Prinzessin Pupsi - Konstantin Greber - E-Book

Prinzessin Pupsi E-Book

Konstantin Greber

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Beschreibung

Eine neue Prinzessin ist geboren, und voller Stolz präsentiert das Königspaar die Kleine ihrem Volk, das aus allen Winkeln des Königreichs angereist ist. Doch kein Babygeschrei ist es, was man in den Schlossmauern vernimmt, sondern etwas ganz anderes – ein langgezogener, vergnügter Pups ist das erste, was man von der Prinzessin hört … „Prinzessin Pupsi“ hat ihren Spitznamen weg, aber als sie älter wird, beschließt sie, dass das nicht so bleiben soll und sie sich lieber durch andere Taten einen Namen machen will – der Auftakt zu einer Reihe von vergnüglichen Abenteuern und Geschichten für kleine und große Leser!

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Seitenzahl: 71

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Konstantin Greber

Prinzessin Pupsi

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2018 FRANKFURTER LITERATURVERLAG

Ein Unternehmen der

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE GMBH

Mainstraße 143

D-63065 Offenbach

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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Lektorat: Gerrit Koehler

ISBN 978-3-8372-2266-1

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel

Prinzessin Pupsi

2. Kapitel

Prinzessin Amalie wächst heran

3. Kapitel

Wird Amalie ein Schulkind,

wie alle Kinder?

4. Kapitel

Amalie will nicht „Prinzessin Pupsi“ sein

5. Kapitel

Amalie macht sich einen Namen

6. Kapitel

Amalie wird krank

7. Kapitel

König Ottokar hat Geburtstag

8. Kapitel

Der König ist in einer großen Gefahr

9. Kapitel

Der Gefahr entgegen

10. Kapitel

Gerettet

11. Kapitel

Die große Belohnung

12. Kapitel

Amalie bereist das Königreich

13. Kapitel

Port Butte

14. Kapitel

Die Heimkehr

15. Kapitel

Geburtstagspicknick mit Wildschwein

16. Kapitel

Amalie reitet aus und fällt unter die Räuber

17. Kapitel

Ein großes Unglück

und eine neue Freundin

18. Kapitel

Amalies „Prinzessinnenfahrt“ beginnt

1. Kapitel

Prinzessin Pupsi

„Blitz und Donner!“, sagte König Ottokar ganz aufgeregt zu seiner Frau, der Königin Wilhelmine, die er aber zärtlich „Schnäuzchen“ nannte, denn Wilhelmine hatte ein paar Haare auf der Oberlippe:

Links zwei, und rechts sogar vier.

Warum nur war König Ottokar so aufgeregt?

Bei einem so wichtigen Tag kann man es schon mal sein, denn heute sollte seine Tochter, Prinzessin Amalie, dem Volk seines Königreichs vorgestellt werden.

Königin Wilhelmine hingegen war ganz ruhig, denn alles war gut vorbereitet. Das wusste der König. Dennoch fragte er seine Frau:

„Schnäuzchen, hat Amalie eine frische Windel an? Trägt sie auch den neuen seidenen Strampelanzug? Liegt der goldene Schnuller bereit, damit sie nicht weint? Ist sie auch satt?“

So fragte der König, der ja auch gleichzeitig stolzer Vater eines hübschen kleinen Mädchens war. Das sollte heute das Volk seines Königreichs begeistern.

„Reg dich nicht auf, mein Hase“, sagte Königin Wilhelmine.

Die Vorderzähne Ottokars waren nämlich etwas länger, so wie bei einem Kaninchen.

Er liebte es nicht, so genannt zu werden. Aber wer seine Frau „Schnäuzchen“ nennt, muss sich das wohl gefallen lassen.

„Liebster Ottokar“, sagte Wilhelmine, „sei ganz ruhig, es ist alles in bester Ordnung. Damit Amalie nicht etwa vor Hunger weint, habe ich sie heute zum ersten Mal mit einem Brei gefüttert, den mir deine Tante Gunilla empfohlen hat. Seitdem schläft sie tief und fest und sieht dabei so süß aus ...“

„Nun bin ich beruhigt, hab vielen Dank, mein liebes Schnäuzchen!“

Die Königin war ganz gerührt, obwohl Ottokar sie wieder „Schnäuzchen“ genannt hatte. Das tat er immer, wenn er so aufgeregt war.

Ottokar ging noch extra in den Thronsaal seines Schlosses, um zu prüfen, ob es hier warm genug war. Ein Diener stand dort. Der trug ein großes Thermometer vor sich her und hatte heute allein die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die kleine Prinzessin nicht frieren musste.

Andere Diener hatten neben den Öfen Holz bereit gelegt, man kann ja nicht wissen.

Die große Stunde nahte, in der Prinzessin Amalie vorgestellt werden sollte. Der Thronsaal war schon ziemlich gefüllt. Nur wer eine Einladung bekommen hatte, durfte hier sein.

Königin Wilhelmine hatte dafür gesorgt, dass nicht nur reiche Kaufleute oder Gutsbesitzer eingeladen wurden, sondern auch Schmiede, Tischler, Bauern, Marktfrauen. Sie liebte das Volk und das Volk liebte sie dafür.

Das Volk musste stehen, aber für die Mitglieder des königlichen Rates standen ganz vorne Polstersessel bereit. Die Minister konnten ohne Mühe alles ganz genau beobachten.

