Liebenswerte Zwergkaninchen - Monika Wegler - E-Book

Liebenswerte Zwergkaninchen E-Book

Monika Wegler

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Beschreibung

Zwergkaninchen erobern mit ihrem putzigen Aussehen die Herzen von Groß und Klein. Um ihnen ein schönes, artgerechtes Leben bieten zu können, sollte man ihre Lebensweise und Bedürfnisse kennen. Kompetent, unterhaltsam und praxisnah führt die erfahrene Autorin und Tierfotografin Monika Wegler in das Leben der Zwerge ein und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrung rund um Unterbringung, Ernährung, Gesundheit und Beschäftigung aus über 35 Jahren Kaninchenhaltung weiter. Eltern, die ihre Kinder an die Tierhaltung heranführen wollen, steht sie mit Rat und Tat zur Seite. In außergewöhnlichen, emotionalen Fotos zeigt Monika Wegler typische Verhaltensweisen der Zwerge ebenso wie wichtige Handgriffe. Spannende Projekte und Beobachtungstipps laden dazu ein, die Tiere und ihre besonderen Fähigkeiten zu entdecken. Auf-einen-Blick-Seiten präsentieren kreatives Spielzeug und Leckereien in neuer Form. Als besonderes Extra bietet die kostenlose GU Heimtier-Plus-App zusätzliche Anleitungen, Bilder und mehr.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 165

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Mit der GU Heimtier Plus-App wird Ihr Ratgeber interaktiv

Dieser Ratgeber hält noch weitere interessante Zusatzinfos und Bilder für Sie bereit. Die entsprechenden Stellen sind durch folgende Icons gekennzeichnet.

Drei Zwerge in Aktion: Besuchen Sie im Video auf > eine Gruppe Zwergkaninchen in ihrem artgerecht eingerichteten Innengehege und beobachten Sie, wie die kleinen Fellnasen ihren Abenteuerspielplatz nutzen und was sie dort so alles treiben.

Mögen Zwerge Wasser? Sehen Sie selbst auf >.

Weitere Rassen unterschiedlichster Farbe und Fellbeschaffenheit finden Sie über die >.

Wer gewinnt, Löwenzahn oder Widderchen? Mehr dazu über >.

Empfehlenswerte Futterpflanzen erfahren Sie über die >.

Damit es den Zwergen nicht langweilig wird: Attraktive Beschäftigungsideen zum Nachbauen finden Sie zu den >, >, >, >, >, > und >.

und Wildkaninchen gehören zur gleichen Familie. Wodurch sie sich unterscheiden, erfahren Sie über >.

Welche Informationen Ihr Tiersitter braucht, während Sie im Urlaub sind, finden Sie zu >.

Wie gesunde Zwerge aussehen, erfahren Sie über >.

Ausführliche Informationen zur Behandlung der Tiere und zur Anwendung der Kaninchen-Apotheke finden Sie über die >.

Einen guten Tierarzt finden: Lesen Sie dazu die Zusatzinfo zu >.

INTERESSANTE INFOS FINDEN – SO EINFACH GEHT’S:

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3. NEUES ERFAHREN

Entdecken Sie Wissenswertes und Faszinierendes über Ihr Lieblingstier. Und lassen Sie sich von tollen Bildern und Videos begeistern.

QUICKSTART INS GLÜCK

Sie wünschen sich ein Zwergkaninchen, sind sich aber noch nicht sicher, ob die kleinen Fellnasen zu Ihnen passen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sie sich wohlfühlen? Was kosten Anschaffung und Unterhalt der Tiere? Verschaffen Sie sich auf den folgenden Seiten einen ersten Überblick.

