Naxos Reiseführer Michael Müller Verlag - Dirk Schönrock - E-Book

Naxos Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Dirk Schönrock

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Náxos - das heißt Badevergnügen an prächtigen Stränden, Bergtouren auf den höchsten Gipfel des Kykladen-Archipels und Wander- und Bootsausflüge in die Einsamkeit des Hinterlands. Dazu gibt es üppige Gärten und Ebenen nebst rauen, zerklüfteten Gebirgszügen und unzählige antike sowie mittelalterliche Sehenswürdigkeiten aus venezianischer Zeit. Die größte und landschaftlich vielfältigste Kykladen-Insel, die Ihnen Dirk Schönrock vorstellt, bietet ein buntes Programm abseits vom griechischen Massentourismus. Und das Beste dabei: Obwohl der ganz große Urlauberstrom bislang ausgeblieben ist, kann man in modernen Unterkünften wohnen, in vielen verlockenden Tavernen ausgiebig schlemmen und im Hauptort Náxos-Stadt sogar ein ausgeprägtes Nachtleben genießen.

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Seitenzahl: 535

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Dirk SchönrockOrientiert auf NáxosDie Insel im ProfilErlebnis KulturBaden und Aktiv-UrlaubNáxos mit KindernUnterwegs auf NáxosNáxos-StadtStadtbummelSehenswertes im KástroPortára (Tempeltor)Paralía, Altstadt und Stadtbezirk GróttaWeitere StadtteileDie drei Hauptkirchen der StadtKirchen im Stadtteil BoúrgosDie Kirchen im Stadtteil GróttaKirchen des Stadtteils NeochóriWeitere wichtige Kirchen in der StadtKirchen im Umkreis der StadtBaden und WassersportDer SüdwestenÁgios Prokópios/StelídaDiónysos-Tempel von ÍriaAgía ÁnnaGlinádoPláka und MáragasVívlosMikrí Vígla und OrkósKastrákiGlyfádaAlikó und die Strände am südwestlichen KapPirgáki und Psilí ÁmmosDas InselzentrumHauptroute über die Tragéa-HochebeneGalanádo und der Pýrgos BelóniaSangrí (Epáno und Káto Sangrí)Tempel der DímitraDer Pýrgos Bazéos (Kloster Tímios Stavrós)Spaziergang zur Höhlenkirche KalorítsaDamalásDamariónasChalkíKalóxylosFilótiApíranthosBerg ZasKloster Fotodótis ChristósDanakósRoute über den Koúros und die MarmorbrücheMélanesKloster KalamítsiaKourounochóriMýliAntikes Heiligtum von FlerióDer Koúros von FlerióDer Koúros von PotamiáKinídarosKloster Ágios DimítriosBei der Kreuzung Stavrós KeramotíKeramotí und sein WasserfallDurchs Tal von Potamiá nach MoníKáto Potamiá, Mési Potamiá und Epáno PotamiáFestung Apáno KástroTsikalarió und sein antiker FriedhofSpaziergang zur antiken NekropoleKirche Panagía DrosianíMoníDer Süden und die OstküsteVon Sangrí nach AgiassósKástro ApalírouAgiassósVon Filóti nach KalandósTurm von ChimárrouKalandósRína und die Höhle Spiliá RínaVon Apíranthos nach MoutsoúnaMoutsoúnaAzalásVon Moutsoúna nach PánormosLigarídia, Kanáki, Psilí Ámmos und KlidoúPánormosPrähistorische Akrópolis auf dem Korfári ton AmygdaliónPrähistorisches Heiligtum der Koryfí t’AronioúSpaziergang zur prähistorischen Akrópolis von PánormosDer NordenVon Náxos-Stadt an der Küste nach ApóllonasGalíni und der Strand AmítisDer Pýrgos Ypsilís (Kloster Panagíatis Ypsilotéras)EngarésKloster FaneroméniAbrámÁgios TheódorosPýrgos AgiáKlosterkirche PanagíasApóllonasDer Koúros von ApóllonasVon Apíranthos nach ApóllonasKóronosBerg KóronosKakó Spiliá (Höhle)Wallfahrtskirche Panagía ArgokiliótissaAtsipápi und die Panagía KeráAbstecher nach LiónasVon Kóronos nach ApóllonasSkadóMésiKoronída (Komiakí)Mykenisches KuppelgrabWassermühle (Nerómylos)Nachlesen & NachschlagenGeografie und GeologieKlima und ReisezeitWirtschaftInselfesteInselmusik „Nisiótika tragoúdia“GeschichteAnreiseMobil auf NáxosÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrzte und ApothekenDiplomatische VertretungenEinkaufenEin- und AusreiseFKKGeld und ReisefinanzenKartenmaterialKirchen und KlösterÖffnungszeitenPost (Tachidromíon)ReligionTelefon (Tiléfono), Mobiltelefon (Kinitó)Toiletten (Toualétes)UmweltWasserZeitZoll (Teloneíon)Wandern auf NáxosÜber dieses BuchPräambelImpressumWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungNáxos ÜbersichtNáxos-Stadt ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Naxiotischer Hochadel: die Familie Della-Rocca-BarózziDomus Festival im KástroÁgios Prokópios Arts FestivalNáxos-Augen – Glücksbringer aus dem MeerDer Zedernwacholderwald von NáxosNáxos – Insel der PýrgiWissenswertes zur Náxos-Spezialität KítroAntikes Aquädukt und Wassertunnel aus römischer ZeitDie Katastrophe vom Juli 2023: Größter Waldbrand in Náxos seit vielen JahrzehntenIkonoklasmus – der byzantinische BilderstreitHellenistische Wehrtürme auf den KykladenDie alte Schmirgeltransportseilbahn (Enaério Vayonéto)Níkos Kazantzákis im Tal von EngarésWas geschah in Skepóni?Recycling im Zweiten Weltkrieg: Gebrauchsgegenstände aus deutschen FlugzeugteilenÄgäischer Schmirgel: Bergbau auf NáxosFreilichtmuseum im SchmirgelabbaugebietAloe Vera Náxos„Ariádne auf Náxos“Kykladen-Idole: elegante Inselkunst in vorklassischer ZeitAbsolut einzigartig: byzantinische Kirchen auf NáxosKítro, Kartoffeln und Käse: Spezialitäten aus NáxosZeus-Höhle (Spílion Ariá)
Kartenverzeichnis
Náxos-Stadt KirchenÁgios ProkópiosAgía ÁnnaPláka und MáragasMikrí Vígla und OrkósSpaziergang zur Höhlenkirche Kalorítsa ChalkíFilótiApíranthosSpaziergang zur antiken Nekropole bei TsikalarióSpaziergang zur prähistorischen Akrópolis von PánormosSpaziergang zur Wassermühle von KoronídaWanderung 1Wanderung 2Wanderung 3Wanderung 4Wanderung 5Wanderung 6Wanderung 7Wanderung 8Wanderung 9Wanderung 10Wanderung 11Wanderung 12Wanderung 13Wanderung 14Wanderung 15Náxos-Chóra KastroZeichenerklärungNáxos ÜbersichtNáxos-Stadt Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Rundweg von Epáno Sangrí zum Dímitra-Tempel und zurück nach SangríGemütliche, einfache Rundwanderung zu einer der wichtigsten antiken Stätten der Insel.GPS-Wanderung 2: Rundweg vom Pýrgos Bazéos um den Berg Ai LiásGemütliche, relativ einfache Rundwanderung ohne nennenswerte Steigungen.GPS-Wanderung 3: Flussbettwanderung von Kinídaros nach EngarésÜber einen Sattel hoch über Kinídaros hinunter in eines der wasserreichsten Flusstäler der Insel.GPS-Wanderung 4: Rundweg von Mélanes über das Kloster Kalamítsia und zum KoúrosLange Wanderung durch eines der fruchtbarsten und abwechslungsreichsten Gebiete der Insel.GPS-Wanderung 5: Von Epáno Potamiá auf und rund um das Apáno Kástro und zurück nach Epáno PotamiáMittelschwere bis schwere Rundwanderung im Zentrum der Insel.GPS-Wanderung 6: Rundweg von Kalóxylos nach Filóti und zurück nach KalóxylosMittelschwere Rundwanderung im Inselzentrum.GPS-Wanderung 7: Rundweg von Chalkí hinauf nach Moní und zurückEine der beliebtesten und schönsten Wanderungen auf Náxos.GPS-Wanderung 8: Berg Zas – Aufstieg von der Kapelle Agía MarínaEinsame und steile Berglandschaft auf dem Dach der Kykladen.GPS-Wanderung 9: Berg Zas – Aufstieg von Filóti über die Zeus-Höhle und Abstieg zur Kapelle Agía MarínaAlternativroute auf den Zas – eine der abwechslungsreichsten Wanderungen auf Náxos.GPS-Wanderung 10: Rundwanderung von Agía Marína über das Kloster Fotodótis nach DanakósSchöne Rundwanderung mit Besichtigungsmöglichkeit des einsam gelegenen Klosters Fotodótis.GPS-Wanderung 11: Von Apíranthos über das Kloster Fotodótis zur Kapelle Agía Marína und weiter nach FilótiGemütliche, wenn auch ein kurzes Stück über wegloses Gebiet führende Wanderung.GPS-Wanderung 12: Von Apíranthos über den Berg Fanári nach Moní und weiter nach ChalkíLangwanderung durch eines der einsamsten Gebiete der Insel.GPS-Wanderung 13: Von Apíranthos nach MoutsoúnaSchöne Langstreckenwanderung vom Berg über die Westküstenhänge hinunter ans Meer.GPS-Wanderung 14: Zum Wasserfall von KeramotíSchöner Weg durch die einsame Gebirgslandschaft an der Südwestflanke des Bergs Kóronos.GPS-Wanderung 15: Von Kóronos nach LiónasEine der schönsten Streckenwanderungen durch abwechslungsreiche, teils üppig grüne Berglandschaft im Inselnorden.
Unterwegs mit
Dirk Schönrock
