Rassekaninchen - Kathrin Aretz - E-Book

Rassekaninchen E-Book

Kathrin Aretz

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Beschreibung

Kaninchen zählen seit vielen Jahren zu den beliebtesten Kleintieren in der Heimtierhaltung. Wie bei keiner anderen Kleinsäugerart gibt es noch dazu eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Rassen. Vom "Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V." werden derzeit 88 Kaninchenrassen in insgesamt 370 verschiedenen Farbenschlägen anerkannt. Zusätzlich gibt es eine große Anzahl neuer schöner Rassen wie z.B. Löwenkopfkaninchen, Teddykaninchen, Cashmere-Kaninchen etc. All diese Kaninchen unterscheiden sich wesentlich in Größe, Form, Fell, Farbe und Zeichnung. Einen Überblick über viele Kaninchenrassen, deren Besonderheiten und Entstehung verschafft das Buch "Rassekaninchen" von Kathrin Aretz, das im Natur und Tier Verlag erschienen ist. Die Autorin war Redakteurin der Kleinsäuger-Fachzeitschrift RODENTIA – Nager & Co. und langjährige passionierte Kaninchenhalterin. Mit ihrem Buch gibt Kathrin Aretz einen faszinierenden Einblick in die bunte Welt der Kaninchenrassen. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Kleinsäuger vor. Jeder Band bietet Ihnen detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen und Sie finden alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Tiere erfolgreich zu vermehren. Alle wichtigen Fragen von der Unterbringung über die Einrichtung, die technische Ausstattung, die artgerechte Ernährung bis zur Vorbeugung von Krankheiten werden mit zahlreichen Tricks und Kniffen beantwortet. Erfahrene, langjährige Züchter verraten, wie Sie die Tiere zur Fortpflanzung bewegen und die Jungtiere gesund aufziehen können. Das alles durchgängig farbig, großzügig bebildert und attraktiv gestaltet - Art für Art.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 65

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Rassekaninchen

Oryctolagus cuniculus f. dom.

Kathrin Aretz

Bildnachweis

Titelbild:

Bild Seite 1: Farbenzwerg und Roter Neuseeländer

Fotos: K. Aretz

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder des Autors. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN: 978-3-86659-439-5

Auflage 2020

© 2008 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/41

48157 Münster

www.ms-verlag.de

Geschäftsführung: Matthias Schmidt

Lektorat: Kriton Kunz & Christian Ehrlich

Layout: Nick Nadolny

Inhalt

Vorwort

Rassen und „Nichtrassen“

Haltung

Ernährung

Zucht und Genetik

Angora

Belgische Bartkaninchen

Deutsche Riesen

Deutsche Riesenschecken

Deutsche Widder

Farbenzwerge

Fuchskaninchen

Hasenkaninchen

Hermelin

Holländer

Jamora

Kleinsilber

Lohkaninchen

Löwenkopf

Marder

Rote Neuseeländer

Russen

Satin

Zwerg-Rexe

Zwergwidder

Rasseeinteilung des „Zentralverbands Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK)“

Weitere Informationen

Weiterführende und verwendete Literatur

Weitere Titel dieser Reihe

Vorwort

Von rund 23,1 Millionen Heimtieren, die in über einem Drittel der deutschen Haushalte leben, liegen Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse & Co. mit 6,1 Millionen Exemplaren auf Platz zwei der Beliebtheitsskala. Eines der am häufigsten gehaltenen Kleintiere ist ganz sicherlich das Kaninchen, das man in deutschen „Wohnzimmern“ in den vielfältigsten Formen und Farben antrifft. Damit hat sich der Stellenwert des Kaninchens innerhalb kürzester Zeit stark gewandelt.