Typisch Zwergkaninchen

So leben sie

Ob Minizwerg oder Schlappohr, alle unsere Kaninchen sind Nachkommen des Europäischen Wildkaninchens. Noch immer schlummert in ihnen tief verwurzelt das Wesen und Verhalten ihrer wilden Vorfahren. >->

Leben in der Kolonie: Wildkaninchen leben gesellig in Gruppen mit einer festen Rangordnung. Wollen Sie später »keinen Zoff in der Bude«, gilt es von Anfang an, die ideale Gruppe zu wählen. >

Im Schutz des Baus: Kaninchen graben Tunnel und ziehen sich in ihre Höhlen zurück, sobald Gefahr droht. Freie, offene Flächen meiden sie, denn ihre Fressfeinde lauern überall. Auch Ihre kleinen Fellnasen brauchen ausreichend Versteckmöglichkeiten und eine Sandkiste, in der sie buddeln und scharren können. >

Dämmerungsaktiv: Am Morgen und vom späten Nachmittag bis zum Abend hin sind die kleinen Racker am muntersten. In diesen Zeiten freuen sich Kaninchen über Abwechslung und Beschäftigung. Mittags relaxen die Tiere gern und wollen ihre Ruhe. >->

Eltern-TIPP

Kaninchen für mein Kind?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es fällt, Nein zu sagen, wenn sich das eigene Kind von Herzen eine Fellnase wünscht. Voraussetzungen sind: Mindestens Schulalter und vom Temperament her ein eher ruhiges Kind. Dies harmoniert mit dem Wesen der Kaninchen. Für einen allzu wilden »Treibauf« sind Kaninchen ungeeignet.

Nagen und markieren

Da die Zähne von Kaninchen immer nachwachsen, müssen sie nagen. Für die natürliche Zahnabnutzung brauchen sie viel Heu, Grünfutter und Zweige. >->

Kaninchen markieren ihr Revier mit Sekret aus den Kinn- und Geschlechtsdrüsen, aber auch durch Absetzen von Kotpillen. Kalkulieren Sie ein, dass Ihre Zwerge vielleicht nicht ganz stubenrein werden. Falls es nicht klappen sollte, hilft nur Saubermachen, ein Schuss Humor und Toleranz. >->

Das mögen Kaninchen

Kaninchen sind von Natur aus gesellig. Sie benötigen mindestens einen Artgenossen, um glücklich leben zu können.

Richten Sie Ihren Fellnasen ein Zimmergehege ein, in dem sie nach Herzenslust frei hoppeln dürfen. Pro Zwerg mindestens 2 qm; je mehr Platz, desto besser.

Kinder lieben die niedlichen Zwerge. Für ein harmonisches Miteinander benötigen Kinder jedoch von Anfang an die verantwortungsvolle Anleitung ihrer Eltern.

Sprechen Sie die Tiere stets mit sanfter Stimme an. Das schafft Vertrauen.

Üben Sie sich in Geduld, wenn sich die Kleinen nicht gleich zutraulich verhalten. Jeder Zwerg ist anders, und mit Hektik erreichen Sie nur das Gegenteil.

Das mögen sie nicht

Einzelhaltung ist nicht artgerecht. Ohne Artgenossen kann der Zwerg sein vielfältiges Sozialverhalten nicht ausleben.

Eingesperrt in einem Zimmerkäfig, lebt das bewegungsfreudige Kaninchen wie in einem Gefängnis.

Kaninchen möchten nicht ständig geknuddelt werden. Drängen Sie sich in diesem Fall nicht auf und laufen Sie dem Tier nicht nach.

Hektik und Lärm stressen Kaninchen. Auf Dauer kann dies Verhaltensprobleme und Krankheiten auslösen.

Ergreifen Sie den Zwerg nie unvorbereitet von oben, ziehen Sie ihn nie an den Ohren, necken Sie ihn auch nicht »zum Spaß« oder schreien ihn an. Er verliert sonst das Vertrauen zu Ihnen.

Zwergkaninchen & andere Mitbewohner

Nie allein!