Die anderen mussten die Hälse recken, wenn sie die kleine Prinzessin sehen wollten.

Nun war es so weit. Das Stimmengemurmel verstummte, als ein Diener die Glocke läutete.

Drei Hoftrompeter bliesen laut in ihre Trompeten. Die seidenen Vorhänge hinter dem Thron öffneten sich:

Heraus kam aber nur der Pudel des Königs. Der hatte sich unbemerkt eingeschlichen, wedelte mit dem Schwanz und bellte.

Die Minister in der ersten Reihe rümpften die Nasen, sagten aber nichts.

Das Volk hielt sich die Bäuche vor Lachen.

Erneut bliesen die Trompeten. Das Lachen verstummte. Nun kamen König Ottokar und Königin Wilhelmine. Beide schoben den Stubenwagen mit der kleinen Prinzessin vor sich her. Der König platzte schier vor Stolz, es war sein erstes Kind.

Wilhelmine lächelte in sich hinein.

Prinzessin Amalie schlief weiter.

Der Ausrufer des Hofes trat vor und rief mit schallender Stimme:

„König Ottokar und Königin Wilhelmine sind froh und stolz, Ihnen, Exzellenzen und Ministern, und Ihnen, den Vertretern ihres geliebten Volkes, ihr erstes Kind vorstellen zu können, Prinzessin Amalie.“

Ottokar und Wilhelmine winkten leutselig, der König strahlte über sein ganzes Gesicht, so glücklich war er in dieser Stunde.

„Wir wollen die Prinzessin sehen!“, rief das Volk. Sie riefen es einmal, zweimal, dreimal. Noch war Amalie nicht erwacht, aber als die Rufe immer lauter wurden, schlug sie ihre Augen auf und bewegte sich. Schnell steckte die Königin ihr den goldenen Schnuller in den Mund, damit sie nicht weint und einen guten Eindruck macht.

Wilhelmine hob sie aus dem Korbwagen und hielt sie hoch, damit alle sie sehen konnten.

„Wie niedlich, wie goldig, wie süß“, tönte es aus dem Saal. Amalie lachte die Menschen sogar an.

Alles schien gut, da verzog Amalie ihr Gesicht. Der König wurde blass, nur Königin Wilhelmine blieb ruhig.

Das Volk wurde ganz still. „Ist etwas mit dem Baby?“ fragten sich besorgte Mütter im Saal.

In die Stille hinein ertönte laut und deutlich ein gewaltiger Pups. Es war der von Großtante Gunilla empfohlene Brei, von dem die kleine Amalie Bauchweh bekommen hatte.

Dann lächelte Amalie, denn nun fühlte sie sich wieder wohl.

Auch das Volk freute sich, selbst die Minister und Räte des Königs lächelten. Die Frauen im Saal sagten untereinander: „Süße kleine Pupsi.“ Sie sagten es aber nicht laut, damit die Königin und der König es nicht hören.

Das Volk liebte die kleine Amalie für ihren ersten Auftritt. Wenn von ihr die Rede war, dann wurde sie heimlich mit dem Kosenamen „Prinzessin Pupsi“ genannt.

2. Kapitel

Prinzessin Amalie wächst heran

Kleine Prinzessinnen brauchen ebenso lange, um Krabbeln, Laufen und Sprechen zu lernen, wie ganz gewöhnliche Kinder.

Amalie war nicht schneller, aber auch nicht langsamer als andere Kinder. Ihre Eltern, der König und die Königin, brauchten sich keine Sorgen zu machen.

Der König hatte einen Leibarzt, den man wegen seines verwahrlosten Kinnbarts „Doktor Ziegenbart“ nannte.

Er kannte sich eigentlich gar nicht mit Kindern aus, lobte aber die Gesundheit der kleinen Amalie in den höchsten Tönen. Zu ihrem und zu seinem Glück wurde Amalie nie ernsthaft krank.

„Sie hat eine wahre Pferdenatur“, sagte er.

Am meisten Freude bereitete Amalies freundliches Wesen den Eltern und allen, die im Schloss wohnten, oder arbeiteten.

Sie lachte viel und hüpfte oft wie ein Gummiball durch das ganze Schloss vor lauter überschüssiger Kraft und Freude am Leben.

Im Schloss lebte seit Amalies Geburt das Kindermädchen Annette. Sie wurde ihre liebste Freundin – natürlich nach ihrer Mutter.

Annette konnte sie alles sagen, denn die war immer lieb. Ihre Mutter war zwar auch immer lieb, manchmal aber auch streng. Sie schimpfte mit ihr, wenn sie z. B. die Strümpfe ihrer Mutter durcheinander gebracht hatte, sodass die den passenden Strumpf erst mal suchen musste. Das war einer ihrer liebsten Streiche.

Den größten Spaß hatte sie daran, wenn man ihr Märchen vorlas. Sie spielte gerne „Wassilissa, die Wunderschöne“ oder das „Rotkäppchen“.

Sie trug dazu eine rote Mütze und brachte dem als „Großmutter“ verkleideten König Wasser und trockenen Keks. Das sollten Wein und Kuchen sein.

Der König, der gerne gut aß und einen guten Tropfen liebte, machte dennoch gerne mit.

Sein Pudel war dabei der Wolf. Er leckte ihm das Gesicht ab, weil er ihn auffressen sollte. Davon war der König weniger begeistert, ließ sich aber nichts anmerken.