Marken Reiseführer Michael Müller Verlag - Sabine Becht - E-Book

Marken Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Sabine Becht

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken und erleben Sie gemeinsam mit Sabine Becht und Sven Talaron die Marken (ital.: Marche) im nördlichen Osten Italiens. Auf 288 Seiten mit 149 Farbfotos finden Sie in unserem Reiseführer "Marken" in der siebten Auflage alles, was sie für eine einmalige und individuelle Italienreise brauchen. Atemberaubende Tropfsteinhöhlen, geschichtsträchtige Renaissancestädte, imposante Gebirgskulisse und traumhafte Badebuchten - schon im Reisefieber? Die Marken (Le Marche) stehen noch immer im Schatten der übermächtigen Toscana. Zu Unrecht! Die großartige Hügellandschaft jenseits der endlosen Sandstrände an der Adriaküste ist einzigartig. Außerdem zeigen sich in dieser östlich von Umbrien gelegenen Region des Stiefels grandiose Höhlen wie die berühmten Grotten von Frasassi, die bis zu 2.500 Meter hohen Monti Sibillini in beeindruckender Gebirgswelt oder Urbino, die perfekte Renaissancestadt. Auch Pesaro, Macerata und Ascoli Piceno, wo eine der schönsten italienischen Piazzas beheimatet ist, haben es touristisch in sich. Eines der schönsten Küstenstädtchen mit schönen stadtnahen Sand- und Kiesstränden sowie touristischer Infrastruktur ist Fano. 30 Karten und Pläne im Buch sorgen für optimale Orientierung in der Region Marken und Umbrien. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Sabine Becht und Sven Talaron haben alles für Sie vor Ort recherchiert und ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays und Anekdoten vermitteln interessante Hintergrundinformationen und machen Ihnen Land und Leute leichter zugänglich. Die Geheimtipps von Sabine Becht und Sven Talaron erschließen Ihnen neben allen touristischen Highlights auch die versteckten Perlen der Region abseits ausgetretener Pfade. Erprobte Tipps und nützliche reisepraktische Ratschläge runden unseren Marken-Reiseführer ab.

