Pony Jamie – Einfach heldenhaft! (2). Agent Null Null Möhre ermittelt - Jana Hoch - E-Book

Pony Jamie – Einfach heldenhaft! (2). Agent Null Null Möhre ermittelt E-Book

Jana Hoch

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Beschreibung

Hier kommt Pony Jamie - Held, Menschenflüsterer und der König der Pferdekoppel! Hallo Möhrenfreunde, hier ist Jamie! Gerade geschehen echt unheimliche Dinge auf dem Ponyhof! Zuerst hat Jana erzählt, dass in der Stadt Einbrecher unterwegs sind, und nun ist auch noch unser Herdenchef Macho verschwunden! Jana glaubt zwar, dass er nur ausgebüchst ist, aber ich weiß es besser: Das ist ein klarer Fall für die Ponydetektive! Zusammen mit Robin, Fanny und Paloma werde ich Macho befreien und die Zweibeinerschurken überwältigen. Wenn das kein genialer Plan ist, fress ich eine Möhre! (Oder zwei, oder drei …) Witzig, frech und warmherzig: "Pony Jamie" ist das Tagebuch des wohl frechsten Ponys der Welt. Zusammen mit seinem Mensch Jana erzählt Pony Jamie von seinen Heldentaten, auf und neben der Koppel. Für alle Leserinnen und Leser - und alle Pferde- und Möhrenfans ab 9 Jahren. Weitere Informationen zu Jana und Jamie auf Instagram unter @janahoch.autorin. In der Reihe "Pony Jamie - einfach heldenhaft!" sind erschienen: Band 1: Tagebuch von der Pferdekoppel Band 2: Agent Null Null Möhre ermittelt Band 3: Heute die Weide, morgen die ganze Welt

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Seitenzahl: 107

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© Helge Bauer

Jana Hoch wurde 1992 in Hannover geboren und lebt heute immer noch in der Nähe der Stadt. Seit frühester Kindheit hat es sie begeistert, eigene Welten und Charaktere zu entwickeln. Die Pferdetrainerin nutzt jede freie Minute zum Schreiben – der perfekte Tag beginnt für sie mit dem Laptop auf dem Schoß und endet auf dem Rücken ihres Pferdes Jamie.

Jamie wurde 2009 in der Nähe von Bonn geboren. Von Fohlenbeinen an hat er sich dem Studium der Menschen gewidmet. 2014 lernte er Jana Hoch kennen, den ersten Menschen, der einen ähnlichen Dickkopf hatte wie er. Seitdem sind die beiden ein eingespieltes Team.

Clara Vath wurde 1992 geboren und ließ schon während der Schulzeit kaum einen Blattrand unbekritzelt. Seit 2012 arbeitet sie als freie Illustratorin und erschafft mit Vorliebe bunte, witzige und fantasievolle Bilder für Bücher, Magazine und andere Produkte. Clara Vath lebt und arbeitet in Moritzburg.

Für meine »große« Freundin Elli

Ein Verlag in der Westermann Gruppe

1. Auflage 2022

© 2022 Arena Verlag GmbH

Rottendorfer Straße 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Text: Jana Hoch & Jamie

Cover: Clara Vath, unter Verwendung eines Fotos von Tanja Saturno

Innenillustration: Clara Vath

Lektorat: Anna Wörner

Umschlaggestaltung: Juliane Lindemann

E-Book ISBN 978-3-401-80998-4

Besuche den Arena Verlag im Netz:

www.arena-verlag.de

Kapitel 1

Reiten ist so leicht, dass ich schon auf der Fohlenweide wusste, wie das geht. Als Erstes muss Jana sich auf meinen Rücken setzen und sich gut festhalten. Als Nächstes trabe und galoppiere ich über den Reitplatz und zeige, was ich kann, und dann … sind alle so beeindruckt, dass wir zum Turnier fahren und ich mein Können unter Beweis stellen kann. Total einfach! Ich tripple vor Aufregung auf der Stelle.

»Hey, Jamie, du musst stehen bleiben!«, ruft Jana da. Sie steht neben mir auf einem Hocker und versucht, sich quer über meinen Rücken zu legen. Was das allerdings mit Reiten zu tun haben soll und warum man das überhaupt üben muss, verstehe ich nicht. Allerdings scheint sie ja auch keine Ahnung zu haben. Vielleicht üben wir es deshalb.

