POLYGLOTT on tour Reiseführer Leipzig - Daniela Schetar - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Leipzig E-Book

Daniela Schetar

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Beschreibung

Nicht zu groß und nicht zu klein und von Allem ganz schön viel! Leipzig ist gemütlich und mondän, ist ganz einfach und sehr schick, ist derb und feinsinnig zugleich – es steht für uralte Geschichte und schillernde Zukunft. Mit dem POLYGLOTT on tour Leipzig lässt sich der Herzschlag der Stadt erspüren. Die Autorin Daniela Schetar führt in neun ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der historischen Stadt und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Lernen Sie Leipzig hautnah kennen. Joggen Sie durchs Rosental, besuchen Sie die renovierten Buntgarnwerke erkunden Sie die Stadt im Trabi oder probieren Sie die besten Leipziger Lerchen. Sicher können Sie sich dem Flair der Stadt bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins aufregende Leben in der ostdeutschen Stadt. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 191

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autoren: Daniela Schetar, Friedrich Köthe

Redaktion: Dorothee Kern

Bildredaktion: Tamara Hansinger

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0730-1

1. Auflage 2019

GuU 0730 08_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Bildagentur Huber/TC

Fotos: Bernhard, Anne-Barbara: >; dpa Picture-Alliance/Kluge, Wolfgang: >; dpa Picture-Alliance/Privat: >; dpa Picture-Alliance/Schulze, Thomas: >; Fotolia/draghicich: >; Fotolia/rolandst: >; Fotolia/Stanford Lone: >; Fotolia/steschum: >, >, >, >, >, >; Getty Images/Taner, Murat: >; GlowImages/ImageBROKER RM: >; Hotel Fürstenhof Leipzig/Hamel, Matthias: >; imago images/Westend61: >; imago/Schöning: >; iStockphoto/Mlenny Photography: >; iStockphoto/TommL: >; Jahreszeiten Verlag/Hirth, Peter: >, >; Jahreszeiten Verlag/Koschel, Philip: >, >, >; Jahreszeiten Verlag/Rupprecht, Pieter-Pan: >; Jahreszeiten Verlag/Schiffer, Maria: >; Jahreszeiten Verlag/Walsh, Nicky: >; Jahreszeiten Verlag/Zielske, H. u. D.: >, >; Köthe, Friedrich: >, >, >, >, >, >, >, >; laif/Glaescher, Joerg: >, >, >; laif/Hirth, Peter: >, >; laif/Knoll, Georg: >; laif/Le Figaro Magazine/Gladieu: >; laif/Schwarz, Jens: >, >; laif/Welters, Gordon: >; Leipziger Baumwollspinnerei/Schulze, Bertram: >; Leipziger Messe GmbH/Hoyer, Stefan: >; LOOK-foto/Pollex/Roetting: >, >, >, >; LOOK-foto/Zielske, H. & D.: >, >; mauritius images/ib/Fischer, Guenter: >; mauritius images/imageBROKER/Hanke, Gabriele: >; mauritius images/Nitschke, Michael: >; Museum für Druckkunst Leipzig: >; Pixelio/Barnebeck, Marco: >; Pixelio/gnubier: >; Pussy Galore: >; Schenke, Maria: >; Shutterstock/IURII BURIAK: >; Shutterstock/Thoermer, Val: >; Shutterstock/Zyankarlo: >; stock.adobe.com/animaflora: >; stock.adobe.com/Bumann: >; stock.adobe.com/Daniel: >; stock.adobe.com/kameraauge: >; stock.adobe.com/mrs-art: >; stock.adobe.com/SimpLine: >; stock.adobe.com/Sinuswelle: >; stock.adobe.com/steschum: >; stock.adobe.com/Stockfotos-MG: >; Theater der Jungen Welt: >; Wikimedia/Klinger, Max: >.

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 100 EUR

bis 35 EUR

€€

100 bis 180 EUR

36 bis 60 EUR

€€€

über 180 EUR

über 60 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 HAUPTBAHNHOF >

In dem prächtigen Kopfbahnhof von 1915 ist auch Shoppen angesagt.

