Redewendungen: Episoden 1999 - Carsten Both - E-Book

Redewendungen: Episoden 1999 E-Book

Carsten Both

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Beschreibung

Behandelte Redewendungen: – Ich glaub, mich knutscht ein Elch – Ich glaub/denk, mich tritt ein Pferd – mit jemandem Pferde stehlen können – dastehen wie Buridans Esel – (sich/jemandem) eine Eselsbrücke (bauen) – Der Esel nennt sich immer zuerst – Der Esel geht voran – jemandem das Fell über die Ohren ziehen – die/seine Felle weg-/fort-/davonschwimmen sehen – auf der Bärenhaut liegen – Das geht auf keine Kuhhaut – sich die Hucke vollsaufen – voll bis zum Eichstrich/wie eine Strandhaubitze/ein Eimer/ein Hamster/... – blau sein (wie ein Veilchen/ein Eckhaus/zehntausend Mann/eine Frostbeule/...) – saufen wie ein Bürstenbinder/ein Loch/eine Senke/ein Schwamm/ein Kapuziner/ein Pferd/... – einen zwitschern – sich einen hinter die Binde kippen/gießen – sich den Kanal vollaufen lassen – einen in der Krone haben – einen Kater haben – Katerfrühstück – Katerstimmung – (das ist) der Springende Punkt – Neuralgischer Punkt – dunkler Punkt – wunder Punkt – toter Punkt – Punkt, Schluß und Streusand darüber – der Punkt auf dem i – (endlich) mal einen Punkt machen – Das ist das (I-)Tüpfelchen auf dem i – dahin wünschen/(da) bleiben/hingehen, wo der Pfeffer wächst – Da liegt der Hase im Pfeffer – jemandem Pfeffer in den Hintern blasen – Pfeffer im Hintern haben – etwas (in die Ecke/hinein-/drauf-)pfeffern – gepfefferter Brief – gepfefferte Rechnung – Pfeffersack/-säcke – jemandem eine pfeffern – Geld regiert die Welt – Moneten – Die Freundschaft hört beim Geld auf – Peseten – schnöder Mammon – Diener/Knecht des Mammons – Penunzen – Kröten – Zaster – Asche/Kohle/Knete/Pinke(pinke)/Flocken/Moos/Piepen/Schotter/Kies/Mäuse/...

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Carsten Both

Redewendungen: Episoden 1999

Oft verwendet, Ursprung unbekannt?! – EPISODE 12 bis 19 (Huf, Fellhaut, Alkohol, Punkt, Pfeffer, Geld, Pflanze, Politik)

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Episode 12: Huftiere

Episode 13: Tierhüllen

Episode 14: Volksdroge Nr. 1

Episode 15: Punkte

Episode 16: Nicht Salz, sondern ...

Episode 17: Das Wichtigste auf dieser Welt

Episode 18: Grünzeug

Episode 19: Politisches Treiben

Episode 20

Impressum neobooks

Episode 12: Huftiere

Verwunderung und Überraschendes drückt die Vermutung „Ich glaub, mich knutscht ein Elch“ aus. Es soll sich um eine skandinavisch angehauchte Variation der Redewendung „Ich glaub/denk, mich tritt ein Pferd“ handeln. Dieser Ausspruch wird aber eher bei einer negativen Verblüffung, der Verärgerung, verwendet, denn ein Pferdetritt ist äußerst schmerzhaft. Wie man bezüglich des Elchs auf einmal auf das Knutschen gekommen ist, konnte ich leider nicht herausfinden. Die verwunderliche deutsche Kino-Titelübersetzung der Komödie „Stripes“ des kanadischen Regisseurs Ivan Reitman, „Ich glaub’, mich knutscht ein Elch!“ (1981), ist aber auf alle Fälle nicht der Weisheit letzter bzw. erster Schluß. Das unwahrscheinliche Elchverhalten ist bereits als Sponti-Spruch der 70er Jahre belegt. Ähnlich verhält es sich mit dem noch früher geprägten tretenden Pferd: Überraschenderweise wurde die US-Komödie „National Lampoon’s Animal House“ (1978) im Deutschen mit „Ich glaub’, mich tritt ein Pferd“ betitelt. Vermutlich, weil dies bereits Ulrich Plenzdorf in seinem Buch „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1973) und der damalige Bundesfinanzminister Hans Apel in den Medien gedacht hatten.

