Rückruf-Training für Hunde - Katharina Schlegl-Kofler - E-Book
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Rückruf-Training für Hunde E-Book

Katharina Schlegl-Kofler

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Beschreibung

Ist Ihr Vierbeiner ein notorischer Ausreißer? Prescht er unaufhaltsam davon, wenn er die Freiheit ohne Leine spürt? Pfeift er auf Ihre verzweifelten Rufe? Dann wird es Zeit für ein Gehorsamstraining: Das bedingungslose Befolgen des Rückrufs macht nicht nur Ihres, sondern auch Bellos Leben leichter. Wie der Spaziergang mit Hund und andere Alltagssituationen zur Lust und nicht zur Last werden, verrät die erfolgreiche Hundetrainerin Katharina Schlegl-Kofler im GU Tierratgeber Rückruf-Training für Hunde. Sie erfahren, was Sie fürs Training brauchen und wie Sie es erfolgreich Schritt für Schritt aufbauen. Zahlreiche Tipps helfen, Fehler von Anfang an zu vermeiden und das Training für Hund und Mensch gleichermaßen spannend und mit Spaß zu gestalten. Der Erfolg ist garantiert! Der Verhaltensdolmetscher erklärt darüber hinaus typische Verhaltensweisen unserer Hunde. Und mit SOS - was tun? ist Hilfe im Notfall garantiert.

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Seitenzahl: 95

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Zuverlässiger Rückruf

Ein Ruf oder Pfiff, und der Vierbeiner ist da. Welcher Hundehalter wünscht sich das nicht? Kommt der Hund zuverlässig, lassen sich viele Konflikte im Alltag vermeiden. So wird jeder Spaziergang mit dem Vierbeiner zu einem entspannten Ausflug. Auch für den Hund, denn gut erzogen genießt er viele Freiheiten.

Warum »Kommen auf Ruf« so wichtig ist

Zuverlässiges Kommen ist eine der wichtigsten Übungen, die der Hund lernen muss. Neben den anderen Grundgehorsamsübungen ist das Kommen eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Sie Ihren Hund unterwegs unter Kontrolle haben. In einer Vielzahl von Situationen lassen sich Konflikte leicht vermeiden, wenn Sie Ihren nicht angeleinten Vierbeiner problemlos zu sich rufen können. Stellen Sie sich vor, er trifft unterwegs auf einen anderen Hund und spielt mit ihm. Irgendwann möchten Sie weitergehen, aber Ihrem Hund ist das egal, und er kommt nicht, wenn Sie ihn rufen. Womöglich läuft er sogar mit dem Spielkameraden mit. Problematisch kann es werden, wenn Sie einem angeleinten Vierbeiner begegnen, der vielleicht unverträglich oder krank ist. Rennt Ihr nicht angeleinter Hund zu diesem und lässt sich nicht zurückrufen, kann der Kontakt zwischen den Hunden rasch in eine Rauferei ausarten, auch wenn Ihrer »nur spielen will«. Recht bekommt im Zweifelsfall meist der Hundehalter, dessen Hund angeleint war. Anderes Beispiel: Ihr Hund jagt gern und hat ein Reh oder eine Katze im Blick bzw. in der Nase. Hier tun Sie gut daran, den Verbeiner sofort zu sich zu holen, selbst wenn er Reh oder Katze eh nicht erwischen kann. Einerseits braucht Wild Ruhe, andererseits motiviert jedes auch erfolglose Jagderlebnis Ihren Hund erneut zum Jagen, denn das Jagen allein ist schon Belohnung. Und wenn der Hund nicht auf Ruf kommt, sondern bei seinem Spurt hinter Katze oder Reh auf eine Straße läuft, lässt sich leicht ausmalen, welche Folgen es haben kann.

Das sind nur ein paar Beispiele von vielen, die deutlich machen, wie wichtig es ist, dass Ihr Vierbeiner möglichst umgehend zu Ihnen kommt, wenn Sie das verlangen.

Was bedeutet »Kommen auf Ruf«?