2 MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE >

Der moderne Glaspalast beherbergt Kunst vom 15. Jh. bis zur Gegenwart.

3 NIKOLAIKIRCHE >

Das Gotteshaus spielte eine wichtige Rolle bei der friedlichen Revolution.

4 GEWANDHAUS >

Ein riesiges Gemälde von Sighard Gille dominiert das Foyer des Konzerthauses.

5 AUERBACHS KELLER >

Die von Mephisto verzauberten Studenten weisen den Weg in Goethes Stammlokal.

6 INNENSTADTPASSAGEN >

In den ehemaligen Handelshöfen logieren heute Geschäfte und Gastrobetriebe.

7 THOMASKIRCHE >

Dank J. S. Bach erlangten Kirche und Chor weltweite Berühmtheit.

8 GRASSIMUSEUM >

Hier logieren drei hochkarätige Museen unter einem Dach.

9 VÖLKERSCHLACHTDENKMAL >

Rund 600.000 Soldaten waren 1813 an der Völkerschlacht beteiligt.

! PANOMETER >

Große Panoramabilder entführen den Besucher zum Amazonas oder zur Titanic.

@ ZOO >

Der artenreiche Tierpark verspricht eine spannende Reise durch fünf Kontinente.

# NEUSEENLAND >

Das einstige Tagebaugebiet hat sich in ein Freizeitparadies verwandelt.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

STADTVIERTEL

DAUER

TOUR 1

Nördliches Zentrum

Leipzigs Zentrum

4–6 Std.

TOUR 2

Südliches Zentrum

Leipzigs Zentrum

2–4 Std.

TOUR 3

Der Leipziger Osten

Osten und Süden Leipzigs

4–6 Std.

TOUR 4

Der Leipziger Süden

Osten und Süden Leipzigs

3–5 Std.

TOUR 5

Im Norden

Leipzigs Norden und Westen

6–8 Std.

TOUR 6

In den Leipziger Westen

Leipzigs Norden und Westen

4 Std.

TOUR 7

Ein Tag in Leipzig

Extra-Tour

1 Tag

TOUR 8

Ein verlängertes Wochenende

Extra-Tour

3 Tage

TOUR 9

Eine Woche Leipzig und Umgebung

Extra-Tour

1 Woche

© mauritius images/imageBROKER/Hanke, Gabriele

Nikolaikirche und -säule sind zu Symbolen der friedlichen Revolution geworden

TYPISCH

LEIPZIG IST EINE REISE WERT!

Nicht zu groß und nicht zu klein und von Allem ganz schön viel! Leipzig ist gemütlich und mondän, ist ganz einfach und sehr schick, ist derb und feinsinnig zugleich – es steht für uralte Geschichte und schillernde Zukunft.

© Köthe, Friedrich

DANIELA SCHETAR & FRIEDRICH KÖTHE

haben ihre Freude am Reisen zum Beruf gemacht. Für die Ethnologin aus München ist Leipzig immer ein spannendes Ziel und sie entdeckt jedes Mal etwas Neues. Friedrich Köthe, Soziologe, Reisebuchautor und Fotograf, zieht es nicht nur aus beruflichen Gründen nach Leipzig, seine Familie stammt aus der Stadt an der Pleiße.