Ein Kompliment ist es, wenn man mit jemandem Pferde stehlen könnte. Da besonders in früheren Zeiten der Pferdediebstahl streng geahndet wurde, mußte ein Pferdedieb sich durch besonderen Mut und Verwegenheit auszeichnen. Darüber hinaus mußte er natürlich für seine eventuellen Mittäter absolut zuverlässig sein. Darum steht diese Redewendung heute für eine besondere Freundschaft bzw. eine Person, auf die man sich absolut verlassen und mit der man alles Mögliche unternehmen kann. Der Roßdiebstahl mit guten Freunden ist als bekannte Redensart für das frühe 17. Jahrhundert schriftlich belegt.

Ein naher Verwandter des Pferdes – der Esel – muß oft für die Beleidigung eines Mitmenschen herhalten („Du/Sie dummer Esel“ oder einfach nur „Du/Sie Esel“). Wer dagegen dasteht wie Buridans Esel, der kann sich zwischen zwei gleichwertigen Alternativen einfach nicht entscheiden, mit der Konsequenz, am Ende keines der beiden gleich guten Angebote anzunehmen. Die Qual der Wahl wird so ausgedrückt.Diese Redewendung ist aus einer Parabel des spätscholastischen Philosophen Johannes Buridan (um 1300 - um 1360) entstanden; die Scholastik war ein Wissenschaftszweig aus dem Mittelalter, der sich auf die antike Philosophie stützte. Der genannte Esel konnte sich zwischen zwei gleich verlockenden Bündeln Heu nicht entscheiden, so daß er schließlich verhungerte. Buridan wollte mit dieser traurigen Geschichte Probleme der Willensfreiheit veranschaulichen, allerdings mit einem Hund als Akteur. Wie der Esel in diese Rolle hineinrutschte, ist nicht ganz geklärt. Es wird vermutet, daß Gegner von Buridan dieses mit negativem Image behaftete Tier in die Anekdote hineingeschummelt haben. Zumindest heißt es heute „dastehen wie Buridans Esel“ und nicht wie „Buridans Hund“.Aber der Esel geschieht ihm eigentlich ganz recht; Buridan hatte nämlich diese schöne Anekdote geklaut und lediglich mit einem anderen Akteur und angepaßter Nahrung versehen. Der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) vertrat nämlich schon in seiner „Göttlichen Komödie“ die Meinung, daß ein Mensch zwischen zwei gleich entfernten und gleich verlockenden Speisen eher sterben würde, als daß er bei Willensfreiheit eine davon an die Zähne brächte. Und selbst Dante könnte sich theoretisch beim persischen Philosophen Algazel (1058-1111) bedient haben, der heute als Urheber dieses Gleichnisses gesehen wird – das fundamental auf Aristoteles (384-322 v.Chr.) zurückgeht.

Daß ein Esel als minderintelligent (in Relation zu wem oder was eigentlich?) eingestuft wird, zeigt auch der Ausdruck „sich/jemandem eine Eselsbrücke bauen“. Denn hier wird einer Person mit erheblichem Aufwand eine Aufgabe vereinfacht, die sie ohne diese Hilfe wohl nie gelöst hätte.Plinius der Ältere (um 23-79) hat in seiner „Naturgeschichte“ behauptet, ein Esel würde niemals über eine Brücke gehen, durch deren Planken er das Wasser bzw. den Abgrund sehen könnte. Und so steht es auch noch in Konrad von Megenbergs (1309-1374) um 1350 in Deutsch zusammengestelltem „Buch der Natur“ und in Conrad Gesners (1516-1565) Mitte des 16. Jahrhunderts veröffentlichtem „Tierbuch“. Der Esel wird nach dieser unwissenschaftlichen Annahme also nur durch eine vermeintliche Gefahr abgeschreckt – ein Zeichen für Dummheit.Die extra Brücke für den Esel ist wohl erst zu Beginn der Neuzeit zunächst in Latein („pons asini“) gebaut worden. Der um 1500 lehrende Scotist Petrus Tartaretus hat eine logische Figur als Eselsbrücke bezeichnet. Ein Lateiner muss dann auch die fünfte Proposition aus dem ersten „Elemente“-Buch des griechischen Mathematikers Euklid (um 300 v.Chr.) „pons asinorum“ genannt haben. Interessanterweise soll ausgerechnet der bereits erwähnte Jean Buridan ein bekannter Eselsbrückenbauer für seine dummen Logik-Studenten an der Pariser Uni gewesen sein, ohne den Terminus zu kennen.Heutzutage wird die Bezeichnung „Eselsbrücke“ aber eher im positiven Sinne verwendet und nicht mehr als ein Hilfsmittel für Dumme. Schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird der Begriff mit der Vorstellung einer geschickten Gedächtnisstütze verbunden. Oft werden Merksätze oder -verse gebildet, um bestimmte Sachverhalte besser begreifen zu können. Ein solcher Merksatz, und somit Eselsbrücke, ist folgender: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter sind die Anfangsbuchstaben der Planeten unseres Sonnensystems in der richtigen Reihenfolge (von der Sonne aus gesehen).