Die Rassezucht, also die Auslese nach bestimmten äußerlichen Merkmalen wie Größe, Form, Fell und Farbe, begann in Deutschland erst im Jahr 1870. Durch verschiedene Faktoren, beispielsweise die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs, kam es in der Kaninchenzucht immer wieder zu Rückschlägen. In Kriegszeiten wurden Kaninchenrassen hauptsächlich nach ihrer Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der Fleisch- und Fellgewinnung beurteilt. Erst nach 1945 konnten sich auch kleinere Rassen in den verschiedensten Formen und Farbenschlägen weiter entwickeln oder neu herausbilden. Mit zunehmender Zucht und Verbreitung der kleinen und Zwergrassen wurde die Heimtierhaltung des Kaninchens um einiges einfacher. Der planmäßigen Zucht nach bestimmten Merkmalen ist es zu verdanken, dass sich Kaninchenliebhaber heute an kleinen und großen, Kurz- und Langhaarrassen sowie Kaninchen mit Hängeohren erfreuen können.

In diesem Buch möchten wir Ihnen grundlegende Informationen über Haltung und Zucht sowie die Genetik von Rassekaninchen vermitteln – und natürlich die Freude, die diese wunderhübschen Tiere ihren Pflegern bereiten. Um Ihnen einen weiteren Einblick in die faszinierende und vielfältige Welt der Rassekaninchen zu geben, stellen wir Ihnen eine Auswahl sehr unterschiedlicher Typen vor, von denen jeder seinen Reiz und seine eigene Geschichte hat.

Kathrin Aretz,im Frühjahr 2008

Es gibt eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Kaninchenrassen wie z.B. die absolut gegensätzlichen Hasen- und Lohkaninchen.Foto: K. Aretz

Gerade nicht anerkannte Rassen wie dieses Langhaarkaninchen findet man häufig in Zoofachgeschäften.Foto: K. Aretz

Rassen und „Nichtrassen“

Die häufigsten Kaninchen in der Heimtierhaltung sind kleine, normalhaarige Rassen. Wenn man hier von „Rassen“ spricht, muss man unterscheiden zwischen anerkannten Rassen, nicht anerkannten Rassen (bzw. Farbenschlägen) und Mischlingen. Anerkannt und im Standard aufgenommen werden Kaninchenrassen durch den „Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK)“. Der ZDRK wurde 1945 gegründet und ist mit rund 149.000 Mitgliedern die führende Dachorganisation für bundesdeutsche Rassekaninchenzüchter. Die Struktur des ZDRK gliedert sich in 20 Landesverbände, denen wiederum über 300 Kreis- und Bezirksverbände mit jeweils mehr als 7.000 Kleintierzuchtvereinen angehören. Derzeit anerkannt sind 88 Kaninchenrassen in insgesamt 370 verschiedenen Farbenschlägen. Die Reinrassigkeit ihrer Kaninchen garantieren Züchter, indem sie ihre Tiere im Zuchtbuch des jeweiligen Vereins eintragen lassen und die Kaninchen anhand einer Tätowierung in beiden Ohren kennzeichnen. Nicht tätowierte und nicht im Zuchtbuch eingetragene Tiere dürfen weder auf Kaninchenschauen bewertet noch zur Zucht im Verein eingesetzt werden.

Die mittelgroßen Rheinischen Schecken zählen zu den selten gezüchteten Kaninchenrassen.Foto: K. Aretz

Langhaarige Widderkaninchen werden vom ZDRK nicht als Rasse anerkannt, sind in der Heimtierhaltung aber umso beliebter.Foto: K. Aretz

Im Gegensatz dazu sind einige Rassen wie Löwenkopfkaninchen, Cashmere-Zwergwidder und Rex-Widder zwar stark verbreitet in der Heimtierhaltung, wurden vom ZDRK bisher aber nicht als Rasse anerkannt. Der Grund hierfür liegt u. a. darin, dass die Tiere noch nicht reinrassig sind (die Nachkommen sehen nicht „genauso“ aus wie die Elterntiere) und es noch keine einheitlichen Rassemerkmale gibt. Auf der anderen Seite existieren (gerade in Tierhandlungen) zahlreiche Mischlinge, die in Größe, Form und Farbe stark variieren und keiner Rasse angehören. Teilweise werden in Zoofachgeschäften auch Kaninchen angeboten, die zwar aus einer Rassezucht stammen, aber nicht dem idealen Rassetyp entsprechen und daher für die Zucht ungeeignet sind.

