MERIAN Reiseführer Schottland - Katja Wündrich - E-Book

MERIAN Reiseführer Schottland E-Book

Katja Wündrich

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Beschreibung

Mit dem MERIAN Reiseführer Schottland wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.

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Seitenzahl: 226

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

Postfach 86 03 66, 81630 München, www.merian.de

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Stella Schossow

Autorin: Katja Wündrich

Redaktion: Edgar Endl, bookwise, München

Bildredaktion: Tamara Hansinger

Schlussredaktion: Ulla Thomsen

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

ISBN 978-3-8342-3208-3

1. Auflage 2021

GuU 2-3208 01_2021_02

Bildnachweis

Titelbild (Felsformation im Nebel auf der Isle of Skye), mauritius images: Alamy/Alan Majchrowicz

Fotos: Agentur Bilderberg: Wolfgang Fuchs > | AWL Images: Mark Sykes > | Bildagentur Huber: Eiben >, Sebastian Wasek > | fotolia.com: kevers >, Martin M303 >, sgar80 > | gemeinfrei: >, >, >, >, >, >, >, > | Getty Images: AFP/Andy Buchanan >, Jeff J Mitchell >, >, Universal Images Group/Loop Images > | GlowImages > | Mary and Angus Hogg / The Scottish Parliament Building / CC BY-SA 2.0 > | imago: ZUMA Press > | Jahreszeiten Verlag: Aron + Achill Moser >, Walter Schmitz >, >, >, >, >, > | laif: Arcaid/Ambience/Keith Hunter >, Peter Hirth >, >, >, hemis.fr/Giulio Gil >, hemis.fr/Bertrand Rieger >, Le Figaro Magazine/Eric Martin >, >, >, >, Thomas Linkel >, Suse Multhaupt >, >, Polaris/Murdo Macleod >, >, >, Karl-Heinz Raach >, Dagmar Schwelle > | LOOK-foto: age fotostock > | mauritius images: Alamy >, >, Alamy/Clearview >, Alamy/Digital Image Library >, Alamy/Siobhan Fraser >, Alamy/funkyfood London – Paul Williams >, Alamy/Bob Jenkin >, Alamy/Iain Masterton >, Alamy/tom Kidd >, imageBROKER/Paul Williams – FunkyStock >, robertharding/James Emmerson >, robertharding/Stephen Spraggon >, robertharding/Andrew Sproule >, United Archives > | Rocco Forte Hotels: Adrian Houston > | shutterstock.com: alice-photo >, Atmosphere1 >, duchy >, f11photo >, Max Galli >, George KUZ >, James Jones Jr >, Antony McAulay >, Stephen McCluskey >, Targn Pleiades >, richardjohnson >, Stefan Ml >, Stefano_Valeri >, >, stocksolutions >, thegoodsamariter >, tourpics_net >, Ulmus Media >, Walencienne >, Jeff Whyte >, D. Woods > | stock.adobe.com: Alexey Fedorenko >, johnbraid >, streetflash >;

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Roswitha Riedel, [email protected]

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir freuen uns, dass Sie sich für diesen MERIAN Reiseführer entschieden haben. Unsere Autoren und Autorinnen sind für Sie unterwegs und recherchieren sehr gründlich, damit Sie mit aktuellen und zuverlässigen Informationen auf Reisen gehen können.

Dennoch lassen sich Fehler nie ganz ausschließen, zumal zum Zeitpunkt der Drucklegung die Auswirkungen von Covid-19 auf das Hotel- und Gastgewerbe vor Ort noch nicht vollständig abzusehen waren. Wir bitten um Verständnis dafür, dass der Verlag keine Haftung übernehmen kann.