Zwergkaninchen sind gesellige Tiere und wollen auf keinen Fall allein leben. Ohne Frage sind ihnen Artgenossen als Partner am liebsten, denn nur so können sie ihr vielfältiges Sozialverhalten ausleben. Doch was tun, wenn schon andere Tiere mit im Haus leben? Passen sie als Sozialpartner zu den Zwergen?

Zwerge & Meerschweinchen

Meerschweinchen werden gern einem Zwerg als Partner zugesellt. Doch beide Tiere haben wenig gemein, Missverständnisse sind vorprogrammiert. Sie sprechen verschiedene Sprachen. Und oft zieht das Schweinchen – kommt es zu einer Auseinandersetzung – den Kürzeren. In einem großen Gehege kann man jedoch Gruppen beider Tierarten zusammen halten.

Zwerge & Katze, Hund und Vögel

Katzen sind Raubtiere, und ihr Spielverhalten kann wortwörtlich »bös’ ins Auge gehen«! Ich lebe selbst seit über 30 Jahren mit Kaninchen und Katzen zusammen, wobei ich gewisse Spielregeln beachte. Außer »Bubi«, eine Kleinschecke, der frei in meinem gesicherten Garten lebt und vor dem alle meine Miezen großen Respekt haben, sind meine Zwerge separat untergebracht. Vor allem meine Minizwerge und die Jungtiere, die noch ins Beuteschema von Katzen passen, würde ich nie unbeaufsichtigt frei mit meinen Katzen herumlaufen lassen.

Hunde sind Rudeltiere und können mit dem Kaninchen Burgfrieden, ja sogar Freundschaft schließen. Vorausgesetzt, sie sind gut erzogen und keine tollpatschigen Welpen mehr. Trotzdem sollten Sie die Tiere stets im Auge behalten.

Vögel, sofern sie leise zwitschern, beeinträchtigen das Wohlbefinden der Zwerge nicht. Ganz anders verhält es sich mit Papageien oder Nymphensittichen. Deren schrille, hohe Laute kommen den Rufen von Greifvögeln gleich und versetzen die Kaninchen in Angst und Schrecken. Eine solche Dauerbeschallung ist nichts für sensible Kaninchenohren!

Mir ist langweilig. Wo sind denn nur meine Kumpel?

Haltung und Kosten

Damit sich Ihre Zwerge bei Ihnen wohlfühlen, benötigen sie eine artgerechte Unterbringung und Ausstattung. Dazu kommen laufende Kosten für Verpflegung und Tierarzt.

DIE ANSCHAFFUNGSKOSTEN

Kaufpreis pro Tier

Rassezwerg vom Züchter

30 – 50 €

Zwergkaninchen aus der Zoohandlung

50 €

Zwergwidder, Löwenkopf oder Teddy

bis zu 75 €

Zwergkaninchen aus dem Tierheim

Werden kastriert gegen eine Spende abgegeben; bitte fair bleiben und mindestens 50 € spenden!

Unterkunft

großer Zimmerkäfig

40 – 150 €

Etagenkäfig

180 €

Freigehege aus Gitterelementen

40 € (ich habe für meinen Zimmerauslauf 2 Gehege verwendet)

Kaninchenstall Outback plus zusätzlichem Freigehege

150 – 300 €

70 €

Holzhaus

30 €

3 Keramiknäpfe für Futter und Wasser

je 5 €

Heuraufe, Heubollerwagen

5 € und 8 €

Toilettenschale / Katzentoilette

5 €/10 – 20 €

2 Weidenbrücken (als Tunnel und Einstiegshilfe)

5 €

Grasröhre, Weidentunnel

12 € und 10 €

Pflegeartikel

Bürste, Striegel, Kamm

6 €

Krallenzange

je 15 €

KOSTEN PRO MONAT FÜR ZWEI ZWERGKANINCHEN

Einstreu

Holzspäne >

3 €

Stroh (zusätzlich zur Holzspäne)

5 €

Pflanzengranulat >

5 €

Futter

Heu, Grün- und Saftfutter im Winter

80 €

im Sommer (mit zusätzlichem Grünfutter aus der Natur)

40 €

EINMALKOSTEN

Impfung gegen RHD und MyxomatoseKastration Rammler

15 – 30 €

40 – 80 € (Preisgefälle zwischen Land und Großstadt)

Passen Kaninchen zu mir?

