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Resilienz beschreibt die innere Widerstandsfähigkeit. Resiliente Menschen sind in der Lage Krisen schnell zu überwinden, gestärkt aus diesen hervorzugehen und zukünftige Krisen vorzubeugen.
Wussten Sie, das Resilienz lernbar ist? Manche Menschen haben Sie aufgrund ihrer Erziehung oder früheren Erfahrungen bereits entwickelt. Andere haben ihre psychische Widerstandsfähigkeit und Selbstvertrauen noch nicht ausreichend entfaltet. Täglicher Stress bis hin zum Burn-Out sind die Folgen.
Wut, Trauer und Angst gezielt empfinden und gleichzeitig durch ein starkes Selbstvertrauen den Blick nach Vorne richten - Das ist der geheime Schlüssel resilienter Menschen.
Was kannst du jetzt tun um deine Resilienz zu steigern?
Nur durch praktische Übungen kann eine positive Veränderung erzielt werden.
Das Problem - Fast alle Bücher zum Thema Resilienz beschreiben nur wissenschaftliche Hintergründe und Theorien. Damit kommst du in der Praxis allerdings nicht weiter…
Mit "Resilienz steigern" hast du einen praxisorientierten Ratgeber der dir wirklich weiterhilft.
Durch die enthaltenen Übungen wirst du erfahren, was es heißt:
Dich selbst zu akzeptieren und persönlich zu wachsen
Deine Opferrolle zu verlassen und emotionale Stabilität zu erlangen
Tolle Netzwerke & Beziehungen aufzubauen, die dir in guten und schlechten Zeiten zur Seite stehen
Stress & Belastungen zu reduzieren und mehr Energie & Freiheit zu spüren
Deine Abwärtsspirale mit Leichtigkeit zu stoppen und unerschütterliches Selbstvertrauen aufzubauen
Die enthaltenen praktischen Übungen können von jedem gleichermaßen ausgeführt werden und helfen gezielt dabei Ihre Resilienz und psychische Widerstandskraft zu steigern, damit Sie das Steuerrad Ihres Lebens fest im Griff haben, wenn es darauf ankommt.
Mit einem gesteigerten Selbstwertgefühl reduzieren Sie Stress und Belastungen, verbessern Ihre Gesundheit und gewinnen mehr Freiheit und Energie. Steigern Sie jetzt Ihre Lebensqualität und werden Sie innerlich stark!
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Seitenzahl: 140
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Resilienz steigern
Der praxisorientierte Ratgeber um die innere Stärke zu mobilisieren, Krisen zu bewältigen und Burnout vorzubeugen Inkl. praktischen Übungen zu den 7 Säulen der Resilienz
© 2019 Jürgen Simonis
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf der ausschließlichen Zustimmung des Autors. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Verwertung, Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Zweite Auflage 2021 Remote Verlag,
ein Imprint der Remote Life LLC, Powerline Rd, Suite 301-C, 33309 Fort Lauderdale, Fl., USA
Covergestaltung: Wolkenart - Marie-Katharina Wölk, www.wolkenart.com
Lektorat: Ortwin Wendt
Satz: Melvyn Paulino
Bildnachweis: Depositphotos.com
ISBN Print 978-3-948642-00-6
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter: www.remote-verlag.de
Inhaltsverzeichnis
Stirb und werde - Einleitung7
Zum Begriff Resilienz – Ein Flugzeug hebt gegen den Wind ab, nicht mit ihm.12
Knete vs. Gummi – Was ist resilienter?12
Was eine paradiesische Insel mit Resilienz zu tun hat14
Die Wurzeln der Resilienz19
Wie die Umwelt einen Menschen formt19
Die neurobiologischen Zusammenhänge im Gehirn – Neuroplastizität22
Resilienz unter Extrembedingungen25
Wissenschaftliche Hintergründe27
Vulnerabilität und soziale Risikofaktoren27
Stressmanagement – Stress erkennen, verstehen und bewältigen30
Zu viele Menschen bewerten zu stark, was sie nicht sind, und zu wenig, was sie sind - Selbstwertgefühl33
Schlafwandelst du noch oder lebst du schon - Bewusst leben33