DIE THEMEN DER REGION

Schottische Mode: Mehr als Tweed und Kaschmir >

Hafenviertel der Hauptstadt: Die heißeste kulinarische Adresse >

Nationalismus: Wohin steuert Schottland? >

Schottische Literatur und ihre Protagonisten: Von Ivanhoe bis Harry Potter >

Little Sparta: Ein Kunstgarten im Nirgendwo >

Hafen von Glasgow: Der Wandel der Docklands >

Burns Supper: Alljährliches Gedenken an den Nationaldichter >

Whisky: Tradition, Mythos und Lebenselixier >

Shinty: Ruppig, rau und typisch schottisch! >

Old Forge in Inverie: Der entlegenste Pub Schottlands >

Callanish Stones: Schottische Kultstätten >

Der legendäre Golfplatz von Tom Morris: Der fehlende Link von Askernish >

Leuchttürme: Die Außenposten Schottlands >

ZEICHENERKLÄRUNG

MERIAN Top 10

MERIAN Empfehlungen

Im Vorbeigehen entdeckt

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REGIONEN

1. EDINBURGH UND UMGEBUNG

Die Hauptstadt Schottlands hat ein reiches UNESCO-Weltkulturerbe und einige der Top-Sehenswürdigkeiten Schottlands zu bieten. Burgen, Schlösser, Golfplätze und interessante Ingenieursleistungen wie die Forth Bridge hält das Umland bereit. >

2. DIE LOWLANDS

Das schottische Flachland ist deutlich weniger besucht als der Norden, doch reich an Geschichte, Kultur und herrlicher Natur, die vor allem in der Borders Region durchaus bergige Ausmaße hat. >

3. GLASGOW UND DER WESTEN

Die einstige Industriestadt hat sich zu einem kulturellen Hotspot gemausert, vor allem in Sachen Architektur, Design und Medien. Der Trossachs Nationalpark und Loch Lomond, »König aller schottischen Seen«, liegen direkt vor der Haustür. >

4. DIE HIGHLANDS

Panoramalandschaften mit Bergen, Seen, Hochmooren und Fjorden machen die Faszination einer der am dünnsten besiedelten und schönsten Landschaften Großbritanniens aus. Die Uhren ticken hier tatsächlich noch etwas anders. >

5. DIE HEBRIDEN, ORKNEY UND SHETLAND

Die Äußeren und Inneren Hebriden bestechen vor allem durch ihre landschaftliche Schönheit. In der Abgeschiedenheit der Inselwelt gibt es vor allem unberührte Natur, einsame Strände, aber auch Spuren von Steinzeitbewohnern. >

6. DIE OSTKÜSTE

Der Osten besteht vor allem aus flachwelligem Farmland, lang gestreckten Stränden, schmucken Städten und charmanten Fischerdörfern. >

MEIN SCHOTTLAND

Schottland bietet viel Platz zum Durchatmen. Die Landschaft ist rau, dafür sind die Menschen umso herzlicher. »Nach Schottland also!« hieß es 1858 für Theodor Fontane, der sich mit der Reise einen Jugendtraum erfüllte. Die Faszination ist auch heute dieselbe geblieben.

Wenn ich Edinburgh, meine Wahlheimat, verlasse und gen Norden fahre, dann spüre ich, dass meine Beziehung zu Schottland auch nach so langer Zeit noch maßlose Freude hervorrufen kann. Auf die Frage, was uns Auswanderer an Schottland fasziniert, erhält man die immer gleichen Antworten: die keltische Kultur und tiefe geschichtliche Verwurzelung, die sich in einigen der historisch bedeutsamsten Stätten Europas widerspiegelt. Die gälische Sprache, die zwar nur noch von 1 % der Bevölkerung gesprochen, aber neuerdings von staatlicher Seite wieder gefördert wird. Die Geologie, wonach einige der Steine, die man im Hochland findet, aus der Epoche der Erdentstehung stammen und mehr als vier Milliarden Jahre alt sind. Auch das kontinuierliche Ringen um die Akzeptanz und Bewahrung schottischer Identität, die sich im Autonomiebestreben widerspiegelt, ruft Erstaunen hervor. Und natürlich die unvergleichliche Landschaft, ihre Kargheit, Weite und herbe Schönheit, ihre endlos scheinenden Hochebenen, mit den Flickenteppichen der Heide und Farne gemustert, die von Bergen eingesäumten Moorlandschaften, die dunkel schweigenden Seen und Meeresarme, das Kreischen der Möwen, die Luft, die nach Salz und Freiheit riecht. Es ist die Urgewalt der Natur, die uns anzieht, das Tosen des Meeres, das Bollwerk von mehr als 800 Inseln, die das Land umgrenzen, und nicht zuletzt die gigantischen Wolkenformationen, das Wetter und der Wind, der sein wütendes, launisches Spiel treibt. Einige Ecken des Landes zählen zu den stürmischsten Europas. Nicht umsonst sind Windturbinen die am schnellsten wachsende grüne Technologie des Landes.