Junge Zwergkaninchen sind entzückend. Nur allzu leicht hat man sich verliebt in die niedlichen »Häschen« mit ihrem samtigen Fell und den großen Knopfaugen. Vor allem Kinder wollen die süßen Kleinen sogleich in den Arm nehmen und beschmusen. Doch lassen Sie sich bitte nicht verführen zu einem spontanen Kauf, den Sie später vielleicht bereuen. Unsere Tierheime sind voll von Kaninchen, die angeschafft wurden unter falschen Voraussetzungen und einer Erwartungshaltung, die dann nicht erfüllt wurde. Bedenken Sie, dass Zwergkaninchen 10 bis 12 Jahre alt werden können. In dieser langen Zeit wollen sie artgrecht versorgt werden. Gehören die Fellnasen Ihren Kindern, liegt dennoch die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere mit bei Ihnen. Manchmal währt die Freude an den Zwergen nur kurz, denn sie stellen durchaus hohe Ansprüche an die Haltung, bleiben nicht immer so lieb und sanft, können auch mal recht kratzbürstig sein und so manchen Blödsinn anstellen. Wenn sich die Kinder nicht mehr um die Tiere kümmern wollen, geht die Verantwortung in Ihre Hände über.

Neugierig schaut der junge Löwenkopf-Zwerg aus dem Weidentunnel.

Eltern-TIPP

Konsequent bleiben

Ich kann mich noch gut erinnern, wie das war mit meinen beiden Kindern und ihrer »Fürsorge«. Oft fühlte sich keiner so recht zuständig. Die Lösung war ein gemeinsam erstellter Aufgabenplan mit den täglichen Pflichten für jedes Kind. Mit etwas Unterstützung und Konsequenz kann so jedes Kind seinem Alter entsprechend eingebunden werden.

Überlegungen vor der Anschaffung

In diesem Test können Sie überprüfen, ob Zwergkaninchen zu Ihnen passen und ob Sie alle wichtigen Voraussetzungen dafür erfüllen.

JA

NEIN

1.

Ein Kaninchen wird nicht immer stubenrein. Lässt sich dies mit Ihrem Ordnungssinn vereinbaren?

2.

Sind alle Familienmitglieder frei von Allergien gegen Tierhaare?

3.

Kaninchen werden bis zu 10 Jahre alt. Können Sie so lange die Versorgung der Tiere gewährleisten?

4.

Damit sich die Zwerge bei Ihnen wohlfühlen, benötigen sie ein geräumiges Gehege. Haben Sie ausreichend Platz für Unterkunft und Auslauf?

5.

Wohin mit den Kaninchen im Urlaub? Haben Sie Bekannte, Nachbarn oder Freunde, die in dieser Zeit die Tiere versorgen, bzw. sind Sie bereit, einen Tiersitter zu bezahlen?

6.

Sind die Zwerge ein Kinderwunsch, bringen Sie die Geduld und Zeit auf, Ihr Kind ausreichend anzuleiten?

7.

Halten Sie schon Tiere und haben Sie überprüft, ob sich diese mit Kaninchen vertragen bzw. ob eine räumliche Trennung möglich ist?

8.

Kaninchen können sich verletzen oder krank werden. Ist Ihnen bewusst, dass hierbei Kosten entstehen können über einige Hundert Euro?

9.

Kaninchen nagen alles an, was ihnen zwischen die Zähne kommt. Können Sie gegebenenfalls mit solchen Schönheitsfehlern und Schäden an Ihren Einrichtungsgegenständen leben?

10.