Der Autor lebt und arbeitet in der Schweiz und besucht Náxos so oft wie möglich. Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und des öffentlichen Rechts an der Universität Mannheim. Staatsexamen 1994, danach Promotion im Fach Politikwissenschaft mit einer Arbeit zur Koalitionstheorie (1997). Schon im Studium als Journalist und Reisebuchautor tätig, seit 2004 Redakteur bei technischen Fachzeitschriften in der Schweiz. Zahllose Reisen vor allem in Südeuropa, Griechenlandfan der verschärften Sorte.
Als der Autor vor vielen Jahren das erste Mal nach Náxos kam, war die heute mit viel Marmor aufgepflasterte Hafenpromenade noch ein großer Sandplatz, die Zahl der dort geparkten Autos und Esel hielt sich in etwa die Waage und es gab noch kleine Tante-Emma-Läden an der Paralía. Der Hafen war kleiner und chaotischer als heute und die Bebauung der Westküste endete in Agía Ánna, die Pláka war noch fast unberührt, nur einen Campingplatz gab es dort. Die moderne Zeit hielt auch auf Náxos längst Einzug, doch Stadt und Insel konnten ihren ehrwürdigen, gemütlichen und erholsamen Charakter bis heute bewahren.
Wer - wie der Autor - die Abwechslung mag, ist auf Náxos genau richtig: Kilometerlange goldgelbe Sandstrände gibt es hier und allerbeste Wandermöglichkeiten, den höchsten Berg der Kykladen, silbriggrüne Olivenhaine und üppig bunte Gärten ... dazu gute Tavernen sowie zahllose historische und kulturelle Highlights aus antiker, venezianischer und byzantinischer Zeit. All dies lässt den Autor jedes Jahr die Sommermonate auf Náxos verbringen: jene Sehnsucht nach der Wärme, dem Licht, dem Meer, der Landschaft, dem griechischen Essen und all den guten Freunden auf der Insel. Manche, denen es ähnlich geht, nennen es „Náxosfieber“. Und das lässt sich eben nur durch eine Reise nach Náxos lindern - jedes Jahr, jeden Sommer ...
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Dirk Schönrock, Stichwort „Náxos“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen
Orientiert auf Náxos
Die Insel im Profil
Náxos ...
Eine wunderschöne Kykladeninsel mit weißen, würfel-förmigen Häusern, byzantinischen Kirchen und Klöstern, venezianischen Burgen und Wohntürmen, antiken Tempeln sowie einer spektakulären Berglandschaft und intakter Natur - und die ganze Herrlichkeit wird geflutet vom einzigartigen kykladischen Licht.
♦ Entfernung nach Piräus 180 km, nach Kreta 205 km
♦ Max. Länge ca. 33 km
♦ Max. Breite ca. 22 km
♦ Küstenlänge ca. 150 km
♦ Fläche ca. 430 km2
♦ Einwohner etwa 20.000
♦ Hauptort Náxos-Stadt (Chóra)
... ist die größte und grünste Insel der Kykladen
Náxos ist die größte Insel des Archipels der Kykladen (Hauptinsel Sýros/griechische Verwaltungsregion Südliche Ägäis) und insgesamt die zehntgrößte Insel Griechenlands, aber dennoch nur etwa halb so groß wie die offizielle Stadtfläche von Berlin - es bedeckt etwa 430 Quadratkilometer Land. Dank der Berge regnet es hier im Winter am meisten, weswegen es ganzjährig wasserführende Bäche und Wasserfälle gibt. Wer die Insel im Frühjahr besucht, kann die üppig grüne Natur mit zahllosen wild wachsenden Kräutern bewundern.
Zur Gemeinde Náxos gehören übrigens auch die südlich gelegenen kleinen Inseln Iráklia, Schinoússa, Koufoníssi und Donoússa.
... ist die bergigste Kykladeninsel
Der Berg Zas, benannt nach dem griechischen Göttervater Zeus, erreicht eine Gipfelhöhe von 1001 m und ist damit der höchste Berg aller Kykladeninseln. Der Gebirgskamm, der sich von Nord nach Süd durch die gesamte Insel zieht, erreicht auch am Berg Kóronos Gipfelhöhen von 999 und 989 Metern. Die raue wilde Berglandschaft bietet beste Voraussetzungen zum Wandern mit Wegen teils auf alpinem Niveau (perfekt geeignet sind die Wanderungen 8, 9, 10 und 11).
Eine Besonderheit ist, dass das Zas-Massiv aus Marmor höchster Qualität besteht, der an mehreren Stellen auch abgebaut wird. Náxos-Marmor gilt als einer der besten der Welt. Steine und Kunstwerke aus Náxos-Marmor finden sich beispielsweise auf der Athener Akrópolis und in den heiligen Stätten von Olympía und der Insel Délos.
... ist ein Paradies für Wanderer
Das Wegenetz von Náxos ist sehr weitläufig und stammt größtenteils noch aus byzantinischer Zeit. Viele der Wege wurden von einheimischen Wanderfreunden neu erschlossen, gesäubert und mit Wegweisern, Holzschildern, farbigen Pfeilen, Punkten und losen Steinpyramiden gut markiert. Doch ganz einfach ist das bergige Gelände der Insel nicht. Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und Kondition sind unerlässlich. Wir empfehlen die Touren in diesem Buch, aber es gibt darüber hinaus noch deutlich mehr Wanderwege. Der Wandertourismus ist im Frühjahr und Herbst besonders ausgeprägt.
... bietet viel Geschichte
Bereits Göttervater Zeus soll auf Náxos seine Kindheit und Jugend verbracht haben. Die erste Hochkultur der Insel, die sogenannte Kykladenkultur, datiert in die Bronzezeit. Die heute sichtbarsten und prägendsten historischen Relikte der Insel sind die beiden Tempel aus klassischer Zeit und die sakralen und weltlichen Bauwerke aus byzantinischer und venezianischer Epoche. Vor allem sind die venezianische Burg von Náxos-Stadt und die fast 180 byzantinischen Kirchen der Insel ein einzigartiger Kunstschatz in der gesamten Ägäis.
... ist trotz Tourismus eine eher ruhige Insel
Die Kykladen zählen zu den beliebtesten Reisezielen in Griechenland. Weit hinter Santoríni und Mýkonos mit je rund 2,5 Millionen Touristen pro Jahr und auch hinter der Nachbarinsel Páros verzeichnete Náxos zuletzt rund 450.000 Besucher pro Jahr. Deren Unterkünfte konzentrieren sich zu 95 Prozent auf Náxos-Stadt und die südliche Westküste. Der Rest der Insel ist teils noch sehr ursprünglich geblieben und selbst im Hochsommer selten überlaufen.
... ist reich an Köstlichkeiten
Durch den Wasserreichtum der Insel wird auf Náxos intensiv Landwirtschaft betrieben. Die Kartoffeln von Náxos gelten als die wohlschmeckendsten der gesamten Ägäis. Köstlich sind auch die diversen Käsesorten von Náxos, die in allen Supermärkten und Tavernen zu erhalten sind.
Eine originäre Spezialität ist zudem der Likör Kítro. Er wird aus den Blättern des Cedrat-Baumes hergestellt und es gibt ihn in drei Geschmacksrichtungen mit verschiedenen Alkoholgehalten. Unbedingt versuchen sollten Sie die Fruchtkonfitüren und die Honigsorten der Insel.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Ohnegleichen ist das byzantinische und venezianische Ensemble der sakralen und weltlichen Bauwerke. Keine andere griechische Insel verfügt über einen solchen Kunstschatz. Gemeinsam mit der typisch kykladischen Würfel-Architektur, dem frischen Blau der Ägäis und dem besonderen Licht der Kykladen entsteht eine Ästhetik, der sich niemand entziehen kann.
♦ In Náxos-Stadt gibt es die größte unzerstörte venezianische Burg außerhalb Italiens - damit eine der seltenen erhaltenen mittelalterlichen Städte Griechenlands.
♦ Im Inselinneren von Náxos liegt mit der Panagía Drosianí eine der besterhaltenen frühchristlichen Kirchen in ganz Südosteuropa.
Kirchen und Klöster
Die Kirchen sind die auffälligsten Bauwerke der Stadt und der Dörfer. Besuchen sollte man den prächtigen Arkadenbau der Mitrópolis, die Kirche Ágios Nikódimos in Náxos-Stadt und die Hauptkirchen der Dörfer sowie die zahllosen Kirchen und Kapellen überall an Straßen, Wegen und im freien Gelände. Rund 180 von ihnen stammen aus byzantinischer Zeit. Teilweise sind in diesen Kirchen noch mittelalterliche Wandmalereien gut erhalten.
Ein Highlight ist die Kirche Panagía Drosianí - sie ist eine der besterhaltenen frühchristlichen Kirchen in ganz Südosteuropa.
Sehenswert sind auch alle Klöster, leider sind die meisten nicht zugänglich. Gesehen haben sollte man unbedingt das Kloster Fotodótis Christós hoch oben in den Bergen.
Antike Ruinen