© Jahreszeiten Verlag: Walter Schmitz

Ein bewegter Wolkenhimmel, sattgrüne Hügel und klare Seen sind typisch für Schottlands raue, aber wunderschöne Natur.

Schottland hat viele Facetten, und besonders augenfällig wird das in der schottischen Hauptstadt: Direkt neben Holyrood Palace, dem jahrhundertealten Palast der britischen Königin, befindet sich das ultramoderne Parlamentsgebäude. Seit 1999 haben die Schotten wieder ein eigenes Parlament, und die Regierungspartei, die Scottish National Party (SNP), verzeichnet gerade in Zeiten von Brexit einen gewaltigen Zulauf.

Die wahre Seele des Landes ist in den vielen Pubs zu finden, denn die Schotten sind ein geselliges Volk. Gerade nach dem Wandern, Golfen oder Moutainbikefahren ist es ein Genuss, den Abend in einem gemütlichen Pub zu beschließen.

Katja Wündrich arbeitete anfangs als Reiseleiterin in Schottland. 2007 hat sie die Reiseagentur Wind & Cloud Travel gegründet. Seitdem organisiert sie Individualtouren und Kleingruppenreisen durch Schottland. Sie verfasste mehrere Reisebücher zum Thema Edinburgh, Schottland und Whisky.

DER ERSTE BLICK AUF SCHOTTLAND

© AWL Images: Mark Sykes

Das Eilean Donan Castle am Loch Duich diente in Filmen wie »Highlander« als Kulisse und ist Inbegriff schottischer Burgenromantik (>).

MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Schottland weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.

Edinburgh Castle

Hoch über der Stadt, hinter meterdicken Steinmauern wurde die Geschichte Schottlands jahrhundertelang geprägt. Auch die Kronjuwelen sind hier untergebracht. >, >

Abbotsford House

Ein malerisch am Fluss Tweed gelegener Prachtbau. Das herrschaftliche Wohnhaus wurde von Sir Walter Scott konzipiert und bewohnt und beherbergt eine faszinierende Sammlung von Kunst und Antiquitäten. >

Kelvingrove Art Gallery and Museum, Glasgow

Der imposante rote Sandsteinbau im Westend beherbergt 22 Galerien und ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Großbritanniens. Der Museumspark entlang des Flusses Kelvin ist eine der schönsten Grünanlagen Glasgows. >, >

© Jahreszeiten Verlag: Walter Schmitz

Stirling Castle, die Residenz der schottischen Könige und eines der besterhaltenen Renaissanceschlösser im Land, offenbart den Reichtum seiner Epoche.

Stirling Castle

Die Festung im Herzen von Stirling war eine der Hauptresidenzen der schottischen Könige. Mindestens 16-mal wurde die Burg angegriffen und belagert – und steht immer noch. >

Zugfahrt auf der Iron Road to the Isles

Die Eisenbahnstrecke zwischen Fort William und der Atlantikküste gehört zu den schönsten Strecken der Welt. Nicht umsonst wurden Filme wie »Harry Potter« hier gedreht. >

Isle of Skye

Die größte Insel der Inneren Hebriden ist geprägt von einer bizarren Bilderbuchlandschaft, hübschen Ortschaften, zwei Whiskydestillerien und einer hervorragenden Küche. >

Skara Brae, Mainland

Die Steinzeitsiedlung auf der Orkney-Insel Mainland gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe und vermittelt einen einmaligen Einblick in die Prähistorie. >, >

Callanish Stones

Der Steinkreis auf den sturmgepeitschten Äußeren Hebriden zählt zu den bedeutendsten keltischen Kultstätten der Britischen Inseln. >, >

Dunnottar Castle

Die vom Meer umtoste Trutzburg an der schottischen Ostküste war einst die Schatzkammer des schottischen Reiches. An den umliegenden Steilküsten kann man nicht selten Puffins beobachten. >, >

St. Andrews

Die Ostküstenschönheit, in der Prince William und Kate studiert haben, ist die Wiege des Golfspiels und einer der geschichtsträchtigsten Orte Schottlands. >

MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

Rosslyn Chapel

Um das Innere der berühmten Kapelle ranken sich viele Legenden. >

St. Abb’s Head

SCHOTTLAND KOMPAKT

Daten und Fakten

Amtssprache: Englisch, Gälisch

Einwohner: 5,4 Mio.