Für die Liebhaberhaltung ist es selbstverständlich unwichtig, ob es sich um ein reinrassiges Tier oder einen Mischling handelt. Dennoch hat jeder Kaninchenfreund seine ganz persönlichen Vorlieben und mag lieber kleine oder große Rassen, Widderkaninchen, Lang- oder Kurzhaarrassen oder bestimmte Fellfarben und -zeichnungen. Je nach Platzangebot in Wohnung und Garten eignen sich für eine Kaninchenhaltung durchaus auch mittelgroße oder große Rassen. Selbst Langhaarrassen wie das Angora oder Jamora trifft man in der Heimtierhaltung an.

In einer Gehegehaltung, in der sich die Tiere jederzeit in einer Holzhöhle zurückziehen können, fühlen sich Kaninchen am wohlsten.Foto: K. Aretz

Haltung

Für Züchter wie Heimtierhalter stellt sich zunächst die Frage, wie man seine Kaninchen am tiergerechtesten unterbringt. Dies hängt natürlich im Wesentlichen davon ab, wie groß der Bestand ist bzw. ob weitere Tiere hinzukommen und wie viel Platz einem in Garten und Wohnung zur Verfügung steht. Als Heimtiere gehaltene Kaninchen leben meistens in einem Käfig oder selbst gebauten Stall mit in der Wohnung. Die Käfiggröße für zwei Kaninchen (kleine Rassen) sollte mindestens 150 X 60 X 50 cm betragen (TIERÄRZTLICHE VEREINIGUNG FÜR TIERSCHUTZ E.V. 2004). Darüber hinaus benötigen Kaninchen täglich Auslauf sowie die Möglichkeit der natürlichen Beschäftigung (Knabbern, Buddeln, Verstecken etc.).

Während ein Hobbyhalter meist nur 2-10 Kaninchen unterbringen muss, braucht ein Züchter mit etwa 20-100 Tieren deutlich mehr Platz. Eine mögliche Haltungsform ist die Käfighaltung in Innen- oder Außenställen bzw. eine Kombination beider Stalltypen. Am häufigsten sind Mehretagenställe mit einzelnen Buchten, die entweder (überdacht) im Freien oder in einem separaten Gartenhaus stehen. Außenstallanlagen haben den Vorteil, dass die Tiere dem Klima im Freien ausgesetzt sind, was sich positiv auf die gesundheitliche Verfassung auswirkt. Selbstverständlich muss hier darauf geachtet werden, dass die Kaninchen vor Zugluft, Feuchtigkeit und Hitze geschützt sind. Innenstallanlagen bieten zwar ein konstanteres Klima, bergen jedoch ein höheres Krankheitsrisiko, wenn nicht für eine richtige Ent- und Belüftung gesorgt ist. Die natürlichste Form der Kaninchenhaltung sind Innen- und Außengehege, in denen miteinander vertraute Häsinnen und ihre Jungtiere in Gruppen zusammen gehalten werden können. Eine solche Haltung in Freiland-Bodengehegen ist in jedem Fall die tiergerechteste Lösung, da nur eine Gruppenhaltung dem natürlichen Verhalten des Kaninchens absolut gerecht wird. Alle Faktoren einer Außengehegehaltung, also der Kontakt zu Artgenossen, ständiger Auslauf und der Einfluss des Außenklimas, wirken sich positiv auf die Gesundheit und die körperliche Verfassung der Tiere aus (AZERNIKOVA 2005). Allerdings besteht hier eher die Gefahr einer Ansteckung mit Kokzidien, die über den Kot in den Boden eindringen und über den Nahrungskreislauf zum Kaninchen zurückgelangen. Daher sollte das Gehege einer solchen Freiland-Bodenhaltung regelmäßig an eine andere Stelle gerückt werden, damit sich der Boden regenerieren kann. Weiterhin ist zu beachten, dass alle Häsinnen möglichst in einem Alter von 2,5-3 Monaten und gleichzeitig (!) eingesetzt werden. Keinesfalls dürfen ausgewachsene, nicht miteinander vertraute Häsinnen in einem kleinen Territorium zusammengebracht werden. Dies gilt insbesondere für trächtige oder säugende Häsinnen. Da auch die Fläche eines Geheges nur begrenzt ist (bei kleinen Rassen pro Tier mindestens 0,4 m2