Tessa ist schon etwas weiter. Sie sitzt auf Robins Rücken und strahlt über das ganze Gesicht. Und Robin? Der ist ein blöder Angeber. Wie immer.

»Beim Reiten geht es darum, seinen Reiter durch minimale Hilfen zu verstehen«, sagt er in seinem üblichen Angeberton und schwellt dabei die Brust, als hätte er bereits eine goldene Turnierschleife an der Trense.

Tessa streichelt ihm über den Hals. »Du bist einfach der Tollste«, verkündet sie.

»Er scheint sofort verstanden zu haben, worum es geht«, sagt nun auch Charly, die bei mir steht und mich am Halfter festhält.

Tessa nickt und krault Robin an der Schulter. »Er ist das klügste Pony, das ich kenne.«

Pfff! Als ob!

Ich lege die Ohren an, um zu signalisieren, dass Robin mich nervt. Aber er versteht es nicht. Oder er ignoriert mich bewusst. »Mensch und Pferd müssen ein Team bilden«, erklärt er mir. »Schon die kleinsten Signale können Zeichen sein. Stimmkommandos, Gewichtsverlagerung, ja sogar die Atmung …«

Okay, es hilft nichts. Ich drehe ihm das Hinterteil zu. Rede mit dem Schweif, Robin.

»Jamie, komm wieder her! So wird das doch nichts!«, mault Jana da. Sie hüpft von ihrem Hocker, läuft auf mich zu und führt mich dorthin zurück, wo ich eben stand. Na toll, jetzt muss ich Robin wieder sehen. Und der schnaubt auch noch und schüttelt sich vor Lachen, dass seine kurze Stehmähne von rechts nach links wippt.

»Profis am Werk!«, wiehert er. »Wenn du nicht neben dem Hocker stehen bleibst, kommt Jana ja gar nicht auf deinen Rücken. O Mann, das weiß doch jedes Fjordpferd. Aber ich vergaß, du bist ja ein Haflinger.«

In meinem Ponybauch beginnt es zu brodeln. Einerseits weil Robin sich so blöd aufführt, andererseits weil ich mich ärgere, dass ich es tatsächlich erst jetzt begreife: Der Hocker ist zum Aufsteigen vorgesehen. Verdammt, darüber habe ich wirklich nicht nachgedacht. Aber natürlich lasse ich mir nichts anmerken. Also stelle ich mich neben dem Hocker auf und bewege mich keinen Zentimeter. Na warte, Robin!

Jana klettert wieder nach oben und legt einen Arm über meinen Rücken. Ich verharre, nichts passiert. Sie streichelt bloß über mein Fell und lehnt sich dann langsam über mich. Irre ich mich oder prustet Robin schon wieder? Ich werde ungeduldig. Mit zusammengebissenen Zähnen stehe ich da und versuche auszublenden, dass mich eine Fliege am Bein kitzelt. Komm schon, Jana! Das können wir nicht auf uns sitzen lassen!

Charly streichelt mich an den Nüstern. »Du machst das super, Jamie«, sagt sie und lächelt mich an.

Ja, ich schon. Das weiß ich. Nur Jana scheint keinen Plan zu haben, was sie tun soll. Am liebsten würde ich mit dem Huf scharren, aber ich kann es mir gerade so verkneifen.

»Meinst du, ich kann es mal wagen, mich auf seinen Rücken zu setzen?«, fragt Jana da und ich kann nicht anders, ich muss ein Brummeln von mir geben.

Jetzt lacht Charly und ihre zwei karottenfarbenen Zöpfe wippen hin und her. »Da hast du deine Antwort, Jamie ist dafür.«

Und wie ich dafür bin! Volle Möhre!

»Also schön.« Jana tätschelt mich an der Schulter. »Dann versuchen wir es.«

In Zeitlupe – es dauert mir viel zu lange – schwingt sie ein Bein über mich und dann … sitzt sie plötzlich auf meinem Rücken und greift nach den Zügeln, die sie mir vorhin an mein Halfter geschnallt hat. Das ist er also, der magische Moment. Ab jetzt bin ich ein Reitpferd! Wahnsinn! Stolz erfüllt mich und ich runde den Hals.