Viele Hundehalter denken, dass der Hund zu sehr in seiner Freiheit eingeschränkt wird, wenn sie ihn reglementieren und Wert auf Gehorsamsübungen legen. Sie möchten eigentlich »nur«, dass er kommt, wenn sie ihn rufen. Interessiert ihn seine Umgebung nicht, tut er das vielleicht sogar meist. Doch was ist, wenn Ihr Hund zum Beispiel ein Kindernarr ist, und es kommen ängstliche Kinder entgegen? Oder wenn er seinen Hundefreund oder -feind jenseits der Straße gesehen hat? Viele Hunde hören dann nicht mehr auf ihren Zweibeiner, weil der Rückruf nicht wirklich sitzt. Probleme sind vorprogrammiert. Sie sehen schon, zuverlässiges Kommen ist vor allem dann gefragt, wenn Sie den Hund von etwas, das ihn sehr interessiert, wegrufen möchten oder wenn Gefahr droht.

Sogar seine Lieblingsbeschäftigung Buddeln soll der Hund unterbrechen, wenn sein Zweibeiner ihn ruft. Da heißt es sorgfältig üben!

Was beinhaltet zuverlässiges Kommen auf Ruf?

Wir verlangen vom Hund, dass er etwas, das ihm sehr gut gefällt, beispielsweise Toben mit Artgenossen oder Buddeln im Mauseloch, sofort unterbricht und auf direktem Weg zu seinem Menschen zurückkommt. Hat er etwas Interessantes wahrgenommen und ist womöglich schon dorthin unterwegs, soll er sich ebenfalls zurückrufen lassen. Auch dann noch, wenn er schon näher an der Ablenkung ist als bei Ihnen.

Das Zurückkommen dauert im Vergleich etwa zu einem »Sitz« auch relativ lang, je nachdem, wie weit der Rückweg des Vierbeiners zu Ihnen ist. Unterwegs kann sogar noch die eine oder andere Ablenkung in die Quere kommen, die der Hund aber nicht beachten darf. Bei seinem Menschen angekommen, muss der Vierbeiner dann auch dort bleiben und darf nicht nach Abholen seiner Belohnung wieder durchstarten. Das hätte wenig Sinn. Wenn man sich all das bewusst macht, wird schnell klar, dass das Kommen eine sehr komplexe Übung ist, die nicht nur für den Hund, sondern auch für Sie eine besondere Herausforderung darstellt.

Hunde sind oft ins Spiel mit Artgenossen völlig versunken. Trotzdem sollte Ihr Hund Sie nicht warten lassen, wenn Sie ihn rufen.

Kommen auf Ruf, eine unterschätzte Übung

Viele Hundehalter unterschätzen die Rückrufübung. Ihr Aufbau ist wesentlich anspruchsvoller als etwa ein »Sitz« oder »Platz«, eben weil der Hund dabei nicht direkt bei uns ist. Dadurch besteht bei unkorrektem oder fehlendem Aufbau das Risiko, dass diverse »Störfaktoren« effektivem Lernen einen Strich durch die Rechnung machen oder der Hund etwas Falsches lernt. Aber erstaunlicherweise wird beim Trainieren des Kommens, obwohl es den meisten Hundebesitzern sehr wichtig ist, viel weniger überlegt als bei anderen Übungen. Oft wird das Gelingen mehr dem Zufall überlassen, und es wird viel zu viel nur ausprobiert. Funktioniert die Übung dann nicht, und der Hund geht seiner Wege, heißt es schnell, er ist ungehorsam oder »dominant«. Häufig wird er dann auch noch getadelt. Dabei hatte er gar nicht die Möglichkeit, wirklich zu lernen, was Sie von ihm erwarten und was Ihr Ruf eigentlich bedeutet.

Den Kindern ist beim Anblick des Hundes nicht wohl. In dieser Situation ist es wichtig, dass Ihr Hund auf Sie hört und kommt – auch wenn er nur spielen will.

Was das Kommen beeinflusstOb Ihr Vierbeiner das Kommen zuverlässig lernt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

• Der richtige Übungsaufbau: Er ergibt sich daraus, wie der Hund lernt (>). Ohne systematisches Training geht gar nichts.