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Seitenzahl: 532

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Sabine Becht und Sven TalaronOrientiert in den MarkenDie Region im ProfilErlebnis Natur & KulturDie Marken mit KindernUnterwegs in den MarkenStopover in San MarinoDie Provinz Pesaro & UrbinoDas MontefeltroSan LeoCarpegna und UmgebungMonte CarpegnaParco Interregionale del Sasso Simone e SimoncelloConvento San Francesco MontefiorentinoFrontinoMacerata FeltriaSassocorvaro und die Rocca UbaldinescaUrbinoDas obere Tal des MetauroUrbaniaSant’Angelo in VadoMercatello sul MetauroBorgo Pace und LamoliVon Fossombrone auf der Via FlaminiaFossombroneAuf dem Weg zur Küste: CartocetoGola del Furlo und FurloAcqualagnaIn der Umgebung: Piobbico und ApecchioCagliKloster Fonte AvellanaIm Valcesano Richtung KüstePergolaSan Lorenzo in CampoMondavioDie Küste von Gabicce bis MarottaFestung GradaraGabicce Mare/Gabicce MonteRegionalpark Monte San BartoloCasteldimezzo und Fiorenzuola di FocaraPesaroFanoDie Provinz AnconaSenigalliaCorinaldoOstra und UmgebungAn der Küste nach FalconaraAnconaRiviera del ConeroPortonovoAuf den Monte ConeroSiroloNumanaMarcelliSüdlich von AnconaCameranoOsimoAbstecher nach OffagnaCastelfidardoLoretoIm Westen der Provinz AnconaFabrianoSassoferratoArceviaIn der Umgebung: I nove CastelliGengaIn der Gola di FrasassiSan Vittore TermeDie Grotte di FrasassiIm Val d’Esino Richtung KüsteSerra San QuiricoCupramontana und UmgebungAbbazia Sant’Urbano all’EsinanteStaffoloJesiDie Provinz Macerata und die Monti SibilliniRecanatiVon Porto Recanati bis Civitanova MarchePorto RecanatiCivitanova Marche und Civitanova AltaIm unteren Chienti-TalSanta Maria a Piè di ChientiMonte San GiustoSan Claudio al ChientiMacerataTreiaAbbazia di RambonaMonteluponeAbbazia di San FirmanoAbbadia di FiastraUrbisaglia und Urbs SalviaVon Macerata Richtung Monti SibilliniCastello della RanciaTolentinoSan Severino MarcheCingoliLago di CingoliMatelicaCamerino und UmgebungRocca VaranoRundfahrt in den Monti SibilliniVisso und UmgebungZum Santuario della Madonna di MaceretoWeiter in Richtung CastelluccioCastelluccioVon Castelluccio nach MontemonacoMontemonacoMontefortino und UmgebungSantuario Madonna dell’AmbroAmandola und UmgebungLago di San RuffinoAbbazia di Ss. Vitale e RuffinoSarnanoAm Lago di FiastraSan GinesioDie Provinzen Fermo und Ascoli PicenoPorto Sant’ElpidioSant’Elpidio a MarePorto San GiorgioAusflug nach Torre di PalmeFermoAusflug ins HinterlandCupra MarittimaGrottammareRipatransoneSan Benedetto del TrontoOffidaAscoli PicenoAusflug auf den Colle San MarcoWeiter nach Arquata del TrontoNachlesen & NachschlagenNatur- und KulturlandschaftenKlima und ReisezeitWirtschaft und TourismusGeschichte im SchnelldurchgangAnreiseMobil vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZAdressenÄrztliche VersorgungEinkaufenErdbebenFeiertageGeldHundeInformationInternet/WiFiKartenmaterialKirchenLiteraturMülltrennungMuseenNachtlebenNationalparks/NaturschutzgebieteNotrufPostRechnungenReisedokumenteSprache/SprachkurseStrandbäder (Bagni)TelefonierenWasserqualitätZeitungenZollbestimmungenEtwas ItalienischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
San Marinus – Eremit und StaatsgründerStararchitekt der Renaissance: Francesco di Giorgio MartiniDer Alchimist in Kerkerhaft – Graf Cagliostro (1743–1795)Federico da Montefeltro – der Mann mit ProfilLa città idealeRaffael – das Genie der RenaissanceDie Geschichte von Paolo und FrancescaRossini Opera Festival (ROF)Parco Naturale del ConeroDie Grotten im Hinterland des Monte ConeroDie Legende der Santa CasaGentile da FabrianoDie St.-Michaels-LinieDie öffentliche GeburtLorenzo LottoDer traurige PoetMacerata OperaParco Nazionale dei Monti SibilliniEs spukt am SeeVier Pfoten und der richtige RiecherVom Corso Garibaldi zur Via Mazzini: italienische Straßennamen
Kartenverzeichnis
San MarinoProvinz Pesaro-UrbinoUrbinoPesaroFanoProvinz AnconaAnconaFabrianoJesiProvinz MacerataMacerataMonti SibilliniProvinzen Fermo und Ascoli PicenoSan Benedetto del TrontoAscoli PicenoZeichenerklärungMarken - Übersicht
Tourenverzeichnis
Mountainbike-Tour 1: Durch das Land des Rosso ConeroKurzbeschreibung/Verpflegung: Eine abwechslungsreiche Radtour durch das Hinterland des Monte Conero, durch Weinfelder und kleine Dörfer.Mountainbike-Tour 2: Rundfahrt auf dem Piano GrandeAuf dieser 25 km langen Tour muss man rund 400 Höhenmeter bewältigen und etwa 2:30 Stunden einplanen.
Unterwegs mit
Sabine Becht und Sven Talaron
Sabine Becht, in Wiesbaden geboren, studierte in Bamberg Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft. Schon in den Semesterferien war sie für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs.
Seit frühester Jugend mit einer gehörigen Portion Fernweh nach Bergen und Meer ausgestattet, begann Sven Talaron nach dem Studium beim Michael Müller Verlag zu arbeiten.
Sabine Becht und Sven Talaron sind Autoren zahlreicher Reiseführer zu Italien, Mecklenburg-Vorpommern sowie Griechenland (Kefalonia und Ithaka) und Österreich (Kärnten).
Die Marken kannten wir lange Zeit nur von der Durchreise Richtung Griechenland, Endstation Fährhafen Ancona. Dabei verspricht schon der Blick von der Autobahn Großartiges: üppig grüne Hügellandschaft, die sich in endlosen Wellen bis zur Küste zieht, oder die Burg Gradara, eine von Türmen bewachte Festung wie aus dem Bilderbuch. Und kaum an Deck der Fähre, fällt der Blick auf die imposanten Felsen des Monte Conero, zu dessen Füßen sich herrliche Strände ausbreiten.
Die Idee für ein Marken-Buch kam nach vielem Durchfahren dann um das Jahr 2000. Das ist nicht nur gefühlt eine Ewigkeit her, und seitdem hat sich vieles verändert. Manches aber auch überhaupt nicht: Urbino und Ascoli Piceno zählen nicht nur für uns noch immer zu den schönsten Städten Italiens, ein guter Rosso Piceno kann es locker mit den Weinen der benachbarten Toskana aufnehmen, und auch die Küche der Marken ist und bleibt einfach gut. Am besten an den Marken aber gefällt uns das unverfälscht Italienische. Zwar sind Touristen auch hier schon lange keine Sensation mehr, aber die überaus netten Marchigiani leben ihr Leben, wie es ihnen seit Jahrhunderten gefällt. Kurzum: Die Marken sind ein Stück Italien, das man sich unbedingt mal aus der Nähe anschauen sollte.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Sabine Becht und Sven Talaron| Stichwort „Marken“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in den Marken
Die Region im Profil
Die Marken sind ...
Die ungemein abwechslungsreiche Region in der Mitte Italiens ist ein spannendes Kulturreiseziel, ein entspanntes Badeparadies und mit ihren Trüffeln und edlen Weinen ein Paradies für Feinschmecker.
Die Marken auf einen Blick
Fläche: 9401 km² (etwa 3,15 % des italienischen Staatsgebiets)
Höchster Berg:Monte Vettore (Monti Sibillini) mit 2476 m
Einwohner: 1,48 Mio. Marchigiani (2,5 % der italienischen Gesamtbevölkerung), 159 Einwohner pro km² (Landesdurchschnitt 195 pro km²)
Sehenswerteste Orte:Urbino, Gradara, Pesaro, Fano, Ancona, Riviera del Conero, Grotte di Frasassi, Monti Sibillini, Ascoli Piceno
... L’Italia in una regione
Schon im Relief wird deutlich: Die Marken sind „Italien in einer Region“: von den endlosen, sachte ins Meer abfallenden Sandstränden der über 170 Kilometer langen Adriaküste über das sanft Richtung Apennin aufrollende Hügelmeer bis zum alpinen Szenario im Nationalpark derMonti Sibillini ganz im Südwesten. Neben landschaftlichen Vorzügen bieten die Marken große Weine von vorzüglichen Lagen und alle erdenklichen kulinarischen Hochgenüsse aus Wald und Meer; gemütliche Städtchen voller Patina und kulturelle Zentren, die seit der Renaissance nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben, erhabene Palazzi und wehrhafte Festungen, antike Relikte, versteckte, kleine Kirchen voller Kunstwerke und, und, und ...
... ein lebhaftes Badeziel
Die 173 km lange Adriaküste der Marken bieten einige Highlights für Strandfreunde, z. B. die herrlichen Badebuchten am Monte Conero südlich von Ancona oder die Strände um den Monte San Bartolo zwischen Gabicce Mare und Pesaro im Norden an der Grenze zur Emilia-Romagna. Dazwischen überwiegen typische Adria-Sandstrände, meist nicht gerade romantisch, dafür aber breit, sauber, gepflegt und professionell ausgestattet: Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih quasi überall (→ Strandbäder), alle paar Meter eine Bar, darüber hinaus Beachvolleyball-Plätze, Spielhöllen, Kioske, Strandrestaurants etc. Wer sich ohne Service und umsonst in die Sonne legen will, muss meist an den nicht immer sauberen Strand am Ortsrand oder noch weiter außerhalb ausweichen. An vielen Orten schützen große Felsblöcke im Wasser den Strand und seine Besucher vor größeren Wellen, die bereits bei mittlerem Seegang entstehen und sich eindrucksvoll an den vorgelagerten Barrieren brechen. Die überwiegend sandigen Strände sind für Kinder ideal.
Auch wer im Landesinneren unterwegs ist, findet einige Badestellen: z. B. den Lago di Cingolibei Cingoli, denLago di Fiastra und die zahlreichen Flussbadestellen wie die am Buranobei Cagli oder amCastellano in Ascoli Piceno.
... und doch beschaulich
Der große Tourismus wie z. B. in der benachbarten Toskana hat die Region nie wirklich erschlossen. Außer an der Adriaküste stößt man in den Marken nur selten auf größere touristische Zentren, umso häufiger aber auf den beschaulichen Ort in einem entlegenen Tal, das romanische Kirchlein am Wegesrand oder aber auf die liebenswerte, familiäre Dorf-Trattoria, in der sich der Padrone persönlich um das Wohl seiner Gäste sorgt.
... ausgezeichnet
In Italien liebt man Ehrungen und Auszeichnungen. Auch Orten und Gegenden werden gerne bunte Flaggen verliehen: Die Bandiera Blufür saubere Wasserqualität erhalten allein 18 Küstenorte der Marken seit Jahren, darunter auch jene an der Riviera del Conero. Schönster Strand der Region ist sicher die Spiaggia delle due Sorelle, der Strand der „zwei Schwestern“, der nur mit dem Boot zu erreichen ist. Die Bandiera Arancionewird vom Touring Club Italiano an Orte verliehen, die Historie und Tourismus gekonnt verbinden, in den Marken ging die Auszeichnung schon an 28 Orte, darunter Corinaldo, Ripatransone und Gradara mit seiner spektakulären Festung. Und dann gibt es noch die Borghi più belli d’Italia, die schönsten Dörfer Italiens, zu denen sogar 31 Orte der Marken zählen - damit nimmt die Region gemeinsam mit Nachbarin Umbrien die Spitzenposition in Italien ein!