»Tafelspitz? Der ist aber teuer!«, antwortete der Leipziger Metzger bei unserer ersten Begegnung. Das war 1990. Für uns lag darin die ganze Herzlichkeit der Sachsen, die die Sache ihrer Mitmenschen zur eigenen machen, nicht ohne sie unvergleichlich charmant mit einer Prise Spitzbübigkeit zu brechen. Ihre Anteilnahme ist also himmelhoch, und ihr wuchtiger Kommunikationswille steht diesem Mitgefühl in nichts nach. Und wer unter den Sachsen ist am stolzesten? Der Leipziger! Wozu er auch allen Grund hat. Er blickt zurück auf eine Kultur, die in Deutschland ihresgleichen sucht, und hält damit nicht hinterm Berg. Goethe, Schelling, Schiller, Lessing von der schreibenden Zunft; Komponisten wie Bach, Mendelssohn Bartholdy, Edvard Grieg, Gustav Mahler, Clara und Robert Schumann, Richard Wagner, nicht zuletzt Hanns Eisler, und dann auch noch die Prinzen – ehemalige Schüler des Thomanerchors; Leibniz, Fürchtegott Gellert, Nietzsche, Novalis, Ernst Jünger, Erich Kästner und Karl Liebknecht studierten und dachten in Leipzig. Und einer der Leipziger Denker, Johann Gottfried Seume, wanderte zu Beginn des 18. Jhs. nach Sizilien und zurück nach Leipzig – 6000 km. Es liegt den Leipzigern eben im Blut, den Erdball zu erkunden. Zurückkehren tun sie aber immer, auch heute noch. In der Welt zu Hause, in Leipzig daheim!

© stock.adobe.com/Daniel

Beim Bundesverwaltungsgericht wurde einer der vielen Kanäle wieder freigelegt

Wir auch. Obwohl aus dem tiefen Süden kommend haben wir Leipzig zu unserer zweiten Heimat gemacht. Die Buchstadt, die Messestadt, die Stadt, in der die Schrebergärten erfunden wurden, in der Samuel Hahnemann die Homöopathie entwickelte, der deutsche Fußballbund gegründet und die friedliche Revolution von 1989 durchgesetzt wurde. Genug der Personen und der Geschichte, nicht nur wegen deren Denkmälern oder ihrer Erinnerung sind wir gerne hier. Leipzig ist auch heute eine überaus lebens- und liebenswerte Stadt. Sie ist sattgrün; sobald man die schmalen Straßen und Gassen der Altstadt verlässt, warten Johannapark, Friedenspark, Elsterauen und Auwald, oder der weltberühmte Zoo mit seinen Tieren aus fernen Ländern.

Sie ist tiefschwarz; die Wave-Gotik-Bewegung hat die Pleißestadt zu ihrem Zentrum erkoren und trifft sich in ihr zu Pfingsten, einem Ereignis, dem sich keiner entziehen kann – 20.000 »Schwarze« besuchen über 100 Konzerte, beteiligt sind auch Galerien, Museen und Kinos. Sie ist knallbunt; die Kulturszene ist abwechslungsreich wie selten. Die Industriebrachen des Stadtteils Plagwitz hat die Künstlerszene übernommen und stellt dort in Ateliers die Kunst aus, die mit ihren Hauptprotagonisten wie Neo Rauch die ganze Welt eroberte.

Überhaupt! Leipzigs hoher Freizeitwert geht nicht zuletzt auf die Indus-trie zurück. Und aufs Plattmachen – wie es den Plagwitzer Industriebauten widerfuhr, die sich zu begehrten Wohnanlagen mit Lofts wandelten. Oder der Braunkohletagebau, der den Landschaften erst üble Wunden riss und als Neuseenland zu einem der größten und schönsten Naherholungsgebiete Deutschlands mutierte, zu dem wir am liebsten auf Kanälen aus dem Zentrum hinausrudern. Oder die Leipziger Messe, die sich wie Phoenix aus der Asche mit Neubau und kräftigem Flügelschlag in den Messehimmel Deutschlands schwang.