Bist du dir Freund oder Feind - Sich selbst annehmen34
Nutzt du deine Gelegenheiten und Talente oder verharrst du in der Komfortzone - Eigenverantwortlich leben34
Teenagerbewusstsein vs. reifer Mut - Sich selbstsicher behaupten35
Lebst du in den Tag hinein oder verfolgst du eine Richtung - Zielgerichtet leben37
Bist du bestechlich? - Persönliche Integrität38
Die 7 Schlüsselfaktoren der Resilienz – Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling41
Positive Taten setzen eine positive Einstellung voraus -42
Optimismus42
Erst wenn Sie sich selbst akzeptieren, können Sie das auch von anderen verlangen - Akzeptanz44
Verwirrung ist stets der Beginn kreativen Wandels -48
Lösungsorientierung48
Haben Sie schon mal ein Tier gesehen, dass sich selbst bemitleidet? -49
Verlassen der Opferrolle49
Selbst ist das beste Kraut, aber es wächst nicht in allen Gärten -53
Verantwortung53
Die Verbindungen mit Menschen geben dem Leben seinen Wert - Soziales Netzwerk58
Wenn alles andere verloren ist, bleibt uns immer noch die Zukunft -64
Zukunftsorientierung64
Was du heute tust, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht - Selbstwirksamkeit71
Methoden mit denen Sie Ihre Resilienz effektiv steigern können74
Hypnose – Löse deine unbewussten Blockaden und werde erfolgreich75
Autogenes Training (AT) und Progressive Muskelentspannung (PMR) – Entspannt hast du mehr Energie und Klarheit77
Myoreflextraining - Werde stark, flexibel und entspannt79
Ernährung – Du bist was du isst81
Sport und körperliche Betätigung – einfach und wirkungsvoll84
Übungen zur Steigerung der Resilienz86
Optimismus – wie du deine Glaubenssätze erkennst und dir über deren Auswirkungen bewusst wirst86
Akzeptanz – neue Lösungen finden oder das Bestehende akzeptieren92
Verlassen der Opferrolle – wie du Schritt für Schritt aus der Opferrolle herauskommst98
Verantwortung – wie du deine persönlichen Werte herausfindest102
Soziales Netzwerk – wie du deine Netzwerke und Beziehungen erfolgreich gestaltest104
Zukunftsorientierung – wie du dir bewusst wirst was du im Leben bereits erreicht hast und neue Ziele findest108
Selbstwirksamkeit – wie du deine Selbstwirksamkeit entdeckst und mit welchen Gefühlen das verbunden ist112
ÜBER DEN AUTOR115
Literaturverzeichnis117
„Und so lang du das nicht hast,
dieses Stirb und Werde,
bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde.“
Johann Wolfgang von Goethe
In den vielen Jahren meiner Arbeit mit Klienten und mir selbst habe ich immer wieder nach Wegen gesucht, um mit Blockaden, Hindernissen und Spannungen, die ich in mir selbst fand oder die mir von außen in den Weg gestellt wurden, umzugehen.
Auf meinem Weg durfte ich viele interessante Frauen und Männer kennen- lernen, von denen ich lernen konnte. Dabei bin ich immer wieder neuen Methoden begegnet, die mir bei den unterschiedlichsten Herausforderungen des Lebens in meiner Rolle als Vater, Partner, Freund, Kollege usw. weitergeholfen haben.
Mir wurde bewusst, dass die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, hin zu mehr Bewusstheit und Freiheit und letztlich zur Steigerung des Selbstwerts in der Balance und gleichmäßigen, schrittweisen Entwicklung von Körper, Geist und Seele liegt. Das Gleiche gilt für die Resilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit, die aus meiner Sicht untrennbar mit der Entwicklung des Selbstwerts verbunden ist. Nur dann kann ich wirklich und nachhaltig erfolgreich sein und dies ausstrahlen. Um mich selbst und meine Klienten bei der Entwicklung dieser Widerstandsfähigkeit gegenüber den Rückschlägen und Herausforderungendes Lebens zu stärken, habe ich mich mit diesen Themen intensiv auseinandergesetzt.