Beim Ausspruch „Der Esel nennt sich immer zuerst“ wird dagegen das treue Lasttier wieder diskriminiert. Die Wendung verspottet unhöfliche Menschen, die sich bei einer Aufzählung zuerst nennen und nicht – so wie es sich gehört! – an letzter Stelle.Analoge Bedeutung hat der Ausspruch „Der Esel geht voran“. Hier wird den anderen nicht der Vortritt gelassen. Wobei man bedenken muß, daß irgend jemand irgendwann den vorangehenden Esel spielen muß, da sonst der Bus ohne seine potentiellen Fahrgäste abfahren wird.

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Episode 13: Tierhüllen

Nachdem ich mich in den vorangegangenen Folgen grundsätzlich mit ganzen, noch lebenden Tieren beschäftigt habe – sieht man einmal von dem Schicksal eines Hundes namens Hopf [vgl. Episode 11] und einer aus Versehen verhungerten Katze [vgl. Episode 10] ab –, werde ich mich nachfolgend mit Teilen von Tieren beschäftigen, denen sich der Mensch durch Aktivitäten bemächtigen muß, bei denen die betroffene Spezies schon mal draufgehen kann.Wer sich also zu der Gemeinde der Veganer zählt – also den oft militanten, sektenhaft übersteigerten Hardcore-Vegetariern, die jegliche Tierprodukte ablehnen, seien es Eier, Milch oder Kleidung mit Tierabstammung (lassen Sie sich von so einem ja nicht in einer Lederjacke erwischen ...!) –, sollte besser nicht weiterlesen.

Zunächst etwas aus der Rubrik vermutlich „Reine Schurwolle“: Wenn man jemandem das Fell über die Ohren zieht, so betrügt man jemanden (Stichwort: Gebrauchtwagenverkäufer), beutet andere aus (Stichwort: Arbeitgeberverbände) bzw. übervorteilt jemanden stark (Stichwort: Finanzminister).Die Redewendung bezieht sich eventuell auf eine Erntevariante der Schafwolle, bei der man das Schaf im Prinzip nicht schert, sondern das Fell am Bauch aufschneidet, um es dann in eins über den Kopf des Tieres abzuziehen.Ich war noch nie auf einer australischen Schaffarm und konnte somit auch nicht solch ausgeklügelte Techniken bestaunen. Ebenso ist mir unbekannt, ob dies überhaupt mit lebenden Tieren machbar ist oder mehr bei der Vollverwertung des ganzen Tieres zur Anwendung kommt. (Wenn Sie mir eine solche natürlich rein wissenschaftliche Bildungsreise finanzieren möchten, so wenden Sie sich bitte an die Geschäftsführung, die die milden Gaben hoffentlich an mich weiterleitet.)Jedenfalls raubt man dem Schaf einen wesentlichen Bestandteil, so daß es danach nackend dasteht bzw. daliegt – durch den Verlust der wärmenden Wolle wird die Ausbeutung visualisiert.Wem dieses Schafbeispiel nicht geheuer ist, der kann alternativ davon ausgehen, daß in dieser Wendung einfach die präferierte Ernteweise eines Jägers bzw. Kürschners aufgegriffen wird, der dem erlegten Pelztier das Fell (möglichst vollständig) über den Kopf – und damit die Ohren – abzuziehen versucht.Während die mutmaßliche Vorgängerversion mit dem Kopf (statt der Ohren) schon im Mittelalter bekannt war, wurde die präzisere Abziehtechnik wohl erst später eingeführt. Als betrügerische Redewendung lässt sich die heutige Ohrenfassung für das 18. Jahrhundert belegen.

Wenn jemand die bzw. seine Felle weg-, fort- oder davonschwimmen sieht, so ist dies kein gutes Zeichen, denn diese Person sieht alle Hoffnungen zerrinnen.Diese Redewendung hat ihren Ursprung bei den Lohgerbern, die früher ihre pflanzlich gegerbten Felle im fließenden Stadtbach wässerten. Bei Unachtsamkeit konnte es schon einmal passieren, daß die Felle im Wasser davontrieben und nur mühsam, wenn überhaupt, wieder ans Ufer geholt werden konnten.In der deutschen Literatur ist diese Gerber-Panne zumindest seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Heute nicht mehr gebräuchlich ist die Formulierung „Betrübt sein/aussehen“ bzw. „ein Gesicht machen wie ein Lohgerber, dem die Felle weggeschwommen sind.“, wie sie etwa Friedrich Spielhagen (1829-1911) im Roman „Hammer und Amboß“ (1869) verwendete.Theodor Fontane (1819-1898) ließ im Roman „Frau Jenny Treibel“ (1892) über Alternativen im „Sprach- und Bilderschatze deutscher Nation“ sagen: „Alle Wendungen, die wir als Ausdruck für Verstimmungen und Betrübnisse haben, haben einen ausgesprochenen Unterschichtscharakter, und ich finde da zunächst nur noch den Lohgerber, dem die Felle weggeschwommen.“