• Der Mensch als Teamleiter: Da der Hund kein Computer ist, den man einfach programmieren kann, ist es wichtig, dass der Vierbeiner Sie als Teamleiter respektiert.

• Die hundegerechte Kommunikation: Sie ist wichtig, damit Ihr Vierbeiner Sie richtig versteht (>).

• Die Art der Belohnung: Was richtig ist, hängt von den Vorlieben Ihres Hundes ab (>).

• Das Timing: Sie müssen das Signal zum richtigen Zeitpunkt sagen (>).

• Die Typfrage: Sie müssen Ihren Hund gut einschätzen können, damit Sie wissen, welcher Typ er ist (>) und in welchen Situationen und Momenten Sie ihn spätestens rufen müssen.

Wie lernt der Hund?

Bevor es an die praktische Umsetzung geht, ist etwas »trockene« Theorie nötig.

Hunde lernen gern und die meisten auch recht schnell. Sowohl das, was man ihnen beibringen möchte, als auch das, was Sie vielleicht nicht wollen. Ihr Vierbeiner lernt nämlich nicht nur dann, wenn Sie mit ihm etwas üben. Er beobachtet sehr viel, was rund um ihn geschieht, wertet es auf seine Weise und lernt daraus.

Beim Hund spielen vor allem zwei Lernformen eine Rolle: die klassische und die instrumentelle Konditionierung. Haben Sie sie verinnerlicht, wissen Sie genau, wie Sie eine Übung aufbauen müssen und vor allem, warum sie so aufgebaut werden muss. So werden Sie selbst sicherer im Training und allein dadurch überzeugender für Ihren Hund. Auch Ihr Vierbeiner wird besser lernen können, weil Sie stärker auf vermeintlich kleine Feinheiten achten können, die aber häufig eine große Wirkung haben.

Die klassische Konditionierung

Bei dieser Lernform wird ein zunächst neutraler Reiz mit einem natürlichen verknüpft.

Der Pawlow’sche HundAm bekanntesten sind die Versuche des russischen Mediziners Iwan Pawlow (1849–1936). Er stellte fest, dass seine Versuchshunde nicht erst beim Fressen zu speicheln begannen, sondern bereits wenn sie die Person, die das Futter (natürlicher Reiz) brachte, wahrnahmen. Um das zu prüfen, ließ Pawlow unmittelbar vor der Fütterung eine Glocke erklingen. Der Ton ist zunächst für einen Hund ohne irgendeine Bedeutung. Erst durch die Verknüpfung mit Futter über einen gewissen Zeitraum wird er für den Hund bedeutend. Nun reichte schließlich allein der Glockenton, um den Speichelfluss auszulösen. Eine solche Konditionierung kann auch wieder gelöscht werden. Bleibt der natürliche Reiz, also hier das Futter, nach dem Glockenton längere Zeit aus, verliert der konditionierte Reiz (hier die Glocke) seine Bedeutung wieder.

In der HundeausbildungHier macht man sich diese Art der Konditionierung zunutze, indem man ein bestimmtes Verhalten mit einem bestimmten Signal (Wort, Pfiff oder Sichtzeichen) verknüpft. Hört der Vierbeiner also Ihr Komm-Signal, während er sich zu Ihnen auf den Weg macht, verknüpft er es mit dem Kommen. Letztlich wird dann das Signal (hoffentlich!) reflexähnlich zum Auslöser des erwünschten Verhaltens.

Lernen durch BeobachtenAber auch ohne gezieltes Training lernt der Hund verschiedene Zusammenhänge im Alltag. Ziehen Sie zum Beispiel immer eine ganz bestimmte Jacke an, wenn Sie mit dem Hund rausgehen? Dann haben Sie vermutlich schon gemerkt, dass er sofort wedelnd zu Ihnen kommt, wenn Sie diese Jacke vom Haken nehmen. Nicht aber, wenn Sie Ihre Bürojacke anziehen. Die zunächst bedeutungslose Jacke wurde durch die Verknüpfung mit dem geliebten Spaziergang zum konditionierten Reiz. Würden Sie diese Jacke aber nun nur noch anziehen, wenn Sie nicht mit dem Hund gehen, würde sie nach einiger Zeit wieder bedeutungslos werden.