Fläche: ca. 78.000 km²

Hauptstadt: Edinburgh, 492.000 Einwohner

Höchster Berg: Ben Nevis, 1345 m

Religion: 32 % Church of Scotland, 16 % römisch-katholisch

Staatsform: Parlamentarische Monarchie

Währung: Pfund Sterling

Klima (Mittelwerte)

Bevölkerung

© mauritius images: United Archives

Die Schlacht von Culloden am 16. April 1776 war die letzte auf britischem Boden und gleichzeitig das Ende der Jakobitenaufstände unter Charles Edward Stuart.

GESCHICHTE

Tragische Persönlichkeiten sind zahlreich in der schottischen Geschichte. Sie kämpften für ihre Sache, gingen unter mit fliegenden Fahnen – und wurden dadurch unsterblich im kollektiven Gedächtnis der Menschheit.

Ab 5000 v.Chr.: Steinzeit und Jungsteinzeit

Das Klima ist mild, der Boden fruchtbar, und die Buchten entlang der Küste bieten Schutz vor Sturm und gefährlichen Strömungen. Die ersten Menschen, die hier leben, sind Jäger und Sammler, halten später Vieh und bearbeiten den Boden. Von dieser Zeit zeugen Großsteingräber (»cairns«) und Steinkreise. Noch heute sind die Jungsteinzeitsiedlung Skara Brae und der Steinkreis Ring vonBrodgar zu sehen, die seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.

600/700 v.Chr.: Die Ära der Kelten

Die Kelten kommen und bringen eine Fertigkeit mit, die zur damaligen Zeit neu ist: die Kunst, Eisen zu bearbeiten. Keltische Objekte sind meist kunstvoll verziert, noch heute findet man die typischen Muster der ineinander verwobenen Knoten auf Schmuckstücken oder auf Kreuzen. Die turmartigen Rundhäuser (»brochs«) und Pfahlbauten (»crannogs«) der Kelten sind in Resten erhalten. Die Kelten waren gefürchtete Krieger.Die Eisenzeit dauerte in Schottland bis etwa 500 n.Chr.

142–563 n.Chr.: Die Römer

Die Römer hatten immer wieder versucht, im Norden Großbritanniens Fuß zu fassen. Kaiser Hadrian ließ um 122 n.Chr. den Hadrianswall errichten. Diese gewaltige Festungsanlage sollte die römischen Soldaten vor Angriffen schützen. Im Jahr 142 n.Chr. bauten Sie den Antoniuswall, eine Befestigungsanlage, die zwischen den Städten Edinburgh und Glasgow verläuft. Rund 50 Jahre harrten die Römer dort aus, dann zogen sie sich endgültig aus Schottland zurück. 563 v.Chr. landet der Mönch Columban aus Irland auf der Hebrideninsel Iona und beginnt von hier aus die Christianisierung Schottlands.

13./14. Jh.: Unabhängigkeitskriege

Im 13. und 14. Jh. herrscht in Schottland ein politisches Machtvakuum, das sich der englische König Edward I. auf grausame Weise zunutze macht. Freiheitskämpfer wie William Wallace (genannt »Braveheart«) und Robert the Bruce gewinnen entscheidende Schlachten gegen England. Robert the Bruce wurde zum unangefochtenen Anführer der Schotten. In der »Declaration of Arbroath«, der ältesten Unabhängigkeitserklärung einer Nation, wird Schottlands Unabhängigkeit von England proklamiert. Nur sechs Jahre später tritt erstmals ein schottisches Parlament zusammen. Der englische König Edward III. und Robert the Bruce unterzeichnen 1328 den Vertrag von Northampton. Darin wird die Unabhängigkeit Schottlands festgeschrieben und Robert the Bruce als König bestätigt.

16./17. Jh.: Maria Stuart und der Bürgerkrieg

Am 18. Februar 1587, nach 18 Jahren Haft, wird Maria Stuart hingerichtet. Bis dahin war ihr Leben geprägt von einem fortwährenden Konflikt mit ihrer Verwandten, Königin Elisabeth I., der sich u.a. auf einen Anspruch auf den englischen Königsthron zurückführen lässt. Nachdem Maria Stuart verdächtigt worden war, an einem geplanten Attentat auf die englische Königin beteiligt gewesen zu sein, wurde sie wegen Hochverrats hingerichtet. Da Maria Stuarts Rivalin Elisabeth I. keine Kinder hat, gelangt Marias Sohn James VI. auf den Thron in London und wird neuer König von England und Schottland. Im 17. Jh. bricht der englische Bürgerkrieg aus. Schottland verliert seine Unabhängigkeit in der englischen Revolution. Oliver Cromwell siegt am 3. September 1650 in der Schlacht von Dunbar und besetzt das Land. Damit ist der schottische Widerstand endgültig gebrochen.

