre Socken

Sie brauchen nur einige wenige Paar Socken, und die sollten Sie zweimal gefaltet in einer Schublade aufbewahren. Wenn Sie sie anders falten oder auf die Idee kommen, zwei Socken einfach miteinander zu verknüllen, sind Sie wirklich das Letzte, und Ihre Socken werden sehr, sehr traurig sein.

Socken haben keine Gefühle!

Die AFFEnlehre verlangt von ihren Anhängern nicht nur, dass sie den größten Teil ihres irdischen Besitzes fortwerfen und nur das behalten, was sie stimuliert – spirituell stimuliert, meine ich –, sondern es wird auch erwartet, dass sie mit diesen Objekten reden. Haben Sie wirklich die Zeit, jeden Tag Ihre Handtasche auszuräumen, sie zusammenzufalten, in den Schrank zu legen und sich bei ihr für ihre Dienste zu bedanken?

Leute, seid doch nicht so bescheuert!

1 Ist schon okay, wenn Sie von der KonMari-Methode noch nie gehört haben (obwohl es schon irgendwie merkwürdig ist), kurz zusammengefasst: Es geht darum, dass Sie mit Ihren Socken reden.

2 Kathleen D. Vohs, Joseph P. Redden und Ryan Rahinel, »Physical Order Produces Healthy Choices, Generosity, and Conventionality, Whereas Disorder Produces Creativity«, in: Psychological Science, Nr. 9 (2013).