Mit der Kamera als Waffe - das kurze Leben der Gerda Taro - Monika Lange-Tetzlaff - E-Book

Mit der Kamera als Waffe - das kurze Leben der Gerda Taro E-Book

Monika Lange-Tetzlaff

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Diese kurze Biografie will die Erinnerung an eine mutige Frau und Fotografin wach halten, die ihr Engagement für die Demokratie und gegen den Faschismus mit dem Leben bezahlen musste. Ihr Lebensweg führte sie vom schwäbischen Stuttgart über das sächsische Leipzig und die französische Metropole Paris nach Spanien, wo der Bürgerkrieg ausgebrochen war.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 27

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Monika Lange-Tetzlaff, Robert Tetzlaff

Mit der Kamera als Waffe - das kurze Leben der Gerda Taro

Das Porträt einer mutigen Frau

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Begräbnis

Spurensuche

Leipzig 1929 – 1933: Eine neue Stadt - und neue Freunde

Das Pariser Exil

Im Spanischen Bürgerkrieg

Die Erinnerung an Gerda Taro

Impressum neobooks

Das Begräbnis

Paris am 1. August 1937. Ein riesiger Trauerzug mit ca. 100.000 Teilnehmenden zog zu den Klängen des Trauermarsches von Chopin vom Zentrum der Stadt zum Ehrenfriedhof Friedhof Père Lachaise. Auf diesem Friedhof sind neben vielen anderen Prominenten Persönlichkeiten auch die am 28. Mai 1871 erschossenen Kommunarden der Pariser Commune von 1871 beerdigt. Aber die Tote, die am 1. August so feierlich zu Grabe getragen wurde, war keine Aufständische, sondern eine junge Frau, die nie mit einem Gewehr gekämpft hatte. Sie hatte eine ganz andere Waffe.

Zu Grabe getragen wurde die junge Fotojournalistin Gerda Taro. Sie hatte seit Monaten vom Spanischen Bürgerkrieg berichtet, oft direkt von der Front. Ihre Bilder vom Mut der Verteidiger der Republik, vom Leiden der Zivilbevölkerung unter den Luftangriffen der Legion Condor, vom Trotz und Durchhaltewillen der Milizionäre, die die Losung „No paseran“ - sie kommen nicht durch - umsetzten, waren in vielen Zeitschiften und Magazinen außerhalb Spaniens erschienen. Am 25.Juli war sie an der Brunete-Front in einen Luftangriff geraten. Ein außer Kontrolle geratener Panzer der Regierungskräfte überrollte sie. Ihre Verletzungen waren so schwer, dass sie einen Tag später in einem Lazarett starb.

An ihrem Grab hielt der französische Schriftsteller Louis Aragon die Trauerrede. Grußadressen von Anna Seghers, Egon Erwin Kisch, Pablo Neruda, der Komintern, des ZK der französischen Kommunistischen Partei wurden verlesen. Die französische KP beauftragte den Künstler Alberto Giacometti mit der Gestaltung ihres Grabmals. Das Begräbnis von Gerda Taro war nicht nur ihr persönliches Begräbnis, sondern zugleich auch eine Demonstration gegen den Faschismus und für die Demokratie.

Wer war diese Frau, deutsche Emigrantin, Jüdin, Tochter aus besserem Hause, engagierte Antifaschistin, die nie Mitglied einer Partei war (auch nicht einer kommunistischen Partei wie oft angenommen wurde), die da so geehrt wurde?

Spurensuche

Machen wir uns auf die Spurensuche: sie war mit Sicherheit eine der ersten Frauen, die den noch jungen Beruf der Fotoreporterin ausübten und vermutlich die erste, die als Kriegsberichterstatterin arbeitete. Und sie war die erste, die ihren Einsatz mit dem Leben bezahlte. Und sie starb jung, der Tag ihrer Beisetzung war ihr 27. Geburtstag. Ihr Lebensweg führte sie aus dem Stuttgarter Süden bis in die Schützengräben des Spanischen Bürgerkrieges.

Geboren wurde Gerda Taro als Gerta Prohylle am 1. August 1910 als Tochter einer aus Galizien (KuK-Österreich) ins Deutsche Reich eingewanderten jüdischen Unternehmerfamilie. Man darf sich jedoch durch den Begriff „Unternehmerfamilie“ nicht täuschen lassen: die Familie war keineswegs reich, im Gegenteil.

ehemaliges Wohnhaus der Familie in der Alexanderstraße in Stuttgart

Ihr Vater war im landwirtschaftlichen Großhandel aktiv, vor allem im Eierhandel. Zunächst lebten die Porohylles in der Liststraße, später in der Alexanderstraße 170a. Leider war der Vater - anders als sein Bruder - kein guter Kaufmann, weshalb die Familie in ärmlichen Verhältnissen lebte.

Es waren auch schwierige Zeiten, der ausbrechende Erste Weltkrieg machte das Leben nicht leichter. Es war ein kärgliches Leben, wäre da nicht eine vermögende Tante Terra, die immer wieder hilfreich unter die Arme greift.