© stock.adobe.com/Sinuswelle

Felix Mendelssohn Bartholdy, Gewandhauskapellmeister und Gründer des Conservatoriums

Auch die Museen gehören zum Schönsten, Besten und Eindringlichsten, was Ostdeutschland aufbietet. Im sozialistischen Dornröschenschlaf gefangen, brachte ihnen die Wende mit ihrem Aufbruch zu neuen Ufern einen unglaublichen Schub an Innovation (und natürlich – ehrlicherweise muss es gesagt sein – ein Füllhorn voller Westmark). Man konzipierte und baute, man renovierte und verbesserte. Im modernen Museum der bildenden Künste faszinieren uns besonders die Werke des Bildhauers Max Klinger. Die Museen zur jüngsten Geschichte der Stadt beschäftigen sich mit sozialistischem Alltag und mit der Wende: Runde Ecke und Zeitgeschichtliches Forum. Auch den großen Musikern Leipzigs sind Museen gewidmet, den Büchern, der Druckkunst, den Kleingärten … Und mit einem der größten Monumente Europas ist das Völkerschlachtdenkmal Mahnmal und Museum zugleich.

Zu tun und sehen gibt es also genug in Leipzig. Dass dann auch noch das Essen bestens daherkommt, das lässt einen ereignisreichen Tag voller Kultur überaus erfreulich ausklingen, z.B. Leipziger Allerlei mit Meißner Wein oder Rostbrätl mit Gose, dann Räbchen, Keulchen und Lerche zum Nachtisch, und selbstverständlich einen Kaffee; man passt sich schließlich an – »Gaffeesachse« eben.

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WAS IST EIN SPÄTI?

Eine Erfahrung, die manchem Wessi verwehrt bleibt: Wenn Supermärkte und Läden längst geschlossen haben, gibt’s alles, was man nachts so braucht – Bier, Kuchen, italienische Antipasti, Lipz Schorle usw. – beim Späti. Dazu meist auch gute Stimmung, denn viele Käufer bleiben auf einen Drink, so im Le Cygne (Herderstr. 1) in Connewitz.

DIE EHRENWERTEN HERREN SCHNEIDER UND ROMANUS

Den einen ist Jürgen Schneider noch immer Lichtgestalt, schließlich hatte er kurz nach der Wende wichtigste Architekturdenkmäler (Mädler-Passage, Barthels Hof) saniert – allerdings mit erschwindeltem Geld, weswegen er ins Gefängnis ging und Handwerker in die Pleite trieb. Ähnlich agierte schon Herr Romanus, im 18. Jh. Bürgermeister Leipzigs: Er errichtete sein Romanus-Haus – es gilt heute als einer der Wegweiser sächsischen Barocks – mit gefälschten Schuldscheinen und kam in Festungshaft.

EIN BRUNNEN ALS BUSSE

Den Mendebrunnen auf dem Augustusplatz hatte Frau Marianne Pauline Mende gestiftet. Sie habe sich bußfertig zeigen wollen, da ihr Geld sündhaft mit einem Etablisse-ment eher zwielichtigen Charakters

erworben worden sei – kolportierte der rasende Reporter Egon Erwin Kisch. Ob’s stimmt?

EIN GASSE ZUM BARFUSSGEHEN

Die Franziskaner-Mönche würden den Kopf schütteln, gingen sie heute – wie eh und je barfüßig – von ihrem Kloster durch die mit Kneipen gespickte Gasse zum Markt. Das Barfußgäßchen ist Teil des Leipziger Drallewatsch, die ursächsische Bezeichnung für eine »Erlebniszone«. Doch die Namensgeber der Straße mussten mit der Reformation im 16. Jh. die Stadt verlassen.

WOYZECK UND DER TOD

Büchners Dramenprotagonist war real und kam 1780 in Leipzig auf die Welt. 1821 beging er einen Mord aus Eifersucht, wöfür er 1824 auf dem Markt vom Leben zum Tod gebracht wurde. Es war die letzte öffentliche Hinrichtung innerhalb der Stadtmauern Leipzigs.

DAS ERSTE HOCHHAUS

Als 1927/28 das Kroch-Haus errichtet werden sollte, lief Leipzig Sturm. Kein Haus dürfe die übliche Firsthöhe überschreiten. So baute man bis zu dieser und setzte ein Gerüst mit der Höhe des geplanten Gebäudes auf. Den Leipzigern gefiel es, die Stadt hatte ihr erstes Hochhaus.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

© Fotolia/Stanford Lone

Am Palmengartenwehr treffen sich Paddler und Ruderer

1 Hand in Hand in den Sonnenuntergang Nach einem schönen Sommertag entfaltet ein Abendspaziergang im romantischen Clara-Zetkin-Park > eine ganz eigene Wirkung.