Nicht alle Zwerge werden zutraulich. Respektieren Sie dies und sind auch mit dem Beobachten zufrieden?

Auflösung:

0 – 4 Antworten mit Ja:Kaninchen scheinen – zumindest im Moment – nicht die geeigneten Heimtiere für Sie zu sein.

5 – 9 Antworten mit Ja:Schon viel besser. Hinterfragen Sie trotzdem kritisch die verneinten Fragen.

10 Antworten mit Ja:Gratuliere! Sie erfüllen beste Voraussetzungen.

Beginnt ein Kaninchen sich zu putzen, fühlt es sich sicher!

Die ideale Wohngemeinschaft

Junge Zwergkaninchen, auch wenn sie aus unterschiedlichen Würfen stammen, kann man problemlos vergesellschaften. Dies ändert sich jedoch schlagartig, sobald die Tiere beginnen geschlechtsreif zu werden. Das ist ab dem dritten Lebensmonat der Fall. Ein Schock für viele Halter, wenn sich ihre sanften Lieblinge urplötzlich in Raufbolde und aggressive Zicken verwandeln! Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen, dass Sie sich schon bei der Auswahl für die ideale Gruppierung entscheiden.

Ein Pärchen hat sich aus meiner langjährigen Praxiserfahrung am besten bewährt. Doch Vorsicht, beachten Sie bitte unbedingt den Hinweis im Wichtig-Kasten unten, denn nicht umsonst gelten Kaninchen als besonders fruchtbar!

Zwei Böckchen (nur frühzeitig kastriert) kann man zusammen halten, aber ideal ist diese Verbindung nicht.

Zwei Weibchen, die brünstig geworden sind, folgen ihrem Brutinstinkt und verteidigen aggressiv ihr zukünftiges Nest, indem sie die vermeintliche Rivalin mobben und auch beißen. >

Geschlechtsbestimmung

Vor allem bei jungen Kaninchen benötigen Sie Erfahrung zur Unterscheidung. Beide Fotos zeigen unten jeweils die Afteröffnung zur Blume (Schwanz). Links: Böckchen mit sichtbarem Penis. Rechts: Häsin mit schlitzförmiger Vagina. Auf leichten Druck mit dem Finger treten die Geschlechtsteile hervor.

WICHTIG

Frühzeitig kastrieren lassen

Gehen Sie mit Ihrem Böckchen, wenn es mit einem Weibchen zusammenlebt, im Alter von zehn Wochen zu einem erfahrenen Kleintierarzt. Nur durch eine frühzeitige Kastration vermeiden Sie unerwünschten Nachwuchs. Halten Sie mehrere Zwergkaninchen, müssen alle Böckchen frühzeitig kastriert werden, sonst bekämpfen sie sich bis aufs Blut! Ein weiterer Vorteil: Kastrierte Tiere markieren und spritzen weniger, lassen sich leichter zur Sauberkeit erziehen, sind ausgeglichener und auch gesünder. >

Der Weg zum Wunschkaninchen

Sie haben alles für den Einzug Ihrer Zwerge vorbereitet und vielleicht schon im Kopf, welche Farbe und Rasse es sein soll? Dann kann die Suche starten.

Zwergkaninchen bekommen Sie im Zoofachhandel, aus Privathand (über die Kleintier-Anzeigen im Internet), beim Züchter, aus dem Tierheim oder bei Tierschutzorganisationen. Hier warten viele liebenswerte Kaninchen auf ein neues Zuhause. >

Herkunft beachten: Egal, wo Sie Ihre Zwerge kaufen, begutachten Sie deren »altes« Zuhause. Nur wenn Ihnen die Haltungsbedingungen zusagen, können Sie davon ausgehen , dass sich die Tiere normal entwickeln.

Wie viele Tiere: Bitte mindestens zwei Zwerge. Entscheiden Sie sich gleich für ein Pärchen, das sich kennt und gut verträgt, bekommen Sie keine Probleme bei der Vergesellschaftung. >

Alter beim Kauf: Ab ca. 8 Wochen ist ein Junges fit zur Abgabe.