... ein Wein-Reich
In den Marken gibt es gleich 15 DOC- sowie fünf DOCG-Anbaugebiete. Das bekannteste Weinbaugebiet der Marken sind nach wie vor die Castelli di Jesi um die gleichnamige Stadt, aus denen der berühmte Verdicchio stammt - er gilt unangefochten als bester und vielfältigster Weißwein der Region. Mehr erfahren Sie unter „Die Weine der Marken“.
... aber auch: ein Erdbebengebiet
Wer in die Marken fährt, sollte auch wissen, dass im Sommer/Herbst 2016 der Südwesten der Region von mehreren Beben heimgesucht wurde. Einige Orte wurden in weiten Teilen in Schutt und Asche gelegt. Am schlimmsten betroffen ist die Stadt Camerino und die umliegenden Orte sowie Arquata del Tronto ganz im Süden. In dieser Gegend sind bis heute Kirchen, Palazzi etc. wegen „Restauro“ geschlossen.
Zwischen Adria und Apennin
Erlebnis Natur & Kultur
Ob überwältigende Tropfsteinhöhlen oder herrliche Gebirgspanoramen im Nationalpark, ob beeindruckender Renaissance-Palazzo voller Kunst, heiliges Haus oder verstecktes uraltes Kloster, ob Kunsthandwerk oder Opernfestival: Es finden sich zahllose Gründe, dem breiten Adriastrand mal den Rücken zu kehren.
Zu besichtigen gibt es in der Region weit über 300 Museen und Pinakotheken - allen voran die Galleria Nazionale delle Marche im Palazzo Ducale in Urbino -, etwa 200 romanische Kirchen, über 70 historische Theater und mehr als 30 archäologische Stätten.
Naturschutzgebiete
Die Marken bieten herrliche Natur, jedoch nicht überall - die dicht besiedelten und verkehrsgeplagten Täler an der Küste zählen nicht zu den Highlights. Landschaftlicher Höhepunkt ist sicher der Parco Nazionale dei Monti Sibillini in der gleichnamigen Gebirgsgruppe, in der man auf der Suche nach Einsamkeit genauso glücklich wird wie als (Hoch-)Gebirgswanderer.
Badefreunde kommen hingegen in den beiden Regionalparks an der Küste voll auf ihre Kosten: Der endlose Sandstrand der Adriaküste wird ganz im Norden vom Parco Regionale Monte San Bartolo mit hübschen Buchten unterbrochen, weiter südlich bei Ancona vom Parco Naturale del Conero, dem fast 600 m hohen Vorgebirge mit spektakulärer Steilküste und wunderschönen Badebuchten.
Höhlen-Star
Die Grotte di Frasassi sind ein atemberaubendes Höhlensystem im Westen der Marken, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Allein in der zentralen Höhle mit einer Fläche von 120 x 180 m und einer Höhe von 200 m könnte man den Mailänder Dom aufstellen, hinzu kommen die skurrilen, über Abertausende von Jahren entstandenen Tropfstein-Formationen, die die Besucher in Scharen anlocken.
Auf den Spuren der Antike
Die antike Via Flaminia führte von Rom nach Fano, wo noch zahlreiche Spuren der römischen Antike zu sehen sind. Auf dem Weg, in der Schlucht Gola del Furlo kann man einen römischen Straßentunnel aus dem 1. Jh. n. Chr. bewundern.
Anconas Hafenwird von einem römischen Triumphbogen geschmückt, und das Ausgrabungsgelände des antiken Sentinumbei Sassoferrato ist wohl das bedeutendste der Region.
Urbinos Renaissance-Highlight
La Casa nannte Federico da Montefeltro in aller Bescheidenheit seinen imposanten Palazzo Ducale in Urbino - angesichts des 200 Räume umfassenden Meisterwerks der Renaissance-Architektur mehr als eine Untertreibung. Die größten Architekten seiner Zeit engagierte Federico für den Bau dieser Residenz, in der sich bald alles versammelte, was im höfischen Leben des damaligen Italien Rang und Namen hatte. Heute beherbergt „La Casa“ in der angeschlossenen Nationalgalerie Meisterwerke großer Künstler. Aber bei aller Pracht ist doch ein Höhepunkt des Palastes das winzig kleine Studiolo, das einzigartige Studierzimmer des gelehrten Herzogs. Nicht zuletzt wegen Federicos Prachtresidenz ist die Stadt heute ein beliebtes Ziel für Kulturreisende.
Sakrale Wunder
Noch eine „Casa“ ist in den Marken allseits bekannt: die Santa Casa von Loreto, das „Heilige Haus“, in dem Maria geboren und das von Engeln im Flug von Nazareth hierher gebracht worden sein soll. Heute ist Loreto eines der meistbesuchten Pilgerziele Europas.
Hinzu kommen zahlreiche kleine, fast versteckte Kirchen und Klöster wie beispielsweise die Abbadia di Fiastra in einem Naturschutzgebiet.
Wunderschön und völlig abgeschieden liegt auch das Kloster Fonte Avellanaunterhalb des Monte Catria. Der berühmte Renaissance-Dichter Dante Alighieri weilte hier im frühen 14. Jh. im Exil und verewigte es in seiner „Göttlichen Komödie“.
Provinzmuseen und -theater
Das Museum der Weinetiketten in Cupramontana, das Museum des Akkordeons in Castelfidardo, das Papier-und-Wasserzeichen-Museum in Fabrianound nicht zu vergessen das Giacomo-Leopardi-Museum in Recanati - unterwegs in den Marken stößt man auf eine ganze Reihe von kuriosen Sammlungen, die alle eine Besichtung wert sind. Staunen kann man auch über die vielen kleinen Provinztheater in historischer Ausstattung, oft auch in den kleinsten Dörfern, die in aller Regel heute noch bespielt werden.
Opernland Marken
Gioachino Rossini, Komponist des „Barbiers von Sevilla“, ist sicher einer der berühmtesten Marchigiani. In seiner Heimatstadt Pesaro, wo er im Februar 1792 geboren wurde, findet seit 1980 alljährlich ein weit über die Grenzen hinaus bekanntes Festival statt, das Rossini Opera Festival (ROF). Der Online-Verkauf startet im April.
Und auch in Macerata wird alljährlich beim Open-Air-Festival große Oper gegeben. Ganz besonders eindrucksvoll ist hier allein schon der Aufführungsort Sferisterio, eine Ballspiel-Arena aus dem 19. Jh.
Tipps für den Familienurlaub
Die Marken mit Kindern
Die über 170 Kilometer Adriastrand mit unzähligen Hotels und Campingplätzen fast direkt am Wasser sind wie geschaffen für einen Badeurlaub mit Kindern in jedem Alter. Wem es am Strand zu langweilig wird, kann Burgen und Höhlen besichtigen, sich aufs Mountainbike schwingen oder im Hochseilgarten klettern.
Bootstour zu den Due Sorelle
Obwohl an der Küste gelegen, gibt es in den Marken kaum organisierte Bootstouren. Eine Ausnahme ist die Tour zur berühmten Spiaggia delle Due Sorelle, ein Badeausflug ab Numana. Der Strand ist traumhaft schön, doch sollten die Kinder schon etwas größer sein, da das Wasser hier schnell an Tiefe gewinnt und nicht durch Wellenbrecher geschützt wird.
Ideale Strände
Die allermeisten Strände der Marken sind ideal für Familien mit Kindern: breit und sandig, es geht seicht ins flache Wasser, und dank der vorgebauten Wellenbrecher gleicht die Adria vielerorts einer Badewanne. Am Sandstrand selbst gibt es im Bagno oder dem Stabilimento Balneare, also der Badeanstalt, immer einen Bagnino (Bademeister), der nicht nur Sonnenschirme und Liegen zuweist, sondern auch das Geschehen am und im Wasser im Blick hat. Einen Parco giochi (Kinderspielplatz) für kleinere Kinder gibt es eigentlich überall, für größere kommen diverse Sportmöglichkeiten hinzu: SUP und teils auch Tretboote, oft Beachvolleyball und Tischtennis, Trampolin und Kicker, mancherorts sogar ein Pool, einige größere Bagni haben sogar eine eigene Kinderanimation. Und natürlich fehlen Eis, Pasta und Pizza nirgends.
An den freien Stränden, den Spiaggie libere abseits der Strandorte sieht es anders aus, da muss man sich selbst mit Schatten versorgen, einen Bademeister gibt es auch nicht, oft ist aber eine Bar in der Nähe.
Nicht ideal für kleine Kinder sind einige Strände an der Riviera del Conero (u. a. Portonovo, Mezzavalle), wo das Wasser schnell tief wird und es keine vorgelagerten Wellenbrecher gibt!
Süßwasser-Spaß
Im Landesinneren findet man Bademöglichkeiten u. a. am Lago di Cingoli und Lago di Fiastra, beide allerdings ohne Aufsicht; ein großes Spaßbad gibt es etwas östlich vonCingoli.
Familien-Camping
Junge italienische Familien machen gerne in den Marken Urlaub, bevorzugte Unterkunft ist das Villaggio Turistico, eine Mischung aus Campingplatz und Mobile-Home-Siedlung am Strand, in der man sich ganz auf die Bedürfnisse von Familien eingerichtet hat: mindestens ein Pool, Bar, Restaurant oder Pizzeria, Spielplatz, oft ein breit gefächertes Sportangebot, zum Teil Kinderanimation bzw. -betreuung und viele, viele andere Kinder.
Preiswert im Hotel
In Hotels werden oft Familienzimmer für zwei Erwachsene und ein bis zwei Kinder angeboten. Kinderpreise sind nach Alter gestaffelt.
Bringt man das Babybett („culla“) selbst mit, schläft das Baby oder Kleinkind oft sogar umsonst. Ohne kostet es ca. 20-25 € pro Tag. Darüber hinaus gibt es diverse Familienpakete - fragen Sie bei der Buchung danach.
Oder doch im Agriturismo?
Ein Ferien-Bauernhof kann eine super Unterkunft für Kinder sein, aber Achtung, informieren Sie sich vorab genau - oft verbirgt sich hinter diesem angesagten Begriff eine superschicke Anlage auf dem Land, zwar mit Pool, aber von Bauernhof keine Spur!
Für Ritter und Burgfräuleins
Drei Burgen-Highlights liegen im Norden: allen voran natürlich San Marino mit seinen drei Burgtürmen. Zur Stadt kann man mit der Seilbahn hinauffahren.
Eine spektakuläre Burg ist auch die hoch auf einem Fels gelegene Forte di San Leo mit ihren gruseligen Kerkern. An der Küste ist das Castello di Gradara ein Highlight für Kinder. Nicht ganz so bekannt ist die Rocca in Offagna bei Ancona, die ebenfalls erkundet werden kann.
Abenteuerliche Höhlen
Italienweit Numero Uno in Sachen Höhlenbesichtigung sind die berühmten gigantischen Grotte di Frasassi - mit allerdings enormem Andrang, besonders in der Ferienzeit. Mit sportlichen Kindern ab 12 Jahren sind auch mehrstündige geführte Touren möglich - ein echtes Abenteuer.
Etwas ruhiger geht es in den Höhlen von Camerano sowie jenen von Osimo zu, beide ganz in der Nähe von Ancona.
Biken und klettern
Mit schon etwas größeren Kindern eignet sich z. B. eine MTB-Tour am Monte Conero, hier werden auch geführte Touren angeboten.
Schöne Radausflüge auf kaum befahrenen Straßen kann man auch im Gebiet des Piano Grande bei Castelluccio unternehmen.
Vom Radfahren auf den viel befahrenen Regionalstraßen ist generell abzuraten, mit Kindern sowieso!
Kletterparks gibt es in den Marken nur vereinzelt, einen davon in San Vittore Terme (bei den Grotte di Frasassi) unten am Fluss, mit drei Parcours verschiedener Schwierigkeitsgrade, für Kinder ab vier Jahren.
Unterwegs in den Marken
Stopover in San Marino
Der imposante Fels des Monte Titano beherrscht die hügelige Landschaft geradezu. Auf seinem Rücken bilden drei Türme - die Wahrzeichen der Repubblica di San Marino - eine markante Silhouette, drum herum erstrecken sich die bescheidenen 61 km² dieses einzigartigen Staates.