Kommen wir nun zu einer Redewendung, die eine meiner Lieblingsbeschäftigungen nett umschreibt: Auf der Bärenhaut liegen heißt nämlich faulenzen.Der Ursprung dieser Wendung ist bei den alten Germanen zu suchen. Diese sollen nach einer etwas überspitzten Passage aus dem Werk „Germania“ (um 100) des römischen Geschichtsschreibers Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120), wenn sie nicht gerade Krieg führten oder jagen mußten, am liebsten faul auf Fellen herumgelungert und großzügig alle Arbeit den Frauen überlassen haben. Das waren noch Zeiten! Am berühmt-berüchtigten Fleiß des deutschen Mannes sind also nicht unsere unkultivierten Vorfahren schuld, dieser Unsinn kann nichts mit Abstammung zu tun haben und muß uns in der Neuzeit selber eingefallen sein. Nur dem Staatswesen und seinen Bediensteten – und mir – ist es lange Zeit gelungen, sich von solchen Zumutungen freizuhalten.Es müssen Humanisten gewesen sein, die das Bärenhautliegen im 16. Jahrhundert in die deutsche Sprache und Amtsstuben einführten, schon weil Tacitus in der Faulheitspassage überhaupt keine Bärenhaut erwähnt hatte. Im 17. Jahrhundert war das Soldatenschimpfwort „Bärenhäuter“ für einen Mann geläufig, der lieber auf der eigenen und der Tierhaut lag, anstatt zu kämpfen. Vom faulen Nichtstuer hat auch die Erzählung „Der erste Beernhäuter“ (1670) ihre Heldenbezeichnung; in anderen Werken wie „Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) und „Der seltzame Springinsfeld“ (1670) prägte Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (um 1622-1676) ferner die Formulierung „(müßig) auf der faulen Bärenhaut liegen“, welche er „Bernhaut“ oder„Beerenhaut“ drucken ließ. Ohne „faul“ ist die abwertende Müßiggang-Wendung für das 18. Jahrhundert belegt. Allgemein bekannt wurde das angeblich germanische Bärenhautliegen wohl spätestens im 19. Jahrhundert, nachdem im studentischen Sauflied „Tacitus und die alten Deutschen“ ausdrücklich behauptet wurde, daß die alten Deutschen bei Trinkgelagen auf Bärenhäuten lagen – unter zweifelhafter Berufung auf den vermeintlichen Zeugen Tacitus.

Zuletzt etwas Versöhnliches, damit ich nicht tatsächlich Opfer eines Terroranschlags einer militanten Splittergruppe der Veganer werde – wie übrigens schon so mancher Bio-Fleischer (!). Bei der Redewendung „Das geht auf keine Kuhhaut“ muß nämlich das Tier eigentlich nicht geschlachtet werden, obwohl sich eine abgezogene und ausgebreitete Kuhhaut sicherlich besser beschreiben ließe; leider wurde das in diesem Fall auch wieder gemacht, aber von diesem Akteur konnte man auch nichts anderes erwarten. Die Wendung geht nämlich auf den mittelalterlichen Aberglauben zurück, daß der Teufel – dessen Wirken ich übrigens schon einmal in einer gesonderten Folge gewürdigt habe [vgl. Episode 2] – einem kurz vor dem Ableben Stehenden dessen Sündenregister auf einem aus Kuhhaut gefertigten Pergament vorhält. Und da die Haut einer ausgewachsenen Kuh relativ groß ist, vor allem in Relation zu den früher eigentlich zur Pergamentfertigung verwendeten Häuten von Schafen und Kälbern, zeugt es von besonders großer Schlechtigkeit, wenn noch nicht mal alle Sünden auf diesem überdimensionierten Blatt Platz finden!Das ursprüngliche Märchen war wohl um 1200 von einem Priester gegen das Schwatzen in der Kirche unters Volk gebracht worden: Der Teufel schreibt angeblich alles auf Pergament mit, das bei großer Geschwätzigkeit entsprechend größer ausfällt. In der Kirchenkunst des späten Mittelalters mußten natürlich insbesondere schwatzende Weiber abgebildet werden, die einen mitschreibenden Teufel (über)forderten.