In Sachen Archäologie ist einiges zu erkunden: das berühmte Tempeltor Portára auf einer kleinen Halbinsel neben dem Hafen von Náxos-Stadt, ein Diónysos-Tempel aus archaischer Zeit bei Ágios Prokópios, der teils wieder aufgebaute Tempel der Dímitra im inselionischen Stil bei Sangrí, der runde Wehrturm von Chimárrou aus hellenistischer Zeit südlich von Filóti, mehrere Ausgrabungen bis zurück in spätmykenische Epoche in Náxos-Stadt, ein antiker Friedhof aus geometrischer Zeit bei Tsikalarió und ein mykenisches Kuppelgrab im Bergdorf Koronída. Die meisten Fundstücke werden in den archäologischen Museen von Náxos-Stadt und Apíranthos gezeigt.
Mittelalterliche Bauwerke
Das bedeutendste Siedlungsensemble aus dem Mittelalter ist das Kástro, der obere Burgbereich von Náxos-Stadt. Der fünfeckige Festungsbezirk mit seinen starken Mauern, runden Türmen, Bogendurchgängen und drei Toren gehört zum absoluten Sightseeing-Muss der Insel.
Im Inselinneren liegen zwei weitere Burgen aus venezianischer Zeit: Apáno Kástro undApalírou Kástro. Jedoch sind sie weitgehend zerstört und liegen hoch oben auf Bergkuppen. Aus der Nähe betrachten lassen sich viele der venezianischen Wohntürme. Zwar befinden sich die meisten von ihnen im Privatbesitz, aber zugänglich ist beispielsweise der Pýrgos Bazéos bei Sangrí.
Große Museumsvielfalt
Das archäologische Museum in Náxos-Stadt im ehemaligen Schulgebäude eines Jesuitenklosters zeigt Funde von der Jungsteinzeit bis in byzantinische Epoche.
Besuchenswert ist das Volkskundemuseum in Kalóxylos. Museumsgründer Flórios hat Alltagsgegenstände aus der ganzen Insel zusammengetragen und präsentiert sie in einem jahrhundertealten Steinhaus seiner Familie. Es ist eines der größten Volkskundemuseen der gesamten Ägäis.
Inselmusik und Musik Festival
Die traditionelle Musik der griechischen Inseln ist auf Náxos besonders stark verbreitet. Náxos, und hier speziell das Dorf Kinídaros ist die Heimat vieler Musiker.
Vor allem im Juli und August gibt es traditionelle Musikveranstaltungen mit Tanz auf den Plätzen von Dörfern oder in Tavernen. Sie werden meist mit großen Plakaten am Straßenrand angekündigt.
Fast täglich gibt es in einer kleinen Konzerthalle direkt am Meer bei Ágios Prokópios sowie in einem Innenhof im Kástro von Náxos-Stadt Musikdarbietungen im Rahmen des Ágios Prokópios Arts Festival oder des Domus Festivals.
Sunset-Fotomotive
Kein Geheimtipp, aber bestechend schön ist der Sonnenuntergang in Náxos-Stadt vor der Kulisse des Tempeltors. Wer den allabendlichen Menschenmassen auf der kleinen Halbinsel neben dem Hafen entgehen will, dem sei der Blick vom Kloster Chrysóstomos am Hang oberhalb hinter der Stadt oder vom Hafenkai in Agía Ánna empfohlen.
Goldgelber Sand, blaues Meer
Baden und Aktiv-Urlaub
Náxos ist nicht nur ein Sightseeing-Ziel, sondern vor allem eine fantastische Badeinsel. Sie besitzt die vielleicht schönsten Strände aller Kykladen mit hellem goldgelbem Sand, teils sogar mit Dünen. Die Strände der Badeorte sind breit, gut erschlossen und bieten überall sauberes klares Wasser.
♦ Die Badesaison beginnt im April, zeitgleich mit den Osterferien.
♦ Angenehm warm wird das Meer oft erst ab Juni. Dafür kann man meist bis in den November baden.
♦ Die begehrte Blaue Flagge tragen die Strände Náxos-Stadt, Ágios Prokópios und Agía Ánna.
♦ Die Küste von Náxos ist bislang frei von giftigen Quallen oder Blaualgen.
Die Strände
An der Küste südwestlich der Stadt Náxos reihen sich fast 20 km durchgängige Strände wie an einer Perlenkette auf. Hier liegt das Badeparadies der Insel, und hier befinden sich auch die meisten Unterkünfte. Im Süden und Südosten gibt es zahllose kleine und größere Badebuchten mit Sand von bester Qualität. Die Nordhälfte der Insel weist weniger Badestellen auf, neben Sandbuchten gibt es hier auch einige Strände mit groben Kieselsteinen.
An den sandigen Buchten sind Badelatschen wichtig, da der aufgeheizte Sand im Hochsommer leichte Verbrennungen an den Fußsohlen verursachen kann - v. a. bei den Kleinen. Sinnvoll ist auch ein Sonnenschirm, Sonnencreme versteht sich von selbst. Sonnenschirme und Strandliegen werden an allen Stränden der Südwestküste verliehen. Dort gibt es auch viele Tavernen und einige kleine Supermärkte.
Das Baden im Meer ist in den Sommermonaten in der Regel gefahrlos. Die Brandung ist selbst bei Meltémi mit höheren Windstärken meist nur schwach und die Unterströmung im Sommer gering. An den Stränden von Náxos-Stadt, Ágios Prokópios und Agía Ánna gibt es während der Hauptsaison Badewächter und auch Rettungsboote.
Motorboote, Waverunner, Jet-Ski, Tretboote, Kanus, Kajaks und Stand-up-Bords werden an den Hauptstränden Ágios Geórgios, Ágios Prokópios, Agía Ánna, Maragás und Pláka verliehen. Dort auch Wasserski sowie Crazy Banana, Tubes, Ringos und Wakeboard. Windsurfen und Wingfoiling ist an allen Stränden von Náxos erlaubt. Verleih vor allem an der so genannten Laguna südwestlich von Náxos-Stadt sowie in Pláka, Mikrí Vígla und Kastráki. Kite-Surfen ist in der Laguna wegen dem nahen Flughafen verboten, einen Verleih und Surfstunden gibt es daher nur in Mikrí Vígla und Kastráki.
Tauchen und Schnorcheln
Vor der Westküste von Náxos gibt es einige Riffe, bizarre Unterwasserfelsen und ein versunkenes Frachtschiff. An der Süd- und Ostküste liegen tolle Meereshöhlen. Die größte Tauchbasis befindet sich in Ágios Prokópios. Angeboten werden ein- und mehrtägige Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene (Scuba) sowie Tauchgänge zu den Riffen und zum Schiffswrack. Schnorchel-Ausrüstung wird in einigen Wassersportgeschäften in Náxos-Stadt sowie in den Supermärkten an den Stränden angeboten. Für das Tauchen in Eigenregie gibt es Einschränkungen, Schnorcheln hingegen ist überall erlaubt.
Segeln
Die Kykladen sind ein fantastisches Segelrevier, und auch auf Náxos werden Segelboote mit und ohne Skipper verchartert. Vor allem im Frühjahr und im Herbst kreuzen viele Jachten durch die Gewässer der Inseln. Im Hochsommer können die Meltémi-Winde allerdings das Segeln oft für Tage unmöglich machen. Offizielle Häfen für Segelboote sind Náxos-Stadt, Agía Ánna, Alikó, Kalandós, Pánormos, Moutsoúna und Apóllonas.
Mountainbiken
Die bergige Insel bietet grundsätzlich beste Möglichkeiten zum Mountainbiken. Jedoch gibt es keine ausgewiesenen Trails, und die im Sommer viel befahrenen und teils schmalen Straßen sind kein Vergnügen. Wer den Verkehr nicht scheut, kann problemlos Tagestouren mit über 1000 m Höhendifferenz fahren.
Wandern
Náxos gilt als das Wanderparadies der Kykladen. Zwei massive Gebirgszüge mit Erhebungen um 1000 m durchziehen die Insel und sorgen teils für alpine Wanderverhältnisse. Aber auch in den Ebenen im Inselinneren sind zahllose der alten byzantinischen Eselspfade erhalten, die noch heute begangen werden können. Wanderfreunde von Náxos versuchen, die Wege sauber und begehbar zu halten. Vor allem nach regenreichen Wintern gibt es jedoch oft Schäden, deren Behebung manchmal Jahre auf sich warten lässt. Mittlerweile gibt es rund 20 von den Wanderfreunden der Insel ausgeschilderte Routen. Wir empfehlen selbstverständlich die Touren in unserem kleinen Wanderführer am Ende dieses Buches. Sie bieten leichte und anspruchsvolle Wanderrouten für jeden Geschmack.
Familienurlaub
Náxos mit Kindern
Sauberes Wasser, feiner Sand und ein Spaßbad bieten gleich drei wunderbare Spaßfaktoren für Kinder. Erlebnisparks und Kinderanimation sind - wir finden: zum Glück - Fehlanzeige.
Touren mit Kids
♦ Wanderung 3: Am Schluss der langen Flussbettwanderung nach Engarés sieht man mit etwas Glück Wasserschildkröten.
♦ Wanderung 4: Der Rundweg von Mélanes führt gleich zu Beginn zu einer verwunschenen Klosterruine, die fast ein Abenteuerspielplatz ist.
♦ Wanderung 14: Der Wasserfall von Keramotí plätschert nach einer Kurve des Weges plötzlich ins Sichtfeld. Trittsicherheit auf den letzten Metern ist nötig.
Gut zu wissen