Auf dem Weg zur Wachablösung in der Zwergrepublik

„Benvenuti nell’Antica Terra della Libertà“, begrüßt eine Aufschrift über der Schnellstraße von Rimini den Gast an der ansonsten nicht erkennbaren Staatsgrenze der Republik San Marino. Auf der Schnellstraße SS 72 ist es keine halbe Stunde von der Küste hinauf in den Zwergstaat. Von La Rocca, einem der drei Türme auf dem Felsen von San Marino, überblickt man nahezu das gesamte Staatsgebiet der ältesten Republik der Welt: die „Hauptstadt“ San Marino und umliegende Dörfer, Pinienwälder und grüne Wiesen. Bei nur halbwegs guter Sicht reicht der Blick bis an die Küste Riminis.
San Marino gehört mit seinen 61 km2 Fläche zu den Zwergstaaten dieser Erde. Kleiner als San Marino sind in Europa nur noch der Vatikanstaat (0,44 km2) und Monaco (2 km2), außerhalb Europas sind es die Inselstaaten Tuvalu (26 km2) und Nauru (21 km2) in Ozeanien.
Besucht wird San Marino von knapp zwei Millionen Touristen jährlich. Man kommt zum Sightseeing und billigen Shoppen (keine Mehrwertsteuer), entsprechend dicht gedrängt geht es in den schmalen und steilen Gassen der Stadt am Hang zu. Der Tagestourismus stellt im Zwergstaat mittlerweile die wichtigste Einnahmequelle seiner Einwohner, der etwa 33.900 Sammarinesi, dar. Ledergeschäfte und Parfümerien, Sonnenbrillen-, Juwelier- und Waffengeschäfte prägen das Bild der Stadt heute ebenso wie unzählige Snackbars.
Ein Zwischenstopp in San Marino bietet sich bei einer Reise in die nördlichen Marken geradezu an. Aber Achtung: Es herrscht fast das ganze Jahr über Rummel, die Stadt ist nichts für Ruhebedürftige. Während im Frühling viele Schulklassen auf ihrem Jahresabschluss-Ausflug anzutreffen sind, kommen im Herbst verstärkt ältere Gäste hierher, im Hochsommer sind es dann die Badeurlauber aus Rimini und Riccione. Nur im Winter kann man die Stadt einigermaßen ruhig erleben. Unbedingt sehenswert sind der elegante Palazzo Pubblico (Palazzo Governo) im Zentrum und die drei Türme; darüber hinaus kann man sich eine Vielzahl an Museen (→ Sehenswertes) anschauen.
Geschichte
Das Gebiet um den Monte Titano war vermutlich bereits in vorchristlicher, wenn nicht sogar in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Die Gründung des Gemeinwesens, aus dem später die Republik San Marino entstand, wird auf das Wirken eines Eremiten namens Marino zurückgeführt, der sich Anfang des 4. Jh. hier in der Einsamkeit niederließ. Schon bald gesellte sich eine Schar christlicher Glaubensbrüder hinzu, aus der sich in den folgenden Jahrhunderten weitgehend unbemerkt von der Welt eine kleine Ansiedlung entwickelte.
Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 754. Dort ist die Rede von einem Castellum Sancti Marini, und in einer Urkunde aus dem Jahr 885 wird dann nicht nur die Existenz eines Klosters San Marino dokumentiert, sondern diesem auch der rechtmäßige Besitz von Ländereien um den Monte Titano zuerkannt. Es entwickelte sich schnell eine kommunale politische Ordnung, die auf demokratischen Grundsätzen beruhte. Bereits seit 1243/44 werden die Namen der beiden für jeweils sechs Monate gewählten Capitani Reggenti (anfangs noch Consules genannt) schriftlich festgehalten, die Verfassung der winzigen Republik stammt im Kern ebenfalls aus dem 13. Jh.
Aus dem Ringen um das Gebiet zwischen den Malatesta und den Montefeltro im 14. und 15. Jh. ging San Marino gestärkt hervor und konnte durch geschicktes Taktieren das Staatsgebiet erweitern. Zweimal wurde die Republik von päpstlichen Truppen besetzt (1503 und 1739), ansonsten konnte San Marino seine Unabhängigkeit bis heute bewahren. Die Republik ist UN- und Europaratmitglied, außerdem unterhält man diplomatische Vertretungen in 35 Ländern der Welt. Seit 2008 gehören die Altstadt von San Marino und der Monte Titano zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Politik und Staatswesen
Das politische System San Marinos wurde im Lauf der Jahrhunderte nur in Nuancen geändert. Die wichtigsten Instanzen sind die Capitani Reggenti, der Große Rat(Consiglio Grande e Generale), der aus dem Großen Rat gewählte Staatsrat (Congresso di Stato, bestehend aus zehn Secretari) und der Rat der Zwölf(Consiglio de XII). Der Große Rat ist das Parlament des Landes, seine 60 Mitglieder werden alle fünf Jahre direkt von der Bevölkerung gewählt. Exekutive ist der Staatsrat, der aus den zehn Secretari des Congresso die Stato besteht. Die beiden Capitani Reggenti, werden vom Staatsrat für sechs Monate gewählt: einer der beiden ist Staats- und Regierungschef sowie auch Außenminister, der andere quasi der Innenminister.
Der Rat der Zwölf schließlich geht auf das 15. Jh. zurück und ist die oberste Instanz der Zivil-, Straf- und Verwaltungsgerichtsbarkeit. Schließlich sei noch der Arengo erwähnt: Ursprünglich war er eine Versammlung der Familienoberhäupter und die Keimzelle des san-marinesischen Staates, heute wird mit der L’Istanza d’Arengo die Gesamtheit der Wahlberechtigten bezeichnet, die zweimal im Jahr (jeweils zur Einsetzung der neuen Capitani Reggenti am 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres) die Möglichkeit hat, Eingaben an das Parlament zu richten, die, so sie dort abgesegnet werden, von der Regierung durchzuführen sind.
Sehenswertes
Beim Bummel durch die Altstadt kommt man sich vor wie in einem Märchenpark: zinnengekrönte Mauern und Türme, die Wachablösung am Palazzo del Governo (bzw. Palazzo Pubblico) wie fürs Publikum inszeniert und Souvenirstände ohne Ende. Wer - wie die meisten - San Marino im Rahmen eines Tagesausflugs besucht, wird die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten inklusive der staatlichen und privaten Museen (u. a. Wachsfigurenkabinett, Vampir-Museum, Kuriositätenmuseum) kaum bewältigen können. Auf keinen Fall auslassen sollte man aber den Palazzo Pubblico, die Türme, das Museo di Stato und die Basilica del Santo.
♦ Palast, Türme und Museo die Stato sind staatliche Museen bzw. Monumente, für die gilt: Wer für eines ein Ticket kauft, kann damit noch ein zweites seiner Wahl kostenfrei besuchen. Das Ticket kostet 8 €, erm. 6 €. Wer mehr bzw. sogar alle staatlichen Museen/Monumente besuchen will, kauft sich das Sammelticket für 10 €, erm. 8 €. Weitere Infos unter museidistato.sm.
Palazzo Pubblico (Palazzo del Governo): Das Herz der Republik. Der elegante Regierungspalast im neugotischen Stil ziert die Piazza della Libertà (auf ihr die „Freiheitsstatue“ von San Marino aus dem Jahre 1876) mit herrlichem Ausblick. Im Inneren des 1894 von Giosuè Carducci feierlich eröffneten Palazzos kann man neben der repräsentativen Halle mit Wappen und Gedenktafeln im ersten Stock auch den Saal des Großen Rates besichtigen - ein außerordentlich stilvoller Raum, in dem das Regieren eine schiere Freude sein muss. Ein riesiges Wandgemälde an der Stirnseite erinnert die Parlamentarier daran, wem sie ihren Staat zu verdanken haben: dem Heiligen Marinus, der hier zum Volk herunterschwebt. Zwischen 9.30 und 17.30 Uhr findet immer um halb vor dem Palazzo die Wachablösung der 1754 gegründeten Garde statt (in den Wintermonaten eingeschränkt).
♦ In den Sommermonaten tägl. 9.30-18.30 Uhr, Rest des Jahres 9-17 Uhr.
DieTürme: Das Wahrzeichen der Republik sind die drei Türme Guaita, Cesta und Montale (von West nach Ost). Die Rocca (La Guaita)stammt aus dem 13. Jh. und liegt am höchsten Punkt des Monte Titano. Von den begehbaren Mauern oder vom Glockenturm (Achtung: hier führt eine Treppe hinauf, die etwas Sportlichkeit verlangt) bietet sich ein herrlicher Blick auf die Umgebung. Die Rocca Guaita war einst die wichtigste Befestigung San Marinos und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut.
Von hier geht es über den Passo delle Streghe,den „Hexenpass“, zur Torre La Cesta, dem mittleren Turm, in dem sich heute ein kleines Waffenmuseum befindet. Auch hier kann man auf den Befestigungsmauern umhergehen und die Aussicht auf die beiden benachbarten Türme und auf die Stadt genießen, in nordöstlicher Richtung reicht der Blick bis Rimini. Über einen gepflasterten Pfad, die Salita al Montale, geht es in ca. 10 Minuten zum dritten Turm, zur Torre Montale,die zwar nicht mehr zugänglich ist, aber allein des schönen Spaziergangs wegen einen Abstecher lohnt.
♦ In den Sommermonaten tägl. 9.30-18.30 Uhr (Juli/Aug. bis 23 Uhr), ansonsten 9-17 Uhr.
MuseodiStato: Auf vier Stockwerken bietet das Staatsmuseum im Palazzo Pergami-Belluzzi an der Piazzetta del Titano ein breites Spektrum an Exponaten von der Vorgeschichte bis ins 19. Jh. Im Erd- und Untergeschoss befinden sich die Abteilungen für prähistorische, etruskische, griechische und römische Funde, interessant ist auch die Abteilung mit alten san-marinesischen Münzen und Medaillen (Untergeschoss). In den beiden oberen Stockwerken sind Ikonen und hauptsächlich Gemälde vom 15. bis ins 19. Jh. zu sehen, außerdem einige Keramiken.
♦ In den Sommermonaten tägl. 9.30-23 Uhr, ansonsten 9-17 Uhr (Sa/So 9-18 Uhr).
San Marinus - Eremit und Staatsgründer
Die Legende von der Gründung San Marinos beginnt an der dalmatinischen Küste. In der zweiten Hälfte des 3. Jh. kamen die Steinmetze Marino und Leo von der kroatischen Insel Arbe (Rab) zum Wiederaufbau der zerstörten Stadt Ariminum (Rimini) ins heutige Italien. Beide waren treue Anhänger des christlichen Glaubens und somit vermutlich der Verfolgung unter Kaiser Diokletian ausgesetzt. In Rimini jedenfalls gelangten Marino und Leo dank ihrer Frömmigkeit zu großem Ansehen. Ihre gemeinsame Arbeit setzten die beiden Steinmetze drei beschwerliche Jahre auf dem Monte Titano fort, bevor sich ihre Wege trennten.
Während Leo sich als Einsiedler auf den Berg Feretrio (San Leo) zurückzog, kehrte Marino nach Rimini zurück, um zu missionieren, entschied sich aber nach einigen Schwierigkeiten in der Stadt, es seinem Freund Leo gleichzutun und Zuflucht in der Einsiedelei zu suchen. In direkter Nachbarschaft zu Leo ließ er sich in der einsamen Gegend am Monte Titano nieder und war bald von einer immer größer werdenden Schar von Anhängern umgeben. Man errichtete eine erste Kirche, stieß aber auf den Widerstand des Besitzers des Landes namens Verissimo, seines Zeichens Lebemann, der so viel Frömmigkeit auf seinem Boden nicht ertragen konnte. Die Auseinandersetzung eskalierte, und als Verissimo einen Pfeil auf Marino abfeuern wollte, wurde er selbst augenblicklich stumm und gelähmt. Verissimos Mutter flehte Marino um Hilfe an, und der Heilige bewirkte, dass dieser auf wundersame Weise gesundete. Zum Dank erhielt Marino das Gebiet um den Monte Titano - die Gemeinschaft San Marino war begründet. Als Datum gibt die Legende den 3. September des Jahres 301 an: der offizielle Tag der Staatsgründung von San Marino.
BasilicadelSanto: Oberhalb der Piazza della Libertà liegt der Dom mit seiner klassizistischen Fassade, zuvor befand sich hier vermutlich ein romanischer Vorgängerbau. Das Innere ist mit korinthischen Säulen, Kassettendecke und Stuck verziert, hier werden in einer goldenen Urne die Gebeine von Marinus aufbewahrt. In der Kapelle San Pietro nebenan kann man noch den Fels besichtigen, in dessen ausgeschlagenen Nischen Marinus und Leo geschlafen haben sollen.
♦ Beide Kirchen sind tägl. 8-20 Uhr (20. Juni bis 10. Sept.) bzw. 9-17 Uhr (Rest des Jahres) geöffnet. Eintritt frei. Piazzale Domus Plebis.
Letzter Einlass für alle Museen und Kirchen 30 Min. vor der offiziellen Schließung.
Praktische Infos
Einwohner ca. 33.900
InformationInfo-Büro nahe dem Palazzo Governo (Piazza della Libertà) auf der Piazzetta Garibaldi 5. Mo-Fr 8.30-18 Uhr, Sa/So 9-13.30 und 14-18 Uhr. Hier kann man sich auch einen San-Marino-Stempel in den Pass geben lassen (kostet 5 €!). Tel. 0549-882914, visitsanmarino.com.