2 Leipziger Seelenzustände Nirgendwo sonst wird Ihnen die Leipziger (oder sächsische) Seele so offenbart wie auf einer der berühmt-berüchtigten Kabarettbühnen >. Und falls Sie nicht gleich alles verstehen – die Leipziger Sitznachbarn helfen gerne weiter.

3 Wenn die Kellerkinder feiern In den Katakomben der Moritzbastei > ist fast immer Party. Samstags wird in allen Räumen bei »All You Can Dance« bis zum Abwinken getanzt. Wer da nicht in Stimmung kommt, ist selbst schuld.

4 Wackelige Aussicht Dort, wo das Rosental am Marienweg nach Norden in einem Hügel ausläuft, führen Stufen auf einen 20 m hohen Aussichtsturm mit Blick auf Leipzigs Skyline, deren wenige Hochhäuser wie Finger aus einem grünen Baummeer ragen. Nicht wundern, wenn die Plattform etwas wackelt – dies hat mit der Stahlkonstruktion des Turms zu tun. So heißt er denn auch Wackelturm. >

5 Neue Perspektiven Unterwegs im Kanu auf der Kleinen Luppe, der Weißen Elster und dem Karl-Heine-Kanal zeigt sich der Wandel in Leipzigs Westens vom Industrievorort zum angesagten Wohnviertel besonders deutlich. Start der vierstündigen Rundtour ist am Bootsverleih Klingerweg Online-Karte, Mai bis Sept., Sa 10.30 Uhr (https://bootsverleih.scdhfk.de).

6 Tiere ganz privat »Elefant, Tiger & Co« war gestern – heute sind Sie der Protagonist in der Live-Show Zoo-Safari. Beim Tête-à-Tête mit dem Lama-Quartett vorsichtig sein – sie könnten spucken! >

7 Im Trabant durch die Stadt In Trabis erfährt man sich Leipzig wie vor 40 Jahren. Nach der Einweisung darf man selbst steuern, kuppeln und schalten. Rund 90 Minuten dauert die Tour, nicht wenige sind danach schweißgebadet (www.trabi-erleben.de).

8 Einmal wie ein Fürst Begleitet von Orgel-, Cembalo- und Flügelmusik streift man bei den musikalischen Führungen durch das Gohliser Schlösschen und erfährt alles zu seiner Geschichte >. Die musikalischen Touren finden jeden ersten Sonntag des Monats statt.

9 Wie war das so in der DDR? Das N’Ostalgiemuseum Leipzig > gibt die Antwort. In etwa jedenfalls, denn ganz so in den 1960er-Jahren ist auch der real existierende Sozialismus nicht steckengeblieben. Aber im Museumscafé 1 : 33 gibt’s »Im Nu«-Malzkaffee. Ein DDR-Erlebnis vom Feinsten!

… PROBIEREN SOLLTEN

0 Fleisch auf Holzkohle Auf keinem Grill fehlen Schweinenackensteaks (vulgo Rostbrät’l), en natur oder mariniert. Am besten schmecken sie in der Gosenschenke »Ohne Bedenken«. >

! Vogel mit Marzipan Die Lerche war dank des Leipziger Geschäftssinns im Auwald fast ausgerottet, da verbot der König 1876 die Jagd. Seitdem gibt es die Leipziger Lerche aus Mürbteig und Marzipan, besonders gut mundet sie im Café Kandler. >

@ Brot fürs Volk Kauft man im Backhaus Wentzlaff Online-Karte ein Völkerbrot, tut man auch Gutes – ein Teil der Einnahmen fließt in die Sanierung des Völkerschlachtdenkmals. Und lecker ist das mit Honig verfeinerte Vollkornbrot auch (Zimmerstr. 1, www.backhaus-wentzlaff.de).