Die Naxioten sind wie alle Griechen sehr kinderfreundlich. Vor allem Feriengäste mit kleinen Kindern werden die Insulaner von ihrer nettesten Seite erleben. Essengehen ist kein Problem: Für Kinder gibt es meist halbe Portionen, und sitzt der Kleine zu niedrig, wird schnell ein Hochstuhl organisiert. Groß ist die Auswahl an familiengerechten Ferienhäusern oder Ferienwohnungen. Selbst in kleinen Pensionen stehen Kinderbetten zur Verfügung, jedoch sollte man dies bereits bei der Buchung anmelden. Manche Quartiere haben auch einen Garten zum Spielen und ein Eckchen zum Buddeln. Wer mit Baby unterwegs ist, muss keine Engpässe fürchten: In den großen Supermärkten bekommt man von Babynahrung bis hin zu Windeln alles, was man braucht. Schwieriger könnte das Thema Autofahren werden, denn die meisten Strecken sind kurvig und für Kinder kein Vergnügen. Wer mit dem Mietauto unterwegs ist, sollte daran denken, bei der Buchung gleich Kindersitze bzw. Babyschalen anzufordern.
Kinderfreundliche Strände
Die meisten Strände bestehen aus feinem hellem Sand und sind ideal zum Sandburgenbauen. Fast alle sind sehr breit. Eng wird es nur am Stadtstrand von Náxos und am Ortsstrand in Agía Ánna, ansonsten gibt es reichlich Platz. Badeschuhe sind wegen des aufgeheizten Sandes ein Thema, an Sonnencreme und Kopfbedeckung denkt man sowieso. An den Stränden im Südwesten und Süden der Insel ist die Brandung überall meist gering. Während an der Westküste das Wasser meist schnell tief wird, bleiben das Wasser im Süden längerflach. Kinderfreundlich sind praktisch alle Strände ab Náxos-Stadt südwärts:Maragás, Pláka, Mikrí Vígla, Sahara, Kastráki, Glyfáda, Alikó, Hawaii, Pirgáki, Psilí Ámmos, Agiassós und Kalandós. In Náxos-Stadt, Ágios Prokópios und Agía Ánna gibt es sogar eine Strandwache im Hochsommer. Gut für Kinder geeignet ist auch die Ostküste ab Moutsoúna südwärts und die halbrunde Bucht von Apóllonas an der Nordküste.
Spaßbad Aqua Fun Water Park
Das einzige Spaßbad liegt auf der landeinwärts gerichteten Seite von Stelída in Ágios Prokópios (leider gibt es keinen Fußweg, nur den Rand der Inselstraße). Geboten werden drei eher kleine Wasserrutschen, ein Pool und ein Kinderpool sowie Kinderspielplatz, Tischfußball, ein Rasen-Volleyballfeld und Liegestühle auf gepflegtem Rasen. Erwachsene als Begleitperson (ohne Rutschen und Pool) zahlen keinen Eintritt. Das Bad ist aber nur im Juli und August täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
Surf- und Tauchschulen
Windsurfen können alle Kinder erlernen, die sicher schwimmen können. Das Einstiegsalter liegt dabei in der Regel zwischen 7 und 10 Jahren. Surfen ist zudem in jungen Jahren viel einfacher als für die Älteren. Die meisten Surfschulen in Náxos haben spezielle Schulungsbretter für Kinder. Zur Sicherheit gilt für alle Surfschüler auf Náxos (egal ob Kind oder Erwachsener) eine Schwimmwesten-Pflicht.
Gemäß den Richtlinien der Tauchausbildungsorganisationen PADI und SSI dürfen Kinder ab 8 Jahren in einem Pool bis 2 m Tiefe tauchen. Das Tauchen im Meer ist ab 10 Jahren erlaubt und nur bis maximal 12 m Tiefe. Ab 12 Jahren sind bis zu 21 m Tauchtiefe gestattet. Die Tauchschulen von Náxos sind nicht auf Kinder spezialisiert, bilden aber im Rahmen der Richtlinien aus.
Go-Kart
Für die älteren Kinder bzw. eher für Jugendliche ist die Go-Kart-Rennbahn bei Galanádo ein Highlight. Allerdings gibt es hier keine speziellen Kinder-Karts mit gedrosselten Motoren wie in Deutschland üblich. Während Kinder-Karts in Deutschland ab 8 Jahren gefahren werden dürfen, gibt es keine Altersempfehlung für die Go-Kart-Rennbahn in Náxos. Trotz Absicherung durch Leitplanken und Reifenstapel ist Go-Kart keine ganz ungefährliche Freizeitbetätigung.
Bootsausflüge
Fahrten auf dem Wasser sind spannend für Kinder jeden Alters. Zu entdecken gibt es beispielsweise die Felshöhlen an der Südküste von Náxos oder man kann mit etwas Glück auf den Bootsausflügen zu den umliegenden Inseln Delfine beobachten.
Unterwegs auf Náxos
Náxos-Stadt
Die Stadt Náxos ist der Inbe- griff kykladischer Architektur mit der größten niemals zerstörten venezianischen Burg außerhalb Italiens - und zugleich eine sympathische Inselmetropole voller Leben.
♦ In Náxos-Stadt lebt heute etwa die Hälfte der gesamten Inselbevölkerung.
♦ Die Stadt ist das Rückgrat der Infrastruktur mit Hafen, Flughafen (2 km), Busbahnhof undbesten Einkaufsmöglichkeiten.
♦ Der Ursprung von Náxos-Stadt im heutigen Viertel Grótta reicht rund 5000 Jahre zurück bis in frühkykladische Zeit.
Unüberschaubar das Gewirr von Treppengässchen in der Altstadt - mittelalterliche Häuser, ineinander- und übereinanderverschachtelt, Bogendurchgänge mit dämmrig überwölbten Passagen, Dutzende von Läden und Lädchen, wuchernde Blumenpracht hinter verfallenden Mauern, jahrhundertealte Fassaden mit marmornen Türstürzen. Alle paar Meter ein neues Postkartenmotiv ...
Die verwinkelten Gassen und Treppen der Altstadt ziehen sich von der Hafenfront zum Kástro hinauf, einer aus Wehrhäusern gebildeten venezianischen Burg. Sogar eine katholische Kathedrale ist aus dieser Zeit noch erhalten. Alle paar Meter zweigen schmale Gassen von den Pfaden zur und durch die Wehrburg ab, allesamt wunderschön zum Schlendern.
Náxos hat einen Kern, der von aller Moderne unbeeindruckt blieb und bleibt. Man spürt förmlich Geschichte, wenn man durch die stillen Gässchen zum Kástro hinaufsteigt. Und man sieht die Geschichte auf der Halbinsel nördlich vom Hafen - das gewaltige Marmortor Portára, das dort seit gut 2500 Jahren steht!
Was anschauen?
Kástrobezirk: Alle hangaufwärts gerichteten Gassen führen letztendlich durch eine der Pforten ins Kástro. Im oberen, inneren Burgbereich liegen die prächtigsten venezianischen Häuser, eine katholische Kirche und der einstige Herrscherpalast. Das Ensemble ist ein wahres Lehrbeispiel kyladisch-venezianischer Architektur.
Altstadt: Unterhalb des Kástros hat sich die Altstadt von Náxos praktisch rund um den Burghügel ausgebreitet. Weiße Häuser mit ihren bunten Türen, Fensterläden und Erkern, uralte natursteingemauerte Bögen und versteckte Kirchen zwischen den Hauseingängen finden sich an allen Seiten des Kástro-Hangs.
Portára: Wer mit dem Schiff nach Náxos kommt, sieht das über 7 m hohe und gut 5 m breite Tor aus mächtigen Marmor-Monolithen auf einer Felsinsel vor der Stadt schon von weitem. Das Tor ist Überrest eines riesigen antiken Tempels, der niemals vollendet wurde. Über einen Damm gelangt man dorthin. Jeden Abend ein beliebter Platz zum romantischen Sonnenuntergang.
Wo baden?
Der Strand des Stadtviertels Ágios Geórgios ist die Hauptbadezone für alle, die in Náxos-Stadt wohnen. Die halbrunde Sandbucht mit klarem Wasser liegt gleich vor dem größten Hotelviertel und ist auch vom Hafen leicht zu Fuß zu erreichen.
Wo essen?
Sárris: inmitten des griechischen Trubels der Altstadtgassen. Beste Fischtaverne der Stadt, berühmt für ihre Fischsuppe.
Kavoúri: tolle Lage direkt am Ágios-Geórgios-Strand, die Tische stehen direkt im Sand. Tipp sind hier Lamm in Zitronensauce und der Gýros-Teller.
Kózi: im Viertel Grótta mit tollem Blick aufs Tempeltor. Größtes Angebot an Fleischgerichten auf der ganzen Insel und oft Riesenportionen. Ein Gedicht ist das Exochikó vom Huhn.
Labýrinthos: in einem Innenhof im Gassengewirr der Altstadt. Gehobene, kreative, und moderne mediterrane Küche. Sehr gutes Schweinefilet in Fenchelsauce.
Was unternehmen?
Cultural Festival Domus: traditionelle griechische Bouzoúki- und Náxos-Musik, klassische Piano-Konzerte, Jazz, Blues, Gitarren- und Violinenmusik, teils mit Gesang. Jeden Abend Veranstaltungen auf einer Terrasse im Cultural Center im Kástro.
Wo shoppen?
In der Altstadt und der Papavassilíou-Straße: Hier liegen praktisch alle Geschäfte der Stadt, von Boutiquen über Juweliere und Souvenirshops bis hin zu Bio-Kräutern.
Stadtbummel
Den Hauch großer Zeiten spürt, wer die Gässchen zum Kástro, dem Burgviertel, hinaufsteigt. Die zahllosen Gassen und Passagen der Altstadt sind oft noch mit uralten Holzbalkendecken überdacht. Ein wahres Labyrinth, in dem man durchaus mal die Orientierung verlieren kann.