Übernachten

1 Hostaria Da Lino 2 Hotel Titano

Essen & Trinken

1 Hostaria Da Lino 2 Restaurant La Terrazza
Verbindungen Mehrmals tägl. Busse von und nach Rimini (Bahnhof), Haltestelle am Piazzale Calcigni (unterhalb der zentralen Porta San Francesco bei Parkplatz 1, Aufzug zur Porta), einfache Fahrt 6 €.
TaxiTel. 0549-991441.
Parken Rund um die Altstadt gibt es nicht weniger als 12 Parkplätze (pro Stunde 1,50 €, 3-5 Std. 4,50 €, Tag 8 €), am zentrumsnächsten parken Pkw auf dem kleinen P 2; von P 9 (Parkhaus) führen Aufzüge hinauf zum zentralen Stadttor Porta San Francesco. P 10 (ebenfalls Aufzüge) ist auch ein Wohnmobil-Stellplatz, Übernachtung 17 €. Man kann auch im nordwestlich unterhalb gelegenen Ortsteil Borgo Maggiore parken (P 11, ebenfalls gebührenpflichtig, hier auch Stellplatz für Wohnmobile) und sich mit der Seilbahn (→ unten) nach oben ins Zentrum bringen lassen.
Seilbahn Die Funivia ab Borgo Maggiore fährt alle 15 Min., Fahrtdauer nur etwa 2 Min.; im Winter 7.45-18.30 Uhr, im Frühling/Herbst bis 19 bzw. 20 Uhr, im Hochsommer bis 1 Uhr nachts. Einfach 3 €, hin und zurück 5 €.
Shopping In San Marino kauft man Leder, Parfüm, Sonnenbrillen, Schmuck, ein wenig Alkohol und auch Waffen. Der Zwergstaat ist aber auch beliebt bei Münz- und Briefmarkensammlern, offizieller Anbieter dafür ist das Ufficio Filatelico e Numismatico di San Marino an der Piazzetta Garibaldi im Zentrum.
Ein noch recht neues Outlet-Center, die San Marino Outlet Experience, befindet sich im Nordosten von San Marino (Anfahrt über die SS 72, Ausfahrt Falciano, beschildert). Zahlreiche Modelabels, darunter auch namhafte italienische Designer sind vertreten. Tägl. 10-21 Uhr. Strada degli Angariari 41, 47891 Falciano, Tel. 0549-941325, sanmarinooutlet.com.
Aktivitäten San Marino Adventures, in erster Linie ein großer Kletterpark mit fast 30 Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, darunter auch für jüngere Kletterer. Mitte Juni bis Mitte Sept. tägl. ab 10 Uhr, in der Nebensaison nur am Wochenende. Nordwestlich von San Marino (Stadt) gelegen (Richtung Aquaviva), Parco di Montecerreto, Tel. 0541-1798899, sanmarinoadventures.sm.
Übernachten/Essen & Trinken Im Zentrum herrscht Fast Food vor, es ist schwierig, ein nettes und einigermaßen günstiges Restaurant zu finden. Gehobenes Niveau bietet das Restaurant La Terrazza2des Hotels Titano, dazu einen herrlichen Blick von der Dachterrasse. Das Essen ist gar nicht mal so teuer: Degustationsmenüs zu 23 und 32 €, das Kindermenü 13,50 €. Besonders romantisch ist die Terrasse natürlich am Abend. Mittags und abends geöffnet, für abends besser reservieren (Tel. 0549-991007, ristorantelaterrazza.sm). Im dazugehörigen **** Hotel Titano2 bieten 42 Zimmer klassische, eher schlichte Eleganz, z. T. mit Ausblick. Contrada del Collegio 31, Tel. 0549-991007, hoteltitano.com. €€-€€€
Die Hostaria Da Lino1 in Borgo Maggiore, dem unterhalb gelegenen Ort (in nur 2 Min. mit der Seilbahn ins Zentrum) bietet Schmackhaft-Bodenständiges (zumeist aus der Fleischküche) zu guten Preisen, auch Pizza. Tägl. mittags und abends geöffnet. Im Angebot auch eher einfache, funktionale Zimmer mit viel dunklem Holz, die Bäder sind modern. Piazza Grande 47, Tel. 0549-903975, hostariadalino.com. €€
Wer aus dem Ausland anrufen will, muss die Landesvorwahl Tel. 00378 mitwählen.
Die Provinz Pesaro & Urbino
„La provincia bella“ - verspricht der Prospekt des Fremdenverkehrsamts von Pesaro und Urbino, und das ist nicht gelogen. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Städtchen Urbino mit dem beeindruckenden Palazzo Ducale und dem Geburtshaus des großen Malers Raffael.
Die Provinz in Zahlen
♦ Fläche: mit 2567,8 km² die zweitgrößte Provinz der Marken
♦ Größte Städte: Pesaro (95.500 Einwohner), gefolgt von Fano (60.000 Einwohner)
♦ Gesamtbevölkerung: etwa 349.000
♦ Höchster Berg: Monte Catria mit 1702 m
Der nördlichste Teil der Marken, das Montefeltro, bietet Programm gleich für mehrere Tage. Allein die schöne Landschaft mit ihren zahllosen grünen Hügeln und den hübschen kleinen Dörfern wie aus einem Guss lohnt mehr als einen Ausflug. Unbedingt besuchen sollte man die dramatisch am Fels klammernde Festung von San Leo. Zahlreiche weitere Festungen und Museen warten auf Besichtigung, auch Wanderer und Mountainbiker werden an der Gegend ihre Freude haben. Und natürlich darf man das Highlight der Marken und eine der schönsten Städte Italiens auf keinen Fall auslassen: Urbino, Renaissancemetropole, Studentenstadt und seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe mit regem abendlichem Leben, das als Standort für Ausflüge in die Umgebung prädestiniert ist.
Südlich des Montefeltro haben die Flüsse Metauro und Cesano breite Täler in die Hügellandschaft gegraben. Besonders idyllisch ist der Oberlauf des Metauro mit seinen kleinen Orten wie z. B. Sant’Angelo in Vado, Mercatello sul Metauro oder Lamoli. Weiter östlich beeindruckt die Gola del Furlo, an der sich der Fluss Candigliano tief in den Fels hineingegraben hat. Sonnenanbeter kommen im Badeort GabicceMare auf ihre Kosten, und Opernfans sollten sich im August das weit über die Grenzen der Marken hinaus bekannte Rossini Opera Festival in Pesaro nicht entgehen lassen. Ein weiteres Highlight der Provinz ist die an der Grenze zur Emilia-Romagna gelegene und schon von Weitem eindrucksvoll sichtbare FestungGradara direkt unterhalb der Autobahn A 14.
Was anschauen?
Fortezza di San Leo: trutzige Renaissance- Wehranlage mit Weitblick und Museum.
Rocca Ubaldinesca in Sassocorvaro: Festung mit winzigem Theater und Pinacoteca.
Palazzo Ducale in Urbino: Prachtbau des berühmten Renaissancefürsten Federico da Montefeltro und Sitz der Nationalgalerie.
Palazzo Ducale in Urbania: die zweite Residenz der Montefeltro, vielleicht etwas bescheidener als jene in Urbino.
Gola del Furlo: spektakuläre Schlucht, durch die noch heute die alte römische Via Flaminia führt.
Kloster Fonte Avellana: völlige Abgeschiedenheit in den Bergen ganz im Westen der Marken.
Museo dei Bronzi Dorati in Pergola: Hier wird die berühmte antike Skulpturengruppe ausgestellt.
Castello di Gradara bei Gabicce Mare: Hoch über der Ebene thront die geschichtsträchtige Festung wie aus dem Bilderbuch. Die vielleicht sehenswerteste Burg der Region.
Fano: Die ganze Altstadt ist eine Sehenswürdigkeit, mit römischem Stadttor und verkehrsberuhigt.
Wo baden?
Gabicce Mare: kompakter Badeort mit nettem Sandstrand und oberem Ortsteil samt Weitblick. Nur durch das Flüsschen Tavollo vom ungleich größeren Cattolica getrennt.
Buchten am Monte San Bartolo: schmale, teils recht einsame Sandstrände vor den Hängen des gleichnamigen Regionalparks - hier findet jeder sein eigenes Plätzchen am Meer.
Wo essen?
Antica Osteria „Da la Stella“ in Urbino: historisches Gemäuer und stilvolles Ambiente mitten im Zentrum.
La Trattoria del Leone in Urbino: freundliches und familiäres Lokal, auf den Tisch kommt leckere Hausmannskost zu guten Preisen.
La Gioconda in Cagli: feines Restaurant im abgelegenen Westen der Marken, hervorragende, moderne Küche in historischem Gemäuer.
La Canonica in Casteldimezzo: lauschiger Innenhof mit Garten, hervorragende Fischküche.
Taverna del Pescatore in Casteldimezzo: Traditionslokal mit Meerblick, auch hier tolle Fischküche.
L’Angolo di Mario in Pesaro: modernes Fischrestaurant in Bestlage am Meer.
Trattoria La Quinta in Fano: zünftiges Fischlokal am Hafen, mit hervorragender Fischsuppe.
Was sonst noch?
Rossini Opera Festival (ROF) in Pesaro: Weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist das Opernfestival zu Ehren des größten Sohnes der Stadt, des Komponisten Gioachino Rossini. Alljährlich im August.
Das Montefeltro
Das historische Gebiet am nordwestlichen Zipfel der Marken ist ein abgeschiedener Landstrich, geprägt von nicht enden wollenden Hügelketten mit vielen Wiesen, Feldern, etwas Wald und immer wieder schroff aufsteigenden Felsformationen. Eine dünn besiedelte Gegend, die mit zahlreichen interessanten Orten und einigen spektakulären Burgen zu Entdeckungstouren einlädt.