18. Jh.: Act of Union und Jakobitenaufstände

Schottland und England schließen sich zum Vereinten Königreich zusammen. Grundlage dafür ist der Vertrag Act of Union, der am 1. Mai 1707 in Kraft tritt. Das Übereinkommen ist in Schottland zwar umstritten, doch das Land steht vor dem wirtschaftlichen Ruin und benötigt finanzielle Unterstützung von den wirtschaftlich starken Engländern. 1746 versucht Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie, den Thron für seine Familie, die katholischen Stuarts, zurückzuerobern. Nach anfänglichen Erfolgen kommt es 1746 bei Culloden zur entscheidenden Schlacht. Die Jakobiten stehen einem schottisch-englischen Heer gegenüber. Für die Gegner von Bonnie Prince Charlie steht viel auf dem Spiel: Sie fürchten nicht nur einen katholischen König, sondern auch einen absolutistisch regierenden Monarchen. Culloden ist die letzte Schlacht der Schotten gegen die Engländer und zugleich die letzte Schlacht auf britischem Boden. Bonnie Prince Charlie und seine Truppen werden vernichtend geschlagen.

Spätes 18. und 19. Jh.: Die große Vertreibung

Tausende Menschen verlassen während der Clearances die Highlands und wandern nach Amerika und Kanada aus. Zum großen Teil werden sie von den Landeignern vertrieben, die Platz für die einträgliche Schafzucht fordern. Mitunter werden ganze Dorfgemeinschaften aufgelöst. Die Industrialisierung stellt das alte Schottland, das geprägt war von Landwirtschaft und kleinen Selbstversorgerbetrieben, völlig auf den Kopf. In nur zwei Generationen wird Schottland zu einem der industrialisiertesten Länder Europas. Die Stadt Glasgow ist in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem Ruhrgebiet oder der Metropole London. Die Bindungen an das alte Schottland, die Kultur der Highlands und Clans, werden damit weitgehend gekappt.

20. Jh.: Scottish National Party & Parlament

Die Scottish National Party (SNP) stammt aus einem Zusammenschluss mehrerer politischer Organisationen und Vereine in den 1920er- und 1930er-Jahren. Mit der Gründung im Jahr 1934 entsteht eine Partei, die das schottische Nationalbewusstsein verkörpert und größere Autonomie fordert. 1999 soll in der Hauptstadt Edinburgh nach fast 300 Jahren wieder ein Parlament für Schottland entstehen.

2014: Ruf nach Unabhängigkeit

Die SNP hat inzwischen Regierungsverantwortung. Sie organisiert ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands. Es geht dabei um die Frage, ob sich Schottland aus der Union mit England lösen und wieder ein unabhängiger Staat sein will. Wenige Wochen vor der Abstimmung nimmt die »Yes«-Kampagne der Nationalisten Fahrt auf. Der britische Regierungschef David Cameron verspricht den Schotten daraufhin weitgehende Sonderrechte und mehr Eigenverantwortung für den Fall, dass sie in der Union bleiben. Die Abstimmung endet mit einer 55-prozentigen Zustimmung zur Union.

2020: Brexit

Trotz der Niederlage kann die SNP ihre Mitgliederzahlen in den folgenden Jahren vervielfachen. Der Ruf nach Unabhängigkeit gewinnt an Lautstärke, als 2016 Großbritannien im sogenannten Brexit Referendum abstimmt, die EU zu verlassen. Nach dreijähriger politischer Farce tritt Großbritannien am 31. Januar 2020 offiziell aus der EU aus.

KLIMA

Nieselregen und Nebel gelten als typisch schottisch. Aber das Wetter in Schottland ist zu vielfältig und überraschend, um es nur auf Regen reduzieren zu können.