Blick vom Tempeltor auf die venezianisch-kykladische Stadt Náxos

Vor der Altstadt verläuft die Paralía, die lange, elegant geschwungene und mit echtem Náxos-Marmor gepflasterte Hafenpromenade. Von Mitte Juni bis Ende September wird sie abends für allen Auto- und Zweiradverkehr gesperrt, wodurch ihre fröhlich-quirlige Atmosphäre erst richtig zur Geltung kommt: moderne Open-Air-Tavernen und traditionelle Ouzerien, schicke Cafés und Lounge-Bars, Shops, spielende Kinder, flanierende Touristen, flippige und tanzende Jugendliche ...
Glücklicherweise sind die Begleiterscheinungen des modernen Tourismus auf Náxos noch immer deutlich niedriger dosiert als auf den Nachbarinseln Mýkonos oder Santoríni. In der Stadt lässt sich noch immer Ursprüngliches und Authentisches entdecken, vom Krämerladen über alte Bäckereien mit Holzöfen, von traditionell gebliebenen Cafés bis hin zu Tavernen, die bis heute echte Inselküche anbieten. Außerdem finden sich in Náxos-Stadt zahlreiche interessante Museen mit archäologischen, byzantinischen, religiösen und volkskundlichen Kulturgütern.
Sehenswertes im Kástro
Der obere, innere Burgbereich. Viele der prächtigen venezianischen Häuser sind restauriert, fein ziselierte Reliefs über den Türen und eingemeißelte Wappen künden vom einstigen Reichtum der Bewohner. Bis heute sind viele davon noch bewohnt oder werden über Webplattformen an auswärtige Gäste vermietet. Daneben sind Museen, Souvenir- und Kunsthandwerksläden eingezogen und beleben die erhabene mittelalterliche Stimmung. Nur während der Siesta herrscht Stille und die Gassen sind fast menschenleer.
Das Kástro von Náxos ist die einzige venezianische Burg außerhalb Italiens, die bis heute unzerstört ist - es gilt als eines der wenigen vollständig erhaltenen Ensembles einer mittelalterlichen Stadt in Griechenland. Die Venezianer errichteten hier im 12. Jh. einen fünfeckigen Festungsbezirk mit starker Mauer, zwölf Türmen und drei Toren. Die ziemlich sicher ehemals vorhandene antike Akrópolis und ein späteres byzantinisches Kastell wurden dabei zerstört. Neuere archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass die tiefsten Grundmauern des Kástros deutlich älter als venezianisch sind. Auf die Spitze des Hügels setzten die Eroberer aus Venedig die Symbole ihrer weltlichen und kirchlichen Macht - den zentralen Turm der Anlage (Palast des Sanoúdo), eine katholische Kathedrale sowie Kirchen, Klöster und den Sitz des Erzbischofs (Katholikí Archiepiscopí) nebst katholischem Gemeindehaus (Pnevmatikó Kéntro). Hier zeigt sich das Bestreben der Venezianer, ihre Konfession und damit die westliche Kultur auf den Kykladen durchzusetzen. Bis heute lebt in Náxos die größte katholische Minderheit auf den Kykladen. Sie umfasst derzeit rund 500 Personen.
Ins Innere des Kástros gelangt man durch die beiden Burgtore mit ihren charakteristischen Spitzbögen: das Traní Pórta, das Nordtor22 mit alter Holzbalkendecke, das einst nur vom Adel benutzt werden durfte. An einem seiner nach außen gerichteten Marmorpilaster findet sich eine rund 1 m lange Einkerbung, ein venezianisches Norm-Längenmaß, welches im Mittelalter von den Händlern benutzt wurde, um edle Stoffe an die Adligen zu verkaufen. Die Maßeinkerbung befand sich außen, da die Händler nicht durch das Tor eintreten durften. Als Normmaß für Gewichte wurden übrigens die relativ einheitlichen Samen der Frucht des Johannisbrotbaums verwendet: Ein Samenkorn entspricht etwa einem Karat (rund 0,2 Gramm). Neben dem Nordtor steht der Críspi-Glézos-Turm25, der einzige erhaltene Rundturm der ehemals 12 Türme der Festung. Das Südtor (Parapórti)23 steht oberhalb der Platía Pradoúna mit ihrer fantastischen Aussichtslage. Im Jahr 1694 wurde das gesamte Areal renoviert und in seinem Wehrcharakter ausgebaut, wie ein marmornes Siegel im Hauptsaal beweist. Daneben ist das Kástro auch durchs Osttor (Písso Parapórti)24 zu erreichen.
Der einstige Hauptsitz der Adelsfamilie Della-Rocca-Barózzi befindet sich gleich rechts, wenn man das Nordtor durchschreitet. Zunächst war hier die Wache des Kástros untergebracht, später das venezianische Konsulat und schließlich das Haupthaus der Familie Della-Rocca, die sich später durch Heirat mit der Barózzi-Familie verband. Bis 2017 befand sich hier das venezianische Museum (seither geschlossen). Auch gegenüber im Críspi-Turm befand sich bis zum Beginn der noch immer laufenden Renovierung des Gebäudes ein Museum (für byzantinische Kirchenschätze). Die Außenmauern des Kástros sind an ihrer Basis bis zu 6 m dick, um sich nach oben bis auf 1,65 m zu verjüngen. Als Baumaterial dienten Granit und Marmor. Fast die gesamte Kástro-Anlage wurde dreistöckig angelegt. Überall in den Gassen des Kástros finden sich venezianische Wappen über den Hauseingängen, eingraviert auf Marmorplatten. Dieselben Wappen zieren auch etliche Kirchen des Kástros. Einstmals wohnten rund 400 Menschen im inneren Kástro-Bezirk, heute sind es nur noch wenige Familien.
♦ Wer nicht nach oben laufen kann oder möchte, benutzt den (rollstuhlgeeigneten) Lift. Eingang unten am Fuß der Südwestmauer des Kástros (beschildert), Ausgang oben im Café Avaton 1739. Betrieb rund um die Uhr und gratis.
Naxiotischer Hochadel: die Familie Della-Rocca-Barózzi
Das Kástro von Náxos wird noch heute von den Nachfahren der Adelsfamilie bewohnt, allerdings nicht in der direkten Linie des Marco Sanoúdo. Die Familie ist französischen Ursprungs („de la Roche“) und stammt von einem Zweig der Grafen von Burgund ab. Marco Sanoúdo, der Gründer des venezianischen Herzogtums Náxos, wurde 1153 geboren und kam mit 53 Jahren 1207 während des vierten Kreuzzugs (1203-1207) nach Náxos. 1220 starb er mit 67 Jahren. Der letzte Nachkomme der Sanoúdos, Nikólas, wurde 1380 von der Familie der Crispis ermordet. Er liegt in der Klosterkirche Ágios Stéfanos Fráro in Angídia begraben. Später kam in Náxos die französisch-stämmige Familie de la Roche an die Macht, deren Namen sich von de la Roche zu Della-Rocca und heute in Dellaróka wandelte.
Palast des Sanoúdo (Paláti Sanoúdos)4: Der Palast bzw. der Turm des Sanoúdo ist heute eine Ruine und steht am höchsten Punkt des Kástros neben der katholischen Kathedrale. Benannt ist er nach Marco Sanudo, im 13. Jh. Gründer des venezianischen Herzogtums Náxos (→ Kapitel Geschichte). Im Gegensatz zu den Türmen der Kástromauer ist die zentrale Wohn- und Fluchtturm der Burg ein rechteckiges Gebäude von etwa 17,5 x 17,5 m und rund 30 m Höhe. Das heute übrig gebliebene Grundgeschoss umfasst die ehemalige Zisterne. Der Zugang muss einst über externe Treppen von weiter oben erfolgt sein, da heute keine Türen und Fenster sichtbar sind. In den erhaltenen Grundmauern sind einige antike Spolien erhalten. Eine Besichtigung ist leider nicht möglich.
Katholische Kathedrale (Katholikí Mitrópoli Ypapantí)1: Ebenfalls im höchsten Zentrum des Kástros steht die römisch-katholische Kathedrale Ypapantí (Mariä Lichtmess), eine Barockkirche mit Marmorfassade auf einer Fläche von rund 18 x 18 m. Sie wurde Anfang des 13. Jh. in Sanudos Zeiten mit drei Seitenschiffen und einer Kuppel errichtet. Bis 1536 wurden zwei weitere Seitenschiffe angebaut, so bekam sie ihr heutiges Aussehen mit fünf Seitenschiffen, Kolonnaden aus Marmor und Granit und drei Kuppeln. Im säulengetragenen Innenraum sind 17 Grabplatten venezianischer Familien in den Boden eingelassen. Früher waren es deutlich mehr - ein Wassereinbruch 1915 zerstörte viele Grüfte und Gräber. Außerdem beherbergt die Kirche Reliquien einiger katholischer Heiliger. Die Gestaltung des Innenraums folgt den römisch-katholischen Regeln, nicht den orthodoxen. Am Altar zeigt ein Bildnis aus dem 14. Jh. Maria in ganzer Gestalt; in der orthodoxen Ikonenkunst findet man solche Darstellungen nur sehr selten, Einflüsse italienischer Tafelmalerei werden hier sichtbar. Hinter dem Altar hohe, goldverzierte Marmorsäulen und Engelsdarstellungen. Die kunstvolle byzantinische Ikone Johannes des Täufers stammt aus dem 12. Jh.
♦ Messe: So 10 Uhr, Mo-Sa 9 Uhr oder 19.30 Uhr (lt. Ausgang). Der Priester heißt Geórgios Palamáris. Kirchenamt Tel. 22850-22470, [email protected]. Besichtigung: Mo-Sa 9.30-15 und 18.30-20.30 Uhr (nur während der Saison).
Palast der katholischen Erzdiözese5: Hinter der katholischen Kathedrale befindet sich das hervorragend erhaltene Gebäude der katholischen Erzdiözese Tínos-Páros-Náxos. Hier war die Kanzlei (Kanghellaría), das Notariat und die gesamte Verwaltung der Diözese untergebracht, sowie der Sitz des katholischen Bischofs. Eine große Marmorplatte mit Wappen befindet sich über der Eingangstür. Der gesamte Schriftverkehr der kirchlichen und weltlichen Herrscher von Náxos war (und ist teils bis heute) hier untergebracht. Wichtigster Raum des Palasts, der sich noch heute im Besitz der katholischen Kirche befindet, ist die 11 x 5,65 m große Eingangshalle. Im Erdgeschoss ist derzeit eine Kunstgalerie untergebracht, was die Besichtigung inklusive der großen Halle ermöglicht.

Privatkapelle von Marco Sanoúdo

Kirche Panagía Theosképasti6/27: Die zweischiffige Kirche mit einem Glockenturm ist die einzige orthodoxe Kirche im Kástro. Sie stammt aus dem 9. oder 10. Jh. und ist damit die älteste Kirche des Kástros. Sie liegt direkt neben dem Gebäude der katholischen Erzdiözese. Das Hauptschiff ist der Heiligen Jungfrau Maria geweiht, das Nebenschiff der Heiligen Anastasia. In der Kirche werden wertvolle Ikonen des kretischen Künstlers Ángelos aus dem 14. Jh. aufbewahrt.
Kapelle Kasátza (Privatkapelle des Marco Sanoúdo)8: Die Kapelle des Gründers des venezianischen Herzogtums Náxos liegt neben dem Eingang zum Archäologischen Museum. und ist in ihren Ursprüngen ein römisch-katholisches Gotteshaus im gotischen Stil des 13. Jh., wie man es in Griechenland nur selten findet. Sie wurde zeitgleich mit dem Kástro errichtet, einschiffig mit gewölbtem Dach und einem schönen Boden aus Marmor der Nachbarinsel Páros. Der Bau war zur Errichtungszeit kleiner und wurde 1678 auf den heutigen Grundriss von 24 x 9 m erweitert. Die Kapelle ist der heiligen Maria geweiht und zeigt einige der schönsten Mariendarstellungen auf Náxos. Ganz vorne ein goldverzierter, prächtiger Marmoraltar mit einem großen Mariengemälde und einem Kuppeldach. In den Bögen rechts und links finden sich weitere prächtige Altäre. Links die große Kanzel, rechter Hand ein marmornes Weihwasserbecken. Es gibt einen Zugang nach links zu Seitenräumen, in denen persönliche Gegenstände und Gemälde des Herzogs sowie einige neuere Fotos zu sehen sind. Restaurierungsarbeiten legten die gotische Decke frei, die ein geripptes, weiß-purpurnes Gewölbe zeigte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dach beschädigt. In späterer Zeit wurde die Kapelle vom Jesuiten-Orden übernommen. Sie wurde Ausgangspunkt der Internatsschule für die katholischen Kinder des Kástros, die dann auf das Gebäude des Jesuiten-Klosters erweitert und durch Papst Clemens XIV. 1773 geschlossen wurde. Das alljährliche Kirchweihfest findet am 8. Dezember statt.
♦ Mitte Juni bis Mitte September tägl. 18.30-20.30 Uhr. Eintritt frei.