Gesundheit: Erwerben Sie kein Tier aus einem Bestand, in dem Kaninchen Krankheitssymptome zeigen. Ihre Zwerge könnten sich schon angesteckt haben.

Auf das Wesen achten

Wünschen Sie sich ein zutrauliches Kaninchen? Dann achten Sie darauf, wie es sich verhält. Springt es schon beim ruhigen Annähern panikartig in die Ecke? Dann Finger weg! Solche Tiere werden später – wenn überhaupt – nur mit viel Geduld handzahm. Am besten, Sie schauen sich vor Ort die Haltung und Elterntiere an. Falls dies nicht möglich ist, fragen Sie nach: Woher stammen die Zwerge? Wie sind sie aufgezogen worden? Um sicherzugehen, kaufen Sie einen Rassezwerg nur beim Züchter. >

Zwei, die sich gut verstehen: ein Zwerg, havannafarbig, und ein weißes Widderchen.

Gute Fahrt

Wenn Sie Ihre Fellnasen abholen, fahren Sie mit den Tieren ohne Umwege nach Hause. Hier die wichtigsten Tipps für unterwegs:

Kaninchen gehören während der Fahrt in eine Transportbox (Foto), nicht auf den Schoß!

Die Box zusätzlich mit Sicherheitsgurten auf dem Rücksitz befestigen, sonst fliegt sie beim Bremsen durch das Auto!

Kaninchen vertragen keine Hitze. Schalten Sie im Hochsommer die Klimaanlage im Auto an oder verlegen Sie den Transport in die kühlen Abendstunden.

Wollen Sie das Kaninchen später zu Ihrem alteingesessenen setzen, dann hilft es, wenn Sie den bisherigen »Revierinhaber« mitnehmen. >

Sanft eingewöhnen

Zu Hause angekommen, stellen Sie die Box in das Innengehege und öffnen die Tür. Nun heißt es abwarten und am besten nur beobachten. Jedes Kaninchen ist anders. Selbstbewusste Zwerge erkunden zuerst neugierig ihr neues Revier. Eher schüchterne Fellnasen benötigen mehr Zeit, bis sie sich aus dem Versteck trauen. Vor allem Kindern fällt das geduldige Abwarten schwer, haben sie sich doch so auf ihre Kaninchen gefreut. Erklären Sie Ihrem Kind, dass die Tiere nun Zeit zum Eingewöhnen benötigen. Fangen die Zwerge an, sich zu putzen und zu fressen – das machen Kaninchen nur, wo sie sich sicher fühlen –, dann ist der erste Schock überwunden. >

»Endlich zu Hause. Mal schauen, ob es mir hier überhaupt gefällt.«

Sicher untergebracht

Besorgen Sie sich zum Abholen eine Transportbox. Praktisch ist ein Modell, welches oben und vorne aufklappbare Gittertüren hat (Foto) und zusätzlich die Möglichkeit bietet, das Oberteil komplett abzunehmen. Gut auspolstern mit Stroh, damit sich der Zwerg darin wohlfühlt. Geben Sie Einstreu vom Vorbesitzer mit in die Box. Der vertraute Geruch erleichtert Ihrem Neuankömmling die Umstellung. Bei längeren Autofahrten Heu zum Knabbern nicht vergessen und eine Wasserschale, die Sie vorne in die Gittertür einhängen.

Richtig hochnehmen

Kaninchen lassen sich nicht gern hochnehmen. Fühlen sie sich unsicher, zappeln und kratzen sie. Dies ist gefährlich, denn fällt das Tier herunter, kann es sich verletzen. So geht es: Nähern Sie sich behutsam von vorne und lassen den Zwerg an Ihrem Handrücken schnuppern. Dann mit einer Hand das lose Nackenfell in Höhe der Schulterblätter greifen (nicht kneifen!). Mit der anderen Hand umgehend das Hinterteil abstützen und dabei die Hinterbeine gut zwischen Daumen und Mittelfinger fixieren. Der Zeigefinger kommt zwischen die Beine, um sie nicht zu fest zusammenzudrücken.