In diesem Moment wird seitlich vom Reitplatz die Tür des Wohnhauses geöffnet und Frau Sonnemann, die Hofchefin, tritt nach draußen. Sie lächelt und steuert auf uns zu. Perfektes Timing! Nun kann sie ebenfalls live miterleben, was ich draufhabe. Mein Blick gleitet zu Robin und in mir regt sich ein Anflug von Schadenfreude. Dem werde ich es zeigen und dann wird er vor Neid erblassen. Wahrscheinlich ist er dann ein Schimmel. Ha!

Ich warte, bis Frau Sonnemann den Zaun des Reitplatzes erreicht hat, dann hebe ich den Kopf und pruste durch die Nüstern. Los geht’s!

»Whoa«, macht Jana, als ich aus dem Stand antrabe, und ich spüre, dass sie auf meinem Rücken von rechts nach links rutscht. Sie zieht an den Zügeln, keine Ahnung, warum, und versucht meinen Kopf herumzunehmen und mich auf eine Kreislinie zu lenken. Aber ich denke gar nicht daran, schließlich gilt es, meine Ehre zu verteidigen! Mein Papa ist immerhin ein erfolgreiches Dressurpferd, beeindruckende Bewegungen liegen mir im Blut. Also trabe ich noch schneller und werfe meine Beine dabei nach vorne heraus, so gut ich kann. Gar nicht so einfach mit einem Menschen auf dem Rücken. Jana hüpft regelrecht umher, klammert sich mit den Beinen fest und krallt die Hände in meine Mähne. Das hatte ich mir irgendwie leichter vorgestellt. Sie bringt mich ganz schön aus dem Gleichgewicht. Wie soll ich denn da zeigen, was für ein Naturtalent ich bin?

»Jamie, halt an!«, ruft Jana mir zu und versucht wieder, mich zur Seite zu lenken, dieses Mal mit Nachdruck. Was soll das? Warum versucht sie, mich so aus dem Konzept zu bringen? Ausgerechnet jetzt, da Frau Sonnemann durch den Zaun klettert und auf mich zugelaufen kommt, weil sie einen noch besseren Blick auf mich haben und nichts verpassen will. Auch Robin, Tessa und Charly starren gebannt in meine Richtung und die Mädchen bestaunen mich mit offenem Mund. Na, wer sagt’s denn? Mit einem Ruck entreiße ich Jana die Zügel und lege mich auf der nächsten langen Seite des Reitplatzes noch einmal so richtig ins Zeug. Dabei recke ich die Nüstern in den Wind und fühle mich tatsächlich wie im großen Dressurviereck.

Meine Damen und Herren, hier kommt Jamie vom Ponyhof Bunte Koppel. Bereits sein Vater war ein großes Turnierpferd und wie Sie sehen, steht Jamie ihm in nichts nach. Dieses Pony ist wirklich beeindruckend, schauen Sie sich nur diese Trabverstärkung an und …

Plötzlich spüre ich, wie Jana die Balance verliert. Sie presst die Beine fester an meinen Bauch und schlingt die Arme um meinen Hals. Trotzdem gerät sie in gefährliche Schieflage. Es hilft nichts, ich muss bremsen. Also ramme ich die Hufe in den Boden und Jana gibt einen erschreckten Laut von sich. Sie kippt nach vorne und kaum, dass ich zum Stehen gekommen bin, rutscht sie seitlich an mir herunter.

Frau Sonnemann ist sofort bei uns.

»Um Himmels willen!«, ruft sie. »Ist alles okay?«

Jana nickt, aber sie ist etwas blass um die Nase.

»Ja … schon«, stammelt sie und schaut von Frau Sonnemann zu mir und wieder zurück. Werden ihre Augen gerade rot? »Jamie wollte einfach nicht anhalten, ich habe alles versucht.«

Sie schnieft und ich stupse sie mit den Nüstern an der Schulter an. Irgendetwas stimmt nicht, das spüre ich. Allerdings weiß ich nicht, warum. Sollte sie nicht stolz sein und überglücklich? Immerhin bin ich jetzt ein Reitpferd und Robin haben wir es auch gezeigt.

Aber … Jana sieht ganz und gar nicht stolz aus. Eher so, als hätte sie gerade festgestellt, dass die anderen das gesamte Heu aufgefuttert haben, während sie nichts ahnend im Stroh gelegen und geschlafen hat.