Montefeltro-Landschaft

Je zur Hälfte liegt das Montefeltro auf den heutigen Gebieten der Emilia-Romagna und der Marken, im Westen grenzt das Gebiet an die Toskana. Benannt wurde der historische Landstrich einst nach dem alten, lateinischen Namen des Ortes San Leo: Mons Feretri.
Auffälligste Erhebungen sind die Felsen von San Marino und von San Leo; ganz im Westen und schon halb auf toskanischem Gebiet ragen die beiden wuchtigen Felsen der Berge des Regionalparks Sasso Simone e Simoncello weithin sichtbar aus dem Wald heraus. Höchster Berg des Montefeltro ist mit 1415 m der Monte Carpegna, an dessen nordöstlichen Hängen im Winter Ski gefahren wird - bei gutem Wetter sogar mit Adriablick. Ausgangspunkt ist der Wintersportort Villagrande (Emilia-Romagna) auf über 900 m Höhe, in dem es im Sommer recht einsam ist. Die Landschaft wird von den breiten Tälern der Flüsse Marecchia, Conca und Foglia durchzogen, dazu kommen zahlreiche Nebenflüsse, die für Autofahrer vor allem viele Kurven zwischen Berg und Tal bedeuten. Bodenerosionen haben vielerorts eine bizarre Mondlandschaft hinterlassen.
Hauptort des Montefeltro ist heute der Verwaltungssitz Carpegna. Sehenswerte Dörfer gibt es viele, die meisten von ihnen liegen auf einem der unzähligen Hügel der Gegend und sind in aller Regel mit einer trutzigen Festung ausgestattet. Touristisches Highlight des Montefeltro ist das romantische San Leo. Auch die berühmte Renaissancestadt Urbino wird oft dem Montefeltro zugeordnet, genau genommen liegt sie aber ein Stück südöstlich davon.
Stararchitekt der Renaissance: Francesco di Giorgio Martini
Man begegnet ihm überall im Montefeltro, und bald kennt man auch seine Handschrift: Wuchtige Festungen mit eindrucksvollen Rundtürmen und elegante Palazzi waren die Spezialität des Stararchitekten Francesco di Giorgio Martini (1439-1501), der die nördlichen Marken architektonisch geprägt hat wie kein anderer. Ursprünglich aus Siena stammend, kam Martini um 1476 an den Hof von Urbino, zuvor war er überwiegend in seiner Heimatstadt als Maler tätig gewesen. Starken Einfluss auf seinen Stil soll Leonardo da Vinci genommen haben.
Zu Martinis wichtigsten Bauwerken zählt neben dem einmaligen Palazzo Ducale in Urbino auch der Palazzo Ducale von Urbania. In der Militärarchitektur gilt die Festung von Sassocorvaro als sein Meisterwerk, sehr eindrucksvoll ist auch die Festung von San Leo. Auch bei den Befestigungen von Cagli und Mondavio ist sein Stil unverkennbar. Im weiter südlich, nahe Ancona gelegenen Jesi entstand unter seiner Leitung der Palazzo della Signoria.
Geschichte
Erstmals besiedelt wurde das Gebiet vermutlich von den Umbrern. Ab dem 3. Jh. v. Chr. entstanden zahlreiche römische Siedlungen, im 4. Jh. wurde die Gegend von Eremiten wie dem heiligen Leo christianisiert. Im Mittelalter verschanzte man sich hier so gut wie möglich vor den einfallenden „Barbaren“.
Seit dem 12. Jh. war das heutige Montefeltro-Gebiet schon ein ständiger Zankapfel der beiden Familien Montefeltro und Malatesta - schließlich stammte Erstere ursprünglich aus Carpegna, während die Malatesta nur wenige Kilometer entfernt im heutigen Pennabilli (Emilia-Romagna) herrschten. Die Frage nach der Vormachtstellung in der Gegend stellte sich zwangsläufig, auch wenn die Malatesta bereits im 13. Jh. nach Rimini übersiedelten. Zudem schlug man sich politisch damals auf unterschiedliche Seiten: Die Malatesta schlossen sich den papsttreuen Guelfen, die Montefeltro den kaisertreuen Ghibellinen an.
Die Rivalität der beiden Fürstenhäuser nahm eine neue Wendung, als Sigismondo Pandolfo Malatesta(1417-1468), bekannt als nur mäßig begabter Politiker, eine ganze Reihe von Fehlentscheidungen traf und sich sogar den Papst zum Feind machte. Sein Kontrahent, der berühmte Federico da Montefeltro(1422-1482), nutzte die Gunst der Stunde und konnte sämtliche zuvor an die Malatesta verloren gegangenen Gebiete zurückgewinnen. Besiegelt wurde Sigismondos Niederlage 1463 in der Schlacht von Cesano, nach der er alle Territorien außer Rimini abtreten musste.
In der Geschichte genießt die Familie Malatesta keinen guten Ruf. Mord und Totschlag - durchaus auch an der eigenen Ehefrau - waren nichts Außergewöhnliches, auch wenn man Gutes tat und sich als Mäzene für Kunst und Kultur betätigte. Bedeutende Bauwerke aus malatestianischer Zeit sind u. a. die mächtige Festung Gradara bei Gabicce sowie der Tempio Malatestiano und das Castel Sigismondo in Rimini.
Bis zur Gründung des Königreichs 1860 war das Montefeltro Teil des Kirchenstaats.
Im Zweiten Weltkrieg verlief die Linea Gotica (Gotenstellung) zwischen Carrara und Pesaro mitten durch das Montefeltro. Bei den Kämpfen zwischen Wehrmacht und Alliierten kamen etwa 140.000 Menschen ums Leben. Heute erinnert in Casinina im Foglia-Tal das Museo Storico della Linea Gotica an den verlustreichen Stellungskrieg (museolineagotica.it).
San Leo
Der sicherlich schönste Ort des Montefeltro liegt auf einem schon von weitem sichtbaren Felsen. Von der Festung, die schwindelerregend an der Kante des 639 m hohen und senkrecht abfallenden Steinklotzes erbaut wurde, hat man einen herrlichen Blick auf die Gegend und hinüber nach San Marino.
Nach San Leo, das administrativ zur Emilia-Romagna gehört, gelangt man über eine schmale, nur einspurige Straße am Fels entlang durch das einzige Stadttor - und landet unvermittelt auf einer beschaulichen Piazza. Zur Festung, in der einst der berühmte Cagliostro eingekerkert war, führt eine steile Straße hinauf, im Ort selbst gibt es mit dem Dom und der Pfarrkirche zwei bedeutende romanische Sakralbauten. Übernachtungsmöglichkeiten und einige Restaurants machen San Leo zum optimalen Standort im Montefeltro im Grenzgebiet zur Emilia-Romagna. Die aufregende Lage der Burg - und ihre Nähe zu den Badeorten um Rimini - haben auch zahlreiche Tagestouristen schon bemerkt. Im Sommer ist es hier entsprechend voll, am Abend hat man das sympathische kleine Städtchen allerdings fast wieder für sich alleine und flaniert in aller Ruhe über die romantische Piazza Dante. Dass man dem großen italienischen Dichter den Hauptplatz von San Leo gewidmet hat, kommt nicht von ungefähr: Dante verewigte den mächtigen Felsen in seiner „Göttlichen Komödie“.
Seit vielen Jahren ist San Leo stolzer Träger der bandiera arancione, des „orangen Bandes“, mit dem der italienische Touring Club besonders schöne und umweltbewusste Gemeinden auszeichnet, ebenso gehört der Ort zum erlesenen Kreis der „Borghi più belli d’Italia“.
2014 versetzte ein mächtiger Erdrutsch die Bewohner des idyllischen Ortes in Angst und Schrecken, geschätzte 450.000 m3 Fels stürzten nördlich von San Leo in die Tiefe. Opfer gab es glücklicherweise keine und auch keine Sachschäden, doch der Schock war nachhaltig, ist doch die berühmte Fortezza kaum 200 m weiter südlich direkt an den steil abfallenden Fels gebaut.
Geschichte
Seinen Namen hat das Montefeltro (wie auch das gleichnamige Fürstengeschlecht) vom alten Namen der Stadt San Leo: MonsFeretri, so genannt, weil sich hier einst ein Tempel des JupiterFeretrus befand - geweiht dem Kriegsgott, der den Römern im Jahr 220 v. Chr. einen wichtigen Sieg über die Gallier beschert haben soll. Besiedelt war der steile Kalkfelsen vermutlich aber schon vorher, obwohl hier gesicherte Erkenntnisse fehlen.