Eine unbewusste klassische Konditionierung, die häufig geschieht: Der Hund freut sich schon, weil er gelernt hat, dass diese Jacke immer den Spaziergang ankündigt.

Lernen am Erfolg: Der Hund hat durch Ausprobieren festgestellt, dass es sich lohnt, auf dem Tisch nach Fressbarem Ausschau zu halten.

Primäre und sekundäreVerstärker

PRIMÄRE VERSTÄRKERSie haben wie Futter von Natur aus eine große Bedeutung für den Hund.

SEKUNDÄRE VERSTÄRKERSagen Sie nun unmittelbar vor jedem Belohnungshappen ein bestimmtes Wort, das Sie für nichts anderes verwenden, etwa »Suuuuper«. Nach vielen Wiederholungen verknüpft der Hund das Wort mit dem Happen. Dadurch wird das Wort allein zum Belohnungsversprechen. Es ist ein konditionierter oder sekundärer Verstärker geworden.

Sie können nun allein mit diesem Wort im richtigen Moment loben, und es macht nichts, wenn es mal länger dauert, bis Sie den Belohnungshappen aus der Tasche geholt haben.

Die instrumentelle oder operante Konditionierung

Diese Form des Lernens heißt auch Lernen am Erfolg oder Lernen durch Verstärkung. In Versuchen des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner (1904–1990) lernten zum Beispiel Ratten durch Ausprobieren, dass nur bei Betätigung eines Hebels Futter in die Futterschale fiel. Es folgte also auf ein bestimmtes Verhalten etwas Angenehmes. Andere lernten, mit einem Hebel den Stromfluss im Boden ihres Käfigs abzustellen. Sie konnten etwas Unangenehmes abstellen. Bei wieder anderen hatte das Betätigen eines Hebels einen unangenehmen Stromimpuls zur Folge. Bei dieser Art der Konditionierung gibt es also verschiedene Formen.

Lernen durch positive VerstärkungHier macht der Hund die Erfahrung, dass sich ein Verhalten lohnt, weil etwas Angenehmes, etwa eine Futterbelohnung, folgt. Er kommt auf Ruf und erhält einen leckeren Happen. Ist die Motivation für diese Belohnung hoch, wird das Verhalten häufig gezeigt. Bleibt die Belohnung dauerhaft aus oder ist sie zu wenig interessant, fehlt die Motivation, und das Verhalten wird nicht mehr gezeigt.

Die Motivation, etwas zu tun, sinkt allerdings auch, wenn der Hund für ein bereits erlerntes Verhalten immer ein Leckerchen erhält. Belohnen Sie jedoch variabel, dann weiß der Hund nicht, wann er etwas bekommt und wann nicht. So bleibt seine Erwartungshaltung hoch, und er wird sich stärker anstrengen. Das Lernen über positive Verstärkung spielt beim Hund eine große Rolle.

Die Aussicht auf Futterbelohnung motiviert die meisten Vierbeiner sehr stark dazu, erwünschtes Verhalten wiederholt zu zeigen.

Lernen über negative VerstärkungDabei macht der Hund die Erfahrung, dass er mit einem bestimmten Verhalten etwas Unangenehmes abstellen kann. Er führt das Verhalten in Zukunft aus, um diesen unangenehmen Reiz zu vermeiden. Kommt der Hund beispielsweise auf Ruf nicht, und Sie verstecken sich, erzeugt das im Hund (hoffentlich!) ein ziemlich unangenehmes Gefühl. Das kann er abstellen, indem er rasch zu Ihnen kommt. Auch hier lohnt sich sein Verhalten, denn die »Belohnung« ist das Ausbleiben dieses unangenehmen Reizes. Auch Lernen über negative Verstärkung wird in der Hundeausbildung bisweilen eingesetzt.

Lernen über positive oder direkte Strafe