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Romantische Lieder E-Book

Hesse, Hermann

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The Project Gutenberg EBook of Romantische Lieder, by Hermann HesseThis eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.orgTitle: Romantische LiederAuthor: Hermann HesseRelease Date: June 29, 2014 [EBook #46135]Language: German*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK ROMANTISCHE LIEDER ***Produced by Jens Sadowski

Romantische LiedervonHermann Hesse.

Dresden und Leipzig.E. Pierson’s Verlag.1899.

Alle Rechte vorbehalten.

Maria und Frau Gertrud gewidmet.

— Seht, der Fremdling ist hier, der aus demselben Land

Sich verbannt fühlt wie ihr, traurige Stunden sind

Ihm geworden; es neigte

Früh der fröhliche Tag sich ihm.

Novalis.

An die Schönheit.

Über meinen Kinderzeiten

War Dein Flügel ausgespannt,

Grüne Nähen! Goldne Weiten!

Und am letzten Himmelsufer

Schufest Du mein Heimwehland.

Über meinen Jünglingsjahren

War das Lenken Deiner Hand —

Edle Frau’n mit Lockenhaaren,

Kecke Tänze und Gefahren,

Denkernächte über Tag und Tod.

Und am Himmelsufer glühte rot

Jede Nacht mein Heimwehland.

Tänze und Gefahren sanken

In den dunklen Fluß der Zeit,

Ohne Nähen, ohne Schranken

Wölbt sich meine Einsamkeit.

Grün und Gold und Himmel schwand;

Über’m Ufer meiner kranken

Seele liegt mein Heimwehland.

Meine Arme sind gebreitet

Uferwärts. Die Sehnsucht weitet

Über Tod und Leben meinen Blick

Wartend knieen meine Lieder —

Kommst Du wieder? —

Wartend liegt auf Knieen mein Geschick.

Meines Heimwehlandes Tempel steh’n

Festbereit. Ich kann die Zinnen seh’n,

Kann von dorther einen Duft verspüren.

Wenn mein Auge nimmer sehen kann,

Herrin, wird der dunkle Fährmann dann

Mich nach Hause führen?

Melodie.

Liegt irgendwo ein wildes Meer

Und rauscht empor an steilen Ländern;

Dort treibt der Sturm ein Schiff umher

Mit roten Fahnen und bunten Bändern.

Und hat an Bord ein Königskind,

Das steht mit langem Haar im Wind

Und ringt die adlig weißen Hände.

Die Fahnen flattern stolz und rot,

Aber die Fahrt ist aus und das Fest zu Ende,

Und der Bräutigam tot.

Es segelt oft durch meinen Traum

Das Königsschiff; ich seh’ den Schaum

Den bänderbunten Bord ersteigen.

Die Fahnen flattern stolz und rot;

Gelehnt am Mastbaum steht der Tod

Und lacht und geigt den Hochzeitsreigen.

Zu spät.

Altmodisch steht mit schmächtigen Pilastern

Wie sonst das Schloß. Auf violetten Astern

Irrt noch ein später Falter her und hin

Mit kranken Flügelschlagen,

Und welke Beete sagen,

Daß ich zu spät gekommen bin.

Und am Balkon in seidenen Gewändern,

Mit stolzen Augen in vertrübten Rändern,

Steht trüb und stolz die blasse Königin,

Und will die Hand erheben. —

Und kann mir nicht vergeben,

Daß ich zu spät gekommen bin.

Der Prinz.

Wir wollten zusammen bauen

Ein eigenes schönes Haus,

Hoch wie ein Schloß zu schauen

Mit dem Blick über Strom und Auen

Auf die stillen Wälder hinaus.

Wir wollten alles verlernen,

Was klein und häßlich war,

Wir wollten Nähen und Fernen

Mit Glücksliedern übersternen,

Die Kränze des Glückes im Haar.

Nun hab’ ich ein Schloß erbauet

In verstiegener Höhenruh;

Meine Sehnsucht steht dort und schauet

Sich müd, und der Tag vergrauet, —

Prinzessin, wo bliebest Du?

Nun gebe ich allen Winden

Meine heißen Lieder mit.

Sie sollen Dich suchen und finden

Und sollen das Leid Dir künden,

Das mein Herz um Dich erlitt.

Sie sollen Dir auch erzählen,

Ein lockend unendliches Glück,

Sie sollen Dich küssen und quälen

Und sollen den Schlummer Dir stehlen —

Prinzessin, wann kommst Du zurück?

Chopin.

I.

Schütte wieder ohne Wahl

Über mich die bleichen, großen

Lilien Deiner Wiegenlieder,

Deiner Walzer rote Rosen.

Flicht darein den schweren Hauch

Deiner Liebe, die im Welken

Duft verstreut, und Deines Stolzes

Schaukelschlanke Feuernelken.

II.(Grande valse.)

Ein kerzenheller Saal

Und Sporengeläut und Tressengold.

In meinen Adern klingt das Blut.

Mein Mädchen, gieb mir den Pokal!

Und nun zum Tanz! Der Walzer tollt;

Erhitzt vom Wein mein Brausemut

Nach aller ungenossnen Lust begehrt —

Vor den Fenstern wiehert mein Pferd.

Und vor den Fenstern hüllt die Nacht

Das dunkle Feld. Es trägt der Wind

Von fern Kanonendonner her.

Noch eine Stunde bis zur Schlacht!

— Tanz’ rascher, Schatz; die Zeit verrinnt,

Es wiegt der Sturm die Binsen hin und her,

Die nächste Nacht mein Bette sind —

Mein Totenbett vielleicht. — Juchhe, Musik!

In durstigen Zügen trinkt mein heißer Blick

Das junge, schöne, rote Leben ein,

Und trinkt sich nimmer satt an seinem Licht.

Noch einen Tanz!

Wie bald! und Kerzenschein

Und Klang und Lust verlischt; der Mondschein flicht

Schwermütig seinen Kranz in Tod und Graus.

— Juchhe, Musik! Vom Tanz erbebt das Haus,

Erregt am Pfeiler klirrt mein hängend Schwert. —

Vor den Fenstern wiehert mein Pferd.

III.(Berceuse.)

Sing mir Dein liebes Wiegenlied!

Seit meine Jugend von mir schied,

Mag ich so gern die Weise hören.

Komm’ zu mir, süßer Wunderklang,

Nur Du kannst noch die Nacht entlang

Mein ruheloses Herz bethören.

Leg’ mir auf’s Haar die schmale Hand

Und laß von unsrem Heimatland,