Ich selbst arbeite seit über 20 Jahren als Berater und Trainer und greife dabei auf Hypnose, Entspannungsmethoden sowie Körperarbeit zurück. Zusätzlich unterstütze ich meine Klienten als zertifizierter Resilienztrainer. Ich helfe meinen Klienten, Stress und Belastungen zu reduzieren und begleite sie auf ihrem Weg in ein gesundes, energievolles und selbstbestimmtes Leben.
Vorweg, dem einfachen Verständnis und der flüssigen Lesart geschuldet, spreche ich meine LeserInnen im Buch mit der herkömmlichen männlichen Schreibweise „Leser“ an.
Wobei wir schon mehr oder weniger mitten im Thema sind. Resilienz und seelische bzw. psychische Widerstandsfähigkeit haben viel damit zu tun, wie ich Entscheidungen treffe und zu diesen stehe, ob ich mich in Details verliere oder mich mit dem Großen und Ganzen beschäftige, um das es mir geht, ob ich es jedem recht machen will usw. Dazu später mehr.
Mir geht es in meinem Buch darum, dass ich die Dinge und Themen, die ich beschreibe möglichst praxisnah und verständlich erkläre, sodass du dich in dem Buch wiedererkennst bzw. Situationen oder auch andere Menschen wiedererkennst und du dadurch einen Mehrwert für dich gewinnen kannst. Mir geht es in meinem Buch NICHT darum, weitere hundert Studien und Literaturhinweise zu wiederholen, die es ohnehin schon zur Genüge gibt.
Es kann vorkommen, dass ich auf Beispiele eingehe, mit denen du nichts anfangen kannst. Wobei – um den Zusammenhang zur Hypnose herzu- stellen – dein Unbewusstes und Unterbewusstsein alle Beispiele verstehen wird. Manche Themen und Beispiele werden dich wahrscheinlich mehr oder auch weniger ansprechen.
Wenn du dich also auf eine verständliche, praxisnahe Ausführung zum Thema Resilienz einlassen möchtest, dann bist du mit diesem Buch bestens aus- gestattet. Manchmal wirst du dir denken: „das ist doch logisch“ oder „ist doch klar, dass weiß ich doch schon lange“. Gerade bei diesen scheinbar völlig simplen Beispielen ist es oft wichtig, einmal zu schauen, wo mir etwas Ähnliches im Alltag begegnet oder warum gerade das scheinbar „vollkommen logisch“ für mich ist und ich aber gleichzeitig einen eigenen Anteil übersehe.
Es kann vorkommen, dass ich mich bei manchen Dingen wiederhole und ähnliche Beispiele bringe. Es kann sein, dass ich etwas zum Thema Akzeptanz schreibe und du dir denkst, dass es doch mit Verantwortung zusammenhängt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Resilienzfaktoren miteinander verknüpft sind und dadurch nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können.
Darüber hinaus gebe ich dir zu den Schlüsselfaktoren der Resilienz praktische und einfach umsetzbare Übungen an die Hand, mit deren Hilfe du direkt deine Resilienz steigern kannst. Du erfährst wie du innerlich stärker wirst und dadurch Krisen bewältigen und Burnout vorbeugen kannst.
Die Schlüsselfaktoren der Resilienz in Verbindung mit den Beispielen und Übungen helfen dir dabei Stress und Belastungen zu reduzieren und mehr Freiheit und Energie zu gewinnen.
Dieses Buch ist nicht als Therapie gedacht und ersetzt bei ernsthaften Problemen nicht den Besuch beim Arzt oder Psychotherapeuten.