Frau Sonnemann legt ihr den Arm um die Schultern und drückt sie kurz an sich. »Was macht ihr auch für Sachen«, sagt sie. »Wir hatten doch besprochen, dass ihr euch nur auf die Ponys setzt, wenn ich dabei bin.«

Jana senkt den Blick. »Na ja, Jamie war so brav in den letzten Tagen und da wir ja so viele Kommandos vom Boden aus geübt haben und alles gut geklappt hat, dachten wir halt, dass …«

Sie bricht ab und eine Träne kullert ihr über die Wangen. Mist! Das passiert nur, wenn Menschen traurig oder überglücklich sind. So viel weiß ich schon. Allerdings sieht Jana anders aus, wenn sie glücklich ist.

Frau Sonnemann seufzt und fährt sich mit der Hand durch die kinnlangen blonden Haare. »Versprecht mir, dass ihr nicht mehr allein versucht, die Ponys einzureiten. Wir machen das zusammen, wie besprochen. Jamie ist scheinbar noch nicht so weit und braucht noch etwas Zeit.«

Ich? Zeit? Wieso das denn? O Mann! Hat sie gerade nicht richtig hingesehen? Ich bin über den Reitplatz geschwebt!

Jana nickt und ich möchte sie am liebsten in ihr T-Shirt zwicken und schütteln. Ja, sie muss noch etwas üben, aber sonst waren wir doch schon gar nicht schlecht.

Von der Seite sehe ich Tessa und Robin herankommen. Sie stellen sich neben uns, doch ich sehe bewusst nicht in seine Richtung.

»Schluss für heute«, sagt Frau Sonnemann. »Bringt die Ponys auf den Paddock und dann treffen wir uns alle auf der Terrasse und essen ein Stück Erdbeerkuchen auf den Schreck.« Die Mädchen nicken und Jana kratzt mir die Hufe aus und führt mich zurück auf den Paddock. Sie zieht mir das Halfter vom Kopf und geht, ohne mir wie üblich einen Kuss auf die Nase zu geben.

Verwundert sehe ich ihr nach und Robin stellt sich neben mich. »Glückwunsch, Haflinger. Scheinbar hast du dich heute von allein ins Aus geschossen.«

Er schnaubt zufrieden, wendet sich ab und lässt mich stehen. Und ich … ich bleibe verwirrt zurück. Was, zur Möhre, habe ich falsch gemacht?

Liebes Tagebuch,

Jamie ist DURCHGEGANGEN! Ja, richtig durchgegangen, er ist einfach losgelaufen und wollte nicht wieder anhalten. Und ich wäre fast runtergefallen!!! O Gott, ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich wirklich einen Abgang gemacht und Papa davon Wind bekommen hätte! Der hätte Jamie bestimmt gleich bei eBay reingesetzt. Schließlich hält er ihn immer noch für gefährlich, besonders nachdem Jamie kürzlich eine Geschmacksprobe seiner Lederschuhe machen wollte. Und es ist ja auch erst ein paar Wochen her, da wollten Mama und Papa ihn an seine Vorbesitzer zurückgeben, weil sie ihn mit seinem Dickkopf zu schwierig für mich fanden. Deshalb bin ich auch vorhin, als ich nach Hause gekommen bin, ganz schnell auf meinem Zimmer verschwunden, damit Mama und Papa nicht sehen, dass ich geweint habe. Ich hätte mich zwar gerne von ihnen trösten lassen, aber das hätte vermutlich alles nur noch schlimmer gemacht.

Du merkst schon, ich bin echt traurig. Denn … irgendwie hatte ich mir das ganz anders vorgestellt. Immerhin haben Charly, Tessa und ich in den letzten Wochen richtig viel mit Robin und Jamie trainiert und heute wollten wir uns dann das erste Mal draufsetzen. Frau Sonnemann hat zwar gesagt, dass wir das nur dürfen, wenn sie dabei ist. Aber irgendwie hat es sich heute richtig angefühlt. Verstehst du, was ich meine? Ich hatte mir das schon total schön ausgemalt, so wie im Fernsehen. Jamie und ich, ich und Jamie. Der Augenblick, der uns noch fester zusammenschweißt. Und dann … kam alles ganz anders! Jamie ist nämlich plötzlich einfach losgerannt.