Blick in die von 1885 stammende Küche des Ursulinenklosters

Handelsschule von Náxos (Jesuiten-Kloster)28: Das 1627 errichtete, eindrückliche Gebäude des Jesuiten-Klosters ist praktisch unbeschädigt erhalten und wird heute als Kulturzentrum für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Es liegt südlich unterhalb des Sanoúdo-Turms und schräg gegenüber des Archäologischen Museums. Das Gebäude wurde zunächst als Schule für die katholischen Kinder des Kástros von den jesuitischen Mönchen der Kapéla Kasátza errichtet. Nach dem Abzug der Jesuiten aus Náxos 1782 gelangte sie in die Hände des Lazaristen-Ordens, die sie als französische Handelsschule unter dem Patronat des französischen Königs Ludwig XVI. bis 1887 weiter betrieben. 1891 übernahmen Mönche aus Schlesien das Gebäude. Auch sie errichteten eine Handelsschule, die in ihrer Zeit weit über Griechenland hinaus gerühmt wurde. Definitiv geschlossen wurde die Schule erst 1927. Während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg (1941-1945) war hier das Archäologische Museum untergebracht.
Die Handelsschule im Kástro war im Übrigen jene Schule, in der 1897 auch der berühmte kretische Intellektuelle und Schriftsteller Níkos Kazantzákis (1883-1957) unterrichtet wurde, bevor ihn sein Vater aus Angst vor katholischer Indoktrination aus Náxos zurückholte: „Die Frankenmönche, hol’ sie der Teufel, könnten dich zum Katholizismus bekehren“, soll Vater Kazantzákis ausgerufen haben ...
Ursulinen-Kloster26: Die Gründung des Ursulinen-Klosters datiert auf das Jahr 1630, als die Jesuiten-Mönche eine Schule für die katholischen Mädchen des Kástros errichteten. Das große, mehrstöckige Gebäude mit rund 1500 m2 Fläche wurde 1739 von den Ursulinen unter dem Patronat des Pariser Ursulinen-Klosters als Schule in Betrieb genommen. Es befindet sich direkt südlich des Archäologischen Museums und beherbergt heute einen Souvenirshop und das Café Avaton 1739. Seit 1857 wurde es als französische Mädchenschule mit Schülerinnen weit über Náxos hinaus betrieben und galt als eine der besten Schulen Griechenlands. Unterrichtet wurde Lesen, Schreiben, Sprachen, Katechismus und Handarbeit. 1931 wurde sie offiziell in eine griechisch-französische katholische Ursulinen-Mädchenschule umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg entstanden erhebliche Schäden am Gebäude, die mit Unterstützung Frankreichs 1947/47 wieder behoben wurden. Endgültig geschlossen wurde die Schule erst 1976.
Das Kloster besitzt eine 1729 errichtete, der Heiligen Ursula geweihte katholische Kapelle (nicht zugänglich) und wurde umfassend restauriert. Einige Räume gehören heute zum Kulturzentrum oder werden vom Historischen Archiv Náxos genutzt, wobei die ursprüngliche Architektur durch sukzessive Umbauten teils zerstört wurde. Zugänglich sind derzeit nur die Terrasse mit dem Café Avaton 1739 und der Souvenirshop im Untergeschoss. Vom Café aus führen ein paar Stufen von außen hinunter in die Zwischenetage. Hier kann man einen Blick in die ehemalige Küche des Ursulinen-Klosters werfen. Die riesige Küchenzeile in der Mitte stammt von 1885. Hier wurden täglich um die 600 Mahlzeiten für die Schülerinnen zubereitet. Nebenan ein gedeckter Tisch mit original Möbeln, Gläsern und Porzellan, eine Rakí-Brennanlage nebst einer Originalflasche aus der Zeit um 1938, Ton- und Glasgefäße, und Waagen. Die obere Etage gehörte der Äbtissin und ist nicht zugänglich. Im Kellergeschoss ist derzeit die provisorische Übergangsausstellung des Archäologischen Museums für die Dauer seiner Renovierung untergebracht.
Kapuziner-Kloster und Kirche des Heiligen Antónios von Padua3: Im Osten des Kástros steht das ehemalige Kloster des Kapuziner-Ordens. Die Kapuziner kamen 1628 nach Náxos und errichteten hier aber nur ein kleines Kloster im Kástro-Areal, welches von 1658 bis 1956 bewohnt war. Das Gebäude selbst stammt aus dem 14. Jh. Die Klosterkirche ist dem Heiligen Antónios von Padua geweiht. Es ist eine lang gezogene, einschiffige Kirche mit Glockenturm und Kuppel, die auf zwei Pfeilern ruht. Es gibt drei Altäre, einige prächtige Ikonen, eine imposante Kanzel und einen Fußboden aus Marmor mit drei eingelassenen Gräbern. Die Wappen verraten, dass hier die Toten der venezianischen Familien Sforza, Castri, Lorenado und Coronello beigesetzt wurden. Die Kirche wurde mehrfach umgestaltet, zuletzt 1710. Derzeit ist das Kirchengebäude an eine Kunstgalerie vermietet, was zu unregelmäßigen Zeiten den Zutritt ermöglicht.
Archäologisches Museum Náxos9(Archaiologikó Museío Náxou): Nach dem Archäologischen Nationalmuseum in Athen verfügt das Museum in einer Sektion des ehemaligen Ursulinenklosters im Kástro Náxos über die bedeutendste Sammlungen von Kykladenkunst von 3200 bis 2300 v. Chr., darunter eine große Anzahl von Idolen (auch seltene sitzende Exemplare), mykenische Bügelhenkelkannen, Grabbeigaben aus Gold und verschiedenartiger Schmuck. Die meisten Funde stammen aus dem antiken Stadtteil Grótta, aus den ungeplünderten Kammergräbern der Friedhöfe Aplómata (am Hügel östlich von Grótta) und Kamíni. Die Keramiksammlung umfasst die Zeit vom späten 2. Jahrtausend v. Chr. bis in die geometrische Zeit im 9. bis 8. Jh. v. Chr. Die meisten Stücke stammen von Ausgrabungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf Náxos, Epáno Koufoníssi und Kéros durchgeführt wurden. Insgesamt sind im Erd- und Untergeschoss Kunstobjekte und Alltagsgegenstände aus der späten Jungsteinzeit bis in frühbyzantinische Zeit (ca. 5300 v. Chr. bis 5. Jh. n. Chr.) ausgestellt.
♦ Die Sektion des Ursulinenklosters, in der das Museums untergebracht ist, wird derzeit restauriert. Zu sehen ist momentan ausschließlich eine provisorische Ausstellung der Vitrinen mit Kykladenkunst und kleineren Ton-Gefäßen, untergebracht im Kellergeschoss des ehemaligen Ursulinen-Klosters. Sämtliche große Exponate (Grabstelen, Urnen, Statuen, Friesbänder, Reliefs und Pithois) der bedeutenden Sammlung sind derzeit nicht zu sehen. Ebenso ist der prächtige Innenhof mit Säulenteilen, Kapitellen, Statuen, Grabplatten und Friesteilen sowie seinem rund 5 x 5 m großen farbenprächtigen Mosaikboden aus hellenistischer Zeit nicht zugänglich. Die Renovierung des Museums soll planmäßig 2026 abgeschlossen sein, wird aber wahrscheinlich länger andauern. Übergangssammlung: Tägl. (außer Di) 9-14 Uhr. Eintritt frei. Fotografieren erlaubt. odysseus.culture.gr und „Naxos“ eingeben.
Críspi-Turm25: Der runde Críspi-Turm schützt das Kástro an der Nordwestseite neben dem großen Eingangstor. Er gehörte zunächst der Críspi-Familie, später den Barózzis, weshalb sich beide Familienwappen über der Tür befinden. Der Turm und das Nebengebäude mit Balkon beherbergten bis vor wenigen Jahren eine kleine, feine Sammlung mittelbyzantinischer Marmor-Relikte mit Säulenkapitellen, Skulpturen und Reliefs aus Marmor, Vasen und Amphoren mit sakraler Bedeutung sowie ein Sarkophag aus einem Fund in der Kirche Agía Triáda von Kalóxylos.
♦ Der Críspi-Turm, sein Nebengebäude und das gegenüberliegende Gebäude werden seit Jahren renoviert und sind für Besucher geschlossen. Nach aktueller Auskunft soll die Gebäudesanierung 2026 abgeschlossen sein, jedoch kann es (wie praktisch immer bei archäologischen Stätten) zu Verzögerungen kommen. Zudem ist nicht sicher, ob die byzantinische Sammlung wieder hierher zurückkehrt oder das Gebäude anderweitig genutzt werden wird.
Weitere Häuser des venezianischen Adels und Gebäude im Kástro: Im Kástro sind zahlreiche, teils prächtige Häuser der venezianischen Adelsfamilien erhalten. Fast alle befinden sich heute in Privatbesitz, sind größtenteils bewohnt und können daher nicht von innen besichtigt werden. Von außen jedoch sind vor allem die charakteristischen Familienwappen über den Eingangstüren zu sehen. Sie verraten, wem das Haus früher gehörte oder heute noch immer gehört, da Nachkommen des venezianischen Adels bis heute in Náxos und auch im Kástro wohnen. Viele Häuser wurden im 19.-21. Jh. (legal oder illegal) umgestaltet, um sie modernen Wohnanforderungen anzupassen. Dadurch blieben Sie erhalten, haben aber ihre ursprüngliche mittelalterliche Patina teils verloren. Auf jeden Fall ist die Burganlage von Náxos in ihrer heutigen Form für sich genommen eine einzigartige Baueinheit von charakteristischer Form und besonderem Wert und die älteste bewohnte und organisierte mittelalterliche Stadt der Kykladen.
Antico Veneziano Antiqueshop2: In einem 800 Jahre alten Haus, geführt von Élena Dellaróka und ihrem Sohn Ioánnis, Nachkommen der Adelsfamilie von Náxos. Die ionischen Säulen direkt links vom Eingang sind über 2000 Jahre alt und waren Teil der antiken Akrópolis, die hier auf dem Kástro-Hügel stand. Viele Teile des antiken Tempels wurden von den Venezianern in die Mauern ihrer Burg integriert. Im Ausstellungsraum befindet sich auch ein alter Türsturz mit dem ersten auf Náxos benutzten Wappen der Familie. Der Verkaufsraum ist im selben Stil eingerichtet wie die früheren Häuser im Kástro; alle Verkaufsstücke sind Nachbildungen von Gegenständen, die sich früher im Besitz der Herzöge von Náxos befanden und aus aller Herren Länder zusammengetragen bzw. erbeutet wurden. Verkauft werden u. a. Vasen, Spiegel, Silbergegenstände, Keramik, Gläser, Uhren, Statuen, Webereien und Modeschmuck.
♦ Ostern bis Okt. tägl. 10-15 und 19-22 Uhr. Tel. 22850-22702.