Die wohl eindrucksvollste Festung des Montefeltro: San Leo

Zweiter Namensgeber war der heilige Leo aus Dalmatien, der sich hier im 4. Jh. (wie auch der heilige Marinus des Nachbarberges San Marino) als christlicher Missionar betätigte. Schon im 5. Jh. war der imposante Kalkfelsen ein strategisch wichtiger Stützpunkt, der bis zur Eroberung durch den byzantinischen Kriegsherrn Belisar im 6. Jh. nicht eingenommen werden konnte. Im Jahr 963 musste sich hier der italienische König Berengar II. im Kampf um sein letztes Rückzugsgebiet dem deutschen Kaiser Otto I. geschlagen geben. Im Hochmittelalter war San Leo ein Teil des Kirchenstaates, bis sich die Familie Carpegna hier im 12. Jh. niederließ. Aus ihnen gingen die Montefeltro hervor, nach deren Niedergang fiel das gesamte Gebiet im Jahr 1508 an die Familie della Rovere. Bald darauf gelangte San Leo wieder in die Hand des Kirchenstaates, zu dessen Besitztümern es bis zur Gründung des italienischen Nationalstaats im Jahr 1860 zählte. Seit dem Mittelalter bis ins 20. Jh. hinein diente die Festung auch als Gefängnis. Der prominenteste Besucher, der den schroffen Kalkfelsen von San Leo je bestiegen hat, war der heilige Franz von Assisi: Er predigte hier im Jahr 1213, eine Gedenktafel erinnert an seinen Aufenthalt.
Sehenswertes
La Fortezza/Museo della Fortezza: Die berühmte Festung von San Leo bietet einen ganz wunderbaren Blick auf das gesamte Montefeltro bis hinüber nach San Marino, ins breite Valmarecchia und letztlich auch auf den beschaulichen Ort San Leo selbst. Entworfen wurde die Festung 1479 vom berühmten Renaissance-Architekten Francesco di Giorgio Martini im Auftrag von Federico da Montefeltro; eine trutzige Wehranlage mit hoher Wallmauer zur Landseite und zwei riesigen Wachtürmen, die aber immer noch genug Eleganz ausstrahlte, um fortan als Vorbild militärischer Architektur zu dienen.
Im Inneren der Festung befindet sich heute das Museo della Fortezza. Der Torrione Maggiore, einer der beiden Türme, beherbergt die Abteilung mit Rüstungen und Waffen aus dem 14.-19. Jh. In den weiteren Ausstellungsräumen und der Pinakothek im ersten Stock kann man sich u. a. eine Folterkammer, diverse historische Dokumente, Gemälde und Möbel sowie die Küche der Festung anschauen. Hier befindet sich auch die Cella del Tesoro, in der Cagliostro (→ „Der „Alchimist in Kerkerhaft“) zeitweise inhaftiert war. Der zweite Stock ist dann ganz Giuseppe Balsamo alias Conte di Cagliostro gewidmet, zu sehen sind u. a. medizinische Geräte aus dem 17. und 18. Jh. sowie das Laboratorio dell’Alchimista.
Der Alchimist in Kerkerhaft - Graf Cagliostro (1743-1795)
Der Mann, der kurz zuvor noch die europäischen Höfe fasziniert hatte, fand im Kerker von San Leo ein gänzlich unwürdiges Ende. Am 20. April 1791 brachte ihn die Inquisition nach San Leo, vier Jahre und vier Monate später, am 21. August 1795, starb hier Graf Alessandro di Cagliostro, der wohl genialste Betrüger seiner Zeit. Eingekerkert war er zunächst in der Cella del Tesoro (Schatzzelle) im ersten Stock der Festung, bevor er in die fast völlig dunkle Cella del Pozzetto (Brunnenzelle) im Erdgeschoss verlegt wurde, in der der Graf bis zu seinem Tod blieb.
Dabei hatte der Sohn einfacher Leute aus Palermo zunächst einen kometenhaften Aufstieg in die High Society des späten 18. Jh. geschafft: Der Conte di Cagliostro wurde von den Frauen geliebt, Könige und Fürsten zollten dem Multitalent Respekt - schließlich war er Kräuterheiler, Magier, Wahrsager, Alchimist, Taschenspieler und Scharlatan in einem. Darüber hinaus war er Begründer einer eigenen Freimaurerloge (nach „ägyptischem Ritus“) mit einer stetig wachsenden Zahl an Anhängern, was ihm später zum Verhängnis wurde. Zu seinem illustren persönlichen Umfeld zählte Casanova, und sein Zeitgenosse Goethe war derart beeindruckt von Cagliostro, dass er sich von ihm zu seinem Schauspiel „Der Großkophta“ inspirieren ließ. Der Kirche wurde es irgendwann jedoch zu viel mit Cagliostros Treiben, dem Magier und Ketzer musste das vielfältige Handwerk gelegt werden. Offizieller Anklagepunkt: „Anstiftung zu freimaurerischen Künsten“.
Das kirchliche Verfahren wurde in der Tradition der Inquisition geführt, Cagliostro für schuldig befunden und statt mit der ursprünglich vorgesehenen Todesstrafe zu einer lebenslangen Kerkerhaft „begnadigt“. Die ersten eineinhalb Jahre verbrachte er in der Engelsburg in Rom, bevor er nach San Leo verlegt wurde. Schaurige Geschichten ranken sich um seine letzten Jahre: Cagliostro, der Seher, soll seine Wächter, die Bevölkerung San Leos und schließlich auch Kirche und Papst aus seinem düsteren Verlies heraus vielfach verflucht haben.
♦ Festung und Museo della Fortezza Mo-Fr 10-20.30 Uhr, Einlass bis 19.45 Uhr, Sa/So bis 19.30 Uhr (Einlass 18.45 Uhr; im Winter nur Sa/So 10-17.45 Uhr (Einlass bis 17 Uhr). Eintritt 9 €, erm. 5-7 €, Familienticket 20 €, unter 7 J. frei. Etwa 1 km oberhalb vom Zentrum gelegen, nur zu Fuß zugänglich (steil) oder per Shuttle-Bus ab Piazza Dante im Zentrum (1 €, Ticket beim Fahrer, Abfahrten etwa stündlich, allerdings mit Mittagspause, Infos bei der Tourist-Info).
Pieve Preromanica (Santa Maria Assunta): Die schlichte, dreischiffige Pfarrkirche an der Piazza Dante stammt wahrscheinlich aus dem 9. Jh. und wurde im 10. Jh. ausgebaut. Ursprünglich befand sich hier eine vom heiligen Leo gebaute unterirdische Kapelle aus dem 4. Jh., in der er auch gewohnt haben soll. Im Inneren der Kirche mit ihrer uralten Holzdecke und Säulen mit korinthischen Kapitellen ist keinerlei Schmuck zu finden. Das Ciborium, der viersäulige Aufbau über dem Altar, wurde Ende des 9. Jh. von Herzog Orso gestiftet.
♦ Tägl. 9.30-12.30 und 14.30-19 Uhr, im Winter bis 17 Uhr.
Cattedrale: Dieser ebenfalls völlig schmucklose Bau (etwas zurückversetzt von der Piazza Dante und neben der Pieve) entstand ab 1173 und wurde im lombardisch-romanischen Stil errichtet. Eine ausgestaltete Fassade fehlt völlig, Eingang des Domes ist eine unauffällige Tür im Seitenschiff des dreischiffigen Bauwerkes. Der Legende nach haben sich hier die Gebeine des heiligen Leo befunden, die Kaiser Heinrich II. im Jahr 1014 über die Alpen nach Norden schaffen wollte. Schon bei Ferrara in der Emilia-Romagna fand die Reise der sterblichen Überreste Leos jedoch ein vorzeitiges Ende, da die Pferde des Transporttrupps keinen Meter weiter zu bewegen waren, so die Legende. Die Gebeine ruhen seither in San Leo di Voghenza, einzig der Sargdeckel von Leos Grab ist noch in der Krypta des Domes zu sehen.
♦ Tägl. 10-12.30 und 14.30-19 Uhr, im Winter abends bis 17 Uhr.

Idyllisch zeigt sich die Piazza Dante in San Leo

Neben dem Dom befindet sich der romanische Glockenturm, die Torre Civica aus dem 12. Jh., die allerdings nur zu bestimmten Anlässen und Feierlichkeiten geöffnet wird (Infos bei der IAT). Folgt man hier dem Weg nur etwa 100 m weiter, kommt man zu einem Aussichtspunkt mit Kriegerdenkmal.
Praktische Infos
Einwohner ca. 2800 (im Centro storico von San Leo nur ca. 250)
Information IAT - Ufficio Turistico im Erdgeschoss des Palazzo Mediceo an der Piazza Dante, im Obergeschoss befindet sich das Kirchenkunstmuseum Museo dell’Arte Sacra (Öffnungszeiten wie die IAT, Eintritt 3 €). Im Sommer tägl. 9.30-18.30 Uhr, im Winter nur Mo-Fr 9-12 Uhr und Sa/So 10-12.30 Uhr. Piazza Dante Alighieri 14, 47865 San Leo (RN), Tel. 0541-926967, san-leo.it.
Verbindungen Nicht ideal, wer auf öffentliche Transportmittel angewiesen ist, hat wenig Spielraum. 4x tägl. fährt ein Bus von/nach Novafeltria (umsteigen Richtung Rimini), allerdings nicht während der Schulferien. Außerdem 6x tägl. mit der Privatlinie Benedettini (Tel. 0541-924035) nach Pietracuta (an der SS 258), dort umsteigen nach Rimini. Abfahrt an der Piazza Dante, Tickets im Bus. Die Abfahrtszeiten kann man auch in den Bars im Centro storico erfragen.
Einkaufen Diverse Souvenirshops, viel Keramik.
Feste & Veranstaltungen Im Juli finden im Rahmen des San Leo Festival abends Konzerte in der Festung und im Palazzo Mediceo statt, Infos und Programm: sanleofestival.it. Am 1. Aug. feiert man das Fest des Ortspatrons, die Festa di San Leone.
Parken Unterhalb der Piazza Dante im Centro storico (hier durchfahren) befindet sich ein großer Parkplatz - ausreichend für einen Kurzbesuch, mit Parkscheibe kann man hier max. 2 Std. stehen. Noch in Stück unterhalb (neben dem nüchternen Neubaugebiet von San Leo) gebührenpflichtig: 1 €/Std., 4 €/Tag.
Übernachten/Essen & Trinken San Leo Albergo Diffuso, in mehreren Gebäuden an und um die Piazza Dante, u. a. im Hotel Castello. Renovierte, einladende Zimmer und Suiten, viele davon zum Platz hin, alle mit modernem Bad, Frühstück an der Bar. Netter und hilfsbereiter Besitzer, im Haus auch Ristorante mit Terrasse (mittags und abends, im Winter Do geschl.). Hunde erlaubt. Piazza Dante Alighieri 11/12, 47865 San Leo (RN), Tel. 389-5435755, sanleoalbergodiffuso.it. €€
Osteria Belvedere, auf dem Weg zum Aussichtspunkt auf der linken Seite, nicht zu verfehlen. Einladendes Lokal in restauriertem Gemäuer, abends auch günstige Pizzeria, mit Terrasse, sehr schöner Blick und entsprechend beliebt. Antipasti/Primi 8-16 €, Secondi 12-18 €, auch wechselnde Tagesgerichte und kalte Platten. Mittags und abends geöffnet, in den Wintermonaten Di geschlossen. Es werden auch einfache Zimmer vermietet (mit Bad und Aircondition). Hunde erlaubt. Via Toselli 19, 47865 San Leo (RN), Tel. 0541-916361, belvederesanleo.it. €
Carpegna und Umgebung
Auf 748 m Höhe erstreckt sich der Ort am Südhang des gleichnamigen Berges (1415 m), ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen um den Monte Carpegna herum, auf den Gipfel und bis nach Villagrande. Wandern kann man auch im nahe gelegenen Regionalpark Sasso Simone e Simoncello.
Der Hauptort des Montefeltro wird vom riesigen, äußerlich aber schon etwas angeschlagenen Palazzo dei Principi an der zentralen Piazza Conti dominiert. Die Grafen Carpegna, aus denen später die Montefeltro hervorgingen, sollen sich hier schon im 12. Jh. niedergelassen haben. 1675 ließ Kardinal Gaspare di Carpegna den Palazzo bauen, die Grafen blieben hier bis Mitte des 18. Jh. an der Macht. Seine Unabhängigkeit gegenüber dem Kirchenstaat konnte sich Carpegna sogar bis 1819 bewahren. Noch heute wird der Palazzo von den Nachkommen der Carpegna bewohnt. Unbedingt empfehlenswert ist die Führung durch die Räumlichkeiten mit teils prachtvoller Ausstattung.
♦ Führungen: Nur Sa/So um 10.30 Uhr, 8 €, erm. 6 €, Anmeldung unter Tel. 389-4446101. Frei zugänglich ist der Palazzo im August anlässlich der Ausstellung „Artisti nel Montefeltro“, dann tägl. abends 17-19 und 21-23 Uhr, Eintritt frei. Infos auch bei der Pro Loco.
Historisches findet man in Carpegna ansonsten nicht allzu viel; äußerst sehenswert ist allerdings die romanische Pieve di San Giovanni Battista aus dem späten 12. Jh.
♦ Ganztägig geöffnet. Ca. 2 km südöstlich von Carpegna direkt an der Straße nach Frontino auf der linken Seite.
Praktische Infos
Einwohner ca. 1600