Des Weiteren kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich noch nie das EINE BUCH gelesen habe, das die ultimative Wahrheit enthält. Ich habe sehr, sehr viele Bücher zu diesem und ähnlichen Themen gelesen! Es gibt viele Bücher zum Thema Selbstwert, Resilienz, Widerstandsfähigkeit und Ähnlichem. Es gibt gute Bücher, die ich auch immer wieder zur Hand nehme, weil sie sehr inspirierend sind. Aber für mich ist ein Buch immer wieder eine neue Anregung. Eventuell ergeben sich bei der Lektüre neue Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse. Es ersetzt aber keineswegs die Erfahrungen im realen Leben oder in wirklich komplizierten Sackgassen des Lebens eine gute Beratung durch einen Coach, Therapeuten, erfahrenen Mentor oder echten Freund. Es kann sein, dass es dich wundert oder stört, dass ich oft „und, oder, sowie“ verwende, das hat den Hintergrund, dass es nicht die eine Wahrheit gibt. Gerade in unserer westlichen Welt ist das Entweder-oder- bzw. Schwarz- Weiß-Denken tief verankert. Aus diesem Grunde stelle ich verschiedene Sichtweisen dar und gehe auf Zusammenhänge und Hintergründe ein, die mir wichtig sind und die für das Verständnis eines umfassenderen Hintergrunds relevant sind.
Um den Zusammenhängen des Themas gerecht zu werden, werde ich zu Beginn kurz auf den Resilienzbegriff und die Entwicklung des Resilienzbegriffs eingehen.
Ich wünsche dir nun viel Spaß mit meinem Buch und neue wichtige Erkenntnisse für dein Leben.
Der Begriff Resilienz entstammt dem lateinischen resilire (‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘).
Ursprünglich wurde der Begriff Resilienz im Bereich der Werkstoffkunde verwendet, um die spezifische Eigenschaft eines Stoffes zu beschreiben. Ein Werkstoff findet nach äußerer Einwirkung zum Beispiel durch Druck oder Verbiegen wieder in seinen ursprünglichen Zustand bzw. Form zurück.
Hierzu ein Beispiel: Ich möchte mir einen Bogen bauen. Dazu kann ich dann u. a. Eschen- oder Eibenholz verwenden. Eiche oder Birke ist im Gegensatz dazu nicht so gut geeignet für den Bogenbau, da es schneller bricht. Demnach sind Eschen- und Buchenholz (in diesem Zusammenhang) resilienter als Eichen- und Birkenholz.
Ein weiteres Beispiel: Du nimmst etwas Knetmasse und formst daraus eine kleine Kugel bzw. einen kleinen Ball. Nun drückst du mit dem Finger eine Delle in den Knetmassenball. Die Delle bleibt erhalten. Nimmst du nun einen kleinen Gummiball und drückst mit den Fingern Dellen hinein, findet der Gummiball immer wieder in seinen ursprünglichen Ausgangszustand zurück. Demnach ist der Gummi deutlich resilienter.
Soweit der kurze Ausflug in die Werkstoffkunde. In unserem Kontext beschäftigen wir uns mit Resilienz als seelische und psychische Widerstandsfähigkeit.
Ein resilienter Mensch ist in der Lage, Krisen zu bewältigen und dabei auf persönliche und vermittelte Ressourcen zurückzugreifen und diese Krisen zum Anlass für persönliche Entwicklung zu nutzen. Resilienz ist die Fähigkeit, Stress, Frust, Druck, Niederlagen und Rückschläge zu bewältigen und diese Herausforderungen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für persönliche Entwicklung und Wachstum zu nutzen.
Im Zusammenhang mit Resilienz sind folgende Begriffe zu nennen:
Coping (Bewältigungsstrategie),
Hardiness
(Widerstandsfähigkeit),
Salutogenese (Entstehung von Gesundheit),
Autopoiesis (Selbsterhaltung).
Vulnerabilität (Verwundbarkeit) ist das Gegenteil von Resilienz.
Eine Besonderheit des Resilienzkonzepts ist, dass Resilienz messbar ist. Siehe hierzu auch Kapitel 3 (Langzeitstudie von Emmy Werner).
Ein Blick nach Hawaii
Die amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy Werner entwickelte in einer Langzeitstudie basierend auf 40 Jahren Beobachtungen von 698 Kindern hawaiianischer Ureinwohner der Insel Kauai, die 1955 geboren wurden, das Resilienzkonzept.