Auf eine Sache sollten sich Urlauber in Schottland wettermäßig einstellen: Nichts bleibt, wie es ist. Das Wetter in Schottland kann sich buchstäblich innerhalb von Minuten ändern, und wenn es am Morgen sonnig ist, ist es am Nachmittag meistens schon wieder wolkig – und umgekehrt. Ein schottisches Sprichwort sagt: Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte eine Minute! Vorhergesagte Schauer können sowohl ununterbrochener Regen an der Westküste bedeuten als auch einen schönen Tag in den Cairngorms – oder umgekehrt. Grundsätzlich fällt im Westen Schottlands, wo sich alle atlantischen Tiefausläufer erst einmal abregnen, dreimal so viel Niederschlag wie im Osten. Dafür hat die Westküste die fantastischen Hebrideninseln, die dramatischeren Klippen und höchsten Berge zu bieten. Die gemeinhin schönsten, weil regenärmsten Reisemonate in Schottland sind statistisch gesehen der Mai, Juni und September. Im Juli und August hingegen regnet es relativ viel. In dieser Zeit haben nicht nur die Touristen, sondern auch die berüchtigten Midges in Schottland Hochsaison. Die kleinen Stechmücken überfallen meist im Schwarm und können das Wandern an manchen Tagen etwas anstrengend machen.

Der Golfstrom an der Westküste Schottlands sorgt für ein ausgeglichenes mild-ozeanisches Klima. Es gibt keine großen Kälte- und Hitzeextreme, sondern milde Winter und kühle Sommer, in denen die Temperaturen selten über 20 °C ansteigen. In den Bergen kann es zum Teil sehr kalt werden, und in den Wintermonaten ist dort mit nicht geringen Schneemengen zu rechnen. Da kein Ort in Schottland mehr als 60 km vom Meer entfernt liegt, kann der Wind in Schottland manchmal sehr kräftig werden. Eine sehr gute Website zur Wettervorhersage in Schottland ist das Metoffice.

© Agentur Bilderberg: Wolfgang Fuchs

Sonnenaufgang bei der Ruine von Kilchurn Castle am Loch Awe. Die Burg brannte nach einem Blitzschlag 1760 aus und wurde danach aufgegeben.

BURGEN UND SCHLÖSSER

Über 1400 Burgen soll es in Schottland geben, wovon einige gut erhalten, möbiliert und sogar bewohnt werden, von anderen nur noch Ruinen erhalten sind.

Schottland ist das Land der Burgen, sogenannter Castles, die vornehmlich zu Verteidigungs-, später auch zu Wohnzwecken gebaut bzw. umgebaut wurden. Eine klare Abtrennung zu Schlössern gibt es dabei nicht. Die ersten Burgen entstanden im 11. und 12. Jahrhundert, wobei man sich bei der Bauweise an normannischen Befestigungsanlagen orientierte, die üblicherweise aus Holz auf einem Erdhügel gebaut wurden (sogenannte Motten). Reste von dieser Burgart sind in Schottland allerdings nicht mehr erhalten.

Die ersten Steinburgen

Die Holzbauten wurden im 13. Jahrhundert durch Castles ersetzt, die aus Stein errichtet wurden. Sie waren mit Schutzmauern und Burggräben befestigt. Ruinen dieses Castletyps sind in Schottland zahlreich zu finden, z.B. das Durris Castle in der Nähe von Aberdeen, das Huntly Castle, Kildrummy Castle, Rothesay Castle, Castle Sween und Aberdour Castle. Die wohl berühmteste Burgruine aus dieser Zeit dürfte Urquhart Castle (>) sein, dessen Überreste sich in Drumnadrochit über den Loch Ness erheben. Die strategisch günstig gelegene Burganlage wurde 1230 als Festung errichtet, aber mit allen Bequemlichkeiten einer Residenz ausgestattet, wie sie einem Chief des Clan Urquhart zustand. Urquhart Castle zählte in seiner Blütezeit zu den größten Burgen in Schottland.

Einige dieser frühen Castles wurden erweitert bzw. umgebaut und sind bis heute erhalten wie das Drum Castle und Fyvie Castle (>) in Aberdeenshire, das Skibo Castle bei Dornoch, Dumbarton Castle und Culcreuch Castle im Süden Schottlands, das Brechin Castle in Angus und das Glamis Castle (>). Letzteres ist eine beliebte Touristenattraktion und ein Muss für schottische Castle-Liebhaber. Mit seinem Gewirr von Ecktürmchen, Zinnen und vorgebauten Erkern ist Glamis Castle eines der romantischsten Schlösser Schottlands, in dem die Queen Mum, die Mutter von Königin Elisabeth II., die im März 2002 im Alter von fast 102 Jahren verstorben war, den größten Teil ihrer Kindheit verbracht hat. Margaret, die Schwester von Königin Elisabeth, ist hier geboren worden.