Wuchtiger Palazzo dei Principi im Zentrum

Information Pro Loco gegenüber dem Palazzo dei Principi, nur im Juli/Aug. tägl. 9.30-12.30 und 15.30-18.30 Uhr geöffnet, im Juni und Sept. an den Wochenenden, darüber hinaus zu Festen und Veranstaltungen, im Winter geschlossen. Piazza Conti, 61021 Carpegna (PU), Tel. 0722-77326, prolococarpegna.it.
Verbindungen Bus der Linie 45 5x tägl. (So 2x) über Macerata Feltria, Mercatale und Sassocorvaro nach Pesaro (Bahnhof). Haltestelle an der Piazza Conti. Abfahrtszeiten unter adriabus.eu und Tel. 0722-376711.
Einkaufen Carpegna ist berühmt für seine Schinken:San Leo (mild) und La Ghianda (etwas würziger). Die Zauberformel heißt: „Keule, Salz, Zeit und sonst nichts!“ Zu kaufen gibt es den Schinken auch in Geschäften vor Ort. Markttag ist Mittwoch.
Feste & Veranstaltungen Festa del Prosciutto di Carpegna DOP, das Schinkenfest von Carpegna wird an einem verlängerten Wochenende (Do-So) im Juli oder August gefeiert. Zeitgleich mit der Sommer-Ausstellung im Palazzo dei Principi findet im August das Festival Cultura d’Estate Montefeltro mit zahlreiche Konzerten auf der Piazza Conti statt, die meisten davon sind kostenlos! Alle Termine auf prolococarpegna.it.
Freizeitpark Der Carpegna Park liegt an der Straße nach Pennabilli am Passo Cantoniera (1007 m, hier gibt es auch ein Restaurant) auf der linken Seite. 12 Kletterparcours verschiedener Schwierigkeitsgrade, außerdem Crossrad-Strecke für Kinder und E-Bike-Verleih, Wanderwege, Märchenwald, Spielplatz, Hängematten-Verleih, Picknick-Area, Kiosk und im Winter Schlittenhang. Strada Passo Cantoniera, Tel. 339-2029200, carpegnapark.it.
Übernachten *** Hotel Ulisse, Hotel im Zentrum, nur wenige Schritte von der Piazza Conti entfernt. Mit Caffetteria und Terrasse. Zimmer mit Bad, solider Standard, funktional. Es gibt sogar einen kleinen Pool. Via Amaducci 16, 61021 Carpegna (PU), Tel. 0722-77119, hotelulisse.it. €-€€
Camping Paradiso, stufenförmige Anlage am Ortsrand, alles etwas eng, viel Schatten. Der obere Bereich des Platzes ist für Zelte vorgesehen. Mit Bar und kleinem Market, Restaurant nebenan (weitere fußläufig im Ort). Kleiner Pool. Ganzjährig geöffnet. An der Umgehungsstraße von Carpegna (Ortsrand, Straße Richtung Pennabilli). Stellplatz und 2 Pers. ca. 20-28 €. Via Paradiso 36, 61021 Carpegna (PU), Tel. 0722-043463, campeggioparadisocarpegna.com.
Camping il Cippo, auf 1021 m Höhe und mitten im Wald gelegen, daher auch im Sommer kühl und sehr schattig. Zum Camping gehören einfache sanitäre Einrichtungen und eine nette Bar mit Kiosk. Mai bis Sept. geöffnet. Stellplatz und 2 Pers. 20-24 €. Anfahrt: im Zentrum von Carpegna der Beschilderung „Cippo/Loc. Cippo“ folgen, dann gut 3 km auf der Via del Cippo (schmale Asphaltstraße) in vielen Serpentinen und steil durch den Wald bergauf (Achtung: zahlreiche Freizeit-Radsportler sind hier unterwegs). Loc. Cippo, 61021 Carpegna (PU), Tel. 0722-547302 oder 328-0209219, carpegnacampingcippo.it.
Essen & Trinken Ristorante Vecchio Montefeltro, gleich bei der Piazza Conti. Gute regionale Küche, einfach-rustikales Ambiente, sehr netter Service, unschlagbar günstig: Das Tagesmenü gibt es für 16 €, à la carte kommen Antipasti/Primi auf 6-13 €, Secondi auf 12-16 €. Mit dem „Antipasto di Prosciutto“ kann man hier auch den berühmten Schinken von Carpegna probieren. Im Sommer Gerichte mit schwarzem Trüffel. Abends auch Pizza. Juli bis Mitte Sept. täglich mittags und abends geöffnet, ansonsten Di/Mi Ruhetag. Via Roma 52, Tel. 0722-77136, ristorantevecchiomontefeltro.com.
Monte Carpegna
„Il Carpegna mi basta!“, „Der Carpegna reicht mir!“, sagte einst der aus dem nahe gelegenen Cesena bei Rimini stammende Rad-Pirata Marco Pantani(1970-2004) über seinen 1415 m hohen Hausberg. Das kann man durchaus doppeldeutig verstehen, denn die 22 Kehren hinauf zum Gipfel waren für den früh verstorbenen Tour- und Giro-Gewinner zum einen hinreichende Vorbereitung für die Bergetappen der großen Rundfahrten (die Sache mit dem Doping lassen wir mal außen vor), zum anderen größtmögliche Quälerei. Heute finden sich entlang der Strecke viele Huldigungen an den in der Szene immer noch hochverehrten Bergspezialisten, und die Tatkräftigsten unter den italienischen Hobby-Radfahrer eifern dem Meister sogar nach - in erster Linie, was die Quälerei angeht.

Der Himmel des Piraten - der Monte Carpegna ist Marco Pantanis Berg

3 km bzw. 8 Kehren kann man mit dem Auto bis zum Camping Cippo im lichten Pinienwald hinauffahren. Dort gibt’s eine Bar und im Häuschen der Forstbehörde das winzige, im Sommer tagsüber geöffnete Museo della Pineta mit einer Ausstellung zum Wald (mit Tierstimmen) und dem Monte Carpegna (Eintritt frei). Ab hier geht es dann erst richtig los mit dem Bergtraining: 3,5 km und 15 Kehren mit bis zu 18 % Steigung. Oben erwarten Wanderer und Radfahrer ein tolles Panorama mit Blick über das Montefeltro bis zum Meer.
♦ Ab Carpegna der Beschilderung Cippo/Loc. Cippo folgen. Nach 3 km (beim Camping) versperrt eine Schranke Autos den Weg.
Parco Interregionale del Sasso Simone e Simoncello
Der Park erstreckt sich auf 4991 ha rund um die beiden markanten und weithin sichtbaren Felsen Simone (1204 m) und Simoncello (1221 m) in einem überwiegend dicht bewaldeten Gebiet. Hier sind Füchse, Wildschweine, Wildkatzen und Wölfe heimisch, zu Gesicht bekommen wird man jedoch wahrscheinlich kaum eines der Tiere. Zum Gebiet des Parks gehört neben dem Monte Carpegna und dem Ort Carpegna auch das nordwestlich gelegene Pennabili (Emilia-Romagna), wo sich das Besucherzentrum des Parks mit naturkundlicher Ausstellung befindet.
♦ Besucherzentrum: Viale dei Tigli 5a, 47864 Pennabili (RN), Tel. 0541-928047, parcosimone.it. April bis Okt. So 15-18 Uhr, im Juli Sa/So 15-18 Uhr und So 10-13 Uhr, nur im Aug. tägl. 15-18 Uhr und Sa/So auch 10-13 Uhr geöffnet. Infos zum Park auch im Pro Loco in Carpegna.
Convento San Francesco Montefiorentino
Das ursprünglich aus dem 13. Jh. stammende Franziskanerkloster liegt sehr schön unterhalb von Carpegna. Zu besichtigen sind nur der Innenhof und die Cappella Oliva aus dem Jahr 1484 (rechts vom Eingang). Glanzstück dort ist die „Madonna col Bambino in trono“ (1489) von Giovanni Santi(1440-1494) am ersten Altar auf der rechten Seite. Das Bild, auf dem Santi auch seinen Sohn Raffael im Alter von etwa zehn Jahren verewigt hat (dritte Person von links), gilt als ein Meisterwerk des Künstlers. Kirche und Kreuzgang (eher unspektakulär) sind ganztägig geöffnet.

Der Uhrturm in Frontino

♦ Am westlichen Ortsrandvon Carpegna die Straße Richtung Pesaro nehmen, dann gleich rechts ab Richtung Frontino (beschildert), nach rund 2 km links (beschildert). 4 km von Carpegna, die schmale Straße führt am Convento vorbei weiter nach Frontino (3 km).
Frontino