# Braten vom Schwein Der Mutzbraten in Kümmelsoße mit Griesknödel und Sauerkraut wird in Barthels Hof Online-Karte(Hainstraße 1, www.barthels-hof.de) wie zu Luthers Zeiten zubereitet. >

$ Brause im Fass Nach einer ausgedehnten Radltour ist es Ehre und Pflicht, Fassbrause zu konsumieren. Sie gibt es mit Himbeer-, Waldbeeren- oder Waldmeistergeschmack, z.B. in einem der Lokale im Barfußgässchen. >

% Fleisch im Schälchen Würzfleisch ist nichts anderes als Ragout fin. Zubereitet wird es selten mit Kalb, gängiger ist Huhn. Dazu gibt es einen Zitronenschnitz und Worcester-Soße. Perfekt ist es im Café Grundmann. >

^ Suppe mit Wurst Neben Würzfleisch war Soljanka der Standard als Vorgericht: Kraut, saure Sahne, Salzgurken mit Lake, Gemüse, dann Schinken-, Fleisch- oder Wurstreste, dazu ungetoastetes (Vorwende) oder getoastetes (Nachwende) Weißbrot – heute noch zu bekommen, besonders stilecht und lecker in der Gaststätte Kollektiv. >

© laif/Welters, Gordon

Lipz Schorle, regional und bio

& Regional und lecker Schon mal von Lipz Schorle gehört? Das jung-leipziger Kultgetränk wird aus regionalen Zutaten (Stachelbeeren, Johannisbeeren, Rhabarber) in Leipzig produziert, ist bio, vegan und hip und in vielen Lokalen und Supermärkten in der Stadt erhältlich (www.lipz-schorle.de).

* Likör mit Kümmel Der säuerliche Geschmack der Gose ist nicht jedermanns Sache, mit dem seit 1830 in Leipzig produzierten Kümmellikör Allasch kann das Bier verfeinert (und der Alkoholgehalt gehoben!) werden. Spezialisiert ist das Restaurant Kümmel-Apotheke Online-Karte(Grimmaische Str. 2–4, Tel. 03 41/960 87 05, www.kuemmel-apotheke.de).

( Schoko mit Sauerkirsch Leipziger Liebelei heißt die neueste Kreation: Vollmilchschokolade mit Nougat, Sauerkirschen und Knusperwaffel, zu bekommen bei Wein & Schokolade Online-Karte(Holbeinstr. 29, Tel. 03 41/49 25 55 99, www.wein-und-schokolade.com).

) Süß und süßer Falls man nach dem Essen noch Hunger hat, Leipziger Räbchen wirken final: mit Marzipan gefüllte Pflaumen in Eierteig, in Fett gebacken und in Zimtzucker gewälzt. Wo? Z.B. im Ratskeller. >

q Brot mit Schmalz Deftig, einfach zubereitet, extrem gehaltvoll – eine Fettbemme ist nicht unbedingt die gesündeste Kost: eine Scheibe Brot, Schmalz drauf, salzen, fertig. Gibt’s nur zu Hause oder zu später Stunde in der Kneipe.

… BESTAUNEN SOLLTEN

w Leipzig ganz in Schwarz Keine Zeit, Leipzig an Pfingsten zu besuchen, wenn die Gothic-Szene die Stadt besetzt? Ein Abend in der Absintheria Sixtina Online-Karte(Sternwartenstr. 4, Tel. 0177/476 48 55, www.sixtina.net) bei einem Gläschen Absinth tut’s auch, so schön düster!

e Rhododendrenpracht Im Südfriedhof beim Völkerschlachtdenkmal, einem der größten Parkfriedhöfe Europas, lohnt besonders im Mai ein Spaziergang, wenn die 9000 Rhododendronbüsche blühen.