Eine weitere bekannte und oft besuchte Burg ist Blair Castle (>) in Perthshire. Der weitläufige Sitz der Dukes of Atholl präsentiert sich als strahlend weißes Märchenschloss, dessen ältester Teil – der Comyn’s Tower – aus dem 13. Jahrhundert stammt. Der gesamte Gebäudekomplex wurde im 18. Jahrhundert auf seine heutige Höhe reduziert und vollständig zu einem reinen Wohnhaus umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde Blair Castle erneut umgebaut und enthielt nach Entwürfen des Architekten David Bryce sein heutiges Äußeres. Die Burg ist eine der beliebtesten Besucherattraktionen in Schottland.

© shutterstock.com: George KUZ

Aufgrund ihrer exponierten Lage am Loch Ness ist Urquhart Castle eine der am häufigsten besuchten Ruinen in Schottland.

Auch das Edinburgh Castle (>) wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Zwar gibt es bereits gegen 600 erste Beweise einer Din Eidyn (der Burg Eidyns), diese Festung wurde aber erst unter Malcom III. und seiner Frau Margaret zu einer Hauptfestung der Könige von Schottland. Der Falkland Palace (>) in Fife entstand im 12. Jahrhundert durch den Mac-Duff-Clan und wurde im 14. Jahrhundert von den Stuarts erworben und zu einem königlichen Jagdschloss umgebaut. Obwohl Falkland Palace seit dieser Zeit der Krone gehörte, wurden die Gebäude nach Karl II. kaum mehr benutzt. Der Nordflügel wurde um 1650 von Oliver Cromwells Truppen niedergebrannt. Erst 1887 wurde der Falkland Palace von John Crichton-Stuart, dem 3. Marquess of Bute, restauriert. Heute gehört der Palast Königin Elisabeth II., die ihn 1952 dem National Trust for Scotland anvertraut hat.

In den Reigen bekannter Burgen in Schottland gesellt sich auch noch Eilean Donan Castle (>), eine der meistfotografierten Burgen Schottlands und Stammsitz des MacRae Clans. Die Burg wurde 1220 von Alexander II. von Schottland erbaut, von drei englischen Fregatten im Jahre 1719 zerstört und erst 1932 wieder aufgebaut. Das Castle bildete die Kulisse vieler Filme wie Highlander, Braveheart, James Bond und Rob Roy.

Tower Houses

Ab 1400 entstand ein neuer Burgtyp: die sogenannten Tower Houses. Diese Turmhäuser wurden zu Wohn- und Wehrzwecken gebaut und waren zwar weniger zur Verteidigung geeignet, boten dafür aber einen erheblich besseren Wohnkomfort. Dieser Gebäudetyp erfreute sich vor allem beim schottischen Landadel bis ins späte 17. Jahrhundert großer Beliebtheit.

Besonders feine Beispiele mittelalterlicher Turmhäuser in Schottland sind Crathes Castle (>), Craigievar Castle und Castle Fraser. Gerade Crathes Castle in der Royal Deeside ist ein Schmuckstück dieser Architektur und gehört der Burnett-Familie, die auf diesem Grund schon seit 750 Jahren lebt. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss um einen Seitenflügel erweitert, weil das Paar, das zu dieser Zeit darin lebte, ihre 21 Kinder nicht mehr im alten Turmhaus unterbringen konnte.

Auch der Wohnturm des Dunnottar Castles (>, >) stammt aus dem 14. Jahrhundert. Allerdings datieren die heute noch erkennbaren Gebäude größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die dramatisch auf den Klippen gelegene Burg thront 160 Fuß hoch über der See und dient wiederholt als Filmkulisse einiger Hollywood-Klassiker.

Renaissancepaläste

Im 15. Jahrhundert gab es eine Phase, in der die gewaltigen Renaissancepaläste entstanden. Für diese Anlagen wurden die Tower Houses zu castle-artigen Palästen für das Königshaus erweitert, wofür Linlithgow Palace (>) ein feines Beispiel ist. Der imposante Bau, in dem Maria Stuart 1542 zur Welt kam, wurde durch einen Brand im Jahr 1746 zur Ruine.