Von diesen 698 Kindern wuchsen 201 Kinder in besonders schwierigen und benachteiligten Verhältnissen auf.
Trotz der paradiesischen Landschaft herrschte auf der Insel das übliche Leid, wenn diese Paradiese von fremden Mächten beherrscht werden. Armut und Alkoholismus waren verbreitet. Die Tristesse pflanzte sich bereits in der zweiten Generation fort.
Werners Studie wurde 1977 veröffentlicht. Hieraus ging hervor, dass Kinder, die verschiedenen Risikofaktoren wie z. B. Armut, negatives Milieu oder Komplikationen bei der Geburt ausgesetzt waren, sich im Durchschnitt negativer entwickelten als Kinder, die in für unser Verständnis „normalen“ Verhältnissen aufwuchsen.
Das Besondere an Werners Ergebnissen war jedoch, dass von diesen 201 Kindern, die in sehr schwierigen Milieus heranwuchsen, es 72 Kinder schafften, diese schwierigen Bedingungen zu meistern und ein geordnetes Leben zu führen.
Diese 72 Kinder können als resilient bezeichnet werden.
Aufgrund dieser Ergebnisse wurden 7 Schlüsselfaktoren ermittelt und benannt, welche entscheiden sollten, ob jemand gut mit Krisen umgehen und sogar noch gestärkt aus diesen hervorgehen kann.
Im Einzelnen sind das folgende sieben Säulen:
Optimismus:
Wenn du mit kräftezehrenden Problemen konfrontiert bist, ist es am wichtigsten, ruhig zu bleiben und zu wissen, dass es für jedes Problem die richtige Lösung gibt.
Das klingt oft abgedroschen und es fällt manchmal schwer, daran zu glauben und standhaft zu bleiben. Dennoch zahlt es sich langfristig aus!
Akzeptanz
Wie es hier bei uns in Köln schon in § 1 des kölschen Grundgesetzes heißt: „Et es wie et es“.
Übersetzt: „Es ist, wie es ist“. Sieh den Tatsachen ins Auge, erkenne die Krise und akzeptiere das, was geschieht. Das ist der erste Schritt, denn nur was sein darf, kann sich verändern.
Lösungsorientierung
Zu Lösungsorientierung wurde in der Literatur schon vieles gesagt und geschrieben. Hier kurz ein eigenes Beispiel: Wenn ich mich an dieser Stelle meines Buches darauf konzentriere und mir ständig vorstelle, was noch alles bis zur Veröffentlichung zu tun ist, dann wird das definitiv ein mühsamer und steiniger Weg! Wenn ich mich aber im Gegensatz dazu in die Zukunft in den Zeitpunkt hineinversetze, an dem es „geschafft“ ist und dieses Gefühl einmal so deutlich wie möglich spüre (was im Übrigen auch Bestandteil meiner täglichen Arbeit in der Beratung und Hypnose ist), dann ist das etwas grundsätzlich anderes. Ich denke, du weißt, was ich damit meine.
Verlassen der Opferrolle
Als resilienter Mensch geht es darum, die Aufmerksamkeit auf sein eigenes Tun und Handeln zu richten. Fehler nicht bei anderen oder in der Umwelt zu suchen, sondern stattdessen zu schauen, wie ich weiterkomme. Was nicht heißen soll, dass nicht auch äußere Einflüsse meinen Erfolg oder mein Fortkommen beeinträchtigen oder auch stärken können. Auch ich kenne die Opferrolle nur zu gut und suchte oft die Schuld für meinen Zustand oder die Situation, in der ich war, bei anderen. Das kann u. U. wichtig und zutreffend sein, sich damit auseinanderzusetzen. Jedoch wird es irgendwann Zeit, diesen Zustand zu verlassen und wie im nächsten Punkt beschrieben, Verantwortung zu übernehmen.