© stock.adobe.com/steschum

Im Coffe Baum dreht sich alles um Kaffee

r Häuser mit Charakter Bauherren der Gründerzeit schmückten die Fassaden gerne mit Figuren, die einen Bezug zu ihren Geschäften hatten, so der Kanut am Grönländerhaus (Petersstr. 24) oder der Kaffee-Türke am Coffe Baum Online-Karte(Kleine Fleischergasse 4). >

t Gläserne Bauhausherrlichkeit Beim Neubau des Grassimuseum 1929 schuf das Bauhausmitglied Josef Albers die Bleiverglasung im Treppenhaus, 18 bis zu 7 m hohe Fenster >. Im Krieg zerstört, hat man sie 2011 nach Originalplänen rekonstruiert.

y Die Rache des Architekten Das Neue Rathaus > zeigt pikante Details: Um die Portalgriffe winden sich Schnecken, Symbol für die »fleißigen« Beamten; am Eingang des Ratskellers verschlingt die Fratze der Steuerlast einen Bürger.

u Sitzmöbel wie annodazumal Die antike Bestuhlung der Alten Nikolaischule war marode; das »Rabenauer Sitzmöbelhandwerk« hat sie nachgebaut und stellt heute eine ganze Möbelserie mit dem Namen »Alte Nikolaischule« her. >

i Flusslandschaften statt Straßenschluchten Die vielen Flüsse und Kanäle waren einst die Lebensadern der Stadt, sie wurden in den 1950er-Jahren allerdings versiegelt. Das Projekt Neue Ufer Online-Karte(www.neue-ufer.de) holt sie nun wieder ans Tageslicht. Beim Bundesverwaltungsgericht kann man schon erste Erfolge sehen. >

o Denkmäler im Grünen Der Grüngürtel um die Altstadt birgt zahlreiche Denkmäler: Vom Märchenbrunnen über Klingertreppe, von Wagner über Schiller, Goerdeler bis Gellert. Machen Sie sich auf die Suche!

p Schönster Klassizismus Das Schinkel-Portal, ein Highlight klassizistischer Architektur Leipzigs, war einst Eingang des Alten Augusteums. Heute schmückt es das Leibnizforum im Innenhof der Uni am Augustusplatz. >

Q Ein Fuß voller Versprechen In der Mädlerpassage > sollte man den Studenten zuschauen, die über den Bronzefuß des Dr. Faustus streichen und sich so Glück für die Prüfungen erhoffen – ganz blank ist er schon.

W Stifter, die sich zeigen Im Museum der bildenden Künste >, ein klassisches Stiftermuseum, hängt im Foyer ein Großmosaik mit den wichtigsten Mäzenen – noch ist Platz für weitere Wohltäter.

E Chorgesang in der Kirche Jeden Freitag und Samstag führen meist die Thomaner Motetten in der Thomaskirche auf >, Konzerte, die in punkto Qualität ihresgleichen suchen.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

R Schnaps aus Brot Brotschnaps kennt fast keiner, und sicherlich entstand er ursprünglich nur als Notbehelf im Hausbrand. Heute ist er eine Spezialität, erhältlich z.B. bei Pro Regional Online-Karte(Schnorrstr. 34, Tel. 03 41/260 25 15).

T Pralinen klein und fein Bei Chocolatl Lipzi Online-Karte verlocken z.B. die Lerchen-Pralinen, eine köstliche Winzigkeit, oder Trüffelkreationen wie Chili-Kirsch und Vogelbeerlikör-Sahne sowie handgeschöpfte Schokoladentafeln (Hans-Poeche-Straße 13, Tel. 0162/192 49 10, www.chocolatl-lipzi.de).

© dpa Picture-Alliance/Kluge, Wolfgang

Im Bayerischen Bahhnhof wird auch die Leipziger Bierspezialität Gose gebraut

Y Bierspezialität Die etwas sauer schmeckende Gose wird in speziell geformte Flaschen gefüllt, da diese dem Druck besser widerstehen. Sie sind dekorativ, ihr Inhalt erfrischend, verkauft werden sie u.a. im Bayerischen Bahnhof. >

U Bach zum Ersten Sahne, Buttercreme, Moccanougat und eine Kaffeebohne in Schokolade, für den Transport bestens in mit Bachs Kopf versehene Folie verpackt – die echten, sündig leckeren Bachtaler gibt es nur im Café Kandler. >

I Noch mal Bach Bachs Porträt all überall, auf Schirmen, Bechern, Topflappen oder auf Radiergummis und Halstüchern – oder gar als Räuchermännchen; im Thomasshop an der Thomaskirche.