Das Tempeltor Portára auf einer Felsinsel vor der Stadt

Portára (Tempeltor)
Unübersehbar steht das über 7 m hohe und gut 5 m breite Tor aus drei mächtigen Marmormonolithen auf einer Felsinsel vor der Stadt. Heute ist die Insel durch einen breiten Damm mit dem Hafenplatz verbunden. Das Tor ist Überrest eines riesigen archaischen Tempels, der wahrscheinlich dem Gott Apóllon geweiht war. Er wurde um 530 v. Chr. unter dem Tyrannen Lygdámis begonnen und sollte wohl Symbol seiner unvergleichlichen Macht werden (außer auf der heiligen Insel Délos gab es damals keine derartigen Monumentalbauten in der Ägäis). Noch heute nennt man die Stelle sto Paláti, „beim Palast“. Doch Lygdámis blieb nur knapp 15 Jahre an der Macht (538-24), dann wurde er nach einem Krieg gegen Sámos gestürzt, das Mach(t)werk blieb unvollendet stehen.
Domus Festival im Kástro
Das Domus Festival im Kástro bietet von Mitte Mai bis Ende Oktober fast jeden Abend Musikveranstaltungen: klassische Klavierkonzerte, teils mit Gesang, Folk, Jazz, Blues, Gitarren- und Violinenmusik oder traditionelle griechische Musik. Einmal pro Woche findet ein Bouzoúki-Abend statt. Die teils bekannten Künstler kommen aus Griechenland und aus aller Welt. Die Veranstaltungen finden auf der Terrasse oder im Cultural Center der katholischen Kirche statt (Eingang in der kleinen Gasse neben dem Paláti Sanoúdos, beschildert).
♦ Informationen und Tickets: im Cultural Center der katholischen Kirche, Tel. 22850-22387 und 693-4588737. Aktuelles Monatsprogramm auf der Facebook-Seite von Domus Festival, Eintritt 15-20 €, je nach Programm, Platzkategorie und Künstler. Es gibt Festivalpässe mit Rabatten, Ermäßigungen für Studenten und Rentner. Inklusive sind naxiotischer Wein und Kítro zum Probieren. Beginn je nach Saison zwischen 19 und 21.30 Uhr. Von Nov. bis April keine Veranstaltungen
Der Tempeleingang ist nach Nordwesten gerichtet, was ungewöhnlich ist, denn die meisten griechischen Tempel sind nach Osten ausgerichtet. Das gesamte Gebäude war knapp 37 m lang und 15,5 m breit, bestand aus Vorhalle, Haupthalle mit Doppelsäulen und dreischiffiger Cella. Das Dach wurde von zwei Reihen mit je vier Säulen gestützt. Im 5. oder 6. Jh. wurde der Bau in eine christliche Kirche umgewidmet, der Panagía Palatianí. Später diente er - wie so viele antike Tempel - als Steinbruch für die Venezianer, die Baumaterial für ihr Kástro benötigten. Die überdimensionalen Türstöcke des früheren Westeingangs (etwa 1,5 x 1 m dick, rund 6 m hoch) waren mit einem Gewicht von jeweils rund 20 Tonnen offenbar für den Transport zu schwer - allein diesem Umstand verdankt Náxos heute sein einzigartiges Wahrzeichen!
Am Übergang zwischen Damm und Felsinsel, etwa dort, wo sich heute das Café befindet, stand einst die Kirche Ágios Nikólaos, die ebenfalls aus dem Marmor des ehemaligen Tempels errichtet wurde. Sie stürzte in den 1950er-Jahren ein, heute ist von der Kirche nichts mehr zu sehen.
Mein Tipp Das Tempeltor ist über den Damm vom Hafen aus jederzeit frei zugänglich. Vor allem zum Sonnenuntergang ist die Portára ein beliebter romantischer Ort für Fotos mit herrlichem Blick in Richtung Páros sowie auf Stadt und Hafen. Vorsicht: Bei mehr als 6 Bft. Nordwind wird der Damm oft von Wellen überspült. Ab 8 Bft. ist es gefährlich, den Damm zu überschreiten.
Paralía, Altstadt und Stadtbezirk Grótta
Protopapadákis-Statue: Direkt am Hafen steht die Statue von Pétros Emmanouíl Protopapadákis. Der griechische Politiker wurde 1860 in Apíranthos auf Náxos geboren und war mehrfach Finanzminister und auch Ministerpräsident. Protopapadákis absolvierte ein Studium der Mathematik und des Ingenieurwesens in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland 1890 war er als Ingenieur bis zur Fertigstellung 1893 am Bau des Kanals von Korinth beteiligt. Er begann seine politische Laufbahn 1902 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung. Dort vertrat er zunächst die konservative Nationalistische Partei. 1920 wechselte er zur neu gegründeten Volkspartei, die in Opposition zur Politik von Elefthérios Venizélos stand. Der Erste Weltkrieg und vor allem die Kleinasiatische Katastrophe von 1922 verursachten politische, soziale und wirtschaftliche Probleme in Griechenland und eine hohe Inflation. Zur Inflationsbekämpfung beschloss er als Finanzminister eine ungewöhnliche Zwangsanleihe: Alle damals kursierenden Banknoten wurden in der Mitte durchgeschnitten. Die rechte Hälfte der halbierten Scheine zirkulierte weiter als Zahlungsmittel, allerdings auch zu ihrem halben Wert. Die linke Hälfte der Banknoten wurde beim Staat gegen Obligationen eingetauscht. Aufgrund seiner Ämter wurde Protopapadákis nach der griechischen Niederlage im griechisch-türkischen Krieg angeklagt, zum Tode verurteilt und am 28. November 1922 in Athen hingerichtet.
Heldendenkmal am Hafen: Der gut 6 m hoher Obelisk aus weißem Náxos-Marmor steht neben dem Büro der Bus-Gesellschaft KTEL direkt am Hafen. Das Denkmal ist an den beiden griechischen Nationalfeiertagen (25. März und 28. Oktober) Schauplatz von Kranzniederlegungen durch den Bürgermeister von Náxos und der politischen Amtsträger der Insel.
Statue der Sphinx: Sie steht am Südende der Paralía (an der Uferfront vor dem Gemeindeamt mit Blick aufs Meer), wurde ursprünglich um 570/60 v. Chr. aus naxiotischem Marmor gefertigt und dem Heiligtum des Apóllon in Délphi gestiftet. Was man heute sieht, ist eine in diesem Jahrhundert aufgestellte Replik. Die Gestalt aus der griechischen Mythologie stellt ein Wesen mit Frauenkopf, dem Körper eines Löwen und den Flügeln eines Raubvogels dar. Sie war die Tochter der Ungeheuer Typhon und Echidna und galt als Dämon der Zerstörung und des Unheils.

Blick auf den Stadtteil Grótta und die kargen Hügel hinter der Stadt

Volkskunde-/Folkloremuseum (Laografikó Museío): Die private Sammlung von Vassílis und Katarína Kouteliéris befindet sich in einem restaurierten Gebäude im Boúrgos-Viertel in der Altstadt. Die freundlichen, gut Englisch sprechenden Eigentümer (Vassílis stammt aus Mélanes, Katarína ist gebürtige Australierin) führen selbst durch die Sammlung historischer Gegenstände aus dem 19. und 20. Jh., die aus Náxos und ganz Griechenland stammen.
Gleich am Eingang sind Musikinstrumente wie Toubáki, Róka, Laute und Trommel sowie Alltagsgegenstände und Tonvasen zu sehen. Daneben befinden sich traditionelle Kleidungsstücke und Trachten aus Apíranthos und Filóti. Im Eingangsraum wurde auch eine kleine Rakí-Destillerie nachgebaut. Zu sehen sind Truhen, Uhren, Schmuckstücke, Gewehre, Kombolói, Tabakdosen, Nähmaschinen, Bügeleisen, Kämme und kostbar bestickte Unterwäsche sowie gut hundert Jahre alte Fotografien. Teils wesentlich älter sind die sakralen Gegenstände sowie die Utensilien zur Wollverarbeitung und die Arbeitsgeräte der Bergarbeiter in den Minen rund um Kóronos. Im hinteren Raum ist ein buntes Sammelsurium zu sehen: Schalenwaagen, große Siebe, Prägestempel, eine traditionelle Feuerstelle mit Topf, Ziegenglocken und -hörner und vieles mehr.
♦ Im Sommer tägl. 10-14 und 19-22 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 2 €. Fotografieren verboten. Tel. 697-7657201.
Museum am Mitrópolis-Platz (Epitónio Museío Platías Mitrópoleos Náxou): Die kleine Sammlung ist ein sogenanntes On-site-Museum, angeblich das erste in Griechenland. Damit ist gemeint, dass man die Ruinen und die meisten Fundstücke an exakt der gleichen Stelle belassen hat, an der man sie fand, und das Museum darüber gebaut wurde. Das Museum zeigt auf einer Ebene Teile einer Stadt aus mykenischer Zeit vom 13.-11. Jh. v. Chr. Dabei handelt es sich um einen Friedhof, wo Rituale zu Ehren der Verstorbenen durchgeführt wurden. Zu sehen sind die Überreste eines Tumulus-Grabs und die dazugehörigen Fundstücke, vor allem Fragmente von Vasen. Der Ort befand sich einstmals direkt neben dem Zentrum der mykenischen Stadt und belegt, dass Náxos in mykenischer Zeit florierte und dass sich das urbane Zentrum hier an der Küste von Grótta befand. Beschriftungstafeln in englischer Sprache.
♦ Tägl. (außer Di) 8.30-15.30 Uhr. Eintritt frei. Fotografieren ohne Blitz gestattet.