Ein Junges hochnehmen

So einen Winzling wie das Löwenwidderchen auf dem Foto sollte man nicht am Nackenfell ergreifen. Umschließen Sie das Tier beidseitig mit Ihren Händen. Achten Sie darauf, dass der Kleine sicher in Ihrer halb geschlossenen Handmulde hockt. Dann können Sie den Zwerg hochnehmen.

Auf dem Arm tragen

Setzen Sie den Zwerg so auf Ihren angewinkelten Unterarm, dass auch sein Hinterteil samt Beinen gut abgesichert ist. Manche Zwerge kuscheln sich dabei mit ihrem Kopf in die Armbeuge. Die andere Hand bleibt während des Tragens auf dem Rücken des Tieres liegen, sodass Sie notfalls zugreifen können, wenn der Zwerg unruhig wird.

1 MINIS AUF DER SPUR

In diesem Kapitel lesen Sie, warum Häschen keine Hasen und die kleinen Nager keine Nagetiere sind. Begleiten Sie mich auf eine spannende Reise von den Wildkaninchen der Römer bis zu den Rassezwergen von heute. Am Ende des Kapitels erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf Ihres Wunschzwerges achten sollten.

Die Geschichte des Kaninchens

Heute gehören vor allem die Zwerge unter den Kaninchen mit zu den beliebtesten Heimtieren. Doch es war ein weiter Weg, bis aus den wilden Vorfahren unsere zahmen Fellnasen entstanden.

Die Geschichte begann vor etwa 3000 Jahren mit einer Verwechslung. Als phönizische Seefahrer auf der Iberischen Halbinsel die ersten Wildkaninchen entdeckten, hielten sie diese für Klippschliefer, eine Tierart aus ihrer syrischen Heimat. Deshalb nannten sie das Land »i-shepanim«: »Insel der Klippschliefer«. Die Römer übernahmen die falsche Bezeichnung in ihre Sprache und gaben der Iberischen Halbinsel den heute noch gültigen Namen Hispania. Zur Bereicherung ihres Speiseplans hielten die Römer Wildkaninchen in ummauerten Gärten, den sogenannten Leporarien. Diese Gehegehaltung gelangte im frühen Mittelalter nach West- und Mitteleuropa. Im 16. Jahrhundert begannen erste Zuchtversuche, um Kaninchen in unterschiedlichen Größen und Fellfarben zu erzielen. Doch erst Ende des 19. Jahrhunderts, als die bis dahin halbwilden Kaninchen aus den Freilandgehegen in Ställe umzogen, begann die eigentliche Domestikation (Zahmwerdung).

ZUSATZWISSEN

Wildkaninchen & Feldhase

Häufig werden Hase und Kaninchen verwechselt. Bei näherem Betrachten unterscheiden sich beide Tierarten aber deutlich voneinander. Von den Zoologen werden beide Arten in die Familie der Hasenartigen eingeordnet, und beide Arten zählen zu den sogenannten Flucht- und Beutetieren. Aber dann hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf: »Meister Langohr« ist im Gegensatz zum gesellig lebenden Wildkaninchen ein Einzelgänger und hat sich nie zähmen lassen. Und aufgrund der unterschiedlichen Chromosomenzahl können beide Tierarten keinen Nachwuchs miteinander zeugen.

Hase oder Kaninchen?

In antiken Quellen zur Nutztierhaltung wird häufig von »Hasen« berichtet, was vermutlich eine Verwechslung und falsche Bezeichnung für Kaninchen ist. So nannte man die ummauerten Gärten in Rom Leporarien (Hasengehege), abgeleitet von dem lateinischen Wort lepus