Verantwortung
Es geht darum, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Dadurch fühlst du dich nicht länger dem Schicksal ausgeliefert, sondern gehst deine Themen aktiv an und sorgst für dein Befinden und Weiterkommen.
Unterstützend und wichtig dabei ist dein:
Soziales Netzwerk
Das soziale Netzwerk ist, sofern vorhanden (ansonsten ist es eine wichtige Aufgabe, dir dieses aufzubauen), wichtig, um bei Problemen oder im Lösungsprozess Ansprechpartner und ein offenes Ohr zu haben. Was natürlich auf Gegenseitigkeit beruht. Für viele Menschen ist es auch völlig neu oder schwierig, andere Menschen um Hilfe zu bitten oder sich zu erlauben, diese anzunehmen.
Zukunftsorientierung
Mit neuem Elan die eigene Zukunft planen. Natürlich im Rahmen deiner individuellen Möglichkeiten. Dies setzt voraus, sich selbst zu kennen und besser kennenlernen zu wollen, um dann im Rahmen dieser Möglichkeiten zu handeln.
Alles mit Geduld, „überschätze nicht, was du an einem Tag schaffen kannst und unterschätze nicht, was du in einem Jahr oder Monat erreichen kannst!“.
Im Laufe der Zeit werden deine Möglichkeiten und Fähigkeiten größer. Dadurch, dass du die Zukunft im Rahmen deiner Möglichkeiten und Ressourcen planst, bleibt sie beherrschbar und in Zeiten von aufziehenden Stürmen des Lebens, bleibt dein Lebensschiff auf Kurs.
Es gibt neben den sieben Schlüsselfaktoren weitere interessante Modelle im Zusammenhang mit Resilienz wie z. B. die
Big-Five-Persönlichkeitsprofile:
In den 1930er Jahren entwickelten Allport, Thurstone und Odbert ausgehend von ca. 18.000 Begriffen, die menschliche Eigenschaften beschreiben, die Big Five. Bei den Big Five handelt es sich sozusagen um die Essenz dieser 18.000 Merkmale und Eigenschaften von Personen.
Ausgehend von einem niedrigen Neurotizismus-Wert (Neurotizismus: eine Persönlichkeit wird von stabil bis verletzlich und emotional labil eingeordnet) und bei leicht überdurchschnittlichen Werten in den übrigen Eigenschaften kann von einem resilienten Menschen gesprochen werden.
schwach ausgeprägt
Eigenschaft
stark ausgeprägt
ruhig, selbstsicher, stabil
Neurotizismus
labil, verletzlich
undankbar, misstrauisch
Verträglichkeit
freundlich, empathisch
vorsichtig, verschlossen
Offenheit
offen für neue Erfahrungen
introvertiert, gerne allein
Extraversion
gesellig, begeistern können
nachlässig, oberflächlich
Gewissenhaftigkeit
organisiert, strukturiertes Arbeiten
Wobei auch im Falle der Big Five differenziert werden muss. Ich kann gerne allein sein und bin trotzdem auch gesellig und kann andere begeistern. Das alles sind durchaus wichtige Aspekte und Anhaltspunkte, die jedoch nicht vollkommen in „Stein gemeißelt“ sind.
Es gibt viele Untersuchungen, Studien und Forschungen, warum einige Menschen widerstandsfähiger sind als andere.
Herauszufinden, woran das liegt, ist nicht ganz so einfach. Ich selbst bin in der Vergangenheit bei Gesprächen mit alten Menschen, die mir auf eine gewisse Art und Weise besonders erschienen oder mit Menschen, die harte Krisen gemeistert hatten, dieser Frage nachgegangen. Oftmals konnten sie das selbst nicht so richtig deutlich und klar wiedergeben und erklären.
In den verschiedenen Zweigen von Forschung und Professionen der Psychologie, Psychiatrie, Pädagogik, Neurobiologie, Genetik usw. wurde das ehemals undurchsichtige Thema Resilienz weiter ausgeleuchtet.
Mitte des vorigen Jahrhunderts ging man noch davon aus, dass Kuscheln und körperliche Nähe für die Kinder und Babys nicht so wichtig sei.