O Bach zum Dritten Musik sollte man dort erwerben, wo sie zu Hause ist. Die CDs der Aufführungen anlässlich der Bachfeste unter der Ägide des Bachmuseums garantieren höchsten Musikgenuss und beste Interpreten aus aller Welt. >

P Soldaten aus Metall An der Kasse des Torhauses Dölitz > verkauft »B & S Zinnfiguren« Näm-liche in großer Auswahl aus den verschiedensten Epochen.

a Weißes Gold August der Starke persönlich hat sein Meissener Porzellan 1710 zur Ostermesse in Leipzig erstmalig der Welt präsentiert. In Bodo Zeidlers Laden Online-Karte im Alten Rathaus gibt es exklusiv in Meißen hergestellte Teile mit Bezug zu Leipzig – vom Déjeuner über Taler bis zu Mephisto- und Faustfiguren (Markt 1, www.bodo-zeidler.de).

s Geschichte in Bildern Eine Stadtansicht von Leipzig? Ein Panorama der Völkerschlacht vielleicht? Bei Koenitz Online-Karte(Markt 1, www.graphikantiquariat-koenitz.de) findet man qualitätsvolle Lithographien. Die Rahmung erledigt dann Kunstgriff (www.kunstgriff-leipzig.de).

d Kleine Klassiker Die Verlagsbuchhandlung Bachmann Online-Karte verkauft u.a. Werke von Goethe, Schiller und Büchner in winzigem Format. Erstellung und Druck der nur wenige Zentimeter hohen Bücher war und ist eine Leipziger Tradition (Altes Rathaus, Markt 1, www.leipzig-laden-nr1.de).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

f Sich in Sächsisch versuchen Erstens bekommt man es eh nicht hin, und zweitens erntet man bei Einheimischen nur Unverständnis – bestenfalls! Merke also: Die sächsische Sprache ist heilig.

g Besserwessis Nichts ärgert einen gestandenen Leipziger mehr als Besserwisserei von Altbundesländlern nach 30 Jahren Einheit.

h Unbedingt alleine bleiben Sachsen sind kommunikativ und im Biergarten besonders; man setzt sich gerne an einen fremden Tisch und kommt ins Gespräch. Eine Ablehnung wäre sehr unhöflich.

j Missionierung 80 % der Leipziger sind konfessionslos und lassen sich mit Glaubensbekenntnissen gegenseitig in Ruhe. Jeder lebt nach seiner Façon, und man sollte dies respektieren.

k Fußballkommentare Der Rasen Ballsport Leipzig e.V. (von Einigen als Red Bull Leipzig zu Unrecht verhöhnt) katapultierte den Leipziger Fußball 2016 in die erste Reihe. Mit Bemerkungen über Geld im Fußball findet man bei Leipzigern wenig Verständnis, schließlich sind Platzhirsche wie Bayern und Dortmund auch »Geldvereine«.

© stock.adobe.com/kameraauge

Mit 115 m Höhe ist der Turm des Neuen Rathauses ein lohnender Aussichtspunkt

l In Highheels durch die Stadt Verlässt man das unmittelbare Zentrum, stößt man auf die typischen Leipziger Gehwege aus großen Granitplatten, die nicht immer brett-eben liegen und gehörige Fugen aufweisen können – wahrliche Absatzmörder.

A Hektisches Abfragen Und wie war das 1989? Wer diese Frage stellt, sollte länger zuhören können. Auf die Schnelle lässt es sich nämlich nicht erklären, was Tausende auf die Straße trieb.