Steinfundamente des versunkenen antiken Gróttas

Kambanéllis Theater-Museum (Theatrikó Museío Jákobos Kambanéllis): Seit 2016 ist das Theatermuseum an der Ausfallstraße vom Hafen (Ódos Engarón) im Stadtviertel Grótta in einem alten, aus Stein erbauten Stadthaus untergebracht. Das Museum ist dem 1921 auf Náxos geborenen und in der Stadt aufgewachsenen Theater-Schriftsteller Jákobos Kambanéllis gewidmet. Er gilt als Vater des modernen griechischen Theaters in der zweiten Hälfte des 20. Jh. Ausgestellt sind u. a. Fotografien, Zeichnungen, Notizen, Kleidungsstücke, Programmhefte, Auszeichnungen und Skulpturen. Großen Raum nehmen Dokumente zur Inhaftierung im KZ Mauthausen von 1942 bis zum Mai 1945 ein, wohin er nach einem Fluchtversuch von der deutschen Besatzung deportiert wurde. Kambanéllis überlebte das KZ und starb im März 2011. Geplant ist, das Museum zum lebendigen Kultur- und Theaterzentrum mit vielfältigem Veranstaltungsangebot auch für Schulkinder, Schauspielschüler und Theaterstudenten auszubauen.
♦ Mai-Okt. tägl. (außer Di) 10-14 und 18-22 Uhr. Eintritt 3 €, ermäßigt 1,50 €. Fotografieren verboten. Tel. 22850-23619, kambanellis.gr.
Antikes Grótta: Das Stadtviertel zwischen der Nordwand des Kástros und der Küste ist nach den nahen Grotten benannt. Hier liegt der eigentliche Ursprung von Náxos-Stadt, hier entdeckte man Spuren einer großen Siedlung aus frühkykladischer Zeit, und auch in spätmykenischer Zeit (12. Jh. v. Chr.) befand sich hier der Hauptort der Insel. Weil das Viertel bis heute bewohnt bzw. bebaut ist, konnte man nur punktuell Grabungen durchführen. Ein großer Teil der antiken Siedlung liegt zudem heute unter Wasser, da sich der Meeresspiegel seither gehoben hat. Die Ruinen befinden sich deutlich erkennbar unter der Wasseroberfläche östlich des heutigen Dammes zur Portára. Etwa auf Höhe der beiden dem Hafen am nächsten liegenden Häuser ruht ca. 15 m vom Ufer entfernt in rund 2-3 m Tiefe eine gut erkennbare Mauer aus 9 großen Marmorblöcken in Form eines Doppel-L. Weiter östlich dieser Mauer sind rund anderthalb Dutzend weiterer Marmorblöcke unter Wasser verstreut.
Zwischen der heutigen orthodoxen Kathedrale und der kleinen Kirche der Panagía Chrissopolítissa wurden Reste der antiken Agorá entdeckt, die Ausgrabungen befinden sich im Untergrund hinter Glas (→ Museum am Mitrópolis-Platz). Weitere eingezäunte Grabungsgelände finden sich an der Ausfallstraße vom Hafen, beim Hotel Sávvas auf dem Aplómata-Hügel sowie auch unterhalb der Pension Kastell an der hinteren Zufahrtsstraße zum Kástro. Zahlreiche Funde kann man im Archäologischen Museum betrachten. Heute ist von der Antike kaum noch etwas zu erkennen. Das Neubauviertel auf dem Hügel dehnt sich weiter aus, davor erstreckt sich niedrige Klippenküste und ein kleiner Parkplatz. Der steinige Strand von Grótta bietet einen schönen Blick aufs Tempeltor.
Weitere Stadtteile
Rund um den Burgbereich gruppieren sich die alten Stadtteile der Chóra. Im Gegensatz zum venezianisch-katholischen Kástro wohnten hier seit dem späten Mittelalter die orthodoxen Griechen. In der Stadt lebten früher auch größere Minderheiten von Juden, Armeniern und Türken. Die Ausdehnung der Stadt nach Südwesten und Südosten hin erfolgte erst in den 1960er- und 1970er-Jahren. In diesen Vierteln wächst Náxos-Stadt weiterhin, in den letzten Jahren aber vor allem auch an den Hügeln südlich und östlich der Stadt in Richtung Angídia.
Agorá und Boúrgos: Die ältesten Viertel der mittelalterlichen Stadt liegen gleich hinter der nördlichen Hafenfront. Das labyrinthische Netzwerk ist einen ausgedehnten Bummel wert - überwölbte Passagen, weiß gewaschene Winkel und Treppen, Häuser über die Gassen gebaut ... An der schönen, alten Old Market Street trifft man auf kleine urige Läden, Marktstände, eine alte Backstube, zahllose Kunsthandwerksläden und Tavernen. Diese lange Handelsachse zieht sich bis in die benachbarten Viertel Evriakí und Foundána, die mit Agorá und Boúrgos nahtlos zusammengewachsen sind.
Evriakíund Foundána: In Erweiterung der mittelalterlichen Viertel Agorá und Boúrgos ließen sich hier seit dem 16. Jh. hauptsächlich Juden nieder. Sie waren meist wohlhabend, besaßen Läden und gründeten sogar ein florierendes Gerbereigewerbe. Der Name Foundána bezieht sich auf einen wichtigen Brunnen, der hier einst stand.
Néo Chorió(Neustadt): Südlich des Kástro siedelten sich seit dem 17. Jh. hauptsächlich Kreter an, die vor den Türken geflohen waren. Nach 1925 kamen griechische Flüchtlinge aus Kleinasien hier problemlos unter, da nach Süden hin genügend Siedlungsfläche vorhanden war.
Ágios Geórgios: Südlich von Néo Chorió ist seit den 1970er-Jahren ein modernes, heute vollständig touristisch geprägtes Viertel in monotonem Schachbrettmuster entstanden. Es zieht sich bis zum gleichnamigen Sandstrand hinunter und hat sich zum größten Hotelbezirk der Stadt entwickelt.
Die drei Hauptkirchen der Stadt
Mitrópolis: Die orthodoxe Kathedrale von Náxos-Stadt steht im Stadtteil Grótta, etwas zurückversetzt vom Hafen rechts der Ausfallstraße. Sie wurde in den Jahren 1780-1787 mit einem kykladischen Glockenturm erbaut und ist der Panagía Zoodóchos Pigí („Muttergottes als lebensspendender Quell“) geweiht. Wer genau auf die Außenfassade blickt, kann antike Spolien erkennen, die in die Kirche einbezogen wurden. Im Innenraum Säulen aus Granit, die aus Délos geholt wurden, sowie viele Marmorverzierungen. Die aus dem Jahr 1786 stammende Ikonostase ist eine besonders feine Arbeit aus Náxos-Marmor mit barocken Stilelementen. Die Wandmalereien stammen von 1801. In der Kirche gibt es mehrere Grabplatten und bedeutende Ikonen aus den Jahren 1716 bis 1792. Außerdem werden hier Reliquien des Heiligen Nektários und Nikódimos aufbewahrt. Prunkstück der Mitrópolis ist eine uralte Bibel. Die russische Zarin Katharina die Große soll sie der griechisch-orthodoxen Kirche im 18. Jh. geschenkt haben. Das jährliche Weihfest der Mitrópolis findet am Freitag nach Ostern statt.
♦ Öffnungszeiten in den Sommermonaten: Mo-Sa 9.30-13 Uhr und 18-20 Uhr, So 7-12 Uhr.
Panagía Pantánassa: Etwas zurückversetzt über der südlichen Paralía im Stadtteil Neochóri, Treppenstufen führen zwischen der Apotheke und dem „Zoom“ hinauf. Die zweischiffige Gewölbekirche mit kykladischem Glockenturm der „Allheiligen Gottesmutter“ stammt aus dem 10. Jh. und war damals die Kapelle des Klosters Agía Triáda (Heilige Dreifaltigkeit) in mittelbyzantinischer Zeit. Die aus Holz handgeschnitze Ikonostase und die Ikonen stammen aus dem 17. und 18. Jh. Die mit einem Oklad (Metallbeschlag) gefasste Ikone der Pantánassa ruht im Mittelschiff. Vor der Kirche gibt es einen großen Innenhof.
♦ Öffnungszeiten: unregelmäßig. Beste Chancen am Vormittag und zu den Kirchenfesten.
Ágios Nikódimosund Ágios Nikólaos Planás, neben dem Krankenhaus, an der Odós Papavassilíou. 2007 geweihte und mittlerweile innen fast vollständig bemalte, große dreischiffige Kirche, benannt nach den beiden Inselheiligen von Náxos (meist wird jedoch nur Ágios Nikódimus genannt). Reich ausgestattet mit sakralen Kunstgegenständen und viel naxiotischem Marmor: große Ikonostase über die gesamte Front, Kanzel und Fußboden. Die Darstellung des heiligen Nikódimos ist die vierte Ikone von links auf der Ikonostase. Imposanter Kronleuchter mit eingearbeiteten Ikonen. Die Lebensgeschichten der beiden Inselheiligen sind in Bildern auf der Balustrade des Balkons im Mittelschiff dargestellt. Das Kirchweihfest des Ágios Nikódimus wird am Abend des 14. Juli gefeiert. In einem großen Prozessionszug von der Kirche hinunter zur Paralía versammelt sich dann der Klerus der Insel. Matrosen tragen den Epitáphios durch die Papavassilíou zur Hafen-Platía. Höhepunkt ist ein Feuerwerk an der Paralía. Das Fest des Ágios Nikólaos Planás fällt auf den 2. März.
♦ Öffnungszeiten: ganzjährig fast immer vormittags und abends bis etwa 21 Uhr.
Kirchen im Stadtteil Boúrgos
Ágios Ioánnis Baptistís: Die Johannes dem Täufer geweihte katholische Kirche ist das erste Gotteshaus an der Ausfallstraße des Hafens. Zu sehen gibt es eine handgeschnitzte Ikonostase aus dem 16. Jh. Direkt daneben liegt die Kapelle des Heiligen Nikónos Siliános.
Ágios Panteleímon: Im Labyrinth. Tonnengewölbte Einraumkirche mit einer bedeutenden Marien-Ikone des 17. Jh. aus Kreta in der Ikonostase.
Agía Sophía: Nähe Mitrópolis. Aus viel Marmor errichtete, tonnengewölbte Einraumkirche an der Stelle einer älteren Kirche, in deren erhaltenen Überresten die Jahreszahl 1545 eingraviert ist.
Metamórphosis Christós: Im Labyrinth. Schöne Kirche mit achteckiger Kuppel und einem kleinen Glockenturm. Im Bischofsthron befindet sich eine handgeschnitzte Ikone aus Holz im kretischen Stil. An den Fenstern zur Kuppel und über dem Eingang befinden sich Reliefskulpturen aus Náxos-Marmor. Im Innenhof liegt die Kapelle Ágios Antýpas.
Ágios Nikólaos Yialós: